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Verfahren und Rahmen zum Herstellen eines Besatzstreifens sowie Besatzstreifen.
nach dem Verfahren Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Besätzen,
Kanteneinfassungen und ähnlichen Arbeiten, wie Knüpfarbeiten, die gewöhnlich von
der Arbeiterin bei der Ausführung von Nadelarbeiten für die Ausschmückung von Kleidungsstücken,
genähten Vorhängen, Decken, Überzügen o. dgl. für den Haushalt, Wäschestücken usw.
benutzt werden.
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Die Erfindung bezweckt die Herstellung eines Verzierungs-, Besatz-
oder Knüpfarbeitsstreifens, der bequem in einer Mannigfaltigkeit von Mustern durch
eine ungeübte Person mit Hilfe eines einfachen Handarbeitsrahinens in Verbindung
mit einer Familiennähmaschine hergestellt werden kann.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Herstellung eines durchbrochenen
Besatzstreifens, der ohne Verzerrung bequem und genau zu der Nadel einer Nähmaschine
beim Anbringen dieses Besatzstreifens an ein Stoffstück entweder als Oberflächenverzierung
oder als Kanteneinfassung oder als Einsatz geführt werden kann.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Handarbeitsrahmens
für die Benutzung mit einer Nähmaschine bei der Herstellung einer großen Mannigfaltigkeit
von Mustern für durchbrochene Besätze o. dgl. nach Art der obenerwähnten Knüpfarbeiten.
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Es ist zu bemerken, daß der in der Beschreibung benutzte Ausdruck
Schnur in dein weitesten Sinne benutzt ist und jedes schmale streifenartige Material,
wie beispielsweise auch einen Streifen, ein Band, einen Faden oder ein Garn, gewebt,
gestrickt, geflochten oder gezwirnt, umfaßt.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. r eine Draufsicht auf den zur Bildung eines Besatzstreifens
dienenden Rahmen gemäß der Erfindung; der Rahmen ist zur Herstellung eines Besatzes
o. dgl. von gleichförmiger Breite oder mit parallelen Kanten eingestellt.
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Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht des Rahmens, der zur Bildung von
spitz zulaufenden Besätzen o. dgl. eingestellt ist.
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Fig.3 ist eine in vergrößertem Maßstab dargestellte Endansicht der
Vorrichtung in der Einstellungslage der Fig. z.
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Fig. 4 und 5 sind Schnitte nach den Linien 4-4 bzw. 5-5 der Fig. z.
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Fig.6 ist eine in vergrößertem Maßstab dargestellte Seitenansicht
der in Fig. r gezeigten Vorrichtung.
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Fig.7 ist eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung, wenn sie in
Verbindung mit einer Nähmaschine benutzt wird.
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Fig. 8 ist ein Querschnitt durch die Vorrichtung an der Stichbildstelle
in einer Nähmaschine.
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Fig.9 ist eine schaubildliche Ansicht des freien Endes der Vorrichtung
in geöffnetem Zustand.
Fig.. io ist eine schaubildliche Ansicht
eines besonderen Nähmäschinendrückerfußes, der für die Vorrichtung gemäß der Erfindung
benutzt wird.
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Fig. i i ist eine schaubildliche Ansicht veranschaulicht den mit der
Vorrichtung'=be nutzten Schlingenabstreifer. .
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Fig.12 ist ein Querschnitt durch den Schlingenabstreifer der Fig.
i i.
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Fig. 13 ist eine Seitenansicht des Schlingenabstreifers der Fig. ii.
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Fig. 14 ist eine schaubildliche Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform
des Schlingenabstreifers.
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Fig. 15 bis 18 sind Draufsichten und veranschaulichen einige Arten
von Besätzen, die mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung hergestellt werden können,
Fig. i9 veranschaulicht die in Fig. 16 dargestellte Besatzart, die an einem Stoffstück
als Kanteneinfassung angebracht ist.
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Fig.2o veranschaulicht dieselbe Besatzart als Einsatz zwischen zwei
Stoffstücken.
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Fig. 21 veranschaulicht den in F ig. 15 dargestellten Besatz als Einsatz.
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Fig. 22 ist eine Draufsicht und veranschaulicht die erste Arbeitsstufe
beim Anbringen des Besatzes an ein Stoffstück.
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Fig. 23 ist ein Schnitt nach der Linie 23-23 der Fig. 22, und Fig.
24 ist ein Schnitt und veranschaulicht, in welcher Weise der Grundstoff gefaltet
wird, um den Besatzstreifen als Kanteneinfassung anzubringen. , Der zur Bildung
des Besatzstreifens dienende Rahmen weist einen Handgriff i auf, welcher eine lange,
in der Mitte hervorragende Zinke oder Zunge z hat, die an ihrem freien Ende in einen
T-förmigen Kopf 3 endet. Auf Lagerzapfen 4, die an dem Handgriff i befestigt sind,
sind die Seitenstangen oder Zinken 5a, 5b schwingbar gelagert, von denen jede die
Querschnittsform einer Winkelschiene hat, welche einen flachen Fußteil 5' und einen
aufrecht stehenden gezahnten Teil 5'' hat, der unter einem spitzen Winkel zu dem
Fußteil liegt (Fig.4). Die gezahnten aufrecht stehenden Teile 5" der Seitenstangen
liegen in einem gewissen Abstand voneinander und werden auch in einem gewissen Abstand
von der Mittelzunge 2 gehalten, um schmale, zur Aufnahme der Stiche dienende Spalte
6 zu erreichen. An dem freien Ende der Seitenstange 5a ist bei 7 ein abstandhaltender
Teil 8 von U-förmig gestaltetem Querschnitt angelenkt, der eine Rinne 9 hat, welche
die Enden der Seitenstangen sowie den T-förmigen Kopf der Zunge z umfaßt und aufnimmt.
Das spitz zulaufende Ende io der Seitenstange 5b erstreckt sich durch eine Öffnung
i i in den abstandhaltenden Teil 8 hindurch und wird hierdurch in Berührung mit
der einen Seite des T-förmigen Kopfes 3 gehalten, der wiederum in Berühung mit der
anderen Seitenstange (Fig. i) `aalten wird. Die Breite des T-förmigen Tcipfes 3,
ist hierbei so, daß, wenn der ab-'s.iandhaltende Teil 8 sich in der geschlossenen
Lage befindet, die Zahnreihen der Seitenstangen parallel zueinander liegen. Der
abstandhaltende Teil 8 kann mit einer oder mehreren zusätzlichen Öffnungen 12 zwecks
Aufnahme des spitz zulaufenden Endes i o der Seitenstange 5b versehen sein, wenn
es erwünscht ist, die Seitenstangen in einer Winkellage zueinander (Fig.2) einzustellen.
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An den Lagerzapfen 4 sowie zwischen den Wandungen der Rinne 9 des.
abstandhaltenden Teils 8 und dem T-förmigen Kopf 3 der Zunge 2 ist genügend Reibung
vorgesehen, um die Zunge mit jeder der beiden Seitenstangen 5a, 5b in paralleler
Lage zu halten, wenn ein, spitz zulaufender Besatz hergestellt werden soll.
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Ein solch spitz zulaufender Besatz von einer Länge, die größer als
die Länge des Rahmens. ist, kann natürlich nicht hergestellt werden.
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Eine Blattfeder 13 ist mittels der angenieteten Schäfte der Lagerzapfen
a. auf dein Handgriff i flach auf ihm aufliegend befestigt; diese Blattfeder 13
ist mit Schlitzen oder Kerben 14 zum Anbringen der die Rippe bildenden Schnur versehen,
wobei ein jeder Schlitz in Linie mit dem zugehörigen Spalt 6 (Fig. i) liegt. Der
abstandhaltende- Teil 8 besitzt gleichfalls Einschnitte oder Kerben 15 für die die
Rippe bildende Schnur, und ein jeder dieser Einschnitte liegt in Linie mit dem zugehörigen
Spalt 6. Der abstandhaltende Teil 8 kann ferner mit einem Einschnitt 16 als Klemme
für das Anfangsende der den Besatzgrund bildenden Schnur 17 (Fig. r) und mit einem
oder mehreren zusätzlichen Einschnitten i8 (Fig. 2) für eine der die Rippe bildenden
Schnüre 1g versehen sein.
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Aus. Fig. 6 ist zu entnehmen, daß die aufrecht stehenden Teile 5"
der Seitenstangen mit in gleichen Abständen liegenden senkrechten Schlitzen 2o versehen
sind, um Zähne 21 zu bilden, deren obere Enden leicht abgeschrägte Ecken 22 haben;
die Zähne 21 sind in ihrer Gestalt im wesentlichen rechteckig und weisen keine scharfen
Ecken auf. Die ersten wenigen Zähne 2i' an dem dem Handgriff i abgekehrten .Anfangsende
des Rahmens besitzen obere Enden, die mehr abgerundet sind als bei den übrigen Zähnen
2i, um die Endschlingen einer vorher gebildeten und genähten Länge eines Besatzstreifens
mit parallelen Kantenlinien zwecks Fortsetzens der Herstellung dieses Besatzstreifens,auf
irgendeine gewünschte
Länge bequemer aufnehmen zu können. Die Schlitze
2o erstrecken sich über die ganze Höhe der aufrecht stehenden Teile 5" abwärts bis
zu den Fußteilen 5' der Seitenstangen, so daß die den Grund des Besatzes bildende
Schnur 17, nachdem sie über die Zähne des Rahmens schlingenförmig gewunden worden
ist, im wesentlichen in Berührung mit der dazwischenliegenden Zunge 2 liegt. Die
flachen Fußteile 5 der Seitenstangen liegen in einer gemeinsamen Ebene mit der Zwischenzunge
-9, so- daß beide Seitenstangen und die Zunge flach auf der Stofftragplatte einer
gewöhnlichen Nähinaschine aufruhen können, die zu der Vorrichtung gemäß der Erfindung
benutzt wird.
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Die Nähmaschine kann die übliche Familiennähmaschine sein und weist
die Nadelstange 23 mit der Nadel 24 auf, welche sich durch das Stichloch 25 in der
Stichplatte 26 auf und ab bewegt. 'Die Maschine besitzt die übliche flache Stofftragplatte
27 und den eine Viereckbewegung ausführenden Stoffschieber 28, welcher durch die
üblichen Stoffschieberschlitze in der Stichplatte 26 hindurcharbeitet.
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Für die Benutzung mit dem Rahmen zur Herstellung eines Besatzstreifens
o. dgl. ist die übliche, unter Federwirkung stehende Drückerstange 29 der Nähmaschine
mit einem Drückerfuß 3o ausgerüstet, der eine flache Sohlenplatte 31 und einen aufgebogenen
Zehenteil 32 hat. Die Sohlenplatte 31 ist in ihrer längs verlaufenden Mittellinie
mit einem Stichloch 33 und auf jeder Seite dieser Mittellinie mit einem Führungsschlitz
34 für die aufgebogenen gezahnten Teile 5" der einen oder anderen Seitenstange 5a
bzw. 5b versehen; zwischen den Schlitzen 34 befindet sich eine schmale mittlere
Stange 35, die auf ihrer Unterseite mit einer umgekehrt V-förmig gestalteten Nut
36 versehen ist, die dazu dient, die zum Bilden der Rippe dienende Schnur jeweils
der Nadel zuzuführen, so daß letztere durch diese Schnüre hindurch und in deren
Längsrichtung einsticht. Die Schlitze 34 in dem Drückerfuß liegen in einem solchen
seitlichen Abstand von dem Stichloch 33, daß die zur Bildung der Rippe dienenden
Schnüre 19 in der Längsrichtung über den zugehörigen, zur Aufnahme der Stiche
dienenden Spalten 6 des Rahmens geführt werden.
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Um die Vorrichtung zur Herstellung eines Besatzstreifens mit parallelen
Kantenlinien zu benutzen, wird der Rahmen so eingestellt, daß seine Seitenstangen
5a, 5b parallel zueinander liegen: (Fig. i und 7). Eine den Besatzgrund bildende
Schnur 17 wird alsdann an ihrem Anfangsende verknotet und in Eingriff mit der in
dem abstandhaltenden Stück 8 vorhandenen Kerbe 16 gebracht. Die Schnur wird alsdann
von Hand aus um die Zähne der Seitenstangen herum in der Querrichtung des Streifens
hin und her und fortschreitend in dessen Längsrichtung zu Schlingen gelegt, um das
gewünschte Muster zu bilden. Die im wesentlichen rechteckige Form der Zähne 21 und
die Schräglage der Zähne in einer jeden Reihe von den Zähnen der anderen Reihe hinweg
helfen dem Arbeiter hierbei wesentlich bei der von Hand auszuführenden Schlingenbildung,
da die Schlingen auf den oberen Enden der Zähne und in nächster Nähe dieser oberen
Enden gebildet werden können und leicht auf die Zahn-,vurzeln zu gleiten. Die die
Rippen bildenden Schnüre i9 werden darauf in die Kerben 15 des abstandhaltenden
Teiles 8 eingelegt, längs des Rahmens ausgestreckt und in die Kerben 14 der Feder
13 eingeführt, so daß sie über den Schenkeln der Schlingen der Grundschnur 17 liegen.
Die die Rippen bildenden Schnüre i9 sollen hierbei anfänglich zu Längen geschnitten
werden, die wenigstens gleich der Länge des herzustellenden gewünschten Besatzstreifens
sind, wobei diese Länge das Vielfache der Länge des Handarbeitsrahmens ist. Dieselben
oder auch andere Fäden oder Schnüre können für die Grundschnüre und für die rippenbildenden
Schnüre benutzt werden. Die Seitenstangen 5a, 5b werden vorzugsweise versteift,
um der Biegung oder Verzerrung infolge der quer verlaufenden Spannungen der zu Schlingen
gelegten, den Grund bildenden Schnüre 17 zu widerstehen; die flachen Bodenteile
5' sind in der Mitte der Länge dieser Seitenstangen balkenartig verbreitert (Fig.
i und 2).
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Der Rahmen wird nunmehr der Nähmaschine dargeboten und eine Reihe
von Stichen durch eine rippenbildende Schnur hindurch hergestellt, um letztere auf
den Schenkel der Schlingen der Grundschnur zu befestigen. Der Nähfaden bzw. die
Nähfäden werden alsdann abgeschnitten und eine zweite Reihe von Stichen durch die
andere rippenbildende Schnur hindurch hergestellt, um letztere an den Schenkeln
der Schlingen der Grundschnur parallel zu der ersten rippenbildenden Schnur zu befestigen.
Nachdem beide rippenbildenden Schnüre auf den Schlingen der Grundschnur angenäht
worden sind, wird der Rahmen aus der Maschine entfernt und die genähte Länge des
fertigen Besatzes von den Zähnen des Rahmens abgestreift.
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Um dieses Abstreifen zu unterstützen, kann ein Abstreifer 3.7 (Fig.
i i, 1.2 und 13)
vorgesehen sein, der aus zwei aus Blech bestehenden und bei
38 aneinander genieteten Teilen hergestellt wird; dieser Abstreifer besitzt untere
und obere abgebogene Teile 39, 4o, die in einem gewissen Abstand voneinander
stehen,
um einen Führungskanal 41 (Fig. i2) zur Aufnahme des Bodenteils 5' der Seitenstange
5b zu bilden. Die abgebogenen Teile 39, 4o des Abstreifers besitzen in einen gewissen
Abstand voneinander liegende aufrecht stehende Lappen 42, 43, die einen Kanal für
den aufrecht stehenden gezahnten Teil 5" der Seitenstange 5b bilden. Jeder dieser
Lappen 42, 43 hat eine schräg verlaufende Kante 44, die die Schlingen des Besatzstreifens
aufwärts drückt (Fig.ii), so daß sie außer Eingriff mit den Zähnen der Seitenstange
5b kommen. Der Besatzstreifen kann alsdann von den Zähnen der anderen Seitenstange
5a
bequem entfernt werden. Natürlich müssen die Anfangsenden der Schnüre in
den Haltekerben des Teils 8 abgeschnitten und letzterer geöffnet werden, bevor der
Abstreifer an der Seitenstange 5b angebracht werden kann. Der innere Lappen 42 des
Abstreifers: soll sich vorzugßweise ziemlich dicht .an den gezahnten aufrecht stehenden
Teil s" der Rahmenseitenstange anlegen, so daß der äußere aufrecht stehende Lappen
43 des Abstreifers dicht an der Seitenstange gehalten wird, damit die schräg verlaufende
Kante 44 des äußeren Lappens mit den Enden der Schlingen des Besatzstreifens in
Eingriff kommt und sie emporhebt. Um ein sattes Anliegen des Abstreifers an der
Außenfläche des gezahnten aufrecht stehenden Teils 5" der Seitenstange 5b zu erzielen,
kann der Abstreifer mit einer Federzunge 45 (Fig. 14) versehen sein, die federnd
mit der Innenfläche des gezahnten Teils durch eine in dem inneren Lappen 42 des
Abstreifers vorgesehene Öffnung hindurch in Eingriff kommt.
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Nachdem der genähte Teil des Besatz-Streifens von dem Rahmen entfernt
worden ist, können die letzten wenigen genähten Schlingen bequem von Hand aus, unterstützt
durch die zugespitzte Zunge 47 des Abstreifers, an den abgerundeten Endzähnen 21'
neben dem abstandhaltenden Teil 8 angebracht werden, der alsdann in die in Fig.
i dargestellte geschlossene Lage geführt wird. Die zugespitzte Zunge 47 des Abstreifers
wird hierbei lediglich dazu benutzt, die letzten wenigen Schlingen auf die- Wurzeln
der abgerundeten Zähne 21' vollständig hinunterzustoßen, so daß diese Schlingen
mit den flachen Fußteilen 5' der zugehörigen Seitenstangen 5a, 5b in Eingriff kommen.
Mit anderen Worten, es werden die Schlingen auf den abgerundeten Enden der Zähneei'
von Hand aus angebracht und darauf auf die Wurzeln dieser. Zähne zu durch die Benutzung
der Zunge 47 oder eines _ anderen geeigneten Werkzeuges - hinuntergestoßen. Das
von Hand auszuführende schlingenförrnige Aufwickeln der Grundschnur 17 wird alsdann
fortgesetzt, um den Rahmen von neuem zu füllen, worauf die die Rippen bildenden
Schnüre straff gezogen, und in die Haltekerben 14 sowie unter die Feder 13 geführt
werden. Der Nähvorgang wird alsdann an den Stellen wieder aufgenommen, an denen
er vorher unterbrochen wurde, und bis zu dem Hand-g ri iffende des Rahmens
fortgesetzt. Es i st nicht die Gefahr vorhanden, daß der Nähvorgang zu weit fortgesetzt
wird, da der eine oder andere der aufrecht stehenden Lagerzapfen 14 mit dem aufgebogenen
Zehenende 32 des Drückerfußes in Eingriff kommen wird und den Vorschub des Rahmens
aufhält, bevor die Nadel das Ende des zugehörigen, zur Aufnahme der Stiche dienenden
Spalts 6 des Rahmens erreicht. Die Abstreif-, Aufwickel- und Nähvorgänge werden
alsdann wiederholt, bis der Besatzstreifen die gewünschte Länge erreicht hat.
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Aus Fig. 8 ist zu erkennen, daß der emporgehende Stoffschieber 28
mit der Mittelzunge 2 des Rahmens in Eingriff kommt und letzteren infolge des, nachgiebigen,
nach unten gerichteten Druckes des unter Federwirkung stehenden Drückerfußes 30
lüftet. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß die von den Stoffschieberzähnen
auf der Unterseite der Zunge ausgeübte reibende Bewegung den Reibungswiderstand
überwindet, der eine Folge des Ineingrifftretens der schlingenförmig aufgewickelten
Grundschnur 17 mit der unteren Fläche des Drückerfußes 30 ist, so daß der
Stoffschieber den umwickelten Rahmen unter dem Drückerfuß hinweg wirksam vorschiebt.
Die Zunge :2 kann, wenn dies erforderlich -,vird,-durch ein Sandstrahlgebläse oder
in ariderer Weise auf ihrer Unterseite gerauht werden, um den Griff des Stoffschiebers
an der Zunge zu erhöhen.
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Um einen spitz zulaufenden Streifen herzustellen, wird der Rahmen
so eingestellt, daß die Seitenstangen 5a, 5b schräg zueinander verlaufen (Fig.2).
Die den Besatz bildende Grundschnur 17 wird alsdann um die Zähne der Seitenstangen
in irgendeinem gewünschten Muster herumgeschlungen, und die die Rippen bildenden
Schnüre i9 werden in der Längsrichtung der Seitenstangen zwischen den Kerben 15,
18 und den Schlitzen 14 der Feder 13 gestreckt. Die Zunge :2 wird alsdann parallel
zu der einen Seitenstange 511 verschoben und die eine dazwischenliegende rippenbildende
Schnur quer zu den Schlingenschenkeln der Grundschnur angenäht. Wenn das Annähen
der ersten rippenbildenden Schnur beendet ist, werden die Seitenstängeg von der
durch die ausgezogenen Linien dargestellten Lage in die durch die gestrichelten
Linien angedeutete Stellung in Fig.2 geschwungen, um die andere Seitenstange
5a
parallel zu der Zunge 2 zu verschieben. Die Stichbildung der zweiten rippenbildenden
Schnur an der schlingenförmig aufgewickelten Grundschnur wird alsdann vorgenommen.
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Eine große Mannigfaltigkeit von Besätzen kann gemäß der Erfindung
hergestellt werden. In Fig. 15 ist eine leiterartige Form eines Besatzes dargestellt,
der in einem gewissen Abstand voneinander liegende parallele Querstäbe 48 hat. Fig.
16 veranschaulicht einen Besatz mit parallelen Kanten, die aus dicht nebeneinanderliegenden
8en mit winklig liegenden oder zickzackförmig verlaufenden Querstäben 49 bestehen.
Fig. 17 veranschaulicht die offene Form eines spitz zulaufenden Besatzes aus auseinandergezogenen
8en. Der Besatz mit parallelen Kanten der Fig. 18 wird durch Benutzung einer zusätzlichen
Grundschnur 17' gebildet, die auf dem Rahmen so aufgeschlungen wird, .daß ihre Schlingenschenkel
die Schlingen der Grundschnur 17 kreuzen, so daß eine Reihe von Xen zwischen
den die Rippen bildenden Schnüren 1g gebildet wird.
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Jeder der beschriebenen Besatzstreifen kann bequem und genau als Kanteneinfassung
an ein Stoffstück dadurch angebracht werden, daß der Besatzstreifen auf den Grundstoff
gelegt wird und beide einer Nähmaschine dargeboten werden (Fig. 22 und 23), die
den Drückerfuß 3o dazu benutzt, eine der rippenbildenden Schnüre des Besatzes der
Nadel zuzuführen, die den Besatz auf dem Grundstoff 50 mit einer Reihe von
Stichen 51 annäht. Der Grundstoff 5o wird alsdann um die Stichbildungslinie 51 in
die in F,ig. 2.1 dargestellte Lage gefaltet und in seine Lage gedrückt oder durch
eine zusätzliche Stichreihe 52 zusammengenäht. Fig. ig veranschaulicht eine Ansicht
des mit einer Kanteneinfassung versehenen Grundstoffes der Fig.24. Durch Wiederholung
der Arbeit und Benutzung eines zusätzlichen Stoffstückes 5o' kann der Besatzstreifen
als Einsatz angebracht werden. Diese Wirkung ist in Fig. 2o in Annäherung an einen
Hohlsaum mit zickzackförmig verlaufenden Querstäben und in Fig.21 in Annäherung
an einen Hohlsaum mit parallelen Querstäben dargestellt. - Da der Besatzstreifen
anfänglich mit genau parallelen rippenbildenden Schnüren ig hergestellt wird, und
da diese Schnüre dazu benutzt werden, die darauf gebildeten Stichlinien 51, 52 zu
führen, welche benutzt werden, um den Besatzstreifen als Kanteneinfassung oder als
Einsatz anzubringen, so folgt, daß ein hoher Grad von Genauigkeit beim Herstellen
von Einsätzen gleichförmiger Breite und beim gleichmäßigen Ansetzen von Kanten erzielt
wird. Verschieden gefärbte Fäden, Schnüre, Stricke, Garne o. dgl. und Vereinigungen
der letzteren können bei der Bildung des Besatzgrundes benutzt werden. Die rippenbildenden
Schnüre können aus irgendeinem geeigneten schnur- oder bandartigen Material bestehen,
das genügend Dicke und Körper aufweist, um durch Zusammenarbeiten mit einem Führungsglied
einer Nähmaschine geführt zu werden.