DE2758071C2 - Vorrichtung zum matrizenseitigen Auswerfen eines Presslings auf einer automatischen Mehrstufenpresse - Google Patents
Vorrichtung zum matrizenseitigen Auswerfen eines Presslings auf einer automatischen MehrstufenpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum matrizenseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer
automatischen Mehrstufenpresse zur spanlosen Metallumformung, wobei jede Umformstufe einen periodisch
hin- und hergehend angetriebenen Umformstempel und eine koaxial demselben gegenüberliegend angeordnete
ortsfeste Matrize aufweist, in der Matrize ein Auswerfer in der Bewegungsrichtung des Umformstempels verschiebbar
gelagert ist und die matrizenseitige Ausweg ferbewegung Über einen Auswerferhebel von einer
Steuerkurvenscheibe aus gesteuert wird, weiche auf einer eine oszillierende Winkelbewegung ausführenden
Schwingwelle drehstarr befestigt und gegenüber der Schwingwelle durch eine Verstellschraube verstellbar
ist und der Auswerferhebel eine Rolle aufweist, die beim
Auswerferhub auf dem Steuerprofil der Steuerkurvenscheibe abrollt
Um den Preßling beim Auswerfen zwischen Stempel und matrizenseitigem Auswerfer bis zur Übergabe an
eine Quertransportzange zu halten, wurde bereits vorgeschlagen, stempelseitig einen gefederten Haltestift
anzubringen. Bei den bekannten Auswerferkonstruktionen ist der Zeitpunkt »Ende Auswerfen«
unveränderlich und wird daher relativ spät erreicht, weshalb zur Überbrückung des Stempelrücklaufs
ungewöhnlich lange Haltestifte benötigt werden, so daß sich derartige Konstruktionen durch häufigen Bruch der
haltestifte und der dazugehörigen Federn auszeichnen. Die DE-AS 15 77 038 behandelt eine matrizenseitige
Auswerfervorrichtung der eingangs beschriebenen Art, an welcher ein Teil einer auf einer schwingenden
Nockenwelle angeordneten Nocke gegenüber der Nockenwelle mittels Verstellschraube einstellbar ist, so
daß das Nockenteil um eine Schwenkweile gedreht wird. Dadurch kann zwar der Auswerferhub verstellt
werden, während eine zeitliche Verlagerung, insbesondere der Endlagen des Auswerfers, mit dieser
Vorrichtung nicht möglich ist Die Auswerferkurve ist so ausgelegt daß sich nuc für eine Stellung eine optimal der
Umformstempelbewegung angepaßte Kurvenform ergibt. Wird der Hub vergrößert so wird die Steigung der
Kurve größer und ist demnach nicht mehr der Bewegungskurve uts Umformstempels angepaßt Wird
der Hub aus der idealen Stellung mit übereinstimmender Kurvenform verkleinert so wird die Steigung
kleinen Eine zeitliche Verschiebung des Auswerfens wäre nur durch eine Verdrehung der Steuerscheibe
gegenüber der Welle möglich. Es ergibt sich dann eine solche Verschiebung der Steuerkurve, daß dadurch eine
Abweichung der Bewegungskurve des Auswerfers von der Bewegungskurve des Umformstempels resultiert
Ein gemeinsamer Nachteil aller bekannten, mittels Steuerkurven angetriebenen matrizenseitigen Auswerfer
liegt darin, daß die Steuerkurvenscheibe optimal jeweils nur für einen ganz bestimmten Fall ausgelegt
und insbesondere weder der Hub des Auswerfers noch der Zeitpunkt »Ende Auswerfen« verstellt bzw. nach
Belieben einem neuen Bedarfsfall angepaßt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum matrizenseitigen Auswerfen eines
Preßlings auf einer automatischen Mehrstufenpresse zu schaffen, die es gestattet, den Auswerferhub im
Hinkblick auf die unterschiedliche Länge verschiedener Preßlinge zu variieren, den Zeitpunkt »Ende Auswerfen«
frühstmöglich zu verwirklichen und somit den Auswerfvorgang an beliebiger Stelle abzubrechen,
wobei gleichzeitig die stempelseitigen Federstiftwege gering gehalten werden können.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß sich das Steuerprofil der Steuerkurvenscheibe über einen
Drehwinkel erstreckt, welcher größer als der Schwingwinkel β der Schwingwelle ist, und daß die Steuerkurvenscheibe
lösbar und durch eine Verstelleinrichtung verdrehbar auf der Schwingweile befestigt ist, wobei der
Abstand des Steuerprofils von der Schwingwellenachse Von einem der hinteren Totpunktlage des Auswerfers
entsprechenden, kleinsten Radius aus nur über einem
bestimmten aktiven Auswerfbereich des Steuerprofils kontinuierlich ansteigt und dann auf dem restlichen Teil
des Steuerprofils konstant bleibt oder wieder abnimmt Dadurch werden folgende Vorteile erreicht:
1. Die Hubverstellung ist ohne Auswechseln der Steuerkurvenscheibe möglich.
2. Die Bewegung des matrizenseitigen Auswerfers ist auf die Bewegung des rücklaufenden Umformstempels
abgestimmt
3. Die der Stempelbewegung angepaßte Bewegungscharakteriitik
ist in allen möglichen einstellbaren Lagen der Steuerkurvenscheibe beibehalten. Damit
werden die Federstiftwege am Umformstempel minimal gehalten und für alle Preßlängen ergibt
sich ein gleicher stempelseitiger Haltestift
4. Der Zeitpunkt »Ende Auswerfen« wird frühstmög-Iich
erreicht.
5. Die Verstellung der Sieuerkurvenscheibe im aktiven Auswerfbereich um eine Winkeleinheit
erzeugt stets in jeder einstellbaren Lage einen gleichbleibenden Hub des Auswerfers.
6. Die Steuerkurvenscheibe läßt sich so verdrehen, daß damit auch abgegratet werden kann, wodurch
eine zusätzliche Steuerkurve und damit auch ein zusätzlicher Arbeitsgang eingespart werden.
Spezielle Ausführungsformen dieser Vorrichtung sind in den Unteransprüchen definiert
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht
F i g. 1 ist ein vereinfachter Vertikalschnitt einer Vorrichtung zum matrizenseitigen Auswerfen eines
Preßlings auf einer automatischen Mehrstufenpresse. Die
Fig.2 und 3 zeigen die gleiche Vorrichtung in anderen Betriebsstellungen.
Fig.4 zeigt eine konstruktive Variante dieser Vorrichtung.
F i g. 5 ist eine vereinfachte Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß den F i g. 1 bis 4.
F i g. 6 veranschaulicht schematisch den Antrieb der Steuerkurvenscheibe, welche den matrizenseitigen
Auswerfer betätigt.
F i g. 7 zeigt anhand eines Beispieles den Bewegungsablauf beim Auswerfen eines Preßlings und
Fig.8 veranschaulicht anhand eines Hub-Zeitdiagramms,
wie sich die Verstellung der Steuerkurvenscheibe auf den Bewegungsablauf des matrizenseitigen
Auswerfers auswirkt.
Fig. 1 zeigt eine Matrize 1, in deren öffnung 2 ein
Preßling durch einen nicht gezeigten, hin- und hergehend bewegten Umformstempel in Richtung des
Pfeiles 3 hineingestoßen und dabei umgeformt wird. Nach dem Umformvorgang wird der Umformstempel
entgegen der Richtung des Pfeiles 3 zurückgezogen. Der umgeformte Preßling muß nun so weit aus der
Matrizenöffnung herausgestoßen werden, daß er von den vor der Matrize bereitstehenden Quertransportzangen
Z in seitlicher Richtung waagerecht zur nächsten Station transportiert werden kann. Da derartige
Umformpressen hohe Drehzahlen aufweisen, kommt dem reibungslosen und exakt gesteuerten Ablauf der
Auswerferbewegung größte Bedeutung zu.
Die Matrize 1 ist neben den anderen, nicht
dargestellten Matrizen auf dem ortsfesten Pressenkörper 4 befestigt, in welchem eine AusWerferstange 5
gleitend gelagert ist Die Auswerferstange 5 ragt zu diesem Zwecke durch eine Bohrung 6, welche einen
erweiterten Abschnitt 7 zur Aufnahme einer Druckfeder 8 besitzt Diese Druckfeder 8 strebt danach, einem im
Mittelbereich der Auswerferstange 5 angeordneten Bund 9 zur Anlage gegen die Stirnfläche einer
Gewindehülse 10 zu bringen. Die in eine Gewindebohrung !1 eingeschraubte Gewindehülse 10 läßt sich durch
weiteres Einschrauben in Richtung des Pfeiles 12 bewegen, womit sich auch deren als Anschlag für den
Bund 9 dienenden Stirnfläche nach rechts verschiebt und damit den Auswerferstangenhub beim Rücklauf
ίο begrenzt
An das vordere rechte Ende der Auswerferstange 5 grenzt ein Auswerferstift 14. Ein Führungsring 13,
welcher mit dem Auswerferstift 14 fest verbunden ist, ist in der Bohrung 6 ebenfalls gleitend gelagert Bewegt
sich die Auswerferstange 5 in Richtung des Pfeiles 12, so schiebt sie den Auswerferstift 14 demnach vor sich her.
Der Auswerferstift 14 dringt dabei in die Öffnung 2 der Matrize 1 ein (F i g. 2) und wirft den Preßling schließlich
aus der Matrize aus (F i g. 3).
Die ex?kt gesteuerte Bewegung der Auswerferstange 5 geht von einer Steuerkurvenso' i.ibe 15 aus, deren
Bewegung über einen Winkelhebe! 16, der einen Schlagbolzen 17 trägt, auf das hintere Ende der
Auswerferstange 5 übertragen wird. Die den nicht dargestellten Umformstempelschlitten
— und mit diesem den darauf befestigten Umformstempe! — antreibende Kurbelwelle 18 (F i g. 6) treibt mittels
stirnseitigem Kurbelzapfen 18a eine Koppel 19 an; auf einer von dieser Koppel 19 angetriebenen Schwingwel-Ie
20 (F i g. 1 bis 6) ist die Steuerkurvenscheibe 15 lösbar befestigt. Nach dem Lösen einer Schraube 21 läßt sich
die Steuerkurvenscheibe 15 somit um die Achse A der Schwingwelle 20 in Richtung des Pfeiles 22 verdrehen
(Fig. 1).
Der Auswerferhebel 16 in Form eines Winkelhebels ist seinerseits auf einer Achse 23 schwenkbar gelagert
und trägt an seinem der Steuerkurvenscheibe 15 zugewandten Arm eine Rolle 24, die durch eine
Druckfeder 25 in ständiger Berührung tr it dem Steuerprofil P der Steuerkurvenscheibe 15 gehalten
wird.
A\t der Schwingwelle 20 ist ferner drehstarr ein
Rahmen 26 verbunden, dessen Unterteil eine Bohrung zur Aufnahme eines zylindrischen Führungsboizens 28
aufweist welcher um seine eigene Längsachse frei verschwenkt werden kann. Außerdem ist der Führungsbolzen 28 mit einer seine Längsachse im rechten Winkel
schneidenden Gewindebohrung 29 versehen, in welcher ein mit Außengewinde versehener und als Verstellschraube
wirksamer Gewindebolzen 30 geführt ist. Der Gewindebolzen 30 ist durch eine Schraube 27 drehbar
mit einem zylindrischen Drehzapfen 31 verbunden, dessen beide Endabschnitte drehbar in entsprechenden
Ausnehmungen der Steuerkurvenscheibe gelagert sind. Schraubt man somit Hen Gewindebolzen 30 in die
Gewindebohrung des Führungsbolzen.s 28 hinein, nachdem die Schraube 21 vorher gelösi wurde, so wird
die Steuerkurvenscheibe 15 im Sinne des Pfeiles 22 verschwenkt. Anstelle der beschriebenen Verstellvorrichtung
könnte jer Fachmann auch andere bekannte Mechanismen einsetzen, um eine Verchwenkung der
Steuerkurvenscheibe 15 Um die Schwingwellenachse A zu bewirken.
Um ein einwandfreies Auswerfen des Preßlings zu
gewährleisten, ist es notwendig, daß die Bewegung des
matrizenseitigen Auswerfers auf die Bewegung des
rücklaufenden Umformstempels abgestimmt wird, da
dsr Preßling in vielen Fällen zwischen den einander
zugewandten Stirnflächen des matrizenseitigen Auswerfers und des stempelseitigen Federstiftes gehalten
wird, bis die Zange den Preßling übernommen hat Auch
soll die Verwendung ungewöhnlich langer Federstifte am Umformstempel vermieden werden. Zu diesem
Zwecke ist es äußerst wünschenswert, daß sich die Bewegungskürve (Weg-Zeit-Funktion) des matrizenseitigen
Auswerfers nicht nur auf dem Steuerprofil P der Steuerkurvenscheibe 15 verschieben läßt, sondern sie
sollte ihre der Stempelbewegung angepaßte Bewegungscharakteristik in allen möglichen Lagen auch
beibehalten.
Diese Forderung wird durch die spezielle Ausbildung des Steuerprofils P erfüllt. Das Steuerprofil P weist
demgemäß folgende Abschnitte auf (F i g. 2):
10
15
1. einen aktiven Auswerfbereich a, dessen Abstand von der Schwingwellenachse A, von einem
kleinsten dCfTi hinteren Tc!nU"kt des Auswerfe1*0
entsprechenden Radius /Wn aus, kontinuierlich
zunimmt,
2. einen konzentrischen Teil k, dessen Abstand R von
der Schwingwellenachse A gleich bleibt und
3. einen die beiden Bereiche bzw. Teile a und Jt
miteinander verbindenden Übergangsbereich ü.
Solange die Rolle 24 des Auswerferhebels 16 auf dem aktiven Auswerfbereich a abrollt, wird der Auswerferhebel
um seine Achse 23 verschwenkt und bewirkt sofern der Schlagbolzen 17 bereits auf die hintere
Stirnfläche der Auswerferstange 5 aufgetroffen ist, eine Auswerferbewegung. Sobald die Rolle 24 jedoch den
konzentrischen Abschnitt k des Steuerprofils P erreicht hat, wird der Auswerferhebel 16 nicht mehr verschwenkt
und der Auswerferstift 14 bleibt in seiner bis dahin erreichten Lage stehen. Da die vordere
Stirnfläche des Auswerferstiftes in dieser Stellung mit der Vorderkante der Matrize bündig ist, darf er auf
keinen Fall noch weiter vorgestoßen werden. Grundsätzlich wäre es jedoch möglich, auf dem konzentri- -to
sehen Teil k des Steuerprofils nicht einen kontinuierlichen
Radius R, sondern einen in Richtung des Pfeiles P' (F i g. 2) leicht abnehmenden Radius R vorzusehen.
Der aktive Auswerfbereich a des Steuerprofils, der die Auswerfbewegung bewirkt, soll so ausgebildet sein,
daß eine Verschwenkung der Steuerkurvenscheibe 15 um eine Winkeleinheit stets einen gleichbleibenden Hub
des Schlagbolzens 17 erzeugt Einer Verschwenkung der Steuerkurvenscheibe 15 um 1° soll beispielsweise, und
zwar völlig unabhängig von der jeweiligen Stellung der SteuerkurvenscheiJe, jeweils ein Schlagbolzenweg S
(Fig. 1) von 3 mm entsprechen. Diese Forderung wird
beispielsweise erfüllt, wenn das Profil des Auswerfbereiches a etwa einer Spirale entspricht deren Mittelpunkt
die Schwenkwellenachse A bildet
Es versteht sich, daß die Gesamtlänge des Steuerprofils P im Hinblick auf die Verstellmöglichkeit der
Steuerkurvenscheibe beträchtlich langer gehalten wird,
als sich dies aus dem Schwenkwinkel der Schwingwelle 20 ergibt
Verdreht man die gemäß F i g. 2 und der vorstehenden Beschreibung ausgebildete Steuerkurvenscheibe 15
relativ zur Schwingwelle 20, so läßt sich der von der
Schwingwelle her gegebene Hub auf eine beliebige Stelle des Steuerprofils Pverlegen, wobei beispielsweise
bei kleiner Preßlingslänge nur ein Bruchteil des aktiven Auswerfbereichs a benötigt wird, während der Stillstand
in der ausgeworfenen Endlage entsprechend der größeren Länge des konzentrischen Teils k etwas länger
dauert Auch läßt sich dadurch der Zeitpunkt »Ende Auswerfen« nach Belieben wählen.
Entscheidend ist hierbei, daß allen wählbaren Stellungen der Steuerkurvenscheibe 15 ein und dieselbe
Bewegungscharakteristik des matrizenseitigen Auswerferstiftes 14 entspricht, die somit stets der Bewegung des
rücklaufenden Umformstempels mit geringfügigen Abweichungen folgen kann,
Diese Abweichungen, welche während des Auswerfens im Hinblick auf ein zuverlässiges Halten des
Preßlings unerläßlich sind, werden vom Federweg des stempelseitigen Haltestiftes aufgenommen, der bei der
erfindungsgemäßen Ausbildung außerordentlich kurz gehalten werden kann und sich dennoch für sämtliche
vorkommenden Preßlinglängen gleich gut einsetzen läßt
Ein spezielles Anwendungsbeispiel der beschriebenen
\fn-wi^Vt*t*w%rr »ef in C i et 7 Aa t*CT0Ot ollf U/ntlA! Hlf»
r i/iiiuiiucie ·-·. ■·■ ■ ■ β· · „-.j,...,.-..., ..__-. _..
aufeinander abgestimmten Bewegungsabläufe von Umformstempel und matrizenseitigem Auswerfer der
Übersichtlichkeit halber in die Figur miteinbezogen wurden.
Gemäß F i g. 7 wurde in der Matrize 1 ein Preßling N geformt, der aufgrund seiner konischen Form während
des Auswerfens durch die angrenzenden Wände der Matrizenausnehmung nicht geführt wird. Der Preßling
muß daf sr zwischen Umformstempel und matrizenseitigem
Auswerfer ausgetragen und gehalten werden, bis er von der Quertransportzange am zylindrischen Ende
sicher übernommen werden kann.
Der Umformstempel 33 ist zugleich gefederter Haltestift dessen Bund 34 innerhalb einer Ausnehmung
35 geführt ist Eine Druckfeder 36 hält den Umformstempel unter einer nach unten gerichteten Vorspannung.
Wie die Kurven zeigen, bewegt sich der Stempel 33 zunächst gemäß dem Kurvenabschnitt V1 (Stempelvorlauf)
auf die Matrize 1 zu, wobei der Umformstempel 33 beim Auftreffen auf den umzuformenden Rohling
entgegen der Vorspannkraft seiner Feder 36 in die links dargestellte Lage gedrückt wird, in welcher er
Preßkräfte übertragen kann.
Die Kurve Vn, (Matrizenvorlauf) zeigt daß der
matrizenseitige Auswerferstift 14 der Stempelbewegung Rs (Stempelrücklauf) folgt und die matrizenseitige
Vorlaufkurve Vn, dem darüberliegenden Ast der
stempelseitigen Rücklaufkurve Rs in idealer Weise
entspricht indem nämlich der im Verlauf der Auswerfbewegung leicht zunehmende Abstand der beiden
Kurvenäste durch den relativ kleinen Federweg b der Feder 36 aufgenommen wird, kurz vor der Übernahme
durch die Zangen Z wird der Preßling N immer noch durch leichten Federdruck (vergleiche Abstand f)
gehalten.
Der den Umformstempel 33 tragende Umformstempelschlitten läuft somit beim Auswerfen von Λ'bis B',
während der matrizenseitige Auswerferstift 14 bei gleichem Kurbelwinkel von A über B nach C läuft Der
gefedert gelagerte Umformstempel 33 läuft dagegen von A 'nach B", wobei die Hubdifferenz ß'-ß"durch die
Feder 36 überbrückt wird
Die beiden mit V5 bzw. Rs bezeichneten Kurvenäste
sind in vertikaler Richtung durch den Federweg b voneinander getrennt
Bei der Herstellung von Preßlingen, welche eine zentrale Ausnehmung aufweisen (z.B. Muttern), muß
der Auswerfer einen kurzen Überweg über die ausgeworfene Endlage hinaus ausführen, damit der
Preßling über die Vorderkanten der Matrize hinausbefördert wird und damit von den Quertrarisportzangen
seitlich wegtransportiert werden kann. Um nun das erforderliche ränche Zurückziehen des in den Preßling
hineinragenden Auswerfers zu gewährleisten, kann im Übergangsbereich ΰ des Steuerprofils P, d<
h. zwischen dem Auswerfbereich a und dem restlichen Teil k (Fi,£-2) ein auswechselbarer Einsatz E (Fig.4) angeordnet
sein, der beispielsweise durch Schrauben 37 leicht lösbar befestigt ist und somit leicht durch einen
anderen Einsatz ersetzt werden kann.
Fig.8 zeigt anhand eines Wegfs/Zeit(i,Ä)-Diagramms,
wie sich die Bewegung des matrizenseitigen Auswerfers variieren und damit den fest vorgegebenen
Werten jedes neuen Umformprozesses, insbesondere der Preßlinglänge, anpassen läßt. (Die Zeit wird hierbei
üblicherweise in Grad Kurbelwinkel («) aufgetragen.) Es bedeuten:
HTP hinterer Totpunkt des den Umformstempel tragenden Schlittens,
VTP vorderer Totpunkt des Schlittens,
A\—A\ vier verschiedene matrizenseitige Auswerferkurven,
die aus der praktisch unendlichen Vielzahl stufenlos einstellbarer Varianten ausgewhält wurden,
«' eine angenommene seitliche Versetzung dieser Auswerferkurven gegenüber dem VTf des
Umformstempelschlittens, die durch Verdrehung des Kurbelzapfens 18a (F i g. 6) auf der
Kurbelwelle 18 des Umformstempelschlittens erzielt wurde.
Die jeweils auf der Linie L befindliche hinterste Endlage des Schlagbolzens 17 (F i g. 1 —4) kann somit an
eine beliebige Stelle der Auswerferkurven A\ — A4 vor
dem VTP gelegt werden. Die jeweiligen Stellen, an welchen der Schlagbolzen 17 auf die Auswerferstange 5
auftrifft, sind in Fig.8 mit Mi-M4 bezeichnet. Der
Zeitpunkt des Auftreffens ist bei einmal gewählter Versetzung öc' bei allen Auswerferkurven A\ —A4 gleich.
Zieht man nun auf einem beliebigen Weg s' des Umformstempelschlittens eine waagerechte Hilfslinie H
und fällt von deren Schnittpunkten mit der die Bewegung des Schlittens (Umformstempels) darstellenden
Kurve St die Lote V\l V2 auf die Abszisse t (λ), so
ergibt sich z. B. bei Betrachtung der Auswefferkurve A4,
daß dieselbe im Bereich des Lotes Vj erheblich tiefer unter die Abszisse hinabreicht, als im Bereich des Lotes
V2. In der Praxis bedeutet dies, daß damit beim Vorlauf
(Arbeitshub) des Umformstempels ein ^ in Hinblick auf den Stauchweg erforderliches — Übermaß J2 zur
Verfügung steht, das durch Verlagerung der Auswerferkürve stufenlos variabel ist.
Während diese Variabilität der Auswerferkurve durch Verschwenkung der Steuerkurvenscheibe 15 um
die Schwingwellenachse A erzielt wird, muß zwecks seitlicher Verlagerung der Auswerferkurve um das
Kurbelwellenwinkelmaß «' (Fig.8) der Kurbelzapfen
18a auf der Kurbelwelle 18 des Umformstempelschlittens verdreht werden. In vielen Fällen dürfte es zwar
genügen, wenn die relative Lage von Kurbelzapfen 18a Und Kurbelwelle 18 ein für allemal im Herstellerwerk
fixiert wird. Es liegt jedoch durchaus im Bereich der vorliegenden Erfindung, daß eine Verstellung des
Kurbelzapfens 18a auf einem zur Kurbelwellenachse kon7.entrischen Kreisbogen auch nach der Montage der
Presse, zwecks Anpassung an neue fabrikatorische Gegebenheiten, möglich ist. Die konstruktive Ausführung
einer solchen nachträglichen Verstellmöglichkeit kann mit konventionellen, dem Fachmann bekannten
Mitteln erreicht werden,
Die beschriebene Vorrichtung läßt sich übrigens mit Vorteil zum Abgraten (Abscheren eines Grates vom
Preßling) verwenden. Da der Abschervorgang in der vorderen Totpunktlage des Umformstempelschlittens
erfolgen muß, lassen sich die bekannten Auswerferantriebe ohne spezielle Vorkehrungen (Einbau einer
speziellen Steuerkurve) nicht zum Abgraten verwenden. Gemäß der vorliegenden Erfindung besitzt der Auswerferhebel
16 jedoch dank der seitlichen Versetzung cc' der Auswerferkurven A\ bis A4 bereits im VTP des
Umformstempelschlititens eine gewisse Geschwindigkeit, so daß der Auswerfer mit der gleichen Steuerkurve
zum Abgraten verwendet werden kann. Damit wird eir, zusätzlicher Arbeitsgang und eine zusätzliche Steuerkurvenscheibe
gespart
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum matrizenseitigen Auswerfen eines Preßlings auf einer automatischen Mehrstufenpresse
zur spanlosen Metallumformung, wobei jede Umformstufe einen periodisch hin- und hergehend
angetriebenen Umformstempel und eine koaxial demselben gegenüberliegend angeordnete ortsfeste
Matrize aufweist, in der Matrize ein Auswerfer in der Bewegungsrichtung des Umformstempels verschiebbar
gelagert ist und die matrizenseitige Auswerferbewegung über einen Auswerferhebel
von einer Steuerkurvenscheibe aus gesteuert wird, welche auf einer eine oszillierende Winkelbewegung
ausführenden Schwingwelle drehstarr befestigt und gegenüber der Schwingwelle durch eine Verstellschraube
verstellbar ist und der Auswerferhebel eine Rolle aufweist, die beim Auswerferhub auf dem
Steuerprofil der Steuerkurvenscheibe abrollt, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das Steuerprofil (P) üe/ Steuerkurvenscheibe (15) über ein
Drehwinkel erstreckt, welcher größer als der Schwingwinkel (ß) der Schwingwelle (20) ist, und daß
die Steuerkurvenscheibe (15) lösbar und durch eine Verstelleinrichtung verdrehbar auf der Schwingwelle
(20) befestigt ist, wobei der Abstand (r) des Steuerprofils (P) von der Schwingwellenachse (A)
von einem der hinteren Totpunktlage des Auswerfers (5/14) entsprechenden kleinsten Radius aus nur
über einem bestimmten aktiven Auswerfbereich (a) des Steuerprofils (P) kontinuierlich ansteigt und
dann auf dem . estlichen Teil (k) des Steuerprofils (P) konstant bleibt (R)oder wieder '.bnimrnt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellen; ichtung für die Steuerkurvenscheibe einen exzentrisch gegen diese
gerichteten Gewindebolzen (30) aufweist, der in einem drehstarr mit der Schwingwelle (20) verbundenen
Rahmen (26) gelagert ist, wobei die Lagerung des Gewindebolzens (30) einen zylindrischen, mit
einer Gewindebohrung (29) versehenen Führungsbolzen (28) aufweist, der seinerseits um seine eigene
Längsachse drehbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Übergangsbereich
(ü) zwischen dem Auswerfbereich (a) und dem restlichen Teil (k) des Steuerprofils (P) bei einem
kurzzeitigen Überweg des Auswerfers über die ausgeworfene Endlage hinaus zum raschen Zurückziehen
eines in den Preßling hineinragenden Auswerfers ein auswechselbarer Einsatz (E) an
geordnet ist
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