DE2812695C3 - Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen Metallumformung - Google Patents
Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen MetallumformungInfo
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- DE2812695C3 DE2812695C3 DE2812695A DE2812695A DE2812695C3 DE 2812695 C3 DE2812695 C3 DE 2812695C3 DE 2812695 A DE2812695 A DE 2812695A DE 2812695 A DE2812695 A DE 2812695A DE 2812695 C3 DE2812695 C3 DE 2812695C3
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21J—FORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
- B21J13/00—Details of machines for forging, pressing, or hammering
- B21J13/08—Accessories for handling work or tools
- B21J13/14—Ejecting devices
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen Metallumformung, mit einem hin- und hergehend durch Kurbeltrieb angetriebenen Preßschlitten, auf welchem in einer Reihe, den
Matrizen koaxial gegenüberliegend, mehrere Preßstempel angeordnet sind, wobei jedem Preßstempel
ein Auswerfer zugeordnet ist, dessen Bewegung über eine gelenkig mit dem Pleuel der Kurbelwelle verbundene, hin- und herschwingend angetriebene Steuerscheibe mittels eines den Auswerfer betätigenden Hebels gesteuert wird, wobei ein Abschnitt der
Steuerscheibe im Hinblick auf die Änderung des Steuerprofils verstellbar ist und das Steuerprofii der Steuerscheibe auf einem Teil seiner Gesamtlänge einen
zur Schwingachse konzentrischen Kreisbogen bildet.
Aus der DE-PS 1254437 ist eine Vorrichtung bekannt, die zum Steuern der Bewegung von Hilfselementen, wie beispielsweise Preßschlittenauswerfer,
dient, deren Bewegungszeitintervall und Bewegungscharakteristik durch Einstellung der Vorrichtung
wählbar sind. Gemäß dieser PS soll eine von der Kurbelwelle abgeleitete Bewegung über eine Gelenkanordnung auf eine Steuerkurve übertragen werden, die
ihrerseits über einen Winkelhebel die Bewegung des Auswerfers bewirkt.
Es gibt zahlreiche Anwendung/alle von Auswerfervorrichtungen, bei welchen es wünschenswert ist,
daß der ausgeworfene Preßling zwischen matrizenseitigem und stempelseitigem Auswerfer gehalten wird,
bis ihn die Transportzange übernommen hat. Der stempelseitige Auswerfer muß daher während einer
kurzen Zeitspanne stillstehen, während der Preßschlitten bereits wieder zurückläuft. Dies bedeutet
aber, daß der im Stempel gelagerte Auswerfer von einem auf dem rücklaufenden Preßschlitten angeordneten Antriebsorgan (Winkelhebel) eine Bewegung
erhalten muß, die derjenigen des Preßschlittens zwar einerseits exakt entspricht, andererseits aber derselben entgegengesetzt gerichtet ist, so daß die Bewegung des Antriebsorgans diejenige des Preßschlittens
gerade ausgleicht und der Auswerter stehen bleibt Eine derartige Bewegungscharakteristik kann bei der
bekannten Vorrichtung gemäß der DE-PS 1 254437 durch die Form der Schwingscheibe wohl vorgesehen
sein, gilt dann aber nur in einer ganz bestimmten Stellung derselben. Die den Stillstand des Auswerfers im
Weg-Zeit-Diagramm darstellende Gerade ist nur in der konstruierten Stellung erhalten. Bei Verstellen für
andere Hübe weicht die Weg-Zeit-Funktion von der gewünschten Graden ab und wird S-förmig. Dies stellt
aber für den praktischen Einsatz der Vorrichtung einen schwerwiegenden Nachteil dar. der die Verwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung stark einschränkt.
vorrichtung an Mehrstufenpressen, an welcher ein Teil
einer auf einer schwingenden Nockenwelle angeordneten Noeke gegenüber der Nockenwelle mittels Verstellschraube
einstellbar ist, so daß das Nockenteil um eine Schwenkwelle gedreht wird. Dadurch kann zwar
der Ausstoßerhub verstelle werden, eine zeitliche Verlagerung, insbesondere der Endlagen des Ausstoßers,
ist mit dieser Vorrichtung jedoch nicht möglich. Die vorstehend erwähnte Auslegeschrift zeigt eine
matrizenseitige Auswerfervorrichtung, wobei die Auswerferkurve so ausgelegt ist, daß sich nur für eine
Stellung eine optimale, der Preßschlittenbewegung angepaßte Kurvenfonn ergibt. Wird der Hub vergrößert,
so wird die Steigung der Kurve größer und ist demnach nicht mehr der Preßschlittenkurve angepaßt.
Wird der Hub aus der idealen Stellung mit übereinstimmender Kurvenform verkleinert, so wird die Steigung
kleiner. Eine zeitliche Verschiebung des Auswerfens wäre nur durch eine Verdrehung der
Steuerscheibe gegenüber der Welle möglich. Es ergibt sich dann eine horizontale Verschiebung der Kurve
und damit wiederum eine Abweichung de* Auswerferkurve von der Preßschlittenkurve.
Durch die DD-PS 96429 ist es des weiteren bekannt, eine zum mechanischen Vorschub einer Trennscheibe
oder eines Schlittens dienende Kurvenscheibe aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen
Segmenten zu erstellen. Zwischen den einander zugewandten Flächen der Segmente sind Druckfedern angeordnet.
Zur Einstellung der Spreizwinkel zwischen den Segmenten sind Stellschrauben vorgesehen. Eine
derartige Vorrichtung ließe sich zwar auch zur Hubverstellung, nicht aber zur zeitlichen Verlagerung der
Ausstoßerphasen verwenden. Um den unterschiedlichen Dicken des zu trennenden Materials gerecht zu
werden und die partiellen Drücke nicht zu groß oder zu klein werden zu lassen, ist hier die federnde Kurvenscheibe
konzipiert. Hierbei ist ein genau festgehaltener und reproduzierbarer Kurvenverlauf gar nicht
gewünscht, da sonst der Flächendruck, je nach Dicke des Werkstückes, zu groß oder zu klein würde. Die
Wahl der Form der Steuerkurve spielt hierbei keine so wesentliche Rolle.
Aus dem Fachbuch »Spanende Werkzeugmaschinen« von Friedrich Schwerd. Springer-Verlag
Berlin, Göitingen, Heidelberg, 195c, ist auf den Seiten
425/427 die Anordnung von auswechselbaren Kurvenplatten an Kurvenscheiben bekannt. Auch
diese Literaturstelle behandelt keine Weg-Zeit-Funktion.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum stempelseiligen
Auswerfen eines Preßlings zu schaffen, welche es gestattet, dab dei: tempehcitige Auswerfer während einer
kurzen, einstellbaren Zeitspanne relativ zur Matrize stilKicht, während sich der Preßschlitten weiter
zurückbewegi.
Erf indungsgemäß u»t »liese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Steuerprofil der Steuerscheibe außer dem Kreisbogen eine in Richtung der Auswerferbewegung
nachgeschaltete Gerade aufweist und daß derjenige Abschnitt der Steuerscheibe, an dessen Umfang die
«enannte Gerade vorgesehen ist, zum Austauschen oder Verstellen lösbar mit der Steuerscheibe verbunden
ist.
Durch die Kombination des konzentrischen Kreisbogens mit der tangential in diesen mündenden, in
der Länge verstellbaren Geraden ist gewährleistet,
daß beim Übergang auf andere Preßlingsformen keine aufwendigen Manipulationen am stempelseitigen
Auswerfersystem erforderlich sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nebst einiger Konstruktionsvarianten veranschaulicht.
Fig. 1 ist eine vereinfachte Schnittdarstellung einer
derartigen Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse.
Fig. la, Ibund 1 czeigen Ausführungsdetails dieser
Vorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 ist eine zum Teil aufgeschnittene Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung;
Fig. 3a bis 6a sind Weg-Zeit-Diagramme für Preßschlitten und Auswerfer, wobei jede nachfolgende
Figur eine Momentanstellung anzeigt, weiche gegenüber der vorangehenden Figur um 90° Kurbeiwinkel
versetzt ist;
Fig. 3b bis 6b zeigen die in Fig i dargestellte
Vorrichtung in ihren den Diagrammen nach Fig. 3a bis 6a entsprechenden Betriebsstellungen;
Fig. 7 und 8 sind Schnittdarstellungen zweier Ausf ührunvsvarianten;
Fig. 9 veranschaulicht an Hand eines Weg-Zeit-Diagramms
die Auswerferbewegung bei verschiedenen Hublängen;
Fig. 10, 10a und 11 zeigen weiter.; Varianten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei in Fig. 10 und 11 sowohl das Preßteil mit dem Auswerfer in verschiedenen
Betriebsstellungen als auch der Bewegung des Preßschlittens und des Auswerfers entsprechende
Kurven des Weg·Zeit-Diagramms dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Preßschlitten 1, der über einen Pleuel 2 vom Kurbelzapfen 3>a einer Kurbelwelle
3 (Fig. 2) periodisch hin- und hergehend angetrieben wird. Der Kurbelkreis der Kurbelwe'le, der
die Rotationsbewegung des Kurbelzapfens 3a darstellt, ist mit 4 bezeichnet. Eine Koppel 5 verbindet
eir .n am Pleuel 2 angeordneten Ansatz la gelenkig
mit einer in ihrer Gesamtheit mit 6 bezeichneten Steuerscheibe. Die auf einer Schwingwelle 7 durch Keil
befestigte Steuerscheibe 6 ist durch die Koppel 5 auf Grund der Pleuelbewegung schwingend angetrieben
und führt somit bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle 3 (Fig. 2) eine begrenzte Schwingung um die
Achse der Schwingwelle 7 aus.
An einem sich nach oben erstreckenden Aufbau la des Preßschlittens 1 ist ein Rollenhebel 8 um eine
Achse 9 schwenkbar gelagert. Der obere Endabschnitt des Rollenhebels 8 trägt eine lose Rolle IU,
die am Umfang der Steuerscheibe 6 anliegt; der untere Endabschnitt des Rollenhebels 8 liegt an einer
Auswerferstange ti an, die im Preßschlitten 1 verschiebbar
gelagert ist und das Übertragungsgestänge des nicht-dargestellten stempelseitigen Auswerferstiftes
bildet. Eine Druckfeder 12 ist zwischen dem Preßschlittenkörj^r und einem am Auswerfer 11 befestigten
Federteller 11a eingespannt und sorgt dafür, daß die Rolle 10 stets am Umfang der Steuerscheibe 6
anliegt.
Die Steuerscheibe weist an ihrem Umfang ein Steuerprofi! P auf, auf welchem die Rolle 10 während der
Schwingbewegung der Steuerscheibe abrollt. Dieses Steuerprofil P setzt sich aus einem zur Schwingwelle 7
konzentrischen Abschnitt K vom Radius r und einer tangential in den Abschnitt K mündenden Gera-
den G zusammen. An die Gerade G schließt sich eine Auslaufstrecke L an, deren Neigung bezüglich der
Schwingwelle 7 so gewählt ist, daß sich ihr Abstand von der Schwingwelle, in Richtung K-G-L gesehen,
nicht wesentlich verändert. Die Auslaufstrecke L ist demnach so ausgebildet, daß sich beim Abrollen der
Rolle 10 auf derselben mindestens annähernd ein Stillstand des Auswerfers relativ zum rücklaufenden
Preßschlitten ergibt. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Rolle 10 bei kürzester Hublänge
auf der Auslaufstrecke L abläuft.
An dem unteren, dem Rollenhebel 8 zugewandten Abschnitt der Steuerscheibe 6 trägt diese einen Steuerschuh 13, der parallel zur Geraden G verschiebbar
gelagert ist und dessen untere Begrenzungsfläche in der Ebene der Geraden G liegt und ferner auch die
Auslaufstrecke L bildet. Zu diesem Zweck ist in einer
diese zwar an einem Innensechskantkopf 15a drehen läßt, dabei aber selbst keine Axialverschiebung erfährt. Der Innensechskantkopf 15a ist zu diesem
Zweck drehbar in einer Ausnehmung der Querbohrung 14 gelagert, wobei der Zugang zu dieser Ausnehmung beispielsweise durch einen nicht dargestellten
Haltering ermöglicht sein kann. Der Gewindeteil der Spindel 15 ragt in eine im Steuerschuh 13 angeordnete
Gewindebohrung, so daß der Steuerschuh 13 beim Verdrehen der Spindel 15 je nach Drehsinn gegen den
Spindelkopf 15a gezogen oder von diesem weg bewegt wird. Die Achse der Querbohrung 15 verläuft parallel
zur Geraden G; durch Verschieben des Steuerschuhs 13 in der beschriebenen Art läßt sich die Gerade G
somit verlängern oder verkürzen.
Wie Fig. la zeigt, ist der Steuerschuh 13 im Querschnitt U-förmig und umgreift mit seinen beiden
U-Schenkeln eine an der Steuerscheibe 6 angeformte Zunge 6a. Die Rolle 10 ist so breit, daß sie die Laufbahn auf Steuerschuh 13 und Steuerscheibe 6 überdeckt.
Die Blockierung des Steuerschuhs 13 in einer gewünschten Stellung kann beispielsweise mittels einer
Fixierschraube io enoigen, deren Gewindeteil in eine
T-förmige Mutter 17 (Fig. Ib) hineinragt, die ihrerseits in einer am Oberteil des Steuerschuhs 13 ausgesparten T-Nut 18 verschieblich gelagert ist. Beim Anziehen der Fixierschraube 16 zieht die Mutter 17 den
Steuerschuh 13 gegen die darüber liegende Fläche der Steuerscheibe 6 und blockiert den Steuerschuh somit
in dieser Lage.
Die zum Teil aufgeschnittene Draufsicht nach Fig. 2 zeigt, wie der von dem Pleuel 2 angetriebene
Preßschlitten 1 entsprechend der Anzahl der vorgesehenen Umformstationen insgesamt fünf Steuerscheiben 6 umfaßt, die über die Rollenhebet 8 auf ebenso
viele stempelseitige Auswerferstangen 11 wirken.
Zum Verständnis der Fig. 3a bis 6a bzw. 3b bis 6 b muß vorausgeschickt werden, daß der nicht dargestellte, beweglich gelagerte Auswerferstift, der als direkte Verlängerung der Auswerferstange 11 gedacht
werden kann und daher zusammen mit dieser als Auswerfer bezeichnet wird, beim Vorwärtshub des am
Preßschlitten befestigten Stempels zunächst mit dem Stempel mitläuft, bis die Umformung des Preßlings
im vorderen Totpunkt (VTP) stattgefunden hat
Der Preßschlitten beginnt seinen Rückhub sofort nach der Umformung, zieht sich also von der Matrize
zurück und würde dabei den Preßling mitnehmen, wenn dieser nicht durch den stempelseitigen Auswerfer aus dem Stempel herausgestoßen würde. Zu Beginn des StempelrUcklaufs wird daher der stempelseitige Auswerfer, absolut gesehen, stillstehen und somit
gegenüber dem rücklaufenden Preßschlitten eine Re- < lativbewegung ausführen, die der Preßschlittenbewegung genau entspricht, aber entgegengesetzt gerichtet
ist, damit der Preßling zwischen stempel- und matrizenseitigem Auswerfer gehalten wird, bis ihn die
Quertransportzangen zwecks Weiterbeförderung zur nächsten Umformstation übernommen haben.
Das Weg-Zeit- (bzw. Hub-Kurbelwinkel-Diagramm) nach Fig. 3a zeigt die Bewegungscharakteristik des stempelseitigen Auswerfers 11 als Kurve A,
diejenige des Preßscnüttens 1 als Kurve P. Die zugehörige Lage der Vorrichtung, welche in den nebenstehenden Fig. 3b bis 6b dargestellt ist, entspricht jeweils dem in Fig. 3a bis 6a durch einen kleinen Kreis
umrahmten Knrvennunkt Die Heiden Kurven A und P mögen die Bewegungen der jeweiligen Vorderkanten des Auswerfers 11 bzw. des Preßschlittens 1 darstellen. Zunächst laufen die beiden Kurven A und P
parallel bis zur Erreichung der vorderen Totpunktlage. In dieser Lage steht die Vorderkante des Auswerfers 11 noch um das Maß χ (Fig. 3b) gegenüber
der Vorderkante des Preßschlittens 1 zurück, da der umgeformte Preßling sowohl in die Matrize, als auch
in die Sf<:mpelbohrung B hineinragt. Beim Überschreiten des VTP ändert sich dies jedoch und der
Auswerfer 11 wird nun unter dem Einfluß der Steuerscheibe (die mit dem Preßschlitten zurückläuft) ausgestoßen, so daß diese Steuerbewegung die Rücklaufbewegung des Preßschlittens gerade ausgleicht.
Absolut gesehen hat der Auswerfer somit seine im VTP erreichte Stellung beibehalten. Gemäß Fig. 4a,
4 b, welche die Situation 90° nach VTP zeigt, ist die Vorderkante des Auswerfers 11 mit derjenigen des
Preßschlittens bündig, der Preßling ist stempelseitig ausgeworfen, wird aber noch zwischen dem Auswerfer
11 und dem nicht dargestellten matrizenseitigen Auswerferstift gehalten.
Nach einer weiteren Kurbeldrehung von 90° wird die Lage nach Fig. 5a, 5 b erreicht, "wie Fig. 5 a zeigt,
wurde der Auswerfer 11 durch die Steuerscheibe 6 so gesteuert, daß er vom VTP aus zunächst
- auf der Strecke α (Fig. 4a) einen absoluten Stillstand aufwies (Haltefunktion), wobei sich die
Vorderkanten von Auswerfer und Preßschlitten einander annäherten,
- auf der Strecke b eine gemeinsame, zum Teil parallele Rücklaufbewegung mit dem P~eßschlitten erfolgt, worauf
- der Auswerfer 11 in seine Rücklaufbewegung übergeht und diese im HTP abgeschlossen hat
(Übergang von Fig. 4b auf Fig. 5b, Strecke c) und dann
- Auswerfer und Preßschlitten auf der Strecke d
parallel bis zum VTP bewegt werden.
Es wurde bereits erwähnt, daß der Auswerfer 11 auf der Strecke α keine Absolutbewegung ausführt,
diese Strecke somit im Weg-Zeit-Diagramm eine echte Gerade bildet, da ansonsten der Preßling nicht
gehalten werden könnte. Im Rahmen der Erfindung ist es nun von besonderer Bedeutung, daß" diese Gerade im Weg-Zeit-Diagramm dank der speziellen
Ausbildung der Steuerscheibe 6 auch darm erhalten bleibt, wenn der Auswerferhub bzw. die Haltezeit
(Länge der Geraden G) in Abhängigkeit von der Form des Preßlings geändert wird. Dank der Kombi-
nation des konzentrischen Kreisbogens K (Fig. l)mit der tangential in diesen mündenden, in der Länge verstellbaren
Geraden G ist gewährleistet, daß beim Übergang auf andere Preßlingformen keine aufwendigen Manipulationen am stempelseitigen Auswerfersystem
erforderlich sind. Durch einfache Betätigung der >_)indel 15 und der Fixierschraube 16 läßt sich
die Zeitdauer, während welcher der Auswerfer 11 seine Haltefunktion ausüben soll, stufenlos einstellen.
Fig. 9 zeigt einige solche die Bewegung des Auswerfers
darstellende Kurven, wobei einer langen Strecke G an der Steuerscheibe (Fig. 1) auch eine
lange Gerade g, im Diagramm nach Fig. 9 entspricht und die Geraden g2 und g, (und damit die Haltezeiten)
immer kürzer werden, je mehr der Steuerschuh 13 (Fig. 1) nach links auf die Zunge ha der Steuerscheibe
6 aufgeschoben wird.
Weni sich der konzentrische Krsisbcsr? K des
Steuerprofils (Fig. 1) mindestens über den von der Kurbelwelle abgeleiteten Schwingwinkel der Steuerscheibe
erstreckt, so läßt sich die beschriebene Vorrichtung übrigens sehr leicht auf Leerlaufbetrieb umstellen;
die Steuerscheibe wird zu diesem Zweck so auf der Schwingwelle 7 orientiert, daß die Rolle 10
des Rollenhebels nur noch auf dem konzentrischen Kreisbogen K abläuft. Es ist klar, daß die Steuerscheibe
hierzu auf der Schwingwelle 7 verdrehbar und in mindestens zwei verschiedenen Stellungen fixierbar
sein sollte.
F-n geringfügiger Nachteil der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung liegt jedoch darin, daß beim Übergang
auf einen kleineren Hub des Auswerfers 11 der letztere zunächst auch 90° nach VTP (Fig. 4b) nicht
mehr ganz seine vordere, mit der Preßschlittenkante fluchtende Endlage erreicht. Durch eine bekannte
Ausgleichsvorrichtung läßt sich das Fehlmaß am Rollenhebel 8 zwar wieder ausgleichen. Eine Variante der
Erfindung, welche einen solchen Ausgleich bei Wahl eines anderen Auswerferhubes nicht mehr erfordert,
zeigt Fig. 7.
Hier ist die insgesamt mit 19 bezeichnete Steuerscheibe
längs einer l rennebene ZU in zwei Abschnitte
I9a/\9b unterteilt, die durch Schrauben 21 miteinander verbunden sind. Der untere Steuerscheibenabschnitt
196 ist durch Abkuppeln des Antriebsgestänges S und Schwenken der Schwingwelle 7 um ca. 180°
und durch Lösen der Schrauben 21 leicht ausbaubar und kann damit rasch durch einen anderen, ein unterschiedliches
Steuerprofil aufweisenden Abschnitt ersetzt werden. Einige Profile eines solchen auf Lager
zu haltenden Satzes unterer Steuerscheibenabschnitte 19fr sind in Fig. 7 strichpunktiert angedeutet. Man
erkennt, daß sich die abweichenden ProfOpartien etwa
vom linken Rand des unteren Steuerscheibenabschnittes 19b bis zu der Stelle im Bereich H erstrekken,
an welcher die geradlinigen Profilabschnitte enden. Ein Übergangsabschnitt U führt in den konzentrischen
Kreisbogen K über, welcher an die Gerade C anschließt. Die Geraden C selbst weisen von einer
durch die Achse der Schwingwelle 7 geführten Parallelen Pa unterschiedliche Abstände ft,, H2... auf.
Durch den Einsatz eines neuen unteren Steuerscheibenabschnittes mit einem kleineren geradlinigen Profilabschnitt kann somit der Auswerferhub verkürzt
werden. Dabei sind die Abstände ft,, H1 etc. so gewählt,
daß dadurch die mit jeder Hubänderung verbundene Axialverschiebung des Auswerfers U wieder
ausgeglichen wird. Die Abstände hvh2... der geradlinigen
Profilabschnitte von der Parallelen Pa steigen somit sukzessive um ein ganz bestimmtes Maß, das
von der beabsichtigten Hubveränderung und dem übersetzungsverhältnis des Roiienhebeis 8 abhängt.
Bei dieser Variante behält det Auswerfer bei beliebiger Verstellung seines Hubes die vordere Endlage bei.
Die in Fig. 8 mit 22 bezeichnete Steuerscheibe weist ein Steuerprofil auf, das in seiner Wirkung demjenigen
nach Fig. 1 gleichgesetzt werden kann. Im
in Gegensatz zur Ausfünrungsform nach Fig. 1 ist hier
jedoch kein verstellbarer Steuerschuh vorgesehen, sondern es wird - ähnlich Fig. 7 - ein kompletter Satz
unterer Steuerscheibenabschnitte Ub mit stufenweise
verändertem Profil auf Lager gehalten und bei Bedarf
i) der betreffende Steuerscheibenabschnitt eingesetzt.
Zum Unterschied bezüglich der Ausführung nach Fig. 7 liegt die Abweichung im Steuerprofil hier jedoch
!sdin!ich im Auslsuftsi! L se ds£ sich die einzelnen
Steuerscheibenabschnitte des gleichen Satzes nur
jn durch abweichende Länge der geradlinigen Profilteile
unterscheiden. Während diese Variante somit prinzipiell derjenigen nach Fig. 1 entspricht, weist sie den
Nachteil auf, daß sie keine stufenlose Verstellung des Auswerferhubes ermöglicht.
Das beim Auswerfen eines Preßlings erforderliche
Zusammenspiel von matrizen- und stempelseitigem
Auswerfer ist an Hand von Fig. 10 und Il mit zwei
unterschiedlich langen Preßlingen dargestellt.
Fig. 10 zeigt einen auf einem Preßschlitten befe-
K) stigten Stempel 16 mit einem stempelseitigen Auswerfer
11 sowie, koaxial diesem gegenüberliegend, eine Matrize 24 mit dem zugehörigen matrizenseitigen
Auswerfer 25. Im VTP ist die Umformung gerade beendet; der Preßling 26 ragt mit seinen beiden Enden
Γ) in die Bohrungen von Stempel 1 und Matrize 24, aus
denen er nun so befreit werden muß, daß er sicher von den Quertransportzangen erfaßt werden kann.
Die Bewegungskurven A, P und M im Weg-Zeit-Diagramm von Auswerfer, Preßschlitten und Matrize
zeigen, daß der Auswerfer 11 vom VTP ab stillsteht und den Preßling in der Matrize beläßt, während sich
der stempel it> zurückzieht und den PreBUng damit
freigibt. Nun wird der Preßling vom matrizenseitigen Auswerfer 25 ausgeschoben, wobei die stempelseitige
Haltefunktion wegfällt, da beide Auswerfer immer etwas Spiel zum Preßling haben müssen (Stelle F). Der
Preßling muß daher bei dieser Ausführungsform entweder direkt aus der Matrize 24 in die bereitstehende
Zange Z geschoben werden, oder es muß eine Hilfs-
vorrichtung eingebaut werden, die in Fig. 10a dargestellt
ist.
Gemäß Fig. 10a ist zusätzlich zur Situation nach Fig. 10 im Auswerfer 11 bzw. in dessen Übertragungsgestinge ein Spiel vorgesehen, das eine Feder
27 zur Wirkung kommen laßt. Diese in ihrer Wirkungsrichtung der Feder 12 (Flg. 1) entgegengerichtete Feder 27 setzt somit mindestem eine unterteilung
des stempelseitigen Auswerfen 11 voraus, was aber
in der Praxis stets der Fall ist. Da die Feder 27 den Auswerfer U stets ta seine vordere Endlage zu drükken trachtet, drückt sie diesen auch noch kurzzeitig
auf den PreBUng 26, nachdem der Rücklauf de« Stempels 1 schon weher fortgeschritten ist Die Feder 27
stützt sich einerseits auf einen am Auswerfer 11 angeformten Bund 2!, andererseits auf eine nicht dargestellte
fnnenschulter der betreffenden Stempelbohrung. Sie führt lediglich einen sehr kurzen Hub in der
Größenordnung von ca. 1 mm aus und ist daher prak-
tisch nur statisch beansprucht.
Der in Fig. 11 mit 29 bezeichnete Preßling weist matrizenseitig einen relativ kurzen Ansatz 29a auf.
Für das Auswerfen bietet sich hier im Rahmen der Erfindung eine weiiere Variante an. Wie die stempelseitige Auswerferkurve A zeigt, bewegt sich der stempelseitige Auswerfer hier nach dem VTP (Position I)
etwas mit dem Preßschlitten 1 zurück (Strecke e), was durch ein Spiel zwischen dem Rollenhebel 8 (Fig. 1)
und dem Auswerfer 11 erreicht wird. Die Bewegungskurve der dem Auswerfer 11 zugewandten Vorderkante des Rollenhebels, die in Fig. 11 mit Ah bezeichnet ist, verläuft bereits ab VTP geradlinig und
10
trifft dann, sobald das obenerwähnte Spiel ausgeglichen ist, auf die Auswerferkurve A. Der matrizenseitige Auswerfer 25 ist hier so gesteuert, daß er den
Preßling, falls dieser nicht in der Stempelbohrung haftet, dem stempelseitigcn Auswerfer nachschiebt und
aus der Matrize auswirft (Position II in Fig. 11). Der Stempel 1 setzt nun seinen Rücklaufhub fort, während
der stempelseitige Auswerfer 11 den langen Ansatz 29b auswirft (Position III). Beim Übergang von Position II zu Position III kann der Preßling von der
Zange Z erfaßt werden. Auch hier ist der stempelseitige Auswerfer 11 durch eine Feder 27 elastisch vorgespannt, um dessen Haltefunktion zu gewährleisten.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen
eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen Metallumformung, mit einem hin- und
hergehend durch Kurbeltrieb angetriebenen Preßschlitten, auf welchem in einer Reihe, den
Matrizen koaxial gegenüberliegend, mehrere Preßstempel angeordnet sind, wobei jedem Preßstempel ein Auswerfer zugeordnet ist, dessen Bewegung über eine gelenkig mit dem Pleuel der
Kurbelwelle verbundene, hin- und herschwingend angetriebene Steuerscheibe mittels eines den
Auswerfer betätigenden Hebels gesteuert wird, wobei ein Abschnitt der Steuerscheibe im Hinblick
auf die Änderung des Steuerproffls verstellbar ist und das Steuerprofil der Steuerscheibe auf einem
Teil seiner Gesamtlänge einen zur Schwingachse konzentrischen Kreisbogen bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerprofii (P) der
Steuerscheibe (6/19/22) außer dem Kreisbogen (K) eine in Richtung der Auswerferbewegung
nachgeschaltete Gerade (G) aufweist und daß derjenige Abschnitt (13, 19b, 22b) der Steuer-Scheibe, an dessen Umfang lie genannte Gerade
(G) vorgesehen ist, zum Austauschen oder Verstellen lösbar mit der Steuerscheibe verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Geraden (G), w
am Umfang der Steuerscheibe (6) und auf deren dem Hebel (8) zugewandten Seite, ein parallel zu
der Geraden (G) verschiebbarer und in einer beliebigen Stellung festlegoarf Steuerschuh (13)
angeordnet ist. r>
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen des Steuer-Scheibenabschnitts (13) jeder Steuerscheibe (6)
der Steuerschuh (13) einen U-förmigen Querschnitt aufweist und eine ar der Steuerscheibe (6) «ι
ausgebildete Zunge (6a) verschiebbar umgreift. Wobei eine in der Steuerscheibe (6) drehbar gelagerte und gegen eine Axialverschiebung gesicherte
Spindel (15) in eine Gewindebohrung des Steuer-Schuhs (13) hineinragt und ferner der Steuerschuh r,
(13) durch eine in der Steuerscheibe (6) angeordnete Fixierschraube (16) gegen die Steuerscheibe
(6) gepreßt und dadurch in einer beliebigen Lage feststellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- «>
kennzeichnet, daß für den Austausch des unteren, dem Hebel (8) zugewandten Steuerscheibenabschnitts (19/7, 22b) jeder Steuerscheibe (19, 22)
ein Satz mit verschieden lang ahges uften, ger idli-Higcn Anteilen vorgesehen ist (Fig. 7 und K). v>
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Satzes der auswechselbaren, unteren Steuerscheibenahschnitte
(19Λ) (Fig 7) nach Übergangsahschnitten (U). die außerhalb des Schwingwinkels angeordnet mi
sind, konzentrische Kreisbögen (AQ so in die Geraden (G) einmünden, daß die Geraden von einer
durch die Achse der Schwingwelle (7) geführten Parallelen unterschiedliche Abstände (Al, A2...)
haben, wobei die Länge der sich jeweils an die *-,
konzentrischen Kreisbögen (K) anschließenden Geraden (G) bei steigendem Abstand (Al, /i2...)
der Geraden von der Parallelen abnimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in eine Auslaufstrecke (L)
überführenden Geraden (G) sämtlicher unterer Steuerscheibenabschnitte (226) eines zusammengehörigen
Satzes von einer durch die Achse der Schwingwelle (7) geführten Parallelen den gleichen
Abstand haben (Fig. 8).
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