DE2644446C2 - N-(Benzolsulfonyl)-thiocarbamate und eine sie als Gegenmittel enthaltende herbizide Zubereitung - Google Patents
N-(Benzolsulfonyl)-thiocarbamate und eine sie als Gegenmittel enthaltende herbizide ZubereitungInfo
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Description
bedeuten,
wobei, falls X Methyl bedeutet, R2 eine andere Bedeutung als Alkyl hat
wobei, falls X Methyl bedeutet, R2 eine andere Bedeutung als Alkyl hat
und wobei, falls X Wasserstoff und R, Methyl bedeuten, R2 eine andere Bedeutung als Äthyl hat.
2. Herbizide Zubereitung, enthaltend ein Thiocarbamat, vorzugsweise S-n-Propyl-N^-di-n-propylthiocarbamat,
S-Äthyl-di-propylthiocarbamat oder S-Äthyl-cyclohexyläthylthiocarbamat, als herbiziden Wirkstoff
und eine Verbindung gemäß Anspruch 1 in einer als Gegenmittel wirksamen Menge.
Die Erfindung betrifft N-iBenzolsulfonylJ-thiocarbamate und eine sie als Gegenmittel enthaltende herbizide
Zubereitung.
Es ist bekannt, daß zahlreiche Herbizide eine sofortige toxische Wirkung auf eine Vielzahl von schädlichen
Unkräutern ausüben, jedoch gegenüber Nutzpflanzen entweder nicht selektiv oder nicht angemessen selektiv
wirken. So schädigen zahlreiche Herbizide nicht nur die zu bekämpfenden Unkräuter, sondern ebenso in größerem
oder geringerem Umfang die Nutzpflanzen. Dies gilt für viele wirtschaftlich erfolgreiche und im Handel
erhältliche Herbizide. Zu diesem Herbiziden zählen beispielsweise Triazine, Harnstoffderivate, halogenierte
Acetanilide, Carbamate, Thiocarbamate und ähnliche Verbindungen. Einige Beispiele für diese Verbindungen
sind in den US-PS 29 13 327, 30 37 853, 31 75 897, 31 85 720, 31 98 786 und 35 82 314 beschrieben.
Die Nebenwirkung verschiedener Herbizide, die Nutzpflanzen zu schädigen, ist besonders unangenehm und
ungünstig. Werden diese Verbindungen in den empfohlenen Mengen zur Bekämpfung breitblättriger Unkräuter
und Gräser in den Boden gebracht, so kommt es zuweilen zu schwerwiegenden Schädigungen der Nutzpflanzen,
insbesondere zu Mißbildungen und zur Wachstumshemmung. Dieses abnorme Wachstum der Nutzpflanzen hat
einen Ernteverlust zur Folge, weshalb die Suche nach guten selektiven Herbiziden fortgesetzt wird.
Man hat verschiedene Versuche unternommen, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. So wurde beispielsweise
versucht, das Saatgut mit bestimmten »hormonalen« Antagonisten vor dem Säen zu behandeln (vgl. US-PS
3131 509 und 35 64 768). Diese Schutzmittel wie auch die Herbizide sind bei diesem bekannten Verfahren für
bestimmte Nutzpflanzen oder für die Antagonisten spezifisch. Die bekannten Antagonisten haben keinen
wesentlichen Erfolg gezeigt. In den zuvor erwähnten Patentschriften wird die Behandlung von Saatgut unter
Verwendung von Verbindungen unterschiedlicher chemischer Klassen beschrieben.
In der Literatur wird weiterhin die Herstellung bestimmter N-(Benzolsulfonyl)-thiocarbamate beschrieben.
Eine Verwendung dieser Verbindungen wird in der Literatur nicht beschrieben. Die Veröffentlichung von
Hirooka u. a., Nippon Kagaku Zasshi, 1970,91 (3), 270(5), CA 73: 14369w (1970) betrifft die Synthese und die
Reaktionen von Bis-[N-(phenylsulfonyl)-formimidoyl]disulfiden. Bei bestimmten Reaktionen eines geeigneten
Disulfide mit Wasserstoffperoxid werden N-(Phenylsulfonyl)methylthiocarbamate erhalten. Außerdem sind
bestimmte Alkyl-p-toluolsulfonylthiocarbamate, die bei pharmakologischen Untersuchungen eingesetzt wurden,
bekannt (vgl. D. C. Kriesel u. a. in J. Pharm. Sei.. 1968, 57 (10), 1791 -3).
Es wurde nun gefunden, daß man Nutzpflanzen gegenüber der Beschädigung durch Herbizide des Thiocarbamat-Typs
allein oder in Gemischen oder Kombination mit anderen Verbindungen schützen kann. Es wurde weiterhin
gefunden, daß die Toleranz der wachsenden Pflanzen, insbesondere von Sojabohnen, gegenüber Thiocarbamatherbiziden,
insbesondere S-n-Propyl-N.N-di-n-propylthiocarbamat, wesentlich erhöht werden kann,
wenn man dem Boden eine N-substituierte oder N-unsubstituierte Benzolsulfonylthiocarbamatverbindung
zufügt, welche ein wirksames Antidot für das Thiocarbamat ist.
Gegenstand der Erfindung sind N-(Benzolsulfonyl)-thiocarbamate der allgemeinen Formel I |:
Gegenstand der Erfindung sind N-(Benzolsulfonyl)-thiocarbamate der allgemeinen Formel I |:
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X Wasserstoff, Methyl, Chlor, Brom oder Methoxy,
π eine ganze Zahl von 1 bis 3,
π eine ganze Zahl von 1 bis 3,
R, Wasserstoff oder Methyl und
R2 Alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Methylthio-p-chlorbenzolsulfonylcarbarnatrest, einen Ben·
zylrest oder einen 4-Chlorphenylrest
bedeuten,
wobei, falls X Methyl bedeutet, R2 eine andere Bedeutung als Alkyl hat
und wobei, falls X Wasserstoff und R1 Methyl bedeuten, R2 eine andere Bedeutung als Äthyl hat.
Die Erfindung betrifft weiterhin herbizide Zubereitungen, enthaltend ein Thiocarbamat, vorzugsweise S-n-Propyl-r^N-di-n-propylthiocarbamat,
S-Äthyl-di-propylthiocarbamat oder S-Äthyl-cyclohexyläthylthiocarbamat,
als herbiziden Wirkstoff und eine Verbindung der obigen Formel I in einer als Gegenmittel wirksamen
Menge. is
Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche der Formel I, worin X Wasserstoff, R1 Wasserstoff
und R2 Alkyl, besonders bevorzugt Äthyl, bedeuten. Weitere bevorzugte Verbindungen sind solche Verbindungen
der Formel I, worin X p-Chlor, R) Wasserstoff und R2 Alkyl bedeuten. Besonders bevorzugt bedeutet R2
Äthyl oder Isopropyl. Weiter bevorzugte Verbindungen sind solche der Formel I, worin X p-Chlor, R1 Wasserstoff
und R2 Benzyl oder X p-Brom und R2 Alkyl, besonders bevorzugt Äthyl, bedeuten.
Die Alkylgruppen können geradlinig oder verzweigtkettig sein; Beispiele sind Äthyl, n-Propyl, Isopropyl,
η-Butyl, sec.-Butyl, Isobutyl und tert.-Butyl. η kann eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten, bevorzugt bedeutet η
3, wenn X Methyl bedeutet. Wenn η 1 bedeutet, ist der Substituent X vorzugsweise in para-Stellung angeordnet.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Verbindungen beruht auf der Erhöhung der Toleranz der wachsenden
Nutzpflanzen gegenüber den verwendeten Herbiziden und auf einer Wechselwirkung mit den verwendeten
Herbiziden, wodurch die Selektivität dieser Herbizide verbessert wird. Der angestrebte Nutzeffekt
besteht darin, daß bei gleichbleibender herbizider Wirkung des Thiocarbamats die Schädigung der Nutzpflanzen
herabgesetzt wird. Die Ausdrücke »herbizides Gegenmittel« oder »herbizides Antidot« oder »als Gegenmittel
wirksame Menge« bedeuten eine Gegenwirkung gegenüber dem normalerweise schädlichen Ansprechen
auf das Herbizid. Ob derartige Substanzen als Hilfsmittel, Gegenmittel, Schutzmittel oder dergleichen bezeichnet
werden, hängt von der im Einzelfall anzutreffenden bzw. anzuwendenden Wirkungsweise ab. Die Wirkungsweise
kann verschieden sein, die angestrebte Wirkung ist jedoch, daß der Boden, in den die Nutzpflanzen
gepflanzt werden, behandelt wird. Bisher hat es keine Systeme gegeben, die zu diesem Zweck geeignet waren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, die durch die obige Formel I dargestellt werden, können nach verschiedenen
Verfahren, abhängig von den Ausgangsmaterialien, hergestellt werden.
Das geeignete Zwischenprodukt, ein Arylsulfonamid, wird mit einem Alkylchlorthioformiat in Anwesenheit
eines Chlorwasserstoffakzeptors unter Herstellung der gewünschten Verbindung umgesetzt. Die Aufarbeitungs-
und Reinigungsverfahren sind Standardverfahren, wie Extraktions-, Destillations- und Kristallisationsverfahren.
In den meisten Fällen erfolgt die Bestimmung der Struktur durch IR-, NMR- oder Massenspektroskopie
wie auch durch Ermittlung der physikalischen Konstanten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Im Anschluß an die Herstellungsbeispiele wird eine Tabelle
der Verbindungen angegeben, die nach den beschriebenen Verfahren hergestellt worden sind. Die einzelnen
Verbindungen werden in dieser Tabelle mit Nummern bezeichnet; diese Nummern dienen in der Folge zur
Identifizierung dieser Verbindungen.
45 Beispiel 1
Herstellung von N-(p-Methoxybenzolsulfonyl)-äthylthiocarbamat
11,7 g (0,64 Mol) p-Methoxybenzolsulfonamid, 21,5 g (0,156 Mol) Kaliumcarbonat und 8,5 g (0,068 Mol)
Äthylchlorthioformiat wurden acht Stunden in 80 ml Aceton unter Rückflußbedingungen erhitzt. Das abgekühlte
Gemisch wurde in 350 ml Wasser gegossen, die Lösung durch »Celite« filtriert und mit Benzol extrahiert,
um etwaiges nichtumgesetztes Chlorthioformiat zu entfernen. Es wurde dann mit Salzsäure (pH-Wert etwa 2)
unter Kühlen angesäuert. Das Gemisch wurde mit Benzol extrahiert, der Extrakt mit Wasser gewaschen und
über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Entfernung des Lösungsmittels verblieb das Produkt als ein sehr viskoses
Öl. Man erhielt 8,4 g (48% d. Th.) der Titelverbindung, n3 D 0 = 1,5502.
Beispiel 2
Herstellung von N-tp-ChlorbenzolsulfonylJ-äthylthiocarbamat
Herstellung von N-tp-ChlorbenzolsulfonylJ-äthylthiocarbamat
12,0 g (0,063MoI) p-Chlorbenzolsulfonamid, 21,5 g (0,156 Mol) Kaliumcarbonat und 8,5 g (0,068 Mol)
Äthylchlorthioformiat wurden sechs Stunden in 75 ml Aceton unter Rückflußbedingungen erhitzt. Die Aufarbeitung
erfolgte wie in Beispiel 1. Das Rohprodukt wurde mit Hexan verrieben und getrocknet. Man erhielt
12,4 g (70% d. Th.) der Titelverbindungen, Schmelzpunkt 93° bis 95°C. Die Struktur wurde durch Infrarot-,
NMR und Massenspektroskopie bestätigt.
Beispiel 3
Herstellung von N-iBenzolsulfonylJ-äthylthiocarbamat
Herstellung von N-iBenzolsulfonylJ-äthylthiocarbamat
39,3 g (0,25 Mol) Benzolsulfonaroid und 90 g (0,65 Mol) Kaliumcarbonat wurden zu 300 ml Aceton gegeben,
und 41 g (0,33 Mol) Äthylchlorthioformiat wurden während einiger Stunden zugesetzt. Das Gemisch wurde
eine Stunde bei Zimmertemperatur gerührt und dann 12 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Es wurde
gekühlt, in 1 Liter Wasser gegossen und mit 100 ml Salzsäure angesäuert. Das Produkt wurde mit 250 ml Benzol
extrahiert und der Extrakt über Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und das Lösungsmittel entfernt.
100 ml Pentan wurden zugegeben, worauf das Produkt kristallisierte. Es wurde filtriert, mit 50 ml Pentan gewaschen
und bei 500C getrocknet. Man erhielt 58 g (95% d. Th.) der Titelverbindung, Schmelzpunkt 100° bis
1030C.
Analyse | berechnet: | 5,72%; | gefunden: | 5,59% |
Für N | berechnet: | 26,1%; | gefunden: | 26,24%. |
FürS | ||||
Beispiel 4
Herstellung von N-ip-ChlorbenzolsulfonyO-p-chlorphenylthiocarbamat
Herstellung von N-ip-ChlorbenzolsulfonyO-p-chlorphenylthiocarbamat
19,1 g (0,1 Mol) p-ChlorbenzolsuJfonamid, 30 g (0,22 Mol) Kaliumcarbonat und 22 g (0,11 Mol) p-ChJorphenylchlorthioformiat
in 150 ml Aceton wurden 101/2 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt und gerührt.
Das abgekühlte Gemisch wurde in 1 Liter Wasser gegossen und mit Essigsäure angesäuert. Der Niederschlag
wurde filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhielt 20 g (55,5% d. Th.) der Titelverbindung,
Schmelzpunkt 129° bis 132°C.
Analyse:
Für N berechnet: 3,85%; gefunden: 4,83%
Für S berechnet: 17,67%; gefunden: 17,37%.
Für S berechnet: 17,67%; gefunden: 17,37%.
Es folgt eine Tabelle der Verbindungen, die gemäß den vorher erwähnten Arbeitsweisen hergestellt werden.
Jede Verbindung hat eine Nummer, die zur Identifizierung in der Beschreibung dient.
(D
Schmp.· 0C
Verbindung
Nr.
100-103 129-132 1,5643 93-95 102-107 94-96 77-83 1,5502
94-96 238-239 (Zers.)
Die in der Tabelle und in der übrigen Beschreibung angegebenen Herbizide werden in Mengen verwendet, die
eine wirkungsvolle Vernichtung unerwünschter Vegetation gewährleisten.
Der Grad der herbiziden Aktivität variiert unter den verschiedenen Verbindungen und unter den Kombinationen
der Verbindung innerhalb einer Klasse. Ähnlich hängt der Aktivitätsgrad von der Art der Pflanzen, die mit
dem spezifischen Herbizid behandelt werden, ab. Die Auswahl des spezifischen Herbizids kann leicht durch den
Fachmann erfolgen.
Die in den Zubereitungen neben den erfindungsgemäßen Verbindungen verwendbaren Herbizide sind aktive
Herbizide des allgemeinen Typs. Das heißt, die einzelnen Herbizide sind gegen eine Vielzahl von Pflanzenspezies
wirksam, wobei nicht zwischen erwünschten und unerwünschten Spezies unterschieden wird. Das Verfahren
zur Bekämpfung von Vegetation umfaßt das Aufbringen einer herbizid wirksamen Menge der hier beschrie-
1 | 1 | H | H | C2H5 |
2 | 1 | P-Cl | H | 4-α-Φ |
3 | 1 | P-Cl | CH3 | C2H5 |
4 | 1 | P-Cl | H | C2H5 |
5 | 1 | P-Br | H | C2H5 |
6 | 1 | P-Cl | H | n-C3H7 |
7 | 1 | P-Cl | H | i-C3H7 |
8 | 1 | P-OCH3 | H | C2H5 |
9 | 1 | P-Cl | H | CH2 Φ |
10 | 1 | P-Cl | H | CH2SC(O)S(O2)-4-C10 |
benen herbiziden Verbindungen auf eine Fläche oder einen Pflanzenort, wo die Bekämpfung gewünscht wird.
Zu den erfindungsgemäßen Zubereitungen zählen solche, die als bevorzugten herbiziden Wirkstoff S-n-Propyl-Ν,Ν-di-n-propylthiocarbamat
enthalten.
Auswertungsverfahren
Die zum Anbauen der Nutzpflanzen und Unkrautarten verwendeten Schalen wurden mit lehmigem Sandboden
gefüllt. Stammlösungen des Herbizids und jedes Gegenmittels wurden wie folgt hergestellt:
A. Herbizid - 1560 mg S-n-Propyl-N^-di-n-propylthiocarbamat (im folgenden als Herbizid A« bezeichnet)
wurden mit 250 ml Wasser verdünnt, dann wurden 5 ml dieser Suspension auf den Boden aufgebracht, was
einer Menge von 6,71 kg Herbizid A pro Hektar entspricht.
B. Gegenmittel - 78 mg des betreffenden Gegenmittels (im folgenden als »Gegenmittel B« bezeichnet) wurden
in 20 ml Aceton mit 1% Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat gelöst. 5 ml entsprechen somit 5,6 kg
Gegenmittel B pro Hektar Boden.
Herbizid A und Gegenmittel B wurden zusammen in Form eines Tankgemisches vor dem Pflanzen auf den
Boden aufgebracht. Zur Herstellung des Tankgemisches wurden jeweils 5 ml der Herbizid-A-Stammlösung und
5 ml jeder der betreffenden Gegenmittelstammlösungen gemischt und anschließend mittels eines Rotationsmischers
in die in der Schale befindliche Erde eingebracht.
Je eine Reihe der folgenden Unkrautarten und Feldfrüchte wurde in dem behandelten Boden gesät:
Hühnergras (Echinochloa crusgalli),
Fuchsschwanzgras (Sataria viridis) und
Sojabohnen (Glycine max).
Die Schalen wurden auf Bänke eines Treibhauses gestellt, dessen Temperatur zwischen 20 und 300C gehalten
wurde. Der Boden wurde durch Gießen bewässert, um ein gutes Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Der Grad
der Vernichtung wurde 2 und 4 Wochen nach der Anwendung ermittelt. Um die durch die Gegenmittel bewirkte
Schadensreduktion festzustellen, wurden außerdem einzelne nur mit dem Herbizid behandelte Schalen aufgestellt.
In der folgenden Tabelle werden die mit Hilfe der oben beschriebenen Arbeitsweisen erzielten Ergebnisse als
prozentualer Schulz für die Nutzpflanzen angegeben. Der prozentuale Schutz wird durch einen Vergleich mit
Schalen, die nicht mit den erfindungsgemäßen Gegenmitteln behandelt wurden, ermittelt.
*) = Vernichtung in %.
**) = Schutz in %.
·**) = Einbringen von Herbizid A vor dem Pflanzen und getrennte Anwendung des Gegenmittels vor dem Einbringen.
S-Äthylcyclohexyläthylthiocarbamat als herbizider Wirkstoff und die Verbindung Nr. 5 als Gegenmittel zeigten, wenn sie zusammen als Tankgemisch vor dem Pflanzen angewendet werden, einen 50%igen Schutz bei in
Tabelle II | Einverleiben vor c | Hühnergras | Fuchsschwanzgras |
100*) | 100*) | ||
Art der Aufbringung: | lern Pflanzen (Tankgemisch) | 0 | 0 |
Feldfruchtspezies: | Sojabohnen (Glycine max) | 0 | 0 |
Unkrautspezies: | Fuchsschwanzgras | 0 | 0 |
: (Sataria viridis) | 0 | 0 | |
Verbindung Nr. | Hühnergras (Echinochloa crusgalli) | 0 | 0 |
Herbizid A | 6,71 kg/ha Tankgemisch | 0 | 0 |
6,71 kg/ha | 0 | 0 | |
Sojabohnen | 0 | 0 | |
1**) | 40*) | 0 | 0 |
2 | 37,5 | 0 | 0 |
3 | 25 | ||
4 | 25 | ||
5 | 50 | ||
6 | 25 | ||
7 | 25 | ||
8 | 50 | ||
9***) | 25 | ||
10 | 75 | ||
50 | |||
den behandelten Boden gepflanztem chinesischem Zuckerrohr (MiIo), d. h. der Schaden an auflaufenden Zukkerrohrpflanzen
wurde um mindestens 50% herabgesetzt, wenn sie in einem Boden wuchsen, der mit einem
Tankgemisch aus der Verbindung Nr. 5 und S-Äthylcyclohexyläthylthiocarbamat behandelt worden war. Dies
im Vergleich zu chinesischem Zuckerrohr (MiIo), wenn es in einen Boden gepflanzt wurde, der nur mit dem
Thiocarbamatherbizid behandelt worden war.
Verschiedene andere Arten von Hülsenfrüchten wurden hinsichtlich der Gegenmittelwirkung in Verbindung
mit einem repräsentativen Thiocarbamatherbizid und einem N-(Benzolsulfonyl)-thiocarbamat geprüft. Hülsenfrüchte
sind Pflanzen, die ein symbiotisches Verhältnis zu stickstoffbindenden Organismen haben, so zum Beispiel
Sojabohnen, Scheckige Bohnen, Erdnüsse, Alfalfa, Gewürznelken, Erbsen und dergleichen.
ίο Die Verbindung Nr. 4 wurde in Mengen von 1,11 bis 2,23 kg/ha verwendet. Die verwendete Stammlösung
bestand aus 39 ml der Verbindung, gelöst in 25 ml Aceton, so daß 2,5 ml gleich 1,11 kg/ha waren, wenn die Verbindung
vor dem Pflanzen in den Boden gegeben wurde. Das repräsentative Thiocarbamat war EPTC, d. h.
S-Äthyl-N^-dipropyl-thiocarbamat. Die herbizide Stammlösung wurde durch Lösen von 1560 mg EPTC 6E in
250 ml Wasser hergestellt, so daß 5 ml der Lösung gleich 6,71 kg/ha waren, wenn die Verbindung vor dem Pflanzen
in den Boden eingebracht wurde.
Navy-Bohnen und Scheckige Bohnen wurden bei diesem Versuch ausgewertet, in den bepflanzten Schalen
waren ebenfalls Unkrautarten, Hühnergras und Fuchsschwanzgras, vorhanden. Die Ergebnisse wurden 2 und
4 Wochen nach der Behandlung und dem Säen ermittelt. Nach zwei Wochen wurden bei Verwendung von
6,71 kg/ha EPTC und 2,23 kg/ha der Verbindung Nr. 4 nur 10% der Navybohnenpflanzen und 0% der Pflanzen
der Scheckigen Bohne vernichtet. Nach vier Wochen wurden bei 1,11 kg/ha die Navybohnenpflanzen zu 23%
und die Pflanzen der Scheckigen Bohne zu 40% und bei 2,23 kg/ha die Navybohnenpflanzen zu 23% und die
Pflanzen der Scheckigen Bohne zu 20% geschützt. Die Hühnergras- und Fuchsschwanzgrasarten waren vier
Wochen nach der Behandlung mit dem Gegenmittel und dem Herbizid vollständig, d. h. 100%ig, vernichtet.
Saatbehandlungstest
Die Versuche wurden in kleinen Schalen durchgeführt, zu deren Füllung lehmiger Felton-Sandboden verwendet
wurde. Die für den Versuch verwendeten Herbizide wurden in die Erde eingearbeitet, indem man die Erde
einer jeden Schale in einen 19-Liter-Zementmischer einbrachte und mit dem Herbizid vermischte. Die Zugabe
der Herbizide erfolgte durch Einbringen einer vorbestimmter Menge einer Stammlösung, die 780 ml einer zu
annähernd 75% aktiven Verbindung auf 100 ml Wasser enthielt. Die Zugabe der Stammlösung erfolgte mitiels
einer Pipette. Für jeden Versuch wurden 5 ml Stammlösung verwendet. Dabei enthielten 5 ml Stammlösung
jeweils ein Äquivalent des Herbizides, was 6,71 kg/ha entsprach, wenn diese Stammlösung auf die in den Schalen
befindlichen Erde aufgebracht wurde. Nach dem Einarbeiten des Herbizides wurde die Erde in die Schalen
zurückgegeben.
Schalen, die mit Herbizid behandelte Erde enthielten, und solche, die mit nichtbehandelter Erde gefüllt
waren, wurden dann bepflanzt. Jeder Schale wurden etwa 0,5 Liter Erde entnommen und neben den Schalen
zum späteren Bedecken der Samen aufgehoben. Die Erde wurde eingeebnet, dann wurden Rinnen mit einer
Tiefe von etwa 1,25 cm für die zu pflanzenden Samen gezogen. Abwechselnde Reihen von behandelten und
unbehandelten Samen wurden ausgesät. Bei jedem Versuch wurden in jeder Reihe Sojabohnensamen (Glycine
max) gepflanzt, wobei die Reihen etwa 2,5 bis 3,75 cm voneinander entfernt waren. Zur Behandlung der Samen
wurde eine Stammlösung durch Lösen von 250 mg des Gegenmittels in 2,5 ml Aceton hergestellt. Davon wurden
jeweils 0,5 ml zur Behandlung von 10 g Sojabohnen verwendet, was 0,5 Gew./Gew.-% entsprach. Die
Gegenmittel können als flüssige Aufschlämmungen, Pulver oder Stäube aufgebracht werden. In einigen Fällen
wird Aceton zum Lösen der pulverförmigen oder festen Verbindungen verwendet, um eine wirkungsvollere
Behandlung der Samen zu gewährleisten.
Nachdem die Samen in den Schalen ausgesät waren, wurden sie mit der restlichen Erde, die vor dem Pflanzen
der Schalen entnommen worden war, bedeckt. Die Schalen wurden auf Bänke in einem Treibhaus, in welchem
eine Temperatur von 20 bis 30°C herrschte, gesetzt. Um ein gutes Pflanzenwachstum zu sichern, wurden die
Schalen durch Gießen bewässert. Die prozentuale Vernichtung wurde vier Wochen nach den Behandlungen
ermittelt.
Bei jedem Versuch wurden das Herbizid aiiein, das Herbizid zusammen iiiii dem Saatschutzmittcl und das
Saatschutzmittel allein eingesetzt, um die Phytotoxizität zu prüfen. Die unbehandelte benachbarte Reihe diente
dazu, ein etwaiges nützliches seitliches Vordringen des Gegenmittels durch den Boden festzustellen. Der Wirkungsgrad
wurde durch Vergleich mit Kontrollpflanzen ermittelt.
Bei diesem Versuch, bei dem als Herbizid S-n-Propyl-l^N-di-r.-propylthiocarbamat verwendet wurde,
bewirkte die Verbindung Nr. 4 einen 50%igen Schutz der behandelten Sojabohnensamen, d. h. die Vernichtung
wurde bei den auflaufenden Sojabohnenpflanzen, die aus mit der Verbindung Nr. 4 behandelten Samen wuchsen,
um mindestens 50% herabgesetzt im Vergleich mit Pflanzen, die aus unbehandelten Samen wuchsen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden in wirksamen herbiziden Zubereitungen eingesetzt, die das
Gegenmittel und ein repräsentatives Herbizid auf Thiocarbamatbasis enthielten. Die Prüfung der herbiziden
Zubereitungen erfolgte wie nachstehend beschrieben:
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen zum Schutz von Nutzpflanzenkulturen enthalten eine aktive herbizide
Verbindung und ein hierfür geeignetes Gegenmittel aus der Gruppe der oben beschriebenen Verbindungen.
Die Herbizid und Gegenmittel enthaltenden Zubereitungen können in üblicher Weise hergestellt werden,
z. B. durch gründliches Vermischen und Vermählen des aktiven Herbizids mit geeigneten Trägerstoffen und/
oder anderen Verteilungsmitteln, möglicherweise unter Zugabe von Dispergier- oder Lösungsmitteln.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können in jede für den jeweiligen Anwendungszweck passende Form
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können in jede für den jeweiligen Anwendungszweck passende Form
gebracht werden. So können beispielsweise die Gegenmittel als emulgierbare Flüssigkeiten, emulgierbare Kon-
|j zentrate, Flüssigkeiten, Netzpulver, Körner, Granulate oder in anderer geeigneter Form formuliert werden. Bei
|j zentrate, Flüssigkeiten, Netzpulver, Körner, Granulate oder in anderer geeigneter Form formuliert werden. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird eine nichtphytotoxische Menge eines geeigneten Gegenmittels mit
einem ausgewählten Herbizid vermischt und vor oder nach dem Einbringen der Samen dem Boden einverleibt.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, zunächst das Herbizid und danach das Gegenmittel in den Boden einzu- s bringen. Außerdem können die Samen der Nutzpflanzen selbst mit einer nichtphytotoxischen Menge der als
einem ausgewählten Herbizid vermischt und vor oder nach dem Einbringen der Samen dem Boden einverleibt.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, zunächst das Herbizid und danach das Gegenmittel in den Boden einzu- s bringen. Außerdem können die Samen der Nutzpflanzen selbst mit einer nichtphytotoxischen Menge der als
ξ Gegenmittel dienenden Verbindung behandelt und in den Boden eingepflanzt werden. Dabei kann der Boden
entweder zuvor mit dem Herbizid behandelt worden sein oder erst im Anschluß daran mit dem Herbizid behandelt
werden. Die Zugabe des Gegenmittels beeinflußt die Wirksamkeit der Herbizide nicht.
Tj Das Gegenmittel wird vorteilhaft in einer Menge von 0,001 bis 30 Gewichtsteile je Gewichtsteil Herbizid ein- io
gesetzt. Die jeweils einzusetzende genaue Menge des Gegenmittels richtet sich nach der unter ökonomischen
f| Gesichtspunkten zu erzielenden optimalen Wirkung. Selbstverständlich wird bei den erfindungsgemäßen her-
f| Gesichtspunkten zu erzielenden optimalen Wirkung. Selbstverständlich wird bei den erfindungsgemäßen her-
biziden Zubereitungen das Gegenmittel jeweils in einer nichtphytotoxischen Menge eingesetzt.
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. N-(BenzoIsulfonyl)-thiocarbamat der allgemeinen Formel I(DworinX Wasserstoff, Methyl, Chlor, Brom oder Methoxy,
π eine ganze Zahl von 1 bis 3,
R1 Wasserstoff oder Methyl undR2 Alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Methylthio-p-chlorbenzolsulfonylcarbamatrest, einen Benzylrest oder einen 4-Chlorphenylrest
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