DE281928C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61B—RAILWAY SYSTEMS; EQUIPMENT THEREFOR NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B61B12/00—Component parts, details or accessories not provided for in groups B61B7/00 - B61B11/00
- B61B12/06—Safety devices or measures against cable fracture
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Emergency Lowering Means (AREA)
- Maintenance And Inspection Apparatuses For Elevators (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVr 281928 -KLASSE 20«. GRUPPE
Dr. WALTER CONRAD in WIEN.
Drahtseilbahn mit Fangseil. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Januar 1913 ab.
auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 19. Juni 1912 anerkannt.
Bei Drahtseilbahnen, bei denen zur Erhöhung, der Sicherheit außer dem Zugseil noch
ein Fangseil angewendet wird, welches an einem oder mehreren Punkten mit den Bauwerken
der Bahn starr verbunden ist, treten beim Festbreirisen des Wagens am Fangseil
Überbeanspruchungen des Fangseiles und des Zugseiles auf, die sich auch auf die Windwerke
und die Wagen übertragen. Wird der Wagen infolge eines Zugseilbruches am Fangseil
festgeklemmt, so hat das Fangseil die gesamte bis zum Stillstand des Wagens frei
werdende lebendige Kraft des abstürzenden Systems (Wagen samt Last und Ballastseil)
aufzunehmen und durch elastische Formänderungsarbeit zu vernichten. Wird der Wagen
durch Zufall oder absichtlich während der normalen Fahrt an dem Fangseil festgeklemmt,
so haben Fangseil und Zugseil die lebendige Kraft aller bewegten Teile der Anlage und
überdies die gesamte bis zum Stillstand des Windwerkes von diesem noch gelieferte Arbeit
aufzunehmen und durch elastische Formänderungsarbeit zu vernichten.
Die hierbei eintretenden Überbeanspruchungen der Seile, der Windwerke und der Wagen
überschreiten die im normalen Betrieb vorkommende Inanspruchnahme derselben um ein
Vielfaches. Sie führen darum zu vorzeitigem Verschleiß.
Diese schädlichen und gefährlichen Überlastungen werden der Erfindung gemäß dadurch
behoben, daß das Fangseil als beschränkt bewegliches Seil ausgebildet ist und durch seine
Bewegung, hervorgerufen durch Anklemmen des fahrenden Wagens, eine oder mehrere
Bremsen des Zugseiltriebes oder Bremsen oder andere geeignete Anhaltevorrichtungen des
Fangseiltriebes oder beider Triebe eingerückt bzw. zur Wirkung gebracht werden. Die An-Ordnung
wird zweckmäßig derart getroffen, daß die Bewegbarkeit des Fangseiles nur eine
beschränkte ist, aber sein Bewegungsweg größer ist als der Bremsweg, welchen das Zugseil
nach Einrücken der Zugseiltriebbremsen noch durchläuft, so daß die Zugseiltriebbremseri
zuerst ihre Wirkung ausüben können und erst nach ihrem Versagen oder bei Zugseilbruch
das Fangseil festgestellt und dadurch der Wagen angehalten wird.
In den Fig. 1 und 2 ist eine beispielsweise ■
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch an der Antriebsstation einer zweigleisigen
Drahtseilschwebebahn mit zwei Tragseilen für jedes Gleis dargestellt, bei welcher
das Fangseil zwischen den beiden auf den zwei Tragseilen laufenden Laufradgruppen angeordnet
ist, und zwar in Fig. 1 im Aufriß und in Fig. 2 im Grundriß.
Bei der veranschaulichten Ausführungsform wird jedes Gleis aus zwei Tragseilen α gebildet.
Auf jedem Gleis rollt ein Laufwerk b, an welchem
der Wagenkasten c aufgehängt ist. An beiden Laufwerken sind bergseitig die beiden Enden
des Zugseiles d, talseitig die beiden Enden des Ballastseiles e befestigt. Das Zugseil und das
Ballastseil bilden somit einen zusammenhängenden Seiltrieb, welcher einen Pendelverkehr
der beiden Wagen zuläßt. Dieser Verkehr wird durch das Zugseilwindwerk A besorgt.
Das Fangseil f ist bewegbar gelagert, zweckmäßig nach Art eines Seiltriebes, und läuft
über das Fangseilwindwerk B, welches auch mit einer Antriebsvorrichtung ausgestattet sein
kann, die aber in der Zeichnung als für die Erfindung belanglos weggelassen ist.
Die Wagenbremsen g sind im oberen Aufbau des Laufwerkes b untergebracht und können
sowohl von Hand ausgelöst werden, wie auch selbsttätig bei Zugseilbruch oder bei Überschreitung
der normalen Fahrgeschwindigkeit in Wirksamkeit treten.
Im Zugseilwindwerk läuft das Zugseil zunächst über die beiden Zugseilleitrollen h, sodann
über die Antriebsscheibe i und die Gegenscheibe k. Auf der Welle der Antriebsscheibe
sind das Zahnrad des Antriebes und die Bremsscheibe I eines Bremswerkes aufgekeilt. Die
treibende Kraft wird dem Windwerk durch das Zahnrad m zugeführt. Die Bremsbacken
n, η des Zugseilbremswerkes können durch eine Schraube 0 mit Rechts- und Linksgewinde der
Bremsscheibe / genähert und von ihr entfernt werden. Die Drehung der Schraube 0 wird
durch eine Seiltrommel f, ein Seil q und ein Fallgewicht r eingeleitet, sobald eine Klinke s
ausgerückt wird. Die Ausrückung dieser Klinke ist durch eine Druckstange t, einen Winkelhebel
u und eine mit einer Leitrolle w verbundene
Kurbel υ derart mit dem Fangseiltrieb verbunden, daß das Fallgewicht r bei
jeder Bewegung des Fangseiles, gleichgültig in welchem Sinne sie erfolgt, ausgelöst wird
und die Zugseilbremse anzieht. Durch diese Einrichtung ist. der Forderung Genüge geleistet,
die Zugseilbremse zum Einfallen zu bringen, sobald die Bewegung des Fangseiles beginnt. Um die Kurbel ν nach erfolgter
Bremsung wieder in die Totlage zu bringen, in welcher ihre Wirkung von der Drehrichtung
der Fangseilleitrolle te unabhängig ist, ist diese
Kurbel nicht fest aufgekeilt, sondern mit der Welle durch eine lösbare, beispielsweise mittels
der Schraubenmutter χ anzuziehende Reibungskupplung verbunden.
Das Fangseil läuft über die beiden Fangseilleitrollen W1 y zur Fangseiltreibscheibe ζ und
zur Gegenscheibe 1. Auf der Welle der Treibscheibe ist eine Bremsscheibe 2 und ein Zahnrad
3 aufgekeilt, welches in ein die Einrückung der Fangseilbremse bewirkendes Zahnrad 8 eingreift.
Die an der Bremsscheibe 2 angreifende Bremse kann genau so eingerichtet sein wie
die Bremse des Zugseilwindwerkes. Die Auslösung des Fallgewichtes 4 erfolgt hier durch
eine Klinke 5, eine Zugstange 6 und einen Anschlaghebel 7, an welchem ein im Zahnrad 8
befestigter Stift 9 anschlägt, sobald das Zahnrad 8 eine halbe Umdrehung gemacht hat.
Infolgedessen ist diese Auslösung unabhängig von der Bewegungsrichtung des Fangseiles.
Um diese Auslösung nach jeder Bewegung des Fangseiles wieder in die richtige Totlage zu ·
bringen, kann der Stift 9 auf jedem Radius des Zahnrades 8 festgeklemmt werden, wozu
der kreisförmige Klemmschlitz 10 vorgesehen ist. Dem gleichen Zwecke würde die Verbindung
des Zahnrades 3 mit der Hauptwelle durch eine lösbare Kupplung (ähnlich wie bei der Kurbel v) genügen.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Einrichtung ist die folgende:
Im normalen Betrieb bleibt die Bremse des Fangseilwindwerkes B ständig geöffnet, so daß
sich das Fangseil nach Überwindung seiner Reibungs- und Beschleunigungswiderstände frei
bewegen kann. Eine Bewegung tritt dann ein, wenn einer der ,fahrenden Wagen · mittels
der Wagenbremsen g am Fangseil festgeklemmt wird. Diese Bewegung kann entweder vom
Wagenführer bei Gewahrwerden eines Fahrthindernisses willkürlich herbeigeführt werden
oder durch Zufall eintreten. Sie findet ferner selbsttätig und zwangläufig statt, sobald sich
das Zugseil vom Wagen löst oder die normale Fahrgeschwindigkeit überschritten wird.
In allen Fällen führt das Fangseil unmittelbar nach der Festklemmung des Wagens eine
Bewegung aus, durch welche die Fangseilleitrolle w gedreht, das Fallgewicht r des Zugseilwindwerkes
ausgelöst und das Zugseilwindwerk A zum Stillstand gebracht wird, wodurch der
Zweck einer Bremsung des Zugseiles erreicht ist.
Für den Fall einer Lösung des Zugseiles vom Wagen oder des Versagens der Zugseilbremsen
genügt indes die Bremsung des Zugseiles nicht zum Anhalten des Wagens. Denn das Fangseil wird, durch den daran hängenden
Wagen belastet, auch nachher seine Bewegung fortsetzen, falls das Übergewicht des Wagens
genügt, um die Reibungs- und Beschleunigungsj widerstände des Fangseiles und des Fangseilwindwerkes
zu überwinden. Für diesen Fall ist bei der veranschaulichten Ausführungsform j die Bremse im Fangseilwindwerk vorgesehen, ■
welche jedoch erst in Tätigkeit tritt, wenn die Bewegung des Fangseiles trotz des Einrückens
der Zugseilbremsen fortdauert. Zu diesem Zwecke erhält die Auslösevorrichtung der Fangseilbremse eine Leerlaufbewegung,
zweckmäßig änderbarer Länge. Hierzu ist
bei der veranschaulichten Ausführungsform das Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden
Zahnrädern 3 und 8 derart gewählt, daß der Weg, welchen das Fangseil vom Einfallen der
Zugseilbremse bis zum Einfallen der Fangseilbremse zurückzulegen hat, größer ist als der
normale Bremsweg des Zugseiles nach dem Einfallen der Zugseilbremsen.
Die Wiederanfahrt nach erfolgter Bremsung findet in der Weise statt, daß zunächst die
Wagenbremse gelöst wird. Sodann ist die Kurbel ν und der Stift 9 des Zahnrades 8
wieder auf die Totlage einzustellen, derart, daß die auslösende Wirkung dieser beiden Teile
vom Sinne der Fangseilbewegung unabhängig ist. Endlich sind die herabgefallenen Fallgewichte
r und 4 durch Hebevorrichtungen in ihre anfängliche Lage zurückzubringen.
An Stelle der Bremse des Fangseilwindwerkes kann auch irgendeine andere geeignete Anhaltevorrichtung,
wie ein elastischer Endanschlag einer auf dem Fangseil aufgeklemmten Muffe, vorgesehen sein, durch welche die Bewegung des
Fangseiles im Falle eines Zugseilbruches begrenzt wird.
Weiter kann an Stelle der Bremse des Fangseilwindwerkes eine Bremse angebracht
werden, welche am Fangseil unmittelbar angreift.
Endlich kann die Auslösung einer oder auch beider Bremsmechanismen außer vom zurückgelegten
Weg des Fangseiles auch durch Einschaltung von einstellbaren Flüssigkeits- oder • Luftbremsen von der Zeit abhängig gemacht
werden, welche seit dem Beginn der Bewegung des Fangseiles verstrichen ist.
Claims (4)
1. Drahtseilbahn mit Fangseil, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Seil zweckmäßig
nach beiden Richtungen (f) beschränkt bewegbar ist und durch seine Bewegung,
hervorgerufen durch Anklemmen des fahrenden Wagens, eine oder mehrere Bremsen (I, n) des Zugseiltriebez (d) oder Bremsen (2)
bzw. Anhaltevorrichtungen des Fangseiltriebes (f) oder beider Triebe eingerückt
bzw. zur Wirkung gebracht werden.
2. Drahtseilbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsweg
des Fangseiles^/") um soviel größer ist
als der Bremsweg, welchen das Zugseil (d) nach Einrückung der Zugseiltriebbremsen
(I, η) noch durchläuft, daß die Zugseiltriebbremsen zuerst zur Wirkung gelangen und
erst nach ihrem Versagen oder bei Zugseilbruch durch Feststellen des Fangseiles (f) ■
der Wagen angehalten wird.
3. Drahtseilbahn nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Fangseilbremse (2)
mit einer Leerlaufbewegung, zweckmäßig änderbarer Länge.
4. Drahtseilbahn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leerlaufbewegung
der Fangseilbremse dadurch geschaffen wird, daß das Fangseilbremswerk (B) unter Vermittlung einer Übersetzung
(3. 8) gesteuert wird, wobei zweckmäßig die Übersetzung eine solche ist, daß sie
nach beiden Bewegungsrichtungen des Fangseiles in gleicher Weise auf dessen Bremswerk
einwirken kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Families Citing this family (1)
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1913
- 1913-05-17 FR FR458004A patent/FR458004A/fr not_active Expired
- 1913-05-20 GB GB191311730D patent/GB191311730A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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GB191311730A (en) | 1914-05-14 |
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