DE2802398A1 - Tierfuttermischung - Google Patents
TierfuttermischungInfo
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Description
HENKEL KGaA
Blatt 2 zur Patentanmeldung D J 7 2 4 Bereich Patente und Literatur
Tierfutteriüischuncj"
Hochleistungstierfutter, wie sie heute üblicherweise in
der Intensiv-Tierhaltung verwendet werden, enthalten eine
Reihe von Zusatzstoffen mit prophylaktischer und/oder nutritiver
,Wirkung. Hierzu zählen u. a. Antibiotika und Enzyme.
Während sich die Verwendung von Antibiotika bereits in Mischfuttern aller Typen durchgesetzt hat, werden Enzyme
in der Praxis noch nicht in größerem Umfange verwendet.
Die in der modernen Intensiv-Tierhaltung verwendeten Futtermischungen
sind im allgemeinen in allen Nährstoffkomponenten
so weit optimiert, daß eine weitere Verbesserung nicht ohne weiteres möglich erscheint, überraschenderweise wurde
jedoch gefunden, daß auch optimal zusammengesetzte Hochleistungsfutter hinsichtlich der Putterverwertung und/oder
des damit erzielbaren Gewichtszuwachses noch verbessert werden können, wenn man diesen Futtern bestimmte Antibiotika
zusammen mit proteoIytischen Enzymen zusetzt.
Gegenstand dar Erfindung ist dementsprechend eine Tierfuttermischung
auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 1 - 250 ppm eines der Antibiotika Lincomycin oder Oleandomycin und einer solchen Menge an
proteolytischen Enzymen, daß eine enzymatische Aktivität
von 0,05 - 2,5 inTU/g vorliegt.
Das Antibiotikum Lincomycin wird zur Gruppe der Carbohydrat-Antibiotika
gerechnet und wird in bekannter Weise durch Fermentation von Actinomyceten Stämmen, z. B. Streptomyces
lincolnensis var. lincolnensis gewonnen. Das Antibiotikum liegt als freie Base oder als Hydrochlorid vor. Die empirische
Summenformel des Hydrochloride lautet: C18H34N2OgS . HCl . H3O,
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HEfvlKEL KGaA
Blatt 3 zur Patentanmeldung D 5724 Bereich Patente und Literatur
Das Antibiotikum Oleandomycin gehört zur Gruypa der
Makrolidantibiotika und wird in bekannter Weise aus Streptomyces antibiotxcuskulturen isoliert. Die Summenformel
der Base lautet: Cot-HC1010N. Als Futtermittel-
OO Dl \Z
additiv können auch weitere, daraus abgeleitete Verbindungen,
z. B. Salze, Ester oder Komplexe oder eine Adsorbatform des Oleandomycius Verwendung finden.
Geeignete proteolytische Enzyme werden vor allem durch Züchten von Mikroorganismen und Abtrennen aus den Nährlösungen
erhalten.
Die Verfahren hierzu sind bekannt. Beispielsweise werden
proteolytische Enzyme aus Bacillus licheniformis, Bacillus natta, Bacillus subtilis usw. verwendet. Besonders bevorzugt
werden saure Proteasen, z. B. aus Aspergillus niger oder aus Rhizopus rhizopodiformis entsprechend Patentanmeldung
P 25 28 490.6. Derartige Proteasen haben ein besonders breites WirkungsSpektrum im schwach sauren Bereich zwischen
pH 2.5 - 6.5.
Handelsübliche Futtermischungen sind für die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Tierarten möglichst optimal
zusammengestellt. Die Grundlage bilden Kohlenhydrate vor allem aus Getreidekomponenten, Mais oder dgl.. Als Eiweißträger
dienen in erster Linie Sojaschrot, Fischmehl, Tierkörpermehl, Kleie und dgl.. Fehlende Aminosäuren, z. B.
Methionin oder Lysin, können zusätzlich zugegeben werden. Fette werden in Form von ijflanzlichen oder tierischen Fetten
oder Ab fall fetten beigefügt. Zum Körpera\ifbau v/erden
ferner Salze, Wie Dikalziumphosphat, Kalziumkarbonat, Kochsalz
zugesetzt. Gegebenenfalls wird die Futtermischung durch Zugabe von Spurenelementen, Vitaminen, Ballaststoffen usw.
abgerundet. Auch fermentativ hergestellte Substanzen wie Einzellerproteine
aus Erdölfraktionen oder Alkoholen, diverse
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HENKEL KGaA
Blatt 4 zur Patentanmeldung C 5724 Bereich Patente und Literatur
Hefen, Algeneiveiß oder sonstige, eventuell auch aus Abfallstoffen
gewonnene Substanzen können z. T. in erheblichem Maße Bestandteil der Futterrezeptur sein.
Die erfindungsgemäßen Tierfuttermischungen enthalten neben
den üblichen jeweils für eine bestimmte Tierart abgestimmten Bestandteilen zusätzlich 1 - 250 ppm, vorzugsweise 5 50
ppm eines der genannten Antibiotika, je nach Alter des Tieres und der Art der Futtermischung,und proteolytische
Enzyme in einer solchen Menge, daß die enzymatische Aktivität 0,05 - 2,5 mTU/g, vorzugsweise 0,2 - 0,5 iriTU/g beträgt.
Die genannten /\dditiv-Konzentrationen beziehen sich auf
den Gehalt im Gesamtfutter. Bei Konzentraten oder Ergänzungsfuttern liegen die Konzentrationen entsprechend höher. Insbesondere
wird eine Kombination aus einem der genannten Antibiotika und einer sauren Pilz-Protease bzw. Proteasenmischung
eingesetzt. Der damit erzielte Zuwachs bzw. die Verbesserung der Futterverwertung beträgt zusätzlich mehrere
Prozent im Vergleich zu entsprechenden, lediglich Antibiotikum enthaltenden Kontrollmischungen.
Die beanspruchte Kombination aus Lincomycin oder Oleandomycin und Enzymen bewährt sich vor allem in Futter für,
Geflügel, die Ferkelaufzucht und Schweinemast. Sie kann
jedoch auch in Futtermischungen für andere Tierarten verwendet werden, in denen eins der Antibiotika selbst mit
Vorteil eingesetzt wird.
Das Antibiotikum wird zweckmäßig in Form einer Vormischung dem. Futter zugesetzt, z. Ii. gebunden an Sojaextrationsschrot.
Bei Verwendung von mehlförmigen Futterzusammensetzungen
wird auch die En?.yirJ«'onponenta als Vormischung appliziert.
Als Trägersubstanz fungiert eine beliebige Futterkomponente, z. Ii. ebenfalls Sojaschrot oder auch ein inerter Träger.
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HENKEL KGaA
Blatt 5 zur Patentanmelduna O 5724 Bereich Patente und Literatur
Bei Verwendung dampfpelletierten l-'utters muß die Zumischung
der Enzyme in geeignet stabilisierter Form erfolgen, um eine Desaktivierung durch Feuchtigkeit und Hitze während
des Pelletierens zu verhindern. Ein derartiges Verfahren ist z. B. Gegenstand des Patents (Patentanmeldung
P 26 02 260.6).
Zur Bestimmung der Enzymeinheit (TU) wird die proteolytische Aktivität der Protease nach dem bekannten Prinzip von Anson
ermittelt: eine geeignet verdünnte Menge Enzymlösung wird bei 40 C 20 Minuten mit einem gleichen Volumen einer 1/2
%igen Caseinlösung inkubiert, wobei diese 0,6 % Milchsäure, 6 Mol Harnstoff und 0,1 Mol Zitronen- oder Essigsäure enthält.
Der pH-Wert der Caseinlösung wird durch Zusatz von 2 N Natronlauge auf 4,5 eingestellt. Nach der Inkubation
wird im Volumenverhältnis 1 : 1 mit 0,4 N Trichloressigsäure versetzt, der sich bildende Niederschlag von unverdautem
Casein abfiltriert und in Filtrat die beim Aufbau entstandenen Protein-Spaltstücke nach einer beliebigen
Eiweißbestimmungsmethode ermittelt. Geeignet hierfür ist z. B. das von Layne in Methode of Enzymologie _3 (1957) Seiten
448 gg. beschriebene Verfahren.
Für jede Meßprobe muß ein Blindwert angefertigt werden, bei dem zuerst Trichloressigsäure und dann Caseinlösung zugesetzt
wird. Dieser Blindwert gibt neben dem Reagenzien-Leerwert den Anteil an niedermolekularen Peptiden an, der
bereits vor der Verdauung in der Enzymlösung vorhanden ist. Die Differenz zwischen Haupt- und Blindwert wird bei der angegebenen
Methode dann mit der Extinktion verglichen, die eine bestimmte Henge Tyrosin bei dieser Bestimmung liefert. Diese
Menge Tyrosin ist dann ein MaJ für die proteolytische Aktivität des vorliegenden Knzyns: eine Knzymainheit (TU) ist
diejenige Menge Liizyia, die aus einer Caseinlösung in einer
Minute Spaltprodukte freisetzt, die die gleiche Extinktion basitson, wie ciitUi 1 Ji 'i-yv-osiijlotiung. üblich ist ciie Arrjabö
in MTU = 10 ~3 TU.
909830/0158 BAD0RIG1NAL
HENKEL KGaA
Blattg zur Patentanmeldung D 5724 Bereich Patente und Uteratur
450 Masteintagsküken, geschlechtssortiert ο, ο (1 : 1) der Herkunft Ross wurden in Käfigen 4 Uochen mit
jeweils gleichartig zusarniuengesetzten Futtermischungen, jedoch
a) ohne Zusatz von Antibiotikum oder Enzym
b) mit Zusatz von 20 ppm Lincomycin
c) mit Zusatz von 20 ppm Lincomycin und 0,35 m'ÜU/g Futter saure Proteasen aus Aspergillus
niger und Rhizopus rhizopodiformis
d) mit Zusatz von 10 ppm Oleandomycin
e) mit Zusatz von 10 ppm Oleandoraycin und 0,6 mTU/g Futter saure Proteasen aus Rhizopus
rhizopodiformis
gefüttertund nach Abschluß des Versuches das Endgewicht
der Tiere und die Futterverwertung bestimrat. Unter Futter
verwertung wird das Verhältnis Futterverbrauch : Zuwachs verstanden.
Futterzusammensetzung (%): | 49,10 |
Mais | • 36,00 |
Sojaschrot | 4,00 |
Maiskleber | 5,65 |
Sojaöl | 2,15 |
Phosphorsaurer Futterkalk | 0,80 |
Kohlensaurer Futterkalk | 1,85 |
Vi tamin-n Mineralpränix | 0,35 |
Kochsalz | 0,10 |
DL-Me til ion in | |
100,00
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909330/0158
HENKEL KGaA
Blatt 7 zur Patentanmeldung ι) ^ '/ '>
4 Bereich Palente und Literatur
Ergebnis:
a) b) c)
ohne Zusatz mit Lincomycin r.iit Lincomycin
+ Enzyra
Zunahme 748 g 762 g 781 g
Futterverwertung 1,57 1,57 1,52
a) d) e)
ohne Zusatz mit Cleandomycin mit Oleandomycin
+ Enzym
Zunahme 748 g 755 g 771 g
Futterverwertung 1,57 1,54 1,52
An 240 Ferkeln wurde im Gewichtsabschnitt 10 - 25 kg ein identisch zusammengesetztes Aufzuchtfutter verfüttert,
jedoch
a) ohne Zusatz von Antibiotika oder Enzym
b) mit Zusatz von 80 ppm Lincomycin
c) mit Zusatz von 80 ppm Lincomycin und 0,45 mTU/g Putter saure Proteasen aus Aspergillus niger
d) mit Zusatz von 50 ppm Oleandomycin
e) mit Zusatz von 50 ppm Oleandomycin und 0,35 mTU/g Futter saure Proteasen aus Rhizopus rhizopodiformis
Die Tiere waren in Gruppen 0 3 riatdocks gehalten und wurden
ad libidum gefüttert. Über regelmäßige Wagungen wurde Wachstumsverlauf
und die Futterverwertung bestiiamt. Unter Futterverwertung
wird dabei das Verhältnis Futtorverbrauch : Zuwachs verstanden.
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909830/0156
Blatt 8 zur Patentanmeldung I > 5721
HENKEL KGaA Bereich Patente und Literatur
Weizen | r Vitamine | 38 | /0 | b) | c) |
Haferflocken | 20 | fO | mit Lincomycin | mit Lincomycin + Enzym |
|
Weizenkleie | 9 | /9 | 515 g | 528 g | |
Sojafeinmehl | a) | 16 | ,4 | 2,20 | 2,18 |
Malzkeime | 5 | /0 | d) | e) | |
Fett | 3 | ,0 | mit Oleandomycin | mit Oleandomy + Enzym |
|
4 | ,0 | 492 g | 509 g | ||
3 | si | 2,12 | 2,07 | ||
100 | /0 | ||||
ohne Zusatz | |||||
Maisstärke/Dextrose | 486 g | ||||
Mineralstoffe, | 2,22 | ||||
a) | |||||
Ergebnis: | |||||
Tägl. Zunahme |
ohne Zusatz | ||||
Futter verwertung |
486 g | ||||
2,22 | |||||
Tägl. Zunahme |
|||||
Futter verwertung |
|||||
909830/0 1 S6
Claims (2)
1. Tierfuttermischung auf der Basis von Kohlenhydraten,
Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 - 250 ppm eines der Antibiotika Lincomycin, Oleandomycin und einer solchen
Menge an proteolytischen Enzymen, daß eine enzymatische
Aktivität von 0,05 - 2,5 mTU/g vorliegt.
2. Tierfuttermischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die proteolytischen Enzyme saure Proteasen
mit einem Wirkungsspektrum zvischen pH 2,5 - 6,5 sind.
969β30/015β
ORIGINAL INSPECT?D
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