DE2906267C2 - - Google Patents
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G11/00—Catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
- C10G11/02—Catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils characterised by the catalyst used
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- C10G11/05—Crystalline alumino-silicates, e.g. molecular sieves
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
katalytischen Cracken von Kohlenwasserstoffölen in Gegenwart
eines mindestens einen kristallinen Alumosilikat-Zeolithen
enthaltenden Crack-Katalysators. Solche Katalysatoren werden
in großem Umfang in großtechnischen Crackanlagen für die Herstellung
von Motorkraftstoffen oder einzelnen Bestandteilen
von diesen verwendet. Katalysatoren auf der Basis von kristallinen
Alumosilikat-Zeolithen unterscheiden sich von den herkömmlichen
amorphen, aus Aluminiumoxid und Siliciumdioxid bestehenden
Crackkatalysatoren durch ihre größere Aktivität und
Selektivität. Ein Nachteil dabei ist jedoch, daß die
kristallinen Alumosilikat-Zeolithe mehr oder weniger stark durch
Schwermetalle, wie Kobalt, Molybdän, Wolfram, Kupfer, Vanadium,
Nickel und vor allem Eisen, verunreinigt werden. Insbesondere
sind die drei zuletzt genannten Metalle in bestimmten
Rohölen und Rohölfraktionen, welche katalytisch gecrackt
werden sollen, vorhanden.
Während des katalytischen Crackens von Kohlenwasserstoffölen
zeigt sich die verunreinigende Wirkung der Schwermetalle
in einem allmählichen Nachlassen der Aktivität und Selektivität
der Katalysatoren bei gleichzeitig steigender Bildung
von Koks, einem unerwünschten Nebenprodukt. Die Katalysator
aktivität und -selektivität wird um so stärker beeinträchtigt,
je mehr die Konzentration der Schwermetalle in den Crack-
Katalysatoren zunimmt.
Bisher hatte man versucht, diese schädliche Wirkung der Schwer
metallverunreinigungen dadurch zu beheben, daß man die zu
crackende Kohlenwasserstoffbeschickung vorher einer Entmetallisierungs
behandlung unterwarf. Eine solche Maßnahme ist jedoch
relativ aufwendig und verteuert daher das Crackprodukt, z. B.
Motorkraftstoffe.
Aufgabe der Erfindung war es daher, eine solche Vorbehandlung
unnötig zu machen und es zu ermöglichen, die mit Schwermetallen
verunreinigten Beschickungen direkt über den Crackkatalysator
zu leiten, ohne daß dabei aber eine Verminderung von
dessen Aktivität und Selektivität eintritt.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß der Erfindung
gelöst.
Das neue Verfahren zum katalytischen Cracken von Kohlenwasser
stoffölen, welche durch Schwermetall(e) verunreinigt sind,
in Gegenwart eines Katalysators, welcher mindestens einen
kristallinen Alumosilikat-Zeolithen und Bor enthält, ist dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet,
der außer den auf ihm während des katalytischen Crackverfahrens
von Kohlenwasserstoffölen abgelagerten Schwermetall
verunreinigungen, die insgesamt in Mengen zwischen 0,1 und 2
Gewichtsprozent vorliegen, zwischen 0,01 bis 2,5 Gewichtsprozent
Bor enthält.
Es sind bereits borhaltige Alumosilikat-Zeolith-Katalysatoren
mit ganz speziellen, zahlenmäßig definierten Charakteristika
für die selektive Herstellung von p-Dialkylbenzolen durch
gezielte Disproportionierung bestimmter Ausgangsmaterialien in
Gegenwart von Benzol bekannt (vgl. DE-OS 27 14 239). Für diesen
Anwendungszweck kommt es vor allem auf das Ausmaß der Xylol-
Sorptionskapazität und die Sorptionszeit für o-Xylol an,
welche nach einer besonderen Methode zahlenmäßig ermittelt
werden. Durch gezielten Ionenaustausch können den Disproportionierungs
katalysatoren neben Boroxid auch Oxide anderer
Metalle, wie von Antimon, Phosphor, Magnesium, Zink und/oder
Cadmium, einverleibt werden, insbesondere in Mengen von 2 bis
30 Gewichtsprozent.
Das Problem der Katalysatordesaktivierung durch schwermetall
haltige Kohlenwasserstoffbeschickungen wird aber in diesem
Stand der Technik nicht behandelt.
Weiterhin war es aus der DE-AS 12 97 792 bekannt, normale
aliphatische Paraffine in einem Kohlenwasserstofföl dadurch
mit besserer Ausbeute zu cracken, daß mindestens 2 Katalysator
komponenten miteinander kombiniert werden, nämlich ein Alumosilikat
mit sehr kleiner Porengröße (<7 Å) und ein Crackkatalysator
allgemeiner Wirkung, wobei es sich bei letzterem auch
um Boroxid handeln kann. Außerdem kann dieser Katalysator auch
noch eine Matrixkomponente enthalten. Soweit Boroxid als Komponete
mit allgemeiner Crackwirkung verwendet wird, liegt
der Gehalt im Gesamtkatalysator relativ hoch.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren setzt man vorzugsweise
einen Katalysator ein, der 0,01 bis 1,5 Gewichtsprozent Bor
enthält.
Das katalytische Crackverfahren gemäß der Erfindung wird
vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 400 und 650°C sowie
Drücken von unterhalb atmosphärischem Druck bis zu mehreren
hundert bar durchgeführt. Dabei kann entweder mit einem Katalysator
festbett, einem beweglichen Bett, einer Suspension oder
einem Steigrohr gearbeitet werden. In dem Verfahren wird kein
Wasserstoff zugeführt, und die speziellen Verfahrensbedingungen
hängen sowohl von der Beschaffenheit des Einsatzmaterials
als auch von den gewünschten Crackprodukten ab. Die in dem
erfindungsgemäßen Crackverfahren verwendeten Einsatzmaterialien
sind aus Erdöl, Schieferöl und/oder Teersand erhältliche
Kohlenwasserstofföle, deren Anfangssiedepunkt über dem End
siedepunkt von Benzin liegt. Geeignete Einsatzmaterialien
sind beispielsweise Gasöle, Heizöle, entasphaltierte Öle,
Wachse und Rückstandsöle.
Im vorliegenden Verfahren wird ein Katalysator verwendet,
welcher mindestens einen natürlichen oder synthetisch hergestellten
Zeolith enthält. Der zeolithische Bestandteil des
Katalysators ist in geeigneter Weise einem Ionenaustausch
mit nicht verunreinigenden Metallionen, beispielsweise Metallionen
aus Seltenerden, unterworfen worden, um die Aktivität
des Katalysators
zu erhöhen.
Das Bor kann dem Katalysator vor und während des Crack
vorgangs mittels bereits bekannter Methoden einverleibt
werden, beispielsweise durch Ionenaustausch, Mischen im
Trockenzustand, Imprägnieren oder Ausfällen. Diese Einver
leibung erfolgt in sehr geeigneter Weise dadurch, daß man
dem für die Regenerierung des Katalysators verwendeten Gas,
dem Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial, den Ölen, welche in
den Kreislauf rückgeführt werden oder aber dem zum Abstreifen
des Katalysators vor der Regenerierung verwendeten
Dampf flüchtige Borverbindungen oder Lösungen aus organischen
oder anorganischen Borverbindungen in Wasser oder
organischen Lösungsmitteln zusetzt. Während der Regenerierung
des Katalysators wird das Bor oder die Borverbindung
fast immer in Boroxid umgewandelt.
Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Behandlungs
mittel ist eine Borverbindung. Diese kann organisch
oder anorganisch sein. Ein geeignetes Behandlungsmittel
ist entweder Boroxid oder aber eine Verbindung, die sich
bei der Calcinierung des das Behandlungsmittel enthaltenden
Katalysators in Boroxid umwandeln läßt. Solche Behandlungs
mittel sind Orthoborsäure, Tetraborsäure, Borpentasulphid,
Bortrichlorid, Ammoniumbiborat, Calciumborat,
Diboran, Magnesiumborat, Methylborat, Butylborat,
Tricyclohexylborat, 2,6-ditert.-Butylphenyldibutylborat,
Cyclohexylboronsäure, saures Monoäthyldodecylboronat sowie
Gemische von diesen. Weniger erwünscht sind Behandlungs
mittel, welche größere Mengen Natrium enthalten,
beispielsweise Natriumtetraborat, oder aber Behandlungs
mittel, welche andere den Crack-Katalysator verunreinigende
Stoffe enthalten.
Eine geeignete organische Borverbindung ist ein Alkoholester
der Borsäure, beispielsweise Tri-n-pentylborat.
Diese Verbindung kann in einem geeigneten Träger,
beispielsweise Xylol, gelöst oder dispergiert werden und
dann dem Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial für die Crack
behandlung, welches mit dem Katalysator unter Crack
bedingungen in Berührung gebracht werden soll, zugesetzt
werden. Alternativ kann ein borhaltiges Behandlungsmittel,
wie in wäßriger Lösung befindliche Borsäure, zusammen
mit dem üblichen Abstreifstrom in die Regenerierungszone
eingespeist werden. Bei Anwendung der Imprägnier
methode kann das borhaltige Behandlungsmittel entweder
in einer wäßrigen oder in einer nicht wäßrigen
Lösung gelöst sein. Beispielsweise kann eine wäßrige
Lösung eines Ammoniumbiborats verwendet werden oder aber
eine Xylol-Lösung einer Arylboratverbindung, wie 2,6-
ditert.-Butylphenylborat, wenn ein nichtwäßriges
Lösungsmittel erwünscht ist.
Der normale Ablauf des Crackverfahrens wird durch das
Vorhandensein von Bor in dem Katalysator nicht gestört,
so daß für das Cracken und Regenerieren sowohl die Temperaturen
als auch die Kohlenwasserstoff-Einspeisegeschwindigkeit,
das Verhältnis von Einsatzmaterial/in den
Kreislauf rückgeführtem Öl sowie die anderen Parameter in
der üblichen Weise gewählt werden können.
Es wurden mehrere Crackversuche in Gegenwart eines Faujasit-
Y-haltigen Crackkatalysators unter folgenden Bedingungen
durchgeführt:
Druck|1 bar | |
Reaktionstemperatur | 485°C |
Regenerierungstemperatur | 600°C |
Einsatzmaterial | Kuwait-Destillat |
Raumgeschwindigkeit | 6,4 kg/kgStd. |
Die relative Selektivität (S R ) der umgewandelten Menge an
Einsatzmaterial wird nach der Formel
berechnet, in der P B das Gesamtgewicht der C₅-221°C Fraktion,
ausgedrückt in Prozent des Einsatzmaterials, und P C das Gesamt
gewicht des Koksanteils, ausgedrückt in Prozent des
Einsatzmaterials, ist.
Durch Imprägnieren wird dann dem Katalysator Eisen
naphthenat (0,65 Gewichtsprozent Eisen) zugesetzt.
Ferner wird die in der Tabelle angegebene Menge an passivierendem
Bor mittels anorganischer Salzlösungen zugesetzt.
Aus den in der Tabelle angegebenen Werten geht hervor,
daß der Zusatz von Bor zu einem eisenhaltigen Katalysator
auf die Benzinausbeute einen günstigen, in bezug
auf die Bildung von Koks hingegen einen negativen Effekt
und somit in bezug auf die relative Selektivität des
Katalysators insgesamt einen günstigen Effekt hat.
Die nachstehenden Katalysatoren 1 und 2 waren Gleichgewichts
katalysatoren, welche in üblichen Crackverfahren erhalten
worden waren, bei denen das Einsatzmaterial aus einem Rohöl
aus dem amerikanischen Mittelwesten erhalten worden war. Beide
Katalysatoren wurden mit einem borhaltigen Behandlungsmittel
behandelt, in der nachstehenden Tabelle als 1A bzw.
2A bezeichnet. Die Konzentration an metallischen Verunreinigungen
bzw. an Bor in den Katalysatoren war zu Anfang der
einzelnen Versuche wie folgt:
Bor wurde dem Katalysator 1A durch Imprägnieren einer 50-g-
Probe mit einer Lösung von 5,44 g Tripentylborat in 15 ml
Toluol einverleibt. Nach der Imprägnierungsbehandlung wurde
der Katalysator bei einer Temperatur von 482°C in Gegenwart
von Stickstoff getrocknet (um eine möglicherweise eintretende
Oxidation des Toluols zu vermeiden) und dann an der Luft
bei etwa 482°C calciniert. Dem Katalysator 2A wurde das Bor
durch Imprägnieren einer 25-g-Probe mit einer wäßrigen Lösung
von 0,74 g Borsäure in 7,5 ml Wasser einverleibt; anschließend
wurde der Katalysator eine Stunde lang bei einer
Temperatur von 482°C in N₂ getrocknet und dann eine Stunde
lang bei einer Temperatur von etwa 482°C an der Luft calciniert.
Alsdann wurden die Katalysatoren in einer Crackvorrichtung,
welche ein Katalysatorfestbett enthielt, unter Verfahrens
bedingungen getestet, welche aus der nachstehenden Tabelle III
hervorgehen:
Vorwärmtemperatur des Einsatzmaterials|480°C | |
Katalysatortemperatur | 480°C |
Verhältnis von Katalysator/Öl | 2,5/1-7/1 |
Das Gasöl-Einsatzmaterial hatte folgende Eigenschaften:
Dichte (kg/m³) | |
894 | |
Schwefel, Gew.-% | 0,8 |
Gehalt an gesättigten Verbindungen, Gew.-% | 56,88 |
Monoaromaten, Gew.-% | 18,94 |
Diaromaten, Gew.-% | 17,04 |
Triaromaten, Gew.-% | 6,04 |
Tetraaromaten, Gew.-% | 0,10 |
Basischer Stickstoff, Gew.-% | 0,20 |
Die Geschwindigkeit an zugesetztem Einsatzmaterial wurde
variiert, um mindestens drei unterschiedliche Umsatzwerte zu
erhalten, und daraus durch Interpolieren die Katalysatorleistung
bei einem 70- bzw. 75%igen Umsatz (Gewichtsprozent)
ermittelt.
Aus der vorstehenden Tabelle geht hervor, daß bei Anwendung
des katalysierten Crackverfahrens nach der Erfindung die Benzin
ausbeute gestiegen ist, während der Koksanteil erheblich
zurückgegangen ist.
Es wurde eine Probe des verunreinigten Katalysators 1 bis
zum Erhalt des gleichen Anteils an zugesetztem Bor wie in
Katalysator 1A mit einer wäßrigen Borsäurelösung imprägniert.
Alsdann wurde der borhaltige Katalysator in Gegenwart von
Stickstoff bei einer Temperatur von 482°C getrocknet. Die
eine Hälfte des getrockneten Katalysators (Katalysator 3)
wurde zur Bestimmung seiner Crackleistung einem Test unter
worfen, während die andere Hälfte (Katalysator 4) zur Fixierung
des Bors auf dem Katalysator eine Stunde lang bei 482°C
an der Luft calciniert wurde. Die Ergebnisse der Versuche
gehen aus der nachstehenden Tabelle V hervor:
Die Ergebnisse zeigen, daß die Calcinierungsbehandlung keinen
nennenswerten Einfluß auf die Leistungsfähigkeit bzw. Wirksamkeit
von verunreinigten, mit Borsäure imprägnierten Katalysatoren
hat. Analoge Untersuchungen an einem mit einer organischen
Borverbindung (Tripentylborat) imprägnierten Katalysator
ergaben eine etwas höhere Aktivität in dem Fall, in
dem der Katalysator an der Luft calciniert wurde. Dabei ist
nicht unbeachtlich, daß die Katalysatoren 3 und 4 im Rahmen
der experimentellen Genauigkeit dieselbe katalytische Wirksamkeit
zeigten wie der Katalysator 1A, woraus hervorgeht,
daß eine organische Borverbindung und Borsäure in bezug auf
ihre Leistungsfähigkeit bei der Passivierung von Metall
verunreinigungen im wesentlichen einander äquivalent sind.
Claims (3)
1. Verfahren zum katalytischen Cracken von Kohlenwasser
stoffölen, welche durch Schwermetall(e) verunreinigt sind,
in Gegenwart eines Katalysators, welcher mindestens einen
kristallinen Alumosilikat-Zeolithen und Bor enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet,
der außer den während des katalytischen Crackverfahrens
von Kohlenwasserstoffölen auf ihm abgelagerten Schwer
metallverunreinigungen, die insgesamt in Mengen zwischen 0,1
bis 2,0 Gewichtsprozent vorliegen, zwischen 0,01 und 2,5
Gewichtsprozent Bor enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Katalysator verwendet, der zwischen 0,1 und 1,5
Gewichtsprozent Bor enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwermetallverunreinigung Eisen ist.
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