DE2812695B2 - Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen Metallumformung - Google Patents
Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen MetallumformungInfo
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- B21J13/08—Accessories for handling work or tools
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum stempeiseitigen
Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen Metallumformung, mit einem
hin- und hergehend durch Kurbeltrieb angetriebenen Preßschlitten, auf welchem in einer Reihe, den
Matrizen koaxial gegenüberliegend, mehrere Preßstempel angeordnet sind, wobei jedem Preßstempel
ein Auswerfer zugeordnet ist, dessen Bewegung über eine gelenkig mit dem Pleuel der Kurbelwelle verbundene,
hin- und herschwingend angetriebene Steuerscheibe mittels eines den Auswerfer betätigenden Hebels
gesteuert wird, wobei ejn Abschnitt der Steuerscheibe im Hinblick auf die Änderung des Steuerprofils
verstellbar ist und das Steuerprofil der Steuerscheibe auf einem Teil seiner Gesamtlänge einen
zur Schwingachse konzentrischen Kreisbogen bildet.
Aus der DE-PS 1254437 ist eine Vorrichtung bekannt,
die zum Steuern der Bewegung von Hilfselementen, wie beispielsweise Preßschlittenauswerfer,
dient, deren Bewegungszeitintervall und Bewegungscharakteristik durch Einstellung der Vorrichtung
wählbar sind. Gemäß dieser PS soll eine von der Kurbeiwelle abgeleitete Bewegung über eine Gelenkanordnung
auf eine Steuerkurve übertragen werden, die ihrerseits über einen Winkelhebel die Bewegung des
Auswerfers bewirkt.
Es gibt zahlreiche Anwendungsfälle von Auswerfervorrichtungen,
bei welchen et wünschenswert ist, daß der ausgeworfene Preßling zwischen matrizenseitigem
und stempelseitigem Auswerfer gehalten wird, bis ihn die Transportzange übernommen hat. Der
stempelseitige Auswerfer muß daher während einer kurzen Zeitspanne stillstehen, während der Preßschlitten
bereits wieder zurückläuft. Dies bedeutet aber, daß der im Stempel gelagerte Auswerfer von
einem auf dem rücklaufenden Preßschlitten angeordneten Antriebsorgan (Winkelhebel) eine Bewegung
erhalten muß, die derjenigen des Preßschlittens zwar einerseits exakt entspricht, andererseits aber derselben
entgegengesetzt gerichtet ist, so daß die Bewegung des Antriebsorgans diejenige des Preßschlittens
gerade ausgleicht und der Auswerfer stehen bleibt. Eine derartige Bewegungscharakteristik kann bei der
bekannten Vorrichtung gemäß der DE-PS 1254437 durch die Form der Schwingscheibe wohl vorgesehen
sein, gilt dann aber nur in einer ganz bestimmten Stellung derselben. Die den Stillstand des Auswerfers im
Weg-Zeit-Diagramm darstellende Gerade ist nur in der konstruierten Stellungerhalten. Bei Versteilen für
andere Hübe weicht die Weg-Zeit-Funktion von der gewünschten Graden ab und wird S-förmig. Dies stellt
aber für den praktischen Einsatz der Vorrichtung einen
schwerwiegenden Nachteil dar, der die Verwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung stark einschränkt.
Die DFi-AS 1577038 zeigt ferner eine Ausstoß-
vorrichtung an Mehrstufenpressen, an welcher ein Teil
einer auf einer schwingenden Nockenwelle angeordneten Nocke gegenüber der Nockenwelle mittels Verstellschraube
einstellbar ist, so daß das Nockenteil um eine Schwenkwelle gedreht wird. Dadurch kann zwar
der Ausstoßerhub verstellt werden, eine zeitliche Verlagerung, insbesondere der Endlagen des Ausstoßers,
ist mit dieser Vorrichtung jedoch nicht möglich. Die vorstehend erwähnte Auslegeschrift zeigt eine
matrizenseitige Auswerfervorrichtung, wobei die Auswerferkurve so ausgelegt ist, daß sich nur für eine
Stellung eine optimale, der Preßschlittenbewegung angepaßte Kurvenform ergibt. Wird der Hub vergrößert,
so wird die Steigung der Kurve größer und ist demnach nicht mehr der Preßschlittenkurve angepaßt.
Wird der Hub aus der idealen Stellung mit übereinstimmender Kurvenform verkleinert, so wird die Steigung
kleiner. Eine zeitliche Verschiebung des Auswerfens wäre nur durch eine Verdrehung der
Steuerscheibe gegenüber der Welle möglich. Es ergibt sich dann eine horizontale Verschiebung der Kurve
und damit wiederum eine Abweichung der Auswerferkurve von der Preßschlittenkurve.
Durch die DD-PS 96429 ist es des weiteren bekannt, eine zum mechanischen Vorschub einer Trennscheibe
oder eines Schlittens dienende Kurvenscheibe aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen
Segmenten zu erstellen. Zwischen den einander zugewandten Flächen der Segmente sind Druckfedern angeordnet.
Zur Einstellung der Spreizwinkel zwischen den Segmenten sind Stellschrauben vorgesehen. Eine
derartige Vorrichtung ließe sich zwar auch zur Hubverstellung, nicht aber zur zeitlichen Verlagerung der
Ausstoßerphasen verwenden. Um den unterschiedlichen Dicken des zu trennenden Materials gerecht zu
werden und die partiellen Drücke nicht zu groß oder zu klein werden zu lassen, ist hier die federnde Kurvenscheibe
konzipiert. Hierbei ist ein genau festgehaltener und reproduzierbarer Kurvenverlauf gar nicht
gewünscht, da sonst der Flächendruck, je nach Dicke des Werkstückes, zu groß oder zu klein würde. Die
Wahl der Form der Steuerkurve spielt hierbei keine so wesentliche Rolle.
Aus dem Fachbuch »Spanende Werkzeugmaschinen« von Friedrich Schwerd, Springer-Verlag
Berlin, Göttingen, Heidelberg, 1956, ist auf den Seiten 425.427 die Anordnung von auswechselbaren
Kurvenplatten an Kurvenscheiben bekannt. Auch diese Literaturstelle behandelt keine Weg-Zeit-Funktion.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum stempelseitigen
Auswerfen eines Preßlings zu schaffen, welche es gestattet, daß der stempelscitige Auswerfer während einer
kurzen, einstellbaren Zeitspanne relativ zur Matrize stillsteht, während sich der Prcßschlitten weiter
zurückbewegt.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Steuerprofil der Steuerscheibe außer dem
Kreisbogen eine in Richtung der Auswerferbewegung nachgeschaltete Gerade aufweist und daß derjenige
Abschnitt der Steuerscheibe, an dessen Umfang die genannte Gerade vorgesehen ist, zum Austauschen
oder Verstellen lösbar mit der Steuerscheibe verbunden ist.
Durch die Kombination des konzentrischen Kreisbogens
mit der tangential in diesen mündenden, in der Länge verstellbar jn Geraden ist gewährleistet.
daß beim Übergang auf andere Preßlingsformen keine aufwendigen Manipulationen am stempelseitigen
Auswerfersystem erforderlich sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspriichen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nebst einiger Konstruktionsvarianten veranschaulicht.
Fi g. 1 ist eine vereinfachte Schnittdarstellung einer
derartigen Vorrichtung zum stempelseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer Querförderpresse.
Fig. 1 a, 1 b und 1 c zeigen Ausführungsdetails dieser
Vorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 ist eine zum Teil aufgeschnittene Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung;
Fig. 3a bis 6a sind Weg-Zeit-Diagramme für Preßschlitten und Auswerfer, wobei jede nachfolgende
Figur eine Momentanstellung anzeigt, welche gegenüber der vorangehenden Figur um 90° Kurbelwinkel
versetzt ist;
Fig. 3b bis 6b zeigen die in i'ig. 1 dargestellte Vorrichtung in ihren den Diagrammen nach Fig. 3a
bis 6a entsprechenden Betriebsstellungen;
Fig. 7 und 8 sind Schnittdarstellungen zweier Ausführungsvarianten
;
Fig. 9 veranschaulicht an Hand eines Weg-Zeit-Diagramms
die Auswerferbewegung bei verschiedenen Hublängen;
Fig. 10, 10a und 11 zeigen weitere Varianten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei in Fig. 10 und 11 sowohl das Preßteil mit dem Auswerfer in verschiedenen
Betriebsstellungen als auch der Bewegung des Preßschlittens und des Auswerfers entsprechende
Kurven des Weg-Zeit-Diagramms dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Preßschlitten 1, der über einen Pleuel 2 vom Kurbelzapfen 3a einer Kurbelwelle
3 (Fig. 2) periodisch hin- und hergehend angetrieben
wird. Der Kurbelkreis der Kurbelwelle, der die Rotationsbewegung des Kurbelzapfens 3a darstellt,
ist mit 4 bezeichnet. Eine Koppel 5 verbindet einen am Pleuel 2 angeordneten Ansatz la gelenkig
rmi einer in ihrer Gesamtheit mit 6 bezeichneten Steuerscheibe.
Die auf einer Schwingwelle 7 durch Keil befestigte Steuerscheibe 6 ist durch die Koppel 5 auf
Grund der Pleuelbewegung schwingend angetrieben und führt somit bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle
3 (Fig. 2) eine begrenzte Schwingung um die Achse der Schwingwelle 7 aus.
An einem sich nach oben erstreckenden Aufbau la des Preßschlittens 1 ist ein Rollenhebel 8 um eine
Achse 9 schwenkbar gelagert. Der obere Endabschnitt des Rollenhebels 8 trägt eine lose Rolie 10,
die am Umfang der Steuerscheibe 6 anliegt; der untere Endabschnitt des Rollenhebels 8 liegt an einer
Auswerferstange 11 an, die im Preßschlitten 1 verschiebbar gelagert ist und das Übertragungsgestänge
des nicht-dargestellten stempelseitigen Auswerferstiftes bildet. Eine Druckfeder 12 ist zwischen dem
Preßschlittenkörper und einem am Auswerfer 11 befestigten Federteiler 11a eingespannt und sorgt dafür,
daß die Rolle 10 stets am Umfang der Steuerscheibe 6 anliegt.
Die Steuerscheibe weist an ihren; Umfang ein Steuerprofil
P auf, auf welchem die RnIIe 10 während der Schwingbewegung der Steuerscheibe abrollt. Dieses
Steuerprofil /' sct/.i sich aus einem zur Schwingv/elle 7
konzentrischen Abschnitt K vom Radius r und einer tangential in den Abschnitt K mündenden Gera-
den C zusammen. An die Gerade G schließt sich eine
Auslaufstrecke L an, deren Neigung bezüglich der Schwingwelle 7 so gewählt ist, daß sich ihr Abstand
von der Schwingwelle, in Richtung K-G-L gesehen,
nicht wesentlich verändert. Die Auslaufstrecke L ist demnach so ausgebildet, daß sich beim Abrollen der
Rolle 10 auf derselben mindestens annähernd ein Stillstand des Auswerfers relativ zum rücklaufenden
Preßschlitten ergibt. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Rolle 10 bei kürzester Hublänge
auf der Auslaufstrecke L abläuft.
An dem unteren, dem Rollenhebel 8 zugewandten Abschnitt der Steuerscheibe 6 trägt diese einen Steuerschuh 13, der parallel zur Geraden G verschiebbar
gelagert ist und dessen untere Begrenzungsfläche in der Ebene der Geraden G liegt und ferner auch die
Auslaufstrecke L bildet. Zu diesem Zweck ist in einer Querbohrung 14 eine Spindel 15 so gelagert, daß sich
ι >
fer aus dem Stempel herausgestoßen würde. Zu Beginn des Stempelrücklaufs wird daher der stempelseitige Auswerfer, absolut gesehen, stillstehen und somit
gegenüber dem rücklaufenden Preßschlitten eine Relativbewegung ausführen, die der Preßschlittenbewegung genau entspricht, aber entgegengesetzt gerichtet
ist, damit der Preßling zwischen stempel- und matrizenseitigem Auswerfer gehalten wird, bis ihn die
Quertransportzangen zwecks Weiterbeförderung zur nächsten Umformstation übernommen haben.
Das Weg-Zeit- (bzw. Hub-Kurbelwinkel-Diagramm) nach Fig. 3a zeigt die Bewegungscharakteristik des stempelseitigen Auswerfers 11 als Kurve A,
diejenige des Preßschlittens 1 als Kurve P. Die zugehörige Lage der Vorrichtung, welche in den nebenstehenden Fig. 3b bis 6b dargestellt ist, entspricht jeweils dem in Fig. 3a bis 6a durch einen kleinen Kreis
umrahmten Kurvenpunkt. Die beiden Kurven A und
ι inögcfiuic DcWcgliilgcn u6T jeweiligen τΟΓιιδΓΚαιι-
ten des Auswerfers 11 bzw. des Preßschlittens 1 darstellen. Zunächst laufen die beiden Kurven A und P
parallel bis zur Erreichung der vorderen Totpunktlage. In dieser Lage steht die Vorderkante des Auswerfers 11 noch um das Maß j (Fig. 3b) gegenüber
der Vorderkante des Preßschlittens 1 zurück, da der umgeformte Preßling sowohl in die Matrize, als auch
in die Stempelbohrung B hineinragt. Beim Überschreit la des VTP ändert sich dies jedoch und der
Auswerfer 11 wird nun unter dem Einfluß der Steuerscheibe (die mit dem Preßschlitten zurückläuft) ausgestoßen, so daß diese Steuerbc.vegung die Rücklaufbewegung des Preßschlittcnu gerade ausgleicht.
Absolut gesehen hat der Auswerfer somit seine im VTP erreichte Stellung beibehalten. Gemäß Fig. 4a,
4 b, welche die Situation 90° nach VTP zeigt, ist die Vorderkante des Auswerfers 11 mit derjenigen des
Preßschlittens bündig, der Preßling ist stempelseitig ausgeworfen, wird aber noch zwischen dem Auswerfer
11 und dem nicht dargestellten matrizenseitigen Auswerferstift gehalten.
Nach einer weiteren Kurbeldrehung von 90° wird die Lage nach Fig. 5 a, 5 b erreicht. Wie Fig. 5azeigt,
wurde der Auswerfer 11 durch die Steuerscheibe 6 so gesteuert, daß er vom VTP aus zunächst
- auf der Strecke α (Fig. 4 a) einen absoluten Stillstand aufwies (Haltefunktion), wobei sich die
Vorderkanten von Auswerfer und Preßschlitten einander annäherten,
- auf der Strecke b eine gemeinsame, zum Teil parallele Rücklaufbewegung mit dem Preßschlitten erfolgt, worauf
- der Auswerfer 11 in seine Rücklaufbewegung übergeht und diese im HTP abgeschlossen hat
(Obergang von Fig. 4b auf Fig. 5b, Strecke c) und dann
- Auswerfer und Preßschlitten auf der Strecke d parallel bis zum VTP bewegt werden.
Es wurde bereits erwähnt, daß der Auswerfer 11 auf der Strecke α keine Absolutbewegung ausführt,
diese Strecke somit im Weg-Zeit-Diagramm eine echte Gerade bildet, da ansonsten der Preßling nicht
gehalten werden könnte. Im Rahmen der Erfindung ist es nun von besonderer Bedeutung, daß diese Gerade im Weg-Zeit-Diagramm dank der speziellen
Ausbildung der Steuerscheibe 6 auch dann erhalten bleibt, wenn der Auswerferhub bzw. die Haltezeit
(Länge der Geraden G) in Abhängigkeit von der Form des Preßlings geändert wird. Dank der Kombi-
au chichi iiiiieiiscciisKaniiiupi isu uiciicn
läßt, dabei aber selbst keine Axialverschiebung erfährt. Der lnnensechskantkopf 15a ist zu diesem
Zweck drehbar in einer Ausnehmung der Querbohrung 14 gelagert, wobei der Zugang zu dieser Ausnehmung beispielsweise durch einen nicht dargestellten
Haltering ermöglicht sein kann. Der Gewindeteil der Spindel 15 ragt in eine im Steuerschuh 13 angeordnete
Gewindebohrung, so daß der Steuerschuh 13 beim Verdrehen der Spindel 15 je nach Drehsinn gegen den
Spindelkopf 15a gezogen oder von diesem weg bewegt wird. Die Achse der Querbohrung 15 verläuft parallel
zur Geraden G; durch Verschieben des Steuerschuhs 13 in der beschriebenen Art läßt sich die Gerade G
somit verlängern oder verkürzen.
Wie Fig. la zeigt, ist der Steuerschuh 13 im Querschnitt U-förmig und umgreift mit seinen beiden
U-Schenkeln eine an der Steuerscheibe 6 angeformte Zunge 6a. Die Rolle 10 ist so breit, daß sie die Laufbahn auf Steuerschuh 13 und Steuerscheibe 6 überdeckt.
Die Blockierung des Steuerschuhs 13 in eindr gewünschten Stellung kann beispielsweise mittels einer
Fixierschraube 16 erfolgen, deren Gewindeteil in eine T-förmige Mutter 17 (Fig. Ib) hineinragt, die ihrerseits in einer am Oberteil des Steuerschuhs 13 ausgesparten T-Nut 18 verschieblich gelagert ist. Beim Anziehen der Fixierschraube 16 zieht die Mutter 17 den
Steuerschuh 13 gegen die darüber liegende Fläche der Steuerscheibe 6 und blockiert den Steuerschuh somit
in dieser Lage.
Die zum Teil aufgeschnittene Draufsicht nach Fig. 2 zeigt, wie der von dem Pleuel 2 angetriebene
Preßschlitten 1 entsprechend der Anzahl der vorgesehenen Umformstationen insgesamt fünf Steuerscheiben 6 umfaßt, die über die Rollenhebel 8 auf ebenso
viele stempelseitige Auswerferstangen 11 wirken.
Zum Verständnis der Fig. 3a bis 6a bzw. 3b bis 6 b muß vorausgeschickt werden, daß der nicht dargestellte, beweglich gelagerte Auswerferstift, der als direkte Verlängerung der Auswerferstange 11 gedacht
werden kann und daher zusammen mit dieser als Auswerfer bezeichnet wird, beim Vorwärtshub des am
Preßschlitten befestigten Stempels zunächst mit dem Stempel mitläuft, bis die Umformung des Preßlings
im vorderen Totpunkt (VTP) stattgefunden hat.
Der Preßschlftten beginnt seinen Rückhub sofort
nach der Umformung, zieht sich aiso von der Matrize zurück und würde dabei den Preßling mitnehmen,
wenn dieser nicht durch den stempelseitigen Auswer-
nation des konzentrischen Kreisbogens Ai(Hg. I) mit
der tangential in diesen mündenden, in der Länge verstellbaren Geraden (S ist gewährleistet, daß beim
Übergang auf andere Preßlingformen keine aufwendigen Manipulationen am stempelseitigen Auswerfersystem
erforderlich sind. Durch einfache Betätigung der Spindel 15 und der Fi.xierschraube 16 läßt sich
du: Zeitdauer, während welcher der Auswerfer 11 seine Haltefunktion ausüben soll, stufenlos einstellen.
Fig. 9 zeigt einige solche die Bewegung des Auswerfers darstellende Kurven, wobei einer langen
Strecke G an der Steuerscheibe (Fig. 1) auch eine
lange Gerade g, im Diagramm nach Fig. 9 entspricht und die Geraden g2 und g, (und damit die Haltezeiten)
immer kürzer werden, je mehr der Steuerschuh 13 (Fig. 1) nach links auf die Zunge 6a der Steuerscheibe
6 aufgeschoben wird.
Wenn sich der konzentrische Kreisbogen K des Sieuerpruiiis (Fig. i) mindestens über den von der
Kurbelwelle abgeleiteten Schwingwinkel der Steuerscheibe erstreckt, so läßt sich die beschriebene Vorrichtung
übrigens sehr leicht auf Leerlaufbetrieb umstellen; die Steuerscheibe wird zu diesem Zweck so
auf der Schwingwelle 7 orientiert, daß die Rolle 10 des Rollenhebels nur noch auf dem konzentrischen
Kreisbogen K abläuft. Es ist klar, daß die Steuerscheibe hierzu auf der Schwingwelle 7 verdrehbar und
in mindestens zwei verschiedenen Stellungen fixierbar sein sollte.
Ein geringfügiger Nachteil der in Fig. 1 gezeigten Verrichtung liegt jedoch darin, daß beim Übergang
auf einen kleineren Hub des Auswerfers 11 der letztere zunächst auch 90° nach VTP (Fig. 4b) nicht
mehr ganz seine vordere, mit der Preßschlittenkante fluchtende Endlage erreicht. Durch eine bekannte
Ausgleichsvorrichtung läßt sich das Fehlmaß am Rollenhebel 8 zwar wieder ausgleichen. Eine Variante der
Erfindung, welche einen solchen Ausgleich bei Wahl eines anderen Auswerferhubes nicht mehr erfordert,
zeigt Fig. 7.
Hier ist die insgesamt mit 19 bezeichnete Steuerscheibe
längs einer Trennebene 20 in zwei Abschnitte 19a/19b unterteilt, die durch Schrauben 21 miteinander
verbunden sind. Der untere Steuerscheibenabschnitt 19b ist durch Abkuppeln des Antriebsgestänges
5 und Schwenken der Schwingwelle 7 um ca. 180° und durch Lösen der Schrauben 21 leicht ausbaubar
und kann damit rasch durch einen anderen, ein unterschiedliches Steuerprofil aufweisenden Abschnitt ersetzt
werden. Einige Profile eines solchen auf Lager zu haltenden Satzes unterer Steuerscheibenabschnitte
19b sind in Fig. 7 strichpunktiert angedeutet. Man erkennt, daß sich die abweichenden Profilpartien etwa
vom linken Rand des unteren Steuerscneibenabschnittes 19b bis zu der Stelle im Bereich H erstrekken,
an welcher die geradlinigen Profilabschnitte enden. Ein Übergangsabschnitt U fuhrt in den konzentrischen
Kreisbogen K über, welcher an die Gerade G anschließt. Die Geraden G selbst weisen von einer
durch die Achse der Schwingwelle 7 geführten Parallelen Pa unterschiedliche Abstände At1, Ai2... auf.
Durch den Einsatz eines neuen unteren Steuerscheibenabschnittes mit einem kleineren geradlinigen Profilabschnitt kann somit der Auswerferhub verkürzt
werden. Dabei sind die Abstände Ai1, Ai2 etc. so gewählt,
daß dadurch die mit jeder Hubänderung verbundene Axialverschiebung des Auswerf ers 11 wieder
ausgeglichen wird. Die Abstände Ai1, Ai2... der geradli-
nigen Profilabschnitte von der Parallelen Pa steigen
somit sukzessive um ein ganz bestimmtes Maß, das von der beabsichtigten Hubveränderung und dem
Übersetzungsverhältnis des Rollenhebels 8 abhängt. Bei dieser Variante behält der Auswerfer bei beliebiger
Verstellung seines Hubes die vordere Endlage bei.
Die in Fig. 8 mit 22 bezeichnete Steuerscheibe weist ein Steuerprofil auf. das in seiner Wirkung demjenigen
nach Fig. 1 gleichgesetzt werden kann. Im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 1 ist hier
jedoch kein verstellbarer Steuerschuh vorgesehen, sondern es wird - ähnlich F i g. 7 - ein kompletter Satz
unterer Steuerscheibenabschnitte Ub mit stufenweise verändertem Profil auf Lager gehalten und bei Bedarf
der betreffende Steuerscheibenabschnitt eingesetzt. Zum Unterschied bezüglich der Ausführung nach
Fig. 7 liegt die Abweichung im Steuerprofil hier jedoch lediglich im Auslaufteil L, so daß sich die einzelnen
Sieuerscheibenabschnitie des gleichen Satzes nur durch abweichende Länge der geradlinigen Profilteile
unterscheiden. Während diese Variante somit prinzipiell derjenigen nach Fig. 1 entspricht, weist sie den
Nachteil auf, daß sie keine stufenlose Verstellung des Auswerferhubes ermöglicht.
Das beim Auswerfen eines Preßlings erforderliche Zusammenspiel von matrizen- und stempelseitigem
Auswerfer ist an Hand von Fig. 10 und 11 mit zwei unterschiedlich langen Preßlingen dargestellt.
Fig. 10 zeigt einen auf einem Preßschlitten befestigten Stempel Ib mit einem stempelseitigen Auswerfer
11 sowie, koaxial diesem gegenüberliegend, eine Matrize 24 mit dem zugehörigen matrizenseitigen
Auswerfer 25. Im VTP ist die Umformung gerade beendet; der Preßling 26 ragt mit seinen beiden Enden
in die Bohrungen von Stempel 1 und Matrize 24, aus denen er nun so befreit werden muß, daß er sicher
von den Quertransportzangen erfaßt werden kann.
Die Bewegungskurven A, P und M im Weg-Zeit-Diagramm von Auswerfer, Preßschlitten und Matrize
zeigen, daß der Auswerfer 11 vom VTP ab stillsteht und den Preßling in der Matrize beläßt, während sich
der Stempel Ib zurückzieht und den Preßling damit freigibt. Nun wird der Preßling vom matrizenseitigen
Auswerfer 25 ausgeschoben, wobei die stempelseitige Haltefunktion wegfällt, da beide Auswerfer immer etwas
Spiel zum Preßling haben müssen (Stelle F). Der Preßling muß daher bei dieser Ausführungsform entweder
direkt aus der Matrize 24 in die bereitstehende Zange Z geschoben werden, oder es muß eine Hilfsvorrichtung
eingebaut werden, die in Fig. 10a dargestellt ist.
Gemäß Fig. 10a ist zusätzlich zur Situation nach Fig. 10 im Auswerfer 11 bzw. in dessen Übertragungsgestänge
ein Spiel vorgesehen, das eine Feder 27 zur Wirkung kommen läßt. Diese in ihrer Wirkungsrichtung
der Feder 12 (Fig. 1) entgegengerichtete Feder 27 setzt somit mindestens eine Unterteilung
des stempelseitigen Auswerfers 11 voraus, was aber in der Praxis stets der Fall ist. Da die Feder 27 den
Auswerfer 11 stets in seine vordere Endlage zu drükken trachtet, drückt sie diesen auch noch kurzzeitig
auf den Preßling 26, nachdem der Rücklauf des Stempels 1 schon weiter fortgeschritten ist. Die Feder 27
stützt sich einerseits auf einen am Auswerfer 11 angeformten Bund 28, andererseits auf eine nicht dargestellte
Innenschulter der betreffenden Stempelbohrung. Sie führt lediglich einen sehr kurzen Hub in der
Größenordnung von ca. 1 mm aus und ist daher prak-
tisch nur statisch beansprucht.
Der in Fig. 11 mit 29 bezeichnete Preßling weist
matrizenseitig einen relativ kurzen Ansatz 29a auf. Für das Auswerfen bietet sich hier im Rahmen der
Erfindung eine weitere Variante an. Wie die stempelseitige Auswerferkurve A zeigt, bewegt sich der stempelseitige
Auswerfer hier nach dem VTP (Position I) etwas mit dem Preßschlitten 1 zurück (Strecke e), was
durch ein Spiel zwischen dem Rollenhebel 8 (Fig. 1) und dem Auswerfer 11 erreicht wird. Die Bewegungskurve der dem Auswerfer 11 zugewandten Vorderkante
des Rollenhebels, die in Fig. 11 mit Ah bezeichnet ist, verläuft bereits ab VTP geradlinig und
10
tiifft dann, sobald das obenerwähnte Spiel ausgeglichen
ist, auf die A-iswerferkurve A. Der matrizenseitige
Auswerfer 25 ist hier so gesteuert, daß er den Preßling, falls dieser nicht in der Stempelbohrung haftet,
dem stempelseitigen Auswerfer nachschiebt und aus der Matrize auswirft (Position Il in Fig. 11). Der
Stempel 1 setzt nun seinen Rücklaufhub fort, während der stempelseitige Auswerfer 11 den langen Ansatz
29b auswirft (Position III). Beim Übergang von Position II zu Position III kann der Preßling von der
Zange Z erfaßt werden. Auch hier ist der stempelseitige Auswerfer 11 durch eine Feder 27 elastisch vorgespannt,
um dessen Haltefunktion zu gewährleisten.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum sterapelseitigen Auswerfen
eines Preßlings auf einer Querförderpresse zur spanlosen Metallumformung, mit einem hin- und
hergehend durch Kurbeltrieb angetriebenen Preßschlitten, auf welchem in einer Reihe, den
Matrizen koaxial gegenüberliegend, mehrere Preßstempel angeordnet sind, wobei jedem Preßstempel
ein Auswerfer zugeordnet ist, dessen Bewegung über eine gelenkig mit dem Pleuel der
Kurbelwelle verbundene, hin- und herschwingend angetriebene Steuerscheibe mittels eines den
Auswerfer betätigenden Hebels gesteuert wird, wobei ein Abschnitt der Steuerscheibe im Hinblick
auf die Änderung des Steuerprofils verstellbar ist und das Steuerprofil der Steuerscheibe auf einem
Teil seiner Gesamtlänge einen zur Schwingachse konzentrischen Kreisbogen bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerprofil (P) der Steuerscheibe (6/15/22) außer dem Kreisbogen
(K) eine in Richtung der Auswerferbewegung nachgeschaltete Gerade (G) aufweist und daß
derjenige Abschnitt (13, 19b, 22b) der Steuerscheibe, an dessen Umfang die genannte Gerade
(G) vorgesehen ist, zum Abtauschen oder Verstellen lösbar mit der Steuerscheibe verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Geraden (G),
am Umfang der Steuerscheibe (6) und auf deren dem Hebel ;8) zugewandten Seite, ein parallel zu
der Geraden (G) verschiebbarer und in einer beliebigen Stellung festlegbarer Steuerschuh (13)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen des Steuerscheibenabschnitts
(13) jeder Steuerscheibe (6) der Steuerschuh (13) einen U-förmigen Querschnitt
aufweist und eine an der Steuerscheibe (6) ausgebildete Zunge (6a) veischiebbar umgreift,
wobei eine in der Steuerscheibe (6) drehbar gelagerte und gegen eine Axialverschiebung gesicherte
Spindel (15) in eine Gewindebohrung des Steuerschuhs (13) hineinragt und ferner der Steuerschuh
(13) durch eine in der Steuerscheibe (6) angeordnete Fixierschraube (16) gegen die Steuerscheibe
(6) gepreßt und dadurch in einer beliebigen Lage feststellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Austausch des unteren,
dem Hebel (8) zugewandten Steuerscheibenabschnitts (19b, 22b) jeder Steuerscheibe (19, 22)
ein Satz mit verschieden lang abgestuften, geradlinigen Anteilen vorgesehen ist (Fig. 7 und 8).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Satzes der auswechselbaren,
unteren Steuerscheibenabschnitte (19b) (Fig. 7) nach Übergangsabschnitten (U),
die außerhalb des Schwingwinkels angeordnet sind, konzentrische Kreisbögen (K) so in die Geraden
(G) einmünden, daß die Geraden von einer durch die Achse der Schwingwelle (7) geführten
Parallelen unterschiedliche Abstände (Zi 1, hl...)
haben, wobei die Länge der sich jeweils an die konzentrischen Kreisbögen (K) anschließenden
Geraden (G) bei steigendem Abstand (//1, hl...\
der Geraden von der Parallelen abnimmt.
6, Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die in eine Auslaufstrecke (L) überführenden Geraden (G) sämtlicher unterer
Steuerscheibenabschnitte (22b) eines zusammengehörigen Satzes von einer durch die Achse der
Schwingwelle (7) geführten Parallelen den gleichen Abstand haben (Fig. 8).
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