Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Wickeln
von mehreren Spulen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren ist aus der
US-PS 35 10 939 bekannt.
Es ist bei derartigen Verfahren erwünscht, daß Einstellungen
an einer Wickelmaschine vorgenommen werden können,
so daß unterschiedlich bemessene Spulenwindungen gewickelt
werden können, um Wicklungen für Blechpakete verschiedener
Stapelhöhen oder axialer Längen zu bilden.
Verschiedene bekannte Wickelmaschinen (s. US-Patentschriften
35 10 939 oder 35 79 791) enthalten einen oder mehrere
Spulenaufnehmer, die Windungsaufnahmespalte oder -schlitze
begrenzen; die Windungen einer bestimmten Spule werden
bei ihrer Herstellung entlang zwei bestimmten Schlitzen
bewegt. Jeder Satz dieser bestimmten Schlitze entspricht
zwei vorbestimmten Nuten eines Statorblechpakets, und
wenn ein Zwischenspulendrahtsegment versehentlich in dem
falschen Schlitz angeordnet wird, erfolgt ziemlich unvermeidlich
ein Brechen dieses Drahtsegments, wenn es schließlich
axial in das Statorblechpaket eingeführt bzw. eingezogen
wird. Fehlausgerichtete Zwischenspulendrahtabschnitte
sind insbesondere beim Erhöhen der Wickelgeschwindigkeiten
zu einem zunehmenden Problem geworden.
Es ist deshalb wünschenswert, die Genauigkeit der gegenseitigen
Zuordnung verschiedener Teile einer Wickelmaschine
während des Betriebs zu vergrößern, damit ein Spulenaufnehmer
und eine Spulenform in einer bestimmten Weise und
zu einer bestimmten Zeit in bezug aufeinander axial bewegt
werden können, um das Problem der fehlausgerichteten Zwischenspulendrahtabschnitte
zu überwinden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Wickeln
von mehreren Spulen und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens so auszugestalten, daß verschiedene Teile
einer Spulenwickelmaschine in Abhängigkeit von der jeweiligen
Spulengröße schnell und genau in bezug aufeinander bewegt
werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen gemäß
den Patentansprüchen 1 und 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß die Position eines Wickelarms (Flyers)
in bezug auf einen Maschinenraum weitgehend kontinuierlich
und mit großer Genauigkeit überwacht wird. Es werden
die Flyerposition wiedergebende Signale erzeugt und in
Abhängigkeit von diesen relative Sprungbewegungen zwischen
Spulenformen und dem Flyer gesteuert. Die Sprungbewegung
wird während eines bestimmten, von der Spulengröße abhängigen
Teils einer Flyerumdrehung eingeleitet, während sich ein
Flyer in bezug auf den Spulenaufnehmer in einem "Sprungfenster"
befindet. Ferner trägt in einem Leergangmechanismus
gespeicherte Energie zur Beschleunigung des Sprungmechanismus
bei, wobei derselbe Mechanismus Energie aufnimmt
und speichert, wenn die sich bewegenden Maschinenteile
anhalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens kann nicht nur verbesserte Sprungmechanismen,
sondern auch verbesserte sowie schnell wirksame Sperrhebel-
bzw. Verriegelungsmechanismen enthalten, die sicherstellen,
daß eine axial sprunghafte Verschiebung während eines
bestimmten Teils einer Umdrehung in den verschiedenen
Maschinenzyklen durchgeführt werden kann, und zwar auch
bei einer Drehzahl des Wickelarms von 3000 U/min. Vorteilhafterweise
wird der Sprungmechanismus von vorgespannten
Federn gegen Anschläge oder Sperrhebel gedrückt, wobei
die Federn zu Beginn eines Sprunghubes für eine vergrößerte
Beschleunigung sorgen und am Ende eines Sprunghubes die
von einer Antriebsmaschine ausgeübte Kraft aufnehmen,
um die Federn wieder vorzuspannen und die Größe der Aufschlagkräfte
zu vermindern, denen der Sprungmechanismus
und ein oder mehrere Sperrhebel ausgesetzt werden.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und Zeichnung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Wickelmaschine,
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung Teile von
Wickelformen, Teile eines Spulenaufnehmers,
die Bewegungsbahn eines sich drehenden Wickelarms
und in etwas idealisierter Weise Sprungfenstergrenzen,
Fig. 3 in einer schematischen Darstellung eine Einrichtung
zum Überwachen der Positionierung eines
Wickelarms und zum Einleiten einer Freigabe
eines Sprungmechanismus,
Fig. 4 in einer perspektivischen Ansicht einen verbesserten
Wickelkopf, der Teil der in Fig. 1
dargestellten Wickelmaschine ist,
Fig. 5 eine Ansicht des Wickelkopfes aus Fig. 4,
wobei einige Teile entfernt und andere Teile
geschnitten sind,
Fig. 6 in einer vergrößerten Schnittansicht einen
Teil des in Fig. 4 und 5 dargestellten Wickelkopfes
und
Fig. 7 in einer vergrößerten Seitenansicht, bei der
einige Teile geschnitten und andere Teile entfernt
sind, einen Abschnitt des in Fig. 5
dargestellten Wickelkopfes.
In Fig. 1 ist eine Spulenwickelmaschine 21 dargestellt.
Zur Vereinfachung der Zeichnung wurden eine Anzahl von
Teilen in der Maschine nach Fig. 1 fortgelassen, was beispielsweise
für Drahtklemmen und Zwischenpol-Leiterabzieher
gilt.
Die Maschine 21 enthält zunächst erste und zweite weitgehend
identische Wickelköpfe 22, 23. Während des Betriebs
der Wickelmaschine 21 werden durch den Wickelkopf 23 Windungen
für Spulen einer ersten Phasenwicklung erzeugt
und von einem Spulenaufnehmer (in Fig. 1 verdeckt) aufgenommen,
der auf einem Drehtisch 24 gehaltert ist. Weitgehend
gleichzeitig werden durch den Wickelkopf 22 um
Spulenformen 26 Windungen für eine zweite Phasenwicklung
erzeugt und in einen Spuleneinziehmechanismus 27 abgegeben,
welcher gewöhnlich in sich eine erste Phasenwicklung trägt,
wenn er (auf dem Drehtisch 24) unter dem Wicklungskopf
22 ankommt. Somit empfängt jeder Spulenaufnehmer Windungen
von jedem Wickelkopf 23, 22 und bewegt sie dann zu einer
Einziehstation 28. Dort werden ein Statorblechpaket über
dem oberen Ende der Maschine angeordnet, Klemmarme
(von denen einer in Fig. 1 verdeckt ist) in Klemmeingriff über
dem Blechpaket gebracht und in dem Spuleneinziehmechanismus
gehalterte Wicklungen axial in das eingeklemmte Statorblechpaket
eingeführt. Danach wird das Statorblechpaket von einem
Spulenaufnehmer abgenommen bzw. entfernt, und der
Drehtisch 24 schaltet um 120 Winkelgrade weiter, so daß der Spulenaufnehmer,
der vorher an der Einziehstation 28
angeordnet war, an einer Spulenaufnahmestation unter dem Wickelkopf
23 positioniert ist, wobei dieser Wickelkopf in Fig. 1 von
einer Abdeckungs- bzw. Schutzplatte 29 verdeckt ist. Während durch
den Wickelkopf 23 Windungen erzeugt werden, entstehen
vorzugsweise andere Windungen durch den Wickelkopf 22,
so daß die Maschinenzykluszeiten verringert werden können.
Vorzugsweise sind die Wickelköpfe 22 und 23 in Form von Baukasten-
bzw. Modulgliedern ausgebildet, die relativ schnell auf dem Rahmen
bzw. Gestell der Vorrichtung 21 befestigt oder hiervorn abgenommen
werden können. Zu diesem Zweck sind die Wickelköpfe 22 und 23 im
wesentlichen vollständig unabhängig, und jedes Modulglied enthält
einen Fluidmotor 31, 32, der jeweils einem Wickelkopf beispielsweise
mittels Riemen 33, 34 Antriebsleistung zuführt. Jeder der
Wickelköpfe 22, 23 wird von einem Paar horizontalter,
paralleler Querstützträger gehalten, die einen Teil des Rahmens
36 bilden und in Fig. 1 verdeckt sind. Jeder Wickelkopf ist
durch Aufsätze bzw. Kappen oder Einstell- bzw. Klemmschrauben an
seinem entsprechenden Paar von Stützquerträgern angeklemmt, und
die Wickelköpfe 22, 23 können auf ihren Abstützungen eingestellt
werden. Alternativ können die Wickelköpfe 22, 23 automatisch oder
halbautomatisch längs ihrer Abstützungen positioniert werden.
In Fig. 4 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht des Wickelkopfes
22 dargestellt, wobei jedoch zur Erläuterung einiger Prinzipien
der Teilen des Wickelkopfes zugeordneten Betriebsweise
zuerst auf die schematischen Darstellungen aus Fig. 2 und 3
Bezug genommen wird.
Gemäß Fig. 3 dreht sich ein Wickelarm (Flyer) 38 um eine zentrale Achse 39.
Der Flyer legt Windungen aus Draht 40 um die Spulenform 26, die
gemäß Fig. 3 drei Windungsstufen 41, 42 und 43 enthält, wobei
jede nachfolgende Stufe größer als eine vorhergehende Stufe ist.
Wenn über jeder Stufe (beispielsweise der Stufe 41) Windungen erzeugt
werden, werden die anfänglich gebildeten Windungen vom
freien Ende der Form nach vorne und längs Spalten zwischen vorbestimmten
Stiften oder Fingern 44 bewegt. Nachdem an der Stufe 41
eine vorbestimmte Anzahl von Windungen gebildet worden ist, wird
die Spulenform 26 sprunghaft verstellt, d. h. axial oder in Längsrichtung
längs der Achse 39 bewegt, so daß eine nächst größere
Stufe 42 in einer Position angeordnet wird, in der auf ihr durch
den Flyer 38 Windungen gebildet werden. Dieser sprunghafte Vorgang
findet statt, während der Flyer 38 seine Drehbewegung bei
einer großen Drehzahl fortsetzt. Nachdem eine vorbestimmte Anzahl
von Windungen auf der Wicklungsstufe 42 erzeugt worden ist, wird
die Spulenform 26 erneut sprunghaft weiterbewegt, so daß die Wicklungsstufe
43 in der Wicklungsebene angeordnet ist und durch den
Flyer 38 mit Windungen versehen wird. Es ist verständlich, daß
eine Sprung- bzw. Schaltkraft auf eine Sprung- bzw. Schaltplatte
47 ausgeübt wird, mit der die Spulenform 26 verbunden ist. Die Art
der Bewegungseinleitung der Sprungplatte wird detaillierter in
Verbindung mit Fig. 4 erörtert, doch sei an dieser Stelle
darauf hingewiesen, daß ein Sprung- bzw. Schaltzylinder die
Spulenform 26 und die Sprung- bzw. Schaltplatte 47 verbindet.
In Bezug auf Fig. 3 ist ferner festzustellen, daß die
Drehposition eines Flyerarms 48 weitgehend ständig durch einen
Positionsanzeiger überwacht wird, der als eine Scheibe 49 und ein
magnetischer Sensor 51 dargestellt ist. Die Scheibe 49 ist mit
50 unter gleichem Abstand angeordneten Zähnen versehen und kann
beispielsweise ein Zahnrad mit 50 Zähnen sein. Vorzugsweise sind
die Bogenausmaße der Zahnflächen bzw. -flanken und der dazwischen
befindlichen Räume gleich groß. Der Sensor 51 wird von
dem Maschinenrahmen gehalten und gibt jedesmal dann einen Impuls
ab, wenn sich die Vorderkante und die Rückkante eines jeden Zahns
vorbeibewegen. Da die Zähne gleichförmig am Umfang der Scheibe
49 verteilt sind und da die Aussparungen oder Räume zwischen den
Zähnen die gleichen Bogenausmaße wie die Zähne selbst haben, erzeugt
der Sensor 51 während jeder Umdrehung der
Spindel 52 100 Impulse; jeder nachfolgende Impuls zeigt an, daß
sich der Flyerarm um einen Wert gedreht hat, der dem 0,01fachen
einer Umdrehung oder 3,6 Winkelgrad entspricht.
Die Impulse vom Sensor 51 wurden über Leitungen 53, 54
einem Zähler 56 zugeleitet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
war der Zähler 56 ein elektronischer Zähler für fünf Dekaden.
Der Zähler 56 kann programmiert sein,
um die Anzahl der Windungen anzuzeigen, die für jede Spule einer
jeden Spulengruppe (oder jedes Pols) und für unterschiedliche Anzahlen
von Polen erwünscht sein kann. Das Programmieren kann durch Drehen
von Daumenrad- bzw. Einstellknopfschaltern erfolgen, so daß die
erwünschte kumulative Windungszählung vor jedem Sprung- bzw.
Schaltpunkt durch Zähler an der Steuervorrichtung angezeigt wird.
Drei Reihen von Zählereinstellungen und Daumenradschaltern 50 sind
in Fig. 3 dargestellt, doch ist darauf hinzuweisen, daß eine verwendete
Steuerung eine größere Kapazität als in Fig. 3 haben kann.
Wenn der Flyer 38 zunächst mit dem Wickeln einer Spulengruppe beginnt,
wird bei jedem hundertsten Teil einer Umdrehung durch den
Sensor 51 ein Impuls erzeugt. Sobald dem Zähler 56 eine Impulsanzahl
zugeführt ist, die der in der Zählerreihe A voreingestellten
Zahl entspricht, wird den Leitungen 57, 58
eine Spannung zugeführt, und diese Spannung bildet ein Sprung- bzw.
Schaltsignal. Wenn dann die kumulative Anzahl von Impulsen der in
der Reihe B des Zählers 56 dargestellten Vorwahlzählung entspricht,
wird dem Zählerausgangskreis ein zweites Sprung- bzw. Schaltsignal
zugeleitet. Für einen Dreispulenpol (oder eine Spulengruppe) gibt
die in der Zählerreihe C voreingestellte Zahl die Gesamtzahl der
für eine fertiggestellte Spulengruppe erwünschten Impulse wieder.
Ein durch die Leitungen 57, 58 übertragenes Sprungsignal
wird an ein Luft- bzw. Pneumatikventil 59 angelegt, welches beispielsweise
dergestalt ist, daß es das Zurückziehen eines geeigneten
Verriegelungsstifts 61 einleitet und es der Sprung- bzw.
Schaltplatte 47 ermöglicht, die Spulenform vorzubewegen, damit
eine nächste nachfolgende Wickelstufe in der Wickelebene positioniert
wird. Die Sprung- bzw. Schaltplatte 47 kann nur um einen
Wert vorrücken, der ausreicht, um eine nachfolgende Wickelstufe
in die Wickelebene zu bewegen. Die Mittel, durch die dieses begrenzte
Vorrücken der Sprung- bzw. Schaltplatte erreicht wird,
werden nachfolgend in Verbindung mit Fig. 4-7 näher beschrieben.
Es ist festzustellen, daß der Zähler 56 eine Anzahl verschiedener
Ausgangsanschlüsse hat und daß jeder Anschluß einer
unterschiedlichen voreingestellten Zählerreihe entspricht, so daß
jedes Signal einem unterschiedlichen Ventilsolenoid zugeführt werden
kann.
In Fig. 4 sind zum Vereinfachen der Darstellung Teile fortgelassen.
Es ist jedoch festzustellen, daß die Spulenform 26 aus
einer Vielzahl von Teilen hergestellt ist, von denen zumindest
zwei relativ zueinander eingestellt werden können.
Der vordere Spulenformabschnitt 63 (Fig. 2) ist vom verbleibenden
Abschnitt der Spulenform durch einen Spalt 60 getrennt,
von dem während eines Wickelvorgangs in Längsrichtung Stifte oder
Finger 44 teleskopartig aufgenommen werden. Wenn um die Stufe
41 Drahtwindungen gelegt werden, bewegen sich die
anderen zuvor erzeugten Windungen längs der Spalte 64, 65 zwischen
zwei angrenzenden Fingern oder Stiften 44. Nach einem Spulenformsprung
bewegen sich dann Windungen einer größeren Abmessung, die
um die Stufe 42 gelegt worden sind, längs der Spalte 66, 67 bzw. 68, 69.
Eine Störung der Wickelvorrichtung, gebrochene Überkreuzungsdrähte
(Zwischenspulenleitungen) oder "kurze Windungen" können auftreten,
wenn der letzte Windungsabschnitt, der um eine Wicklungsstufe
gelegt werden soll, unbeabsichtigt in den falschen Spalt
zwischen den Stiften 44 angeordnet wird. Dies kann jedoch durch
ein präzises und genaues Steuern eines jeden Spulenformsprungs
vermieden werden, so daß ein solcher Sprung nur während eines vorbestimmten
Teils oder "Fensters" einer Flyerumdrehung auftritt.
Das optimale "Fenster" für einen Sprung ist jedoch für jede Spule
unterschiedlich. Es sei beispielsweise angenommen, daß eine Pfeillinie
70 die Bahn des Flyerarms während einer Umdrehung im Gegenuhrzeigersinn
darstellt. Ein optimales Sprungfenster oder eine
entsprechende Sprungperiode kann dann beginnen, wenn sich der
Flyerarm am Punkt 73 befindet und wenn um die Stufe
41 Windungen gelegt sind. Zu dieser Zeit erstreckt sich ein Drahtabschnitt
72 vom Flyerarm zur Stufe 41, und die Spulenform
kann ohne wesentliche Gefahr für den Drahtabschnitt 72 einer
Sprung- bzw. Schaltbeeinflussung ausgesetzt werden, wobei der
Drahtabschnitt 72 in einen anderen Spalt als den Spalt 65 bewegt
wird. Der nächste Sprung sollte jedoch nicht früher als am Punkt
74 erfolgen, nachdem der Drahtabschnitt 77 für eine Bewegung in
den Spalt 66 positioniert ist. Der Beginn optimaler Sprungfenster
unterscheidet sich somit für jede verschieden große Spule und auch
für gleich große Spulen, die während entgegengesetzter Drehrichtungen
des Flyers erzeugt werden. Das für jeden individuellen
Sprung existierende optimale "Fenster" erstreckt sich über einen
Bruchteil einer Umdrehung, und das Ende eines solchen Fensters ist
nicht in Fig. 4 dargestellt. Es ist jedoch festzustellen, daß die
an den Punkten 73 und 74 beginnenden Fenster vor der Zeit enden, zu
der ein Sprung zu einem Anordnen der Abschnitte 72, 77 in den Spalten
67, 69 usw. führen würde.
Unter Bezug auf Fig. 4 ist darauf hinzuweisen, daß Wickelköpfe,
wie der Wickelkopf 22, eine Anzahl von relativ massigen bzw. schweren
Teilen aufweisen und daß die verschiedenen mechanischen Bewegungen,
die bei einem Wickelvorgang erforderlich sind, jeweils
mit einer gewissen diskreten Zeitgröße zusammenhängen. Beispielsweise
ergibt sich von der Zeit, da ein Signal an das Ventil
59 angelegt wird, eine gewisse mechanische Zeitverzögerung bis zu
der Zeit, da der Verriegelungsstift 61 zurückgezogen wird. Es wurde
jedoch festgestellt, daß bei einem vorgegebenen Wickelkopf die
notwendige mechanische Zeitverzögerung relativ konstant bleibt.
Zusätzlich ist für eine vorgegebene Flyerdrehzahl und eine vorgegebene
Drahtgröße das "Sprungfenster" eine Konstante (für praktische
Zwecke) für jeden Sprung bzw. Schaltvorgang. Wenn sich der
Flyer 38 beispielsweise mit etwa 3000 U/min dreht, bewegt sich
der Flyerarm 48 um etwa zwei Umdrehungen zwischen den Augenblicken,
da ein Sprungbefehl vom Zähler 56 signalisiert wird und da der
Spulenformaufbau tatsächlich zu einer nachfolgenden Axialposition
gesprungen ist. Wenn das Wickeln auf einem Wickelkopf, wie dem
Wickelkopf 22, beendet ist, ist es dementsprechend bevorzugt,
den Wickelkopf mit darauf angebrachten Spulenformen auf einer
Prüfbank anzuordnen und einen Spulenaufnehmer zum Aufnehmen
von Windungen von der Spulenform zu positionieren. Es wird dann
irgendeine erwünschte Windungszahl für erste, zweite und dritte
Spulen (oder mehr, wenn es erwünscht ist) in beliebiger Weise ausgewählt,
und die Daumenradschalter 50 in den Reihen A, B, C usw.
des Zählers 56 werden so voreingestellt, daß die Wickelköpfe die
erwünschte Windungszahl für eine Spulengruppe erzeugen. Es wird
dann der Wickelkopf 22 betätigt und seine Betriebsweise
überwacht. Zu dieser Zeit kann es erforderlich sein, die Einstellungen
der Daumenradschalter auf dem Zähler 56 zu modifizieren,
bis genau die erwünschte Windungszahl für jede Spule entwickelt
worden ist, so daß die Überkreuzungsdrähte in den erwünschten
Spalten angeordnet werden. Auf diese Weise ist es möglich,
Eichdaten aufzustellen, die mit den elektronischen und mechanischen
Teilen eines jeden Wickelkopfes in Beziehung stehen.
Beispielsweise kann auf einem Wickelmaschinenkopf eine anfängliche
Eichung bzw. Einstellung die beliebige Auswahl einer dreispuligen
Gruppe beinhalten, wobei die innere Spule 50 Windungen, die zweite
Spule 60 Windungen und die äußere oder größere Spule 70 Drahtwindungen
haben müssen. Da der Zähler 56 (siehe Fig. 3) eine
auflaufende Anzahl von Windungen pro Pol registriert, wird hierbei
die Zählerreihe A anfänglich auf den Wert 05000 eingestellt,
so daß ein erster Sprung nach dem Bilden von 50 Windungen auftritt.
Die Zählerreihe B wird auf den Wert 11000 eingestellt, so
daß ein zweiter Sprung nach 110 Gesamtwindungen entsteht, während
die Zählerreihe C auf den Wert 18000 eingestellt wird, so daß der
Flyer nach 180 vollständigen Windungen stoppt bzw. anhält. Nach
dem Wickeln eines solchen Pols mit einer Flyerdrehzahl von 3000 U/min
und nach dem Zählen der Windungen in jeder Spule wird gewöhnlich
festgestellt, daß die innere Spule ein oder zwei überschüssige
Windungen aufweist und daß die äußere Spule um eine ähnliche
Windungszahl zu kurz ist. Darüberhinaus wird der Überkreuzungsdrahtabschnitt
aufgrund eines zufälligen Sprungs in einem
Spalt angeordnet. Statt einer Einstellung des Zählers 56 auf eine
Befehlsausgabe bei 50,00 Windungen und erneut bei 110,00 Windungen,
wonach ein Stoppbefehl bei 180,00 Windungen folgt, wird der
Zähler deshalb für einen zweiten Versuch neu eingestellt, so daß
der erste Sprungbefehl bei 48 Windungen und der zweite Sprungbefehl
bei 108 Windungen auftreten. Jedoch verbleiben die Schalter
in der Reihe C des Zählers auf ihrer Einstellung bei der Gesamtwindungszahl,
da der Wickelkopf 22 (ähnlich wie die meisten handelsüblichen
Wickelköpfe) während der letzten wenigen Windungen
in jedem Pol bremst und im wesentlichen ohne Zeitverzögerung gestoppt
werden kann.
Wie es zuvor erwähnt wurde, kann ein Sprungsignal innerhalb eines
hundertsten Teils einer Umdrehung gebildet werden, so daß die
Überkreuzungsdrähte stets in einem erwünschten Werkzeugspalt
angeordnet werden können. Die zwei rechtsseitigen Räder in jeder
Reihe A, B, C usw. (siehe Fig. 3) identifizieren den Bruchteil
einer Umdrehung bis zum nächsten Hundertstel, bei dem ein Sprungsignal
erwünscht ist. So kann ein Wickelkopf geeicht werden, während
er sich noch auf einer Prüfbank befindet, so daß ein Spulenformsprung
nur dann stattfindet, wenn sich der Flyerarm in dem
richtigen Fenster befindet, was für jede Spulenstufe gilt, so daß
ein passendes Anordnen eines jeden Überkreuzungsdrahts sichergestellt
wird. Nachdem der Wickelkopf 22 in der soeben erläuterten
Weise geeicht worden ist, können die Eichdaten für verschiedene
Kombinationen von Drahtgrößen, Spindeldrehzahlen und Spulenwindungszählungen
aufgezeichnet werden; durch Bezugnahme auf solche
Daten kann dann der Wickelkopf schnell im Bereich eingestellt werden,
um gewickelte Spulengruppen irgendeiner erwünschten Anzahl
von Spulen zu erzeugen, von denen jede irgendeine erwünschte Windungszahl
hat, wobei dieser Vorgang bei irgendeiner erwünschten
Drehzahl und mit irgendeiner erwünschten Drahtgröße erfolgen kann.
Nachdem dann der Kopf eingestellt worden ist (durch Einstellen der
Zählerreihen A, B, C usw.), können laufend Spulengruppen hergestellt
werden.
Es wurde festgestellt, daß die obigen Eichungen weitgehend konstant
bleiben, wenn sie einmal durchgeführt worden sind. Es ist
jedoch bekannt, daß der Flyer während des Ausbildens eines jeden
Pols bis zu einer maximalen Drehzahl beschleunigt und dann bis zu
einer Ruheposition abbremst; die tatsächliche Flyerdrehzahl an
einem Sprungpunkt häng davon ab, wieviele Windungen vor dem
Sprung ausgebildet worden sind. Deshalb ist es auch bevorzugt,
einen Tachometer vorzusehen, der zum Feststellen der tatsächlichen
Spindeldrehzahlen benutzt werden kann. Ein solcher Tachometer kann
beispielsweise sein Signal von der Scheibe 49 oder vom Sensor 51
ableiten. Der nunmehr beschriebene bevorzugte Aufbau ist auch dann
nützlich, wenn verschiedene Maschinenteile verschleißen. Wenn beispielsweise
Bremspolster oder -beläge 78 glatt oder abgenutzt werden,
kann der Flyer 38 wenige Winkelgrade hinter einer erwünschten
Stoppstelle anhalten. Dieser Vorgang kann schnell korrigiert werden,
indem die Zählerreihe C des Zählers 56 so eingestellt wird,
daß ein Stoppbefehl beispielsweise bei einem Wert von 17797
(177,97 Windungen) statt bei einem Wert von 18000 (180,00 Windungen)
abgegeben wird. Obwohl es nunmehr verständlich ist, wird
speziell nochmals darauf hingewiesen, daß eine Zählerreihenablesung
von beispielsweise 00001 eine 0,01fache Umdrehung und eine
Ablesung von 78410 784,10 Umdrehungen oder Windungen des Flyers
38 anzeigen.
Unter Bezug auf Fig. 4 werden nunmehr bauliche Details des Wickelkopfes
22 beschrieben. Zunächst ist festzustellen, daß ein Teil
des Maschinenrahmens 84 in beiden Fig. 1 und 4 dargestellt ist
und daß in den Fig. 3 und 4 dieselben Hinweiszahlen für ähnliche
Teile benutzt wurden. Daher sind die Spindel 52 wie
auch die Scheibe 49 und die Sprungplatte 47 leicht in Fig. 4 erkennbar.
Die Sprungplatte 47 wird mittels Sperrhebeln bzw. Anschlägen, die
durch Zylinder 91 und 92 gesteuert werden, an einer axialen Bewegung
längs der Spindel 52 gehindert. Diese Mechanismen werden
nachfolgend in Verbindung mit Fig. 5 und 7 näher beschrieben.
Während eines Wickelvorgangs dreht sich
die Antriebsspindel 52 relativ zur Sprungplatte 47 und zum Wickelkopfrahmen
93. Von der Zeit des Drehbeginns des Flyers 38 bis zu
seinem Stoppen wird Luft zu einer Antriebsmaschine in Form eines Luft- bzw. Pneumatikzylinders 94
geleitet, der über eine Verbindungsstange mit einer Antriebsplatte
97 verbunden ist. Die letztere ist mit der Sprungplatte 47 über
einen Leergangsmechanismus verbunden, der drei in die Sprungplatte
47 eingeschraubte Führungsbolzen 98 enthält. Die Antriebsplatte 97
ist gegen die Sprungplatte 47 vorgespannt und preßt dazwischen angeordnete
Federn 99 (mechanischer Energiespeicher) während der Zeit zusammen, da der Pneumatikzylinder
94 mit Druckluft versorgt wird. Die Federn 99 sind lose um
die Bolzen 98 angeordnet. Sobald dann die Verriegelungs- bzw.
Sperrstifte, die normalerweise eine Bewegung der Sprungplatte 47
hemmen, zurückgezogen werden, bewegt sich die Sprungplatte 47 infolge
der sich ausweitenden Schraubenfedern 99 und der Bewegung
der Verbindungsstange 96 unter dem Einfluß des Pneumatikzylinders
94 längs Führungsstangen 101, 102 (siehe Fig. 4) nach unten. Die
Sprungplatte 47 unterliegt einer größeren Beschleunigung, wenn
sie mit einer Antriebsmaschine (wie dem Zylinder 94) in der in
Fig. 4 dargestellten Weise verbunden ist. Somit hängt das Beschleunigen
der Sprungplatte 47 nicht allein von der Beschleunigung
der Verbindungsstange 96 ab. Wenn ferner die Sprungplatte 47
von einem nachfolgenden Verriegelungsstift an einer weiteren Bewegung
gehindert wird, kann die Kolbenstange 96 etwas langsamer abbremsen,
weils sie die Antriebsplatte 97 übersteuert, und sie preßt
die Schraubenfedern 99 wieder gegen die Sprungplatte 47.
Am Ende eines Wicklungszyklus für einen Pol, wenn die Sprungplatte
47 zu ihrer obersten Position zurückzuziehen ist, werden die Kolbenstange
96 zurückgezogen und die Sprungplatte 47 durch die Einwirkung
der Antriebsplatte 97 auf die Köpfe der Bolzen 98 längs
der Führungsstangen 101, 102 angehoben. Nach dem Anheben der
Sprungplatte 47 in ihre oberste Position wird die Ventileinstellung
für den Pneumatikzylinder 94 umgekehrt, und die Kolbenstange
96 wird erneut nach unten gedrückt, um die Schraubenfedern 99 an
die Sprungplatte 47 angepreßt zu halten. Es
ist darauf hinzuweisen, daß zwar die Spulenform-Stützplatte 103 in Fig. 4
dargestellt ist, daß jedoch die Spulenform zum Vereinfachen
der Darstellung aus Fig. 4 fortgelassen wurde. Es ist
verständlich, daß die Bremsscheibe 106 von der Antriebsspindel
52 getragen wird und daß Bremspolster bzw.
-beläge 78 durch Tastvorrichtungen 100 gegen die Bremsscheibe gedrückt
werden, wenn eine Beaufschlagung mit einem Stoppsignal von
der Steuerung erfolgt.
Einzelheiten bezüglich der Beziehungen zwischen der Sprungplatte
47, dem Sprungrohr 46 und der Antriebsspindel 52 sind bei einer
jetzt erfolgenden Betrachtung der Fig. 6 in Verbindung mit Fig. 4
besser verständlich. Es ist festzustellen, daß der äußere Laufring
eines Lagers 107 in der Sprungplatte 47 eingeschlossen bzw.
gehalten wird, während der innere Laufring des Lagers 107 von
einer mit Gewinde versehenen Hülse 108 gehalten wird und sich
frei mit dieser drehen kann, wobei sich die Hülse ihrerseits mit
der Spindel 52 dreht, längs deren sie sich frei verschieben kann.
Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß der innere Laufring des Lagers
107 mittels eines Paares von Abstandsgliedern 109, 110 an der
Hülse 108 festgelegt ist, wobei die Abstandsglieder durch auf die
Hülse 108 aufgeschraubte Ringe 111, 112 gegen den inneren Laufring
des Lagers gedrückt werden. Die Hülse 108 kann sich daher
frei mit der Antriebsspindel 52 relativ zur Sprungplatte 47 drehen.
Da die Hülse 108 mit einem Gleitsatz vom Zylinder 52 aufgenommen
wird, kann sie sich frei in dessen axialen Längsrichtung
bewegen, wenn die Sprungplatte 47 in axialer Richtung "springt".
So führt die Sprungplatte 47 während eines Sprunghubes beide äußeren
und inneren Laufringe des Lagers 107 nach unten (in Fig. 6).
Die Spindel 52 ist mit einem sich axial erstreckenden Schlitz 114
(siehe Fig. 6 und 3) versehen, und ein in der Hülse 108 eingeschlossener
Bolzen 117 bewegt sich während eines Sprunghubes
axial längs dieses Schlitzes 114.
Im Inneren der Antriebsspindel 52 wird eine andere Hülse 120 dazu
gezwungen, sich mit dem Bolzen 117 zu drehen. Die Hülse 120 kann
sich (ähnlich wie die Hülse 108) infolge eines Gleitsitzes während
eines Sprunghubes axial längs der Spindel 52 verschieben. Diese
innere Hülse 120 hält den äußeren Laufring eines weiteren Lagers
118, und der innere Laufring desselben ist an einem Sprungrohr 119
festgelegt. Es ist festzustellen, daß eine Abstandshalter- und Mutteranordnung
121, 122 dazu benutzt wird, um den inneren Laufring
des Lagers 118 gegen eine Schulter auf dem Rohr 119 zu drücken.
Das Rohr 119 weist von der Hülse 120 einen Abstand auf, so daß es
an einer Drehung gehindert werden kann, obwohl sich die Hülse 120
mit dem Zylinder 52 dreht. Das Rohr 119 ist mittels irgendwelcher
geeigneter Mittel, wie durch eine Schweißraupe oder durch Feststellschrauben,
mit dem Sprungrohr 46 verbunden. Die Rohre 119 und 46 dienen auch als eine
Führung für eine Abstreifstange 123, die zu geeigneten Zeiten
betätigt wird, um nach dem vollständigen Wickeln einer Spulengruppe
(oder eines Pols) die restlichen Windungen von einer
Spulenform abzustreifen. Eine Betätigung der Abstreifstange 123
wird dadurch erreicht, daß einem langhubigen Zylinder (dem in Fig. 1
dargestellten und jedoch zur Vereinfachung der Zeichnung in
Fig. 4 fortgelassenen Zylinder 125) Luft zugeführt wird. Wie es
aus der vorherigen Erörterung verständlich ist, wird die Spulenform-
Stützplatte 103 von dem Sprungrohr 46 gehaltent; das letztere
wird wie auch die Stützplatte 103 an einem Drehen gehindert, und
zwar mittels eines Stabilisierungsstiftes 126, der fest an der
Platte 103 angebracht ist und von einer Stiftaufnahmeöffnung eines
stationären Teils des Wickelkopfes 22 verschiebbar aufgenommen
wird.
Es ist ersichtlich, daß der Stift 126 längs einer stationären
Oberfläche des Wickelkopfgebildes gleitet, wenn sich die Spulenform-
Stützplatte 103 axial bewegt. Am Ende eines Wickelunterzyklus
(d. h., nachdem eine Spulengruppe gebildet worden ist) wird
die Flyertrommel 38 an einer präzisen Stelle gestoppt, wie es
durch die endgültige Windungszählungseinstellung auf der zuvor
beschriebenen Steuerung bestimmt wird. Die Steuerungen für den
Wickelkopf 22 veranlassen dann den Luftzylinder 94 zum Zurückziehen
der Stange 96, und die Sprungplatte 47 wird angehoben, bis
ein hiervon getragener Stift 128 (siehe Fig. 4) durch eine Öffnung
131 im Wickelkopfrahmen gelangt und gegen einen Grenzschalter
132 stößt, um zu signalisieren, daß die Spulenformen in ihre
vollständig zurückgezogene Position bewegt worden sind.
Gemäß den Fig. 5 und 7 enthält jeder Wickelkopf zwei luftbetätigte,
membrankolbengetriebene und die oben erwähnten Zylinder
91, 92 enthaltende Sperrhebel- bzw. Anschlagstoppbaugruppen 133
und 134. Diese Baugruppen sind im wesentlichen identisch, und deshalb
wird nur die Baugruppe 134 detailliert beschrieben. Zunächst
ist festzustellen, daß die Baugruppe 134 das zuvor erwähnte Luftventil
59 enthält.
Die Baugruppen 133, 134 enthalten jeweils einen Anschlag- bzw.
Verriegelungsstift 61, 136, und diese Stifte befinden sich normalerweise
in ihrer Anschlagposition, wie es in Fig. 5 dargestellt
ist.
Zu Beginn eines Wickelzyklus befindet sich der Anschlagstift
61 einer Anschlagstoppbaugruppe 134 in Kontakt mit einer Anschlagplattenoberfläche
137, die einen Teil des Sprungplattenaufbaus
138 bildet. So hält der Anschlagstift 61 den Aufbau 138 in einer
angehobenen Position. Die Anschlagstoppbaugruppe 133 wird dann im
Gleichgewicht gehalten, um den Sprungplattenaufbau 138 am Ende
eines ersten Sprunghubes zu stoppen.
Wenn ein erster Sprungbefehl von dem Zähler 56 (siehe Fig. 3)
abgegeben wird, erfolgt eine momentane Betätigung der Anschlagstoppbaugruppe
134 durch das Luftventil 59, so daß der Anschlagstift
61 momentan zurückgezogen wird, um hierdurch eine axiale
Bewegung des Sprungplattenaufbaus 138 in einer Abwärtsrichtung
zu ermöglichen, bis die Anschlagplatte 139 an dem Anschlagstift
136 der Anschlagstoppbaugruppe 133 anhält. Unmittelbar nachdem
die Anschlagplattenoberfläche 137 den Anschlagstift 61 passiert
hat, wird die Anschlagstoppbaugruppe 134 in ihren normalen Zustand
zurückgeführt, so daß der Stoppblock 144 während
der nächsten Sprungfolge durch den Anschlagstift 61 gestoppt
wird. Es ist verständlich, daß während einer solchen nächsten
Sprungfolge die Ausgangsgröße des Zählers 56 aus Fig. 3 an das
Luftventil für die Anschlagstoppbaugruppe 133 angelegt wird. In
nachfolgenden Sprungzyklen werden in der genannten Weise weitere Anschlagplattenoberflächen
benutzt, die
von Stoppblöcken 144, 146 getragen werden, die ihrerseits
mit der Sprungplatte 47 verschraubt sind. Es wird darauf
hingewiesen, daß diese Platte in Fig. 4 verdeckt ist.
Da die Anschlagstoppbaugruppen 133 und 134 identisch sind, werden
nunmehr die Beziehungen von verschiedenen Teilen nur der Baugruppe
134 unter Bezug auf Fig. 7 beschrieben. Die Anschlagstoppbaugruppe
134 weist eine Luft- bzw. Pneumatikerregung durch das oben
erwähnte Hochgeschwindigkeitsluftventil 59 auf. Ein Gehäuse
für den Luftzylinder 92 besteht aus einem Deckelblock 147,
einem Gehäuseblock 148 und einem Führungsblock 149. Diese Blöcke
sind miteinander verschraubt, um einen luftdichten zylindrischen
Hohlraum 151 zu bilden, in dem ein membranumschlossener Kolbenaufbau
152 arbeitet. Dieser besteht aus einem zentralen Kolben
153, der an jedem Ende durch Membranglieder 154 und 156 gekapselt
ist. Die Membranglieder 154 und 156 sind durch Halteglieder 157
und 158 am Kolben 153 abgedichtet.
Der membranumhüllte Kolbenaufbau 152 wird mittels einer Kolbenstange
159 und einer Schraube 161 fest zusammengehalten und an
dem Anschlagstift 61 festgelegt. Die Kolbenstange 159 erstreckt
sich durch eine Öffnung 162 im Führungsblock 149 und ist mit einer
Dichtung 163 versehen, um einen Luftaustritt aus dem Hohlraum 151
zu vermeiden. Der Anschlagstift 61 wird durch Rollen 166, 167,
168 und 169 dazu gezwungen, sich längs eines horizontalen Pfades
zu bewegen, wie es auch Fig. 7 ersichtlich ist. Die Rollen 166,
167 werden durch den Führungsblock 149 gehalten, und die Rollen
168, 169 werden durch einen am Führungsblock 149 befestigten Rollenblock
171 gehalten. Das Membranglied 154 erstreckt sich zwischen
dem Deckelblock 147 sowie dem Gehäuseblock 148 und wirkt
dort als eine Luftdichtungsmanschette; demgegenüber erstreckt sich
das Membranglied 156 zwischen dem Gehäuseblock 148 und dem Führungsblock
149, um dort als eine Luftdichtungsmanschette zu wirken.
Der Anschlagstift 61 wird infolge des durch das Luftventil 59
zugeführten Luftdrucks in seiner normalen Schließposition gehalten.
Die Luft wird durch einen Luftdurchgang 172 in einen Lufthohlraum
173 geleitet, wo sie auf eine Fläche 174 des membranumhüllten
Kolbenaufbaus 152 einwirkt, wodurch dieser gemäß Fig. 7 nach
links gedrückt wird. Wenn das Ventil 59 zum Einleiten einer
Sprungfolge betätigt wird, wird der Durchgang 172 nach außen
entlüftet und Hochdruckluft (beispielsweise Luft unter einem absoluten
Druck von etwa 6,3 bar) in den Luftdurchgang 176 und
daher in den Lufthohlraum 164 geleitet, um den Kolbenaufbau 152
gemäß Fig. 7 nach rechts zu drücken und den Anschlagstift 61
zurückzuziehen. Der letztere wird nur momentan zurückgezogen und
sofort in seine normale Position eingeschoben. Jedoch sind der Anschlagstift
61 und die Anschlagplatten so geformt, daß die letzteren
ihre an den Anschlagstiften vorbeiführende Bewegung fortsetzen,
nachdem sie einmal ihre Bewegung begonnen haben.