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Vorrichtung zum Abbremsen des längs der Strecke einer Seilbahn angeordneten Fangseiles.
Die Erfindung bezieht sieh auf eine Vorrichtung zum Abbremsen des längs der Strecke angeordneten, für gewöhnlich ruhenden und im Bremsfalle durch den angeklemmten Wagen bewegten, an seinem oberen Ende auf einer Trommel aufgewickelten Fangseiles einer Seilbahn, insbesondere einer Standseilbahn zur Personenbeförderung, mit Beeinflussung der auf die Trommel des Fangseilwindwerkes wirkenden Bremse durch das im Bremsfalle bewegte Fangseil und unter Verwendung zweier auf die Fangseiltrommel wirkender, getrennter Bremseinrichtungen, von denen die eine eine Backen-oder Bandbremse ist.
Die Erfindung besteht darin, dass der Anzug der Backen-oder Bandbremse entsprechend der Drehbewegung der Fangseiltrommel zwangläufig erfolgt und dass als zweite Bremseinrichtung ein schrapperartiges, gegebenenfalls mit schneepflugartigen Verdrängerkörpern ausgerüstetes Gerät angeordnet ist, das durch die Abwärtsbewegung des Fangseiles oder durch die Drehbewegung der Fangseiltrommel in an sich bekannter Weise in einen Sandberg gelangt und zum Stillstand kommt.
Durch den Erfindungsgegenstand wird der Vorteil erzielt, dass durch das in Abhängigkeit von der Drehbewegung der Fangseiltrommel erfolgende Festziehen der Bandbremse das bei Zugseilriss durch den angeklemmten Wagen in Bewegung gesetzte Fangseil auf regelbarer Bremsstreeke ganz langsam und völlig stossfrei abgebremst wird und dass durch die Anordnung des schrapperartigen, gegebenenfalls mit sehneepflugartig ausgebildeten Verdrängerkörpern versehenen, im Bremsfalle in einen Sandberg hineingezogenen Gerätes gleichfalls ein sanftes Abbremsen erfolgt und durch dieses einfache, billige und bequem zu überwachende zweite Bremsmittel ein hoher Grad von Betriebssicherheit erreicht wird.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 die Gesamtanordnung in Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht und Fig. 3 in vergrössertem Massstab die in Abhängigkeit von der Fangseilbewegung sieh selbsttätig anziehende Bandbremse.
Der Wagen 1 wird durch das Zugseil 2 auf der schiefen Ebene 3 durch das Windwerk 4 auf-und abbewegt. Längs der Fahrstrecke ist das Fangseil angeordnet, das oben auf die Trommel 6 aufgewickelt und unten durch das Gewicht 7 gespannt ist. Der Wagen 1 ist mit einem Seilgreifer 8 ausgerüstet, der bei Zugseilriss selbsttätig den Wagen 1 am Fangseil5 festklemmt. Mit der Fangseiltrommel 7 verbunden ist die Bremsscheibe 9 der Bandbremse und auf derselben Trommel 6 ist das Zugmittel 11 befestigt, durch das das Bremsgerät 12 in den Sandberg 13 hineingezogen wird.
Das Anziehen der Bandbremse in Abhängigkeit von der im Falle des Zugseilrisses eintretenden Abwärtsbewegung des Fangseiles 5 wird in folgender Weise erreicht :
Mit der Fangseiltrommel 6 fest verbunden ist ausser der Bremsseheibe 9 noch das Kettenrad 14, das durch die Kette 15 (Fig. 3) über das Kettenrad 16 die Schneckenwelle 17 antreibt, die mit dem Schneckenrad 18 in Eingriff steht. Die Bohrung dieses ortsfest drehbar gelagerten Schneckenrades 18 ist mit Hohlgewinde versehen, das mit der undrehbar und längsverschiebbar gelagerten Gewindespindel19 zusammenwirkt. Das die Bremsscheibe 9 umspannende Bremsband 20 ist einerseits mit der Gewindespindel 19 verbunden, anderseits bei 21 einstellbar am Trommelgerüst befestigt.
Die Schliessbewegung der Bandbremse vollzieht sich wie folgt :
Klemmt sich bei Zugseilriss der Wagen 1 an das Fangseil 5 an, so bewegt sich dieses abwärts, wodurch die Fangseiltrommel 6 gedreht wird. Hiedurch wird aber auch infolge der vorbeschriebenen Übertragungsmittel die Gewindespindel. M in das Schneckenrad 18 hineingezogen und das Bremsband 20 langsam angezogen. Durch entsprechende Wahl der Übersetzungsverhältnisse kann der Bremsweg genau
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festgelegt werden. Um die Länge des Bremsweges verändern und den jeweiligen Erfordernissen anpassen zu können, könnte das Übertragungsmittel14, 15, 16 z. B. auch als hydraulisches Getriebe mit veränderbarem Übersetzungsverhältnis ausgebildet sein.
Bei der im Bremsfalle eintretenden Drehbewegung der Fangseiltrommel 6 wickelt sieh von dieser einerseits das Fangseil ab, anderseits auf ihr das Zugmittel 11 auf, wobei gleichzeitig die Bandbremse angezogen wird. Die Wirkungen der Sandbremsung 11, 12, 18 und, der Bandbremse 9,20 treten gleichzeitig ein. Die Einrichtung könnte aber auch so getroffen sein, dass z. B. die Wirkung der Bandbremse vor der Sandbergbremsung eintritt, wobei im Regelfalle nur die Bandbremse betätigt und erst, falls diese versagt, die Sandbergbremsung zur Wirkung gebracht wird.
Die vorgeschlagene Einrichtung ist mit gleichem Vorteil auch für lotrechte Aufzüge anwendbar.