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Die Erfindung betrifft einen Flügel mit einer Verbindungsanordnung zur Verbindung des Flügels mit einem festen Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, wobei die Verbindungsanordnung eine Treibstange mit einem Steuerzapfen und eine Ausstellschere aufweist, wobei die Ausstellschere einen Ausstellarm und einen drehbar am Ausstellarm angeordneten Steuerarm aufweist und wobei der Steuerarm eine Steuerkulisse aufweist, in der der Steuerzapfen zwischen einer Verriegelungsposition und einer Kippposition bewegbar ist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einer solchen Verbindungsanordnung und Flügel.
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Eine eingangs beschriebene Verbindungsanordnung ist aus der
DE 2 151 996 A bekannt geworden. Die DE 2 151 996 A offenbart eine Verbindungsanordnung für einen Dreh-Kipp-Flügel, d. h. einen um eine vertikale Achse drehbaren und um eine horizontale Achse kippbaren Flügel eines Fensters, einer Tür oder dergleichen. Die Verbindungsanordnung ist durch einen Griff des Dreh-Kipp-Flügels zwangsgesteuert. Eine Drehung des Griffs bewirkt somit ein „Heranziehen” des Dreh-Kipp-Flügels an den festen Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen. Im gekippten Zustand ist der Flügel formschlüssig gegen Zuschlagen gesichert.
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Derlei Zwangssteuerungen werden insbesondere bei sehr schweren Flügeln mit Mehrfachverglasung eingesetzt, die für den Benutzer nur schwer bewegbar sind.
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Weiterhin ist aus der
DE 27 24 246 A1 eine Verbindungsanordnung bekannt geworden, die eine Zusatzschere umfasst. Die Zusatzschere weist einen Ausstellarm auf, der zur Erhöhung der Funktionssicherheit mit der Federkraft einer Blattfeder beaufschlagt ist.
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Die
DE 7 031 105 U offenbart einen Zusatzarm für ein Fenster mit einem dreh- und kippbaren Flügel. Der Zusatzarm ist einenends schwenkbar und unlösbar am festen Rahmen des Fensters angeordnet. Anderenends ist der Zusatzarm lösbar am Flügel angeordnet. Weiterhin offenbart die DE 7 031 105 U in einer alternativen Ausführungsform den Zusatzarm einenends schwenkbar und unlösbar am Flügel und anderenends lösbar am festen Rahmen anzuordnen.
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Aus der
DE 10 2006 002 831 A1 ist eine Ausstellschere für einen dreh- und kippbaren Flügel bekannt geworden. Der Flügel ist sowohl durch einen elektrischen Antrieb als auch manuell kippbar. Die Ausstellschere weist dabei eine Verbindungsgliedanordnung auf, die mit einem Treibstangenelement automatisiert verbindbar und automatisiert von diesem trennbar ist.
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Die
DE 1 086 147 B offenbart einen Beschlag für Kipp-Schwenk-Flügel mit verdecktem Gestänge.
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Aus der
BE 1 015 260 A3 ist eine weitere Verbindungsanordnung bekannt geworden, die dazu ausgebildet ist, einen Flügel zwangsgesteuert auszukippen.
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Schließlich offenbart die
DE 26 03 240 A1 eine Tür mit einem schieb- und kippbaren Flügel. Zum Kippen des Flügels ist ein Beschlag mit einem Türgriff vorgesehen, wobei der Flügel durch den Beschlag mittels einer Drehbewegung des Türgriffs zwangsgesteuert in eine Kippstellung überführbar ist.
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Durch die bekannten Verbindungsanordnungen sind Flügel von Fenstern, Türen oder dergleichen sowohl zwangsgesteuert aus der Kippstellung in die Verriegelungsstellung, als auch zwangsgesteuert von der Verriegelungsstellung in die Kippstellung überführbar. Die Zwangssteuerung erfolgt dabei in der Regel durch die Drehung eines Griffs des Fensters, der Tür oder dergleichen. Vor allem beim Schließen sehr schwerer Flügel, d. h. beim Überführen sehr schwerer Flügel aus der Kippstellung in die Verriegelungsstellung, hilft die Zwangssteuerung einem Benutzer den Flügel zu bewegen.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass Benutzer, die mit der Zwangssteuerung eines Flügels nicht vertraut sind, oftmals versuchen, zum Schließen des Fensters, der Tür oder dergleichen, den Flügel aus der Kippstellung ohne Drehung des Griffs gegen den festen Rahmen zu drücken. Insbesondere in Hotels, in denen die Gäste nicht mit den Fenstern vertraut sind, kommt es daher oftmals zu Beschädigungen der Fenster mit zwangsgesteuerten Flügeln durch Gäste, die versuchen, die Fenster ohne Griffdrehung zu schließen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Flügel mit Verbindungsanordnung sowie ein Fenster, eine Tür oder dergleichen zu schaffen, die zwar den Vorteil der leichten Bewegung eines zwangsgesteuerten Flügels aufweisen, jedoch trotzdem intuitiv für jeden Benutzer schließbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Flügel mit Verbindungsanordnung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung dient somit der Koppelung eines Flügels zu einem festen Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen. Die Verbindungsanordnung weist eine Ausstellschere auf. Die Ausstellschere weist einen Ausstellarm zur Verbindung von Flügel und festem Rahmen sowie einen Steuerarm auf. Der Flügel ist zumindest aus einer Kippstellung in eine Verriegelungsstellung überführbar. Der Steuerzapfen befindet sich dabei in der Kippstellung des Flügels in der Kippposition. In der Verriegelungsstellung des Flügels befindet sich der Steuerzapfen in der Verriegelungsposition.
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Der Bewegungsspielraum des Ausstellarms wird von dem Steuerarm vorgegeben. Der Bewegungsspielraum des Steuerarms wird wiederum von der Steuerkulisse vorgegeben, in der der Steuerzapfen angeordnet ist.
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Die Steuerkulisse verbreitert sich zumindest abschnittsweise von der Verriegelungsposition hin zur Kippposition. Der Steuerarm ist dadurch im Bereich der Kippposition quer zur Längsachse des Steuerarms relativ zum Steuerzapfen bewegbar. Ein Benutzer kann somit den Flügel zumindest teilweise „zudrücken”, ohne dass es zu einer Bewegungsbegrenzung des Steuerarms durch den Steuerzapfen kommt. Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung ist dadurch wenig anfällig für Beschädigungen. Dabei ist der Flügel zwar nicht mehr zwangsgesteuert auskippbar, aber zwangsgesteuert einkippbar.
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Unter der Breite der Steuerkulisse wird dabei die Öffnungsweite der Steuerkulisse quer zur Bewegungsrichtung des Steuerzapfens von der Verriegelungsposition zur Kippposition verstanden. Insbesondere wird unter der Breite der Steuerkulisse die Öffnungsweite der Steuerkulisse quer zur Längsachse des Steuerarms verstanden. Weiterhin wird unter einer Querbewegung eine Bewegung des Steuerzapfens quer zur Bewegungsrichtung des Steuerzapfens von der Verriegelungsposition in die Kippposition verstanden.
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Vorzugsweise ist die Steuerkulisse in der Kippposition des Steuerzapfens zwei- bis dreimal so breit ausgebildet wie in der Verriegelungsposition des Steuerzapfens.
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Die Steuerkulisse kann sich von der Verriegelungsposition zur Kippposition so verbreitern, dass der Steuerzapfen auf einer geraden Bahn entlang oder parallel zur Längsachse des Steuerarms von der Verriegelungsposition in eine Schließ-Kipp-Position bewegbar ist, die sich in Bezug auf die Längsachse des Steuerarms auf Höhe der Kippposition befindet. Der Steuerzapfen ist dadurch in der Steuerkulisse gerade in Längsrichtung des Steuerarms bewegbar. Hierdurch kann der Steuerzapfen in Längsrichtung des Steuerarms bis in die Verriegelungsposition bewegt werden, ohne dass es zu einer Drehung des Steuerarms kommt. Der Flügel kann dadurch von einem Benutzer vollständig gegen den festen Rahmen gepresst werden, ohne einen Griff zur Betätigung der Treibstange zu drehen bzw. ohne die Zwangssteuerung zu beschädigen.
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Die Steuerkulisse kann zwischen der Verriegelungsposition und der Kippposition eine Öffnungsposition aufweisen, wobei die Steuerkulisse zwischen der Verriegelungsposition und der Öffnungsposition eine gleich bleibende Breite aufweist. In der Öffnungsposition befindet sich der Flügel in einer Öffnungsstellung, in der der Flügel über eine, insbesondere vertikale, Achse aufschwenkbar ist. Alternativ dazu kann der Flügel in der Öffnungsstellung vom festen Rahmen abstellbar und relativ zum festen Rahmen verschiebbar sein. Die Verbindungsanordnung ist somit in diesem Fall für Flügel ausgebildet, die sowohl verriegelbar als auch kippbar sind. Die Flügel können dabei schwenköffenbar sein. Alternativ dazu können die Flügel abstellbar und anschließend verschiebbar sein.
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Die Steuerkulisse verbreitert sich vorzugsweise gleichmäßig von der Öffnungsposition zur Kippposition.
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Der Steuerzapfen ist zwischen der Verriegelungsposition und der Öffnungsposition vorzugsweise mit einer Spielpassung in der Steuerkulisse geführt. Die Breite der Steuerkulisse entspricht somit vorzugsweise im Wesentlichen der Breite eines Schaftteils des Steuerzapfens.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerkulisse zwischen der Verriegelungsposition und der Öffnungsposition eine rechteckige Grundform und zwischen der Öffnungsposition und der Kippposition eine dreieckige Grundform auf. Die Kippposition, die Schließ-Kipp-Position und die Öffnungsposition befinden sich dabei vorzugsweise in den Ecken der dreieckigen Grundform. Die Steuerkulisse ist in diesem Fall konstruktiv besonders einfach ausgebildet und leicht fertigbar.
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Der Ausstellarm kann über eine Hakenverbindung der Verbindungsanordnung mit einem Befestigungsteil lösbar verbindbar sein. Vorzugsweise weist dabei der Ausstellarm einenends einen Haken zur lösbaren Verbindung des Ausstellarms mit einem Vorsprung eines Befestigungsteils der Verbindungsanordnung auf. Der Flügel ist dadurch über die Verbindungsanordnung lösbar mit dem festen Rahmen verbindbar. Die Verbindungsanordnung ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Ausstellschere bei einer Schwenköffnung des Flügels geschlossen bleibt und der Haken nicht in den Vorsprung des Befestigungsteils eingreift, während sich die Ausstellschere bei einer Kippöffnung des Flügels öffnet und der Haken in den Vorsprung des Befestigungsteils eingreift, sodass die Kippöffnungsbewegung des Flügels durch die Verbindungsanordnung begrenzt wird.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die Verbindungsanordnung ein Federelement auf, das den Ausstellarm mittelbar oder unmittelbar mit einer Federkraft zur Öffnung der Ausstellschere beaufschlagt. Das Federelement erleichtert dem Benutzer die Kippöffnung des Flügels und sichert das Eingreifen des Hakens in den Vorsprung des Befestigungsteils.
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Bevorzugt sind der Ausstellarm und der Steuerarm drehbar an einer Stulpschiene der Verbindungsanordnung angeordnet.
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Weiterhin können der Ausstellarm und/oder der Steuerarm eine Kröpfung aufweisen.
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Die Ausstellschere ist vorzugsweise in Form einer Zusatzschere ausgebildet. Mit anderen Worten ist der Flügel vorzugsweise bereits über eine weitere Ausstellschere mit dem festen Rahmen verbunden. Die erfindungsgemäße Ausstellschere dient in diesem Fall lediglich dem einfacheren Schließen des Flügels aus der Kippstellung durch eine Zwangssteuerung. Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung kann somit nachträglich montiert werden, um dem Benutzer das Schließen eines Flügels zu erleichtern.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einem Flügel, einem festen Rahmen und einer zuvor beschriebenen Verbindungsanordnung.
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Die Treibstange ist dabei vorzugsweise am Flügel angeordnet. Das zuvor beschriebene Befestigungsteil ist vorzugsweise am festen Rahmen angeordnet.
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Um das Kippschließen des Flügels gleichmäßig zu unterstützen, weist das Fenster, die Tür oder dergleichen vorzugsweise zumindest zwei zuvor beschriebene Verbindungsanordnungen, insbesondere genau zwei zuvor beschriebene Verbindungsanordnungen, auf. Die Verbindungsanordnungen weisen besonders bevorzugt dieselbe Treibstange auf. Mit anderen Worten teilen sich die Verbindungsanordnungen vorzugsweise eine einzige Treibstange.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt sowie aus den Patentansprüchen.
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Die in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind nicht notwendigerweise maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Schiebefenster mit einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung;
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2 eine Explosionsansicht der Verbindungsanordnung aus 1;
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3 eine perspektivische Ansicht der Verbindungsanordnung gemäß 2 in der Kippstellung;
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4 eine perspektivische Ansicht eines Steuerarms der Verbindungsanordnung;
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5 eine perspektivische Ansicht der Verbindungsanordnung gemäß 3 in der Öffnungsstellung; und
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6 eine perspektivische Ansicht der Verbindungsanordnung gemäß 5 in der Verriegelungsstellung.
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1 zeigt ein Fenster 10 in Form eines Schiebefensters. Das Fenster 10 weist einen Flügel 12 und einen festen Rahmen 14 auf. Der Flügel 12 ist vom Rahmen 14 abstellbar und parallel zur Ebene des festen Rahmens 14, d. h. in Richtung eines Doppelpfeils 16, verschiebbar. Zusätzlich dazu ist der Flügel 12 in Richtung eines Doppelpfeils 18 kippbar. An dem Flügel 12 ist ein Griff 20 angeordnet. Wenn der Griff 20 nach unten gedreht ist (Stellung a) befindet sich der Flügel 12 in der Verriegelungsstellung. Wenn der Griff 20 horizontal ausgerichtet ist (Stellung b), ist der Flügel 12 vom Rahmen 14 abstellbar und verschiebbar. Wenn der Griff 20 nach oben gedreht ist (Stellung c), ist der Flügel 12 kippbar.
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Da es sich bei dem Flügel 12 um einen sehr schweren Flügel mit Mehrfachverglasung handelt, ist er für einen Benutzer nur schwer aus der Kippstellung an den festen Rahmen 14 bewegbar. Das Fenster 10 weist aus diesem Grund in seinem oberen Bereich 22 eine Verbindungsanordnung 24 auf.
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2 zeigt die Verbindungsanordnung 24 in einer Explosionsansicht. Die Verbindungsanordnung 24 weist ein Befestigungsteil 26 auf, das am festen Rahmen 14 (siehe 1) befestigt ist. Alle weiteren in 2 gezeigten Bauteile sind am Flügel 12 (siehe 1) angeordnet.
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Die Verbindungsanordnung 24 weist flügelseitig insbesondere eine Stulpschiene 28 auf, unter der eine Treibstange 30 bewegbar geführt ist. An der Treibstange 30 ist ein Steuerzapfen 32 befestigt. Der Steuerzapfen 32 ist einteilig ausgebildet und weist einen Kopfteil 34 sowie einen Schaftteil 36 auf. Der Schaftteil 36 ist in einer Steuerkulisse 38 eines Steuerarms 40 geführt. Der Steuerarm 40 weist eine Kröpfung 42 auf.
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An dem Steuerarm 40 ist ein Ausstellarm 44 drehbar angeordnet. Der Ausstellarm 44 weist ebenfalls eine Kröpfung 46 auf. Weiterhin weist der Ausstellarm 44 einen Haken 48 zur lösbaren Befestigung des Ausstellarms 44 an einem Vorsprung 50 des Befestigungsteils 26 auf. Haken 48 und Vorsprung 50 bilden eine Hakenverbindung 51. Der Ausstellarm 44 wird durch ein Federelement 52 mit einer Federkraft beaufschlagt, die dazu dient, den Ausstellarm 44 in eine von der Stulpschiene 28 weg gedrehte Stellung zu bewegen. Das Federelement 52 ist in Form einer Spiralfeder ausgebildet.
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3 zeigt die Verbindungsanordnung 24 in der Kippstellung. Der Ausstellarm 44 ist in der gezeigten Kippstellung über seinen Haken 48 mit dem rahmenseitigen Befestigungsteil 26 verbunden. Der Ausstellarm 44 und der Steuerarm 40 bilden eine Ausstellschere 54. Ein zwangsgesteuertes Schließen der in 3 geöffnet dargestellten Ausstellschere 54 unterstützt den Benutzer beim Schließen des Flügels 12 (siehe 1) aus der Kippstellung. Die Ausstellschere 54 ist dabei in Form einer Zusatzschere vorgesehen, d. h. zusätzlich zu einer aus dem Stand der Technik bekannten Ausstellschere für kippbare Flügel.
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Zum zwangsgesteuerten Schließen der Ausstellschere 54 wird der Griff 20 (siehe 1) von der Stellung c in die Stellung b gedreht. Hierdurch bewegt sich der Steuerzapfen 32 in Längsrichtung der Treibstange 30, d. h. in Richtung eines Pfeils 56. Quer zur Längsrichtung des Steuerarms 40 weist die Steuerkulisse 38 eine Schräge 58 auf, die den Steuerarm 40 zum Einschwenken zwingt. Durch das Einschwenken des Steuerarms 40 wird auch der Ausstellarm 44 zum Einschwenken gezwungen und somit insgesamt die Ausstellschere 54 geschlossen.
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4 zeigt den Steuerarm 40 vergrößert und in Alleinstellung. Aus 4 ist ersichtlich, dass die Steuerkulisse 38 zweiteilig ausgebildet ist. Ein erster Abschnitt 60 weist eine dreieckige Grundform auf, wie in 4 durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Der erste Abschnitt 60 weist die Breite B1 auf. Ein zweiter Abschnitt 62 weist demgegenüber – wie in 4 ebenfalls durch gestrichelte Linien angedeutet ist – eine rechteckige Grundform auf. Der zweite Abschnitt 62 weist die Breite B2 auf. Die Breite B1 entspricht vorzugsweise zumindest der doppelten Breite B2.
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Im ersten Abschnitt 60 ist der Steuerzapfen 32 (siehe 3) von der in 3 gezeigten Kippposition 64 (siehe auch Bezugszeichen 64 in 4) entlang der Schräge 58 in eine Öffnungsposition 66 bewegbar. Zusätzlich dazu ist die Steuerkulisse 38 derart ausgebildet, dass der Steuerzapfen 32 (siehe 3) von der Kippposition 64 in eine Schließ-Kipp-Position 68 bewegbar ist. Die Bewegung des Steuerzapfens 32 (siehe 3) erfolgt von der Kippposition 64 in die Schließ-Kipp-Position 68 im vorliegenden Fall senkrecht zur Längsachse 70 des Steuerarms 40. Die Längsachse 70 des Steuerarms 40 verläuft dabei durch die endseitigen Lagerpunkte 72, 74 des Steuerarms 40. Durch die Möglichkeit der Bewegung des Steuerzapfens 32 (siehe 3) von der Kippposition 64 in die Schließ-Kipp-Position 68 ist es für den Benutzer möglich, den Flügel 12 (siehe 1) aus der Kippstellung an den festen Rahmen 14 (siehe 1) zu drücken, ohne den Griff 20 (siehe 1) zu betätigen. Der Flügel 12 (siehe 1) ist dadurch intuitiv aus der Kippstellung schließbar, ohne dass es aufgrund einer ausbleibenden Griffbetätigung zu einer Beschädigung der Verbindungsanordnung 24 (siehe 1) kommt.
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Weiterhin ist die Steuerkulisse 38 derart ausgebildet, dass der Steuerzapfen 32 (siehe 3) von der Öffnungsposition 66 in eine Verriegelungsposition 76 bewegbar ist. Die Breite der Steuerkulisse 38 bleibt von der Verriegelungsposition 76 zur Öffnungsposition 66 gleich, während sie von der Öffnungsposition 66 zur Kippposition 64 zunimmt. Im vorliegenden Fall nimmt die Breite der Steuerkulisse 38 von der Öffnungsposition 66 zur Kippposition 64 stetig und gleichmäßig zu. Dies ermöglicht ein besonders sanftes Schließen des Flügels 12 (siehe 1). Weiterhin weisen der erste Abschnitt 60 und der zweite Abschnitt 62 eine gemeinsame, gerade verlaufende Seitenflanke 78 auf. Die Seitenflanke 78 verläuft entlang oder parallel zur Längsachse 70.
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5 zeigt die Verbindungsanordnung 24 in der Öffnungsstellung. Der Steuerzapfen 32 befindet sich dabei in der Öffnungsposition 66. Der Steuerzapfen 32 ist mit einer Spielpassung in der Öffnungsposition 66 der Steuerkulisse 38 angeordnet. Ein Öffnen der Ausstellschere 54 ist daher in der Öffnungsstellung nicht möglich. Gleichzeitig hintergreift jedoch der Haken 48 den Vorsprung 50 in der Öffnungsstellung nicht mehr, sodass ein Abstellen und Schiebeöffnen des Flügels 12 (siehe 1) möglich ist.
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6 zeigt die Verbindungsanordnung 24 in der Verriegelungsstellung. Der Steuerzapfen 32 befindet sich in der Verriegelungsstellung in der Verriegelungsposition 76. Ein Öffnen der Ausstellschere 54 ist daher auch in der Verriegelungsstellung nicht möglich.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Verbindungsanordnung zum komfortablen Schließen eines Flügels eines Fensters, einer Tür oder dergleichen aus der Kippstellung in die Verriegelungsstellung. Die Verbindungsanordnung weist eine Ausstellschere, einen Steuerzapfen und eine Steuerkulisse auf, wobei der Steuerzapfen in der Steuerkulisse bewegbar ist. In der Verriegelungsposition des Steuerzapfens ist die Ausstellschere geschlossen, in der Kippposition des Steuerzapfens ist die Ausstellschere manuell öffen- und schließbar. Hierzu ist die Steuerkulisse quer zu einer gedanklichen Verbindungslinie zwischen Verriegelungsposition und Kippposition im Bereich der Kippposition breiter ausgebildet als im Bereich der Verriegelungsposition.