DE102006015030B3 - Wickelmaschine zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut - Google Patents
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Abstract
Eine Wickelmaschine zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut (1) weist einen Wickelmotor (2), einen Positionierantrieb (9) und eine Steuereinrichtung (10) auf. Der Wickelmotor (2) weist ein Motorgehäuse (3) und eine Motorwelle (4) auf, wobei die Motorwelle (4) um eine Drehachse (5) drehbar ist. Die Motorwelle (4) ist mit einem Spulenhalter (6) drehfest verbunden, auf dem mindestens ein Wickel (7) angeordnet ist. Die Wickelmaschine weist pro Wickel (7) mindestens eine Fadenzuführung (8) auf, mittels derer dem jeweiligen Wickel (7) das fadenförmige Wickelgut (1) zuführbar ist. Mittels des Positionierantriebs (9) ist der Spulenhalter (6) während des Drehens der Motorwelle (4) um ihre Wellenachse (5) relativ zum Motorgehäuse (3) entlang der Wellenachse (5) axial positionierbar. Mittels der Steuereinrichtung (10) sind der Wickelmotor (2) und der Positionierantrieb (9) koordiniert ansteuerbar.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut.
- Wickelmaschinen zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut sind allgemein bekannt. Sie weisen einen Wickelmotor auf, der ein Motorgehäuse und eine Motorwelle aufweist, wobei die Motorwelle um eine Wellenachse drehbar ist. Die Motorwelle ist mit einem Spulenhalter drehfest verbunden, auf dem mindestens ein Wickel angeordnet ist. Pro Wickel weist die Wickelmaschine mindestens eine Fadenzuführung auf, mittels derer dem jeweiligen Wickel das fadenförmige Wickelgut zuführbar ist.
- Im Stand der Technik weist die Wickelmaschine weiterhin eine sogenannte Changiereinrichtung auf. Mittels der Changiereinrichtung sind Axialpositionen einstellbar, mit denen dem jeweiligen Wickel das fadenförmige Wickelgut zugeführt wird. Derartige Wickelmaschinen sind beispielsweise aus der
DE 100 21 963 A1 und aus demDE 299 08 962 U bekannt. - Auch aus der
DE 1 263 441 A und derDE 197 23 630 A1 sind derartige Wickelmaschinen bekannt. Bei den aus diesen Schriften bekannten Wickelmaschinen weist die Wickelmaschine einen Positionierantrieb auf, mittels dessen der Spulenhalter während des Drehens der Motorwelle um ihre Wellenachse relativ zum Motorgehäuse entlang der Wellenachse axial positionierbar ist. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Wickelmaschine der zuletzt genannten Art in konstruktiv vorteilhafter Weise auszugestalten.
- Die Aufgabe wird durch eine Wickelmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Erfindungsgemäß ist der Spulenhalter mit der Motorwelle axial unverschieblich verbunden, ist die Motorwelle im Motorgehäuse axial verschieblich gelagert und wirkt der Positionierantrieb über die Motorwelle auf den Spulenhalter.
- Der Begriff „positionieren" soll hierbei nicht in dem Sinne zu verstehen sein, dass nur zwei axiale Endlagen des Spulenhalters relativ zum Motorgehäuse einstellbar sind. Mit dem Begriff „positionieren" ist vielmehr gemeint, dass – im Rahmen der Positioniergenauigkeit – auch beliebige Zwischenlagen zwischen den beiden Endlagen einstellbar sein sollen.
- In aller Regel ist der Positionierantrieb ein lagegeregelter Antrieb. Der Wickelmotor kann je nach Ausgestaltung der Wickelmaschine lagegeregelt oder drehzahlgeregelt sein.
- Vorzugsweise ist die Motorwelle mit dem Positionierantrieb drehbeweglich verbunden.
- Der Positionierantrieb kann im Motorgehäuse angeordnet sein. In diesem Fall ergibt sich ein besonders kompakter Aufbau.
- Die Fadenzuführungen sind vorzugsweise als Spinndüsen ausgebildet.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
-
1 schematisch eine Wickelmaschine zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut, -
2 eine Ansicht aus der Richtung II von1 , -
3 ein Detail gemäß einem Kreis III von1 und -
4 eine mögliche alternative Ausgestaltung einer Wickelmaschine. - Gemäß
1 weist eine Wickelmaschine zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut (z. B. Garne oder Lichtwellenleiter aus Glasfaser oder Kunststoff)1 einen Wickelmotor2 auf. Der Wickelmotor2 weist ein Motorgehäuse3 auf. Im Motorgehäuse3 ist – relativ zum Motorgehäuse3 unbeweglich – ein Stator angeordnet. Im Motorgehäuse3 ist ferner drehbeweglich ein Rotor gelagert. Der Rotor wirkt auf eine Motorwelle4 . Er ist also in der Lage, die Motorwelle4 um eine Wellenachse5 zu drehen. Der Stator und der Rotor des Wickelmotors2 sind in1 nicht mit dargestellt. - Der Rotor des Wickelmotors
2 ist gemäß1 im Motorgehäuse3 axial unverschieblich gelagert. Er kann sich also zwar um die Wellenachse5 drehen. Entlang der Wellenachse5 kann er hingegen nicht verschoben werden. - Die Motorwelle
4 ist bei dem Ausführungsbeispiel von1 ebenfalls axial unverschieblich gelagert. Sie könnte aber – siehe die späteren Ausführungen zum zweiten Ausführungsbeispiel – auch axial verschieblich im Motorgehäuse3 gelagert sein. - Die Motorwelle
4 ist mit einem Spulenhalter6 drehfest verbunden. Auf dem Spulenhalter6 ist mindestens ein Wickel7 angeordnet. Gemäß1 sind auf dem Spulenhalter6 sogar mehrere Wickel7 angeordnet. Dargestellt sind in1 drei solcher Wickel7 . Es könnte aber auch eine andere Anzahl von Wickeln7 vorhanden sein, beispielsweise zwei, vier, fünf oder mehr Wickel7 . - Die Wickelmaschine weist pro Wickel
7 mindestens eine – gemäß1 genau eine – Fadenzuführung8 auf. Mittels der Fadenzuführungen8 ist dem jeweiligen Wickel7 das fadenförmige Wickelgut1 zuführbar. Das Zuführen des fadenförmigen Wickelguts1 zum jeweiligen Wickel7 erfolgt vorzugsweise in einer Radial-Tangential-Ebene, also in einer Ebene, die senkrecht zur Wellenachse5 verläuft. Das fadenförmige Wickelgut1 kann durch entsprechendes Drehen des Spulenhalters6 aufgewickelt werden. - Zum ordnungsgemäßen Wickeln des fadenförmigen Wickelguts
1 ist es erforderlich, dass eine Axialposition p, mit der das dem jeweiligen Wickel7 zugeführte fadenförmige Wickelgut1 auf den jeweiligen Wickel7 gewickelt wird, gemäß einem vorbestimmten Wickelmuster variiert wird. Das Wickelmuster kann beispielsweise vom Material und/oder der Dicke des fadenförmigen Wickelguts1 sowie von einer etwaigen beabsichtigten Weiterverwendung des gewickelten fadenförmigen Wickelguts1 abhängen. Im Stand der Technik sind zum Variieren der Axialposition p die Fadenzuführungen8 auf einer sogenannten Changiereinrichtung angeordnet. Beispiele derartiger Changiereinrichtungen des Standes der Technik sind angetriebene Birotoren oder angetriebene Kehrgewindewellen. Die Changiereinrichtung ist im Stand der Technik zwischen Spinndüsen und den Wickeln7 angeordnet. - Bei der vorliegenden Erfindung hingegen ist keine derartige Changiereinrichtung vorhanden. Um dennoch die Axialpositionen p definiert und ordnungsgemäß einstellen zu können, weist die erfindungsgemäße Wickelmaschine einen Positionierantrieb
9 auf. Der Positionierantrieb9 ist direkt oder indirekt mit dem Spulenhalter6 verbunden. Mittels des Positionierantriebs9 ist der Spulenhalter6 relativ zum Motorgehäuse3 entlang der Wellenachse5 axial positionierbar. Das Einstellen der Position des Spulenhalters6 ist während des Drehens der Motorwelle4 um ihre Wellenachse5 möglich, also während des Wickelvorgangs. - Die Wickelmaschine weist ferner eine Steuereinrichtung
10 auf. Mittels der Steuereinrichtung10 sind der Wickelmotor2 und der Positionierantrieb9 koordiniert ansteuerbar, so dass insbesondere die Axialposition p im laufenden Wickelvorgang entsprechend dem vorbestimmten Wickelmuster korrekt variiert werden kann. - Wie obenstehend erwähnt, ist bei der erfindungsgemäßen Wickelmaschine eine Changiereinrichtung nicht erforderlich. Es ist daher möglich, dass die Fadenzuführungen
8 als Spinndüsen8 ausgebildet sind. - In Verbindung mit den
2 und3 wird nachfolgend eine Ausgestaltung der Wickelmaschine von1 beschrieben, die als solche nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. - Bei der Ausgestaltung der
2 und3 ist der Spulenhalter6 mit der Motorwelle4 zwar drehfest, aber axial verschieblich verbunden. Beispielsweise können die Motorwelle4 und der Spulenhalter6 gemäß2 Verzahnungen11 ,12 aufweisen, die in Axialrichtung verlaufen. - Bei dieser Ausgestaltung ist ferner der Spulenhalter
6 mit dem Positionierantrieb9 drehbeweglich und axial unverschieblich verbunden. Beispielsweise kann der Positionierantrieb9 entsprechend3 Ausleger13 aufweisen, die relativ zum Positionierantrieb9 (und damit auch relativ zum Motorgehäuse3 ) axial verschiebbar sind und im Spulenhalter6 drehbeweglich, aber axial unverschieblich gelagert sind. - In Verbindung mit
4 wird nachfolgend eine mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wickelmaschine beschrieben. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Spulenhalter6 mit der Motorwelle4 nicht nur drehfest, sondern auch axial unverschieblich verbunden. Die Motorwelle4 ist jedoch im Motorgehäuse3 axial verschieblich gelagert. Der Positionieran trieb9 wirkt bei dieser Ausgestaltung über die Motorwelle4 auf den Spulenhalter6 . - Gemäß
4 weist der Wickelmotor2 einen Stator14 und einen Rotor15 auf. Der Stator14 ist im Motorgehäuse3 fest angeordnet. Der Rotor15 ist im Motorgehäuse3 drehbeweglich, aber axial unverschieblich gelagert. Der Rotor15 ist mit der Motorwelle4 über Linearführungen16 verbunden. Die Linearführungen16 können ähnlich ausgestaltet sein wie die Verzahnungen11 ,12 der Motorwelle4 und des Spulenhalters6 gemäß2 . Die Motorwelle4 ist mit dem Rotor15 des Wickelmotors2 daher zwar drehfest, aber axial verschieblich verbunden. - Gemäß
4 weist der Positionierantrieb9 ebenfalls einen Stator17 und einen Rotor18 auf. Der Stator17 des Positionierantriebs9 ist in einem Gehäuse19 des Positionierantriebs9 fest angeordnet. Der Rotor18 ist im Gehäuse19 des Positionierantriebs9 drehbeweglich aber axial unverschieblich gelagert. Er weist eine Drehachse20 auf, die mit der Wellenachse5 fluchtet. - Der Rotor
18 des Positionierantriebs9 wirkt über ein Gewinde21 – beispielsweise ein Kugelgewinde21 – auf die Motorwelle4 . Die Motorwelle4 ist somit mit dem Positionierantrieb9 drehbeweglich verbunden. - Um eine rein rotatorische Bewegung des Spulenhalters
6 um die Wellenachse5 zu bewirken, werden bei der Ausgestaltung von4 die Rotoren15 ,18 des Wickelmotors2 und des Positionierantriebs9 mit der gleichen Drehzahl und in der gleichen Drehrichtung angetrieben. Das auf den Spulenhalter6 dadurch ausgeübte Drehmoment wird jedoch ausschließlich bzw. nahezu ausschließlich vom Wickelmotor2 aufgebracht. Der Positionierantrieb9 dreht lediglich im Leerlauf mit. - Um eine rein lineare Axialbewegung des Spulenhalters
6 entlang der Wellenachse5 zu bewirken, wird bei der Ausgestal tung gemäß4 ausschließlich der Rotor18 des Positionierantriebs9 rotiert. Der Drehwinkel des Rotors18 des Positionierantriebs9 lässt sich über die Steigung des Gewindes21 ohne weiteres in eine entsprechende Axialbewegung des Spulenhalters6 umrechnen. - Wenn eine Axialbewegung des Spulenhalters
6 mit einer gleichzeitig erfolgenden rotatorischen Bewegung des Spulenhalters6 koordiniert werden soll, ist die rotatorische Bewegung des Spulenhalters6 ausschließlich durch das Rotieren des Rotors14 des Wickelmotors2 bestimmt. Die lineare Axialbewegung des Spulenhalters6 ergibt sich durch die Differenz der Drehbewegungen der Rotoren15 ,18 in Verbindung mit der Steigung des Gewindes21 . - Der Wickelmotor
2 und der Positionierantrieb9 können voneinander getrennt angeordnet sein. Vorzugsweise ist der Positionierantrieb9 jedoch im Motorgehäuse3 angeordnet. Dies gilt sowohl für die Ausgestaltung gemäß den1 bis3 als auch für die Ausgestaltung gemäß4 . - Es sind auch andere kombinierte Antriebseinrichtungen einsetzbar, sofern diese in der Lage sind, sowohl die Axialverschiebung als auch die Rotation der Motorwelle
4 zu bewirken. Beispielsweise kann in einem einheitlichen Motorgehäuse3 die Motorwelle4 derart gelagert sein, dass sie sowohl um ihre Wellenachse5 drehbar als auch entlang der Wellenachse5 axial verschiebbar ist. Auf der Motorwelle4 kann in diesem Fall ein Rotor angeordnet sein. Im Motorgehäuse3 können in diesem Fall zwei unabhängig voneinander ansteuerbare Wicklungssysteme angeordnet sein, die auf den Rotor einwirken. Mittels des einen der Wicklungssysteme kann die Rotation, mittels des anderen der Wicklungssysteme die Axialverschiebung der Motorwelle4 bewirkt werden. - Bei der erfindungsgemäßen Wickelmaschine wird somit die Changierung durch das axiale Verschieben des Spulenhalters
6 selbst bewirkt. Es ist daher auf einfache Weise ein Changieren möglich, ohne eine eigene Changiereinrichtung zu benötigen. Weiterhin ist insbesondere für einen Wechsel des Wickelmusters ein mechanisches Umrüsten der Wickelmaschine nicht mehr erforderlich. Vielmehr muss lediglich ein Steuerprogramm22 der Steuereinrichtung10 , das der Steuereinrichtung10 über einen entsprechenden Datenträger23 zugeführt wird, entsprechend angepasst werden. Weiterhin können Druckstellen, die bei mechanischen Changiereinrichtungen des Standes der Technik im fadenförmigen Wickelgut1 auftreten können, vermieden werden.
Claims (4)
- Wickelmaschine zum Wickeln von fadenförmigem Wickelgut (
1 ), – wobei die Wickelmaschine einen Wickelmotor (2 ) aufweist, der ein Motorgehäuse (3 ) und eine Motorwelle (4 ) aufweist, wobei die Motorwelle (4 ) um eine Wellenachse (5 ) drehbar ist, – wobei die Motorwelle (4 ) mit einem Spulenhalter (6 ) drehfest verbunden ist, auf dem mindestens ein Wickel (7 ) angeordnet ist, – wobei die Wickelmaschine pro Wickel (7 ) mindestens eine Fadenzuführung (8 ) aufweist, mittels derer dem jeweiligen Wickel (7 ) das fadenförmige Wickelgut (1 ) zuführbar ist, – wobei die Wickelmaschine einen Positionierantrieb (9 ) aufweist, mittels dessen der Spulenhalter (6 ) während des Drehens der Motorwelle (4 ) um ihre Wellenachse (5 ) relativ zum Motorgehäuse (3 ) entlang der Wellenachse (5 ) axial positionierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenhalter (6 ) mit der Motorwelle (4 ) axial unverschieblich verbunden ist, dass die Motorwelle (4 ) im Motorgehäuse (3 ) axial verschieblich gelagert ist und dass der Positionierantrieb (9 ) über die Motorwelle (4 ) auf den Spulenhalter (6 ) wirkt. - Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorwelle (
4 ) mit dem Positionierantrieb (9 ) drehbeweglich verbunden ist. - Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionierantrieb (
9 ) im Motorgehäuse (3 ) angeordnet ist. - Wickelmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenzuführungen (
8 ) als Spinndüsen (8 ) ausgebildet sind.
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