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Dreh-Kipp-Beschlag
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Die Erfindung betrifft einen Dreh-Kipp-Beschlag zwischen einem wahlweise
dreh- oder kippbaren Flügelrahmen und einem zugehörigen Blendrahmen mit einem am
Flügel rahmen angeordneten Betätigungsgestänge, welches zwischen einer Schließstellung,
einer Drehstellung und einer Kippstellung verstellbar ist und mit einer Sperrvorrichtung,
die das Verstellen des Betätigungsgestänges bei kippgeöffnetem Flügel sperrt und
ein am Flügelrahmen beweglich gelagertes Sperrglied umfaßt.
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Bei einem solchen Dreh-Kipp-Beschlag soll die Sperrvorrichtung verhindern
daß jemand bei kippgeöffnetem Flügel von außen zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen
durchgrelft, mit Hilfe eines Betätigungshandgiffs am Flügelrahmen das Betätigungsgestänge
In de Drehstellung verstellt und den Flügel dann so weit öffnen kann, daß man Qn
von außen einsteigen kann 5 Bei einer bekann-
ten Sperrvorrichtung
ist das am Flügelrahmen beweglich gelagerte Sperrglied eine starr am vertikalen
Schenkel des Flügelrahmens mit dem Betätigungsgestänge verbundene Lasche, die zugleich
das flügelseitige Teil eines Kipplagers des Flügelrahmens ist. Diese Lasche wirkt
mit einer Sperrgliedfalle in Form einer Sperrnase zusammen, die oberhalb des blendrahmenseitigen
Kipplagerteils am Blendrahmen befestigt ist und an der die Lasche im wesentlichen
nur in Schließstelung des Flügels in vertikaler Richtung vorbeibeweglich ist. Solange
der Flügel gekippt ist, stößt die Lasche von unten gegen die Sperrnase, wenn man
versucht, das Betätigungsgestänge aus der Kippstellung in die Drehstellung zu verschieben.
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Diese bekannte Sperrvorrichtung ist mit verschiedenen Schwierigkeiten
behaftet. So kann die Sperrnase beispielsweise eine gewollte Schaltbewegung des
Betätigungsgestänges bei ungekipptem Flügel behindern. Zwischen dem Blendrahmen
und dem Flügelrahmen wirkt ein starker Dichtungsdruck, der den Flügelrahmen in die
Öffnungsstellung vorspannt. Aufgrund dieser Vorspannung kann die Lasche bereits
in den Bereich der Sperrnase kommen, so daß sich das Betätigungsgestänge nicht mehr
einwandfrei verstellen läßt. Kürzt man jedoch die Sperrnase etwas, um diese Schwierigkeit
zu beheben, dann wird die Sperrvorrichtung bei kleinen Kippwinkeln des Flügels wirkungslos.
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Da der maximale Kippwinkel von der Flügelhöhe abhängt, ist diese Sperrvorrichtung
zumindest bei hohen Flügeln mit ihren relativ kleinen Kippwinkeln nicht einsetzbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Dreh-Kipp-Beschlag der eingangs
genannten Gattung 90 auszugestalten, daß die Sperrvorrichtung gewollte Schaltbewegungen
des Betätigungsgestänges nicht behindert und unabhängig von der Flügelhöhe bzw.
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vom Kippwinkel arbeitet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sperrglied
mit einer Sperrgliedfalle am Betätigungsgestänge derart zusammenwirkt, daß es durch
Verstellen des Betätigungsgestänges aus der Sperrgliedfalle ausrückbar ist, und
daß ein in Abhängigkeit von der Kipp-Bewegung des Flügels bewegliches Steuerglied
vorhanden ist, welches die Ausrückbewegung des Sperrglieds bei geschlossenem Flügel
zuläßt und bei ganz oder teilweise geöffnetem Flügel verhindert.
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Beim erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlag sind alle Teile der Sperrvorrichtung
auf der Flügelrahmenseite angeordnet und brauchen daher nicht, wie die bekannte
Sperrvorrichtung, in der Nähe der Schwenkachse des Flügels zu liegen. Dadurch kann
die die Sperrvorrichtung steuernde Bewegung des Steuerglieds im wesentlichen unabhängig
vom Kippwinkel des Flügels gemacht werden, ohne daß sich der Dichtungsdruck zwischen
dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen über die Sperrvorrichtung nachteilig auf das
Betätigungsgestänge auswirkt. Da die Offnungsweite verschiedener Flügel an ihrem
oberen horizontalen Schenkel unabhängig von der Flügelhöhe annähernd gleich ist,
ist es besonders vorteilhaft, das Sperrglied und das Steuerglied an einem der Schwenkachse
abgewandten Teil des Flügelrahmens, vorzugsweise an diesem oberen, horizontalen
Schenkel anzuordnen. Mit dieser Maßnahme kann auf einfache Weise sichergestellt
werden, daß die Bewegung des Steuerglieds unabhängig von der Flügelhöhe wird.
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Das Sperrglied kann ein axial verschiebbar geführter Sperrbolzen sein,
dessen eines Ende in und außer Eingriff mit der Sperrgliedfalle und dessen anderes
Ende in und außer Eingriff mit dem Steuerglied bringbar ist. Das Steuerglied ist
dabei vorzugsweise bei der Kippbewegung des Flügels um eine zur Achse des Sperrbolzens
im wesentlichen parallele Achse schwenkbar. Je nach der Schwenkstellung des Steuerglieds
steht dieses
mit dem Ende des Sperrbolzens im Eingriff oder nicht.
Solange Sperrbolzen und Steuerglied im Eingriff stehen, ist der Sperrbolzen axial
unverschiebbar und kann daher nicht durch Verstellen des Betätigungsgestänges aus
der Sperrgliedfalle ausgerückt werden. Dadurch wird eine Bewegung des Betätigungsgestänges
verhindert.
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Der Sperrbolzen ist vorzugsweise zwischen dem Betätigungsgestänge
und dem Steuerglied relativ zu beiden ortsfest,senkrecht zur Verschieberichtung
des Betätigungsgestänges gelagert, wobei die Sperrgliedfalle eine Öffnung ist, die
in der Kippstellung des Betätigungsgestänges mit dem Sperrbolzen fluchtet, wobei
ferner das Steuerglied eine Öffnung aufweist, die bei ungekipptem Flügel ebenfalls
mit dem Sperrbolzen fluchtet und wobei der Sperrbolzen bei ungekipptem Flügel durch
Verschieben des Betätigungsgestänges aus deren Öffnung heraus in die Öffnung im
Steuerglied hineindrückbar ist. Wenn die Öffnung im Betätigungsgestänge und die
Öffnung im Steuerglied beide mit dem Sperrbolzen ausgerichtet sind, dann kann dieser
bei entsprechender Länge so axial hin- und hergeschoben werden, daß er aus seinem
Lagerteil entweder in die Öffnung im Betätigungsgestänge oder in die Öffnung im
Steuerglied hineinragt. Die Verschiebung des Sperrbolzens kann in beiden Richtungen
bei entsprechender Ausbildung der Enden des Sperrbolzens und/oder abgeschrägten
oder aufgesenkten Rändern der Öffnungen durch die Bewegung von Betätigungsgestänge
bzw.
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Steuerglied- bewirkt werden. Wird der Flügel aus der geschlossenen
Stellung gekippt, dann verschiebt oder verschwenkt sich das Steuerglied, so daß
dessen Öffnung aus der Fluchtlinie mit dem Sperrbolzen gerät. Der Sperrbolzen wird
dabei aus der Öffnung im Steuerglied heraus in die Offnung im Betätigungsgestänge
hineingedrückt. Versucht man anschließend das Betätigungsgestänge aus der Kipp-Stellung
in eine andere Stellung zu bringen dann wird der Sperrbolzen gegen das Steuerglied
an irgendeiner Stelle neben dessen Öffnung ge-
drückt und kann sich
deshalb nicht aus der Öffnung im Betätigungsgestänge herausbewegen. Infolge der
relativ zum Flügelrahmen ortsfesten Lagerung des Sperrbolzens verhindert dieser
nunmehr eine weitere Bewegung des Betätigungsgestänges.
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Bei dem Steuerglied kann es sich an sich um ein gesondertes, eigens
hierfür vorgesehenes Teil handeln, das an geeigneter Stelle am Flügelrahmen so angebracht
ist, daß es bei einer Kipp-Bewegung des Flügels aus einer Ruhestellung verschwenkt
oder verschoben wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Steuerglied jedoch Teil einer ohnehin vorhandenen Ausstellvorrichtung, die den
Kippwinkel des Flügels begrenzt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei einer Ausstellvorrichtung,
die einen Ausstellarm, dessen eines Ende am Flügelrahmen verschiebbar und drehbar
geführt ist und dessen anderes Ende am Blendrahmen drehbar gelagert ist, sowie einen
Stützlenker aufweist, der einer seits am Ausstellarm und andererseits am Flügelrahmen
bzw.
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einem ortsfest mit diesem verbundenen Teil angelenkt ist, wenn bei
einer solchen Ausbildung der Stützlenker zugleich das Steuerglied ist. Eine solche
Ausstellvorrichtung ist üblicherweise, wenngleich nicht notwendigerweise, zwischen
dem oberen horizontalen Schenkel des Flügelrahmens und dem entsprechenden Schenkel
des Blendrahmens angeordnet. Solange der Flügel nicht gekippt ist, liegen der Ausstellarm
und der Stützlenker parallel zu dem genannten Schenkel des Flügelrahmens und damit
auch parallel zu einem hier angeordneten Teil des Betätigungsgestänges. Bei einer
Kipp-Bewegung des Flügels werden sowohl der Ausstellarm als auch der Stützlenker
verschwenkt. Der Stützlenker führt daher genau eine für das erfindungsgemäße Steuerglied
erforderliche Bewegung aus und macht ein gesondertes Steuerglied überflüssig.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
der Sperrbolzen direkt in einer Bohrung in einer Schiene
oder in
einem in diese Schiene eingesetzten Bolzenträger gelagert, wobei die Schiene bezüglich
des Flügelrahmens ortsfest zwischen dem Betätigungsgestänge und dem Stützlenker
vorhanden ist und zugleich als Halterung für den Ausstellarm und den Stützarm der
Ausstellvorrichtung dient. Dabei wird die Bohrung in der Schiene bzw. im Bolzenträger
bei allen zume Betätigungsgestänge bzw. zum jeweiligen Schenkel des Flügelrahmens
nicht-parallelen Stellungen des Stützlenkers ganz oder teilweise von diesem überdeckt,
so daß der Sperrbolzen auf der dem Stützlenker zugewandten Seite nicht aus der Bohrung
in seinem Lagerteil austreten kann. Nur in der parallelen Stellung von Stützlenker
und Betätigungsgestänge, d.h. bei ungekipptem Flügel, wird die Bohrung in der Schiene
bzw. im Bolzenträger nicht vom Stützlenker überdeckt, da in diesem Fall eine Öffnung
im Stützlenker mit dieser Bohrung bzw.
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dem Sperrbolzen fluchtet. Die Öffnunq im Stützlenker kann entweder
zwischen seinen beiden Drehpunkten oder jenseits des flügelrahmenseitigen Drehpunktes
liegen. Grundsätzlich kann auch der Ausstellarm selbst als Steuerglied verwendet
werden, jedoch eignet sich der Stützlenker deshalb besser, weil er gegenüber der
ortsfesten Schiene nicht verschiebbar ist. Insbesondere die Öffnung im Betätigungsgestänge,
erforderlichenfalls auch die im Stützlenker, ist vorzugsweise zum Ausgleich von
Fertigungstoleranzen in der Bewegungsrichtung des Betätigungsgestänges gestreckt.
Ferner ist erforderlichenfalls unter dem Betätigungsgestänge eine Stütze vorhanden,
die ein Auswiechen des Betäigungsgestänges nach unten, d.h. in Achsrichtung des
Sperrbolzens von diesem weg verhindert, wenn der Sperrbolzen die Bewegung des Betätigungsgestänges
verhindern soll.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig, 1
eine schematische Perspektivdarstellung eines Dren-Kipp-Eensters, bet dem der erfindungsgemäße
Dreh-Kipp-Beschlag verwendbar ist, Fig. 2 eine Verderansicht, teilweise im Schnitt,
eines Teiles des erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlags für das in Fig. 1 gezeigte
Fenster, Fig. 3 eine Draufsicht auf den in Fig. 2 gezeigten Teil des Dreh-Kipp-Beschlags,
und Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
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Das in Fig. 1 gezwigte Dreh-Kipp-Fenster besitzt einen Blendrahmen
10 und einen Flügel 12 mit e-inem-aus~zwei~vertikalen und zwei horizontalen Schenkeln
bestehenden Flügelrahmen 18. Der Flügel ist mit dem Blendrahmen durch ein ecklager
bei 14, ein Kipplager bei 16 und ein Schwenklager bei 18 -verbünde-n. Das Schwenklager
ist dadurch gebildet, daß ein am Blendrahmen 10 schwenkbar gelagerter Ausstellarm
20, dessen anderes Ende bei 22 am oberen horizontalen Schenkel des Flügelrahmens
13 verschiebbar und drehbar geführt ist, durch ein flügelrahmenseitiges Arretierungsglied
24 und ein korrespondierendes ausstell armseitiges Arretierungsglied 25 für das
Schwenken oder Drehen des Flügels am Flügelrahmen festgestellt werden kann. Das
Ecklager 14 erlaubt ein Kippen des Flügels, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, und
ein Schwenken oder Drehen um die durch das-Ecklager 14 und das Schwenklager 18 definierte
Drehachse. Das Kipplager 16 besteht in an sich bekannter Weise aus flügelseitigen
Beschlagteilen und rahmenseitigen Beschlagteilen, die in der in Fig. 1 gezeichneten
Stellung des Flügels 12 miteinander im Eingriff stehen, so daß das Kipplager 1G
und das Ecklager 14 eine Kippachse bilden. An dem Flügel 12 ist ein Betätigungsgestänge
26 verlegt, das sich in der Zeichnung über
den linken vertikalen
Schenkel 30 und den oberen horizontalen Schenkel-32 des Flügelrahmens 13 erstreckt.
Mit Hilfe des Betätigungsgestänges können vom Betätigungshandgriff 28 aus das Kipplager
bei 16 und das Schwenklager bei 18 beeinflußt werden, indem die Kipplagerbeschlagteile
und die Schwenklagerbeschlagteile so verschoben werden, daß im einen Fall die flügelseitigen
Kipplagerbeschlagteile bei 16 in Kipplagerfunktionsstellung sind (Fig. 1), während
im anderen Fall die flügelseitigen Schwenklagerbeschlagteile in Schwenklagerfunktionsstellung
sind.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen eine schematische Vorderansicht, teilweise
im Schnitt bzw. eine Draufsicht eines Teiles des erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlags
mit der Sperrvorrichtung. In Fig. 2 ist 26 ein Teil des längs dem oberen horizontalen
Schenkel 32 des Flügelrahmens 13 verschiebbaren Betätigungsgestänges. Das Betätigungsgestänge
26 ist nach oben durch eine bezüglich des Flügelrahmens 13 ortsfeste Schiene 34
abgedeckt.
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An der Schiene 34 ist ein Bügel 36 befestigt, der mit einem aus Fig.
3 erkennbaren Langloch 38 versehen ist. Mit Hilfe eines Bolzens 40 oder dergleichen
ist das eine Ende des Ausstellarms 20 drehbar und längs dem Langloch 38 verschiebbar
im Bügel 36 geführt. Anstelle des Bügels 36 kann auch die Schiene 34 selbst ein
dem Langloch 38 entsprechendes Langloch aufweisen und mit ihrer Unterseite zur Oberseite
des Betätigungsgestänges 26 einen solchen Abstand aufweisen, daß der Bolzen 40 direkt
im Langloch der Schiene 34 geführt sein kann.
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An der Schiene 34 ist außerdem mit Hilfe eines Zapfens 42, einer Niet
oder dergleichen ein Ende eines Stützlenkers 44 angelenkt, dessen anderes Ende auf
entsprechende Weise bei 46 am Ausstellarm 20 angelenkt ist. In der Schließ-Stellung
des Flügels und bei der Drehung des Flügels um die vom Schwenklager 18 und Ecklager
14 gebildete Drehachse sind der Aus-
stellarm 20, der Stützarm
44 und das Betätigungsgestänge 26 parallel zueinander. Beim Drehen des Flügels 12
verhindert der Stützlenker 44, daß sich der Ausstellarm 20 entlang dem Langloch
38 verschiebt.
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Die Schiene 34 ist üblicherweise in eine Nut des Flügelrahmenschenkels
eingesetzt oder eingeklemmt. Das Betätigungsgestänge 26 befindet sich dann zwischen
dem Nutboden und der Unterseite der Schiene 34. Je nach der Tiefe der Nut liegt
die Unterseite des Betätigungsgestänges 26 dabei auf dem Nutboden auf oder es kann
zwischen dem Nutboden und der Unterseite aus später noch näher erläuterten Gründen
eine in Fig. 2 mit 48 bezeichnete Stütze vorgesehen werden, die entweder ihrerseits
am Nutboden aufliegt oder längsseitig mit der Schiene 34 verbunden ist.
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Gemäß Fig. 2 besitzt das Betätigungsgestänge 26 eine Öffnung oder
Vertiefung 50 mit nach beiden Seiten abgeschrägten Rändern 52. In eine Bohrung in
der Schiene 34 ist ein Bolzenträger 54 eingesetzt, der seinerseits eine Bohrung
besitzt, in welcher ein Sperrbolzen 56 vertikal beweglich geführt ist.
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Der Stützlenker 44 besitzt ebenfalls eine Öffnung 58, die auf der
dem Sperrbolzen 56 zugewandten Seite aufgesenkt ist.
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In der in Fig. 2 gezeigten relativen Stellung von Ausstellarm 20,
Stützlenker 44 und Betätigungsgestänge 26 sind die öffnungen 50 und 58 entlang einer
Fluchtlinie mit dem Sperrbolzen 56 ausgerichtet. Der Sperrbolzen ist so lang, daß
er aus dem Bolzenträger 54 entweder in die Öffnung 50 im Betätigungsgestänge 26
oder in die Öffnung 58 im Stützlenker 44 hineinragt.
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Das Betätigungsgestänge 26 befindet sich in der in Fig. 2 gezeigten
Lage der Öffnung 50 in seiner Kipp-Stellung. Zur Einnahme der Dreh-Stellung oder
der Schließ-Stellung muß das Betätigungsgestänge 26 durch Drehen des Betätigungshand-
griffs
28 in Längsrichtung in Fig. 2 verschoben werden, wobei die Öffnung 50 aus der Fluchtlinie
mit dem Sperrbolzen 56 geraten würde. Unabhängig davon, ob das Betätigungsgestänge
26 in Fig. 2 zur Einnahme der Dreh-Stellung nach links oder nach rechts zu verschieben
wäre, würde bei einer solchen Verschiebung einer der abgeschrägten Ränder 52 der
Öffnung 50 mit der abgerundeten Kante des in Fig. 2 unteren Endes des Sperrbolzens
56 in Eingriff treten. Bei einer weiteren Verschiebebewegung des Betätigungsgestänges
26 wurde der Sperrbolzen durch diesen Eingriff angehoben und dabei aus der Öffnung
50 heraus in die Öffnung 58 im Stützlenker 44 hineingedrückt werden. In der in Fig.
2 gezeigten Schaltstellung behindert also der Sperrbolzen 56 die Bewegung des Betätigungsgestänges
26 nicht. Solange sich das Betätigungsgestänge 26 in der Dreh-Stellung oder in der
Schließ-Stellung befindet, kann der Flügel 12 nicht gekippt werden, weil einerseits
der nunmehr in die Öffnung 58 hineinragende Sperrbolzen 56 eine Drehung des Stützlenkers
44 um dessen Drehpunkt 42 verhindert. Eine solche Schwenkbewegung des Flügels istim
übrigen bei den genannten.Stellungen des Betätigungsgestänges 26 aber auch durch
den erwähnten Eingriff zwischen den Arretierungsgliedern 24 und 25 (Fig. 1) ausgeschlossen.
An dieser Stelle sei bemerkt, daß das flügelseitige Arretierungsglied 24 mit dem
Betätigungsgestänge 26 verbunden ist und bei der Bewegung des Betätigungsgestänges
von der Dreh-Stellung in die Kipp-Stellung außer Eingriff mit dem korrespondierenden
Arretierungsglied 25 am Ausstellarm 20 geschoben wird.
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Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den in Fig. 2 dargestellten Teil
des erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlags, wobei der Ausstellarm 20 und der Stützlenker
44 der Ausstellvorrichtung nunmehr aus ihrer Ruhelage herausgeschwenkt sind, der
Flügel 12 also gekippt ist. Fig. 4 zeigt hierzu in einer vergrößerten Schnittdarstellung
die Sperrvorrichtung mit dem Sperrbolzen 56. Aus den Fig. 3 und 4 ist erkennbar,
daß die
Öffnung 58 im Stützlenker 44 infolge dessen Drehbewegung
um den Gelenkpunkt 42 nicht mehr mit dem Sperrbolzen 56 ausgerichtet ist. Vielmehr
wird nun die Bohrung 60 (Fig. 4), in der der Sperrbolzen 56 im Bolzenträger 54 gelagert
ist, jedenfalls teilweise vom Stützlenker 44 überdeckt. Der Sperrbolzen 56 kann
daher nicht mehr über den oberen Rand des Bolzenträgers 54 hinaus angehoben werden,
da er hierbei mit seinem oberen Ende gegen die Unterseite des Stützlenkers 44, d.h.
in Eingriff mit dem Stützlenker gedrückt wird. Dabei kann durch eine entsprechende
Stärke des Stützlenkers 44 und/oder auch dadurch, daß der Sperrbolzen 56 nahe dem
Gelenkpunkt 42 des Stützlenkers 44 angeordnet wird, verhindert werden, daß der Sperrbolzen
56 bei einem starken Druck nach oben den Stützlenker 44 anhebt und damit ungewollt
doch eine Bewegung des Betätigungsgestänges 26 zuläßt. Da ein solches Anheben des
Stützlenkers 44 also ausgeschlossen werden kann, wird der Sperrbolzen 56 in der
in den Fig. 3 und 4 gezeigten Sperr-Stellung zwischen der Unterseite des Stützlenkers
44 und dem Boden der Öffnung 50 im Betätigungsgestänge 26 axial nahezu unbeweglich
festgehalten. Eine Verschiebung des Betätigungsgestänges 26 ist daher in dieser
Sperr-Stellung nur noch im Ausmaß der aus Fertigungstoleranzgründen vorteilhafterweise
vorgesehenen über den Durchmesser des Sperrbolzens 56 hinausgehenden Längserstreckung
der Öffnung So möglich. Sobald also bei der Kipp-Bewegung des Flügels 12 die Öffnung
58 im Stützlenker 44 aus der genauen Ausrichtung mit der Bohrung 60 für den Sperrbolzen
56 herauskommt, kann das Betätigungsgestänge 26 nicht mehr verstellt und insbesondere
auch nicht mehr in die Dreh-Stellung gebracht werden. Der Stützlenker 44 kann ohne
weiteres so ausgebildet und angeordnet werden, daß seine Bewegung im wesentlichen
unabhängig von den Flügelmaßen ist, was eine universelle Einsatz fähigkeit der Sperrvorrichtung
des erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlags sicherstellt.
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Wenn die erwähnte und in Fig. 4 mit 62 bezeichnete Nut im Flügelrahmenschenkel
64 so tief ist, daß die Unterseite des
Betätigungsgestänges 26
nicht mehr oder weniger auf dem Boden 66 der Nut aufliegt, dann kann die Stütze
48 verhindern, daß sich das Betätigungsgestänge 26 beim Versuch einer Bewegung in
der Sperr-Stellung der Fig. 3 und 4 nach unten durchbiegt und auf diese Weise doch
ein Heraustreten des Sperrbolzens 56 aus der Öffnung 50 ermöglicht. Die in Fig.
4 U-förmig gezeichnete Stütze 48 ist ihrer Aufgabe entsprechend geeignet in der
Nut 62 angeordnet und beispielsweise mit der ortsfesten Schiene 34 verbunden, z.B.
verschweißt.
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Eine Alternative zur Stütze 48 bei einer tiefen Nut 62 besteht darin,
daß das Betätigungsgestänge 26 wenigstens im Bereich des Sperrbolzens 56 in nicht
dargestellter Weise auf dem Boden bzw. in die Nähe des Bodens 66 der Nut 62 abgesenkt
wird.
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Dabei übernimmt der Boden 66 selbst die Aufgabe der Stütze 48.
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In diesem Fall kann sich der gemäß Fig. 4 im wesentlichen oberhalb
der Schiene 34 angeordnete Bolzenträger 54 von dieser Schiene nach unten zum tiefer
liegenden Betätigungsgestänge 26 hin erstrecken. Der Abstand zwischen der Oberseite
der Schiene 34 und der Unterseite des Stützlenkers 44 wäre dann gerade groß genug,
um keine ungehinderte Bewegung des Stützlenkers sicherzustellen.
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Ein besonderer Vorteil der dargestellten und beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung liegt darin, daß die Sperr-Vorrichtung Teil der Ausstellvorrichtung
20, 44 bzw. der Schiene oder sogenannten Oberstulp 34 ist und daher in Verbindung
mit klemmbaren Beschlagteilen bei stranggepreßten Profilen keiner zusätzlichen Montagearbeit
bedarf.
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L e e r s e i t e