DE2753867C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Dampfphasen-Isomerisierung
von Xylol in einem Gemisch von alkylaromatischen
Verbindung mit 8 Kohlenstoffatomen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein wesentlicher Nachteil des derzeit angewandten Niederdruck-
Dampfphasen-Isomerisierungsverfahrens unter Anwendung
von Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Katalysator ist dessen geringe
Toleranz für Äthylbenzol in dem Ausgangsmaterial. Der
Katalysator führt nur zur Umwandlung von Äthylbenzol bei so
scharfen Bedingungen, daß durch Disproportionierung unannehmbarer
Verlust an Xylol eintritt. Dieses Verfahren hat den
weiteren Nachteil, daß der Katalysator aufgrund von "Verkokung"
rasch an Aktivität nachläßt, also einer Abscheidung einer kohlenstoffhaltigen
Schicht, die die aktiven Stellen des Katalysators
maskiert. Der "Koks" kann zwecks Regenerierung der Aktivität
des Katalysators mit Luft weggebrannt werden. Kontinuität
des Betriebs wird nach der gut bekannten "Swing-Reaktor"-
Technik unter Einsatz von zwei oder mehreren Reaktoren erreicht,
von denen einer in Betrieb ist, während in einem weiteren
Reaktor, der verbrauchten Katalysator mit durch Koksabscheidung
verlorengegangener Aktivität enthält, regenerierendes
Brennen erfolgt. Zyklen von 2 bis 4 Tagen sind übliche
Praxis für einen Reaktor, der für diesen Zeitraum im Betrieb
ist, und beim anschließenden Übergang auf einen frisch regenerierten
Behälter.
Eine weitere technisch zur Verfügung stehende Wahlmöglichkeit
ist das Octafining-Verfahren, bei dem hoher Druck und
große Wasserstoffmengen beteiligt sind. Ein Alternativ-Verfahren
ist die Isomerisierung in flüssiger Phase bei einem zur
Beibehaltung dieser Phase angemessenen Druck. Hoch-aktive
Zeolith-Katalysatoren sind unter diesen Bedingungen wirksam
und zeigen lange Zykluslebensdauer, möglicherweise, weil
Koksvorstufen durch die flüssigen Reaktionskomponente gelöst
und vom Reaktor vor ihrer Zersetzung von Koks weggeführt werden;
vgl. z. B. die US-Patentschriften 33 77 400, 35 78 723
und 38 56 871.
Weiter ist bekannt, daß der Zeolith ZSM-5 ein sehr wirksamer
Katalysator für die Isomerisierung von Xylolen ist; vgl.
US-PS 37 90 471, 38 56 873, 38 56 872 und 38 56 871. Zu bemerken
ist, daß die US-PS 38 56 873 einen breiten Bereich von Betriebsbedingungen
beschreibt und die Wirksamkeit des Katalysators
bei 1) niederer Temperatur, hohem Druck und 2) hoher
Temperatur, niederem Druck über Zeolith ZSM-5 nachweist. Bei
diesem Stand der Technik ist zu erwarten, daß der Zeolith
ZSM-5 bei der Niederdruck-Dampfphasen-Isomerisierung wirksam
arbeitet, und dies trifft tatsächlich zu. Dieser Zeolith und
die verwandten Zeolithe werden nachfolgend durch ihr Siliciumdioxid/
Aluminiumoxid-Verhältnis, den Zwangsindex (constraint
index) und die Kristalldichte definiert. Ferner sammeln in Abwesenheit
von Wasserstoff diese Zeolithe im Betrieb Koks in
einer Weise an, die aufgrund der Erkenntnis auf dem Fachgebiet
kurze Zykluszeiten erfordert, wenn außerhalb der nun
als für verlängerte Betriebsperioden wesentlich gefundenen
Grenzbedingungen gearbeitet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Dampfphasen-Isomerisierung
von Xylol in einem Gemisch von alkylaromatischen Verbindungen
mit 8 Kohlenstoffatomen möglichst ohne Koksbildung
und Xylolverluste durchzuführen. Dies wird erfindungsgemäß
mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahren
erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich gut für die Modernisierung
der derzeitigen Anlagen für die Tieftemperatur-
Dampfphasen-Isomerisierung, wie oben erörtert, unter
Ersatz des üblichen Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Katalysators
durch einen Zeolithen, wie im Anspruch 1 definiert,
und unter Anpassung der Verfahrensbedingungen an den Ersatzkatalysator.
Die Hauptanpassung berücksichtigt die
langen Betriebsperioden, die erreicht werden können. Nur
ein einziger Reaktor ist für den Ersatzkatalysator angebracht.
Weitere Reaktoren können stillgelegt oder während
der vielen Monate, die der Katalysator seine Wirksamkeit
erhält, parallel verwendet werden.
Gemäß üblicher Praxis werden Lagertanks für Alkylaromatenfraktionen
mit einem Inertgas geschützt, z. B. Stickstoff,
+so daß Peroxide nicht entstehen. Haben sich jedoch diese unerwünschten
Verbindungen durch Kontakt der C₈-Aromaten mit Luft
gebildet, kann die notwendige Peroxidfreiheit durch Perkolieren
durch Aluminiumoxid erreicht werden. Eine bevorzugte
Methode zum Entfernen ist die Destillation vor dem Kontakt
mit dem Isomerisierungs-Katalysator. Dies
kann vor dem Einführen der Aromatencharge in den Gewinnungs- und
Isomerisierungskreis geschehen. Alternativ kann die Charge
in den Kreis vor der Destillation zur Entfernung höher siedender
(C9+) Verbindungen, die im Isomerisator gebildet werden,
eingeführt werden. Da das erfindungsgemäße Verfahren
Äthylbenzol umzuwandeln vermag, wird die vorläufige Destillation
vorzugsweise so durchgeführt, daß beträchtliche Mengen
Äthylbenzol in der Charge unter erheblicher Einsparung an Destillationskosten
zurückbleiben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren so durchgeführt, daß eine Konzentration
an Äthylbenzol im Kreislauf etwa der der Charge
entsprechend erhalten bleibt, da die neuen Katalysatoren die
Eigenschaft zeigen, Äthylbenzol durch Disproportionierung bei
sehr geringer Disproportionierung von Xylolen umzuwandeln, was
die Entfernung von Äthylbenzol-Umwandlungsprodukten durch übliche
Fraktionierung im Kreislauf ermöglicht.
Ein typisches Zufuhrmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren
enthält 19,0% Äthylbenzol, 20,3% o-Xylol, 41,3% m-Xylol,
18,6% p-Xylol und 0,8% C₉ und schwere Aromaten, jeweils
auf das Gewicht bezogen, und es kann einem vorhandenen
Äthylbenzolturm mit einer Geschwindigkeit von beispielsweise
45,36 t/h zugeführt werden. Das Kopfprodukt
des Turms, hauptsächlich aus Äthylbenzol bestehend, kann mit
einer Geschwindigkeit von etwa 7,12 t/h bei typischer
Arbeitsweise abgezogen werden, wobei sich die Bodenrückstände
vom Turm aus 38,24 t/h gemischter Xylole
und Äthylbenzol zusammensetzen, das mit 206,2 t/h
Rückführprodukt aus der Isomerisierungs- und
Destillationsstufe, wie hier zu beschreiben, vermischt wird.
Der Mischstrom von 244,44 t/h wird zu einer
p-Xylol-Gewinnungseinheit, z. B. einer Zone fraktionierter
Kristallisation, geführt, aus der 35,38 t/h p-Xylol
als Hauptprodukt des Verfahrens erhalten werden.
Von der Gewinnungseinheit gelangt ein Strom von Aromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen, von p-Xylol befreit, mit 209,06 t/h
in eine Isomerisiereinheit, in der er in der
Dampfphase mit der Säureform des Zeolithen ZSM-5 (H-ZSM-5)
bei 260 bis 427°C und einem Druck von 1,72 bar
in Berührung gelangt, was zu Umwandlung
von Xylolen zur Gleichgewichtskonzentration der drei Isomeren
und zu teilweiser Umwandlung von Äthylbenzol zu Benzol und
Diäthylbenzolen führt. Das die Isomerisierungseinheit verlassende
Material wird in einen Stabilisator überführt, aus dem
Verbindungen mit weniger als 8 Kohlenstoffatomen über Kopf
abgenommen und ein Bodenstrom von 208,11 t/h
in eine Auftrennanlage überführt wird, aus dem eine schwere
Bodenfraktion von Verbindungen mit 9 oder mehr Kohlenstoffatomen
ausgebracht wird.
Das Über-Kopf-Produkt aus der Auftrennanlage setzt sich
im wesentlichen aus aromatischen Verbindungen mit 8 Kohlenstoffatomen
zusammen, unter denen die Xylole im wesentlichen
im Gleichgewichtsverhältnis vorliegen. Dieser Strom wird zum
Zumischen zu frischem Ausgangsmaterial aus dem Äthylbenzol
turm, wie oben beschrieben, rückgeführt.
Beim Arbeiten in der hier beschriebenen Weise bleibt der
Isomerisierungs-Katalysator ohne Regenerieren monatelang, bis
zu einem Jahr oder mehr im Betrieb. Wie in den späteren Vergleichsbeispielen
gezeigt, führt ein höherer Partialdruck an
Aromaten zu raschem Aktivitätsabfall des Katalysators, so daß
sich seine Leistung der eines billigen Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-
Katalysators angleicht. Ähnlich wirkt der erfindungsgemäße
Katalysator bei der Isomerisierung von Xylolen bei höheren
Temperaturen und in Gegenwart von Peroxiden, fällt aber
in seiner Aktivität und/oder Selektivität ähnlich rasch wie
der weniger kostspielige Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Katalysator
ab.
Der Druck für die erfindungsgemäße Isomerisierung wird
als Partialdruck aromatischer Kohlenwasserstoffe gemessen,
der kleiner als 7,0 bar sein soll.
Wird der Partialdruck aromatischer Kohlenwasserstoffe erhöht,
fällt die Zykluslebensdauer des Katalysators leicht ab. Die
Zufuhr zum Isomerisator kann, wenn gewünscht, bei höherem Gesamtdruck
erfolgen, indem inerte Verdünnungsmittel, wie Stickstoff
oder Wasserstoff zugesetzt werden, vorzugweise
jedoch wird die Erfindung mit unverdünnten Kohlenwasserstoffen
bei einem Druck durchgeführt, der nur ausreicht, den
in Strömungsrichtung auftretenden Druckabfall durch die Destillationsanlage
und Hilfseinrichtungen auszugleichen, beispielsweise
1,72 bar. Wie auf dem Fachgebiet gut
bekannt, können solche Stoffe wie Toluol und Alkyaromaten
mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen die Annäherung an das Gleichgewicht
im Isomerisator verbessern, und eine solche Abwandlung
kommt erfindungsgemäß ebenfalls in Betracht. Werden solche
die Reaktion modifizierenden Stoffe einbezogen, sollte
ihr Partialdruck bei der Festlegung bevorzugter Bedingungen
mit einbezogen werden.
Die verwendeten Zeolith-Katalysatoren sind Vertreter
einer neuen Klasse von Zeolithen, die ungewöhnliche Eigenschaften
zeigen. Die Zeolithe induzieren grundlegende Umwandlungen
aliphatischer Kohlenwasserstoffe zu aromatischen Kohlenwasserstoffen
in technisch wünschenswerten Ausbeuten und
sind im allgemeinen hochwirksam bei Umwandlungsreaktionen mit
aromatischen Kohlenwasserstoffen. Wenngleich sie ungewöhnlich
geringe Gehalte an Aluminiumoxid, d. h. hohe Siliciumdioxid/
Aluminiumoxid-Verhältnisse, besitzen, sind sie sehr aktiv,
selbst wenn das Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis über
30 hinausgeht. Die Aktivität ist überraschend, da die katalytische
Aktivität im allgemeinen dem Gitter aus Aluminiumatomen
und den mit diesen Aluminiumatomen verbundenen Kationen
zugeschrieben wird. Diese Zeolithe bewahren ihre Kristallinität
für lange Zeit trotz der Gegenwart von Dampf bei hoher
Temperatur, was irreversiblen Zusammenbruch des Gitters anderer
Zeolithe, z. B. des X- und A-Typs, induziert. Weiter
können kohlenstoffhaltige Abscheidungen , wenn sie sich gebildet
haben, bei höheren als üblichen Temperaturen weggebrannt
werden, um die Aktivität wieder herzustellen. In vielen Umgebungen
zeigen die Zeolithe dieser Klasse sehr geringes Koksbildungsvermögen,
was zu sehr langen Betriebszeiten zwischen
regenerierendem Brennen führt.
Ein wichtiges Merkmal der Kristallstruktur dieser Klasse
von Zeolithen liegt darin, daß sie aufgrund einer Porenabmessung
über etwa 0,5 mm und Porenöffnungen von etwa der Größe eines
zehngliedrigen Ringes aus Sauerstoffatomen zwangsläufig begrenzten
Zugang bzw. Abgang zum bzw. vom intrakristallinen
freien Raum bietet. Natürlich sind diese Ringe da, die durch
die regelmäßige Anordnung der das anionische Gitter des kristallinen
Aluminosilicats bildenden Tetraeder gebildet werden,
wobei die Sauerstoffatome ihrerseits an die Silicium- oder
Aluminiumatome in den Zentren der Tetraeder gebunden sind.
Kurz zusammengefaßt besitzen die Zeolithe, die
erfindungsgemäß brauchbar sind, in Kombination ein Siliciumdioxid/
Aluminiumoxid-Molverhältnis von wenigstens etwa 12
und eine Struktur, die zwangsläufig begrenzten Zugang zum
kristallinen Freiraum bietet.
Das erwähnte Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis
kann nach herkömmlicher Analyse bestimmt werden. Dieses Verhältnis
soll so eng wie möglich das Verhältnis in dem starren
anionischen Gitter des Zeolith-Kristalls verkörpern und Aluminium
im Binder oder in kationischer oder anderer Form innerhalb
der Kanäle ausschließen. Wenngleich Zeolithe mit einem
Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis von wenigstens 12
Äthylbenzol brauchbar sind, werden vorzugsweise Zeolithe mit höheren
Verhältnissen von wenigstens etwa 30 verwendet. Solche Zeolithe
nehmen nach der Aktivierung ein intrakristallines Sorptionsvermögen
für n-Hexan an, das größer ist als das für Wasser,
d. h., sie zeigen "hydrophobe" Eigenschaften. Dieser hydrophobe
Charakter ist vermutlich für die Erfindung von Vorteil.
Die brauchbaren Zeolithe sorbieren frei
n-Hexan und haben eine Porenabmessung über etwa 0,5 nm. Außerdem
muß die Struktur größeren Molekülen zwangsläufig begrenzten
Zugang bieten. Gelegentlich kann aus einer bekannten Kristallstruktur
beurteilt werden, ob ein solcher zwangsläufig begrenzter
Zugang vorliegt. Werden die einzigen Porenöffnungen
in einem Kristall durch achtgliedrige Ringe von Sauerstoffatomen
gebildet, ist der Zutritt von Molekülen mit größerem
Querschnitt als n-Hexan ausgeschlossen, und der Zeolith ist
nicht von der gewünschten Art. Öffnungen zehngliedriger Ringe
sind bevorzugt, wenngleich gelegentlich übermäßige Faltenbildung
oder Porenblockierung diese Zeolithe unwirksam machen
kann. Zwölfgliedrige Ringe scheinen im allgemeinen nicht genügend
zwangsläufige Begrenzung zu bieten, um vorteilhafte
Umwandlungen hervorzurufen, wenngleich Faltenstrukturen vorkommen,
wie z. B. TMA-Offretit, der ein bekannter wirksamer
Zeolith ist. Auch können Strukturen konzipiert werden, aufgrund
von Porenblockierung oder anderer Ursachen, die wirksam
sein können.
Anstelle des Versuchs, aus der Kristallstruktur heraus
zu beurteilen, ob ein Zeolith den nötigen zwangsläufig begrenzten
Zugang besitzt oder nicht, kann eine einfache Bestimmung
des "Zwangsindex" erfolgen, indem ein Gemisch gleichen Gewichts
an n-Hexan und 3-Methylpentan gleichmäßig über eine
kleine Probe, etwa 1 g oder weniger, des Katalysators bei Atmosphärendruck
nach folgender Arbeitsweise geführt wird. Eine
Probe des Zeolithen, in Form von Pellets oder Extrudat, wird
auf etwa die Teilchengröße von grobem Sand gebrochen und in
einem Glasrohr angeordnet. Vor dem Test wird der Zeolith mit
einem Luftstrom von 538°C für wenigstens 15 min
behandelt. Der Zeolith wird dann mit Helium gespült und auf
eine Temperatur zwischen 288 und 510°C
eingestellt, um eine Gesamtumwandlung zwischen 10 und 60%
zu ergeben. Das Gemisch von Kohlenwasserstoffen wird mit einer
stündlichen Flüssigkeitsströmungs-Geschwindigkeit von 1
(d. h. 1 Volumen des flüssigen Kohlenwasserstoffs pro Volumen
Zeolith pro Stunde) über den Zeolithen mit einer Heliumverdünnung
entsprechend einem Helium/Gesamtkohlenwasserstoff-
Molverhältnis von 4 : 1 geführt. Nach 20 min Betriebszeit wird
eine Probe des abströmenden Materials entnommen und analysiert,
am bequemsten gaschromatographisch, um den unverändert
gebliebenen Anteil für jeden dieser beiden Kohlenwasserstoffe
zu bestimmten.
Der "Zwangsindex" (constraint index) berechnet sich wie
folgt:
Der Zwangsindex kommt dem Verhältnis der Krack-Geschwindigkeitskonstanten
für die beiden Kohlenwasserstoffe nahe.
Erfindungsgemäß geeignete Zeolithe sind solche mit einem
Zwangsindex etwa im Bereich von 1 bis 12. Zwangsindex (ZI)-Werte
für einige typische Zeolithe sind folgende:
ZI | |
ZSM-5 | |
8,3 | |
ZSM-11 | 8,7 |
ZSM-12 | 2 |
ZSM-38 | 2 |
ZSM-35 | 4,5 |
TMA-Offretit | 3,7 |
Beta | 0,6 |
ZSM-4 | 0,5 |
H-Zeolon | 0,4 |
REY | 0,4 |
amorphes Siliciumdioxid-Aluminiumoxid | 0,6 |
Erionit | 38 |
Hierbei sollte daran gedacht werden, daß die vorstehenden
Zwangsindex-Werte typischerweise die angegebenen Zeolithe
kennzeichnen, daß dies aber das Sammelergebnis mehrere Variabler
ist, die zur Bestimmung und Berechnung verwendet wurden.
So kann für einen gegebenen Zeolithen in Abhängigkeit von
der innerhalb des vorgenannten Bereichs von 288 bis 510°C
angewandten Temperatur mit der dabei anfallenden
Umwandlung zwischen 10 und 60% der Zwangsindex innerhalb
des angegebenen Näherungsbereichs von 1 bis 12 variieren.
Ebenso können andere Variablen, wie die Kristallgröße des
Zeolithen, die Gegenwart möglicherweise eingeschlossener
Verunreingungen und mit dem Zeolithen innig kombinierter
Bindemittel, den Zwangsindex beeinträchtigen.
Der Zwangsindex, wie er hier angewandt wird,
wenn er auch zur Charakterisierung der Zeolithe von Bedeutung
äußerst brauchbar ist, ist nur ein Näherungswert, wobei die
Art und Weise seiner Bestimmung in Betracht zu ziehen ist,
mit der Möglichkeit, gelegentlich Extremwerte der Variablen
zusammenzustellen. In allen Fällen jedoch wird der Zwangsindex
innerhalb des zuvor genannten Bereichs von 288 bis 510°C
für jeden gegebenen Zeolithen von Interesse
einen Wert innerhalb des Bereichs von etwa 1 bis 12 haben.
Beispiele für die hier definierte Klasse von Zeolithen
sind ZSM-5, ZSM-11, ZSM-12, ZSM-35, ZSM-38 und andere ähnliche
Materialien. Die US-PS 37 02 886 beschreibt ZSM-5. ZSM-11
ist in der US-PS 37 09 979 beschrieben. ZSM-12 ist in der
US-PS 38 32 449 beschrieben. ZSM-38 ist in der US-PS 40 46 859
beschrieben, und ZSM-35 in der US-PS 40 16 245.
Die speziellen, beschriebenen Zeolithe können beispielsweise
durch einstündiges Erhitzen in inerter Atmosphäre bei
538°C aktiviert werden, woran sich Basenaustausch
mit Ammoniumsalzen solcher Zeolithe anschließt, aus denen
Alkalimetall-Kationen entfernt werden müssen, worauf bei
538°C in Luft gebrannt wird. Die Anwesenheit organischer
Kationen in der Herstellungslösung mag nicht absolut
wesentlich sein für die Bildung dieses Typs von Zeolithen;
sie scheint aber die Bildung dieses speziellen Zeolith-Typs
zu begünstigen. Allgemein ist es wünschenswert, diesen Katalysator-
Typ durch Basenaustausch mit Ammoniumsalzen und anschließendes
Brennen in Luft bei etwa 538°C für
etwa 15 min bis etwa 24 h zu aktivieren.
Gelegentlich können natürliche Zeolithe in diesen Typ
von Zeolith-Katalysatoren nach verschiedenen Aktivierungsverfahren
und anderen Behandlungen, wie Basenaustausch,
Dampfbehandlung, Aluminiumoxid-Extraktion und Brennen, in
Kombinationen, überführt werden. Natürliche Mineralien, die
so behandelt werden können, sind beispielsweise Ferrierit,
Brewsterit, Stilbit, Dachiardit, Epistilbit, Heulandit und
Clinoptilolit. Die bevorzugten kristallinen Aluminosilicate
sind ZSM-5, ZSM-11, ZSM-12, ZSM-38 und ZSM-35, von denen
ZSM-5 besonders bevorzugt wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
die Zeolithe als solche mit einer Kristallgitterdichte
in der trockenen Wasserstoff-Form von nicht wesentlich unter
etwa 1,6 g/cm³ ausgewählt. Es wurde gefunden, daß Zeolithe,
die allen drei Kriterien genügen, am stärksten erwünscht sind.
Daher sind die bevorzugten eingesetzten Zeolithe solche
mit einem Zwangsindex, wie oben definiert, von etwa 1 bis etwa
12, einem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis von wenigstens
etwa 12 und einer Trockenkristall-Dichte von nicht
weniger als etwa 1,6 g/cm³. Die Trockendichte für bekannte
Strukturen kann aus der Zahl der Silicium-plus-Aluminium-Atome
pro 1 nm³ berechnet werden, wie z. B. auf Seite 19
der Veröffentlichung über Zeolith-Strukturen von W. M. Meier
angegeben. Diese Veröffentlichung, deren gesamter Inhalt hiermit
ausdrücklich einbezogen wird, findet sich in "Proceedings
of the Conference on Molecular Sieves, London, April 1967"
der Society of Chemical Industry, London, 1968. Ist die Kristallstruktur
unbekannt, kann die Kristallgitter-Dichte nach
klassischen Pyknometer-Methoden bestimmt werden. Sie kann
beispielsweise durch Eintauchen der trockenen Wasserstoff-Form
des Zeolithen in ein organisches Lösungsmittel, das vom
Kristall nicht sorbiert wird, bestimmt werden. Möglicherweise
ist die ungewöhnlich verlängerte Aktivität und Stabilität
dieser Klasse von Zeolithen mit ihrer hohen Anionenkristallgitter-
Dichte von nicht weniger als 1,6 g/cm³ verknüpft. Diese
hohe Dichte muß natürlich mit einem relativ kleinen freien
Raum innerhalb des Kristalls verbunden sein, was möglicherweise
zu stabileren Strukturen führt. Dieser freie Raum jedoch
ist als Ort der katalytischen Aktivität von Bedeutung.
Kristallgitter-Dichten einiger typischer Zeolithe sind
folgende:
Ist der Zeolith in der Alkalimetall-Form synthetisiert
worden, wird er am besten in die Wasserstoff-Form überführt,
im allgemeinen über die intermediäre Bildung der Ammonium-Form
als Ergebnis eines Ammoniumionen-Austauschs und durch
anschließendes Brennen der Ammonium-Form zur Wasserstoff-
Form.
Bei der praktischen Ausführung des gewünschten Umwandlungsverfahrens
kann es wünschenswert sein, den oben beschriebenen
kristallinen Aluminosilicat-Zeolithen in ein anderes,
gegenüber der Temperatur und den anderen im Verfahren angewandten
Bedingungen widerstandsfähiges Material einzuarbeiten.
Solche Matrixmaterialien sind z. B. synthetische oder natürlich
vorkommende Substanzen sowie anorganische Materialien,
wie Ton, Siliciumdioxid und/oder Metalloxide. Letztere können
entweder natürlich vorkommend oder in Form gelatinöser Fällungen
oder Gele sein, einschließlich Gemische von Siliciumdioxid
und Metalloxiden. Natürlich vorkommende Tone, die mit
dem Zeolithen zusammengesetzt werden können, sind z. B. solche
aus der Familie der Montmorillonite und Kaoline, zu denen
Subbentonite und die gewöhnlich als Dixie-, McNamee-Georgia-
und Florida-Tone bekannten Kaoline gehören, in
denen der mineralische Hauptbestandteil Halloysit, Kaolinit,
Dickit, Nacrit oder Anauxit ist. Solche Tone können im Rohzustand,
wie sie ursprünglich abgebaut wurden, oder zunächst
gebrannt, mit Säure behandelt oder chemisch modifiziert verwendet
werden.
Zusätzlich zu den vorstehend genannten Materialien können
die hier verwendeten Zeolithe mit einem porösen Matrixmaterial,
wie Aluminiumoxid, Siliciumdioxid/Aluminiumoxid, Siliciumdioxid/
Magnesiumoxid, Siliciumdioxid/Zirkonoxid, Siliciumdioxid/
Thoriumoxid, Siliciumdioxid/Berylliumoxid, Siliciumdioxid/
Titanoxid, sowie mit ternären Zusammensetzungen, wie Siliciumdioxid/
Aluminiumoxid/Thoriumoxid, Siliciumdioxid/Aluminiumoxid/
Zirkonoxid, Siliciumdioxid/Aluminiumoxid/Magnesiumoxid und
Siliciumdioxid/Magnesiumoxid/Zirkonoxid, zusammengesetzt werden.
Die Matrix kann in Form eines Cogels vorliegen. Die relativen
Anteile an Zeolith-Komponente und anorganischer Oxidgel-Matrix
kann in weiten Bereichen variieren, wobei der Zeolith-Gehalt
im Bereich zwischen etwa 1 und etwa 99 Gewichtsprozent
und üblicher im Bereich von etwa 5 bis etwa 80 Gewichtsprozent
der Mischung liegt.
Die Flexibilität hinsichtlich der Konzentration an aktivem
Zeolithen in einem solchen zusammengesetzten Katalysator
ist von besonderem Wert bei der Modernisierung bestehender
Niederdruck-Isomerisierungs-Anlagen unter Anpassung an den
Einsatz der Erfindung. Niederdruck-Isomerisatoren arbeiten
gewöhnlich bei einer gewichtsmäßigen stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit
von 1. Der vorliegende Katalysator arbeitet
vorzugsweise bei einer stündlichen Raumgeschwindigkeit
von Kilogramm an C₈-Aromaten
pro Kilogramm Zeolith pro Stunde bei etwa
8, d. h. einer WHSV von 5, bezogen auf 65% HZSM-5 mit 35%
Aluminiumoxid. Es zeigt sich, daß eine viel kleinere Katalysatormenge
beim Übergang von amorphem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid
auf einen Katalysator wie ZSM-5 verwendet wird. Verringerung
des Katalysatorvolumens um diesen Faktor von 5 kann
aber zu so dünnen Katalysatorbetten führen, daß die Verteilung
von Reaktionskomponenten über das Bett nachteilig beeinflußt
wird. Eine Methode zur Korrektur (um ein Reaktorverhältnis von
Länge zu Durchmesser (L/D) von wenigstens 0,2 zu erhalten) ist
die Verwendung des Einsatzes, um das Bett auf einen geringeren
Durchmesser zu begrenzen. Alternativ kann das Bett mit
einer Lage inerter Granula über dem Katalysator ergänzt werden.
Eine dritte Alternative besteht in der Ausbildung des Katalysators
mit einem höheren Teil an inerter Matrix, z. B. 70% Aluminiumoxid,
30% HZSM-5.
Welches Hilfsmittel auch gewählt wird, die Raumgeschwindigkeit, berechnet
als Alkylaromaten-Zufuhr, bezogen auf aktive Zeolith-Komponente
des Katalysators, sollte im Näherungsbereich von 1,36
bis 5,90 Kilogramm pro 0,454 Kilogramm
Zeolith-Komponente des Katalysators pro Stunde liegen.
Die oben erörterte Raumgeschwindigkeit bezieht
sich auf das Gewicht der Aromaten im Zufuhrmaterial. Das aromatische
Zufuhrmaterial kann natürlich mit inerten Materialien
verdünnt sein, wie z. B. gesättigten niederen Alkanen,
Stickstoff, Wasserstoff oder dergleichen, je nach Wunsch. Im
allgemeinen ist eine solche Verdünnung nicht wünschenswert,
wenn aber die Charge verdünnt werden soll, berechnet sich die
Raumgeschwindigkeit nach dem Gewicht der Alkylaromaten
(hauptsächlich mit 8 Kohlenstoffatomen).
Der Katalysator ist erwünschtermaßen im wesentlichen
frei von Metallen mit bedeutender Hydrier/Dehydrier-Wirkung,
wie Nickel oder Platin. Es hat sich erwiesen, daß
das Vorliegen einer erheblichen Metallaktivität dieser Art
rasches Altern bewirkt.
Ein Altern des Katalysators wird gewöhnlich hinsichtlich
der Aktivität zur Umwandlung von Äthylbenzol im Zufuhrmaterial
zum Isomerisator beobachtet. Diese Umwandlung führt zur Bildung
von Benzol, C9+-Aromaten und leichten Kohlenwasserstoffen,
wahrscheinlich durch Disproportionierung von Äthylbenzol
zu Benzol und Diäthylbenzol und durch Transalkylierung mit
Xylol zur Bildung solcher Nebenprodukte wie Methyläthylbenzol.
Obgleich sich der Verlust von Xylol als Funktion der Äthylbenzol-
Umwandlung erwiesen hat, zeigt sich, daß die verwendeten
Katalysatoren beim Induzieren intermolekularer Alkylgruppen-
Übertragung (bimolekulare Transalkylierung) von Äthylbenzol
viel wirksamer sind als bei der ähnlichen Reaktion von
Xylol.
Es hat sich als praktisch erwiesen, den Betrieb zur Kompensation
der Alterung durch Erhöhung der Temperatur über den Betriebsablauf
zu steuern, um die Äthylbenzol-Umwandlung auf
einem praktisch konstanten Wert zu halten. So kann ein Ansatz
von mehreren Monaten ununterbrochenen Betriebs bei 260 bis
288°C mit einer Xylol-Isomerisierung etwa
100%iger Gleichgewichtseinstellung, sehr geringem Verlust an
Xylolen und einer Umwandlung von Äthylbenzol in solcher Höhe,
daß diese Verbindung in dem rückgeführten Isomerisationsprodukt
in einer Konzentration entsprechend der im Zufuhrmaterial
gehalten wird, begonnen werden. Mit zunehmender Alterung des
Katalysators wird die Temperatur angehoben, um die Äthylbenzol-
Umwandlung konstant zu halten. Die Isomerisierung der Xylole
bleibt nahe bei 100%igen Gleichgewichtswerten der Xylole und
dem niederen Wert der Xylol-Umwandlung in andere Verbindungen.
Im allgemeinen ist es wünschenswert, den Ansatz zu beenden,
wenn die Reaktionstemperatur einen Wert nahe 399°C
zur Regenerierung des Katalysators erreicht.
Erfindungsgemäß wird der Betriebsdruck unter 7,0 bar
Partialdruck der Aromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
gehalten, vorzugsweise unter 3,45 bar.
Im allgemeinen wird der von der Anlage erlaubte,
einer Atmosphäre am nächsten liegende Druckwert bevorzugt.
Zu Vergleichszwecken sind nachfolgend Daten eines außerhalb
der Erfindung ablaufenden Ansatzes angegeben, jedoch bei
nicht weit entfernt liegenden Bedingungen, nämlich einer Isomerisierung
bei 13,79 bar mit einem Katalysator,
der das H/D-Metall Nickel enthält. Der Katalysator
war 65 Gewichtsprozent NiHZSM-5 in einer Matrix von 35 Gewichtsprozent
Aluminiumoxid. Das Ausgangsmaterial setzte sich
wie folgt zusammen:
Äthylbenzol (ÄB) | |
17,2 Gew.-% | |
p-Xylol | 10,7 Gew.-% |
m-Xylol | 65,6 Gew.-% |
o-Xylol | 6,5 Gew.-% |
100,0 Gew.-% |
Die Mischung stellt ersichtlich ein Gemisch dar, aus dem
etwas p- und o-Xylol entfernt worden ist. Reaktionsbedingungen,
bei denen die Raumströmungsgeschwindigkeit auf die Mischkatalysator-
Pellets berechnet ist, sind zusammen mit den Ergebnissen
der Reaktion in Tabelle I wiedergegeben:
Obgleich die p-Xylol-Annäherung an das Gleichgewicht
über den 12tägigen Ansatz hinweg einigermaßen konstant bleibt,
sinkt die Ausbeute an o-Xylol stark und die Umwandlung von
ÄB um über 64% bei konstanter Temperatur. Zu erwarten ist, daß
bei weiterer Drucksenkung die Betriebsleistung weiter in Mitleidenschaft
gezogen wird, verglichen mit der Hochdruck-Dampfphasen-Isomerisierung
über Zeolith ZSM-5.
Typische Arbeitsbedingungen, Leistungsdaten und Ausbeuten
für das Niederdruck-Xylol-Isomerisierungsverfahren gemäß der
Erfindung und herkömmlichen Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Betrieb
sind nachfolgend verglichen:
Die ZSM-5-Katalysator-Leistung für die Niederdruck-Xylol-
Isomerisierung führt zu weniger scharfen Betriebsbedingungen,
beträchtlich längeren Arbeitszyklen zwischen Regeneriervorgängen,
stärkerer Annäherung an das Gleichgewicht und höherer
Ausbeute an p-Xylol. Diese Vorteile führen zu einem höheren
Produktwert, höherem Durchsatz und geringeren Brauchbarkeitsanforderungen.
Außerdem bietet, wie oben angegeben, die Erfindung höhere
Umwandlungsgeschwindigkeiten für ÄB bei sehr geringem Xylol-Verlust
durch Umwandlung in andere Produkte, im Gegensatz zu
hohem Verlust an Xylolen, wenn ÄB aus einem Gemisch mit Xylolen
über Siliciumdioxid/Aluminiumoxid umgewandelt wird. Wie erwartet,
zeigen beide Katalysatoren parallele Aktivitäten für die
Umwandlung von ÄB und Xylolen, das Verhältnis zwischen diesen
beiden Aktivitäten ist jedoch sehr verschieden. Zur Aufrechterhaltung
des Betriebs bei einer annehmbaren Xylol-Gewinnung
von etwa 75% mit Siliciumdioxid/Aluminiumdioxid-Katalysator ohne
allzu große ÄB-Bildung ist es notwendig, das Zufuhrmaterial
einer kostspieligen Destillation zu unterwerfen, um das ÄB auf
5% oder weniger zu senken. Mit Zeolith ZSM-5 als Katalysator
kann ein hoher ÄB-Gehalt des Zufuhrmaterials umgewandelt werden,
wobei bei Bedingungen zur Gewinnung von mehr als 90% der
Xylole als p-Xylol gearbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde in zwei Ansätzen in
einer Pilotanlage durchgeführt. Die verwendete Einheit besaß
drei halb-adiabatische Reaktoren in Reihe, aber nur ein Reaktor
wurde mit Katalysator beschickt (40 cm³ Füllung). Bei
einem Ansatz wurde der Betrieb über einen Katalysator mit
klein-kristallinem HZSM-5 (0,05 μm) in 35 Gewichtsprozent Alu-
miniumoxid erprobt. Ein groß-kristalliner HZSM-5-Katalysator
(0,5 μm) wurde beim zweiten Ansatz verwendet. Die Versuchsbe-
dingungen sind in Tabelle II zusammengestellt.
Die Zusammensetzung des Zufuhrmaterials zeigt Tabelle
III. Mit Ausnahme der ersten Charge zu Ansatz 1 ist die Xylol-
Verteilung unter dem Gleichgewicht für p-Xylol und über dem
Gleichgewicht für das o- und m-Isomere. Diese Verteilung simu-
liert eine technische Anlage, in der p-Xylol das einzige im
Kreislauf gebildete Xylol darstellt. Die Äthylbenzol-Konzen-
tration variierte von 6,9 bis 20,5 Gew.-%. Der untere Wert
stellt den Fall dar, in dem etwas Äthylbenzol vor dem Kreis-
lauf über die Destillation entfernt wird. Die höheren Konzen
trationen simulieren den Fall, bei dem das gesamte normalerweise
in der C₈-Aromatenfraktion aus dem Reformieren enthaltene
Äthylbenzol in dem Ausgangsmaterial für den Kreislauf vorliegt.
Das gesamte flüssige Zufuhrmaterial wurde über ein Bett
aktivierten Aluminiumoxids gepumpt, bevor es der Einheit zuge
führt wurde. Dies dient zur Entfernung sauerstoffhaltiger Koh
lenwasserstoffe (z. B. Peroxide). Gemischte Labormaterialien
enthalten Spurenmengen dieser Komponenten, da die Herstellung
des Materials den Kontakt mit der Atmosphäre bedingt. Dies ist
im allgemeinen für technische Anlagen nicht der Fall, daher
wäre das Aluminiumoxid-Vorbett nicht erforderlich.
Eine kleine Menge Stickstoff (etwa 0,2 Mol/Mol KW äqui
valent) wurde der Anlage zugeführt, um den Druck zu halten.
Während des gesamten ersten Ansatzes und der ersten 48 Tage
des zweiten Ansatzes wurde der Stickstoff mit dem flüssigen Zu
fuhrmaterial kombiniert und über den Katalysator geführt. Da
nach wurde der Stickstoff hinten in die Anlage eingeführt
(vor dem hinteren Druckregelventil), um das Katalysatorbett
zu umgehen. Ohne diesen Spülstrom macht es die für das neue
Verfahren typische Gasproduktion schwierig, die Einheit bei
konstantem Druck zu betreiben und repräsentative Gasproben zu
erhalten.
Das Verfahren ist für mehr als 6 Monate über dem Kataly
sator des Ansatzes 2 bis 1,72 bar, 25%
ÄB-Umwandlung und einer Raumgeschwindigkeit von 5 bis 8,5, bezogen auf die
Gesamtmischung, entsprechend 7,7 bis 13, bezogen auf Zeolith,
ausgewertet worden. Der Aktivitätsverlust des Katalysators
für die ÄB-Umwandlung entsprach 11,1°C pro Monat bei
einer Raumgeschwindigkeit von 5 und 19,4°C pro Monat bei einer Raumgeschwindigkeit
von 8,5.
Typische Ausbeuten für an ÄB armem Zufuhrmaterial sind in
Tabelle IV wiedergegeben. Ähnliche Daten für an ÄB reichem Zu
fuhrmaterial sind in Tabelle V angegeben.
Typischerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren durch
kontinuierliche Zufuhr eines C₈-Aromatengemischs bei Tempera
turen im Bereich zwischen 260 und 399°C für
mehr als 30 Tage, vorzugsweise wenigstens 100 Tage, durchge
führt. Es zeigt sich, daß kontinuierliche Ansätze von 6 Mona
ten und mehr möglich sind. Nimmt die Katalysatoraktivität ab,
wird die Reaktionstemperatur innerhalb dieses Bereichs erhöht.
Bequemerweise wird die Aktivität an der Umwandlung von ÄB be
obachtet und die Temperatur im Verlauf des Ansatzes bis zu
dem Grad erhöht, der die Umwandlung von ÄB praktisch konstant
hält. Gewöhnlich erfolgt die Temperaturerhöhung stufenweise,
dabei wird in Abständen von einigen wenigen Tagen erhöht.
Aus den so experimentell erhaltenen Ergebnissen können
die Endausbeuten aus dem Betrieb in einem Kreislaufsystem
errechnet werden. So errechnete Werte sind in Tabelle VI
wiedergegeben.
Claims (6)
1.Verfahren zur Dampfphasen-Isomerisierung von Xylol in
einem Gemisch von alkylaromatischen Verbindungen mit 8
Kohlenstoffatomen in Gegenwart eines kristallinen Alumino
silicat-Zeolith-Katalysators mit einem Siliciumdioxid/Alu
miniumoxid-Verhältnis von wenigstens 12 und einem Zwangs
index von 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die Isomerisierungsreak
tion bei einem Partialdruck der alkylaromatischen Ver
bindungen mit 8 Kohlenstoffatomen, der zwischen einem zum
Ausgleich des in Strömungsrichtung auftretenden Druckab
falls erforderlichen Druck und unter etwa 7 bar liegt, bei
Temperaturen von etwa 260 bis etwa 427°C und einer Raumge
schwindigkeit von 1,36 bis 5,90 kg der aromatischen Verbindun
gen mit 8 Kohlenstoffatomen pro 0,454 kg des Zeolithen pro
Stunde durchführt.
2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Zeolithen mit einem Siliciumdioxid/Aluminium
oxid-Verhältnis von wenigstens 30 einsetzt.
3.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man einen ZSM-5 als Zeolithen einsetzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Isomerisierung bei
einem Druck unter 5,17 bar durchführt.
5.Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Isomerisierung bei einem Druck von
nicht mehr als 1,72 bar durchführt.
6.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Isomerisierung bei
einer gewichtsmäßig stündlichen Raumgeschwindigkeit von
5 bis 8,5 durchführt.
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