DE2736888A1 - Verfahren zur herstellung von bis(cycloalkeno)-pyridinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von bis(cycloalkeno)-pyridinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2,3:5,6-Bis(cycloalkeno)-pyridinen. Diese substituierten
Pyridine sind wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln und Kunststoffen.
Es ist bekannt, 2,3J5t 6-Bis(cyclonlkcno)-pyridine zu erzeugen,
indem die entsprechenden Bis(2-oxo-cycloalkyl)-mcthane
mit Aminoniuinacetat umgesetzt werden. Es werden
auch die Bis(2-oxo-cycloalkyl)-methane zunächst in die
Oxime oder Semicarbazone übergeführt und diese dann mit
Säure zu den 2,3·5>6-Bis(eyeloalkeno)-pyridinen hydroly« siert (Bull.SOC.chim. France 5 (1957), hk7■- hh9). Die
Bis-(2-oxo-cycloalkyl)-methane werden durch Kondensation der entsprechenden Cycloalkanone mit Formaldehyd oder durch Kondensation der entsprechenden Cycloalkanone mit Morpholin zu den Enaminen und deren Umsetzung mit Formaldehyd gewonnen (Ber.95 (1962), 1*195 - 150*0·
auch die Bis(2-oxo-cycloalkyl)-methane zunächst in die
Oxime oder Semicarbazone übergeführt und diese dann mit
Säure zu den 2,3·5>6-Bis(eyeloalkeno)-pyridinen hydroly« siert (Bull.SOC.chim. France 5 (1957), hk7■- hh9). Die
Bis-(2-oxo-cycloalkyl)-methane werden durch Kondensation der entsprechenden Cycloalkanone mit Formaldehyd oder durch Kondensation der entsprechenden Cycloalkanone mit Morpholin zu den Enaminen und deren Umsetzung mit Formaldehyd gewonnen (Ber.95 (1962), 1*195 - 150*0·
Es ist außerdem bekannt, 2, "}'· 5, 6-Bis (cycloalkeno) -pyridine
durch Umsetzung von Cycloalkanonen mit den entsprechenden
Hydroxymethylen-cycloalkanonen und Perchlorsäure und Behandlung des entstehenden 2,3s5f6-Bis(cycloalkeno)-pyryliumperchlorats
mit * Ammoniak herzustellen (Zhurnal Organ.Khim.
(1966), 1864 - 1869). Ferner ist bekannt, daß 2,3:5,6-Bis(cycloalkeno)-pyridinc
gebildet werden, wenn Cycloalkanone in Hexaniethylphosphorsäuretriamid erhitzt werden. Aus
alkylsubstituierten Cycloalkanonen entstehen in gleicher Veiso die entsprechenden alkylsubstituierten 2,3:5,6-Bis(cycloalkeno)-pyridine
(Tetrahedron Letters 10 (1972), 929 - 932).
Die bekannten Verfahren sind für eine .Anwendung in technischem
Maßstab nicht geeignet. Sie sind aufwendig und umständlich zu handhaben und ergeben nur geringe Ausbeuten.
- h 909809/0099
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 2,3*5»6-Bis-(cycloalkeno)-pyridinen aus Cycloalkanonen gefunden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß Cycloalkanone, die benachbart zur Keto
gruppe mindestens eine reaktive Methylengruppe haben, mit aliphatischen Aldehyden und mit Ammoniak in der Gasphase in Gegenwart
eines dehydratisierend und dehydrierend wirkenden Katalysators bei Temperaturen etwa von 250 bis 550 C umgesetzt
werden. Nach diesem Verfahren werden die 2,3:5»6-Bis
(cycloalkenoj-pyridine aus einfachen, leicht zugänglichen
Substanzen in einer einstufigen Umsetzung erzeugt. Das Verfahren ist im Gegensatz zu den bekannten Verfahren ausgezeichnet
für die Anwendung im technischen Maßstab geeignet.
Erfindungsgemäss werden Cycloalkanone der allgemeinen Formel
C=O
in der Z eine aliphatische Kette, vorzugsweise mit 2 bis \6
Kohlenstoffatomen, bedeutet, die gegebenenfalls verzweigt
ist und deren Verzweigungen gegebenenfalls zu einem Ring oder mehreren Ringen geschlossen sind, oder insbesondere eine
aliphatische Kette mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
die gegebenenfalls verzweigt ist, mit Aldehyden der allgemeinen
Formel
0 = ClI - R II
909809/0093
in der R Wasserstoff oder, gegebenenfalls verzweigte, Alkylgruppen
mit vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 2, Kohlenstoffatomen bedeutet, und mit Ammoniak zu Verbindungen der allgemeinen
Formel
III
in der Z und R die zuvor angegebenen Bedeutungen haben, umgesetzt.
Als Cycloalkanone (i) kommen beispielsweise Cyclobutanon, Cyclopentadecanon,
Cyclohexadecanon, Cyclooctadecanon, 3»5»5-Trimethyloyclohexanon,
Campher, 1-Decalon, ß-Ketotricyclodecan,
Carvon, Cyclooctanon, Cyclodecanon, 2-Methylcyclohexaiion, 3-Methyl·
cyclohexanon, h-lie thyl cyclohexanon, 2, 2, '»-Trime thyl cyclopentanon,
Menthon und insbesondere Cyclopentanon, Cyclohexanon, Cycloheptanon
und Cyclododecanon in Frage.
Geeignete Aldehyde (il) sind beispielsweise Propionaldehyd, Butyraldehyd,
Isobutyraldehyd, Acetaldehyd und insbesondere Formaldehyd.
Die Ausgangssubstanzen worden gegebenenfalls als Lösungen angewendet,
beispielsweise als Lösungen in Wasser und beziehungsweise oder niederen Alkanolen, v±e Methanol, Äthanol und Propanol-(2).
Die Ketone und Aldehyde können auch in Form von Substanzen eingesetzt werden, aus denen sie unter den Verfahrensbedingungen
freigesetzt werden, beispielsweise als Ilalbacetalo, die Aldehyde
außerdem als Polymerisate, der Formaldehyd beispielsweise als
Polyformaldehyd oder Trioxan.
- 6 909809/0099
Die Unisetzungsbedingungen, wie Temperatur und Druck, und die
Mengenverhältnisse der umzusetzenden Substanzen und die Verweilzeiten sind gegebenenfalls in gewissem Umfang voneinander
abhängig und richten sich gegebenenfalls nach der Art der umzusetzenden
Substanzen und der Art des Katalysators.
Im allgemeinen wird die Umsetzung bei Temperaturen etwa zwischen 250 und 550 C ausgeführt. Zu bevorzugen sind in den
meisten Fällen Temperaturen etwa zwischen 300 und 500 C, insbesondere
zwischen 350 und k^O C. Vorteilhaft ist es, bei
Drücken von etwa 1 bis h bar zu arbeiten, jedoch kommen auch
niedrigere oder höhere Drucke in Frage, wenngleich es, damit
einfache Apparate verwendet werden können, zweckmässig ist, keine wesentlich abweichenden Drücke anzuwenden.
Die Mengenverhältnisse Cycloalkanoii (i) zu Aldehyd (il) können
weitgehend beliebig, sowohl stöchiometrisch als auch unter- oder überstöchiometrisch, gewählt werden. Im allgemeinen ist es vorteilhaft,
je Mol Cycloalkanon (i) etwa 0,2 bis 2,0 Mol des
Aldehyds (il) einzusetzen. Zu bevorzugen sind etwa 0,3 bis 3,0
Mol, insbesondere 0,h bis 0,8 Mol, des Aldehyds (il) je Mol
Cycloalkanon (i).
Das Ammoniak kann bei der Umsetzung weitgehend beliebig in unterstöchiometrischen
bis überstöchiometrischcn Mengen vorliegen. In den meisten Fällen ist es zweckmässig, daß wenigstens etwa 0,5
Mol Ammoniak, jedoch höchstens etwa 100 Mol Ammoniak, je Mol Cycloalkanon (i) vorhanden sind. Vorteilhaft sind etwa 1 bis
Mol Ammoniak, vorzugsweise 2 bis 15 Mol Ammoniak, insbesondere 3 bis 12 Mol Ammoniak, je Mol Cycloalkanon (T)*
909809/0099
Die Umsetzung erfolgt in der Gasphase. Gegebenenfalls in anderem
Zustand vorliegende Ausgangssubstanzen werden zunächst in den Gaszustand übergeführt. Es kann zweckmäßig sein, die
Gase aus Cycloalkanoii (i) , Aldehyd (ll) und Ammoniak durch
Inertgase verdünnt einzusetzen. Als Inertgasc kommen beispielsweise
Wasserdampf, Luft und insbesondere Stickstoff in Frage. Werden die Ausgangssubstanzen in Form von Lösungen
angewendet, ergeben sich durch das Lösungsmittel verdünnte
Gase. Im allgemeinen ist es zweckmässig, daß je Mol Cycloalkanoii (i) insgesamt nicht mehr als etwa 20 Mol Inertgas,
vorzugsweise etwa 0,5 bis 10 Mol Inertgas, insbesondere 1 bis 5 Mol Inertgas, vorliegen.
Als Katalysatoren kommen Substanzen in Frage, die eine dehydratisierende
und dehydrierende Wirkung haben. Dies sind beispielsweise die in Hydrocarbon Processing, k7 (1968), 103 bis
107, beschriebenen Katalysatoren auf der Grundlage von Aluminiumverbindungen, wie Aluminiumoxid und Aluminiumsilikat, gegebenenfalls
mit Zusätzen von anderen Metalloxiden und Fluoriden. Mit Vorteil werden nach den Verfahren gemäss den DT-OS
2 151 'H7, DT-OS 2 224 160 und DT-OS 2 239 801 hergestellte
Katalysatoren verwendet. Diese sind bei Temperaturen etwa von 550 bis 1200 C vorbehandelte Verbindungen aus den Elementen
Al, F und 0, die zusätzlich mindestens ein Element der zweiten, dritten oder vierten Gruppe des Periodensystems oder mindestens
zwei Elementen der zweiten, vierten, fünfton oder sechsten
Gruppe des Periodensystems oder mindestens ein Element der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems enthalten. Diese Katalysatoren
werden im Festbett oder vorzugsweise im Wirbelbett verwendet. Es ergeben sich im allgemeinen Verweilzeiten etwa
zwischen 0,2 und-5,0 Sekunden.
909809/0099
Die Aufarbeitung der bei der Umsetzung anfallenden Gasgemische
kann in üblicher Weise durch Waschen der Gase mit einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser oder Methanol, und durch weitere
Trennung mittels Extraktion und Destillation erfolgen.
Mit besonderem Vorteil wird eine Verfahrensweise nach der DT-OS 2 55^ 9'l6 angewendet, bei der die Gasgemische nicht gewaschen,
sondern gekühlt und dabei so teilweise kondensiert werden, dass etwaiges überschüssiges Ammoniak im Restgas verbleibt und mit
diesem unmittelbar im Kreislauf geführt wird.
Ein Festbettreaktor mit einem Volumen von 100 ml wurde mit
einem Katalysator gefüllt, der geraäss der DT-OS 2 239 801 aus
Aluminiumoxid, Magnesiumnitrat und Ammoniumhydrogenfluorid
hergestellt worden war und ein atomares Verhältnis Aluminium zu Magnesium zu Fluor von 1000 zu 25 zu 50 aufwies. Über diesen
Katalysator ,wurde stündlich ein Gasgemisch aus 49 β (0,50
Mol) Cyclohexanon, 25 S (°»25 Mol) Formaldehyd als 30 #igc
wässrige Lösung, 44,8 Normalliter (2,0 Mol) Ammoniak und 22,4
Normalliter (1,O Mol) Stickstoff geleitet. Die Temperatur im
Reaktor wurde bei 400 C gehalten. Cyclohexanon und Formaldehyd wurden vollständig umgesetzt. Es wurden stündlich 17.8 g
2,3s5,6-Bis(cyclohexeno)-pyridin gewonnen, entsprechend einer
Ausbeute von 38 J», bezogen auf eingesetztes Cyclohexanon. Das
Produkt hatte einen Kochpunkt von 124 bis 126°C bei 2 mbar und,
nach Uinkristallisation aus Petroläther, einen Schmelzpunkt von 74°C
909809/0093
Es wurde im folgenden wie nach Beispiel 1 verfahren
Beispiel 2
Ausgangssubstanzen
Ausgangssubstanzen
Katalysator
Umsetzungstemperatür
Umsatz
Produkt
Ausbeute
Cyclododecanon, Formaldehyd, Ammoniak und Stickstoff im Molverhältnis 6 zu
3 zu Zk zu 12 (Formaldehyd eingesetzt als Trioxan)
gemäß DT-OS 2 22*1 16o aus Aluminiumoxid,
Magnesiumnitrat und Titantetrafluorid,
atomares Verhältnis Aluminium zu Magnesium zu Titan zu Fluor von 1000 zu 25 zu 25 zu 100
82 °/ο des Cyclododecanons
2,3 s 5»6-Bis(cyclododeceno)-pyridin,
Fp (nach Umkristallisation aus Toluol)
155°C "}h $, bezogen auf eingesetztes
Cyclododecanon
Beispiel 3
Ausgangssubstanzen
Ausgangssubstanzen
Katalysator
Umsetzungstemperatur Umsatz
Produkt
Ausbeute
Cyclopentanon, Formaldehyd, Ammoniak und Stickstoff im Molverhältnis 2 zu
1 zu 8 zu k (Formaldehyd eingesetzt als Gemisch aus 30 °fo Formaldehyd und
70 # Wasser)
gemäß DT-OS 2 151 417 aus Aluminiumoxid,
Magnesiumnitrat und Fluorokieselsäure, atomares Verhältnis Aluminium zu Magnesium
zu Silicium zu Fluor von 1000 zu Zk zu 25 zu 156
39O°C
39O°C
75 $> des Cyclopentanone 2,3'5»6-Bis(cyclopenteno)-pyridin,
Fp (nach Umkristallisation aus Toluol) 90°C
27 #, bezogen auf eingesetztes Cyclopentanon
909809/0099 - 10 -
- ΛΟ -
Beispiel k
Ausgangssubstanzen
Ausgangssubstanzen
Katalysator Umsetzungstemperatür
Umsatz
Produkt
Produkt
Ausbeute
Cycloheptanon, Formaldehyd, Ammoniak und Stickstoff im Molverhältnis 2 zu
1 zu 8 zu h (Formaldehyd eingesetzt als Gemisch aus 30 $ Formaldehyd und
70 io Wasser)
wie Beispiel 1
wie Beispiel 1
4oo°c
72 $έ des Cycloheptanons 2,3*5»6-Bis(cyclohepteno)-pyridint
Fp 112°C
25 $» bezogen auf eingesetztes
Cycloheptanon
909809/0099
Claims (9)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von 2,3s5»6-Bis(cycloalkeno)-pyridinen aus Cycloalkanone^ dadurch gekennzeichnet, daß Cycloalkanone, die benachbart zur Ketogruppe mindestens eine reakti've Methylengruppe haben, mit aliphatischen Aldehyden und mit Ammoniak in der Gasphase in Gegenwart eines dehydratisierend und dehydrierend wirkenden Katalysators bei Temperaturen etwa von 250 bis 550 C umgesetzt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei Temperaturen etwa von 300 bis 5OO C, insbesondere von 350 bis U5O0 C, erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Aluminiumsilikat verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator bei Temperaturen etwa von 550 bis 1200°C vorbehandelte Verbindungen aus den Elementen Al, F und 0 die zusätzlich mindestens ein Element der zweiten, dritten oder vierten Gruppe des Periodensystems enthalten, verwendet werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator bei Temperaturen etwa von 550 bis 120O C vorbehandeltc Verbindungen aus den Elementen Al, F und 0, die zusätzlich mindestens zwei Elemente der zweiten, vierten, fünften oder sechsten Gruppe des Periodensystems enthalten, verwendet werden.909809/009$
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator bei Temperaturen etwa von 550 bis 1200 C vorbehandelte Verbindungen aus den Elementen Al, P und 0, die zusätzlich mindestens ein Element der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems enthalten, verwendet werden,
- 7· Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß je Mol Cycloalkanon (i) etwa 0,2 bis 2,0 Mol des Aldehyds (il) angewendet werden.
- 8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 71 dadurch gekennzeichnet, daß je Mol Cycloalkanon (i) etwa 1 bis 20 Mol Ammoniak vorliegen.
- 9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Inertgase zugefügt werden.909809/0099
Priority Applications (11)
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