DE860264C

DE860264C - Verfahren zur Herstellung mattierter Glasplatten

Info

Publication number: DE860264C
Application number: DED8723A
Authority: DE
Original assignee: LIBBEY OWENS GES fur MASCHINE
Current assignee: LIBBEY OWENS GES fur MASCHINE
Priority date: 1951-04-20
Filing date: 1951-04-20
Publication date: 1952-12-18

Description

Verfahren zur Herstellung mattierter Glasplatten In dem Patent 841939 ist ein Verfahren zur Nachbehandlung von sandstrahlmattierten Glasoberflächen beansprucht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die durch das Mattieren entstandenen Vertiefungen, Spalte usw. unter Vermeidung der Bildung eines geschlossenen Films mit lichtdurchlässigen natürlichen oder künstlichem Harzen, Kunststoffen: u. dgl. ausgefüllt werden.
Die mattierte Glasplatte gemäß der Erfindung besteht aus zwei oder mehreren nach Art des Verbundglases miteinander durch eine thermoplastische Zwischenschicht verbundenen Glasscheiben, wobei wenigstens eine der innenliegermden Scheibenflächen und vorzugsweise alle innenliegenden Scheibenflächen mattiert sind, und die Herstellung dieser mattierten Glasplatte erfolgt in der Weise, daß das aus den Glasscheiben und der thermoplastischen Zwischenschicht bestehende Erzeugnis zusammengepreßt und gegebenenfalls erwärmt wird. Diese Behandlung kann in, einem Autoklav vorgenommen werden. Dadurch wird die Zwischenschicht plastisch und dringt in die durch das Mattieren entstandenen Vertiefungen, Spalte usw. ein und. füllt dieselben ganz oder teilweise aus in ähnlicher Weise; wie es bei .dem Verfahren des Hauptpatents der Fall ist.
Es gibt bisher sowohl sandstrab lmattiertes als auch säuremattiertes Glas. Bei sandstrahlmattiertem Glas ist die Rauhigkeit so stark, d.aß es sehr fleckenempfind@lich ist. Bei säuremattiertem Glas is-t die Mattierung zwar sehr viel feiner und, entsprechend weniger fleckenempfindlich, aber dafür'ist das Herstellungsverfahren außerordentlich kostspielig. Außerdem handelt es sich in beiden Fällen nur um einfaches Glas, das ungern für Türfüllungen, Schalterwände od. dgl. verwendet wird, weil es nur die Festigkeit und das Verhalten .eines normalen Glases zeigt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene mattierteGlasplatte weist beiderseits blanke Oberflächen auf, die leicht gepflegt werden können, Trotzdem zeigt sie eine vornehm wirkende leichte Eintrübung und weist zusätzlich die Festigkeit und das Verhalten von Verbundglas auf.
Man kann bei einem zweischichtigen Verbundglas entweder nur eine mit der Zwischenschicht in Berührung stehende Scheibenfläche oder beide Scheibenflächen mattieren. Man kann das mattierte Verbundglas gemäß der Erfindung im Bedarfsfalle auch aus drei oder vier Glasscheiben zusammensetzen, die dann an den mit der thermoplastischen Zwischenschicht in Berührung stehenden Flächen vorzugsweise sämtlich mattiert sind.
Die mattierten Scheibenflächen können auch eine abgestufte Mattierung und gegebenenfalls mattierungsfreie Stellen aufweisen. Sind mehrere Scheibenflächen- mattiert, so können die durch unterschiedliche Mattierung oder durch das Freilassen von Stellen entstehenden Muster gegeneinander-versetzt sein oder sich überdecken.
Im übrigen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die in dem Hauptpatent erwähnten zusätzlichen Maßnahmen sinngemäß angewendet werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele für den Gegenstand der Erfindung schematisch und mit stark übertriebenen Dickenabmessungen besonders der thermoplastischen Zwischenschicht dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine mattierte Verbundglasplatte mit einer mattierten Fläche, Fig. 2 eine mattierte Verbundglasplatte mit zwei mattierten Flächen, Fig. 3 eine mattierte Verbundglasplatte mit vier mattierten Flächen, Fig. 4 eine mattierte Verbundglasplatte mit zwei mattierten Flächen, wobei die Mattierung auf einer der Flächen unterbrochen ist, Fig. 5 eine mattierte Verbundglasplatte, bei der lie Mattierung von zwei Flächen an ,derselben Stelle unterbrochen ist, Fig. 6 eine mattierte Verbundglasplatte, bei der lie Mattierun.gen von zwei Flächen sich teilweise iberdecken, Fig. 7 eine ähnliche Ausbildung wie Fig. 6. Gemäß Fig. i ist eine einseitig mattierte Glascheibe i durch eine thermoplastische Zwischenchicht 2 mit der nichtmattierten Glasscheibe 3 ver-)unden, wobei die Mattierung der Glasscheibe i .uf der Berührungsfläche mit der Zwischenschicht 2 iegt.
Gemäß Fig. 2 sind die Glasscheiben 5 und 6 eineitig mattiert, und ihre mattierten. Flächen sind .urch die Zwischenschicht 7 miteinander verbunden. Die plattierte Glasplatte gemäß Fig. 3 besteht aus drei Glasscheiben io, ii und 12. Die Glasscheiben io und 12 sind einseitig mattiert, während die Glasscheibe i i beiderseits mattiert ist. Die Scheiben sind unter Zwischenfügung der plastischen -Zwischenschichten 13 und 14 so aufeinandergelegt, daß die doppelt mattierte Scheibe i i in der Mitte liegt und die einseitig mattierten Scheiben io und 12 ihre mattierten Seiten der Scheibe i i zukehren.
Nach Fig.4, deren Gegenstand im wesentlichen dem Gegenstand der Fig. 2entspricht, sind zwei einseitig mattierte Glasscheiben 15 und 16 auf ihren mattierten Seiten durch eine thermoplastische Zwischenschicht 17 miteinander verbunden. Dabei ist in der Mattierung der Glasscheibe 15 ein Bereich 18 ausgespart, so daß in .der Durchsicht hier eine geringere Mattierung erscheint. Eine solche -geringere Mattierung kann dazu benutzt werden, entweder die Durchsichtigkeit zu erhöhen oder eine Schmuckwirkung zu erzielen oder eine Beschriftung od. dgl. darzustellen.
Gemäß Fig. 5, bei der die einseitig mattierten Glasscheiben 2o und 2i durch eine thermoplastische Zwischenschicht 22 an den mattierten Seiten miteinander verbunden sind, sind in den Mattierungen beider Scheiben einander gegenüberliegende Bereiche 23 und 24 ausgespart, so daß hier eine völlige Durchsichtigkeit erzielt ist.
Die Anordnung der Glasscheiben 25 und 26, der thermoplastischen Zwischenschicht27 und,der nichtmattierten Stellen 28 und 29 gemäß Fig.6 entspricht im wesentlichen der Anordnung gemäß Fig. 5, jedoch ist hier die nichtmattierte Stelle 29 der Glasscheibe 26 durch ein mattiertes Zwischenstück 30 unterbrochen. Stellt in diesem Fall beispielsweise die nichtmattierte Stelle ein Schriftzeichen dar, so hat dieses Schriftzeichen dann in der Durchsicht eine mittlere schwache Mattierung, die die Sichtbarkeit des Schriftzeichens nicht merklich ändert, aber die Durchsicht behindert.
Man kann auch gemäß Fig. 7, bei der die Glasscheiben 35 und 36 durch eine thermoplastische Zwischenschicht 37 miteinander verbunden sind, einander gegenüberstehende nichtmattierte Stellen 38 und 39 mit Stellen 40 und 41 kombinieren, die nur auf der einen Glasfläche bei der Mattierung ausgespart wurden. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, klar durchsichtige Schriftzeichen an der Stelle 38 und 39 mit einer halbmattierten Umrahmung 40, 41 zu umschließen. Auch Schmuckmotive der verschiedensten Art lassen sich durch die in Fig. 7 oder in den vorhergehenden Figuren dargestellten Anordnungen herstellen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Weitere Ausbildung des Verfahrens des Patents 841939 zur Herstellung .einer mattierten Glasplatte, die aus zwei oder mehreren nach Art des Verbundglases miteinander durch eine thermoplastische Zwischenschicht verbundenen Glasscheiben besteht, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der innenliegenden Scheibenflächen und vorzugsweise alle innenliegenden Scheibenflächen mattiert sind und daß das aus den Glasscheiben und der thermoplastischen Zwischenschicht bestehende Erzeugnis, gegebenenfalls unter Erwärmen, derart zusammengepreßt wird, daß die plastische Zwischenschicht die an den Mattierungsflächen vorhandenen Vertiefungen, Spalte u"sw. teilweise oder ganz ausfüllt.
2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß Glasscheiben verwendet werden, bei denen eine oder mehrere oder alle mattierten Scheibenflächen eine abgestufte Mattierung undfoder matti.erungsfreie Stellen aufweisen. .
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mattierungsmuster teilweise oder ganz zur Deckung gebracht werden.