DE2818843B2 - Wellendichtung mit einer Dichtungspackung - Google Patents
Wellendichtung mit einer DichtungspackungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wellendichtung mit einer Dichtungspackung, die von einer ringförmigen Manschette
aus elastischem Material umgeben ist, deren äußere Umfangsfläche mit einer Flüssigkeit druckbeaufschlagt
ist.
Solche Wellendichtungen sind bekannt (DE-PS 8 99 438, FR-PS 6 09 606). Die ringförmige Manschette
zum Zusammendrücken der Dichtungspackung wird von dem im Hubraum des abzudichtenden Zylinders
herrschenden Gas- oder Flüssigkeitsdruck beaufschlagt. Es ist ferner bekannt (US-PS 12 84 341), bei einer
ähnlichen Wellendichtung den Raum zwischen der Dichtungspackung und der vom Betriebsdruck beaufschlagten
Ringmanschette zu entlüften. Hierzu ist eine seitlich neben der Wellendichtung verlaufende Entlüftungsleitung
vorgesehen, die zum Wellenspalt hin durch einen Gewindeeinsatz verschlossen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wellendichtung der eingangs geschilderten Art so
auszubilden, daß kein oder nur eine äußerst geringe Menge von Druckmittel aus dem abzudichtenden Raum
durch die Dichtung leckt.
Die Lösung besteht erfindungsgemäß darin, daß eine Leitung vorgesehen ist, durch die die Flüssigkeit mit
einem höheren Druck als dem abzudichtenden Druck auch dem Dichtspalt zwischen Welle und Dichtungspakkung
zuführbar ist.
Damit erhält man einen Gegendruck in der Stopfbuchse gegenüber dem abzudichtenden Druck, der
ein Auslecken aus dem Druckraum verhindert. Gleichzeitig wirkt der dem Dichtspalt /ugeführie Druck auch
auf die Außenseite der ringförmigen Manschette, wodurch die Dichiungspackung auf die Welle gedrückt
wird, weil der Druck auf eine größere Fläche der ringförmigen Manschette wirkt als der Gegendruck.
Man erhält also mit der gleichen Druckhöhe eine einwärts aul den Dichispali wirkende Druckresultierende
und die '/(Jin Druck herrührende Anpreßkraft ist
größer als die im Dichlspalt wirksame Abhebkraft.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Flüssigkeitsdruck
auch der dem abzudichtenden Druck zugekehrten Seite der Dichiungspackung ^uführbar. Auf diese Weise
erhält man eine Sperrwirkung für das in den Dichtspalt eintretende Druckmittel auf der Betriebsdruckseitc.
Die l'.rlindung soll nunmehr unter Bezugnahme auf ein in der Zeichnung in Längsschnitt dargestelltes
Ausführungsbcispicl näher beschrieben werden.
In dieser Zeil linung ist mit 10 das Gehäuse oder die
Wand in einem Mahlapparat für lignozelluloschaltigcs Fasergut bezeichnet in welchem eine Dampfatmosphäre
unter den atmosphärischen Druck übersteigendem Druck und einer entsprechenden Temperatur herrscht.
Ein solcher Apparat ist an sich bekannt Eine umlaufende Welle 12, die in dem Gehäuse 10 eine nicht
gezeigte Mahlscheibe trägt geht durch eine öffnung 14
in dessen Seitenwand hindurch, und hier !st eine Abdichtungsvorrichtung zwischen der Welle und dem
Gehäuse vorgesehen. Die Abdichtungsvorrichtung
ίο enthält eine generell mit 16 bezeichnete Packbüchse, die
eine ringförmige Kammer um die Welle 12 herum bildet und von zwei Endsclieiben 18, 20 und einem diese
verbindenden Hülsenelement 22 begrenzt ist. In die Kammer ist eine Dichtungspackung 24 an sich
bekannter Ausführung in Ringen in einer oder mehreren Schichten um die Welle herum eingelegt. Außerhalb
dieser Dichtungsstreifen ist eine Hülse oder Manschette 26 aus Gummi oder ariderem nachgiebigen, elastischem
Werkstoff angebracht. Diese Manschette füllt die Kammer in deren gesamter axialer Erstreckung aus und
liegt dichtend an den ebenen Seitenflächen der Endwände 18, 20 an. Die Manschette weist hierbei
Ausnehmungen auf, die ringförmige Lippen 28 bilden, die zum Anpressen an die Seitenwände bestimmt sind,
so daß die Manschette 26 einen ringförmigen Raum 30 in radialer Richtung außerhalb der Manschette vollständig
dem Abdichtungsmaterial gegenüber abdichtet.
Durch einen Kanal 32 wird dem Raum 30 ein Druckmittel in der Form einer Flüssigkeit, im vorliegenden
Beispiel Wasser, zugeführt. Das Mittel kann jedoch auch ein Gas, wie Luft, sein. Durch entsprechendes
Einstellen des durch das Mittel ausgeübten Drucks in dem Raum 30 wird die Hülse oder Manschette 26 derart
gegen die Dichtungspackung 24 gepreßt, daß diese sich
iri an die Welle mit genügend hohem Druck anlegen, um
einem Auslecken an der Stopfbüchse vorbei wirksam entgegenzutreten.
Im Innern des Mahlapparats ist eine Dampfatmosphäre mit in dieser umherwirbelnden, durch die
4Ii Vermahlungsarbeit freigelegten Fasern vorhanden. Es
gilt nun zu verhindern, daß diese Fasern mit ausleckendem Dampf in die Stopfbüchse eindringen,
und zu ciiesem Zweck wird — wie bereits bekannt —
Druck durch ein Mittel, in der Regel Wasser ein Druck
<r> erzeugt, der größer ist als der Dampfdruck. Es wird
hierzu Wasser unter Druck durch eine Leitung 34 in der äußeren Stopfbuchsenwand 20 einer ringförmigen
Rinne 36 um die Welle 12 herum zugeführt und dadurch ein Gegendruck in der Stopfbüchse gegen den im
■><> Gehäuse herrschenden Arbeitsdruck geschaffen, der ein
Auslecken von mit Fasern bemengtem Dampf in die Stopfbüchse verhindert. Dieses als Druckmittel verwendete
Wasser dient auch als Kühl- bzw. Schmiermittel, um zu verhindern, daß die Dichtungspackung 24 durch
Vi Reibung mit der schnellumlaufenden Welle überhitzt
wird, insbesondere an Stellen, wo die Welle durch Wärmeübergang vom Gehäuse her ihrerseits warm ist
Die Schmierwirkung läßt sich noch durch Einmischen bzw. Emulgieren von Paraffin, öl oder anderem
w> Schmiermittel in das Wasser verbessern.
Außerhalb der äußeren Endscheibe 20 der Stopfbüchse 16 ist eine weitere Stopfbüchse 38 vorgesehen, die in
gleicher Wjisc ausgeführt ist, d. h. mit einer Abdichtungsschicht
40 in der Form von Dichtungisschnüren
f>r> nächst der Welle, einer Hülse oder Manschette 42 aus
Gummi oder anderem elastischem Werkstoff und mit Lippen 44 an dieser zur Schaffung einer dichten Anlage
an den ebenen Endwänden der Stopfbüchse. Ein
Druckmittel, wie Wasser, wird durch eine Leitung 46 dem ringförmigen Raum 48 radial außerhalb der Hülse
oder Manschette 42 zugeführt. Ein Teil des durch die Leitung 34 eingeführten Mittels strömt zwischen der
Welle und der Abdichtungsschicht 40 hindurch und dient dann als Kühl- bzw. Schmiermitte!. Das ausleckende
Mittel sammelt sich in einer Ringkammer 50 außerhalb der Stopfbüchse 38 und tritt aus dieser in der durch den
Pfeil 52 angedeuteten Richtung aus.
Der in der Stopfbuchse 16 bzw. 38 erzeugte, einwärts
gerichtete Druck ist höher als der von dem durch die Leitung 34 zugeführten Mittel auf die Dichtungspakkung
24 bzw. 38 ausgeübte, entgegengesetzt gerichtete Druck, da die zylindrische Oberfläche auf der Außenseite
der Gummimanschette, auf die das Druckmittel wirkt, einen größeren Flächeninhalt hat als die zylindrische
Oberfläche, mit der die Dichtungspackung 24 bzw. 40 an der Welle 12 anliegt. Mit demselben Druck auf beiden
Seiten der Stopfbüchse erhält man also eine einwärts
auf die Abdichtungsschichten wirkende, überwiegende Druckresultierende.
Durch Kanäle 54,56 wird Druckmittel aus dem Kanal 34 auch der Innenwand 18 der Stopfbüchse 16 an deren
mit einer ringförmigen Rinne 58 versehenen inneren Peripherie zugeführt. Auf diese Weise erhält man einen
axial einwärts gerichteten Fluß von Druckmittel, hier Wasser, das also schon an der Innenwand der
Stopfbüchse 16 eine Sperre gegen das Eindr igen von Dampf und Fasern in die Stopfbüchse bildet. üank des
wirksamen Abdichtungsvermögens der Stopfbuchse 16 wird dieser Fluß durch Einsetzen einer Drosselung in die
Leitung 54,56 begrenzt.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung erhellt, können die beiden Mittel, die einesteils den einwärts
gerichteten Druck in der Stopfbüchse erzeugen und iindernteils als Kühl- und Schmiermittel wirken bzw. ein
Auslecken aus dem Gehäuse entlang der Welle
verhindern, von derselben oder auch von verschiedener Art sein. Wenn das Mittel Wasser ist, kann es für seine
beiden Funktionen entweder durch je eine gesonderte Pumpe oder durch eine gemeinsame Pumpe zugeführt
werden. Wenn bei der letztgenannten Lösung die Drücke verschieden groß sein sollen, kann die
gemeinsame Pumpe mit einem Druckreduzierventil ausgerüstet sein.
Dadurch, daß die mit der Welle zusammenarbeitende Dichtungspackung 24 bzw. 40 über ihre ganze axiale
Länge unter demselben einwärts gerichteten Druck über die nachgebende Hülse oder Manschette 26 bzw.
42 steht, läßt sich das Abdichtungsmaterial ständig in einer solchen Lage gegenüber der Welle halten, daß das
Auslecken an dieser entlang auf einen konstanten,
ίο niedrigen Wert herabgesetzt werden kann. Dies gilt
trotz unvermeidbarer Abnützung des Abdichtungsmaterials, weil dieses sich mit einem Mindestmaß an
Achsspiel selbsttätig nachstellt. Gleichzeitig mit wirksamer Bekämpfung des Ausleckens von Mittel aus dem
is Innern des Gehäuses in Richtung nach außen wird dank
der Anwendung eines sekundären Drucksystems von Kühl- bzw. Schmiermittel der Fluß dieses Mittels in der
Richtung in das Gehäuse hinein bzw. in die Umgebung erheblich vermindert. Dies ist insbesondere von
Bedeutung bei einem Mahlapparat der oben beschriebenen Art, weil ein Einlecken von Wasser in den Faserstoff
erhöhte Herstellungskosten bedeutet, z. B. bei sog. geschlossenen Rückwassersystemen, bei der Weiterverarbeitung
des Faserstoffs zu Faserplatten und ähnlichen Erzeugnissen.
in Abänderung der beschriebenen Dichtungsausbildung kann die Hülse oder Manschette 26 bzw. 42 in
axialer Richtung geteilt sein, so daß sie seitwärts ausgebaut werden kann, ohne daß die Welle entfernt zu
in werden braucht. Da die Kammer 30 seitlich geschlossen
ist, während ein Durchgang einer kleineren Menge an Mittel zwischen den gemeinsamen Berührungsflächen
der Dichtungspackung 24 und der Welle aufrecht erhalten werden soll, kann Mittel, wie Wasser, diesen
<"< Berührungsflächen von derselben Druckquelle wie der Kammer zugeführt werden, wobei man jedoch darauf
achten muß, daß ein radial nach innen gerichteter resultierender Dichtungsdruck auf das Dichtungselement
ausgeübt bleibt.
■"· Falls im Innern des Gehäuses ein Unterdruck
herrscht, kann die Stopfbüchse mit der nach der Erfindung ausgeformten Abdichtungseinrichtung ebenfalls
zur Anwendung kommen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Wellendichtung mit einer Dichtungspackung, die von einer ringförmigen Manschette aus elastischem
Material umgeben ist, deren äußere Umfangsfläche mit einer Flüssigkeit druckbeaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Leitung (20, 34) vorgesehen ist, durch die die Flüssigkeit mit
einem höheren Druck als dem abzudichtenden Druck auch dem Dichtspalt zwischen Welle (12) und
Dichtungspackung (24) zuführbar ist.
2. Wellendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsdruck auch der
dem abzudichtenden Druck zugekehrten Seite der Dichtungspackung zuführbar ist.
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