DE2702772A1 - 2,6-dihydroxymethylpyridin-bis- (n-methylcarbamat) der gamma tief 2 -kristallmodifikation, dieses enthaltende arzneimittel und verfahren zur herstellung desselben sowie 2,6-dihydroxymethylpyridinbis-(n-methylcarbamat)-dihydrat der gamma tief 1 -kristallmodifikation und verfahren zur herstellung des letzteren - Google Patents
2,6-dihydroxymethylpyridin-bis- (n-methylcarbamat) der gamma tief 2 -kristallmodifikation, dieses enthaltende arzneimittel und verfahren zur herstellung desselben sowie 2,6-dihydroxymethylpyridinbis-(n-methylcarbamat)-dihydrat der gamma tief 1 -kristallmodifikation und verfahren zur herstellung des letzterenInfo
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806 DACHAU bei MÖNCHEN
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Bankkonto Nr. 80 637 bei der Kreis- und Stadtsparkssse Dachau-Indersdorf (BU 700515 40)
P 962
zur Patentanmeldung
RICHTER GEDEON VEGYESZETI GYAR RT,
Budape s t, Ungarn
betreffend
2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
der ^-Kristallmodifikation, dieses enthaltende Arzneimittel und Verfahren zur Herstellung desselben
sowie 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-dihydrat
der ^-Kristallmodifikation und Verfahren zur Herstellung des letzteren
Die Erfindung betrifft das neue unmittelbar tablettierbare ,e-Dihydroxymethylpyridin-bis-ClT-methylcarbamat) der
"tfp-Kristallmodifikation, dieses enthaltende Arzneimittel und
ein Verfahren zur Herstellung desselben sowie das ein neues Zwischenprodukt darstellende 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat)-dihydrat der ^-Kristallmodifikation und
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ein Verfahren zur Herstellung des letzteren.
In den letzten Jahren wurde in der medizinischen Therapie zur Heilung von Gefäßerkrankungen das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
{auch 2,6-Ms- -(Methylcarbamoyloxymethyl)-pyridin genannt] sehr verbreitet
verwendet.
Zur Herstellung des 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis- -(N-methylcarbamat)-es sind mehrere Verfahren, denen es
gemeinsam ist, daß als Ausgangsstoff in jedem Falle 2,6-Dihydroxymethylpyridin eingesetzt wird, bekannt.
Nach der österreichischen Patentschrift 258 953 wird das
2,6-Dihydroxymethylpyridin mit Methylamin und Phosgen umgesetzt. Die Umsetzung wird in einem Lösungsmittelmedium in
Gegenwart eines tertiären Amines als Katalysator höchstens bei Zimmertemperatur durchgeführt.
Gemäß der österreichischen Patentschrift 258 95**· wird
das 2,6-Dihydroxymethylpyridin in einem Lösungsmittelmedium bei Temperaturen von O bis 15O0C mit N-Methylcarbaminsäurechlorid
oder einem N-Methylcarbaminsäureester umgesetzt. Im ersteren Falle wird als Katalysator eine tertiäre Base und
im letzteren Falle Schwefelsäure, Toluolsulfonsäure oder ein Metallalkylat verwendet.
Nach der österreichischen Patentschrift 258 955 wird das
2,6-Dihydroxymethylpyridin zunächst in einem Lösungsmittelmedium in Gegenwart einer tertiären Base als Katalysator
bei Temperaturen von O bis 1000C mit einem Chlorameisensäurearylester
umgesetzt und dann der erhaltene 2,6-Dihydroxymethylpyridinarylameisensäureester
in einem Lösungsmittel bei Temperaturen von 0 bis 1000C mit Methylamin zur
Umsetzung gebracht.
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/O
Nach dem Verfahren gemäß der belgischen Patentschrift 753 219 wird das 2,6-Dihydroxymethylpyridin in Gegenwart von
Natriumacetat in Trichlorbenzol bei Temperaturen von 80 bis 90 C mit N-Methylcarbaminsäurephenylester umgesetzt.
In der französischen Patentschrift 1 396 624 ist ein
Verfahren, bei welchem das 2,6-Dihydroxymethylpyridin in einem Lösungsmittel, gegebenenfalls in Gegenwart eines
tertiären Amines als Katalysator, mit Methylisocyanat umgesetzt wird, beschrieben.
Ein ähnliches Verfahren ist auch in der japanischen
Patentschrift 7*286/49 beschrieben. Als Unterschied zum in der französischen Patentschrift 1 396 624 beschriebenen
Verfahren wird jedoch als Lösungsmittel Wasser und als Katalysator Natriumhydroxyd verwendet.
Bei den beschriebenen Verfahren wird das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
aus dem Reaktionsgemisch durch Abtreiben des Lösungsmittels unter Vakuum und Umkristallisieren des Rohproduktes aus Methanol gewonnen.
Bei einer Wertung all dieser Verfahren ist eindeutig festzustellen, daß für die technische beziehungsweise
industrielle Verwirklichung das Verfahren nach der französischen Patentschrift 1 396 624 als am geeignetsten erscheint.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das 2,6-Dihydroxymethylpyridin in einem einzigen Verfahrensschritt mit dem großtechnisch herstellbaren und leicht zugänglichen
Methylisocyanat verestert wird. Die Durchführung der Umsetzung scheint einfach und ihre Ausbeute gut zu sein
und das so erhaltene Rohprodukt enthält die wenigsten Verunreinigungen.
Die Anwendung des Verfahrens nach der japanischen Patentschrift 7.286/49 ist, obwohl es verhältnismäßig einfach
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zu sein scheint, nicht zweckmäßig, da dabei nach eigenen Versuchen eine bedeutende Menge von Nebenprodukten, insbesondere
von 2,6-Dihydroxymethylpyridin-mono-(N-methylcarbamat), entsteht.
Das nach dem Fachschrifttum geeignetste Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
im technischen beziehungsweise industriellen Maßstab ist im einzelnen (französische Patentschrift
1 396 624, Beispiel 1) wie folgt: 2,6-Dihydroxymetllylpyridin
wird in der etwa 10-fachen Menge Pyridin gelöst und mit dem in 1,5-fachem Überschuß eingesetzten Methylisocyanat
bei Zimmertemperatur 12 Stunden lang stehengelassen. Zur Vervollständigung der Reaktion wird danach das Gemisch
3 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Das Pyridin wird unter
Vakuum abdestilliert und der Rückstand wird aus Methanol umkristallisiert. Nach der genannten französischen Patentschrift
1 396 624 wird auf diese Weise ein Produkt mit einem Schmelzpunkt von 134°C in annähernd quantitativer
(90 bis 95%-iger) Ausbeute erhalten.
Nach der französischen Patentschrift 1 396 624 wird als Lösungsmittel Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Acetonitril,
Chloroform, Tetrahydrofuran oder Pyridin verwendet. Erforderlichenfalls kann auch mit einem Katalysator gearbeitet
werden. Als Katalysatoren sind tertiäre Amine, wie Trimethylamin, Triäthylamin, N-Alkylpiperidine und Pyridin, geeignet.
In Kenntnis des angeführten Schrifttumes kann es scheinen,
als ob bei Vorhandensein der entsprechenden Ausgangsstoffe, nämlich des 2,6-Dihydroxymethylpyridines und des
Methylisocyanates, die Herstellung des 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-es
technisch beziehungsweise industriell leicht zu lösen sei, und da das Schrifttum keine
weiteren Hinweise enthält, mußte der Fachmann annehmen, daß das so hergestellte und gereinigte Produkt ohne weitere
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κι
Schwierigkeiten durch bekannte Verfahrensweisen zu Tabletten verarbeitet werden kann.
Im Gegensatz zu dieser Erwartung treten bei der praktischen Verwirklichung zahlreiche Schwierigkeiten auf. Bei
jedem der bekannten Verfahren ist der eine Ausgangsstoff das 2,6-Dihydroxymethylpyridin, obwohl durch die aus dem Schrifttum
bekannten Verfahren der technischen beziehungsweise industriellen Herstellung (japanische Patentschrift
14.222/4J) das Hydrochlorid dieser Verbindung erhalten wird.
Zum Freisetzen der Base aus dem Hydrochlorid sind 2 Verfahren bekannt: Die Base kann entweder mit einem Ionenaustauscher-'
harz oder mit einer konzentrierten Alkalihydroxydlösung freigesetzt werden. Nach der japanischen Patentschrift 14.222/43
wird die Base mit einem Alkalihydroxyd freigesetzt und die Verwirklichung des Verfahrens mit dem Ionenaustauscherharz
wird nicht für möglich gehalten. Das Freisetzen der Base erfolgt in der Weise, daß die konzentrierte wäßrige Lösung des
2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorides nach dem Klären und
Kühlen mit konzentrierter Natronlauge versetzt wird. Nach der Beschreibung scheidet sich bei dieser Behandlung ein
großer Teil der Base aus, der abfiltriert werden kann. Der infolge der guten Wasserlöslichkeit der Base in der wäßrigen
Lösung zurückbleibende Anteil kann durch Extrahieren mit Äthylacetat gewonnen werden; das so erhaltene Zweitprodukt
kann nur nach einem Umkristallisieren aus Methanol weiterverarbeitet werden. Die Ausbeute beträgt gemäß den Angaben
der französischen Patentschrift 1 396 624 90%. Obwohl die angegebene Ausbeute dieses Verfahrens gut ist, ist seine
technische beziehungsweise industrielle Durchführung nicht einfach. Zum Freisetzen und Abtrennen der Base sind im
ganzen 10 verschiedene verfahrenstechnische beziehungsweise technologische Arbeitsgänge erforderlich. Auch das Filtrieren
der hochkonzentrierten Lösung bereitet Schwierigkeiten und
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vermindert die Menge der.gewinnbaren Base. Im Interesse
einer guten Ausbeute muß mehrmals extrahiert werden und trotzdem gelang es bei eigenen Reproduktionsversuchen nicht,
die in der französischen Patentschrift 1 396 624 angegebene Ausbeute von 90% zu erreichen. Diese war schon bei der
Durchführung im Maßstab von Kilogrammengen nicht reproduzierbar und es war eine Ausbeute von nur höchstens 60% zu erreichen.
Bei der Aufarbeitung verursacht das Trocknen der von der wäßrigen Lösung abfiltrierten Base Schwierigkeiten,
da sie zersetzlich ist. Ein eventuell zurückbleibender Restgehalt an Wasser zersetzt jedoch das für die Umsetzung zum
2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) als Reaktionsteilnehmer verwendete Methylisocyanat (Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, 8,
Weitere Schwierigkeiten treten bei der Zubereitung von Tabletten aus dem in der beschriebenen Weise erhaltenen Wirkstoff
2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) auf.
In den angeführten Patentschriften ist nur die Herstellung des Wirkstoffes beschrieben, auf die Zubereitung der
Arzneimittelpräparate wird jedoch nicht eingegangen. Der nach den angeführten Patentschriften erhaltene aus Methanol
umkristallisierte Wirkstoff ist sehr locker und seine Teilchengröße ist ungleichmäßig und die ein geringes Raumgewicht
aufweisende pulverförmige Substanz kann nicht einfach tablettiert werden. In solchen Fällen wird im allgemeinen
naß granuliert und der Wirkstoff mit Streckmitteln beziehungsweise Füllstoffen und Haftmitteln beziehungsweise Klebstoffen
homogenisiert, befeuchtet und verknetet. Die teigartige Masse wird dann granuliert und getrocknet. Das getrocknete
Material wird erneut granuliert, mit den zum Tablettieren erforderlichen Hilfsstoffen vermischt und
schließlich tablettiert.
Wenn das nach den angeführten Patentschriften aus Methanol
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umkristallisierte Produkt zur Granulierung Defeuchtet wird,
dann tritt beim Kneten eine starke Wärmeentwicklung auf,
wodurch das Material zementartig zusammenbackt und so die weitere Aufarbeitung behindert wird. Das Zusammenbacken kann
durch Verwendung von mehr als der üblichen Menge Netzmittel verhindert werden, dann treten aber bei der Bereitung und
Trocknung des Granulates neue Schwierigkeiten auf. Tabletten mit geeignetem Zerfallsverhalten können demzufolge auf diese
Weise nur durch ausgesprochen zeit- und kostenaufwendige Verfahren hergestellt werden.
Bei der Untersuchung dieses abnormalen Verhaltens des Wirkstoffes wurde nun festgestellt, daß das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
2 Mol Wasser in Form von Kristallwasser zu binden vermag. Dies wurde durch thermogravimetrieehe Messungen bewiesen, aber auch die
beim Verkneten des Wirkstoffes mit Wasser auftretende starke Wärmeentwicklung deutet darauf hin. Die Aufnahme des
Kristallwassers verursacht auch die beim Tablettieren auftretenden Schwierigkeiten, das heißt die beim Kneten spürbare
starke Wärmeentwicklung und das zementartige Zusammenbacken sowie ferner das schlechte Zerfallsverhalten der
fertigen Tablette. Es ist bekannt, daß eine der Bedingungen für die gute Tablettierbarkeit und das geeignete Zerfallsverhalten der Tablette die Menge des von der als Zusatzmittel
verwendeten Stärke aufgenommenen Wassers, welche
durch entsprechendes Trocknen des Granulates eingestellt werden kann, ist. Der notwendige Feuchtigkeitsgehalt
(15 bis 20%, bezogen auf die Stärke) kann im vorliegenden Fall nicht durch einfaches Trocknen erreicht werden, da
während des Trockenvorganges das von der Stärke adsorptiv gebundene Wasser schneller austritt als das Kristallwasser
des Wirkstoffes. Deshalb sind die Zerfallseigenschaften der Tablette schlecht.
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AS
Nach eigenen Versuchen kann auch durch in von den Angaben des Schrifttumes abweichender Weise aus Wasser vorgenommenes Umkristallisieren ein hinsichtlich der Tablettierung
günstigeres Produkt nicht gewonnen werden.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, unter Behebung der Nachteile des Standes der Technik eine durch ihre
gute unmittelbare Tablettierbarkeit überlegene Kristallmodifikation
von 2,6-Mhydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat),
diese enthaltende Arzneimittel sowie ein Verfahren und ein neues Zwischenprodukt zur Herstellung derselben
vorzusehen.
Das Obige wurde durch die Erfindung erreicht.
Bei Versuchen, die zur Herstellung des 2,6-Lihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-es
aus 2,6-DihydroxymethylpyridinhydroChlorid und Methylisocyanat vorgenommen
wurden, wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß es nicht erforderlich ist, das 2,6-Dihydroxymethylpyridin aus
seinem Säureadditionssalz freizusetzen und die Base zu isolieren, wenn die als Katalysator verwendete tertiäre
Base mindestens in äquimolarer Menge eingesetzt wird. Auf diese Weise läuft die Reaktion schneller als erwartet ab
und daher ist das 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
zur unmittelbaren Umsetzung geeignet.
Ferner wurde festgestellt, daß beim Umkristallisieren von rohem 2,6-Dihydro3qymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat),
wie es beispielsweise vorteilhaft in der vorstehend beschriebenen Weise erhalten wurde, aus einem Gemisch aus
mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und
Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1:2, vorteilhaft in der 4-bis 5-fachen Menge, und Trocknen des erhaltenen
Produktes bei 50 bis 1000C ein Material erhalten wird,
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/ς
welches nach dem Vermischen mit Hilfsstoffen ohne Granulierung
unmittelbar tablettiert werden kann. Diese Feststellung ist besonders überraschend, da weder beim Kristallisieren aus Wasser noch beim Kristallisieren aus Alkohol noch
beim Kristallisieren aus Gemischen von Alkoholen und V/asser, deren Zusammensetzung von der angegebenen abweicht, ein
unmittelbar zum Tablettieren geeignetes Produkt gewonnen werden konnte.
Die vorhandenen Schrifttumshinweise geben dem Fachmann keinen brauchbaren Anhaltspunkt. Gemäß dem allgemeinen
Schrifttum der organischen Chemie (Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 8, 129) hängen die Reaktionen
zwischen Alkoholen und Isocyanaten stark von katalytischen Wirkungen ab. Sauer reagierende Substanzen, wie Salzsäure,
vermindern die Reaktionsgeschwindigkeit, andererseits werden Jedoch solche als sauer reagierend bekannte Stoffe
wie Aluminiumchlorid oder Zinkchlorid als Katalysatoren eingesetzt. Substanzen von basischer Reaktion, wie die tertiären
Amine, beispielsweise Trialkylamine, sind allgemein als Katalysatoren erwähnt, die Wirkung ihrer Säureadditionssalze,
zum Beispiel die ihrer Hydrochloride, ist hingegen nicht bekannt. Auf Grund des allgemeinen Schrifttumes der organischen
Chemie und der angeführten Patentschriften mußte angenommen werden, daß das 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid mit
Methylisocyanat nicht umgesetzt werden kann, weswegen aus dem hergestellten salzsauren Salz von 2,6-Dihydroxymethylpyridin
die freie Base 2,6-Dihydroxymethylpyridin in sehr
umständlicher Weise unter nicht übersehbaren und nicht vernachlässigbaren Verlusten isoliert werden muß (japanische
Patentschrift 14.222/43). Im gesamten Fachschrifttum war keine Angabe darüber zu finden, daß das ale Katalysator
erwähnte tertiäre Amin oder irgendeines seiner Säureadditionssalze einen Einfluß auf die Reaktion des
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2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorides mit dem Methyl·
isocyanat ausüben könne.
Gegenstand der Erfindung ist daher 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
der "}£>-Kristallmodifikation,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) es dem triklinen Kristallsystem angehört,
b) sein Auslöschungswinkel veränderlich schief ist (Haufenpolarisation),
c) seine Brechungsindices die Werte
B* * 1i545 und'
η γ, α 1,550 haben,
d) seine Doppelbrechung (Δ) 4^ 0,005 is1;»
e) sein DTG bis zum Schmelzpunkt stabil ist und
f) seine Röntgendiffraktionswerte wie folgt sind:
dhkl & | Intensität |
11,8 bis 11,6 | 90 |
7,06 | 100 |
5,71 bis 5,60 | 85 |
4,97 bis 4,62 | 55 |
4,45 bis 4,58 | 100 |
4,18 : | 40 |
3,85 | 55 |
3,58 | 100 |
2,96 | 15 |
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Ferner sind erfindungsgemäß Arzneimittel, welche 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) der
^-Kristallmodifikation als Wirkstoff, gegebenenfalls zusammen mit üblichen Träger- und/oder Hilfsstoffen, enthalten,
vorgesehen.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat)-es der V^Kristallmodifikation, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß
a) rohes oder gereinigtes 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis
von 1 : 1 bis 1 : 2 umkristallisiert wird oder
b) 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid in
einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von mindestens 1 Äquivalent einer tertiären
Base, bezogen auf es, mit Methylisocyanat umgesetzt,
das Reaktionsgemisch eingedampft und
das erhaltene Rohprodukt zunächst aus Wasser und dann aus einem Gemisch aus mindestens
1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1 :
umkristallisiert wird
und das nach einer der Varianten a) oder b) erhaltene 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-dihydrat
der ^1-Kristallmodifikation bei 50 bis 1000C getrocknet wird.
Die Erfindung bringt einen sehr großen technischen Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik mit sich.
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Das erfindungsgemäße 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) der 2f2~Kris'tallmodii'ika'bion· ist onne
Schwierigkeiten unmittelbar tablettierbar.
Aber auch das erfindungsgemäße Verfahren selbst hat viele bedeutende Vorteile.
So kann als Ausgangsstoff das 2,6-Dihydroxymethylpyridin
in Form seines Hydrochlorides, wie es bei sämtlichen bekannten Verfahren anfällt, im Gegensatz zum Stand
der Technik unmittelbar ohne das schon als zusätzlicher Arbeitsgang an sich einen erheblichen Nachteil darstellende
und wegen der mit ihm verbundenen dargelegten Schwierigkeiten erst recht nachteilige Freisetzen für die Umsetzung
mit dem Methylisocyanat eingesetzt werden.
Ferner ist die Ausbeute an 2,6-Dihydroxymethylpyridin-
-bis-(N-methylcarbamat), bezogen auf 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid,
gegenüber der Gesamtausbeute, bezogen auf 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid, nach dem Verfahren
der französischen Patentschrift 1 396 624 selbst
unter Zugrundelegung von deren Angaben um etwa 10 bis 15% und in Wirklichkeit sogar um mindestens 35% besser.
Weiterhin wurde festgestellt, daß das in etwa äquimolarer Menge vorliegende Hydrochlorid der tertiären Base
die Wasserlöslichkeit des gebildeten 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-es
außerordentlich günstig beeinflußt, also außerordentlich günstige Kristallisationsbedingungen schafft, und dadurch die bei der Reaktion gebildeten
Nebenprodukte £das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-
-mono-(N-methylcarbamat) und die Zersetzungsprodukte] durch 1-maliges Umkristallisieren aus Wasser, vorteilhaft aus
einer konzentrierten wäßrigen Lösung des Produktes, entfernt
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werden können, so daß ein den pharmakologisehen Heinheitsanforderungen
entsprechendes Produkt gewonnen werden kann.
Von besonderem Vorteil ist es, daß durch Umkristallisieren aus dem Gemisch von Wasser und mindestens 1 Alkohol
der oben festgelegten Zusammensetzung und Trocknen die unmittelbar tablettierbare ^"Kristallmodifikation erhalten
wird. Dies ist herstellungstechnisch, vor allem aber anwendungstechnisch
und wirtschaftlich von hoher Bedeutung, da die 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
als Wirkstoff enthaltenden Präparate pharmakologisch wichtig sind und in beträchtlichen Mengen hergestellt werden.
Vorzugsweise wird als Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Gemisch mit dem Wasser zur Umkristallisation
Methanol oder Äthanol verwendet. Es können aber auch Propanol beziehungsweise Gemische von Alkoholen mit
1 bis 3 Kohlenstoffatomen eingesetzt werden. Es ist auch bevorzugt, das Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit
1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser zum Umkristallisieren in der 4wbis 6-fachen Menge, bezogen auf das umzukristallisierende
Produkt, zu verwenden. Besonders bevorzugt wird als Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
und Wasser zum Umkristallisieren 50%-iges
wäßriges Methanol in der Mrbis 6-fachen Menge, bezogen auf
das umzukristallisierende Produkt, verwendet.
Als 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochloridausgangsstoff
bei der Variante b) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann reines oder rohes 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
verwendet werden. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Variante b) des erfindungsgeraäßen Verfahrens
wird als 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochloridausgangsstoff
nicht das reine 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid verwendet
,, sondern ein rohes 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid,
welches durch Hydrolyse von 2,6-Diacetoxymethylpyridin
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hergestellt und als Hydrochlorid gefällt worden ist. So kann beispielsweise das Rohprodukt, welches nach der ungarischen
Patentschrift 167 834-, Beispiel 10, erhalten worden
ist und auch Natriumchlorid und Hydroxygruppen aufweisende Pyridinderivate enthält, eingesetzt werden. Auch in diesem
Fall ist die günstige Wirkung des Hydrochlorides der tertiären Base zu beobachten, das heißt, daß nicht nur die
bei der Reaktion mit Methylisocyanat gebildeten Nebenprodukte,
sondern auch die mit dem rohen 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
eingeschleppten Verunreinigungen beziehungsweise deren mit dem Methylisocyanat gebildeten
Reaktionsprodukte in einem Schritt durch 1-maliges Umkristallisieren
aus Wasser entfernt werden. Selbst die Verwendung von 20% organische oder anorganische Verunreinigungen
enthaltendem 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid ist
möglich.
Vorteilhafterweise werden als organische Lösungsmittel 1 oder mehr tertiäre Basen, Tetrahydrofuran, Acetonitril
oder 1 oder mehr Halogenkohlenwasserstoffe oder Gemische derselben verwendet. Als tertiäre Basen, von welchen vor
allem tertiäre Amine in Frage kommen, sind Trialkylamine, insbesondere Triäthylamin, bevorzugt. Von den Halogenkohlenwasserstoffen
sind Chlorkohlenwasserstoffe, insbesondere Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff, bevorzugt. Die Menge
des verwendeten organischen Lösungsmittels spielt keine entscheidende Rolle. Wenn jedoch das als Reaktionsteilnehmer eingesetzte tertiäre Amin gleichzeitig auch als
Lösungsmittel verwendet wird, dann ist natürlich eine größere Menge als die äquivalente erforderlich.
Bas Methylisocyanat wird zweckmäßig in mehr als äquivalenter
Menge, vorzugsweise in 2-bis 4-fachem Überschuß,
eingesetzt.
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Die Reaktion der Carbamatbildung kann bei Temperaturen
von O0C bis zum Siedepunkt des Reaktionsgemisches durchgeführt
werden. Zweckmäßig wird in einem niedrigeren Temperaturintervall, wie von O0C bis Raumtemperatur, insbesondere
bei Raumtemperatur, begonnen und das Reaktionsgemisch mit dem Fortschreiten der Reaktion, vorzugsweise langsam, auf
den Siedepunkt des Reaktionsgemisches erhitzt.
Sie Reaktionsdauer hängt von der Reaktionstemperatur
ab. Im allgemeinen beträgt die Reaktionsdauer 1 bis 10 Stunden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Variante b)
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird 1 Mol 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
in Acetonitril mit 2 bis 3 Mol Triäthylamin und 2 bis 4- Mol Methylisocyanat umgesetzt.
Nach der Variante b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zum Beispiel vorteilhaft wie folgt vorgegangen: Das 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid wird mit einem
organischen Lösungsmittel vermischt, dem Gemisch wird mindestens die äquivalente Menge einer tertiären Base, bezogen
auf das 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid, zugesetzt
und dann wird das Methylisocyanat in mindestens 2-fachem molarem Überschuß zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wird anfangs auf Zimmertemperatur gehalten und danach wird es bis zu seinem Siedepunkt erhitzt. Nach der Beendigung
der Reaktion werden die flüchtigen Bestandteile abgedampft.
Der trockene Rückstand wird aus Wasser umkristallisiert und das Umkristallisieren wird aus einem Gemisch aus 1 oder mehr
Alkoholen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 wiederholt. Das erhaltene
2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) liegt in einer im Schrifttum bisher nicht beschriebenen
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Kristallmodifikation, der ^-Kristallmodifikation, vor.
Beim Umkristallisieren aus Wasser wird die Wassermenge zweckmäßig so gewählt, daß die Löslichkeit der Substanz
keine unnötigen Verluste verursacht (etwa die 2-bis 3-fache Menge Wasser). Die Wahl der Menge des Wassers kann auch
von der Reinheit der Ausgangssubstanz abhängen. Wenn ein stärker verunreinigter Ausgangsstoff verwendet wird, dann
ist es zweckmäßig, das Endprodukt aus einer größeren Menge Wasser umzukristallisieren. Das durch Umkristallisieren aus
Wasser erhaltene Produkt entspricht zwar den an den Wirkstoff gestellten pharmakologisehen Qualitätsanforderungen,
ist jedoch nur unter den bereits dargelegten Schwierigkeiten tablettierbar.
Das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
zeigt bei kristalloptischen und röntgenanalytischen Untersuchungen eine Lösungsmittel-Polymorphie.
Die eine polymorphe Kristallmodifikation (im folgenden
(^-Kristallmodifikation genannt) kann durch Kristallisieren
aus Wasser erhalten werden. Sie kristallisiert langprismatisch, tafelig mit ungleichmäßigen Abmessungen und
gehört dem monoklinen Kristallsystem an. Kristalloptisch kann die Kristallmodifikation dadurch charakterisiert werden,
daß ihre Lichtbrechung gering, ihre Doppelbrechung dagegen hoch ist. Der Auslöschungswinkel beträgt 16 bis 19°· Beim
Trocknen ändern sich die polarisationsoptischen Eigenschaften der Substanz im wesentlichen nicht. Die (^-Kristallmodifikation bildet sich dann, wenn aus einem beliebigen
Lösungsmittel ausgeschiedene Kristalle, das heißt andere Kristallmodifikationen, nachträglich mit Wasser behandelt
werden.
Eine andere Kristallmodifikation entsteht, wenn aus einem Alkohol kristallisiert wird. Die Kristalle gehören
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ebenfalls dem monoklinen Kristallsystem an, sie sehen jedoch
anders aus als die der «(-Kristallmodifikation: Sie sind langfädig, faserartig und manchmal bilden sie Bündel.
Auch ihre optischen Eigenschaften sind anders. Vor allem ist der Auslöschungswinkel sehr groß, nämlich 28 bis 30°.
Solvatation tritt auch hier auf, aber die Solvathülle ist sehr stark gebunden. Beim Trocknen ändern sich die optischen
Eigenschaften nicht. Diese Kristallmodifikation wird als ß-Kristallmodifikation bezeichnet.
Wenn das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit
1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1:2, zum Beispiel 1:1, kristallisiert
wird, dann wird wieder eine andere Kristallmodifikation, die neue ^-Kristallmodifikation, erhalten. Die morphologischen
und optischen Eigenschaften der ^-Kristallmodifikation weichen von denen· der o(- und ß-Kristallmodifikationen ab.
Ihr Kristallsystem ist das monokline 2/m-holoedrische und der
Auslöschungswinkel beträgt 18 bis 19°. Die Brechungsindices
sind n^ « 1,525 und n^, = 1,442, die Doppelbrechung ist also
groß. Dem Aussehen nach handelt es sich um kleine, dichte, nicht agglomerierte und wasserklare Einzelkristalle, die
ein Maßverhältnis von etwa 2 : 1 haben und frei von Einschlüssen und Mutterlauge sind. Die Kristalle sind von
wenigen Formflächen umgrenzt und ihre Größe liegt bei 0,1 bis 0,3 mm. Die dicht aneinanderliegenden einzelnen
Kristalle füllen den Raum gut aus. Durch Trocknen des au:;
Kristallen der ^-Kristallmodifikation bestehenden Produktes
wird die neue ^"KristäHroodifikation erhalten. Die
y^j-Kristallmodifikation ist also ein neues Zwischenprodukt;
zur Herstellung der neuen ^""Kristallmodifikation.
Gegenstand der Erfindung ist daher auch das 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-dihydrat
der
- 18 -
709830/0992
^-Kristallmodifikation, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß
a) es dem monoklinen Kristallsystem
(der holoedrischen Klasse 2/m) angehört,
b) sein Auslöschungswinkel c η , 18 bis beträgt,
c) seine Brechungsindices die Werte n^ = 1,525 und
η vi - 1,442 haben,
d) seine Doppelbrechung (Δ) » 0,083 beträgt,
e) | seine DTG | DTG | I | 86° | 6% |
DTG | II | 102° | 7% | ||
DTG | III | 114° | 4,8% | ||
sind unü
f) seine Röntgendiffraktionswerte wie folgt sind:
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i ι |
VJI | dhkl | O (A) |
Intensität |
i | 4 | 8,72 | 100 | |
i J |
4 | 6,50 | 40 | |
ί | 5,90 | 35 | ||
,71 bis 5 | ,60 | 30 | ||
,97 bis 4 | ,62 | 80 | ||
,45 bis 4 | ,58 | 40 | ||
5,95 | 60 | |||
5,75 | 70 | |||
5,58 | 80 |
Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung des 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-dihydrates
der ^-Kristallmodifikation, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) rohes oder gereinigtes 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis
von 1 : 1 bis 1 : 2 umkristallisierb wird
b) 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid in
einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von mindestens 1 Äquivalent einer tertiären
Base, bezogen auf es, mit Methylisocyanat umgesetzt, das Reaktionsgemisch eingedampft
und das erhaltene Rohprodukt zunächst aus Wasser und dann aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 umkristallisiert wird.
709830/0992 " 2ü
Das Trocknen der ^,.-Kristallmodifikation zur Herstellung
der ^-Kristallmodifikation bei Temperaturen von 50 bis 100 C wird zweckmäßig bis zur Gewichtskonstanz
durchgeführt. Das Vorliegen der neuen ^"Kristallmodifikation
ist dadurch bewiesen, daß sich die optischen Eigenschaften dieses Produktes scharf von denen der übrigen Produkte
unterscheiden. Da während des Trocknungsvorganges Wasser austritt, tritt eine strukturelle Umordnung der Substanz
ein. Sie wird triklin-symmetrisch. Beim Betrachten mit
einem Vergrößerungsglas können innerhalb der vorherigen Einkristalle mosaikartig angeordnete unterschiedlich
orientierte Kristallhaufen wahrgenommen werden. Die Brechungsindices sind einander angenähert: Der Brechungsindex in der
Längsrichtung (n^) ist nämlich nahe den anderen beiden
Brechungsindices (n^ und nv,), das heißt die Doppelbrechung
ist um Größenordnungen geringer als bei den oben beschriebenen anderen Kristallmodifikationen. Das Produkt ist unter
dem Mikroskop praktisch nicht durchleuchtbar, da Haufenpolarisation auftritt. Die %p-Kristallmodifikation kann aus
der <x- beziehungsweise ß-KriStallmodifikation durch Wärmebehandlung
nicht hergestellt werden. Die ^o"^1"^-8'''81^-^""
modifikation kann wie bereits dargelegt unmittelbar tablettiert werden.
Die obigen Pe st Stellungen sind sehr überraschend, da la
Schrifttum keinerlei Hinweis auf eine Kristallpolymorphie von S^-Dihydroxymethylpyridin-bis-CN-methylcarbamat) zu
finden ist und erst recht nirgendwo erwähnt ist, daß dieue
Polymorphie für die Tablettierbarkeit von entscheidender Bedeutung ist.
In der folgenden Tabelle 1 sind die Daten der verschiedenen Kristallmodifikationen von 2,6-Dihydroxymeth.ylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
zusammengestellt. Die Ergebnisse der Höntgendiffraktionsmessungen sind in der
- 21 -
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folgenden Tabelle 2 zusammengestellt. Photographien der
einzelnen Kristallmodifikationen sind in der beiliegenden Figur 1 gezeigt, die thermogravimetrischen Kurven üirui
in den Figuren 2, 3 und 4 dargestellt und die Röntp.endiffraktogramme
sind in den Figuren 5» 6, 7 und 8 festgehalten.
- 22 -
709830/099?
- 22 Tabelle 1
Herstellung | Kristallmodifikationen | Kristallisation aus V/asser oder Behandeln mit Wasser |
ß | Kristallisation aus Gemischen von mindestens 1 Alkohol und Wasser im Volum- verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 |
Trocknen der ^-Kristallmodifi kation bei 50 bis 100°C |
|
Kristallgestalt (Habitus) |
langprismatisch, tafelig, Inneres labil, Umrisse unbe stimmt |
Kristallisation aus Alkoholen |
wasserklare, einzelne Prismen, Korn größe einheit lich um 0,1 mm |
isometrische oder et v/a s langge streckte Kristalle, Umrisse und Maße wie bei der yS,-Kristallmodifi kation |
||
(O 00 OJ α |
Kristallsystem | monoklin | Bündel, fase rig, pinsel artig oder nadeiförmig, Maße stark unterschied lich |
monoklin [[holoedrische Klasse 2/rfJ |
triklin | |
03 «sj |
monoklin I I |
|||||
- 23 -
Kristallmodifikationen
Optische
Eigenschaf-
Eigenschaf-
CO
CO
K>
ten
Auslöschungs ■
winkel .
winkel .
t/V, = 16 bis 19°
bis 30
= 18 bis 19
Optischer
harakter
harakter
Brechungsindices
Meßzahl der
Doppelbrechung
Doppelbrechung
ve rände r1ich
schief
negativ
negativ
negativ
nur an den Rändern durchscheinend, nicht durchlßuchtbar
= 1,47. = 1,59
η ,χ = 1,46 η yi = 1,60
1,525
Δ = 0,11 bis 0,12 (stark) 0,13 bis 0,14
(stark)
(stark)
0,083
(mäßig)
(mäßig)
1,545
1,550
0,005
(sehr schwach)
DTG
I. 78,50C 4/»-%
II. 1O2,5°C 8,0% 12,4% 620C 11%
I* 860C 6 %
II. 1020C 7 %
II. 1020C 7 %
bis zum Schmelzpunkt praktisch stabil
19,8%
- 24 -
σ co co
- 24 Tabelle Röntgendiffraktionswerte
Nr. | 11,8 bis 11,6 | Kristallmodifikationen | - | β | - | X2 | Bemerkung | 1 |
1 | 8,72 | 90 | 100 | 100 | 90 | |||
2 | 7,12 | - | - | - | - | |||
5 | 7,06 | - | 100 | - | - | |||
4 | 6,50 | 50 | - | 40 | 100 | |||
5 | 5,90 | 12 | - | 55 | — | |||
6 | 5,71 Ms 5,60 | 15 | 15 | 50 | - | |||
7 | 4,97 Dis 4,62 | 90 | 50 | 80 | 85 | Grundstruktur | ||
8 | 4,45 bis 4,58 | - | 90 | 40 | 55 | Grundstruktur | ||
9 | 4,18 | - | 100 | - | 100 | |||
10 | 5,95 | 45 | - | 60 | 40 | |||
11 | 60 | — | ||||||
- 25 Fortsetzung der Tabelle
Nr. | 5,85 | Kristallmodifikationen | — | ß | — | 55 | Bemerkung |
12 | 5,75 | 50 | 80 | 70 | - | ||
15 | 3,58 | - | 40 | - | 100 | ||
14- | 5,58 | 90 | 25 | 80 | - | ||
15 | 2,96 | - | - | - | 15 | ||
16 | - | ||||||
- 26 -
- 86.-
Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung
aufzufassenden Beispiele näher erläutert. '
Die Reinheit der nach den Beispielen hergestellten Substanzen wurde dünnschichtchromatographisch und UV-spektrophotometrisch
kontrolliert. Die Dünnschichtchromatographie wurde auf aktivierten Kieselgelschichten mit einem Gemisch
aus Äthylacetat, Chloroform und Äthanol im Volumverhältnis von 6:2:1 durchgeführt und es wurde über Joddampf entwickelt.
Der R~-Wert von 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis- -(N-methylcarbamat) beträgt 0,4. Die UV-spektrophotometrischen
Messungen erfolgten in äthanolischer Lösung bei
165 bis 175/263 mu (
Der Reinheitsgrad der hergestellten Substanzen, ihr Reinsubstanz- beziehungsweise Wirkstoffgehalt, wurde in
Lösung in Eisessig durch Titrieren mit 0,05 π Perchlorsäure mit Kristallviolett als Indikator bestimmt.
Für die hinsichtlich der Tablettierbarkeit wichtigen
kristallmorphologischen und kristalloptischen Messungen wurden ein Polarisationsmikroskop "Panphot" der Firma Leitz
und ein Polarisationsmikroskop "Polmi A11 der Firma Zeiss,
für die Aufnahme der Kristalle die genannten Geräte und ein Photoapparat Exakta-Varex, für die Aufnahme der DTA- und
DTG-Kurven ein Differential-Thermogravimeter nach Erdey-Paul
und für die Aufnahme der Rontgendiffraktogramme ein Röntgendiffraktometer
"Kristalloflex 4" der Firma Siemens verwendet.
- 27 709830/099?
a) Es wurden 17,5 6 (0,1 Mol) 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
in 176 car Acetonitril suspendiert und dann mit 20,8 cnr (0,15 Mol)
Triethylamin versetzt. Anschließend wurden dem Reaktionsgemisch bei 20 bis 25°C 13 cm5 (0,22 Mol)
Methylisocyanat zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wurde bei 20 bis 30°C 1 Stunde lang gerührt Deziehungsweise geschüttelt und dann 3 Stunden lang
zum Sieden erhitzt. Danach wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Es blieben
35 bis 40 g einer grauen kristallinen Masse, die
ein Gemisch aus 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) und Triäthylaminhydrochlorid
war, zurück. Das Produkt wurde in 80 cm* siedendem Wasser gelöst und die Lösung wurde mit 2 g Aktivkohle
30 Minuten lang in der Siedehitze geklärt und dann filtriert. Nach dem Abkühlen wurde der
Kristallbrei bei 0 bis 50C 3 Stunden lang gerührt
beziehungsweise geschüttelt und dann filtriert. Die abfilti
getrocknet.
getrocknet.
Die abfiltrierte Substanz wurde bei 50 bis 600C
So wurden 23,3 g (92,1% der Theorie) 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
erhalten. Das Produkt hatte einen Schmelzpunkt von 134· bis 135°C.
Der UV-spektrophotometrisch bestimmte Reinsubstanzgehalt
beziehungsweise Wirkstoffgehalt betrug
99,8%. Das Produkt war bei der Dünnschichtchromatographie einheitlich.
b) Die in der oben beschriebenen Weise erhaltenen 23»3 g 2,6-Dihydroxymethylpyridin*-bis-(N-methylcarbamat)
wurden in einem Gemisch aus 46,6 cnr
- 28 709830/099?
Wasser und 46,6 cnr Methanol bei dessen Siedepunkt
gelöst. Nachdem sich alles gelöst hatte, wurde die Lösung unter langsamem Rühren beziehungsweise
Schütteln ohne von außen erfolgendes Kühlen abkühlen gelassen. Bei 48 bis 5O°O begann
die Kristallisation. Nachdem die Temperatur des Gemisches unter 35° C gesunken war, wurde durch von
außen erfolgendes Kühlen auf O bis 5°C gekühlt und das Gemisch bei dieser Temperatur etwa 8 Stunden
lang stehengelassen. Danach wurde das Produkt abfiltriert und bei 50 bis 1000C getrocknet. So
wurden 22,65 g 2,6-DihydroxymethylpyTidin-bis-
-(N-methylcarbamat), das den pharmakologischen Qualitätsanforderungen entsprach, erhalten.
Die Ausbeute der Umkristallisation betrag 97»2%.
Das erhaltene Produkt war die unmittelbar sum Tablettieren geeignete ^-Kristallmodifikation von
2 ,ö-Dihydroxymethylpyridin-bis-CN-methylcarbamat).
Der Schmelzpunkt betrug 134 bis 136°C. Der
UV-spektrophotometrisch bestimmte Reinsubstanzgehalt war 99,9%.
Es wurde auf in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise gearbeitet,
Jedoch mit dem Unterschied, daß als Lösungsmittel Tetrahydrofuran an Stelle des Acetonitriles verwendet wurde.
Ferner wurde 5 bis 6 Stunden statt 3 Stunden zum Sieden erhitzt. Das Aufarbeiten des Gemisches und Kristallisieren
erfolgten in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise. So wurden 23,15 g (91,5% der Theorie) 2,6-Dihydroxymethylpyridin-
-bis-(N-methylcarbamat) der Vp-Kristallmodifikation mit
einem Schmelzpunkt von 134- bis 136 C erhalten. Der
- 29 -
709830/099?
UV-spektrophotometrisch bestimmte Reinsubstanzgehalt betrug
99,7%. Das Produkt war bei der DünnschiditcäiromatograpMe einheitlich
und konnte unmittelbar tablettiert werden.
Es wurden 20 g rohes 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
(nach der ungarischen Patentschrift 167 834 hergestellt;
Reinheitsgrad 91,7%) in 160 cm^ Acetonitril
suspendiert. Der Suspension wurden 20 cnr Triethylamin und
20 cnr Methylisocyanat zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde
1 Stunde lang bei 20 bis 300C gerührt beziehungsweise geschüttelt,
dann während 1 Stunde auf den Siedepunkt gebracht und 3 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Anschließend
wurde unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Die erhaltenen 38 g Produkt wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise aus 76 cnr Wasser umkristallisiert.
So wurden 24,4 g 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) mit einem Schmelzpunkt von 134 bis 1360C
erhalten. Der UV-spektrophotometrisch bestimmte Reinsubstanzgehalt
betrug 100%. Unter Berücksichtigung des Reinheitsgrades der Ausgangsverbindung betrug die Ausbeute 92,0% der Theorie.
Das vorstehend erhaltene 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) wurde in der im Beispiel 1, Abschnitt b)
beschriebenen Weise aus dem dort verwendeten Gemisch aus
Wasser und Methanol umkristallisiert und dann getrocknet. In ähnlicher Ausbeute wurde ebenfalls die zur unmittelbaren
Tablettierung geeignete ^2~Kris'ballmodifilca'bion von
2 ,ö-Dihydroxymethylpyridin-bis-CN-methylcarbamat) erhalten.
Die Qualität war die gleiche wie die des aus Wasser kristallisierten Produktes.
- 30 709830/0991
Es wurden 5,25 g (0,03 Mol) 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid
in 25 cm* Pyridin gelöst und mit 5»3 cm*
(0,09 Mol) Methylisocyanat in der im Beispiel 1, Abnchnitt a) beschriebenen Weise umgesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde in der im Beispiel 1, Abschnitt a) beschriebenen Weise aufgearbeitet. So wurden 7,65 g (100% der Theorie)
^jö-Dihydroxymethylpyridin-bis-iN-methylcarbamat) mit einem
Schmelzpunkt von 135 bis 137°C erhalten. Bas Produkt hatte einen UV-spektrophotometrisch bestimmten Reinsubstanzgehalt
von 99% und war bei der Dünnschichtchromatographie einheitlich.
Durch wie im Beispiel 1, Abschnitt b) beschriebenes Umkristallisieren
des vorstehenden Produktes wurde die ^-Kristallmodifikation von 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) von ähnlicher Qualität in gleicher Ausbeute
erhalten.
Es wurde in der im Beispiel 1, Abschnitt a) beschriebenen Weise gearbeitet, jedoch mit dem Unterschied, daß
als Lösungsmittel 200 cnr Tetrachlorkohlenstoff statt des Acetonitriles verwendet wurden. So wurden 23,5 g (92,9% der
Theorie) 2,6-DihydroxymethylpyTidin-bis-(N-methylcarbamat),
dessen physikalische Konstanten und Reinheitsgrad mit denen des nach Beispiel 1, Abschnitt a) erhaltenen Produktes übereinstimmten,
erhalten.
Durch wie im Beispiel 1, Abschnitt b) beschriebenes Umkristallisieren des vorstehenden Produktes wurde die
^-Kristallmodifikation von 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) mit den dort angegebenen Daten in
- 31 709830/099?
gleicher Ausbeute erhalten
Es wurden 100 g in der ^-Kristallmodifikation vorliegendes
[zum Beispiel nach Beispiel 1, Abschnitt a) aus Wasser kristallisiertes] zum unmittelbaren Tablettieren ungeeignetes
2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
in einem Gemisch aus 200 cnr Methanol und 200 cnr Wasser
gelöst. Nachdem sich alles gelöst hatte, wurde die Lösung unter langsamem Rühren beziehungsweise Schütteln abkühlen
gelassen. Als die Temperatur der Lösung unter 35°C gefallen war, wurde durch von außen erfolgendes Kühlen auf O bis 5°C
gekühlt und das Gemisch bei dieser Temperatur ohne Rühren und Schütteln 8 Stunden lang stehengelassen. Dann wurde das
Produkt abfiltriert und bei 50 bis 100°C getrocknet. So wurden als Produkt 96,2 g (96,2% der Theorie) 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
der ^-Kristallmodifikation, welches unmittelbar tablettiert werden konnte
und einen Schmelzpunkt von 134 bis 1370C hatte, erhalten.
Der UV-spektrophotometrisch bestimmte Reinsubstanzgehalt
betrug 99,596.
£s wurden 80 g in der ß-Kristallmodifikation vorliegend or;
(zum Beispiel durch Umkristallisieren aus Methanol gereinigtes) zum unmittelbaren Tablettieren nicht geeignetes 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)
aus 320 cnr eines Gemisches aus Methanol und Wasser im Volumverhältnis von
1 : 1 umkristallisiert. So wurden als Produkt 77»4- g
(96,896 der Theorie) unmittelbar tablettierbares
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S^e-pihydroxymethylpyridin-bis-CN-methylcaiibamat) der
^-Kristallmodifikation mit einem Schmelzpunkt von
134 bis 1360C und einem UV-spektrophotometrisch bestimmten
Reinsubstanzgehalt von 99*3% erhalten.
Es wurden 100 g reines in der ^-Kristallmodifikation
vorliegendes unmittelbar nicht tablettierbares 2,6-Dihydroxymetbylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) in einem Gemisch aus
200 cor Äthanol und 400 cnr Wasser gelöst. Nachdem eich
alles gelöst hatte, wurde die Lösung unter langsamem Rühren abkühlen gelassen. Im übrigen wurde nach Beispiel 6 gearbeitet. So wurden als Produkt 9? g (97% der Theorie) unmittelbar tablettierbares 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) der ^-Kristallmodifikation mit einem
Schmelzpunkt von 134 bis 1360C und einem UV-spektrophotometrisch bestimmten Reinsubstanzgehalt von 99»% erhalten.
Es wurde In der im Beispiel 8 beschriebenen Weise gearbeitet, jedoch mit dem Unterschied, daß von 4$ g der zum
unmittelbaren Tablettieren nicht geeigneten ß-Kristallmodifikation von 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bie-(N-«ethTlcarbamat) ausgegangen wurde. Sie wurde aus 270 cnr eines
Gemisches aus Äthanol und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1,5 umkristallisiert. So wurden 43,7 S (97% der Theorie)
unmittelbar tablettierbares 2,6-Lihydroxymethylpyridin-bis-
-(N-methylcarbamat) der ^-Kristallmodifikation mit einem
Schmelzpunkt von 134 bis 136°C und einem UV-spektrophotometrisch bestimmten Reinsubstanzgehalt von 99*6% erhalten.
- 33 -709830/0992
Es wurde ein Gemisch aus 10 g (aus Wasser kristallisiertem) 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbainat) der
^-Kristallmodifikation und 10 g (aus Methanol krista.1] inirvrtem)
2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) der
ß-Kristallmodifikation in 40 enr eines Gemisches aus
Methanol und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 gelöst. Im übrigen wurde in der im Beispiel 6 beschriebenen Weise gearbeitet.
So wurden 19,3 g (96,% der Theorie) unmittelbar
tablettierbares 2,6-DihydroxymethylpyTidin-bis-(N-methylcarbamat)
der &>-Kristallmodifikation mit einem Schmelzpunkt
von 134 bis 1360C und einem UV-spektrophotometrisch bestimmten
Reinsubstanzgehalt von 99»5% erhalten.
Es wurden 80 g durch Kristallisieren aus Wasser gereinigtes 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamib)
in einem siedenden Gemisch aus 160 cm* Methanol und 320 cm^
Wasser gelöst. Die Lösung wurde, falls es erforderlich war, geklärt und dann filtriert. Ohne von außen erfolgendes
Kühlen wurde die Lösung auf 400C abkühlen gelassen. Dann
wurde mit Wasser und Eiswasser auf 0 bis 5°C gekühlt und die Lösung wurde bei dieser Temperatur 3 Stunden lang gerührt
beziehungsweise geschüttelt. Me ausgeschiedenen Kristalle wurden abfiltriert und das filterfeuchte Material
wurde bei 50 bis 550C getrocknet. So wurden als Produkt
75 g (93,8% der Theorie) 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bi«-
-(N-methylcarbamat) der ffp'^istallinodifikation mi* ein0'"
Schmelzpunkt von 134 bis 1360C und einem UV-spektrophotometrisch
bestimmten Reinsubstanzgehalt von 99,3% erhalten.
Patentansprüche 709830/099?
Claims (1)
- Patentansprüche\J} 2,6-Dihydroxymeth.ylpyridin-bi§-(N-methylcarbamat) der ^-Kristallmodifikation, dadurch gekennzeichnet, daßa) es dem triklinen Kristallsystem angehört,b) sein Auslöschungswinkel veränderlich schief ist (Haufenpolarisation),c) seine Brechungsindices die Werte a<X ^ 1 »54-5 undnv, ^ 1,550 haben,d) seine Doppelbrechung (Δ) «* 0,005e) sein DTG bis zum Schmelzpunkt stabil ist undf) seine Röntgendiffraktionswerte wie folgt sind:- 35 -709830/0992ORIGINAL INSPECTED
(X) ,6 Intensität 11,8 bis 11 90 7,06 60 100 5,71 bis 5, 62 85 4,97 bis 4, 58 55 4,45 bis 4, 100 4,18 40 3,85 55 3,58 100 2,96 15 2.) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an2, e-Dihydroxymethylpyridin-bis-CN-methylcarbamat) der #*P-Kristallmodifikation nach Anspruch 1 als Wirkstoff, gegebenenfalls zusammen mit üblichen Träger- und/oder Hilfsstoffen.3.) Verfahren zur Herstellung des 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-es der 2^-Kristallmodifikation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mana) rohes oder gereinigtes 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 umkristallisiert oder709830/0992b) 2;6-Dihydjroxymethylpyridinhydrochlorid Ineinem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von mindestens 1 Äquivalent einer tertiären Base, bezogen auf es, mit Methylisocyanat umsetzt, das Reaktionsgemisch eindampft und das erhaltene Rohprodukt zunächst aus Wasser und dann aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 χ 1 bis 1 : 2 umkristallisiertund das nach einer der Varianten a) oder b) erhaltene 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N~ -methylcarbamat)-dihydraf der ^-Kristallmodifikation bei 50 bis 100°C trocknet.4.) Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkohol mit Λ bis 3 Kohlenstoffatomen Methanol oder Äthanol verwendet.5.) Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit Λ bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser 7.um Umkristallisieren in der 4- bis 6-fachen Menge, bezogen auf das umzukristallisierende Produkt, verwendet ·6.) Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser zum Umkristallisieren 50%-iges wäßriges Methanol in der 4- bis 6-fachen Menge, bezogen auf das umzukristallisierende Produkt, verwendet.- 37 -709830/09927.) Verfahren nach Anspruch Jib oder 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid ein rohes 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid, welches durch Hydrolyse von 2,6-Diacetoxymethylpyridin hergestellt und als Hydrochlorid gefällt worden ist, verwendet.Θ.) Verfahren nach Anspruch 3t> oder 4 bis 7» dadurchgekennzeichnet, daß man als organische Lösungsmittel 1 oder mehr tertiäre Basen, Tetrahydrofuran, Acetonitril oder 1 oder mehr Halogenkohlenwasserstoffe oder Gemische derselben verwendet.9.) Verfahren nach Anspruch 3b oder 4 bis 8, dadurchgekennzeichnet, daß man als tertiäre Basen Trialkylamine, insbesondere Triethylamin, verwendet.10.) Verfahren nach Anspruch Jb oder 4 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid in Acetonitril mit 2 bis 3 Mol
Triethylamin und 2 bis 4 Mol Methylisocyanat umsetzt.11.) Verfahren nach Anspruch 3b oder 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch am Anfang der Reaktion auf Zimmertemperatur hält und seine Temperatur mit dem Fortschreiten der Reaktion bis zum Siedepunkt erhöht.- 38 709830/099212.) 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)- -dihydrat der ^-Kristallmodifikation, dadurch gekennzeichnet, daßa) es dem monoklinen Kristallsystem (der holoedrischen Klasse 2/m) angehört,b) sein Auslöschungswinkel c η 18 bis 19° beträgt,c) seine Brechungsindices die Werte n^ « 1,525 undη ufi - 1,442 haben,d) seine Doppelbrechung (Δ) ■ 0,083 ist,e) seine DTGDTG I 86° 6% DTG II 102° 7% DTG III 114° 4,8%sind undf) seine Eöntgendiffraktionswerte wie folgt sind:- 39 -709830/09920 60 Intensität dhkl (A) 62 100 8,72 58 40 6,30 35 5,90 30 5,71 bis 5, 80 4,97 bis 4, 4-0 4,45 bis 4, 60 3,95 70 3,73 80 3,38 13.) Verfahren zur Herstellung des 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat)-dihydrates der ^-Kristallmodifikation, dadurch gekennzeichnet, daß mana) rohes oder gereinigtes 2,6-Dihydroxymethylpyridin-bis-(N-methylcarbamat) aus einem Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 umkristallisiert oderb) 2,6-Dihydroxymethylpyridinhydrochlorid in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von mindestens 1 Äquivalent einer tertiären Base, bezogen auf es, mit Methylisocyanat umsetzt, das Reaktionsgemisch eindampft und das erhaltene Rohprodukt zunächst aus Wasser und dann aus einem- 40 -709 830/0992Gemisch aus mindestens 1 Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und Wasser im Volumverhältnis von 1 : 1 bis 1 : umkristallisiert.709830/0992
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