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Anordnung zum Bergen von Fahrgästen aus einer Kabine einer HänRebahn
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Bergen von Fahrgästen aus einer
Kabine einer Hängebahn durch Absenken der Kabine auf Bodenhöhe.
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Nach einer durch die DT-PS 918 569 bekannten Anordnung dieser Art
für Kabinenseilbahnen werden bei länger anhaltenden Betriebsstörungen die Trag-
und Zugseile abgesenkt. Dadurch kommen die Kabinen in Bodennahe, wo der Bergungsvorgang
leicht und schnell vor sich gehen kann.
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Nach einer anderen Ausführung (CH-PS 186 717) wird mit einer Kabine
einer Seilbahn eine Laufkatze mit Tragsack mitgeführt.
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Ist die Kabine aus irgendeinem Grund zwischen zwei Stationen zum Stillstand
gekommen und eine Befreiung der Fahrgäste nötig, so setzt der Wagenbegleiter die
Laufkatze auf das Tragseil und die Fahrgäste können nacheinander über den an einem
Flaschenzug hängenden Tragsack abgeseilt werden. Es ist dabei auch möglich, den
Tragsack mit der Laufkatze zunächst am Tragseil talwärts zu fahren und erst dann
an geeigneter Stelle den Tragsack senkrecht abzuseilen. Dieses Verfahren beansprucht
verhältnismäßig viel Zeit für die Rettung mehrerer Personen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung zum Bergen von Fahrgästen
aus der Kabine einer Hängebahn zu schaffen, bei der die Fahrgäste in kurzer Zeit
geborgen werden können, ohne daß der Fahrbahnträger abgesenkt werden muß.
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Die Lösung besteht bei einer Anordnung der eingangs genannten Art
darin, daß'die Kabine über Schnellverschlußkupplungen und normalerweise unbelastete
Tragmittel einer Senkvorrichtung mit dem Fahrgestell verbunden ist und daß in der
Kabine Steuermittel vorgesehen sind, die auf die Senkvorrichtung derart zur Einwirkung
gebracht sind, daß bei Einleitung des Senkvorganges die Senkvorrichtung zunächst
in Richtung Heben der Kabine betätigt und dann die Schnellverschlußkupplung entlastet
wird und hierauf die Schnellverschlußkupplung gelöst und die Kabine abgesenkt wird.
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Auf diese Weise ist eine rasche Bergung durch die mitfahrenden Fahrgäste
selbst ohne fremde Hilfe von Personen außerhalb der Kabine möglich. Dabei wird der
Geräteaufwand klein gehalten.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Darin zeigen: Fig. 1a eine Anordnung zum Absenken einer Kabine mittels
Seilzug, Fig. 1b eine Ansicht einer zwischen Kabine und Fahrgestell angeordneten
Schnellverschlußkupplung, Fig. 2a eine Anordnung mit Greifzug zum Absenken einer
Kabine, Fig. 2b einen Schnitt einer anderen zwischen Kabine und Fahrgestell angeordneten
Schnellverschlußkupplung, Fig. 2c, 2d jeweils vereinfacht dargestellte Einzelteile
zu Fig. 2b, Fig. 3 eine weitere Absenkanordnung mit Seilzug und mit mechanischen
Bedienungshebel und Fig. 4 eine hydraulisch betätigbare Senkvorrichtung mit Teleskopgestänge
zwischen Fahrgestell und Kabine.
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In Fig. 1 ist mit 1 eine zur Personenbeförderung dienende Kabine bezeichnet,
die an einem Fahrgestell 2 aufgehängt ist. Das Fahrgestell 2 besitzt Räder 3, die
auf Fahrschienen 4 in einem kastenförmigen Fahrbahnträger laufen. Um bei
Stillstand
der Kabine 1 Fahrgäste bergen zu können, ohne daß fremde Hilfe zur Verfügung steht,
sind Mittel vorgesehen, die den Fahrgästen das Lösen der Kabine 1 vom Fahrgestell
2 und das Absenken auf Bodenniveau erlauben. Hierzu ist die Kabine 1 über Schnellverschlußkupplungen
5 und ein normalerweise unbelastetes Seil 6 einer Senkvorrichtung 7 mit dem Fahrgestell
2 verbunden.
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Das Seil 6 ist mit einem Ende am Punkt 8 des Fahrgestells 2 befestigt
und über Rollen 9, 10 am Dach der Kabine 1 und eine Rolle 11 auf dem Fahrgestell
2 zu einer Seiltrommel 12 auf der oberen Stirnseite der Kabine 1 geführt. Die Seiltrommel
12 ist über einen Kettentrieb 13 und Vorgelege 14 durch eine Kurbel 15 vom Kabineninneren
aus von Hand betätigbar. Zur Einleitung des Senkvorganges wird die Kurbel 15 zunächst
in Richtung Heben der Kabinen betätigt, um die Schnellverschlußkupplungen 5 zu entlasten.
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In der Kabine 1 ist eine durch Druckknöpfe 16 betätigbare hydraulische
Steuerung vorgesehen, die bei Betätigung die Schnellverschlußkupplungen 5 lösen.
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Wie Fig. Ib zeigt, besteht jede Schnellverschlußkupplung aus einem
am Dach der Kabine befestigten Zapfen 17, den zwei Halbschalen 18, 19 umgreifen,
weiche um die Achse 20 schwenkbar sind. Diese Halbschalen 18, 19 sind am Fahrgestell
2 aufgehängt und werden nach Betätigen eines der Druckknöpfe 16 über ein Magnetventil
durch einen hydraulisch betätigten Kolben 21 so weit nach außen gedrückt, daß der
Zapfen 17 freigegeben wird. Beide Schnellverschlußkupplungen 5 werden synchron betätigt,
so daß unmittelbar nach Freigabe der Kupplung die Kabine 1 durch weiteres Bedienen
der Kurbel 15 abgesenkt werden kann.
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Bei der in Fig; 2a gezeigten Anordnung wird die Kabine 1 mittels Greifzug
abgesenkt. Durch Bedienen eines der Druckknöpfe 16 werden die beiden elektromechanischen
Greifzüge 22, die in der Kabine angeordnet sind, eingeschaltet. Die Seile 23 der
Greifzüge
sind über Rollen 24, 25 bis über das Kabinendach geführt und an einem mit dem Fahrwerk
2 verbundenen Teil der Schnellverschlußkupplung 5 befestigt, die - wie aus Fig.
2b zu ersehen ist - aus folgenden Teilen besteht: a) aus dem an einer Aufhängestange
26 befestigten Kupplungskopf 27, der den Kupplungsoberteil bildet, b) aus dem Kupplungsunterteil,
der durch eine Kabinenaufhängung 28 und einem Kupplungsdorn 29 gebildet ist, c)
aus einer Kupplungsdrehhülse 30 und d) aus einem Verstellmechanismus, der eine Zahnstange
31 und ein Federpaket 32 enthält.
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In der ersten Rettungsphase heben die Greifzüge 22 die Kabine 1 in
den Schnellverschlußkupplungen 5 um einige Millimeter an. Hierbei wird durch den
Greifzug 22 der Kupplungsdorn 29 der unteren Kupplungshälfte aus einer kraftschlüssigen
Kegelverbindung mit der Kupplungsdrehhülse 30 herausgehoben.
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Für das weitere Lösen dieser Verbindung sind in den Kupplungsdorn
29 an seinem Umfang und in die Kupplungsdrehhülse 30 Längsnuten 33 derart eingearbeitet,
daß bei anschließendem Verdrehen der Kupplungsdrehhülse 30 deren Nuten 33 mit den
zwischen den Nuten 33 des Kupplungsdornes 29 bestehenden Kegelsegmenten 33a deckungsgleich
sind. Dieses Verdrehen der Kupplungsdrehhülse 30, die mit Außengewinde in den Kupplungskopf
27 eingeschraubt ist, wird durch die Zahnstange 31 erreicht, die bei geschlossener
Kupplung unter Vorspannung des Federpaketes 32 steht und einen am Außenumfang der
Kupplungsdrehhülse 30 befindlichen Zahnkranz 34 so weit verdreht, bis die Nuten
33 in der Kupplungsdrehhülse 30 mit den Kegelsegmenten 33a des Kupplungsdornes 29
deckungsgleich stehen. Damit die Kupplungsdrehhülse 30 nicht über diesen deckungsgleichen
Zustand hinaus weiter verdreht wird, läuft die Zahnstange gegen einen Anschlag.
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Sobald der deckungsgleiche Zustand erreicht ist, stoppen die Greifzüge
22, die genau synchron arbeiten, ab und die Kabine 1 hängt frei in den beiden Drahtseilen
23. Das gesamte
Kabinengewicht, das vorher von den Schnellverschlußkupplungen
5 aufgenommen wurde, ist jetzt auf die beiden Seile 23 der Greifzüge übertragen.
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Durch anschließendes erneutes Schalten der Greifzüge 22 wird so lange
Seil nachgelassen, bis die Kabine 1 den Erdboden erreicht hat.
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Bei der in Fig. 3 gezeigten Anordnung ist in der Kabine 1 ein Hebel
35 mit einer teilweisen gezahnten Rolle 36 auf einer Achse angeordnet. Zusammen
mit einem gezahnten Gegensegment 37 sorgt die drehbare Rolle 36 für das Klemmen
des Halteseiles 38 wahrend des Normalzustandes. Eine Rücklaufsperre in der Rolle
36 verhindert das Ablassen des Halteseiles 38.
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Das Halteseil 38 ist über Seilrollen 39 auf das Kabinendach umgelenkt
und mit der Kupplungsdrehhülse 30 der Schnellverschlußkupplungen 5 nach Fig. 2b
fest verbunden. Durch Schwenken des Hebels 35 wird jetzt erreicht, daß die freie
Seillänge zwischen Seilfestpunkt und Gegensegment 37 verkürzt wird. Es kommt zu
einer Drehung der Kupplungsdrehhülse 30, welche bajonettverschlußartig mit dem an
der Kabinenaufhängung 28 befestigten Kupplungsdorn 29 verbunden ist.
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Nach einer gewissen Drehung ist diese Verbindung gelöst und das gesamte
Kabinengewicht, das vorher über die Kupplungsdrehhülse 30 aufgenommen wurde, hängt
jetzt in den beiden Halteseilen 38.
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Damit beide Schnellverschlußkupplungen 5 synchron geöffnet werden,
ist ein Verbindungsgestänge (nicht dargestellt) zwischen den beiden Kupplungen 5
vorgesehen. Durch weiteres Schwenken des Hebels 35 wird erreicht, daß die Seile
38 jetzt frei ablaufen können und die Kabine 1 abgesenkt wird. Da die Kabine während
des Absenkens von Natur aus beschleunigt wird, ist eine der Seilrollen, z.B. die
obere Seilrolle 39, mit einer Fliehkraftbremse ausgerüstet. Diese sorgt dafür, daß
mit größer werdender Absenkgeschwindigkeit die Kabine 1 immer mehr gebremst wird.
Dadurch wird erreicht, daß die Kabine 1 mit einer
gewünschten Geschwindigkeit
annahernd konstant abgesenkt werden kann.
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Die in Fig. 4 dargestellte Absenkvorrichtung arbeitet mit Teleskopzylindern
40, die zwischen Fahrgestell 2 und Kabine 1 angeordnet sind. Durch Betätigen eines
der Druckknöpfe 16 werden über eine hydraulische Steuerung, deren flüssigkeit- und
stromführende Leitungen mit 43 bzw. 44 bezeichnet sind, die Schnellverschlußkupplungen
5 gelöst und hierauf über Magnetventile 41, 42 Druckflüssigkeit den Zylindern 40
zugeführt, so daß diese nach unten bewegt werden, bis die Kabine den Erdboden erreicht
hat.
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Zweckmäßigerweise sind die Druckknöpfe 16 zum Heben bzw. Senken der
Kabine durch eine Klappe 45 abgedeckt, die ähnlich wie die Abdeckung fu"r einen
Feuermelder o.dgl. ausgebildet ist oder erst durch einen von außen in die Kabine
1 gegebenen Befehl freigegeben wird.
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4 Figuren 7 Patentansprüche