DE2804307A1 - Verfahren zur herstellung von metallcarbonyl-clustern, die in zeolithe eingeschlossen sind, und ihre verwendung als heterogene katalysatoren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von metallcarbonyl-clustern, die in zeolithe eingeschlossen sind, und ihre verwendung als heterogene katalysatorenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Metallcarbonyl-Clustern ,
die in Zeolithe eingeschlossen sind,und ihre Verwendung als heterogene Katalysatoren
Die Erfindung betrifft ein originelles Verfahren zur Herstellung von Carbonyl-Clustern von Übergangsmetallen sowie
deren Verwendung als heterogene Katalysatoren.
Metallcarbonyle werden als homogene Katalysatoren weit verbreitet angewendet. Ihre Herstellung erfordert jedoch
häufig drastische Reaktionsbedingungen, insbesondere dann, wenn man direkt von dem Metall ausgeht. Außerdem tritt mit
dem Fortschreiten der katalytischen Reaktionen in einer, homogenen Phase das Problem ihrer Wiedergewinnung sowohl
hinsichtlich wirtschaftlicher Gründe als auch in der Verhinderung
der Umweltverschmutzung auf.
Es ist bekannt, daß falls man einen hohen Dispergierungsgrad des Metalls erzielt die Temperatur- und Druckbedingungen
die zur Herstellung der entsprechenden Metallcarbonyle erforderlich sind, milder sind. Das Problem ist
gleichermaßen für die Wiedergewinnung und Recyclisierung eines homogenen Katalysators bekannt; es kann dadurch gelöst
werden, daß man den Katalysator heterogen macht. Im Falle der erfindungsgemäß mit Zeolithen hergestellten Metallcarbonyle
können beide vorstehend erwähnten Probleme gelöst werden. Tatsächlich wirkt sich die Immobilisierung
des Metalls in dem Zeolith derart aus, daß das Metall wenn es reduziert ist in einem äußerst fein dispergierten
Zustand verbleibt, so daß die Herstellungsbedingungen der entsprechenden Carbonyl-Cluster besonders mild
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werden. Da darüberhinaus der Cluster in dem Inneren der Kristallstruktur des Zeoliths immobilisert ist, kann ein
derartigeer Cluster bei seiner Verwendung als Katalysator nicht gelöst werden und kann auf diese Weise leicht wiedergewonnen
und erneut verwendet bzw. recyclisiert werden.
Die Anwendung von Zeolithen als Trägerkörper kann dem immobilisierten
Katalysator Slektivitäts- und Aktivitätseigenschaften verleihen, die der Katalysator bei Anwendung in
einer homogenen Phase nicht besitzen kann.
Das gewählte Metall ist im Inneren der Kristallstruktur
des Zeoliths durch Austausch des Zeoliths mit einer Lösung des Metalls in der Form eines Komplexsalzes oder Ions gebunden.
Das ausgetauschte Metall wird anschließend in situ reduziert und carbolyliert, wobei sich Carbonyl-Cluster bilden.
Allgemein gesprochen kann jeder Zeolith, in dessen Kristallstruktur
Hohlräume geeigneter Größe vorhanden sind, zweckmäßig als Träger verwendet werden, in dem nach der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise Metallcarbonyl-Cluster, insbesondere Carbonyle von Metallen der VIII. Gruppe des Periodensystems
der Elemente hergestellt werden können. In den Zeolithen sind die Hohlräume durch Kanäle miteinander verbunden,
die eine geringere Größe aufweisen, als die Metallcluster, die in ihrem Inneren synthetisiert wurden. Derartige
Cluster verbleiben in der Kristallstruktur des Zeoliths eingeschlossen und machen eine Freisetzung des Katalysators
in das Reaktionsgemisch praktisch unmöglich. Wegen der Grösse der Hohlräume und der Kanäle, die diese verbinden, bieten
sich die Zeolithe der Typen X und Y vorzugsweise zur Verwendung als Trägerkörper an. Beispielsweise weisen die
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Zeolithe des Faujazittyps, zu denen die Zeolithe X und Y
gehören, eine Struktur auf, in denen drei Arten von Hohlräumen, gebildet durch die SiO4- und AlO.-Tetraeder vorhanden
sind.
Unter diesen weisen die größten, die man "Superkäfige"
oder "Supercages" nennt, einen Durchmesser von etwa 13 Angströmeinheiten auf und sind wechselweise durch Kanäle
von 8 bis 9 Angströmeinheiten verbunden, wohingegen die kleinsten Hohlräume einen Durchmesser von unter 7 Angströmeinheiten
besitzen.
Die Carbonyl-Cluster stellt man erfindungsgemäß in situ
in den Superkäfigen her und sie verbleiben in dem Zeolith eingeschlossen, da ihre Dimensionen nicht zu denen der
Zeolithkanäle passen. Sie bleiben jedoch für katalytische Reaktionen in derartigen Fällen zugänglich, in denen das
Substrat aufgrund seiner Dimensionen Zugang zu ihnen haben kann.
Ein Verfahren das besonders zur Herstellung derartiger Carbonyl-Cluster
geeignet ist, besteht im Austausch des Zeoliths mit Komplexverbindungen des Typs [Me(NH3) ]X. worin
Me ein Metall der viii. Gruppe des Periodensystems der Elemente
darstellt, X ein Halogenatom ist, a von 4 bis 6 je nach dem betroffenen Metall variiert und b gleich der Oxydationszahl
des Metalls ist. Der so ausgetauschte Zeolith wird anschließend mit einem Gemisch von Hp und CO bei einem
Druck und einer Temperatur behandelt, die jeweils in geeigneter Weise je nach dem Metall gewählt werden. Man erhält die
Bestätigung der völligen Bildung der Carbonyl-Cluster durch Infrarot-Spektroskopie, wobei man das Gebiet von 2 100 bis
1 800 cm untersucht, das typisch für die koordinierten Carbonyle ist. Der Endgehalt des Metallcarbonyls in dem
Zeolith kann durch Einstellung der Intensität des Austauschs in geeigneter /.'eise variiert werden.
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Aus wirtschaftlichen Grünen ist es besonders interessant
keinen Metal!verlust während des Austauschverfahrens oder
des Reduktionsverfahrens zu erleiden. Nach der Herstellung des Metallcarbonyl-Clusters in dem Zeolith kann letzterer
nach dem Waschen und Trocken ohne spezielle Vorkehrungen während längerer Zeiträume gelagert werden, ohne daß eine
Zersetzung des eingeschlossenen Komplexes erfolgt.
Die auf diese Weise hergestellten Metallcarbonyl-Cluster
behalten ihre katalytischen Eigenschaften bei und ihre Anwendung
empfiehlt sich insbesondere für die Hydroformylierungsireaktion von Olefinen, wie in den folgenden Beispielen
veranschaulicht, sowie für die Synthese von Estern von Carbonsäuren aus Olefinen , Alkoholen und Kohlenmonoxid,
sowie bei den Cyclisierungsreaktionen von Azetylen zu aromatischen Verbindungen.
Zwar sind Reaktionen in der flüssigen Phase bevorzugt, jedoch kann der erfindungsgemäße Katalysator auch für Reaktionen
verwendet werden, die man in der Gasphase durchführt.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
3 g eines Na-Zeollths Y tauscht man mit Rhodium aus,
wobei man den Zeolith ins Gleichgewicht setzt mit 80 mg des Komplexes [Rh(NH3)g]Cl_, der nach üblichen Methoden
hergestellt wurde, gelöst in 50 ml Wasser. Nach etwa 48 Stunden zeigt das UV-Spektrum der Lösung die Entfernung
des Komplexes aus der Lösung und die Analyse der Chloridionen darin zeigt an, daß der Austausch stattgefunden hat.
Der ausgetauschte Zeolith wird anschließend mit Wasser gewaschen, bis keine Chloridionen mehr feststellbar sind,
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worauf getrocknet wird und die Anwesenheit des aminischen Rhodiumkomplexes im Inneren des Zeoliths durch die Identifizierung
einer Bande bei 1322 cm~ im Infrarotspektrum bestätigt wird, die für einen derartigen Komplex charakteristisch
ist. Der so ausgetauschte Zeolith wird anschliessend im Autoklav während 48 Stunden bei 130 0C mit einem
Gemisch von CO und H„(l:l) unter einem Druck von 80 atm behandelt, wobei man ein Produkt erhält, das intensiv rot
gefärbt ist und dessen Analyse einen Rhodiumgehalt von 1 % zeigt. Das Infrarotspektrum zeigt das Verschwinden der Bande
bei 1322 cm" , die charakteristisch für den aminischen Rhodiumkomplex ist, sowie das Auftreten von starken Banden
bei 2095, 2080 (sh), 2060 und 1765 cm"1. Diese Banden zeigen die Anwesenheit von koordiniertem Kohlenmonoxid an und
zeigen die Bildung von Rhodiumcarbonyl-Clustern in dem Zeolith.
Den so hergestellten Katalysator verwendet man zur Hydroformylierung
von Hex-l-en. 71 mg Katalysator (7x10 mg-Atom Rhodium) und 1 ml Hex-l-en in 5 ml Hexan werden in
einen Autoklav mit einem Volumen von 200 ml gefügt, der mit einem Gemisch von CO und Hp (1:1) unter einem Druck
von 80 atm beschickt wird und auf 80 0C gebracht wir.d.
Nach 8 Stunden wird der Autoklav auf Raumtemperatur gebracht und das Reaktionsgemisch wird gaschromatographisch
analysiert. Die Umwandlung des Hex-1-ens zum Aldehyd beträgt etwa 98 %;davon sind 51 % Heptanal, 41 % 2-Methylhexanal
und 8 % 2-Äthyl-pentanal. Andere Reaktionsprodukte
sind in Mengen von unter 1 % vorhanden.
Der Katalysator des Beispiels 1 wird durch Filtrieren des Reaktionsgemische widergewonnen und unter den gleichen Bedingungen
erneut in 8 aufeinanderfolgenden Untersuchungen zur Hydroformylierung verwendet (vgl. Tabellen 1 und 2).
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Der Versuch Nr. 8 der die gleichen Ergebnisse hinsichtlich
der Umwandlungswerte und der Zusammensetzung des Reaktionsgemisches wie im vorstehenden Beispiel 1 aufgezeigt
ergibt, zeigt die hohe Stabilität des Katalysators, der seine Eigenschaften selbst nach einer wiederholten Anzahl
von katälytischen Cyklen unverändert beibehält.
Der Verlust an Katalysator während der Reaktion ist äußerst gering. Tatsächlich ist der durchschnittliche Gehalt von
Rhodium in dem Reaktionsgemisch, analysiert durch Atomabsorption etwa 3 Teile pro Million.
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Arbeitsbedingungen
Druck 80 atm (1 CO + 1 H3)
ml Hexan : 1ml Hex-l-en
mg Katalysator (7:x lo~ mg-Atom Rh)
Versuch Nr. Temp. C % Heptanal % 2-Methyl- % 2-Äthyl- n/i Umwandlung des Aus-
QO O CO
CO
hexanal
pentanal + gangsolefins %
1 | 50 | 56 | 45 | — | 1,2 | 10 | I |
2 | 83 | 51 | 41 | 8 | 1,0 | 95 | 00 |
3 | 100 | 49 | 36 | 15 | 1,0 | 95 | I |
4 | 130 | 41 | 45 | 14 | 0,7 | 95 |
+ n/i = Verhältnis von normalem Aldehyd zum Isoaldehyd
Arbeitsbedingungen : Temperatur 80 0C, 5 ml Hexan, 1 ml Hex-1-en, 71 mg Katalysator
(7.10~3 mg-Atom Rh)
Versuch Nr. Druck des %Heptanal % 2-Methyl- % 2-Äthyl- n/i Umwandlung des Aus-O
Gemischs hexanal pentanal (+) gangsolefins %
co (lC0+lH?)atm . ,
5 | 30 | 43 | _ | _ | _ | _ | VO I |
6 | 50 | 52 | 46 | 11 | 0,8 | 80 | |
7 | 100 | 51 | 40 | 8 | 1,1 | 95 | |
8 | 80 | 41 | 8 | 1,0 | 95 | ||
+ n/i = Verhältnis von normalem Aldehyd zum Isoaldehyd
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Beispiel 10
71 mg Katalysator (7.10 mg-Atom Rhodium) hergestellt
wie in Beispiel 1, 1 ml 1,5-Hexdien in 5 ml Benzol bringt man in einen 200-ml-Autoklav ein,den man mit 80 atm eines
Gemischs von CO und H- (1:1) beschickt und auf 80 0C bringt.
Nach 8 Stunden wird der Autklav auf Raumtemperatur gebracht
und das Reaktionsgemisch wurde gaschromatographisch analysiert.
Die Umwandlung von 1,5-Hexadien liegt über 80 %j davon sind
41 % Monoaldehyd und 51 % bestehen aus 4 isomeren Dialdehyden
mit den jeweiligen Prozentsätzen von 42 %, 8 %, 6 % und 3 %.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Metallcarbonyl-Clustern,
die in das Innere der Kristallstruktur von Zeolithen eingeschlossen sind,dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Zeolith mit einem Metall in der Form eines Salzes oder ionenkomplexes austauscht, anschließend reduziert und
das Metall als solches carbonyliert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metall eines der VIII. Gruppe des Periodensystems
der Elemente einsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Zeolithe des Typs X und Y mit Komplexen von Metallen
der VIII. Gruppe des Periodensystems der Elemente vom Typ
[MeCNH-j)^]X, worin X Halogen ist, a von 4 bis 6 variiert
und b gleich der Oxydationszahl des Metalls ist, einsetzt.
4. Verwendung der Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 als heterogene Katalysatoren.
5. Verwendung der Zeolithe der Typen X und Y, die Carbonyl-Cluster
von Rhodium enthalten, hergestellt nach der Verfahrensweise eines der vorhergehenden Ansprüche als heterogene
Katalysatoren für die Hydroformylierungsreaktion von Dienen.
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