DE3045855C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtungsanordnung für
rotierende Wellen, insbesondere auf die äußere Abdichtung einer
Stevenrohranlage bei Schiffen.
Für Abdichtungsanordnungen wurde schon vorgeschlagen
(DE-PS 9 67 096), zwei koaxial und verschiebbar angeordnete und
elastisch angedrückte Gleitringe anzuwenden und in einer Kammer
zwischen den beiden Gleitringen eine Flüssigkeit einzuführen,
deren Druck geringfügig größer gehalten ist, als der Druck des
umgebenden Mediums, wobei der eine Gleitring teilweise von dem
statischen Druck des umgebenden Mediums angedrückt wird und der
andere als hydrostatische Dichtung ausgeführt ist, die durch
den Druck der Flüssigkeit in der Kammer beaufschlagt ist und
infolge dieser Beaufschlagung und einer gesonderten elastischen
Lagerung mit geringerer Kraft als der andere Gleitring ange
drückt wird.
Bei diesen Anordnungen ist der innere Gleitring die durch den
Druck der Flüssigkeit in der Kammer beaufschlagte Dichtung,
während der äußere Gleitring die teilweise von dem statischen
Druck des umgebenden Mediums beaufschlagte Dichtung darstellt,
wobei die letztere teilweise auch durch den Druck der Flüssig
keit in der Kammer im Sinne einer Belastung beaufschlagt ist
und damit auch von der Flüssigkeit in der Kammer angedrückt
wird.
Durch diese Anordnung wird zwar erreicht, daß bei Abdichtungs
anordnungen, bei denen der Druck des Mediums im Inneren des
abzudichtenden Gehäuses höher ist als der des umgebenden Me
diums, ein stufenweiser Abbau des Innendrucks erfolgt, jedoch
sind solche Anordnungen nicht geeignet, wenn es sich um Abdich
tungsanordnungen handelt, bei denen der Innendruck nicht oder
nur unwesentlich über dem Atmosphärendruck liegt, wie dies
insbesondere bei Stevenrohrabdichtungen der vorliegenden Art
der Fall ist, bei denen der Innendruck der des Lecksystems ist,
das in der Regel drucklos ist und mit der Atmosphäre in
Verbindung steht.
Bei diesen Abdichtungsanordnungen soll die Aufgabe gelöst werden, daß
auch bei Schwankungen des Drucks des umgebenden Mediums stets
gewährleistet ist, daß kleine Mengen der Flüssigkeit aus der
Kammer durch den Spalt des äußeren Gleitrings in das umgebende
Medium austreten, wodurch die Schmierung dieses Gleitrings
sichergestellt und damit dessen Verschleiß minimiert wird.
Zugleich soll bei diesen Anlagen einerseits die Schmierung des
inneren Gleitrings gewährleistet sein, um seinen Verschleiß
möglichst gering zu halten, andererseits der innere Gleitring
eine zuverlässige Sicherung gegen unerwünschten Austritt von
Flüssigkeit oder umgebenden Mediums aus der Kammer in den
drucklosen Bereich des Lecksystems darstellen, falls die
Abdichtung am äußeren Gleitring unzureichend werden sollte.
Diese Aufgaben werden durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Maßnahmen gelöst, also dadurch, daß
- a) der innere Gleitring als hydrodynamische Dichtung ausgeführt und überwiegend durch den statischen Druck des umgebenden Mediums angedrückt wird und
- b) der äußere Gleitring die durch den Druck der Flüssigkeit in der Kammer beaufschlagte hydrostatische Dichtung ist.
Als äußerer Gleitring wird derjenige Gleitring be
zeichnet, der die Kammer gegenüber dem umgebenden
Medium abdichtet. Bei den im
folgenden wiedergegebenen Beispielen hat er auch
den größeren Abdichtungsdurchmesser. Durch die Dich
tungsfläche des äußeren Gleitringes soll die in der
Kammer befindliche Flüssigkeit in geringem Ausmaß
nach außen dringen, wobei die Flüssigkeit die Gleit
fläche schmiert und gegebenenfalls von eindringen
dem Schmutz säubert.
Der innere Gleitring dichtet die Kammer gegenüber
einem drucklosen Leckraum ab, an den sich zum Schiffs
inneren hin das ölgefüllte Stevenrohrlager anschließt.
Die Flüssigkeit der Kammer schmiert auch den inneren
Gleitring und kann aus dem Leckraum abfließen. Die
innere Gleitringdichtung bietet eine zusätzliche
Sicherheit gegen das Eindringen von umgebenden Medium in
den Leckraum und das Stevenrohrlager, falls die Ab
dichtung am äußeren Gleitring unzureichend wird.
Bei der äußeren, hydrostatischen Gleitringdichtung
wird der Spalt zwischen Gleitring und Gegenring durch
den Druck und die Menge der der Kammer zugeführten
Flüssigkeit beeinflußt. Der Gleitring oder ein mit ihm
axial verschiebbarer anderer Ring besitzen daher eine
Angriffsfläche, über die die Flüssigkeit einen den
Spalt vergrößernden, gegen eine elastische Kraft ge
richteten Druck ausüben kann.
Bei der inneren, hydrodynamischen Gleitringdichtung
bildet sich ein Schmierfilm nur durch die re
lativ zueinander verdrehten Gleitflächen aus.
Beide Gleitringe werden zweckmäßigerweise in einem
Halterungsring angeordnet, dessen rückseitige Fläche
wenigstens teilweise dem Druck des umgebenden Mediums
ausgesetzt ist. Hierdurch wird der innere Gleitring mit
einer beispielsweise von der Eintauchtiefe des Steven
rohres abhängigen Kraft angedrückt, die auch bei unzu
reichender äußerer Abdichtung noch genügend Sicherheit
gegen das Eindringen des umgebenden Mediums bietet, an
dererseits aber einen übermäßigen Verschleiß verhindert,
der eintreten könnte, wenn ständig die maximale Andrück
kraft wirkte.
Die innere Gleitringdichtung wird vorzugsweise als be
lastete Dichtung ausgeführt, bei der die Gleitfläche
kleiner ist als die von dem umgebenden Medium beauf
schlagte rückseitige Fläche des Halterungsringes.
Damit auch bei einem etwaigen Ausfall der äußeren Gleit
ringdichtung die innere noch genügend angedrückt wird,
ist der dem Druck des umgebenden Mediums ausgesetzte
Teil der rückseitigen Fläche des Halterungsringes größer
als die Summe aller Flächen radial außerhalb der inneren
Gleitringdichtung auf der anderen Seite.
Der Halterungsring ist auf der Welle axial verschiebbar
angeordnet und kann sich daher auf
Längenänderungen der Welle einstellen. Bei
fliegend gelagerten Wellenenden, wie z. B. bei einer Schiffs-
Propellerwelle, ist mit einer wechselnden Durchbiegung
des Wellenendes zu rechnen, die bei Gleitringdichtungen
zu einer über den Umfang ungleichmäßigen Verteilung der
Andrückkräfte und damit zu unterschiedlicher Spaltdicke
und erhöhtem Verschleiß führen kann.
In weiterer Ausge
staltung der Erfindung ist daher der Halterungsring oder
ein entsprechender Zwischenring so in bezug auf das Wel
lenende gelagert, daß Winkeländerungen zwischen
der Achse des Wellenendes und der Achse der Gleit
ringe bzw. des Halterungsringes möglich werden. Dabei
ist der Halterungsring z. B. mittels eines Ringwul
stes kippbeweglich an einer Zylinderfläche des Wellen
endes bzw. der Laufbuchse oder des die Abdichtungsan
ordnung am Stevenrohr befestigenden Flansches angeord
net und zentriert und umgibt das Wellenende mit einem
gewissen, die Beweglichkeit ermöglichenden Abstand.
Diese Anordnung sichert die Parallelität der zusammen
wirkenden Gleitflächen und ist daher bei der Anwendung
von zwei konzentrischen Gleitringen und bei sehr großen
Gleitringdurchmessern, wie sie z. B. bei Stevenrohrabdichtun
gen benötigt werden, vorteilhaft. Zur Erleichterung der Montage und des
Auswechselns können alle die Welle umgebenden Teile aus
zwei Hälften bestehen, wobei zweckmäßigerweise die Trenn
ebenen benachbarter Teile gegeneinander versetzt sind.
Insbesondere sind die Verschleißteile zweiteilig, damit
sie auch ohne Demontage der Welle erneuert werden
können.
Weitere Einzelheiten der Abdichtungsanordnung werden an
hand der Ausführungsbeispiele beschrieben, die in den
Zeichnungen schematisch dargestellt sind und die alle
Stevenrohrabdichtungen betreffen.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Abdichtungs
anordnung.
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Teilschnitt durch
eine Abdichtungsanordnung ähnlich Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine etwas veränderte Ausführung der
Abdichtungsanordnung nach Fig. 2.
Fig. 4 zeigt einen Teilschnitt durch eine andere
Abdichtungsanordnung.
In Fig. 1 ist auf einer Welle 1 eine Laufbuchse 2 an
gebracht, deren eines Ende einen Flansch 3 zur Befesti
gung an dem nicht dargestellten Propellerflansch besitzt
und deren anderes Ende bis in das nicht mehr gezeigte
Stevenrohrlager reichen kann. Die Abdichtungsanordnung
wird mittels eines Befestigungsflansches 4 am Steven
rohr, das nicht mehr gezeichnet ist, angebracht. Im Be
festigungsflansch 4 kann wenigstens die erste Dichtung 5
des ölgefüllten Stevenrohres untergebracht sein.
Zur Abdichtung gegen das umgebende Medium,
im vorliegenden Fall das Außenwasser, sind der äuße
re Gleitring 11 und der innere Gleitring 12 vorgesehen.
Diese sind in einem Halterungsring 13 gelagert und wer
den gegen einen Gegenring 14 angedrückt, der auf der
Laufbuchse 2 drehfest und dichtend z. B. mittels eines
Klemmringes 40 befestigt ist. Zwischen den Gleitringen
11 und 12 befindet sich eine Kammer 15 für eine unter
Druck über einen Kanal 16, 17, 18 zuführbare Flüssig
keit. Der innere Gleitring 12 sitzt fest in einer Nut
des Halterungsringes 13, während der äußere Gleitring 11
in einer Nut 19 in axialer Richtung verschiebbar unter
gebracht ist und durch Druckfedern 20 belastet wird.
Er hat eine von dem Druck der Flüssigkeit in der Kammer
15 beaufschlagbare Angriffsfläche 21, so daß dieser sta
tische Druck den Gleitring 11 in die Nut 19 gegen die
Kraft der Federn 20 zurückschieben kann, wodurch ein ge
wisser Spalt der äußeren Abdichtung eingestellt wird.
Ein Teil der Rückseite 22 des Halterungsringes 13 ist
dem Druck des umgebenden Mediums ausgesetzt, das in
einen Spaltraum 23 eindringen kann und beide Gleitring
dichtungen, insbesondere aber die innere, unabhängig
von etwaigen axialen Dehnungen der Welle 1 an den Gegen
ring andrückt. Druckfedern 24 haben nur eine Bedeutung,
wenn die Abdichtungsanordnung aus dem umgebenden Medium kommt, was
z. B. bei der Montage oder bei Reparaturen eintritt.
Die Flächen des Gegenringes 14, die mit den Gleitrin
gen 11, 12 zusammenwirken, liegen zweckmäßigerweise
in einer Ebene, die zur Achse der Welle 1 senkrecht
steht.
Die rückseitige Fläche 22 des Halterungsringes 13 und
die Anordnung des inneren Gleitringes 12 an der ande
ren Seite des Halterungsringes 13 sind so gestaltet,
daß
bei dem relativ hohen Druck der Flüs
sigkeit in der Kammer 15 der Halterungsring 13 und damit
auch die innere Dichtung 12 noch ausreichend an den Ge
genring 14 angedrückt werden. Durch die Wahl eines ent
sprechenden Flächenverhältnisses ist die Kraft in Rich
tung des Gegenringes immer größer als die entgegengesetzt
wirkende Kraft. Der Druck der Flüssigkeit in der Kammer 15 ist
ein wenig höher als der Druck des um
gebenden Mediums, damit stets etwas Flüssigkeit durch
den Schmierspalt der äußeren Dichtung nach außen dringen
kann. Der Druck in der Kammer 15 kann
entsprechend dem Druck des umgebenden Mediums geregelt
werden, jedoch ist dies in den meisten Anwendungsfällen
nicht erforderlich.
Der Halterungsring 13 umgibt die Laufbuchse 2 mit einem
Abstand, so daß er auch bei einer Verbiegung der Welle 1
seine sich aus der Anlage der Gleitringe 11, 12 an dem
Gegenring 14 ergebende Stellung beibehält. Um den Hal
terungsring 13 zu zentrieren, ist an seinem
äußeren Umfang ein Ringwulst 25 angeformt, der mit einem
Kippbewegungen zulassenden Spiel an einer inneren Zylin
derfläche 26 des Befestigungsflansches anliegt.
Das Spiel ist auch für einen Druckausgleich des Me
diums zwischen der Umgebung und dem Spaltraum 23 aus
reichend.
Der Zwischenraum zwischen Halterungsring 13, Lauf
buchse 2 und Befestigungsflansch 4 bildet einen Leck
raum 27. Dieser wird auf seiner einen Seite durch die
innere Gleitringdichtung 12 abgeschlossen, die sich
zwischen dem sich mit der Welle drehenden Gegenring 14
und dem verschiebbaren und kippbeweglichen Halterungs
ring 13, der in geeigneter, nicht dargestellter Weise
gegen Verdrehung gegenüber dem Befestigungsflansch 4
gesichert ist, befindet. Auf der anderen Seite wird
der Leckraum 27 durch die erste Dichtung 5 des Steven
rohres begrenzt. Gegen den Spaltraum 23 wird der Leck
raum 27 durch eine Lippendichtung 28 abgedichtet, die
in dem Befestigungsflansch 4 untergebracht ist und
Verschiebungen sowie auch Kippbewegungen des Halterungs
ringes 13 zuläßt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die
Zuführung der Flüssigkeit vom Schiffsinneren in die
Kammer 15 über die Kanäle 16, 17, 18, wobei der mitt
lere, den Leckraum 27 überbrückenden Kanal 17 flexibel
ist und aus einem biegsamen, an einem Ende verschieb
bar gelagerten Rohrstück besteht. Es kann auch ein
flexibler Schlauch verwendet werden, wie in Fig. 2
und 3 dargestellt ist.
Der Leckraum 27 nimmt durch die innere Gleitring
dichtung 12 als Schmiermittel hindurchtretende Flüssig
keit und eventuell weitere durch die andere Abdichtun
gen eintretende Medien auf. Er ist mit einer Ablauf
leitung 29 versehen. Der Leckraum 27 ist drucklos und
enthält normalerweise nur Luft.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Anordnung wie Fig. 1 mit
weiteren Einzelheiten. Die Gleitringe 11, 12 sind mit
tels Packungen 31, 32 eingesetzt und abgedichtet und
werden durch einen Ring 30 gehalten, der auch die axiale Be
weglichkeit des äußeren Gleitringes 11 begrenzt. Zwi
schen dem verschiebbaren äußeren Gleitring 11 und den
ihn in Richtung des Gegenringes 14 drückenden Federn 20 befindet sich in Stütz
ring 33. Wenigstens ein Teil der Angriffsfläche 21 kann
durch eine bis in die Kammer vorspringende Schulter 34
des Stützringes 33 gebildet werden.
Der Halterungsring 13 wird durch den druck des umgebenden Mediums
auf seine Rückseite 22 in Richtung des Gegenringes
14 gedrückt. Bei Längenänderungen der Welle verschiebt
er sich relativ zum Befestigungsflansch. Bei Durchbie
gung der Welle stellt er sich ebenfalls unter dem
Druck des umgebenden Mediums so ein, daß die Gleitflächen der
Gleitringe 11, 12 und des Gegenringes 14 parallel blei
ben und die Andrückräfte gleichmäßig über den Umfang
verteilt sind. Der Druck der Flüssigkeit in der Kammer
15 wirkt auf die Angriffsfläche 21 und gegen die Druck
federn 20. Durch diesen statischen Druck entsteht am
äußeren Gleitring 11 ein Schmierspalt, durch welchen
die Flüssigkeit nach außen gelangt und das Eindringen
von Schmutz in den Schmierspalt verhindert.
Ein Schmierfilm aus der Flüssigkeit bildet
sich nur dynamisch, d. h. bei der Drehung von Welle 1
und Gegenring 14, aus.
Wenigstens die Gleitringe 11, 12 und der Gegenring 14
sind als Verschleißteile zweiteilig ausgeführt. Zur
Erleichterung des Auswechselnd dieser Verschleißteile
und um eine kurze Baulänge zu erzielen, ist es zweck
mäßig, auch die Ringteile 13, 30 und 33 zweiteilig
auszubilden.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem auch
der Gegenring 54 gegenüber der Laufbuchse 2 beweglich
ist, um die Parallelität der Gleitflächen zu sichern.
Der Gegenring wird hier durch eine Scheibe 55 gestützt,
die selbst wiederum an einem Außenflansch 56 abgestützt
ist, wobei sich diese Teile mit der Welle drehen. An
jeder Seite der Scheibe 55 befindet sich ein Paar von
vorspringenden Lagerstellen, Nocken oder Wälzkörpern 57,
wobei ein Paar an einer Seite um 90° gegenüber dem Paar
auf der anderen Seite versetzt ist. Die Zeichnung zeigt
nur ein Paar von Nocken 57. Durch die Scheibe 55 kann
eine fehlende Parallelität zwischen dem auf der Welle 1
befestigten Außenflansch 56 und dem Gegenring 54 ausge
glichen werden. Statt den Gegenring 54 abzustützen, kann
bei festem Gegenring auch der Halterungsring mittels
einer Scheibe 54 beweglich gelagert werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind die Gleitringe
11, 12 in einem mit der Welle umlaufenden Halterungs
ring 63 angeordnet und werden durch den Druck des umgebenden Mediums Außenwasserdruck
gegen eine Gegenfläche 64 an den Befestigungsflansch 60
gedrückt. Der Halterungsring 63 wird über Mitnehmer 61
mit dem Außenflansch 66, der der Flansch für den Pro
peller sein kann, gedreht. In einem Ring 62 gela
gerte Druckfedern 65 stützen den Halterungsring 63 bei
der Montage gegen den Flansch 66 ab.
Auch bei diesem Beispiel ist ein Abstand zwischen
der Zylinderfläche 69, der Laufbuchse 2 vorgesehen,
aber die Zentrierung erfolgt hier über einen in
diesen Zwischenraum vorspringenden Wulst 67. Der
Leckraum 27 wird durch eine Lippendichtung 68
zwischen Halterungsring 63 und Laufbuchse 2 abge
dichtet. Die übrigen Teile entsprechen denen der
vorher beschriebenen Ausführungen.
Die Abdichtungsanordnung ist z. B. bei Verwendung
von reinem Wasser als Flüssigkeit in der Kammer 15
umweltfreundlich, da keine schädlichen Stoffe in das
umgebende Medium gelangen können. Durch die vorgese
hene Schmierung besitzt auch der äußere Gleitring eine
lange Lebensdauer, während sich durch den inneren Gleitring eine
zusätzliche Sicherheit ergibt, wie es insbesondere für
Stevenrohrabdichtungen gefordert wird. Das Andrücken
des inneren Gleitringes in Abhängigkeit vom Druck des
umgebenden Mediums mindert den Verschleiß. Die Auf
rechterhaltung einer über den Umfang gleichmäßig ver
teilten Andrückkraft infolge der selbsttätigen Ein
stellung der Gleitflächen zueinander trägt vor allem
bei großen Abdichtungsabmessungen von Stevenrohranlagen
wesentlich zu Erhöhung der Lebensdauer bei. Die An
wendung der Abdichtungsanordnung ist jedoch nicht auf
Stevenrohrabdichtung beschränkt, sondern es können
auch andere Wellen an Wasserfahrzeugen, Wasserkraft
maschinen usw. in der beschriebenen Weise abgedichtet
werden.
Claims (11)
1. Abdichtungsanordnung für rotierende Wellen, insbesondere als
äußere Abdichtung eines Stevenrohrlagers bei Schiffen, unter
Verwendung von zwei koaxial und verschiebbar angeordneten
Gleitringen und mit einer Zuführung für eine Flüssigkeit in
eine Kammer zwischen den beiden Gleitringen, deren Druck
geringfügig größer gehalten ist, als der Druck des umgebenden
Mediums, wobei der eine Gleitring teilweise von dem statischen
Druck des umgebenden Mediums angedrückt wird und der andere
Gleitring als hydrostatische Dichtung ausgeführt ist, die durch
den Druck der Flüssigkeit in der Kammer im Sinne einer
Entlastung beaufschlagt ist und infolge dieser Beaufschlagung
und einer gesonderten elastischen Dichtung mit geringerer Kraft
als der andere Gleitring angedrückt wird, dadurch gekennzeich
net, daß
- a) der innere Gleitring (12) als hydrodynamische Dichtung ausgeführt und überwiegend durch den statischen Druck des umgebenden Mediums angedrückt wird und
- b) der äußere Gleitring (11) die durch den Druck der Flüssigkeit in der Kammer (15) beaufschlagte hydrostatische Dichtung ist.
2. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß beide Gleitringe (11, 12) konzentrisch in einem ver
schiebbaren Halterungsring (13, 63) angeordnet sind, dessen
rückseitige Fläche (22) wenigstens teilweise dem Druck des
umgebenden Mediums ausgesetzt ist.
3. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flächen des Gegenringes (14), an die
die konzentrisch angeordneten Gleitringe (11, 12) an
gedrückt werden, in einer Ebene liegen.
4. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der dem Druck des umgebenden Mediums
ausgesetzte Teil der rückseitigen Fläche (22) des Hal
terungsringes (13, 63) größer ist als die Summe der
außerhalb des inneren Gleitringes (12) befindlichen,
dem Gegenring (14) zugewandten Flächen des Halterungs
ringes (13, 63).
5. Abdichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhaltung der Paralle
lität zwischen den Dichtungsflächen der Gleitringe (11,
12) und des Gegenringes (10) auch bei Verbiegung der
Welle der Halterungsringe (13, 63) kippbeweg
lich gegenüber einem Flansch (4) oder der Welle (1)
abgestützt ist und die Welle mit einem Abstand umgibt.
6. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Halterungsring (13, 63) einen Ring
wulst (25, 67) besitzt und eine den Ringwulst stützende
Zylinderfläche (26, 69) vorgesehen ist, die den Halte
rungsring (13, 63) zentriert, wobei der Halterungsring
und die Zylinderfläche mit kleinem Spiel gegeneinander
beweglich sind.
7. Abdichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenring (54) kipp
beweglich gegenüber dem Außenflansch (56) abgestützt
ist.
8. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 5 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zur beweglichen Abstützung eine
Scheibe (55) vorgesehen ist, die an ihren beiden Sei
ten je ein Paar von vorspringenden Nocken oder Wälz
körpern (57) besitzt, wobei diese Paare von Nocken um
90° versetzt sind.
9. Abdichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halterungsring (13)
drehfest und verschiebbar an dem Befestigungsflansch (4)
angeordnet ist, wobei er auch gegenüber diesem kippbe
weglich ist.
10. Abdichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halterungsring (63)
drehfest und verschiebbar auf der Welle (1) angeordnet
ist, wobei er gegenüber dieser kippbeweglich ist.
11. Abdichtungsanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Welle (1)
umgebenden Teile, insbesondere der Halterungsring (13,
63), die Gleitringe (11, 12) und der Gegenring (14)
zweiteilig sind.
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