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itel der ErEindung
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Kettengewirktes Polschlingengewirke und Vorrichtung zu dessen Herstellung
Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung ist anwendbar in der Textilindustrie
und im Textilmaschinenbau. Sie betrifft ein kettengewirktes Polschlingengewirke
mit einem Warengrund aus in Fransenbindung gebildeten Maschenstäbchen und zwischen
dessen Nadelmaschen und Platinenmaschen eingebundenen Schußfäden sowie mindestens
auf einer Warenseite angeordneten Polsohlingen, die im Wechsel in zwei einander
benachbarten Maschenstäbchen eingebunden sind undidurch Polsohlingenstäbohen bilden
sowie eine Vorrichtung mit im Abstand zueinander angeordneten Polschlingenhalterreihen
und zugeordneten Druckplatinen, Polfaden-, Sohßfaden-und Wirkfadenführern zur Herstellung
dieses Polschlingengewirkes.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Aus den DDR-Patentschriften
61 589 und 112 785 sind Vorrichtungen zur Herstellung gassenfreier, doppelseitiger
Polschlingengewlrke auf Kettenwirkmaschinen bekannt, die eine vordere und eine hintere
Polschlingenhalt erre ihe mit zugeordneten und in den Polschlingenhaltern einer
oder beider Reihen gefUhrten Druckplatinen aufweisen sowie vorderen und hinteren
Polfadenführern, zwischen denen Sohußfadenftliirer angeordnet sind.
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Mit diesen beschriebenen Vorrichtungen lassen sich auf Kettenwirkmaschinen,
insbesondere auf Häkelgalonmasohinen, gassenfreie, doppelseitige Polsohlingenwaren
herstellen, deren Warengrund aus in Fransenbindung gebildeten Masohenstäbchen und
zwischen dessen Nadel- und Platinenmaschen eingebundenen Schußfäden besteht.
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Weiterhin sind verschiedenartige kettengetirkte einseitige Polwaren
bekannt, die alle, wie auch die beschriebene doppelseitige Polsohlingenware, einfache
Polscblingen aufweisen.
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Es sind bisher keine Polwaren bekannt, die auf einer Seite doppelte
Polsohlingen unterschiedlicher Höhe aufweisen.
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reeignete Vorrichtungen zur Herstellung einer solchen Ware sind ebenfalls
nicht bekannt.
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Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, das Einsatzgebiet
von Kettenwirkmaschinen und deren Erzeugnissen zu erweitern.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zu Grunde ein kettengewirktes Polsohlingengewirke zu schaffen, das auf einer Seite
doppelte Polschlingen unterschiedlicher Hohe besitzt sowie eine Vorrichtung zur
Herstellung dieses Polschlingengewerkes.
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Das erfindungsgemäße kettengewirkte Polsohlingengewirke zeichnet sich
dadurch aus, daß die Polsohlingenstäbohen Jeweils zwei Polfäden aufweisen, von denen
einer eine kleine Polschlinge bildet und der andere Uber diese kleine Polschlinge
eine hohe Polsohlinge bildet.
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Einem weiteren Erfindungsmerkmal zufolge weist das Gewirke durch Großenvariation
der kleinen und/oder großen Polschlingen ein Muster auf. Die Polsohlingen des Gewirkes
können aufgeschnitten sein.
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In der Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Ware sind
erfindungsgemäß vor dem Schußfadenfuhrer mindestens zwei Polsohlingenhalter angeordnet,
deren Abstand zueinander verstellbar ist. Weiterhin sind zwischen den Polschlingenhaltern
und
vor den vorderen Polsohlingenhaltern PolfadenfUhrer angeordnet. Vorteilhafterweise
sind die Polsohlingenhalter einzeln entfernbar und/oder austauschbar.
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Einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal zufolge ist den vorderen
und/oder hinteren Polschlingenhaltern eine Schneidvorrichtung zugeordnet.
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Busflihrungsbeispiel Anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispieles
soll die Erfindung näher erläutert werden. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen~in
Fig. 1: eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Ware, Fig. 2: die Ware
nach Fig. 1 mit aufgeschnittenen hohen Polschlingen, Fig. 3: einen Schnitt durch
die Seitenansicht der Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Ware, Fig.
4: eine Vorrichtung nach Fig. 3 mit zugeordneter Schneidvorrichtung für die Polschlingen.
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Das kettengewirkte Polschlingengewirke (Fig. 1) besteht aus Maschenstäbohen
1 sowie Teilsohüssen 2, kleinen Polschlingen 3 und hohen Polscblingen 4 Die Teilsohüsse
2, die kleinen Polsohlingen 3 und die hohen Polschlingen 4 liegen zwischen Nadelmaschen
5 und Platinenmaschen 6 der in Fransenbindung gebildeten Maschenstäbchen 1 und werden
dadurch gehalten. Die Polsohlingen 3;4 sind in Jeder Maschenreihe eingebunden, einmal
in ihrem Ausgangsmaschenstäbchen und in der nächsten Maschenreihe im benachbarten
Maschenstäbohen und bilden dabei die Polsohlingenstäbohen. Die kleinen Polschlingen
3 liegen unter den hohen Polsohlingen 4.
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Die kleinen und/oder hohen Polsohlingen 34 können auch aufgeschnitten
sein, so daß eine Schneidplüschware entsteht. (Fig. 2) Die Kettenwirkmaschine ist
mit horizontal angeordneten und ebenso beweglichen Hakennadeln 7 ausgestattet0 (Fig.
3) Zwischen den Hakennadeln 7 befinden sich nach unten gerichtete vordere Polschlingenhalter
8 und hintere Polschlingenhalter 9,
deren Rückseite die Einschließkante
9a bildet. Die Trägerbarre 10 der vorderen Polschliagenhalter 8 ist mittels Schraubern
11 am Maschinengestell 12 befestigt. Das Maschinengestell 12 weist im Bereich der
Schrauben 11 Langlöcher 13 auf, so daß die vorderen Polschlingenhalter 8 in Richtung
der Hakennadel 7 verstellbar sind und damit der Abstand zwischen vorderen Polsohlingenhaltern
8 und hinteren Polsohlingenhaltern 9 einstellbar ist. Oberhalb der Hakennadel 7
sind zwischen den Polschlingenhaltern 6;9 Polfadenführer 14 für die hinteren Polfäden
15 angeordnet Vor den vorderen Polschlingenhaltern 8 sind Polfadenführer 16 für
die vorderen Polfäden 17 gelagert. Hinter den hinteren Polsohlingenhaltern 9 sind
oberhalb der Hakennadel 7 Schußfadenführer 18 für die Schußfäden 19 gelagert. Die
hinteren Polschlingenhalter 9 führen Druckplatinen 20 bei ihrer vertikalen Bewegung.
Die Lochnadeln 21 führen den Hakennadeln 7 die Wirkfäden 22 zu. Die Hakennadeln
7 bewegen sich von der in Fig. 3 gezeigten Einschließstellung zurück in die Abschlagstellung.
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Vor dem Zurückgehen schwingen die Lochnadeln 21 Uber die Hakennadeln
7 und legen die Wirkfäden 22 in die Haken der Hakennadeln 7. Nach dem Abschlagen
der Maschen, d.h., wenn die Hakennadeln 7 ihre zurückgezogenste Stellung einnehmen,
erfolgt der Seitenversatz der Schu13fadenführer 18 über drei Nadelteilungen, die
Polfadenführer 14 und die Polfadenführer 16 werden über eine Nadelteilung versetzt,
wobei die Polfadenführer 16 zusätzlich eine Schwingbewegung nach unterhalb der Hakennadel
ebene durchführen. Die Druokplatinen 20 bewegen sich ebenfalls in eine Stellung
unterhalb der Hakennadelebene. Durch diese Bewegungen gelangen die Schußfäden 19,
die hinteren Polfäden 15 und die vorderen Polfäden 17 unter die austreibenden Hakennadeln
7 auf die Wirkfäden 22. Naoh dem Einlegen der Wirkfäden 22 in die Haken der Hakennadeln
7 erfolgt wieder das Zurückgehen der Hakennadeln 7 in die Absohlagstellung und dabei
das Abwerfen der gebildeten Fransenmasohen mit den zwischen Nadelmaschen 5 und Platinenmaschen
6 eingebundenen Polfäden 15;17 und Sohußfäden 19.
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Durch den Versatz der Polfadenführer 14 und der Polfadenführer 16
über eine Nadelteilung liegen die hinteren Polfäden 15 über den Polschlingenhaltern
9 und bilden die kleinen Polsohlingen 3 und die vorderen Polfäden 17 bilden über
die Polschlingenhalter 8 die hohen Polschlingen 4. Durch den Versatz der Schußfadenführer
18 werden die Schußfäden 19 als Teilschüsse 2 im Polschlingengewirke verankert und
verbinden die Maschenstäbohen 1 untereinander.
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Die Größe der hohen Polschlingen 4 ist durch Veränderung des Abstandes
der vorderen Polsohlingenhalter 8 zur Einschließkante 9a einstellbar. Wird dieser
Abstand vergrößert, vergrößern sich die hohen Polschlingen 4. Der Abstand ist einstellbar
durch Lösen der Sohrauben 11, verschieben der Trägerbarre 10 mit den Schrauben 11
innerhalb der Langlöcher 13 auf den gewünschten Abstand und anschließendes Befestigen
der Trägerbarre 10 am Maschinengestell 12 durch Festziehen der Schrauben 11. Üblicherweise
sind die Polschlingenhalter 8;9 gruppenweise eingebleit und mit ihrer Trägerbarre
verbunden. Diese Anordnung ermöglicht ein gruppenweives Austauschen der Polsohlingenhalter
8;9 gegen Polsohlingenhalter anderer Größe, so daß neben der Größenvariation der
hohen Polsohlingen 4 eine Größenveränderung der kleinen Polschlingen 3 möglich ist.
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Diese Variationsmöglichkeiten der Größenänderung werden erhöht, wenn
die Polsohlingenhalter 8;9 durch Einzelbefestigung einzeln austauschbar sind Dadurch
wird es möglich die kleinen Polschlingen 3 und die hohen Polschlingen 4 eines Jeden
Polsohlingenstäboheis mustergemäß zu variierten0 Den Polsohlingenhaltern 8;9 kann
eine Schneidvorrichtung zum Aufschneiden der Polsohlingen 3;4 zugeordnet werden.
(Fig. 4) Auf einer rotierenden Welle 23 sind Schneidräder 24 befestigte Die Polschlingenhalter
8;9 sind unterhalb der Hakennadel 7 geschlitzt, um das Eintauchen der Schneidräder
24 zu ermöglichen.
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Die Lagerung der Welle 23 ist vertikal und horizontal verstellbar,
90 daß es möglich ist die hohen Polschlingen 4 allein, die hohen Polschlingen 4
und die kleinen Polschlingen 3 oder auoh nur die kleinen Polsohlingen 3 aufzuschneiden.