DE275932C - - Google Patents

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DE275932C
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mercury
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camphocarboxylic
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DENDAT275932D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F3/00Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic Table
    • C07F3/10Mercury compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 275932 KLASSE 12 o. GRUPPE
in BRESLAU.
Es ist bereits bekannt, daß Acetessigester mit Quecksilbersalzen merkurierte Verbindungen gibt, welche jedoch bisher wegen der Unbeständigkeit der freien Säure eine gewerbliehe Verwendung nicht gefunden haben.
Dagegen wurde nun in überraschender Weise gefunden, daß die freien Terpenketocarbonsäuren sowie deren Ester mit Quecksilbersalzen nicht nur sehr leicht und quantitativ in Reaktion treten, sondern auch, daß die so erhaltenen Quecksilberverbindungen eine unerwartete Beständigkeit besitzen. Dieses
COOH
CH3
•CHa
Ein ganz besonders überraschendes Resultat ergab sich bei den freien Säuren, welche auch in Gegenwart von dissoziierenden Lösungsmitteln mit den Quecksilbersalzen in der oben geschilderten Weise in Reaktion treten, ohne daß sie dabei in Quecksilbersalze übergeführt werden, ein Umstand, der allein genügt, um das Verfahren als neu und unerwartet zu kennzeichnen. Die erzielten Verbindungen beErgebnis war nicht vorauszusehen, weil sich die Terpenketocarbonsäuren leicht zersetzen.
Der Reaktionsverlauf geht derart vor sich, daß neue chemische Verbindungen entstehen, bei welchen das labile Wasserstoffatom der Terpenketocarbonsäuren zwischen den CO- und COOH-Gruppen durch einen Quecksilberrest ersetzt wird.
So kann z. B. bei der Camphocarbonsäure diese Reaktion in folgender Weise formuliert werden:
H C
H2C HX
H3C-C-CH3 .COOH
^Hg-OOC-CH3-I-CH3-COOH.
CO
CHn 55
60
halten demnach ihren Säurecharakter, indem sie in Alkali löslich sind und Quecksilberoxyd auch beim Kochen nicht abspalten.
Zur Ausführung des Verfahrens kann man beispielsweise wie folgt verfahren:
98 Teile Camphocarbonsäure werden in Methylalkohol gelöst und mit einer methylalkoholischen Auflösung von 160 Teilen Quecksilberacetat versetzt. Nach einigen Minuten trübt
sich die Lösung und erstarrt bald zu einer schneeweißen Gallerte.
Nach zwölfstündigem Stehen wird abgesaugt, mit Alkohol und Wasser nachgewaschen und getrocknet. Der so erzielte schneeweiße Körper enthält 44,05 Prozent Hg, ist also reine
. Acetatquecksilbercamphocarbonsäure von der Formel:
C13 H18 O5 Hg.
Bei Anwendung von Quecksilbersalzen, die in wäßriger Lösung leicht basische Salze bilden, muß so viel freie Säure vorhanden sein, daß diese Salze nicht entstehen können. So gelingt es z. B., die Camphocarbonsäure quantitativ in die entsprechende Sulfatquecksilbercamphocarbonsäure überzuführen, welche aber infolge innerer Wasserabspaltung 42,2 Prozent Hg statt 40,6 Prozent enthält.
Wird an Stelle der Säure ein Ester verwendet, so kann man beispielsweise wie folgt verfahren:
210 Teile Camphocarbonsäuremethylester werden mit 210 Teilen (etwas weniger als berechnet) HgO längere Zeit bei 160 bis i8o° (eventuell unter Druck) zusammengeschmolzen. Nach etwa 4 Stunden verschwindet alles HgO und es bleibt eine weiße, etwas schmierige Masse zurück, welche nach dem Waschen mit Äther nach bekannten Methoden verseift wird. Man erzielt so den Oxyquecksilbercamphocarbonsäureester.
Analog gelingt die Darstellung merkurierter Verbindungen aus anderen Terpenketocarbonsäuren, wie z. B. Menthonmono- und - Menthondicarbonsäure usw. Die neuen Verbindungen sind in allen Lösungsmitteln sehr schwer löslich; sie haben keinen Schmelzpunkt, sondern zersetzen sich, ohne zu schmelzen. In Alkalien sind sie unter Salzbildung leicht löslich.
Die Desinfektionskraft der Alkalisalzlösungen ist besonders infolge ihrer außerordentlichen Wasserlöslichkeit (man kann selbst 20 prozentige wäßrige Lösungen herstellen) entsprechend groß, so daß einige sogar die Desinfektionskraft des Sublimates übertreffen.
Diese neuen Verbindungen sollen deshalb besonders zu Desinfektionszwecken Verwendung finden. Hierbei war nicht vorauszusehen, daß die Ketogruppe in hydroaromatischen Kernen eine starke Erhöhung der Desinfektionskraft bewirkt. Erstens ist nämlich die Wirkung solcher Ketogruppen in hydroaromatischen Kernen nach dieser Richtung noch gar nicht untersucht. Zweitens sind die Resultate, die bei den gut erforschten, merkurierten Benzolderivaten erzielt wurden, bekanntlich nicht ohne weiteres auf die hydroaromatischen Verbindungen übertragbar. Diese Erfahrung erhält durch die Untersuchungen der Erfinder eine neue Stütze, da die CO-Gruppe bei den Benzolderivaten eine Erniedrigung der Desinfektionswirkung zur Folge hat (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektkr., Bd. 70, S. 24). Bei den hydroaromatischen Körpern dagegen wird sie stark erhöht, was vielleicht dadurch seine Erklärung findet, daß die CO-Gruppe hier direkt ein Glied des Kernes ist.
In technischer Hinsicht liegt der Wert dieser Verbindungen darin, daß sie, obwohl sie die anorganischen Quecksilberverbindungen in ihrer Wirkungsweise, wie z. B. Löslichkeit, Desinfektionskraft, Verwendbarkeit zu Seifen, Instrumentenreinigung usw., übertreffen und ihre Darstellbarkeit technisch leichter ausführbar ist, trotzdem im Preise nicht höher stehen, als die ersteren. Hierdurch ist den neuen Verbindungen eine weitgehende gewerbliche Verwendung gesichert, was bisher wegen der teueren Darstellung bei anderen merkurierten organischen Präparaten nicht der Fall ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung organischer Quecksilberverbindungen in der Weise, daß man auf Ketocarbonsäuren der Terpenreihe oder auf ihre Ester geeignete Quecksilberverbindungen einwirken läßt.
DENDAT275932D Expired DE275932C (de)

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DE275932C true DE275932C (de) 1900-01-01

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