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Verfahren und Strickmaschine zur Herstellung. einer Rechts-Rechts-Ware
mit auf einer Warenseite aufplattierten glatten Maschen Die Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Wirkware nach Patent 594 69o.
Bei dieser Ware sind die Maschen einer in Rechts-Rechts gearbeiteten Grundware auf
der Warenvorderseite von Maschen eines zweiten Fadens aus glattem Material überdeckt,
und dieser Faden ist zu glatten Maschen so ausgebildet, daß auch seine Platinenmaschen
die Grundware auf der Warenvorderseite überdecken und dabei so große Schleifen bilden,
daß die Dehnbarkeit und Elastizität der Grundware durch die glatten Maschen nicht
verringert ist.
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Zur Herstellung einer solchen Ware auf der Strickmaschine wird gemäß
der Erfindung so verfahren, daß der zu Rechts-Rechts-Maschen zu verarbeitende Faden
gleichzeitig beiden Nadelreihen vorgelegt, aber zunächst nur im Nadelkopf der einen
Nadelreihe eingeschlossen wird, worauf im gleichen Arbeitsgang der zweite Faden
den Nadeln der Gegennadelreihe zugeführt und mit dem ersten Faden zusammen von diesen
Nadeln zu Doppelmaschen ausgebildet wird, wobei zuerst die glatten Maschen und die
Rechts-Rechts-Maschen auf der Gegennadelreihe gebildet und zuletzt die Rechts-Rechts-Maschen
der ersten Nadelreihe durch Nachzug dieser Nadeln abgearbeitet werden. Die Strickmaschine
zur Ausführung dieses Verfahrens ist gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß die
Nadeln der einen Nadelreihe mit einem Kopf versehen sind, dessen Hakenöffnung in
einer zweifach gebrochenen Linie verläuft, und daß zur Sicherung der Fadeneinlage
des Fadens in die Nadeln der Gegennadelreihe in dem zu dieser Nadelreihe gehörigen
Schloß die Seitendreiecke mit dreh-oder schwenkbaren Zungenteilen in Verbindung
stehen, wodurch der Weg dieser Nadeln entsprechend geändert wird.
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Die Rechts-Rechts-Ware auf einer Warenseite mit glatten Maschen zu
plattieren, ist zwar bereits mehrfach bekanntgeworden. Die Herstellung derselben
geschieht einerseits dadurch, daß der Faden, welcher zu Rechts-Rechts-Maschen verarbeitet
wird, von einer Nadelreihe erfaßt und über die offenen Nadelzungen der gegenüberliegenden
zweiten Nadelreihe gezogen wird, wie bei der bekannten Arbeitsweise an Rundstrickmaschinen,
welche mit Nachzug arbeiten, so daß die erstgenannte Nadelreihe ihre Maschen vollständig
ausbildet, worauf der zu glatten Maschen zu verarbeitende Faden der zweiten Nadelreihe,
welche ihre Maschen noch nicht abgearbeitet hat, zusätzlich zugeführt wird. Darauf
folgend werden die Nadeln der zweiten Nadelreihe
abgezogen, und
es werden gleichzeitig von diesen die glatten Maschen gearbeitet, so daß dadurch
eine Rechts-Rechts-Ware mit einplattierten glatten Maschen entsteht.
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Andererseits wird eine Rechts-Rechts-Ware mit aufplattierten Maschen
auf einer Warenseite erzeugt dadurch, daß der Plattierfaden von einer Nadelreihe
zuerst über die bereits vorher ausgetriebenen und in Fanghöhe -zurückbewegten Nadeln
der zweiten ihr gegenüberliegenden Nadelreihe gelegt wird, ohne daß die Nadeln der
ersteren Nadelreihe ihre Maschen hinter die Nadelzungen bringen und Maschen bilden.
Darauf folgend werden die gelegten Fadenschlingen durch einen Draht o. dgl. so gehalten,
daß die Nadeln der erstgenannten Nadelreihe über demselben bewegt werden können,
so daß letztere zur Aufnahme des Rechts-Rechts-Fadens ganz ausgetrieben und wieder
zurückgezogen werden können, um mit den Nadeln der zweiten hjadelreihe zusammen
die Rechts-Rechts-Maschen zu bilden.
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Auf diese Weise werden auf einer Nadelreihe mit den RtchtS-Rechts-Maschen
zusammen aufplattierte Doppelmaschen erzeugt, wobei die Platinenmaschen der aufplattierten
Ware in jeder Maschenreihe, beispielsweise wie bei einer Perlfangreihe, mit den
Maschen der gegenüberliegenden Warenseite verschlungen sind, so daß eine Rechts-Rechts-Ware
mit aufplattierten Perlfangmaschen verbunden wird.
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Die Nachteile dieser genannten Herstellungsverfahren begründen sich
darin, daß beim ersteren die glatten Maschen nur zwischen die Rechts-Rechts-Ware
einplattiert werden können und außerdem die glatten Maschen die Dehnbarkeit und
Elastizität der Rechts-R.echts-Ware begrenzen. Dagegen wird bei der letzteren Herstellungsweise
die Rechts-Rechts-Ware von den aufplattierten Maschen nur teilweise überdeckt, und
zwar infolge der perlfangartigen Verschlingung der Platinenmaschen des PIattierfadens,
und andererseits weist dieseWare zwar eine große Dehnbarkeit, aber nur eine geringe
Elastizität auf.
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Die Zeichnung stellt den E-rfin,dungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dar, und zwar zeigen Fig. i die Ware nach dem Hauptpatent im Längsschnitt, Fig.2
die gleiche Ware in Vorderansicht auf die mit glatten Maschen überdeckte Warenseite
und ' Fig. 3 dieselbe Ware im Querschnitt.
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Fig. q. veranschaulicht die in an sich bekannter Weise besonders ausgebildeten
Nadeln des einen Nadelbettes.
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Fig. 5 stellt ein zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignetes Schloß in der Draufsicht dar. In Fig. 6 ist die Bewegung der Nadeln beim
Maschenbildungsvorgang gezeigt.
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Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einer Flachstrickmaschine
werden in der einen Nadelreihe b Nadeln verwendet, deren Haken in an sich bekannter
Weise in einer zweifach gebrochenen Linie verläuft.
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Die erwähnte Ware wird auf Strickmaschinen mit zwei einander gegenüberliegenden
Nadelbetten hergestellt. Der Faden 2 (Grundfaden, vgl. Fig. i bis 3 und 6), wird
von beiden Nadelreihen zu Rechts-Rechts-Ware verarbeitet, während der Faden i (Deckfaden)
nur auf einer Nadelreihe zu einer glatten Kulierware so verarbeitet wird, daß die
glatte Ware die Rechts-Rechts-Ware auf einer Warenseite vollkommen überdeckt. Auf
dieser Warenseite bilden die Nadelmaschen des Grund- und des Deckfadens Doppelmaschen.
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Die Herstellung dieser Ware geschieht gemäß der Erfindung beispielsweise
auf einer Flachstrickmaschine in der Weise, daß die Nadeln beider Nadelreihen a
und b (Fig. 6) zuerst ganz gehoben und dann wieder bis zur Fadeneinlegestelle zurückbewegt
werden (Nadelgruppen d in Fig. 6), worauf der Faden 2 den beiden Nadelreihen zugeführt
wird. Hierauf werden die Nadeln der Nadelreihe a durch die Seitenteile 6 (Fig.5)
soweit zurückgezogen, daß der Faden. 2 in den Nadelhaken eingeschlossen wird; wie
Nadelgruppe e in Fig. 6 darstellt. Darauf folgend, nachdem der Faden2 jeweils im
Nadelhaken der Nadelgruppe e eingeschlossen ist, wird der Faden i gelegt, so daß
dieser nur von den Nadeln der Nadelreihe b durch die Gruppe f erfaßt
wird. Durch die Nadeln der Gruppe g werden nun die Fädeiv 2 und i zusammen zu Doppelmaschen
ausgebildet. Nachdem die Maschen der Gruppe g gebildet sind, werden die Nadeln der
Nadelreihe a (Gruppe h) so tief abgezogen, daß die auf den Nadeln liegenden Maschen
über die im Nadelhaken liegenden Maschenschlingen abgeschlagen werden. Nach diesem
Verfahren wird der Faden 2 auf beiden Nadelreihen a und b zu Rechts-Rechts-Maschen,
der Faden i auf der Nadelreihe b zu glatten Maschen ausgebildet, so daß der Faden
r mit dem Faden 2 auf der Nadelreihe b zu doppelten Nadelmaschen verarbeitet wird.
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Diese Arbeitsweise ist ähnlich wie das Arbeiten von Rechts-Rechts-Ware
mit Randschloß (Nachzug), wobei zuerst die Maschengröße durch die im hinteren Schloß
befindlichen Seitendreiecke 3 (Fig.5) bestimmt wird und die gegenüberliegenden Maschen
nachgeholt werden. Dadurch werden die Nadein
der Nadelreihe b tiefer
als beim Arbeiten ohne Randschloß zwischen die die Maschen abschlagenden Platinen
(Maschenbildner) gezogen, so daß der Faden i, welcher nur glatte Maschen bildet,
verhältnismäßig große Schleifen bzw. Maschen bildet, wodurch eine geschlossene Rechts-Rechts-Ware,
verbunden mit einer losen glatten Ware, erreicht wird. Der Faden i wird dabei so
verarbeitet, daß dieser die Nadelmaschen des Fadens 2 der Nadelreihe b überdeckt,
was durch die beschriebene Herstellungsweise und durch die besondere an sich bekannte
Ausbildung des Nadelkopfes (Fig. 4) der Nadeln in der Nadelreihe b (Fig. 6) geschieht.
Die Hakenöffnung der Nadel b ist nicht kreisbogenförmig gestaltet, sondern verläuft
in einer zweifach gebrochenen Linie, die, von dem Zungendrehpunkt ausgehend, zunächst
einen stumpfen und dann einen spitzen Winkel bildet, worauf sie in die Hakenspitze
ausläuft. Bei der beschriebenen Arbeitsweise wird der Faden 2 durch die gegenüberliegenden
Nadeln a in den spitzen Winkel des Nadelkopfes dieser Sondernadel gezogen, so daß
der Faden i, welcher später eingelegt wird, zwangsläufig unter den Faden 2 in diesem
Nadelkopf zu liegen kommt und somit den Faden 2 in der .ausgebildeten Masche überdeckt.
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Die Schloßausbildung ist aus Fig.5 ersichtlich. Das Schloß v der Nadelreihe
d (vordere Nadelreihe) ist in bekannter Weise mit den Seitendreiecken 6, dem Mitteldreieck
8 und den Randschloßteilen 7 versehen. Das hintere Schloß lz der Nadelreihe
b ist mit zweiteiligen Nadelabzugsdreiecken ausgestattet. Mit jedem von zwei
Nadelabzugsteilen 3 (Fig. 5) ist je ein schwenk- oder drehbar angeordnetes Zungenteil
4 verbunden, und zwar so, daß das Zungenteil 4 in der bekannten Bewegungsrichtung
des Nadelabzugteiles 3 (Führungsnute zur Einstellung der Maschengröße) gleichzeitig
mit diesem mitbewegt wird. Außerdem ist das Schloß mit einer Vorrichtung zur Hochstellung
des jeweils voranlaufenden Nadelabzugsteiles 3 bzw. 4 sowie der Teile 6 und 7 versehen.
Diese Vorrichtung ist mit dem Zungenteil 4 so verbunden, daß jeweils mit dem Hochschieben
des voranlaufenden Seitenteiles 3 die Zunge 4 den Kanal 5 schließt, während im arbeitenden
Seitenteil 3 der Kanal 5 durch die Zunge q. in der in Fig. 5 dargestellten Art geöffnet
ist. Durch diese Schloßausbildung wird die Nadelbewegung nach der beschriebenen
und in Fig.6 dargestellten Arbeitsweise erzielt und die Fadeneinlage des Fadens
i gesichert, und zwar dadurch, daß die Nadeln der Gruppe f (Fig.6) während der Fadenaufnahme
im Kanal 5 (Fig. 5) geführt sind.
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Bei Rundstrickmaschinen ist die Arbeitsweise der Nadeln gegenüber
der beschriebenen Arbeitsweise auf Flachstrickmaschinen dieselbe. Die Nadeln der
Nadelreihe b arbeiten im Nadelzylinder, die Nadeln der Nadelreihe a in der Rippscheibe.
Die Schloßausbildung ist bei Rundstrickmaschinen allgemein einfacher, da die Nadeln
in der Regel nur in einer Richtung den Schloßkanal durchlaufen, so daß die Zylindernadeln
im Sinne des Schloßkanals 5 (Fig.5) und der Nadeln in der Nadelreihe b (Fig. 6)
bewegt werden, wobei das Zungenteil 6 in Fortfall kommt. Die Rippnadeln werden im
Sinne des Schloßkanals 9 (Fig. 5) und der Nadeln der Nadelreihe a (Fig. 6) bewegt,
wobei die Nadeln gemäß der strichpunktierten Linie der. Schlolkanal 9 durchlaufen.