DE2633105C2 - Futtermittelmischung, enthaltend Virginiamycin und proteolytische Enzyme - Google Patents
Futtermittelmischung, enthaltend Virginiamycin und proteolytische EnzymeInfo
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Description
Hochleistungstierfutter, wie sie heute üblicherweise in der Intensiv-Tierhaltung verwendet werden, enthalten j |
eine Reihe von Zusatzstoffen mit prophylaktischer und/oder nutritiver Wirkung. Hierzu zählen u. a. Antibiotika
und Enzyme. Während sich die Verwendung von Antibiotika bereits in Mischfuttern aller Typen durchgesetzt
hat, werden Enzyme in der Praxis noch nicht in größerem Umfange verwendet
Die in der modernen Intensiv-Tierhaltung verwendeten Futtermischungen sind im allgemeinen in allen Nährstoffkomponenten
soweit optimiert, daß eine weitere Verbesserung nicht ohne weiteres möglich erscheint.
Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß auch optimal zusammengesetzte Hochleistungsfutter hinsichtlich
der Futterverwertung und/oder des damit erzielbaren Gewichtszuwachses noch verbessert werden
können, wenn man diesen Futtern bestimmte Antibiotika zusammen mit proteolyttschen Enzyme»! zusetzt
AusDE-AS 1084 123 ist ein protein-und stärkehaltiges Ergänzungsfutter für Saugferkel bekannt, das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an vorzugsweise vegetabilischem Protein und Pflanzenstärke in unabgebautem Zustand in stabiler Vermischung mit einem proteolytischen und/oder amylolytischen Enzym in Form eines
AusDE-AS 1084 123 ist ein protein-und stärkehaltiges Ergänzungsfutter für Saugferkel bekannt, das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an vorzugsweise vegetabilischem Protein und Pflanzenstärke in unabgebautem Zustand in stabiler Vermischung mit einem proteolytischen und/oder amylolytischen Enzym in Form eines
trockenen Pulvers. Bei dem proteolytischen Enzym kann es sich um Pilzproteasen oder bakterielle Proteasen
handeln. In Spalte 2/3 findet sich unter »allgemeiner Aufbau« für ein Futtermittel der Hinweis auf die mögliche
Mitverv/endung von Antibiotika, arsenhaltigen Verbindungen oder oberflächenaktiven Stoffen. Dieser sehr |
allgemein gehaltene Hinweis deutet in keiner Weise auf die spezielle Zusammensetzung, noch auf die Vorteile |
der beanspruchten Futtermittelmischung hin. |
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend eine Futtermittelmischung auf der Basis von Kohlenhydraten,
Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen sowie einem Gehalt an einem Antibiotikum und
proteolytischen Enzymen, dadurch gekennzeichnet, daß als Antibiotikum 5—20 ppm Virginiamycin und die
proteolytischen Enzyme in einer solchen Menge enthalten sind, daß eine enzymatische Aktivität von
0,05—23 mTU/g vorliegt, wobei eine Enzymeinheit (TU) diejenige Menge Enzym ist, die aus einer Caseinlösung
in einer Minute Spaltprodukte freisetzt, die die gleiche Extinktion besitzen wie eine 1 mol/1 Tyrosinlösung.
Das Antibiotikum Virginamycin gehört zur PeptoHd-Gruppe. Es wird von einem Stamm des Pilzes Streptomyces
virginiae produziert und besteht aus den Komponenten Typ M (Bruttoformel C28H35N3O7) und Typ S
(Bruttoformel C13H49N7O10).
Geeignete proteolytische Enzyme werden vor allem durch Züchten von Mikroorganismen und Abtrennen aus
den Nährlösungen erhalten. Die Verfahren hierzu sind bekannt Beispielsweise werden proteolytische Enzyme
aus Bacillus Iicheniformis, Bacillus natta. Bacillus subtilis usw. verwendet. Besonders bevorzugt werden saure
Proteasen, z. B. aus Aspergillus niger oder aus Rhizopus rhizopodiformis entsprechend DE-OS 25 28 490. Derartige
Proteasen haben ein besonders breites Wirkungsspektrum im schwach sauren Bereich zwischen
pH 2.5-6.5.
Handelsübliche Futtermischungen sind für die speziellene Bedürfnisse der einzelnen Tierarten möglichst
optimal zusammengestellt Die Grundlage bilden Kohlenhydrate vor allem aus Getreidekomponenten, Mais
oder dgl. Als Eiweißträger dienen in erster Linie Sojaschrot, Fischmehl, Tierkörpermehl, Kleie und dergl.
Fehlende Aminosäuren, z. B. Methionin, können zusätzlich zugegeben wurden. Fette werden in Form von
pflanzlichen oder tierischen Fetten oder Abfallfetten beigefügt. Zum Körperaufbau werden ferner Salze, wie
Dicalciumphosphat, Calciumcarbonat, Kochsalz zugesetzt. Gegebenenfalls wird die Futtermischung durch Zugabe
von Spurenelementen. Vitaminen, Ballaststoffen usw. abgerundet. Auch fermentativ hergestellte Substanzen
wie Einzellerproteine aus Erdölfiaktionen oder Alkoholen, diverse Hefen, Algeneiweiß oder sonstige,
eventuell auch aus Abfallstoffen gewonnene Substanzen können z.T. in erheblichem Maße Bestandteil der
Futterrezeptur sein.
Die erfindungsgemäßen Tierfuttermischungen enthalten neben den üblichen jeweils für eine bestimmte
Tierart abgestimmten Bestandteile zusätzlich 5—20 ppm. vorzugsweise 10—15 ppm, des genannten Antibiotikums
und proteolytische Enz>me in einer solchen Menge, daß die enzymatische Aktivität 0,05—2,5 mTU/g,
vorzugsweise 0,2—0,5 mTU/g beträgt Insbesondere wird eine Kombination aus Virginiamycin und einer sauren
Pilz-Protease bzw. Proteasenmischung eingesetzt. Der damit erzielte Zuwachs bzw. die Verbesserung der
■Futterverwertung beträgt bis zu 4% im Vergleich zu entsprechenden, lediglich Antibiotikum enthaltenden
Kontrollmischungen.
Die wirksame Kombination aus Virginiamycin und Enzymen bewährt sich vor allem in Futter für Masthähnchen.
Sie kann jedoch auch für alle anderen Tierarten nützlich sein, bei denen die Verwendung von Virginiamycin
alleine bereits von Vorteil ist, z. B. in der Schweinemast und in Legehennenfutter.
Das Antibiotikum wird zweckmäßig in Form einer Vormischung dem Futter zugesetzt, z. B. gebunden an
Sojaextraktionsschrot. Bei Verwendung von mehlförmigen Futterzusammensetzungen wird auch die Enzym-
komponente als Vormischung appliziert Als Trägersubstanz fungiert eine beliebige Futterkomponente, z. B.
ebenfalls Sojaschrot Bei Verwendung dampfpelletierten Futters muß die Zumischung der Enzyme in geeignet
stabilisierter Form erfolgen, um eine Desaktivierung durch Feuchtigkeit und Hitze während des Pelletierens zu
verhindern. Ein derartiges Verfahren ist z. B. Gegenstand der DE-OS 26 02 260.
Zur Bestimmung der Enzymeinheit (TU) wird die proteolytische Aktivität der Protease nach dem bekannten
Prinzip von Anson ermittelt: eine geeignet verdünnte Menge Enzymlösung wird bei 400C 20 Minuten mit einem
gleichen Volumen einer l,2°/oigen Caseinlösung inkubiert, wobei diese 0,6% Milchsäure, 6 mol/1 Harnstoff und
0,1 mol/1 Zitronen- oder Essigsäure enthält Der pH-Wert der Caseinlösung wird durch Zusatz von 2 mol/.
Natronlauge auf 4,5 eingestellt Nach der Inkubation wird im Volumenverhältnis 1 :1 mit 0,4 mol/1 Trichloressigsäure
versetzt der sich bildende Niederschlag von unverdautem Casein abfiltriert und im Filtrat die beim Abbau
entstandenen Protein-Spaltstücke nach einer beliebigen Eiweißbestimmungsmethode ermittelt Geeignet hierfür
ist z. B. das von Layne in »Methode of Enzymology« 3 (1957) Seiten 448 ff. beschriebene Verfahren.
Für jede Meßprobe muß ein Blindwert angefertigt werden, bei dem zuerst Trichioressigsäure und dann
Caseinlösung zugesetzt wird. Dieser Blindwert gibt neben dem Reagenzien-Leerwert den Anteil an niedermolekularen
Peptiden an, der bereits vor der Verdauung in der Enzymlösung vorhanden ist Die Differenz zwischen
Haupt- und Blindwert wird bei der angegebenen Methode dann mit der Extinktion verglichen, die eine bestimmte
Menge Tyrosin bei dieser Bestimmung liefert Diese Menge Tyrosin ist dann ein Maß für die proteolytische
Aktivität des vorliegenden Enzyms: Eine Enzymeinhek (TU) ist diejenige Menge Enzym, die aus einer Caseinlösung
in einer Mina je Spaltprodukte freisetzt die die gleiche Extinktion besitzen, wie eine 1 mol/l Tyrosinlösung.
Üblich ist die AngsDe in mTU = 10-3 TU.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Futtermittelgesetz
beschränkt sein.
270 männliche Masteintagsküken der Herkunft Lohmann wurden in Batteriehaluing 6 Wochen lang jeweils
mit gleichartig zusammengesetzten Futtermischungen, jedoch
a) ohne Zusatz von Antibiotikum oder Enzym
b) mit Zusatz von 1S ppm Virginiamycin
c) mit Zusatz von 15 ppm Virginiamycin und 0,45 mTU/g saure Proteasen aus Rhizopus rhizopodiformis
gefüttert und nach Abschluß des Vesuches das Endgewicht und die Futterverwertung bestimmt Unter »Futterverwertung«
wird das Verhältnis Futtei verbrauch : Zuwachs verstanden.
Futterzusammensetzung (%):
Sojaextraktionsschrot
Mais
Tierkörpermehl
Rindertalg
Sojaöl
Dicalciumphosphat
Calciumcarbonat
Kochsalz
DL-Methionin
Spurenelementvormischung
Vitaminvormischung
Coccidiostatikumvormischung
31,00 5531 5,00 5MO 0,20 134 037 0,25 0,17 0,20 0,20 0,16
100,00
Ergebnis:
Endgewicht (g)
Futterverwertung
Futterverwertung
a)
o. Zusatz
b)
m.VGN
m.VGN
c)
IT1.VGN + E
1459
1,82
1,82
1504
1,80
1,80
1524
1,72
1,72
VGN=Virginiamycin,
E=proteolytische Enzyme aus dem genannten Mikroorganismus.
720 männliche Broilerküken der Herkunft Lohmann wurden unter den Bedingungen der Bodenhaltung 6
Wochen mit einem einheitlichen Futter der nachstehend genannten Zusammensetzung gefüttert Und nach
Abschluß des Versuches analog zu Beispiel 1 das Endgewicht der Tiere sowie die Futterverwertung bestimmt
Die Futtermischungen enthielten ebenfalls
a) keinen Zusatz an Antibiotikum oder Enzym
b) einen Zusatz von 7,5 ppm Virginiamycin
c) einen Zusatz von 7,5 ppm Virginiamycin und 0,45 mTU/g saure Proteasen aus Aspergillus niger.
Futterzusammensetzung (%):
Sojaschrot Mais DL-Methionin
Sojaöl Dicalciumphosphat Calciumcarbopat Kochsalz Spurenelemente Vitaminmischung
Cholinchlorid50%
Meticlorpindol Haferschalen, gem.
Ergebnis;
Endgewicht (g) Futterverwertung
37,35 52325 03 6,0 1.82 1,03 031 0,065 0,25 0,2 0,05
030 100,000
o. Zusatz
b)
m. VGN
m-VGN + E
1443
1,90
1,90
1445 1,85
1518 1,83
VGN=Virginiamycin,
E=proteolytische Enzyme aus dem genannten Mikroorganismus.
Claims (2)
1. Futtermittelmischung auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen
Zusatzstoffen sowie einem Gehalt an einem Antibiotikum und proteolytischen Enzymen, dadurch g e kennzeichnet,
daß als Antibiotikum 5—20 ppm Virginiamycin und die proteolytischen Enzyme in einer
solchen Menge enthaften sind, daß eine enzymatische Aktivität von 0,05—£5 mTU/g vorliegt, wobei eine
Enzymeinheit (TXJ) diejenige Menge Enzym ist, die aus einer Caseinlösung in einer Minute Spaltprodukte
freisetzt, die die gleiche Extinktion besitzen wie eine 1 mol/1 Tyrosinlösung.
2. Futtermittelmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die proteolytischen Enzyme saure
Proteasen mit einem Wirkungsspektrum zwischen pH 2,5—6,5 sind.
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