Die Erfindung bezieht sich auf eine Wickelvorrichtung für
die Herstellung von Statorspulen elektrischer Maschinen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige
Wickelvorrichtung ist aus der US-PS 35 10 939 bekannt.
Es ist bei derartigen Vorrichtungen erwünscht, daß
Einstellungen an einer Wickelmaschine vorgenommen werden
können, so daß unterschiedlich bemessene Spulenwindungen
gewickelt werden können, um Wicklungen für Blechpakete
verschiedener Stapelhöhen oder axialer Längen zu bilden.
Werden nun derartige Einstellungen bei einer
Wickelvorrichtung gemäß der US-PS 35 10 939 vorgenommen, so
tritt der Nachteil auf, daß eine Veränderung an der
Spulenform dort gleichzeitig bewirkt, daß die Spulenform
aus dem Zentrum des von der Wickeldüse umlaufenden Raums
verschoben wird, so daß der Leiter beim Wickeln starken
Zugkraftänderungen unterworden wird, weil beim Annähern des
Flyers an die zur Flyerachse exentrische Spulenform weniger
Leiterlänge benötigt wird, als beim Entfernen des Flyers
von der Spulenform. Diese Zugkraftänderungen belasten
sowohl den Leiter als auch die Flyerkonstruktion,
insbesondere bei höheren Drehzahlen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Wickelvorrichtung mit
einstellbarer Spulenform anzugeben, bei welcher die während
des Wickelns auf den Leiter wirkenden Zugkräfte unabhängig
von der eingestellten Spulenweite möglichst gleichmäßig
sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß eine geometrisch zentrierte
Beziehung zwischen der Spulenform und dem Flyer
aufrechterhalten wird, die während des Erzeugens von
Windungen relativ zueinander gedreht werden. Dies ist
insbesondere dann wichtig, wenn ein Spulenformteil auch in
Ausrichtung mit einem Spulenaufnehmer gehalten werden muß.
Dies gilt insbesondere dann, wenn der Spulenaufnehmer mit
einem Teil der Spulenform teleskopartig in Eingriff
gehalten wird, wie es bei Abwurfwicklern (shedder winders)
der Fall ist.
Die erfindungsgemäße Wickelvorrichtung macht es möglich,
eine konzentrische Beziehung auch dann aufrechtzuerhalten,
wenn die Windungen automatisch direkt in ein
Spuleneinziehwerkzeug oder ein an der Maschine befestigtes
Übertragungswerkzeug überführt wird, das dann dazu benutzt
wird, die gewickelten Spulen in ein Spuleneinziehwerkzeug
zu überführen.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und
Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Figur zeigt in einer schematischen Ansicht eine
Wickelvorrichtung mit Mitteln zum Verstellen von
Spulenform, Spulenaufnehmer und Wickelform gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In der Figur ist schematisch ein Wickelkopf 177
dargestellt, der auf zwei Führungsstangen 178 angebracht ist
(nur eine Führungsstange ist gezeigt). Der Wickelkopf 177
weist eine Spulenform 179 auf, die zwei relativ zueinander
verstellbare Spulenformteile 183, 184 enthält. Gleichzeitig
mit deren Verstellung kann eine geometrisch zentrierte
Beziehung zwischen der Spulenform 179 und einem Wickelarm
(Flyer) 181 wie auch eine erwünschte vorbestimmte Beziehung
zwischen zusammenpassenden bzw. eingreifenden Teilen der
Spulenform 179 und eines Spulenaufnehmers 182
aufrechterhalten werden. Die Vorrichtung enthält Mittel zum
Verstellen der Spulenformteile 183,184 in entgegengesetzten
Richtungen, so daß gleiche Bewegungen zumindest der zwei
Spulenformteile 183, 184 in entgegengesetzten Richtungen
erzielt werden. Es sind auch Mittel zum relativen
Einstellen der Position der Spulenform 179 und des
Spulenaufnehmers 182 vorhanden.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient zum
Zentrieren von Wickelwerkzeugen (beispielsweise einer
Spulenform) in bezug auf einen Flyer und dient ferner als
Mittel zum Aufrechterhalten einer erwünschten vorbestimmten
Ausrichtung zwischen den Wickelwerkzeugen und einem
Spulenaufnehmer. Dieses Vorgehen ermöglicht es, daß für
alle um eine Spulenform gewickelten Spulenweiten relativ
konstante Zugkräfte erhalten werden, die auf den von einer
Wickeldüse abgegebenen Draht ausgeübt werden. Dieses ist
besonders wichtig für sehr schnelle bzw. Hochleistungs-
Wickelvorgänge.
Eine Schraube (Spindel) 186, die an einem Ende mit einem
Rechtsgewinde und an dem anderen Ende mit einem
Linksgewinde versehen ist, ist in Gewindeteile der
Spulenformteile 183, 184 eingeschraubt. Wenn somit die
Schraube 186 in einer Richtung gedreht wird, bewegen sich
die Spulenformteile 183 und 184 aufeinander zu, während
eine Drehung der Schraube 186 in der entgegengesetzten
Richtung
die Spulenformteile 183 und 184 zu einer Bewegung voneinan
der weg veranlaßt. Es ist ferner ein eine weitere Schrau
be (Spindel) 188 antreibender Motor 187 vorgesehen. Die weitere Schraube 188 ent
hält Gewindegänge mit derselben Steigung wie die Gewindegänge an
der Schraube 186. Der Motor 187 ist in seiner Drehrichtung umkehrbar und kann somit den
Wickelkopf 177 in entgegengesetzten Rich
tungen längs der Führungsstangen 178 verstellen. Der Motor 187 ist über
geeignete Steuerungen mit einem Luftzylinder 189 derart verrie
gelt, daß er nur dann erregt werden kann, wenn sich eine Keil
welle 191 in einer vorgeschobenen Position und in Eingriff mit
dem Kopf 192 der Schraube 186 befindet. In einem solchen Eingriffs
zustand der Keilwelle 191 wird der Motor 187 erregt, und die
Schraube 188 wird entweder in Uhrzeigerrichtung oder in Gegenuhr
zeigerrichtung um ein erwünschtes Maß gedreht.
Die Schraube 188 ist an einem mit einem Zahnrad 194 kämmenden
Zahnrad 193 angeschweißt oder in anderer Weise festgelegt. Das
Zahnrad 194 ist seinerseits über eine Innenverzahnung mit der Keil
welle gekoppelt, so daß die Keilwelle 191 sich mit dem
Zahnrad 194 dreht. Da die Steigung der Schraube 188 iden
tisch zu derjenigen der Schraube 186 ist, wird die gleiche Anzahl
von Zähnen für die Zahnräder 193 und 194 ausgewählt, so daß zwi
schen den Schrauben 188 und 186 ein Übersetzungsverhältnis von
1 : 1 vorliegt. Wenn ferner das Gewinde der Schraube 188 ein
Rechtsgewinde ist, wird der Abschnitt der Schraube 186, der mit
der vorderen Wickelform 183 in Eingriff steht, für die darge
stellte Antriebsanordnung mit einem Linksgewinde versehen. Wenn
dann der Wickelkopf 177 gemäß der Figur über eine erwünschte Di
stanz nach links bewegt wird, erfolgt eine entsprechende Bewegung
der vorderen Spulenform 183 um die gleiche Distanz in der entge
gengesetzten Richtung (d. h. gemäß Figur nach rechts), so daß das
Spulenformteil 183 in bezug auf den Maschinenrahmen stationär
bleibt. Daher wird eine erwünschte Ausrichtungsbeziehung zwischen
dem Spulenformteil 183 und dem Spulenaufnehmer
182 aufrechtzuerhalten. Während der Zeit, da das Spulenformteil
183 eine Bewegung relativ zu einer Spulenformstützplatte 196 ausführt,
wird jedoch der Spulenformteil 184 ebenfalls um eine entspre
chend anteilige Distanz bewegt. Dementsprechend werden die Spulen
formteile 183 und 184 so eingestellt, daß Spulenweiten
entsprechend einer unterschiedlichen Blechpaketstapelhöhe
gebildet werden, wobei die Spulenform relativ zum Wickel
kopf 177 und damit zum Flyer 181
zentriert und auch mit dem Spulenaufnehmer 182 aus
gerichtet verbleibt.
Nachdem die in der Figur dargestellte Vorrichtung in der beschrie
benen Weise eingestellt worden ist, wird die Keilwelle 191 zu
rückgezogen, so daß sie sich außerhalb des Bewegungspfades des
sich drehenden Flyers 181 befindet. Die Vorrichtung gemäß der Figur
ist dann bereit zum Erzeu
gen von Wicklungen mit Spulen, die in Statorblechpakete
der gewünschten Stapelhöhe einge
führt werden können.
Es sind jedoch noch weitere Ausführungsbeispiele möglich.
Beispielsweise kann die Vorrichtung gemäß der Figur in der Weise ab
gewandelt werden, daß der Wickelkopf 177 in bezug auf den Maschi
nenrahmen 226 stationär gehalten und der Spulenaufnehmer
relativ zum Maschinenrahmen 226 verschoben wird,
um die relative Ausrichtung mit der Spulenform
179 aufrechtzuerhalten, wenn die letztere eingestellt wird, um
Wicklungen für Blechpakete unterschiedlicher Stapelhöhen zu er
zeugen. Zusätzlich können die soeben erörterten Merkmale auf eine
Wickelausrüstung der Art angewendet werden, bei der vollständige
Spulen auf einer Spulenform (sei es nun nach dem Verfahren eines
Drehflyers oder einer Drehspindel) erzeugt und dann automatisch
zu einem Spulenaufnehmer überführt werden,
der einen Teil der Vorrichtung bildet und der
mit der Spulenform ausgerichtet gehalten oder in diese Position
bewegt werden muß.