DE267630C - - Google Patents

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DE267630C
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sodium
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glue
bone
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/02Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of bones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
·- M 267630 KLASSE 221 GRUPPE
Dr. HUGO BUNZEL in HEUFELD, Oberbayern.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1912 ab.
Zur Herstellung von Macerationsleim wird das Knochenmaterial mit Salzsäure behandelt und ihm dadurch der phosphorsaure und der kohlensaure Kalk entzogen. Die zurückgebliebene leimgebende Substanz gibt, verkocht, Leimbrühe, die, eingedampft und eingetrocknet, Leim erzeugt.
Das Verfahren der Patentschrift 167299 behandelt die Einwirkung sauerstoffreicher Salze auf Rohknochen vor der Maceration, wobei durch Anwendung von 2 Teilen Salz auf 1000 Teile Rohknochen eine Säureersparnis bis fast zur Hälfte der sonst zur Maceration erforderlichen Menge erzielt werden soll.
Nach dem vorliegenden Verfahren läßt man Natriumsuperoxyd, das sich von allen Peroxyden am besten bewährt hat, nach der Maceration auf die reine leimgebende Substanz einwirken.
Will man nämlich aus den macerierten Knochen Gelatine gewinnen, so müssen sie vorerst noch einen langwierigen Kalkungsprozeß durchmachen. Sie werden, nachdem sie sorgfältig gewaschen, in Gruben eingebracht und dort unter dünne Kalkmilch gesetzt. In dieser des öfteren aufgerührten Lauge müssen die macerierten Knochen 14 bis 25 Tage und zuweilen auch länger verbleiben, ehe sie die richtige Vorbereitung zur Gelatinefabrikation erhalten haben.
Hierbei ist es schwierig, die genaue Zeit festzustellen, welcher das meist verschiedene Knochenmaterial bedarf, damit keine Überkalkung stattfindet, welche einen noch größeren als den an sich schon unvermeidlichen Verlust an leimgebender Substanz nach sich ziehen würde. Ist der Kalkungsvorgang vorschriftsmäßig beendigt, so ist nach gründlicher Waschung, dag Knochenmaterial zur Gelatinefabrikation brauchbar geworden.
Diesen langwierigen, mit großen Verlusten an leimgebender Substanz verbundenen Kalkungsprozeß sucht das vorliegende Verfahren durch Anwendung von Natriumsuperoxyd oder von anderen geeigneten, Sauerstoff abgebenden Verbindungen, wie Natriumpercarbonat, oder entsprechenden Perverbindungen anderer Alkalien oder der alkalischen Erden usw., zu vereinfachen.
Bei der Kostspieligkeit dieser Präparate, ferner bei ihrer chemischen, stark oxydierenden und ätzenden Wirkung war es von vornherein nicht anzunehmen, daß sie einen wirtschaftlichen Vorteil würden gewähren können.
Da die Behandlung mit Hilfe von z. B. Natriumsuperoxyd nur 24 Stunden statt 24 Tage dauert, so genügen zu seiner Anwendung ein oder zwei Zwischengefäße anstatt der 24 bis 30 Kalkungsgruben. Es ist sogar möglich, sie in demselben Gefäß vorzunehmen, in dem die Maceration stattgefunden. Jedenfalls kann das Zwischengefäß für den Natriumperoxydprozeß so eingeschaltet sein, daß ein weiter Transport vermieden werden kann. Dies ist bei 24 Kalkungsgruben ausgeschlossen.
Ein weiterer Vorteil ist der, daß eine auf-24 Stunden verteilte Reaktion sich leichter überwachen läßt als eine solche von 24 Tagen und ebensoviel Gefäßen, die noch dazu das verschiedenartigste Material enthalten können.
Daß die macerierten Knochen, Ossein genannt, so wenig unter dem Einflüsse des Natriumperoxydes oder der ebengenannten anderen Sauerstoff abspaltenden Verbindungen leiden, würden, war nicht zu erwarten. Es ist
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bekannt, daß Ozon, gewissermaßen das Peroxyd des Sauerstoffmoleküles, Leimbrühe: vernichtet. I)en Leimtechnikern ist es bekannt, daß die durch Gewitter erzeugte ozonreiche Luft das Gelatinieren der Leimbrühen verhindert. . '
Ganz „dasselbe hätte man von den Peroxyden und Percarbonate!! erwarten müssen, doch ergaben die Versuche einen anderen Erfolg; es
ίο zeigte sich nämlich, daß durch die alkalische, ätzende Wirkung des Nätriumpgroxydes bei der beispielsweise angewandten Menge von 0,5 Prozent des angewandten nassen Osseins eine mechanische Zerstörung," der Gewebsfaser nicht nachgewiesen werden könnte, noch zeigte die, verkochte Gelatinebrühe irgendwelche Neigung, nicht mehr erstarren zu wollen. Dagegen trat eine ausgiebige Bleichung infolge der Natriumsuperoxydbehandlung ein, die schon an dem rohen Ossein beobachtet werden konnte.
Zieht man in Betracht, daß diese Bleichung sonst durch schweflige Säure, Bisulfit, Hyposulfit, Nätriumhydrosul-nt in der Leimbrühe noch besonders vorgenommen werden muß, so ist es offenbar, - daß die Behandlung des'Osseins1 mit Natriumsuperoxyd o. dgl. trotz ihrer Kostspieligkeit einen wirtschaftlichen Fortschritt bedeutet. ...
B e i s ρ i e T. :
Zur Ausführung, des Verfahrens . werden 8000 kg Knochenschrot mit Salzsäure in bekannter Weise maceriert. Nachdem der ganze kohlensaure und phosphorsaure-Kalk in Lösung gegangen ist, wird das erhaltene Ossein sorgfältigst gewaschen. Kurz vor Beendigung des Waschprozesses werden in einem Behälter gesondert 20 kg Natriumsuperoxyd in so viel Wasser langsam unter Rühren eingestreut, als für eine Laugemenge zur vollständigen Überdeckung des Osseins notwendig ist. Nach Herrichtung der Lauge läßt man sie sofort auf das Ossein laufen und mit diesem 24 Stunden stehen. Die darnach aufgebrauchte Lauge verwendet man am besten zur Vorbereitung einer neuen Partie rein gewaschenen Osseins, von dem sie noch viele Bestandteile löst, die reinem Wasser • widerstanden hatten. Das mit Natriumsuperoxyd behandelte Material hinterbleibt nach nochmaligem Waschen mit reinem Wasser als Ossein, dessen Aussehen mehr oder weniger weiß ist, je nachdem die angewandten Rohknochen von heller oder dunkler Farbe waren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Vorbereitung von Knochen für die Herstellung von Gelatine, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Salzsäure oder anderen Säuren macerierten Knochen mit Natriumsuperoxyd oder Natriumpercarbonat oder mit den entsprechenden Per verbin dun- _ 1 gen anderer Alkalien oder der alkalischen Erden behandelt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961654C (de) * 1954-06-16 1957-04-11 Armin Bauermeister Verfahren zur Praeparierung von zur Verpflanzung geeigneten Knochen

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