DE2833133A1

DE2833133A1 - Spiegel mit acrylglastraeger und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE2833133A1
Application number: DE19782833133
Authority: DE
Inventors: Klaus Kall
Original assignee: GLASPLAKATEFABRIK OFFENBURG FR
Current assignee: GLASPLAKATEFABRIK OFFENBURG FR
Priority date: 1978-07-28
Filing date: 1978-07-28
Publication date: 1980-02-07
Also published as: DE2833133B2; DE2833133C3

Description

Spiegel mit Acrylglasträger und Verfahren zu seiner
Herstellung Herstellung Die Erfindung betrifft einen Spiegel, mit einer Trägerplatte aus Acrylglas oder dergleichen und einer darauf angeordneten spiegelnden Silberschicht, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Spiegels.
Spiegel, bei denen die Trägerplatte nicht aus Silikatglas, sondern aus Acrylglas oder einem anderen transparenten Kunststoffmaterial mit entsprechenden Eigenschaften besteht, im folgenden insgesamt als Acrylglasspiegel bezeichnet, weisen gegenüber Silikatglasspiegeln eine Reihe von Vorteilen auf. So sind Acrylglasspiegel im Gegensatz zu Silikatglasspiegeln praktisch bruchsicher und sind außerdem wesentlich leichter, so daß sich ihre Verwendung insbesondere dort, wo Gewichts- oder Sicherheitsprobleme auftreten, wie in Wohnwagen, Flugzeugen, Fahrzeugen allgemein, Kaufhäusern etc., besonders empfiehlt. Außerdem lassen sich Acrylglasspiegel biegen bzw. wölben, eine Eigenschaft, die insbesondere in bestimmten innenarchitektonischen Anwendungsfällen sowie bei der Herstellung von Werbedisplays, bei denen ein spiegelnder Träger Verwendung findet, von Vorteil ist, da hierdurch besonders interessante optische Effekte, beispielsweise durch vergrößernde oder verkleinernde Reflexion, erzielt werden können.
Bisher werden Acrylglasspiegel in der Weise hergestellt, daß das Acrylglas bedampft wird, weil nämlich eine chemische Versilberung oder Verspiegelung von Acrylglas oder dergleichen bislang nicht möglich ist. Das durch Bedampfen verspiegelte Acrylglas weist zwar die vorstehend beschriebenen Vorteile auf, jedoch hat es sich als nachteilig herausgestellt, daß das Acrylglas oder dergleichen beim Reinigen leicht verkratzt werden kann. Auch ist es nicht möqlich, die spiegelnde Silberschicht zur Herstellung Informationen, z. B. Nerbeinformationen definierender Bereiche auszuwaschen, beispielsweise in Form einer Negativschrift, wobei also die einzelnen Buchstaben sich von der Spiegelfläche dadurch abheben, daß dort das transparente Trägermaterial zu sehen ist, so daß die Anwendungsmöglichkeiten insbesondere bei Werbedisplays eingeschränkt sind. Außerdem ist die gleichmäßige Bedampfung insbesondere großer Acrylglasflächen technologisch schwierig, arbeitsaufwendig und kostspielig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spiegel sowie ein Verfahren der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem unter Beibehaltung der bekannten Vorteile von Acrylglasspiegeln eine verbesserte Stabilität gegen Verkratzen sowie eine kostengünstige, einfache Verspiegelung auch größerer Flächen gewährleistet und außerdem die Möglichkeit gegeben sein soll, die Spiegelschicht zur Herstellung Informationen definierender Bereiche auszuwaschen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Spiegel der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf der Trägerplatte aufeinanderfolgend eine dünne Silikatglasschicht und eine durch chemische Versilberung hergestellte Spiegelschicht angeordnet sind. Dementsprechend zeichnet sich das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren zum Herstellen eines Spiegels, bei dem auf eine Trägerplatte aus Acrylglas oder dergleichen eine spiegelnde Silberschicht aufgebracht wird, dadurch aus, daß auf -die Trägerplatte zunächst eine dünne Silikatglasschicht aufgebracht wird; und daß die Glasschicht anschließend chemisch versilbert wird.
Bes-onders bevorzugte Ausführungsformen des Spiegels und des Verfahrens nach der Erfindung ergeben sich aus den entsprechenden Unteransprüchen.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die Schwierigkeiten, die bei Acrylglasspiegeln entstehen, bei denen die Spiegelschicht durch Bedampfung hergestellt wird, dadurch vollständig vermieden werden können, daß auf die Acrylglas-Trägerplatte zunächst eine hauchdünne Glasschicht aufgebracht, beispielsweise aufgedampft wird, die sich dann anschließend in bekannter Weise chemisch versilbern läßt. Hierdurch entsteht ein Acrylglasspiegel, bei dem die Silberschicht dieselbe Stabilität hat wie bei herkömmlichen Silikatglasspiegeln und zur Herstellung von Informationen definierenden Bereichen auswaschbar ist, wobei aber die zweiter oben angegebenen materialbedingten Vorteile des Acrylglases erhalten bleiben. Insbesondere gelingt es, durch die chemische Versilberung eine gleichmäßige Spiegelwirkung auch über große Flächen zu erhalten, so daß insgesamt ein einfaches, kostengünstiges Verfahren zum chemischen Versilbern von Acrylglas geschaffen wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert ist.
Die aus einer einzigen Figur bestehende Zeichnung zeigt dabei einen Spiegel nach der Erfindung im Schnitt senkrecht zur Spiegelebene.
Wie die Zeichnung zeigt, weist der dort dargestellte Spiegel eine Acrylglas-Trägerplatte 10 auf, beispielsweise mit einer Dicke von 2 bis 5 mm, auf der aufeinanderfolgend eine dünne Silikatglasschicht 12und eine durch chemische Versilberung hergestellte Spiegelschicht 14 angeordnet sind.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der in der Zeichnung wiedergegebede Spiegel dadurch hergestellt, daß auf die Acrylglas-Trägerplatte 10 zunächst die dünne Silikatglas-oder SiO2-Schicht 12 aufgebracht wird. Im Anschluß hieran wird diese hauchdünne Silikatglasschicht dann in bei der Verspiegelung von Silikatglas bekannter Weise chemisch versilbert, wodurch die Spiegelschicht 14, welche die bekannten Eigenschaften durch chemische Versilberung oder Verspiegelung hergestellter Spiegelschichten aufweist, entsteht. Besonders günstig eignet sich für das erfindungsgemäße chemische Verspiegelungsverfahren ein kommerziell unter der Bezeichnung "Plexiglas hard 230" durch die Firma Röhm GmbH erhältliches beschichtextes Acrylglas, welches in Stärken von 3,2 bis 199 mm lieferbar ist.
Selbstverständlich kann anstelle des Acrylglases als Material für die Trägerplatte 10 auch ein anderer transparenter Kunststoff mit analogen Eigenschaften verwendet werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims

ANSPRÜCHE 0> Spiegel, mit einer Trägerplatte aus Acrylglas oder dergleichen und einer darauf angeordneten spiegelnden Silberschicht, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Trägerplatte (10) aufeinanderfolgend eine dünne Silikatglasschicht (12) und eine durch chemische Versilberung hergestellte Spiegelschicht (14) angeordnet sind.
2. Spiegel nach Anspruch 1 zur Verwendung bei Werbedisplays, dadurch gekennzeichnet, daß Informationen definierende Bereiche der Spiegelschicht ausgewaschen sind.
3. Verfahren zum Herstellen eines Spielgels, bei dem auf eine Trägerplatte aus Acrylglas oder dergleichen eine spiegelnde Silberschicht aufgebracht wird, insbesondere zum Herstellen des Spiegels nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Trägerplatte zunächst eine dünne Silikatglasschicht aufgebracht wird; und daß die Silikatglasschicht anschließend chemisch versilbert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 zum Herstellen eines zur Verwendung bei Werbedisplays bestimmten Spiegels, dadurch gekennzeichnet, daß Informationen definierende Bereiche der Spiegelschicht ausgewaschen werden.