DE275876C - Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk

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DE275876C
DE275876C DE1913275876D DE275876DA DE275876C DE 275876 C DE275876 C DE 275876C DE 1913275876 D DE1913275876 D DE 1913275876D DE 275876D A DE275876D A DE 275876DA DE 275876 C DE275876 C DE 275876C
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DE
Germany
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thread
loop
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shoe
stitches
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Expired
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DE1913275876D
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USM Ltd
United Shoe Machinery Co AB
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United Shoe Machinery Company of Canada
United Shoe Machinery Co AB
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts
    • A43B9/04Welted footwear
    • A43B9/06Welted footwear stitched or nailed through
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43DMACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
    • A43D15/00Pulling-over or lasting machines for binding the toe end with cord, string, or wire; Machines for lasting with clamps; Lasting machines with sewing devices, also for platform shoes

Landscapes

  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVl 275876-KLASSE 71 a. GRUPPE
Mass, V. St. A.
Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. März 1913 ab.
Bekanntlich wird bei der Herstellung von Schuhwerk der Schaft zunächst über die Sohle gezwickt und mit Zwecken oder Stiften befestigt. Die Schuhspitze wird durch einen Einbindedraht in aufgezwickter Lage gehalten. Die Zwecken oder Auf zwickstifte und der Einbindedraht müssen vor dem Vernähen des Schaftes mit der Sohle entfernt werden, da sich sonst dem Nähvorgang erhebliche
ίο Schwierigkeiten in den Weg stellen würden. Gemäß der Erfindung wird der Schaft mit der Sohle nach dem Aufzwicken und vor dem endgültigen Vernähen durch einzelne, voneinander unabhängige Stiche vereinigt, und zwar werden einzelne Schlingen miteinander verknotet. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden zwecks Bildung der einzelnen Stiche zwei Schleifen durch das Werkstück hindurchgezogen, von denen die eine durch die andere hindurchgeführt wird. Sodann wird auf das. zum Vorrat führende Fadenende ein Zug ausgeübt, um die von einer Schleife umgebene Schleife fest in das Werkstück hineinzuziehen. Schließlich wird das zum Vorrat führende Fadenende in unmittelbarer Nähe des Werkstückes abgeschnitten. Nachdem die erforderliche Anzahl von Stichen gebildet worden ist, können die Auf zwickstifte oder Zwecken ohne weiteres entfernt werden.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß zwei an gegenüberliegenden Seiten der Schuhspitze gebildete Stiche durch einen Faden miteinander in Verbindung stehen, der fest um die Schuhspitze herumgezogen wird. Dieser Faden hält das Oberleder an der Schuhspitze in aufgezwickter Lage, so daß der Einbindedraht vor dem endgültigen Vernähen von dem Schuh abgenommen werden kann.
In der Zeichnung ist die Durchführung des Verfahrens beispielsweise veranschaulicht.
Fig. ι zeigt einen aufgezwickten, gemäß der Erfindung behandelten Schuh.
Fig. 2 zeigt den Schuh nach dem Entfernen der Aufzwickstifte oder Zwecken und nach erfolgtem Annähen des Rahmens.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2.
Fig. 4 zeigt den Schuh nach dem Beschneiden des Nährandes. ..-
Fig. 5 ist ein Grundriß des in Fig. 4 dargestellten Schuhes.
Fig. 6 ist ein Schnitt der Schuhspitze in vergrößertem Maßstabe.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie J-J der
Fig. 4· Fig. 8 bis 16 erläutern die Bildung des neuartigen Stiches.
Fig. 17 zeigt eine zur Bildung des neuartigen Stiches dienende Nadel.
Das Oberleder 1 wird fest über die Kante der Brandsohle 3 gezogen und mittels Zwecken 4 vorübergehend in aufgezwickter Lage befestigt. Die Schuhspitze wird mittels eines Drahtes S eingebunden, dessen Enden um Zwecken 6 herumgewunden sind, welch letztere tiefer in das Leistenholz eingetrieben werden als die Zwecken 4.
Wenn man Rahmen oder Wendeschuhwerk herstellen soll, so müssen die Zwecken oder Zwickstifte vor dem Annähen des Schaftes bzw. des Rahmens an die Brandsohle entfernt werden. Da das Oberleder aber leicht die ihm beim Zwicken gegebene Gestalt verliert, so muß man einige Zwecken stehenlassen, oder man schlägt auch vereinzelt kleine Zwecken oder Haltestifte ein, die während des Nähens
ίο im Schuh verbleiben und schließlich wieder entfernt werden. Durch diese während des Nähens in den Schuh verbleibenden Zwecken wird jedoch die Näharbeit erheblich beeinträchtigt. Gemäß der Erfindung finden an Stelle der Haltestifte einzelne voneinander getrennte Stiche Anwendung. Die Lage dieser Stiche ist dem Gutdünken des Arbeiters überlassen; zweckmäßig werden sie jedoch in un* mittelbarer Nähe der Aufzwickstifte gebildet,
damit die Spannung des Oberleders nach dem Herausziehen der Aufzwickstifte sowenig als möglich verloren geht. Die Bildung der neuartigen Stiche erfordert eine ganz geringfügige Fadenmenge. Man hat vorgeschlagen, das Oberleder ■ durch Stiche mit der Brandsohle zu verbinden, die durch einen fortlaufenden Faden miteinander in Zusammenhang stehen. Dies hat sich jedoch als unpraktisch erwiesen, da, abgesehen von dem sich hieraus ergebenden Fadenverlust, Schwierigkeiten durch Verwickeln des die einzelnen Stiche verbindenden Fadens mit dem Nähfaden der Einstechnähmaschine entstanden. Die gemäß der Erfindung hergestellten Stiche 7 stehen in keiner Weise miteinander in Zusammenhang und halten dennoch das Oberleder in aufgezwickter Lage. Nach der Bildung jedes einzelnen Stiches wird der zur Vorratsquelle führende Faden in unmittelbarer Nähe des Oberleders abgeschnitten, und der Schuh wird dann zwecks Bildens eines neuen Stiches vorgeschoben. Damit das Oberleder nach Entfernen des Einbindedrahtes seine eingebundene Lage beibehält, werden an den gegenüberliegenden Seiten der Schuhspitze Stiche 8 gebildet, die durch einen Faden 10 miteinander verbunden sind. Der diese Stiche verbindende Faden wird straff um die Schuhspitze herumgelegt. Diese Art des Einbindens ist einfach und vorteilhaft und ermöglicht vollständiges Abnehmen des Einbindedrahtes 5 vor dem Beginn des endgültigen Vernähens des Ober·- leders und der Sohle. Die Nadel der Einstechmaschine kann den ein Einbindemittel bildenden Faden noch fester um die Schuhspitze herumlegen, wodurch das Oberleder straffer auf den Leisten gezogen wird. Nachdem das Oberleder durch einzelne Stiche mit der Sohle vereinigt wird, werden die Aufzwickstifte oder Zwecken entfernt, worauf der Rahmen 12 mittels einer Einstechnaht 13 mit dem Oberleder und der Lippe der Brandsohle verbunden wird (Fig. 3). Nach dem Einstechen wird der Nährand in unmittelbarer Nähe der Einstechnaht 13 beschnitten (Fig. 4 und 7). Die einzelnen Stiche 7 und 8 bieten dem Einstechen und dem Beschneiden des Nährandes keine Schwierigkeiten. Der Arbeiter braucht der senkrechten Lage der Stiche 7 und 8 keine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da es gleichgültig ist, ob die Stiche 7 und 8 während des Beschneidens des Nährandes entfernt werden oder nicht. Diese Stiche beeinträchtigen den Einstechvorgang in keiner Weise und bilden, wenn sie im Schuh verbleiben, zusätzliche Befestigungsmittel.
ι und 3 sind die zu vernähenden Stofflagen, während 30 den zur Bildung der einzelnen Stiche dienenden Faden andeutet. Diejenige Seite des Werkstückes, an der die Nadel eindringt, ist im folgenden als die Außenseite bezeichnet, während unter der Rückseite die gegenüberliegende Seite des Werkstückes zu verstehen ist.
Das Bilden des neuartigen Stiches geschieht, indem zwei Fadenschleifen von der Außenseite des Werkstückes gegen die Rückseite durch das Werkstück hindurchgezogen werden. Eine dieser Schleifen wird an der Rückseite des Werkstückes durch die andere Schleife hindurchgezogen, worauf auf den zur Vorrats- ' quelle führenden Faden an der Außenseite des Werkstückes ein Zug ausgeübt wird, um die von der einen Schleife umgebene Schleife in das Werkstück hineinzuziehen. Das Festziehen des Stiches wird durch einen unmittelbaren Zug auf ein kurzes Fadenstück bewirkt, so daß nur die zur Stichbildung unbedingt notwendige Fadenmenge aufgebraucht wird. Der nach dem Festziehen des Stiches verbleibende schlaffe Faden findet zur Bildung des nächsten Stiches Anwendung.
Zur Bildung des neuartigen Stiches dient eine gebogene Öhrnadel 60, die zunächst eine Schleife 40 durch die Stofflagen 1 und 3 hindurchzieht. Das kurze Fadenende muß festgeklemmt werden (Fig. 8 bis 10), damit es nicht durch das Werkstück hindurchgezogen wird, und. zwar ist zu diesem Zwecke an der unteren Seite der Nadel eine Nut 80 angebracht (Fig. 17), in der der zur Vorratsquelle führende Fäden während des Vorganges der Nadel gleiten kann. Das kurze Fadenende wird zwischen der Nadel und dem Werkstück festgeklemmt, und der zur Bildung der Schleife notwendige Faden kann ohne weiteres von der Vorratsquelle abgezogen werden. Durch die Reibung des durch das Öhr der Nadel hindurchgezogenen Fadens wird die obere Seite der Schleife gespannt, und wenn die Nadel vorgerückt wird, so entsteht ein Räum zwischen dem Innenbogen der Nadel
und dem über denselben befindlichen Schenkel der Fadenschleife. Wenn die Nadel ihre Vorwärtsbewegung vollendet hat, so wird der obere Schenkel der Schleife durch einen Haken 90 eines Fingers 100 erfaßt (Fig. 8 bis.10). Die Schleife 40 wird von dem Finger 100 festgehalten, während die Nadel 60 eine zweite Schleife 11 durch das Werkstück hindurchzieht. Die Schleife 40 wird nach Vollendung der Schleife 11 an der Rückseite des Werkstückes von dem Finger 100 durch die Schleife 11 hindurchgeführt (Fig. 13). Zweckmäßig wird die Vorwärtsbewegung der j Nadel 60 während des Bildens der zweiten j
Schleife vergrößert (Fig. 9 und 13), damit j zwischen der Nadel und dem oberen Schenkel der Schleife 11 mehr Raum entsteht, in den der Finger 100 ungehindert eintreten kann. Wenn sich die Schleife 40 in der Schleife n befindet, so wird die Nadel 60 teilweise zu- | rückgezogen, so daß der obere Schenkel der Schleife 11 auf die Schleife 40 aufzuliegen kommt und die letztere in ihrer Lage fest- j klemmt. Während des fortgesetzten Rückganges der Nadel wird der Finger 100 zurückgezogen und läßt die Schleife 40 in der Schleife 11 zurück. Nachdem der Finger 100 vollständig von der Schleife 40 hinwegbewegt worden ist, und während des fortgesetzten |
Rückganges der Nadel wird die Schleife 11 J durch einen unmittelbar auf das zur, Vorrats- j quelle führende Ende des Fadens ausgeübten Zug in das Werkstück hineingezogen, wobei der Stich in der erforderlichen Weise festgezogen wird. Unmittelbar nach dem Festziehen des Stiches wird ein Messer 15 zur Einwirkung gebracht, um den zur Vorratsquelle führenden Faden in unmittelbarer Nähe des Werkstückes abzuschneiden, wodurch der Verschwendung von Faden vorgebeugt wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberleder und die Sohle nach dem Aufzwicken und vor dem endgültigen Vernähen mit der Sohle durch einzelne, voneinander unabhängige Stiche vereinigt werden, indem zwei Schleifen (40, 11) durch das Werkstück hindurchgezogen werden, von denen eine (40) durch die andere (11) hindurchgeführt wird, und daß dann auf das zur Vorratsquelle führende Fadenende ein Zug ausgeübt wird, um die von einer Schleife (11) umgebene Schleife (40) fest in das Werkstück hineinzuziehen,
, und daß schließlich das zur Vorratsquelle führende Fadenende in unmittelbarer Nähe des Werkstückes abgeschnitten wird, worauf die Auf zwickstifte oder Zwecken entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Einbindens der Schuhspitze zwei an gegenüberliegenden Seiten der Schuhspitze gebildete Stiche (8,8) durch einen Faden (10) miteinander verbunden werden, der fest um die Schuhspitze herumgelegt wird, um das Oberleder nach Entfernen des üblichen Einbindedrahtes während des endgültigen Vernähens in eingebundener Lage zu halten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1913275876D 1913-03-14 1913-03-14 Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk Expired DE275876C (de)

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DE275876T 1913-03-14

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