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Flache Kulierwirkmaschine zur Herstellung von zweimaschiger Kulierplüschwirkware.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung der flachen Kulierwirkmaschine gemäss Patent Nr. 155721.
Die Maschine nach dem Stammpatent besitzt platinenartige Hilfswerkzeuge ("Henkelträger"), die zwischen den Platinen stehen und über deren Oberkante der Plüschfaden nach unten verteilt wird, nachdem er vorher entweder in waagrechter Richtung oder über der Oberkante der Henkelträger nach unten kuliert worden ist. Die Henkelträger stehen bei der Maschine nach dem Stammpatent stets zwischen den Ebenen der Platinen, was eine sehr genaue Einstellung der Henkelträger gegenüber den Platinen notwendig macht.
Dieser Nachteil wird, wenn in der Ware Plüschhenkel nur über jeder zweiten Platinenmasche angeordnet sein sollen (zweimasehige Kulierplüschware), gemäss der Erfindung dadurch beseitigt, dass die an einer vor der Stuhlnadelreihe beweglich angeordneten Barre angebrachten Henkelträger in den Ebenen der Verteilplatinen liegen und während des Kulierens so weit durch die Nadelreihen hindurch gegen die Verteilplatinen ragen, dass der Plüschfaden, der auf der Oberkante der Henkelträger aufliegt, nach unten zu längeren Schleifen kuliert wird als der Grundfaden, der unterhalb der Henkelträger in waagrechter Richtung kuliert wird und dass die aus dem Plüschfaden gebildeten Schleifen (Plüschhenkel)
während des Verteilens der Grundfadenschleifen und bis zum Auftragen von der Henkelträgeroberkante oder einer diese Kante ersetzenden andern Kante gehalten werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Maschine dargestellt.
Die Fig. 1-4 zeigen die Arbeitsweise des ersten Ausführungsbeispieles, die Fig. 5-9 die des zweiten.
Beide Ausführungsbeispiele haben gemeinsam die Anordnung eines Henkelträgers 11 vor jeder Verteilplatine 7, wobei jeder Henkelträger genau in der Ebene der Verteilplatinen angeordnet ist. Das zeigen besonders deutlich die Fig. 4,8 und 9. Ferner werden bei beiden Ausführungsarten die Plüschhenkel aus dem Faden 3 a durch die Kante 6 a der Kulierplatte 6 schräg nach unten zu längeren Schleifen kuliert als der Grundfaden 1 a, der in waagrechter Richtung kuliert wird (Fig. 1 und 5). In beiden Ausführungsbeispielen wird, zumindest während des ersten Teiles des Verteilvorganges, der länger kulierte Plüschhenkel von der Oberkante H c des Henkelträgers getragen.
Bei der Maschine nach den Fig. 1-4, wird der Plüschhenkel bis kurz vor dem Ausarbeiten der Maschen von dem Henkelträger 11 getragen.
Der Grundfaden 1 a wird vom Fadenführer 1 gelegt und der Plüschfaden 3 a vom Fadenführer 3.
Das bekannte platinenartige Werkzeug 11 (Henkelträger), welches zum Trennen des Grundfadens 1 a
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steht in der bekannten Trennstellung mit der Spitze 11 b zwischen den Bewegungsbahnen der beiden Fadenführer 1 und 3. Der Platinenkopf, in dem sich die Kulierplatinen 6 und die Verteilplatinen 7 bewegen, ist mit 4 bezeichnet, seine Presskante mit 5. Am Arbeitsvorgang sind ferner die bekannten Hakennadeln 9 beteiligt.
Die Kulierplatinen 6 und die Verteilplatinen 7 besitzen die gewöhnlichen Kehlen 6 d und 7 d mit der Kehlenoberkante 6 a und 7 a. Die Kulierplatine hat die gewöhnliche Höhe ; ihre Oberkante ist mit 6 t bezeichnet. Die Verteilplatine ist so niedrig, dass ihre Oberkante 7 t unterhalb der Unterkante 11 h des Henkelträgers 11 liegt. Die Oberkante 11 a des in Trennstellung befindlichen Henkelträgers 11 (Fig. 1) liegt unterhalb der Kulierplatinenoberkante 6 f und knapp unterhalb der Faden-
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austrittsöffnung des Fadenführers 3. Die Fadenaustrittsoffnung des Fadenführers 1 liegt in an sieh bekannter Weise etwas unterhalb der Trennspitze 11 b des Henkelträgers 11.
Beim Kulieren wird der Grundfaden 1 a wie gewöhnlich in der Kulierplatinenkehle (bei der Cottonmaschine) in waagrechter Richtung kuliert, während der auf dem Henkelträger 11 aufliegende Plüschfaden durch die schräge Kulierplatinenkante 6 a nach unten zu längeren Schleifen als der Grundwarenfaden kuliert wird. Je spitzer der Winkel zwischen der Kante 6 ader Kulierplatine 6 und der Waagrechten ist, um so leichter wird der nach unten gerichtete Kuliervorgang für den Plüschfaden 3 a vor sich gehen. Beim Vorgehen. der Verteilplatinen (Fig. 2) bleiben die Henkelträger in der Stellung, die sie während des Kulierens eingenommen haben ; die Plüschhenkel werden nicht verteilt, sondern nur die Henkel des Grundfadens.
Bei der nachfolgenden Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln 9 zur Presse 5 bleiben die Plüsehhenkel 3 a1 bis zum Abschlagen der vorher gebildeten Maschen auf den Henkelträgern hängen. Damit keine Überspannung entsteht, folgen die Henkelträger der Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln in solchem Masse, dass die Plüschhenkel immer erträglich gespannt bleiben (Fig. 3). Gleichzeitig werden die Henkelträger so zurückgezogen, dass die Plüschhenkel während der Abschlagperiode freigegeben werden. Die Lage des Plüschfadens ist deutlich aus der Fig. 4 ersichtlich.
Die Abwärtsbewegung der Henkelträger 11 kann auf einfachste Weise dadurch erreicht werden, dass die die Henkelträger 11 tragenden Barren an der Deckvorrichtung angebracht sind, weil bei den meisten bekannten Deckvorrichtungen die Möglichkeit der Auf-und Abbewegung vorgesehen ist. Zwecks Veränderung der Plüschhenkellänge können die Henkelträger 11 in ihrer Höhenlage verstellbar sein.
Bei der Maschine nach den Fig. 5-9 übernimmt im zweiten Teil des Maschenbildungsprozesses eine Verteilplatinennase das Plüschhenkeltragen. Während des Kuliervorganges (Fig. 5) wird wie beim vorherigen Beispiel durch die Kante 6 a der Kulierplatine 6 der Plüschfaden über der Oberkante 11 a des vor jeder Verteilplatine stehenden Henkelträgers 11 schräg nach unten zu längeren Schleifen kuliert als die Grundfadenschleifen, die in gewöhnlicher Weise waagrecht kuliert werden. Die Art der Schleifenbildung ist insbesondere aus der Fig. 8 ersichtlich.
Die vorhergehenden Verteilplatinen, die mit zwei übereinanderliegenden Kehlen 7 d und 7 e, zwischen denen sich eine Nase 7 b befindet, ausgestattet sind, übernehmen während des Vorwärtsgehens die Plüschhenkel 3 a von der Oberkante H a des Henkelträgers 11, der, wie Fig. 6 zeigt, mit seiner Spitze 11 b in die obere Verteilplatinenkehle hineinragend, sich in gleicher Geschwindigkeit wie die Verteilerplatinen aus den Nadeln herausbewegt. Die länger kullerten Schleifen liegen nach wie vor bei den Verteilplatinen 7 (Fig. 8).
Während der Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln 9 in die Press-und Absohlagstellung (Fig. 7) werden die Plüschhenkel, die in den Verteilplatinenkehlen 7 c liegen, auf der Oberkante der Nase 7 b gehalten, die'vorteilhaft tiefer liegt als die Oberkante 11 a der Hilfsplatine H, damit beim Ausarbeiten der Maschen keine zu hohen Spannungen im Plüschhenkel entstehen. Die Fadenlage während der verschiedenen Arbeitsstellungen ist aus den Fig. 8 und 9 besonders deutlich ersichtlich. Die Lage des Plüschhenkelfadens 3 a ist von vorn gesehen in der Stellung gemäss Fig. 5 gleich der Fadenlage in der Stellung gemäss Fig. 6 ; die in Fig. 9 gezeigte Fadenlage tritt erst nach der Arbeitsbewegung gemäss Fig. 7 ein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Flache Kulierwirkmaschine zur Herstellung zweimaschiger Kullerplüsehware mit Henkelträgern, von denen je einer jeder Verteilplatine zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die an einer vor der Stuhlnadelreihe angeordneten Barre angebrachten Henkelträger (11) in den Ebenen der Verteilplatinen (7) liegen und während des Kulierens so weit durch die Nadelreihen hindurch gegen die
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aufliegt, nach unten zu längeren Schleifen kuliert wird als der Grundfaden (1 a), der unterhalb der Henkelträger in waagrechter Richtung kuliert wird, und dass die aus dem Plüschfaden gebildeten Schleifen (Plüschhenkel) während des Verteilens der Grundfadenschleifen und bis zum Auftragen von der Henkelträgeroberkante (11 a)
oder einer dieser Kante ersetzenden andern Kante (7 b) gehalten werden.