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Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum positionsgenauen Wickeln mindestens einer ersten Wickellage eines Drahts auf einen Spulenträger, auf eine Wickelungsanordnung sowie auf eine vorteilhafte Walze zur Verwendung in der Wickelungsanordnung gerichtet. Derartige Spulen werden zum Beispiel in Elektromagneten eingesetzt.
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DE 10 2007 002 276 A1 zeigt eine elektrische Spule mit einer Vielzahl von Windungen, die über die Länge der Spule in mehreren Lagen übereinander angeordnet sind.
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DE 10 2011 004 612 A1 zeigt eine Spule für eine Elektromaschine, wobei die Spule einen Spulenträgerkörper und wenigstens einen Draht aufweist, wobei der Spulenträgerkörper eine sich in einer Axialrichtung keilartig verjüngende Außengeometrie aufweist.
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Verfahren und Anordnungen zum Wickeln von Spulen sind beispielsweise aus der
JP 2006 - 304 525 A und der
DE 20 2007 007 579 U1 bekannt.
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Bekannt ist es, eine Spule derart herzustellen, dass ein Spulenträger bzw. ein Wickeldorn Verwendung findet, auf den ein Draht, zum Beispiel ein Kupferlackdraht, in mehreren Lagen aufgewickelt wird. Hierbei rotiert typischerweise der Spulenträger entlang seiner Längsachse, und es wird ein Draht stetig versetzt derart an den Spulenträger herangeführt, dass dieser in mehreren Lagen auf den Spulenträger aufgewickelt wird. Hierbei ist es problematisch, dass ein Draht bezüglich seiner Dicke innerhalb eines gegebenen Toleranzbereichs variiert und somit der Draht nicht stets die gleiche Stärke aufweist. Somit kann es zu Problemen bei der Wicklung kommen, wobei ein besonders symmetrischer und regelmäßiger Aufbau der Wicklung bevorzugt wird. Dies wird dadurch erschwert, dass der Draht aufgrund variierender Dicke nicht in regelmäßiger Geometrie zum Liegen kommt, sondern vielmehr addieren sich Abweichungen in der gewünschten Dicke des Drahts derart auf, dass eben auch eine unregelmäßige Wicklung entsteht. Bei einem Wickeln von Drahtwindung an Drahtwindung addieren sich die Toleranzen derart auf, dass es, z. B. bei einem Draht mit Dicke an der unteren Toleranzgrenze, zu einer nicht vollständigen Füllung des Wickelfensters kommt. Hierdurch werden weitere regelmäßige Lagen nicht mehr erreichbar.
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Um dem Problem beizukommen ist es gemäß Stand der Technik bekannt, zum regelmäßigen Wickeln der ersten Wickellage eine Rillung des Spulenträgers vorzusehen. Dies bedingt die Verwendung eines speziellen Spulenkörpers, welcher im Allgemeinen als Spritzgießteil hergestellt wird. Die Rillen dienen dann zum Erzeugen einer sauberen, d. h. regelmäßigen, unteren Lage, wobei eine definierte Position für den Kupferlackdraht vorgegeben wird. Dies ist vor allem nötig, um die Toleranzen des Drahtdurchmessers auszugleichen.
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Der Wickelgrund des Spulenträgers wird daher mit der Rillung versehen, wobei der Abstand der Rillen zueinander durch den maximalen Drahtdurchmesser bestimmt wird. So wird gewährleistet, dass der Draht unabhängig von seinem Durchmesser an der gleichen Position liegt und sich so Toleranzen bezüglich des Drahtdurchmessers nicht aufaddieren können. Dies führt zu einer regelmäßig liegenden unteren Lage.
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Somit weisen bekannte Anordnungen bzw. Verfahren den Nachteil auf, dass der Spulenkörper mit Rillen versehen werden muss, die bewerkstelligen, dass der Draht regelmäßig aufgewickelt wird und innerhalb dieser Rillen des Spulenkörpers zum Liegen kommt. Dazu muss der Spulenkörper aufwendig ausgestaltet werden. Des Weiteren muss bezüglich der hergestellten Spule der Spulenkörper stets vorhanden sein, da dieser mit dem Draht verbunden ist. Somit ist es gemäß dem Stand der Technik nicht möglich, nach der Herstellung einer Spule den verwendeten Spulenkörper zu entfernen, da der Spulenkörper mittels der Rillen den Draht fixiert.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorteilhaftes Verfahren zum Wickeln einer Spule vorzuschlagen, welches eine Vereinfachung des Spulenkörpers bewerkstelligt und es ermöglicht, den Spulenkörper innerhalb der Spule vorzugsweise ganz zu vermeiden. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vereinfachte Systemanordnung zu schaffen, welche das Verfahren implementiert.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demgemäß wird ein Verfahren zum positionsgenauen Wickeln der untersten Wickellage eines Drahts auf einen Spulenträger vorgeschlagen, aufweisend ein sukzessives Aufwickeln des Drahts entlang einer Längsachse des Spulenträgers zur Schaffung mindestens der ersten Wickellage, wobei ein Führen des Drahts mittels einer Walze vorgesehen ist, wobei die Walze in ihrer Längsachse gewindeförmig angeordnete Rillen zur positionsgenauen Führung des Drahts derart umfasst, dass die Rillen den Draht unabhängig von dessen Drahtdurchmesser während des Aufwickelns positionsgenau bezüglich des Spulenträgers ausrichten.
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Beim Wickeln einer Spule ist generell die unterste Wickellage, d. h. die erste gewickelte Schicht, entlang der Längsachse des Spulenträgers besonders ausschlaggebend für einen symmetrischen Aufbau der Spule insgesamt.
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Das vorgeschlagene Verfahren zum Wickeln einer Spule wird deshalb als positionsgenau bezeichnet, da mittels des vorgeschlagenen Verfahrens sichergestellt wird, dass der Draht genau in der gewünschten Position bezüglich des Spulenträgers angeordnet wird. Hierbei ist es erfindungsgemäß möglich, den Spulenträger ohne eine aufwendige Rillung bereitzustellen, da bereits mittels des Aufwicklungsverfahrens sichergestellt wird, dass sich Abweichungen in der Drahtdicke nicht aufsummieren. Somit wird der technische Vorteil geboten, dass anstelle des Spulenträgers die verwendete Walze die Rillung bzw. die Rillen aufweist, wobei die Walze wiederverwendet werden kann. Es ist möglich, falls gewünscht, den Spulenträger nach Ausführen des Herstellungsverfahrens zu entfernen und lediglich den geformten Draht als Spule bereitzustellen. Dies ist möglich, da der Spulenträger nicht mittels eingebrachter Rillen innerhalb der Spule fest fixiert ist, sondern vielmehr kann erfindungsgemäß der Spulenträger lediglich als Wickeldorn dienen.
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Ein sukzessives Aufwickeln eines Drahts beschreibt den Vorgang, bei dem der Draht an den rotierenden Spulenträger herangeführt wird und der Draht um den Spulenträger derart herumgewickelt wird, dass in einem ersten Verfahrensschritt eine erste Wickellage entsteht und sodann über diese erste Wickellage weitere Lagen gelegt werden. Dazu wird die mit Rillen versehene Walze eingesetzt. Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, das vorgeschlagene Verfahren bei der ersten Wickellage anzuwenden, wobei es optional auch möglich ist, weitere Wickellagen in entsprechender Weise zu schaffen. Es ist jedoch auch möglich, nur die erste Wickellage mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bereitzustellen und sodann gemäß herkömmlicher Verfahren die weiteren Wickellagen über die erste Wickellage anzuordnen.
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Damit eine zumindest erste regelmäßige Wickellage geschaffen werden kann, erfolgt das Führen des Drahts mittels der Walze. Diese Walze kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass sie achsparallel zum Spulenkörper angeordnet wird, den zu wickelnden Draht aus einer Drahtdüse entgegennimmt, ihn umleitet und sodann an den Spulenträger heranlenkt. Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Spalt zwischen der Walze und dem Spulenträger möglichst klein gewählt wird, indem die Walze entsprechend nah an den Spulenträger heranbewegt wird, und der Draht möglichst tangential in diesem Spalt einläuft. Das Heranführen des Drahts erfolgt derart, dass sich die Walze dreht und mittels einer gewindeförmig angeordneten Rille auf der Oberfläche der Walze der Draht derart geleitet wird, dass sich der Draht gleichmäßig über die gesamte Längsachse des rotierenden Spulenträgers verteilt und somit über die gesamte Längsachse gewickelt wird. Somit scheint die Walze in Draufsicht mehrere Rillen aufzuweisen, wobei tatsächlich eine einzige Rille vorgesehen ist, welche sich spiralförmig um die Walze legt.
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Diese Rillung bewirkt, dass der Draht unabhängig vom Drahtdurchmesser gleichmäßig an den Spulenträger bereitgestellt wird, da stets die Rillung den Draht an die gewünschte Position des Spulenträgers heranführt. Somit kommt es also nicht zu dem nachteiligen Effekt, dass Abweichungen des Drahtdurchmessers aufsummiert werden. Vielmehr wird der Draht positionsgenau bezüglich des Spulenträgers ausgerichtet und sodann aufgewickelt.
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Durch ein Wickeln ohne Rillen auf dem Spulenkörper ist es möglich, den Spulenkörper einfacher auszugestalten sowie eventuell vollständig darauf zu verzichten und unter Verwendung einer isolierenden Zwischenschicht direkt auf Teile des Magnetkreises zu wickeln. Somit wirkt der Magnetkreis als Spulenträger, und es kann auf einen gesonderten Spulenträger verzichtet werden. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, eine saubere, d. h. regelmäßige, untere Drahtlage auf einem vereinfachten Trägerbauteil bzw. direkt auf dem Magnetkreis mit dünner isolierender Zwischenschicht zu schaffen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung rotieren der Spulenträger und die Walze während des Aufwickelns gegenläufig um ihre Längsachse. Dies hat den Vorteil, dass mittels der gegenläufigen Rotation der Draht gespannt wird und somit positionsgenau auf den Spulenträger aufgewickelt werden kann. Somit wird der Draht von der Walze geführt und stets derart ausgerichtet, dass eine symmetrische Wickellage auf dem Spulenträger entsteht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden der Spulenträger und die Walze zumindest indirekt von einem gemeinsamen Motor angetrieben. Dies hat den Vorteil, dass keine Motoren aufeinander abgestimmt werden müssen, sondern dass ein einzelner Motor die Rotationsgeschwindigkeit vorgeben kann und ggf. mittels einer Kraftumlenkung das jeweils andere Element betrieben werden kann. So können entweder der Spulenträger oder die Walze direkt mit dem Motor angetrieben werden, und mittels eines Zahnriementriebs oder einer Zahnradkaskade kann die Kraft an das nicht direkt mittels des Motors betriebenen Elements weitergeleitet werden. Hierbei ist es jedoch bevorzugt, dass der Spulenträger mittels des Motors angetrieben wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden der Spulenträger oder die Walze unter Verwendung eines Zahnriementriebs angetrieben. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise der Spulenträger radial angetrieben werden kann und mittels eines Zahnriemens die Kraft an eine weitere Achse geleitet wird, mittels der zumindest indirekt die Walze angetrieben wird. Somit ist es wiederum möglich, dass die Rotationsgeschwindigkeiten von Spulenträger und Walze gleich sind, ohne dass hierbei Motoren aufeinander abgestimmt werden müssen. Somit wird die Möglichkeit einer einfachen Anordnung geschaffen, welche mit geringem technischem Aufwand betreibbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind der Spulenträger und die Walze mittels einer geraden Anzahl von ineinandergreifenden Zahnrädern und/ oder Zahnriemen zur zumindest indirekten Antriebskraftübertragung gekoppelt. Dies hat den Vorteil, dass die Kraft eines Motors auf die Walze übertragen werden kann und mittels der geraden Anzahl an Zahnrädern und/ oder Zahnriemen stets eine Rotationsumkehr von dem Spulenträger an die Walze erfolgt. Somit wird gewährleistet, dass der Spulenträger stets gegenläufig zu der Walze rotiert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung setzen die Zahnräder ein Übersetzungsverhältnis von 1:1 um. Dies hat den Vorteil, dass der Spulenträger und die Walze mit gleicher Rotationsgeschwindigkeit rotieren bzw. dass bei Rotationsumkehr der Betrag der Rotationsgeschwindigkeiten gleich ist. In diesem Fall entspricht der Wickelabstand dem Abstand der Rillen auf der Walze. Falls der Abstand der Rillen verdoppelt wird, muss das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit und damit das Übersetzungsverhältnis entsprechend halbiert werden. Gleiches gilt für andere Übersetzungsverhältnisse.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung entspricht der Durchmesser des Spulenträgers dem Durchmesser der Walze und der Betrag der Rotationsgeschwindigkeit des Spulenträgers entspricht dem Betrag der Rotationsgeschwindigkeit der Walze. Dies hat den Vorteil, dass gewährleistet wird, dass sich die Oberflächen von Spulenträger und Walze mit gleicher Rotationsgeschwindigkeit bewegen bzw. mit inverser Rotationsgeschwindigkeit. Dadurch wird erreicht, dass der auf die Spule zu wickelnde Draht zumindest bei der Bildung der ersten Wickellage nicht über die Walzenoberfläche rutscht. Verschleiß der Walzenoberfläche kann so minimiert werden. Da die Rotationsgeschwindigkeit im Verhältnis zur Rotationsgeschwindigkeit des Spulenkörpers nicht verändert werden darf, ergibt sich beim Wickeln etwaiger weiterer Lagen jedoch ein geringeres Rutschen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung entfällt der Spulenträger und die Wickelung erfolgt unmittelbar auf Teilen des Magnetkreises. Dazu wird zwischen dem betreffenden Abschnitt des Magnetkreises und der ersten Wickellage eine Zwischenschicht angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass ein separater Spulenträger nicht notwendig ist, sondern vielmehr kann mit einfachen technischen Mitteln eine Zwischenschicht auf dem betreffenden Teil des Magnetkreises geschaffen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Zwischenschicht mittels einer isolierenden Folie, eines Klebebands und/oder einer Pulverbeschichtung bereitgestellt. Dies hat den Vorteil, dass wiederum lediglich ein geringer technischer Aufwand notwendig ist, um eine Zwischenschicht vorzusehen, auf die der Draht aufgewickelt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Zwischenschicht derart elastisch ausgeformt, dass sich der Draht beim Wickeln zur Schaffung der ersten Wickellage in die Zwischenschicht eindrückt. Dies hat den Vorteil, dass der Draht gegen ein Verrutschen gesichert ist und somit innerhalb der elastischen Schicht zum Liegen kommt. Es ist also kein separater Spulenträger mehr mit Rillen erforderlich, der den Draht der ersten Wickellage positioniert und fixiert, sondern vielmehr bewerkstelligt dies das vorgeschlagene Verfahren, und die elastische Zwischenschicht fixiert den Draht lediglich, sobald dieser zum Liegen gekommen ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Walze bezüglich des Spulenträgers schwenkbar gelagert und erfindungsgemäß bei der Schaffung zumindest der ersten Wickellage an den Spulenträger herangeführt. Diese Art der Anordnung ist technisch besonders leicht zu realisieren sowie zu bedienen und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass die Walze in Abhängigkeit der Anzahl der geschaffenen Wickellagen in ihrem Abstand bezüglich des Spulenträgers angepasst werden kann, so dass gegebenenfalls jede zweite Wickellage wieder durch Heranschwenken der Walze mit idelem Drahtverlauf gewickelt werden kann.
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Wenn die Drehrichtung der Walze nicht fest mit der Drehrichtung des Spulenträgers gekoppelt ist, sondern umkehrbar ist, dann kann die Walze sogar bei jeder Wickellage zur Führung des Drahtes eingesetzt werden, wobei dies unabhängig davon vorteilhaft ist, ob die Walze an den Spulenkörper herangeschwenkt oder auf andere Weise heranbewegt wird. Das heißt, so lange die Drahtzuführung zur Erzeugung einer Wickellage sukzessive in einer axialen Richtung verlagert wird, dreht die Walze in eine Richtung und wenn die Drahtzuführung zur Erzeugung der nächsten Wickellage in die andere Richtung verlagert wird, dreht sie in die Gegenrichtung.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Wickelungsanordnung zum positionsgenauen Wickeln mindestens einer ersten Wickellage eines Drahts auf einem Spulenträger, aufweisend den Spulenträger, der eingerichtet ist zum sukzessiven Aufwickeln des Drahts entlang einer Längsachse des Spulenträgers zur Schaffung mindestens der ersten Wickellage, wobei eine Walze eingerichtet zum Führen des Drahts vorgesehen ist, wobei die Walze in ihrer Längsachse eine gewindeförmig angeordnete Rille zur positionsgenauen Führung des Drahts umfasst, derart dass die Rille den Draht unabhängig von dessen Drahtdurchmesser während des Aufwickelns positionsgenau bezüglich des Spulenträgers ausrichtet.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch die Verwendung einer Walze zur Verwendung in einer Wickelungsanordnung, insbesondere der vorgeschlagenen Wickelungsanordnung, wobei die Walze zum Führen eines Drahts eingerichtet ist und die Walze entlang ihrer Längsachse eine gewindeförmig angeordnete Rille zur positionsgenauen Führung des Drahts umfasst, derart dass die Rillen den Draht unabhängig von dessen Drahtdurchmesser positionsgenau bezüglich eines Spulenträgers ausrichtet.
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Erfindungsgemäß umfasst die Wickelungsanordnung strukturelle Merkmale, welche auch als Verfahrensschritte implementiert werden können. Somit können auch Verfahrensschritte als strukturelle Merkmale der Wickelungsanordnung bzw. der Walze umgesetzt werden, und es können auch strukturelle Merkmale der Wickelungsanordnung bzw. der Walze als Verfahrensschritte implementiert werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1: eine Wickelungsanordnung in einer perspektivischen Darstellung gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 2: die Wickelungsanordnung aus 1 in einer anderen perspektivischen Darstellung gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung; und
- 3: ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum positionsgenauen Wickeln gemäß der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine beispielhafte Ausgestaltung der vorgeschlagenen Wickelungsanordnung 1, wobei ein Spulenträger 2 vorgesehen ist sowie eine Walze 3, welche aufgrund ihrer Anordnung und besonderen Nähe zum Spulenträger hier auch als Andruckwalze bezeichnet werden kann. Vorliegend ist der Spulenträger 2 links angeordnet, und die Andruckwalze 3 rechts. Es erfolgt mittels eines Motors eine Krafteinwirkung auf den Spulenträger 2, welcher sodann zu rotieren beginnt. Diese Kraft wird mittels des Zahnriementriebs 5 auf der linken Seite an eine Achse übertragen, an welcher auf der vorliegend rechten Seite ein Zahnrad angeordnet ist. Dieses Zahnrad überträgt über vorliegend drei weitere Zahnräder die Kraft auf die Walze 3. Durch die insgesamt gerade Anzahl an Zahnrädern wird sichergestellt, dass sich der Spulenträger 2 und die Andruckwalze 3 gegenläufig bewegen. Somit wird der Draht 4 ausgehend von einer Drahtdüse 6 ein Spalt zwischen dem Spulenträger 2 und die Walze 3 mittels der Rillung an die Walze so herangeführt, dass sich eine regelmäßige Wickellage des Drahts 4 auf dem Spulenträger 2 ergibt.
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2 zeigt die Wickelungsanordnung 1, wie sie bereits gemäß 1 gezeigt wurde, jedoch aus einer anderen Perspektive. Hierbei wird insbesondere die Zahnradkaskade 7 auf der rechten Seite sichtbar. Diese dient zum indirekten Antrieb der Andruckwalze 3, derart dass sich im Betrag die gleiche Rotationsgeschwindigkeit bei der Walze 3 einstellt, wie sie auch bei dem Spulenträger 2 vorherrscht. Im Gegensatz zum Spulenträger 2 bewegt sich die Andruckwalze 3 mit inverser Rotationsgeschwindigkeit, jedoch mit dem gleichen Betrag der Rotationsgeschwindigkeit wie der Spulenträger 2.
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Wie vorliegend ersichtlich ist, dient die Drahtdüse 6 dem Bereitstellen des Drahts, welcher entweder um die Walze 3 herum und an den Spulenträger 2 herangeführt wird oder, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, zwischen Spulenträger 2 und Walze 3 an den Spulenträger 2 angedrückt wird, so dass dieser positionsgenau zum Liegen kommt. Somit kann entweder ein Umlenken mittels der Walze 3 erfolgen oder aber auch ein Einklemmen des Drahts 4 zwischen dem Spulenträger 2 und der Andruckwalze 3. Beides sind alternative Ausgestaltungen, welche dem Fachmann zur Auswahl stehen. Hierbei ist lediglich zu gewährleisten, dass die Rillung der Andruckwalze 3 sicherstellt, dass der Draht 4 exakt geführt wird und derart auf dem Spulenträger 2 zu liegen kommt, dass eine regelmäßige Wickellage auf dem Spulenträger 2 entsteht. Nach dem Herstellen der Spule ist es möglich, den Spulenträger 2 zu entfernen oder aber als Spulenträger 2 gleich einen Teil eines Magnetkreises vorzusehen.
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3 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm das Verfahren zum positionsgenauen Wickeln mindestens einer ersten Wickellage eines Drahts 4 auf einen Spulenträger 2, aufweisend ein sukzessives Aufwickeln 100 des Drahts 4 entlang einer Längsachse des Spulenträgers 2 zur Schaffung mindestens der ersten Wickellage, wobei ein Führen 101 des Drahts 4 mittels einer Walze 3 vorgesehen ist, wobei die Walze 3 in ihrer Längsachse gewindeförmig angeordnete Rillen zur positionsgenauen Führung des Drahts 4 umfasst, derart, dass die Rillen den Draht 4 unabhängig von dessen Drahtdurchmesser während des Aufwickelns 100 positionsgenau bezüglich des Spulenträgers 2 ausrichten. In einem vorbereitenden Verfahrensschritt 100A ist es vorteilhaft, dass die Walze, welche schwenkbar gelagert ist, an den Spulenträger herangeführt 100A wird. Der Fachmann erkennt hierbei, dass die einzelnen Schritte weitere Unterschritte aufweisen können.
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Durch das Wickeln 100 mit einer angetriebenen Walze wird der Draht 4 durch die Wickelanlage in seiner Position definiert, welche ein konstantes Erstellen der unteren Wicklungslage ermöglicht. Dazu wird die Walze 3 mit einer gewindeähnlichen Rillung versehen, für die erste Lage in den Wickelraum geschwenkt, und der Draht 4 wird unabhängig von dessen Toleranz geführt 101. Dazu kann sich die Walze 3 gegensinnig zum Wickeldorn drehen, was vorteilhaft durch einen direkten Antrieb der Walze 3 vom Wickeldorn und einer Drehrichtungsumkehr durch eine gerade Anzahl von Zahnrädern realisiert werden kann. Die Zahnräder bewegen sich vorzugsweise im Übersetzungsverhältnis 1:1, wobei der Durchmesser der Walze 3 dem Durchmesser am Wickelgrund entspricht. Somit wird es möglich, den Spulenträger 2 entweder wesentlich zu vereinfachen oder diesen entfallen zu lassen und mit einer isolierenden Folie, Klebeband oder Pulverbeschichtung als Zwischenlage direkt auf Teile des Magnetkreises zu wickeln. Hierdurch wirkt der Magnetkreis als ein Spulenträger 2, welcher gemäß dem Stand der Technik gesondert, beispielsweise als Spritzgießteil, bereitgestellt werden muss. Dabei ist es vorteilhaft, wenn diese Zwischenschicht derart elastisch ist, dass der Draht von der Walze 3 in diese gedrückt werden kann und somit gegen Verrutschen gesichert ist.
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Somit erfolgt ein Vereinfachen des Spulenträgers bzw. des Wicklungsträgers oder sogar ein Entfall des Spulenkörpers, falls dies gewünscht ist. Vielmehr entsteht ein geringerer technischer Aufwand sowie eine Vereinfachung des Spritzgusswerkzeuges. Ferner kann der radiale Bauraum verringert werden, da der Spulenkörper nicht mehr vorzusehen ist bzw. keine Rillen aufweisen muss.