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Weiche, insbesondere Doppelzungenweiche für Einschienen-
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hängebahnen" Die Erfindung betrifft eine Weiche, insbesondere Doppelzungenweiche
für Einschienenhängebahnen des Untertagebergbaues, bei dem dem ein- und auszulegenden
Zungenende auf wenigstens einer, vorzugsweise der Oberseite der Schiene eine Arretierung
zugeordnet ist, aus der das Zungenende freigemacht wird und in die das Zungenende
einlegbar ist.
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Der Zweck der Arretierung besteht darin, das eingelegte Zungenende
mit dem Ende der festen Schiene auszufluchten und in der Flucht zu halten, wenn
seitliche Kräfte auf das Zungenende einwirken. Hierdurch soll das Entgleisen der
Laufwerke infolge Außerfluchtgeraten von Zungenende und Schienenende vermieden werden.
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Arretierungen dieser Art sind grundsätzlich bekannt (DT-PS 428 937).
Die bekannten Arretierungen erfordern, daß das Zungenende durch Anheben freigemacht
wird, bevor es verschwenkt werden kann. Umgekehrt ruß das Zungenende beim Einlegen
nach dem Schwenken abgesenkt werden, um die Arretierung zur Wirkung zu bringen.
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Einschienenhängebahnen des Untertagebergbaues dienen der Beförderung
von Personen und Lasten. Zunächst wurden die Laufwerke mit einem endlos umlau-Æfenden
Zugseil angetrieben. Neuerdings werden
etriebenen Laufwerke benutzt. Solche Laufwerke, die meistens Unterflanschläufer
sind, erzeugen an den Stahl schienen von vorzugsweise I-Profil erhebliche Rräfte
und Momente.
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Die Arretierungen sind häufig am Ober- und am Unterflansch vorhanden.
Jede Arretierung wird von einem zweiteiligen Gesperre gebildet. Ein Teil ist eine
mit dem Schienenende abschließende Platte, welche auf ihrer Oberseite eine dachförmige
Schneide aufweist.
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Der andere Teil ist eine auf dem Zungenende feste und das Ende übergreifende
Platte, die auf ihrer Unterseite eine der Dachform entsprechende Ausnehmung aufweist.
Bei Arretierungen auf der Ober- und auf der Unterseite der Hängebahnschiene geht
man-so vor, daß die beiden Teile des Gesperres wechselseitig, d.h. so angeordnet
sind, daß auf der Oberseite des Zungenendes beispielsweise der überkragende Gesperreteil
und auf der Unterseite die erwähnte Platte des anderen Gesperres angebracht sind.
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Derartige Arretierungen haben sich bislang gut bewährt.
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Insbesondere haben sie den Vorteil, daß die Gesperre nur quer zum
Gleis wirken, in Gleisrichtung aber nachgeben können. Dadurch tragen sie den Untertage
gegebenen Bedingungen Rechnung. Das Gleis muß nämlich am Ausbau aufgehängt werden
und darf sich bei Belastung nicht verwerfen.
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Nach der Umstellung auf angetriebene Laufwerke führen jedoch die von
den angetriebenen Laufwerken auf das Zungenende übertragenen Kräfte häufig dazu,
daß die Teile der Gesperre außer Eingriff geraten. Dadurch entsteht die Gefahr,
daß Laufwerke entgleisen und abstürzen, wodurch erhebliche Gefährdungen von Personal
und Material entstehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherung zu schaffen,
welche verhindert, daß die Arretierung verlorengeht, die aber andererseits deren
Nachgiebigkeit in Schienenlängsrichtung nicht beeinträchtigt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine bei in der
Arretierung befindlichem Zungenende auf die obere Arretierung absenkbare Zuhaltung,
welche einen auf die Arretierung wirkenden Niederhalter aufweist, der eine in Schienenlängsrichtung
wirkende Führung bildet, und daß die Zuhaltung beim Schließen ihre Totpunktlage
überschreitet und mit einer Sperre zusammenwirkt.
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Die Zuhaltung verhindert, daß die Gesperreteile der Arretierung nach
dem Einlegen des Zungenendes außer Eingriff gelangen können. Der Niederhalter gewährleistet
die Beibehaltung der durch die Arretierung gegebenen Längsbeweglichkeit der Schiene
und der Zunge. Die Überschreitung der Totpunktlage der Zuhaltung und die Sperre
sorgen dafür, daß die Zuhaltung nicht unabsichtlich z.B. unter dem Einfluß
der
üblichen Schwingungen geöffnet wird.
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Die erfindungsgemäße Weiche hat daher den Vorteil, daß ihre Arretierungen
auch bei übermäßigen Kräften nicht entsperrt werden können. Außerdem kann die Zuhaltung
in vorhandenen Weichenkonstruktionen leicht eingebaut werden, weil der dazu zur
Verfügung stehende Raum im allgemeinen ausreicht. Insbesondere genügt bei mehreren
Arretierungen eine Zuhaltung. Ihre Bewegung läßt sich auch ohne weiteres in den
Bewegungsablauf des Ein- und Auslegens der Zungen integrieren und entsprechend steuern.
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Vorzugsweise ist der Niederhalter auf einem Schwenkhebel angebracht.
Dieser erlaubt das Abheben der Zuhaltung so, daß das Zungenende sich durch Anheben
aus der Arretierung freimachen läßt. Beim Zustellen der Zuhaltung mit dem Schwenkhebel
führt der Niederhalter eine Bewegung aus, bei der er sich zunächst absenkt. Bei
weiterer Verschwenkung des Hebels tritt eine Richtungsumkehr des Niederhalters ein;
dieser Punkt ist die Totlage.
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Nach Überschreiten der Totpunktlage läuft der Hebel vor die Sperre.
Deswegen kann der Schwenkhebel nicht ungewollt zurückgestellt werden, weil jede
Beanspruchung in Entsperrungsrichtung der Arretierung den Hebel vor die Sperre treibt
und daher dessen Verriegelungskräfte vergrößert.
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Vorzugsweise sieht die Erfindung eine Zuhaltungsfeder vor, welche
die Zuhaltung bzw. den Schwenkhebel
in seine Sperrstellung vorspannt.
Hierdurch wird unabhängig von den Kräften, welche auf die Zuhaltung wirken, die
Anlage des Schwenkhebels an der Sperre gewährleistet.
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Der Schwenkhebel sitzt im allgemeinen auf einer Welle, der zur Zuführung
von Bewegungsenergie ein Schubkolbengetriebe zugeordnet ist, das in Sperrstellung
des Schwenkhebels druckentlastbar ist, wobei der Schwenkhebel über eine Handbetätigung
steuerbar ist.
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Besonders unter Tage muß mit einem Ausfall des zumeist aus Dr-uckluft
bestehenden und zum Antrieb des Schubkolbengetriebes zweckmäßigerweise benutzten
Druckmediums gerechnet werden. Bei der Druckentlastung des Schubkolbengetriebes
kann der Bahnbetrieb durch die Handbetätigung aufrecht erhalten werden.
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Der Niederhalter karwn verschieden ausgebildet sein.
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Eine weitgehend reibungsarme Ausbildung ermöglicht eine Zuhaltung
mit einer am Schwenkhebelende gelagerten Rolle, welche als Niederhalter auf das
die Arretierung bildende Gesperre wirkt.
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Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend anhand eines
AusführungsSeispieles näher erläutert; es zeigen Fig. 1 in Seitenansicht und schematisch,
d.h. unter Fortlassung aller für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Einzelheiten eine Weiche gemäß der Erfindung in Seitenansicht und Fig. 2 eine Stirnansicht
eines Einzelteils der Weiche nach Fig. 1.
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Gemäß Fig. 1 ist die schwenkbare Weichenzunge mit 1 bezeichnet. Sie
besteht aus einer Hängeschiene von 1-Profil. Der Oberflansch ist mit 2 bezeichnet
und trägt auf seiner Oberseite 3 einen ersten Teil 4 eines Gesperres. Dieser Gesperreteil
ist ein Flacheisenab schnitt, dessen eine Seite bei 5 mit einer Kehlnaht auf die
Oberseite 3 der Zunge 1 geschweißt ist und dessen anderer Teil 6 über das Ende 7
der Zunge 1 vorsteht. Auf der Unterseite 8 des vorstehenden Abschnittes 6 befindet
sich eine dachförmige Ausnehmung. Sie wirkt zusammen mit einer dachförmigen Schneide
auf einer Platte 9, welche auf die Oberseite 10 der Schiene 11 - beispielsweise
der Stammschiene der Weiche -festgeschweißt ist.Die Platte 9 bildet den zweiten
Teil eines Gesperres, und die Teile 4-6 und 9 bilden zusammen eine Arretierung,
welche beim Eingriff der da-chförmigen Schneide auf der Platte 9 in die entsprechende
Ausnehmung auf der Unterseite 8 des vorkragenden
Endes 6 die Zunge
1 ausgefluchtet mit der Stammschiene 11 hält. Eine der allgemein mit 12 bezeichneten
Arretierung entsprechende Arretierung befindet sich auf dem Unterflansch des Gleises,
der jedoch nicht dargestellt ist, so daß die zweite Arretierungnicht wiedergegeben
ist. Diese Arretierung ist jedoch umgekehrt angeordnet, so daß die Platte 9 auf
der Zunge 1 und die Teile 4-6 auf der Stammschiene ll angebracht sind.
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Es ist ersichtlich, daß beim Auslegen der Zunge 1 das mit 7 bezeichnete
Ende angehoben werden muß, um die beiden Teile des Gesperres außer Einqriff zu bringen.
Umgekehrt muß beim Einlegen der Zunge 1 das Ende 7 abgesenkt werden, um die Gesperreteile
miteinander zum Eingriff zu bringen.
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Auf das in die Arretierung abgesenkte Zungenende 7 wirkt eine Zuhaltung,
die gemäß den dargestellten Ausfthrungsbeispiel einen Niederhalter 14 aufweist,
welcher mit einer Rolle verwirklicht ist, die sich auf der 43 Oberkante 2 Endes
Gesperreteils 4, 6 abwälzt. Zu diesem Zweck ist die Oberkante bei 16 abgeschrägt,
um ein einwandfreies Auflaufen der Rolle 14 zu gewährleisten.
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Gemäß der Darstellung der Fig. 2 läuft die Rolle 14 1 c auf einer
Achse 15, welche Lagerkonsolen ; 17 durchdringt und durch Splinte gesichert sind,
für die Bohrungen bei 18 und 19 vorgesehen sind. Die Lagerkonsolen sitzen auf einer
Platte 2Q, welche über eine Verschraubung und eine weitere Konsole 21 mit einer
Schwenkwelle 22 verbunden ist. Die beschriebenen Teile
bilden somit
einen allgemein mit 23 bezeichneten Schwenkhebel.
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Die Anordnung der Teile ist so getroffen, daß sich die den Niederhalter
bildende Rolle 14 um den Mittelpunkt der Schwenkwelle 22 bewegt.
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Auf der Welle 22 sitzt ein Hebel 25, der in einer ausgezogenen Stellung
gezeichnet ist. In dieser Stellung ist der nicht dargestellte Kolben eines Schubkolbengetriebes
26 in den Zylinder 27 eingefahren, der doppelt wirkend ausgebildet ist und mit Druckluft
beaufschlagt werden kann. Die Kolbenstange 28 des Schubkolbengetriebes ist über
einen Gabelkopf 29 an den Hebel 25 angeschlossen.
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Beim Ausfahren des Schubkolbens bewegt sich der Hebel 25 in die strichpunktiert
wiedergegebene Stellung bei 25a, wodurch sich der Schwenkhebel 23 aus der gezeichneten
Stellung über die Mittellinie 24 hinweg bewegt. Links von der Mittellinie 24 bewegt
sich die Rolle 14 zunächst in Richtung auf die Lauffläche7. Rechts von der Mittellinie
24 entfernt sich dagegen die Laufrolle 14 von ihrer Lauffläche / . Folglich befindet
sich die Rolle 14 in ihrer Totpunktlage, wenn die Mittellinie 24a der Rollenachse
15 mit der Mittellinie 24 der Schwenkwelle 22 übereinstimmt.
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Überschreitet die Zuhaltung 14 ihre Totpunktlage nach links in der
Fig. 1, so läuft die Rolle 14 vor 43 einen Anschlag 30, der auf der Oberseite 3$
des Gesperreteiles
4, 6 befestigt ist. Dieser Anschlag wirkt folglich
als Sperre, der eine weitere Bewegung der Zuhaltung in diese Richtung unterbindet.
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Vor dem Einlegen des Endes 7 der Zunge 1 befindet sich der Hebel 25
in seiner strichpunktiert gezeichneten Lage 25a. Dadurch befindet sich die Rolle
14 gemäß der Darstellung in Fig. 1 rechts von ihrer Totpunktlage, so daß das Ende
7 der Zunge 1 ungehindert eingeschwenkt und zum Eingriff der Teile 4, 6 und 9 des
Gesperres 12 angehoben werden kann. Nach Eingriff dieser Teile des Gesperres wird
das Schubkolbengetriebe 26 beaufschlagt. Dadurch fährt die Kolbenstange 28 ein und
bringt den Hebel 25 in seine ausgezogene Stellung. Durch die Drehung der Schwenkwelle
22 schwenkt der Hebel 23 mit der Rolle 14 ein, so daß sich die Rolle 14 auf der
Oberseite der Teile 4, 6 abwälzt. Im Zuge der weiteren Verschwenkung-der Welle 22
überschreitet die Rolle 14 ihre Totpunktlage bei 24, bis sie vor den Anschlag der
Sperre 30 läuft.
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In dieser Ruhestellung der Teile führen Kräfte, welche bestrebt sind,
die Teile des Gesperres außer Eingriff zu bringen, nicht zum Zurückschwen-Jen der
Welle 22, so daß ein unabsichtliches Außereingriffgeraten der Gesperreteile nicht
möglich ist.
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Erst darch Ausfahren des Schubkolbens bzw. der Kolbenstange 28 und
durch Verbringen des Hebels 25 in die Stellung nach 25a wird das Gesperre freigegeben.
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Nicht dargestellt ist eine Zuhaltungsfeder. is ist so angeordnet ,
daß sie die Teile in ihrer ausgezogen wiedergegebenen Stellung, d.h. in Sperrstellung
hält und wirkt über einen dem Hebel 25 entsprechenden Hebel auf die Schwenkwelle
22 @ Diese Feder dient dazu, be Ausfall der Druckluft und Druckloswerden des Schubkolbengetriebes
26 die Sperrstellung zu sichern In diesem Fall kann die Sperrstellung von Hand aufgehoben
werden Zu diesem Zweck ist an die
eine Platte 33
welche einen
zum Einsetzen eines
besitzt, mit dem ein Drehmoment auf die Platte 20 aufgebracht werden kann, welches
die Schwenkwelle 22 in die entsperrte Stellung der Teile verbringt Anstelle der
Rolle 14, welche den Niederhalter verwirklicht, kann auch ein Gleitlager vorgesehen
werden.
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Patenten sprüche
L e e r s e i t e