DE283174C - - Google Patents

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DE283174C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10CPIANOS, HARPSICHORDS, SPINETS OR SIMILAR STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS WITH ONE OR MORE KEYBOARDS
    • G10C3/00Details or accessories
    • G10C3/30Couplers, e.g. for playing octaves

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
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  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVi 283174-KLASSE 51 b. GRUPPE
HERMANN WIEDMER in FREIBURG i. Br. Pneumatische Oktavenkupplung für Klaviere. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1914 ab.
Pneumatische Oktavenkupplungen für Klaviere, bei denen als Kraftquelle zum Anschlagen der mitgehenden Taste Druck- oder Saugluft in Anwendung kommt, wie sie hauptsächlieh bei Harmonien Verwendung finden, sind an sich bekannt. Die gebräuchlichen pneumatischen Kupplungen haben aber den Nachteil, daß zufolge der Anordnung des Luftein- und -auslaßorganes direkt unter der Oktavtaste ein
ίο umfangreiches Hebelwerk erforderlich ist, das die Übertragung des' Anschlages von der gespielten Taste auf das Luftein- und -auslaßorgan der Oktavtaste bewirkt.
In beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer pneumatischen Kupplung, bei welcher dieser Nachteil vermieden ist, dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Vertikalschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht, wobei nur die zwei Tasten einer Oktave zur Darstellung gebracht sind. Fig. 3 ist eine vergrößerte Darstellung des gemeinsamen Ein- und Auslaßorganes an der Luftkammer, während Fig. 4 den Anschlagbalg bei Verwendung von Saugluft wiedergibt.
Zunächst sei die Ausführungsform für Druckluft beschrieben:
Unter dem Pedaltritt 1 liegt der Tretbalg 2, der die angesaugte Luft in die mit Rückschlagventil 21 versehene Leitung 3 preßt. Diese mündet in die Luftkamrner 4, von welcher Leitungen 5 nach den kleinen Bälgen 6 führen. Die Luftkammer 4 kann erforderlichen Falles mit einem Sicherheitsventil versehen werden, das sich bei übermäßigem Luftdruck selbsttätig öffnet. Der obere, bewegliche Teil des Balges 6 trägt in einem Teller 7 o. dgl. eine durch die Taste 9 gehende Stange 8, die an ihrem Ende den Stempel 10 trägt. Die Stange 8 ist in einer Bohrung 11 der Taste 9 vertikal beweglich und erhält ihre Stütze in einer als Widerlager dienenden Scheibe 12, die auf der Stange 8 einstellbar angeordnet ist und auf der Taste 9 lose aufliegt. Der Stempel 10 greift unter die Nase des Hammerwerkes 13. Der Balg 6 liegt unter der zu kuppelnden Taste 9. Die Leitung 5 führt vom Balg 6 unter die. Mitte der entsprechenden, handgespielten Oktavtaste 14 und mündet an dieser Stelle in die Verteilungskammer 4. Die Oktavtaste 14 trägt an ihrer Unterseite eine beweglich mit ihr verbundene Stange 15, die durch den Klaviaturboden 16 geht und mit dem Luftein- und -auslaßschieber 17 verbunden ist. In einer Bohrung 18 der Wand der Luftkammer 4 (s. Fig. 3) wird der Schieber 17 senkrecht geführt. Er ist mit zwei Durchlaßöffnungen 19 und 20 versehen, von denen die eine die Verbindung der Kammer 4 mit der in dieselbe einmündenden Leitung 5 herstellt (Fig. 3) und die andere die Leitung 5 mit der Außenluft verbindet (Fig. 1). Der Vorgang ist nun folgender :
Wird der Tritt 1 niedergedrückt, so preßt der Balg 2 Luft durch die Leitung 3 in die Luftkammer 4. Wenn nun die Taste 14 angeschlagen wird, geht der Schieber 17 nach unten, wodurch statt der Bohrung 20 die Bohrung ig in den Bereich der Leitung 5 gelangt und so die Verbindung dieser mit der Kammer 4 herbeiführt (s. Fig. 3). Die in der Kammer 4 befindliche Druckluft gelangt jetzt durch die Leitung 5 in den Balg 6, dessen bewegliches
Oberteil in die Höhe getrieben wird und dabei die Stange 8 mit dem Stempel io mitnimmt. Das Hammerwerk der Taste 9 wird dadurch zum Anschlag gebracht, ohne daß die Taste selbst mitgeht. Wird die Taste 14 wieder los-. gelassen, so nimmt sie auch den Schieber 17 mit in die Höhe, die Verbindung zwischen Kammer 4 und Leitung 20 wird aufgehoben, dagegen erhält die im Balg 6 eingeschlossene Druckluft durch die winkelförmige Bohrung 20 einen Ausweg und kann entweichen. Infolgedessen fällt Balg 6 sofort wieder zusammen, und der Hammer fällt zurück.
Bei der Einrichtung für Saugluft tritt an Stelle des Drucklufttretbalges ein solcher für Saugluft, wie er bei Saugwindharmonien Verwendung .findet. Bei Balg 6 ist dann statt des Oberteiles der Unterteil beweglich, auf dessen Verlängerung die Stange 8 ruht (s. Fig. 4).
Sobald durch Anschlag der Taste 14 die Luft aus Balg 6 angesaugt wird, zieht er sich zusammen, der bewegliche Unterteil geht aufwärts und nimmt die Stange 8 mit.
Da bei derartigen pneumatischen Oktavkupplungen die Bedienung der Fußbälge es dem Spieler unmöglich macht, das' Piano- oder Fortepedal zu benutzen, so wird es erforderlich, für eine anderweitige Betätigungsmöglichkeit dieser Pedale Sorge zu tragen, indem etwa Kniedrücker in bekannter Weise zur Bewegung der Pedale benutzt werden.
Nach vorliegender Erfindung ist darauf Wert gelegt, daß die Pedale für piano und forte nach wie vor im Bereich der Füße liegen, so daß es in solchen Fällen, in denen die pneumatische Oktavenkupplung nicht benötigt wird, auch möglich ist, diese Pedale wie bisher durch die Füße zu bewegen.
In Fig. 5 bis 7 ist eine Ausführungsform einer derartigen Einrichtung dargestellt, und zwar in Fig. 5 im Grundriß, in Fig. 6 in Vorderansicht, und in Fig. 7 von der Seite gesehen. Der Kniedrücker 22 mit der Achse 23, die am Klaviaturboden befestigt ist, legt sich mit seinem einen Arm an den nach oben stehenden Arm eines bei 24 gelagerten Winkelhebels 25 an. Der andere Arm des Winkelhebels 25 ist mit einer Stange 26 drehbar verbunden, die ihrerseits auf dem Pedal 27 aufsitzt. Wird der Kniedrücker 22 in der Richtung des Pfeiles gedreht, so wirkt er auf das Gestänge 25,26, und das Pedal wird niedergedrückt. Das Pedal kann aber auch in der gewöhnlichen Weise bewegt werden, ohne daß das ganze Hebelwerk mitgenommen wird. Die Kniedrücker können überdies im Nichtbedarfsfalle an die Rückwand des Klaviers angelegt werden.
Fig.-8 zeigt schließlich noch in schematischer Weise die Anordnung der Tretbälge bei einer Unterteilung der Luftkammer. 28 ist die Luftkammer für Baß, 29 die für Diskant. 30 und 31 sind die beiden Tretbälge für die Baßluftkammer, .32 und 33 diejenigen für die Diskantluftkammer. Wie ersichtlich, liegen die beiden Tretbälge 30 und 32 und die 31 und 33 paarweise nebeneinander, so daß die ersteren entweder getrennt oder gemeinsam dem linken Fuß und die letzteren dem rechten Fuß unterworfen sind. Soll nur die Luftkammer 70 ■ für Baß gespeist werden, so wird der Spieler abwechselnd die Tretbälge 30 und 31 treten, soll der Luftkammer für Diskant Luft zugeführt werden, nur die beiden Tretbälge 32 und 33, und sollen die.beiden Luftkammern gefüllt werden, alle vier Tretbälge 30 bis 33. Das. letztere wird ermöglicht, wenn sich die Füße in der aus Fig. 8 strichpunktiert angegebenen Lage befinden.
Die durch die Neuerungen erzielten Vorteile sind folgende:
Die Verlegung des Luftein- und -auslaßorgaiies unter die gespielte Taste macht das einen erschwerten Gang bedingende Hebelwerk entbehrlich und vereinfacht zugleich den Mechanismus. Die Vereinigung von Ein- und Auslaßventil in einen von der anzuschlagenden Taste direkt bewegten Schieber ermöglicht nicht nur eine einfache Konstruktion der Ventileinrichtung, sondern es kann zugleich die Anbringung von besonderen Federn, wie sie gewöhnlich die'Ventile erforderlich machen, vermieden werden, wodurch der Anschlag der Taste nicht mehr ungünstig beeinflußt wird. Auch ist eine besondere Vorrichtung zum Ausrücken vollkommen entbehrlich, da sofort nach dem Stillstand der Pedaltritte der Luftdruck in der Kammer 4 aufhört, und daher, die Bälge 6 nicht mehr in Bewegung gesetzt werden. .
Zufolge des Fehlens des Magazinbalges kann die Stärke des Anschlages von dem Spieler genau geregelt werden, denn jede Veränderung in der Stärke des Tretens wirkt unmittelbar auf den Balg 6 und läßt ihn, je nachdem mit größerer oder geringerer Kraft, den Stab 8 in die Höhe treiben.
Durch die Verwendung eines gemeinsamen Stempels für Taste und Balg wird erreicht, daß hinsichtlich der erforderlichen Stärke für den Anschlag keine unterschiedlichen Verhältnisse gegeben sind, wobei die Einstellbarkeit der auf der Taste 9 ruhenden Scheibe 12 zugleich eine gute Einregulierung des Stempels ermöglicht. .
Die Verbindung der Piano- und Fortepedale mit Kniedrückern ermöglicht die ausgiebige Verwendung der Füße zur Bewegung der Tretbälge. Schließlich wird durch Verwendung und paarweises Anordnen je zweier Tretbälge für die in Baß und Diskant getrennten Luftkammern, trotz des Fehlens eines Ma-
gäzinbalges, stets ausreichende Luftzufuhr für beide Kammern gewährleistet und ermöglicht, für jede Kammer getrennt die Luftzufuhr so zu regeln, daß sie dem jeweiligen Bedarf entspricht.

Claims (6)

Patent-An Sprüche:
1. Pneumatische Oktavenkupplung für ίο Klaviere, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Anschlagbalg (6) der gekuppelten Taste (9). bestimmten Ein- und Auslaßorgane direkt unter- die handgespielte Taste (14) verlegt sind und die Verbindung der Luftkammer mit dem Anschlagbalg der gekuppelten Taste durch eine dem Einfluß des Luftein- und -auslaßorganes (17) unterworfene Luftleitung erfolgt.
2. Oktavenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von getrennten Ein- und Auslaßorganen ein mit zwei Bohrungen (19 und 20) versehener Schieber (17) tritt, von welchen Bohrungen die erstere (19) die Verbindung der nach dem Anschlagbalg (6) führenden Luftleitung (5) mit der Druck- oder Saugluftkammer (4) und letztere (20) die Verbindung der Leitung mit der Außenluft herstellt.
3. Oktavenkupplung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck- oder Saugluft des Tretbalges (2) ohne Vermittlung eines Magazinbalges direkt in die gemeinsame Luftkammer (4) geleitet wird.
4. Oktavenkupplung nach Anspruch 1 ' bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß .bei Unterteilung der Luftkammer in eine Abteilung für Diskant und eine Abteilung für Baß für jede Kammer zwei eigene, für die beiden Füße bestimmte Tretbälge vorgesehen sind, die derart paarweise nebeneinander liegen, daß sie, entweder jedes Paar einer Abteilung getrennt oder beide gemeinsam, durch die Füße in abwechselnder Folge betätigt werden können.
5. Oktavenkupplung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für Taste und Balg ein gemeinsamer Stempel (10) in Anwendung kommt, dessen Tragstange (8), durch eine Bohrung (11) der Oktavtaste (9) hindurchgehend, mit ihrem unteren Ende auf dem Anschlagbalg (6) und mit einer aufgeschraubten Scheibe (12)'auf der Taste (9) aufruht.
6. Pedaleinrichtung an Klavieren mit pneumatischer Oktavenkupplung, dadurch gekennzeichnet, daß. Kniedrücker durch Vermittlung von Winkelhebeln und Stangen oder Seilzügen derart mit den Pedalen in Verbindung stehen, daß bei einer Seitwärtsbewegung des Kniedrückers das Niederdrücken des zugehörigen Pedales erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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