DE2629067A1 - Chromogene enzymsubstrate - Google Patents
Chromogene enzymsubstrateInfo
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Description
AKTIEBOLAGET KABI, Lindhagensgatan 133, 104 25 Stockholm,
Schweden
Chromogene Enzymsubstrate
Die Erfindung betrifft chromogene Substrate für Enzyme vom Typ der Serinproteasen (EC 3.4.21). Die Substrate der Erfindung
sind insbesondere zur quantitativen Bestimmung der oben genannten Enzyme geeignet, die die Peptidketce an der Carboxylseite
von Arginin oder Lysin spalten. Weiterhin können die Substrate für die Untersuchung von Reaktionen, bei denen die
genannten Enzyme gebildet, inhibiert oder verbraucht werden, oder für die Bestimmung von derartige Reaktionen beeinflussenden
oder an diesen teilnehmenden Faktoren verwendet werden. Synthetische Substrate für die Enzymbestimmung weisen im
Vergleich zu natürlichen Substraten erhebliche Vorteile auf, vorausgesetzt daß sie verschiedene Anforderungen erfüllen
können, beispielsweise eine große Empfindlichkeit und Spezifizität für das Enzym, eine gute Löslichkeit in Wasser oder
der biologischen Testflüssigkeit und einer leichten Nachweisbarkeit
für einige ihrer Spaltprodukte.
Substrate mit guten Eigenschaften für die Bestimmung von beispielsweise Plasmin, Thrombin, Trypsin, Kallikrein und
Urokinase sind unter anderem in dem schwedischen Patent Nummer 3bO.256 beschrieben worden. Sie stellen prinzipiell chromogene
Tripeptidderivate dar. Zu den besten dieser Substrate zählen solche mit einem benzoylierten N-terminalen Ende und einer
chromophoren Gruppe, welche an das C-terminale Ende gekoppelt
ist, z.B.
Benzoyl-A,-Ap-A^-p-nitroanilid I
in dear A-^, A2 und A3 Aminosäuren darstellen.
Mit spezifischen Aminosäuresequenzen bei den genannten Substraten
ist es möglich, eine besondere Sensitivität für ein bestimmtes oder für bestimmte Enzyme zu erhalten. Bei der
enzymatischen Hydrolyse bilden die Substrate das chromophore Produkt p-Nitroanilin, das in leichter Weise spektrophotometrisdh
bestimmt werden kann. Diese Substrate weisen jedoch einen Nachteil auf, und zwar infolge ihrer relativ geringen Löslichkeit
(_< 1 mg/ml) . Eine geringe Löslichkeit erfordert ein Arbeiten in der Nähe der Sättigungsgrenze für das Substrat,
um eine befriedigende Konzentration desselben zu erreichen. Bei Enzymbestimmungen in unterschiedlichen biologischen
Systemen kann es daher vorkommen, daß entweder das Substrat selbst oder eine Kombination Protein/Substrat ausgefällt werden.
Diese Ausfällungen führen zu verfälschten Spektrophotometermessungen
und somit zu falschen Enzymbestimmungen.
609882/117fl
-3- 262906?
Die benzoylierten Enzymsubstrate gemäß Typ I können erheblich löslicher gemacht werden, wenn man die N-terminale Benzoylgruppe
durch H ersetzt. Die nunmehr freie protonierte Aminogruppe der Aminosäure A, vergrößert die Löslichkeit, führt
jedoch auch dazu, daß die Geschwindigkeit der Spaltung durch das Enzym verringert wird (cf. Tabelle II). Weiterhin können
nunmehr die Substrate in biologischen Testlösungen in unerwünschter
Weise zersetzt werden, und zwar durch Aminopeptidasen am N-terminalen Ende.
Erfindungsgemäß wird ein Substrat gemäß Formel I bereitgestellt,
das unter dem Gesichtspunkt der Aktivität für ein bestimmtes Enzym befriedigende Eigenschaften aufweist, bei dem jedoch die
Benzoylgruppe durch Wasserstoff und gleichzeitig die bisher verwendete L-Form der Aminosäure A, (L-A ) durch ihre D-Form
(D-A,) ersetzt sind. Das so erhaltene Substrat ist sehr leicht löslich, und überraschenderweise wird die Aktivität des
Substrats in bezug auf das Enzym durch die Einführung einer D-Aminosäure nicht verringert, sondern im Vergleich zu einem
entsprechenden, ausschläe ßlich aus L-Aminosäuren bestehenden
Substrat mehrfach gesteigert. Seine Aktivität ist häufig sogar erheblich besser als das gut wirkende benzoylierte Ausgangssubstrat
gemäß Formel I. Die N-terminale freie D-Aminosäure in dem Substrat der Erfindung verhindert außerdem einen unerwünschten
Angriff von Aminopeptidasen, da diese für L-Aminosäuren spezifisch sind.
-4- 262906?
Die chromogenen Enzymsubstrate gemäß der Erfindung entsprechen
der folgenden allgemeinen Formel
H - D-A1 - A2 - A3 - NH -
in der A, und A„ die Aminosäuren Gly, Ala, VaI, Leu, He, Pip,
Pro oder Aze und A« weiterhin Phe, A- Arg, Lys oder Orn und R
eine Nitrophenyl-, Naphthyl-, Nitronaphthyl-, Methoxynaphthyl-,
Chinolyl- oder Nitrochinolylgruppe bedeuten. Die Erfindung betrifft weiterhin die Salze der vorgenannten Substrate.
(Die Abkürzungen werden weiter unten erläutert).
Für die Synthese der chromogenen Enzymsubstrate der Erfindung
können herkömmliche Schutzgruppen und Kopplungsverfahren verwendet werden, die sämtlich in der Peptidchemie geläufig sind.
Für die öC-Aminoschutzgruppe ist es vorteilhaft, Carbobenzoxy-
oder t-Butyloxycarbonylgruppen oder verwandte Reste einzusetzen,
beispielsweise p-Methoxy-, p-Nitro- oder p-Methoxyphenylazoc arbobe η ζ oxygr uppe η.
Zum Schutz der cf-Guanidogruppe der Arginylfunktion ist es vorteilhaft,
die Protonierung oder die NO«- oder p-Toluolsulfonylgruppe
zu verwenden.
Für d.ie <f-Aminogruppe im Ornithin und die £-Aminogruppe im Lysin
werden vorzugsweise die Carbobenzoxy-, t-Butyloxycarbonyl-
oder p-Toluolsulfonylgruppe verwendet.
609802/1Ϊ79
Als abspaltbare jC-Carboxy-Schutzgruppe eignet sich vorzugsweise
der Methyl-, Ethyl- oder Benzylester.
Die Kupplung zwischen zwei Aminosäuren oder einem Dipeptid und einer Aminosäure kann durch Aktivierung der^-Carboxygruppa
erfolgen. Da3 aktivierte Derivat kann entweder isoliert oder
in situ erzeugt werden; es kann beispielsweise der p-Nitrophenyl-,
Trichlorphenyl-, Pentachlorphenyl-, N-Hydroxyouccinimid-
oder N-Hydroxybenztriazolester, ein symmetrisches oder
asymmetrisches Anhydrid oder ein Säureazid sein.
Die Aktivierung zu dem oben genannten Esterderivat kann vorzugsweise
in Gegenwart eines Carbodiimide durchgeführt werden, beispielsweise N, N'-Dicyclohexylcarbodiimid, das auch direkt
als aktivierendes Kupplungsreagenz zwischen den Carboxy- und Aminokomponenten dienen kann.
Das Prinzip der Substratsynthese kann darin bestehen, daß die Aminosäuren stufenweise an die C-terminale Arginy!gruppe gekoppelt
werden, welche entweder von Anfang an mit einer angekoppelten chromophoren Gruppe, die dann als Carboxyschutzgruppe
wirkt, oder mit einer abspaltbaren Carboxyschutzgruppe ausgestattet ist. Im letzteren Falle wird die chromophore
Gruppe dann an das geschützte Tripeptidderivat angekoppelt.
Alternativ ist es prinzipiell möglich, das N-terminale Dipeptidfragment selbst zu erzeugen, das anschließend mit der
gegebenenfalls mit einer chromophoren Gruppe ausgestatteten Arginy!gruppe gemäß dem oben diskutierten Prinzip gekuppelt
wira· 609882/1179
Unabhängig von dem gewählten Prinzip erfolgt die Reinigung der Zwischen- und Endprodukte vorzugsweise durch GelfiltrationsChromatographie,
da diese Methode ein rasches synthetisches Arbeiten ermöglicht und maximale Ausbeuten ergibt.
Die Erfindung wird im folgenden durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Abkürzungen
Aminosäuren (wenn nichts anderes angegeben ist, handelt es sich
um die L-Form):
Arg | = Arginin |
Aze | = 2-Azetidincarbon3äure |
AIa | = Alanin |
GIy | = Glycin |
He | = Isoleucin |
Leu | = Leucin |
Ly s | = Lysin |
Phe | = Phenylalanin |
Pip | = Pipecolsäure |
Pro | = Prolin |
VaI | = Valin |
AcOH | = Essigsäure |
Bz | = Benzoyl |
CbO- | = Carbobenzoxy- |
DCCI | = Dicyclohexylcarbidiimid |
DMF | = Dimethylformamid |
6098Ö2/ 1 179
2629087
Et-N = Triethylamin
StOAc = Ethylacetat
GPC = Gelfiltrationschromatographie
HBT = N-Hydroxybenztriazol
HMPTA = N, N, N■, N', N'', N»'-Hexamethylphosphorsäuretriamid
HONSu = N-Hydroxysuccinimid
MeOH = Methanol
-OpNP = p-Nitrophenoxy
-pNA = p-Nitroanilid
tBoc = t-Butyloxycarbonyl
TFA = Trifluoressigsäure
TLC = Dünnschichtchromatografie
Für die Synthese verwendete Reaktionstypen
Für die Synthese der in Tabelle II aufgeführten Enzymsubstrate der Erfindung werden verschiedene Reaktionsschritte in weitgehend
ähnlicher Weise durchgeführt. Aus diesem Grunde wird eine allgemeine Beschreibung der unterschiedlichen Reaktionstypen und nachfolgend in Tabelle I eine Beschreibung von
Zwischen- und Endprodukten, der für verschiedene Reaktionstypen
zu verwendenden Aufarbeitungsverfahren und bestimmter physikalischer
Daten angegeben.
Reaktionstyp 1
Kupplung der chromophoren Gruppe (R)
609882/1179
20 mMol N^, N -geschütztes Arginin oder N1S N'^-geschütztes
Ornithin oder Lysin oder eines in entsprechender Weise geeignet geschützten Peptidderivats, vermählen und gut getrocknet,
werden in 50 ml trockenem frisch destilliertem HMPTA bei Raumtemperatur gelöst. Danach werden 20 mMol Et^N und 3O mMol des
chromophoren Amins in Form seines Isocyanatderivats unter wasserfreien Bedingungen und unter Rühren zugegeben. Nach einer
Reaktionszeit von einem Tag wird die Reaktionslösung in 0, 5
2 %-iger Natriumbicarbonatlösung unter Rühren eingegossen. Der
erhaltene Niederschlag wird durch Filtration entfernt und gründlich mit Bicarbonatlösung, Wasser, 0,5 N-Salzsäure und
wiederum Wasser gewaschen. Aus dem Niederschlag wird das gewünschte Produkt extrahiert, z.B. mit Methanol, wobei bestimmte
Nebenprodukte nicht gelöst werden. Der Methanolextrakt kann nach dem Eindampfen aus einem geeigneten Medium kristallisiert
oder durch GPC gereinigt werden.
Reaktionstyp 2
Abspaltung einer Carbobenzoxyschutzgruppe (Cbo-)
lO mMol des gründlich getrockneten Cbo-Derivats werden in 25 ml
trockenem AcOH suspendiert. 15 ml 5,6 N HBr in AcOH werden unter wasserfreien Bedingungen bei Raumtemperatur zugegeben.
Nach einer Reaktionszeit von 45-60 Minuten wird die Lösung tropfenweise unter heftigem Rühren in 300 ml trockenen Ether
gegeben. Die Etherphase w4.rd von dem erhaltenen Niederschlag
609882/1179
abgesaugt, der mit 2-3 Portionen von jeweils lOO ml Ether gewasehen
wird. Das so erhaltene Hydrobromid der in L^-Ftellung
von der Pchut^gruppe befreiten Verbindung wird über NaQH-
-PlStzchen 3-15 Stunden im Vakuum bei 40 C getrocknet.
Peaktionstyp 3
Abspaltung einer t-Butyloxycarbony!schutzgruppe (tBoc-)
lO KiMoI de j gut getrockneten tBoc-Derivats werden in 200 ml
25 %-iger TFA in CiLjCIp unter wasserfreien Bedingungen bei
Raumtemperatur gelöst. Nach einer Peaktion3zeic von 20 Minuten
wird die Lösung tropfenweise, in 500 ml trockenen Ether gegeben.
Der erhaltene Niederschlag wird durch Filtration entfernt und mit Ether gründlich gewaschen. Da.5 öo erhaltene Trixluor-c.--te c
der in N1 -Stellung von der Schutzgruppe befreiten Verbindung
wird über NaOH-PIgtschen bei 30°C 2-3 Ftunden lang im Vakuum
getrocknet.
Reaktionstyp 4
Kupplungsverfahren Freisetzung der .jd-Ar.iinogruppe
Für die Acylierung der bei den Reaktionstypeη 2 oder 3 erhaltenen
Derivate muß die ^L-Aminogruppe in Form der freien Base vorliegen.
Die Freisetzung kann au? zahlreichen unterschiedlichen Wegen
erfolgen. Unter anderem ist es möglich, ein Äquivalent eines
. . .10
609882/1179
ßAD
trockenen tertiären Amins (z.B. Et-N oder N-Ethylmorpholin) zu
einer auf -10 C gekühlten DMF-Lösung des HBr- oder TFA-Derivats
zu geben. In den Fällen deö Einsatzes von Et^N und den HBr-Derivaten
wird das ausgefällte 3t_N*HBr durch Filtration entfernt.
Alternativ kann das HBr- oder TFA-Derivat in 5 %-iger
Natriuinbicarbonatlösung gelöst werden, aus der das freigesetzte
Derivat beispielsweise mit EtOAc oder Butanol extrahiert wird.
Anschließend wird die organische Phase getrocknet und eingedampft.
a) Bei N^-geschützten aktiven Esterderivaten
Zu einer Lösung von 10 mMol Peptid oder Amxnosäurederivat, gemäß den obigen Verfahren freigesetzt, in 20-50 ml frisch
destilliertem DMF werden 11 mMol des N^-geschützten p-Nitrophenyl-
oder N-Hydroxysuccinimidesterderivats der anzukuppelnden
Aminosäure bei -10 C gegeben. Nach e iner Reaktionszeit von
einer Stunde bei -10 C wird die Lösung mit 5 mMol· eines tertiären
Amins gepuffert. Man läßt sie dann sich langsam auf Raumtemperatur erwärmen. Der Reaktionsverlauf wird zweckmäßigerweise durch
TLC-Analyse verfolgt. Falls erforderlich, gibt man weitere 5 mMol· Base nach erneutem Kühlen hinzu. Wenn die Reaktion
beendigt ist, wird die Lösung in einem Rotationsfilmverdampfer
zu einem öligen Rückstand eingedampft, der mit einigen Portionen Wasser gerührt wird. Der Rückstand wird durch GPC oder Umkrista^isation
gereinigt. Falls man für die Reinigung des
. .
6098S2/1179
Kopplungsproduktes GPC verwendet und dieses ein Eluatvolumen
aufweist, das vollständig oder teilweise mit dem aktiven Esterderivat der gekuppelten Aminosäure übereinstimmt, kann die
Verunreinigung des Kupplungsproduktes vermieden werden, wenn nach Beendigung der Reaktion, jedoch vor dem Eindampfen, das
nichtverbrauchte aktive Esterderivat durch einen Überschuß (3-5 mMol) eines primären Amins, z.B. n-Butylamin, innerhalb von
30 Minuten bei Raumtemperatur ersetzt wird. Danach erfolgt die Aufarbeitung in der oben beschriebenen Weise.
b) bei N^-geschützten Aminosäuren oder Peptiden und Herstellung
des aktiven Esters in situ
Zu einer Lösung von 10 mMol des oben genannten freien Peptids
oder des Aminosäurederivats in 20-50 ml frisch destilliertem DMF werden 11 mMol der N^-geschützten Aminosäure oder des in
entsprechender Weise geschützten Peptidderivats mit einer C-terminalen freien Carboxygruppe, 11 mMol HBT oder HONSu und
11 mMol DCCI bei -l0°C gegeben. Nach 1-3 Stunden bei -l0°C läßt man die Reaktionslösung sich auf Raumtemperatur erwärmen.
Der Reaktionsverlauf wird zweckmäßigerweise durch TLC-Analyse
verfolgt. Nach Beendigung der Reaktion wird die Lösung unter R*ühren in 100-300 ml 5 %-iger NaHCO3 (aq) gegossen.
Der erhaltene Niederschlag wird nach der Filtration oder Dekantierung
mit Wasser gewaschen. Der Rückstand wird durch GPC oder Umkristallisation gereinigt.
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Reaktionstyp 5
Abspaltung sämtlicher Schutzgruppen, Reinigung und Ionenaustausch
0,2-1,0 mMol des geschützten Peptidderivats mit der gewünschten
chromophoren Gruppe werden von den Schutzgruppen befreit, indem man es in einem Sakakibara-Apparat 60 Minuten bei 0 C mit
5-20 ml trockenem HF in Gegenwart von 0, 2-1, 0 ml Anisol umsetzt. Nach Beendigung der Reaktion und nach Destillation der
gesamten HF wird das rohe Produkt in 33 %-iger wässriger AcOH gelöst und durch GPC gereinigt. Das Produkt wird durch
Gefriertrocknung von der verdünnten AcOH befreit und einem Ionenaustausch unterworfen, und zwar an einer Kolonne, die aus
einem schwach basischen Ionenaustauscherharz Sephadex
QAE-25 in der Chloridform, gequollen in Me0H:Wasser 95:5, wobei
das gleiche Medium als Lösungs- und Eluatmittel dient. Das reine Produkt wird durch Gefriertrocknung von Wasser befreit.
Gelfiltrationschromatografxe
Die GPC von geschützten Peptiden oder Aminosäurederivaten, Rohprodukten oder nach der Kristallisation eingedampften
Mutterlaugen ergibt ein vereinfachtes Aufarbeitungsverfahren und optimale Ausbeuten. Die Substanz wird anschließend in MeOH
gelöst und in eine Kolonne überführt, die eine geeignete Größe
(R)
aufweist (Volumen 0,5-7,5 1, Länge lOO cm), mit Sephadex K '
LH-20, gequollen in Methanol, gefüllt ist und mit dem gleichen
809882/1179
Lösungsmittel eluiert wird. Das Eluat wird in geeignete
Partialvolumina fraktioniert, wobei seine UV-Absorption (254 mn) kontinuierlich bestimmt wird. Produkthaltige Teilfraktionen
werden durch TLC hinsichtlich ihrer Reinheit überprüft. Die reinen Fraktionen werden vereinigt und eingedampft.
Für die Reinigung von Peptidderivaten nach Abspaltung der Schutzgruppen mit HF entsprechend der obigen Ziffer 5 wird
die 30 %-ige AcOH (aq)-Lösung des Rohprodukts in eine Kolonne
überführt, die eine geeignete Größe (Volumen 0, 5-2,0 1,
(R) Länge 60 cm) aufweist, mit Sephadexv ' G-15, gequollen in
30 %-iger wässriger AcOH, gefüllt ist und mit dem gleichen
Lösungsmittel eluiert wird. Nach der Aufarbeitung in der oben beschriebenen Weise werden die produkthaltigen reinen Teilfraktionen
gefriergetrocknet, gegebenenfalls nach teilweiser Verdampfung in einem Rotationsfilmverdampfer bei 25 C.
Dünnschichtchromatografie
Für die TLC-Analyse werden als Absorptionsmittel mit "Kieselgel
F2ri" (Merck) beschichtete Glasplatten verwendet. Es werden die
folgenden Lösungsmittelsysteme (Volumenverhältnisse) verwendet:
A: n-Butanol: AcOHrWasser (3:2:1)
P1: Chloroform: MeOH (9:1)
P 1/2: Chloroform: MeOH (19:1)
. ..14
609882/1179
Nach Beendigung der Chromatografie wird die Platte im
UV-Licht (254 nm) untersucht und mit Cl/o-Toluidinreagenz in
üblicher Weise entwickelt. Die angegebenen R^-Werte stellen die Ergebnisse getrennter Chromatografien dar.
Bestimmung von Serinproteasen durch chromogene Substrate
Die gemäß der Erfindung und den Beispielen hergestellten Substrate werden für die Bestimmung von verschiedenen Enzymen
verwendet, und zwar gemäß dem im folgenden beschriebenen Verfahren.
Das Prinzip für die Bestimmung beruht auf der Tatsache, daß das bei der enzymatischen Hydrolyse gebildete Spaltprodukt
ein UV-Spektrum aufweist, das sich von dem des Substrats wesentlich
unterscheidet. So haben beispielsweise sämtliche p-Nitroanilidaubotrate gemäß der Erfindung Äbsorptionsmaxima
bei etwa 310 nm, wobei der molare Extinktionskoeffizient etwa
1200 beträgt. Bei 405 nm ist die Absorption dieser Substrate nahezu vollständig beendet. p-Nitroanilin, das während der
enzymatischen Hydrolyse von dem Substrat abgespalten wird, weist ein Absorptionsmaximum bei 3 80 nm und einen molaren
Extinktionskoeffizienten von 13200 auf, der bei 405 nm lediglich auf 9620 abgesunken ist. Durch die spektrophotometriache
Bestimmung bei 405 nm ist es somit leicht, die gebildete p-Nitroanilinmenge zu verfolgen. Diese Menge ist proportional
zu dem Ausmaß der enzymatischen Hydrolyse, die ihrerseits durch
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die aktive Enzymmenge bestimmt wird. Tabelle II zeigt einen
Vergleich von relativen Reaktionsgeschwindigkeiten zwischen bekannten Substraten gemäß Formel I, ihren nichtbenzoylierten
Formen und Substraten gemäß der Erfindung. Aus dieser Tabelle geht eindeutig die Überlegenheit der Substrate der Erfindung
hervor.
Dementsprechend sind Substrate der Erfindung um ein Mehrfaches besser als entsprechende Substrate mit N-terminalen L-Aminosäuren.
Sie sind weiterhin mindestens so gut wie die zuvor bekannten, am besten wirkenden Substrate, nämlich die benzoylierten
Substrate gemäß Formel I. Weiterhin stellt die bessere Löslichkeit der Substrate der Erfindung (20-300 x) einen sehr
großen Vorteil für die EnzymbeStimmung, insbesondere in biologischen
Systemen, dar, bei denen die geringe Löslichkeit von bisher bekannten Substraten zu Schwierigkeiten führte, und zwar
teils infolge des Umstands, daß eine Substratsättigung nicht erreicht werden konnte, und teils infolge der Gefahr unerwünschter
Ausfällungen.
Das für die Gelfiltration verwendete Gel Sephadexv ' G-15
fR) ist ein quervernetztes Dextrangel. Das Gel Sephadex ' LH-2O
ist ein hydroxypropyliertes quervernetztes Dextrangel. Der
(R)
Ionenaustauscher Sephadexv ' QAE-25 ist ein quervernetztes Dextrangel rait Diethyl-(2-hydroxypropy1)-aminoethylresten als funktioneile Gruppen. Diese Gele sind Produkte der Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden.
Ionenaustauscher Sephadexv ' QAE-25 ist ein quervernetztes Dextrangel rait Diethyl-(2-hydroxypropy1)-aminoethylresten als funktioneile Gruppen. Diese Gele sind Produkte der Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden.
609882/1179
t | Produkt | No. | Tabelle I | Synthese gemäß Reakt. |
Ausb. typ(%) |
Auf- . arb. |
Γ 1 24></ LaJ ο |
TLC | Cl -Gehalt gef. /ber. |
CD CD Q |
|
Cbo-Arg(N02)-pNA | I | Ausgangsmaterial | OD | ||||||||
Cbo-Arg(NO2)-OH | 1 | 63 | GPC | +20.5(D) | P1(O.34) | 12.1(12.6) | |||||
tBoc-Lys(Cb&)-pNA | II | p-NOp-Phenylisocyanat | 1 | 67 | Cryst. (EtOH) |
-8.5(M) | P1(O.72) | ||||
Cbo-Pro-Arg(N02)-pNA | III | tBoc-Lys(Cbo)-pNA p-NOp-Phenyli socyanat |
2, 4a | 96 | GP^ | -33.0(D) | P1(O.28) | ||||
Cbo-D-VaI-Pro-Arg(N02)-pNA | IV | I, Cbo-Pro-OpNP . | 2, 4a | 75 | +26.2(D; | P1(O1SS) | |||||
CD | Cbo-Pip-Arg(N02)-pNA | V | Ill, Cbo-D-Val-OpNP | . 2, 4a | 86 | GPC | -26.2(D) | P^O.30) | |||
OO
00 |
Cbo-Val-Pip-Arg(NO2)-pNA | VI | I, Cbo-Pip-OpNP | 2, 4a | 23 | GPC | -24.0(D) | P1(O.40) | |||
Cbo-Leu-Arg(N02)-pNA Boc-D-Ile-Leu-Arg(N02)-pNA |
VII VIII |
V5 Cbo-D-Val-OpNP | 2, 4a 2, 4b |
85 94 |
GPC ■ GPf |
+3.7(D) -33.4(M) -2.5(M) |
VO.38) P1(0.38) |
I | |||
1 179 | Cbo-D-Val-Leu-Arg(N02)-pNA | IX | I, Cbo-Leu-OpNP VII, tBoc-D-Ile-OH |
2, 4a | 54 | Cryst. (MeOH) |
+1.7(D) | P1(0.42) | |||
tBoc-Leu-Lys(Cbo)-pNA | X | VII, Cbo-D-VM-OpNP | 3, 4a | 74 | UPC | -4.7(D) | Pl/2(0.62) | ||||
tBoc-D-Ile-Leu-Lys(Cbo)-pNA | XI | II, tBoc-Leu-OpNP | 3, 4b | 77 | GPC+ +Cryst. (MeOH) |
-27.1(M) | P1(OJO) | ||||
Cbo-D-Val-Leu-Lys(Cbo)-pNA | XII | X, tBoc-D-Ile-OH | 3, 4a | 90 | Cryst. (EtOH) |
+17.1(D) | Pl/2(".68) | ||||
H-D-VaI-Pro-Arg-pNA·2 HCl | XIII | X, Cbo-D-Val-OpNP | 5 | 87 | GPC | -117(A) | A(O.38) | ||||
IV (1.46 mmol) | |||||||||||
rö | M |
ω | |
Q) | |
O | |
ι | |
, | ω |
CJ | Ln |
CJ <+■ -J Oi
1—- ■'
CM Q I
ro
0)
s;
g ΐυ
-H M (U
-P ro
tn C rö tn
(O
O 1-Cl
03
LD
CM | CTi | 1— | lh | cn |
CM | r— | CM | CM I |
CM |
■SI | l>. | O |
*—.
Ln |
|
ι— | CM | ( | CO | CM |
O | (XJ | • | ■ | I | ■ | co |
O | O | O | ||||
• | O | |||||
O | O | ST | ||||
•=c | ro | (J- | ||||
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Tabelle I (Forts.)
Produkt
No.
Ausgangsmaterial
Synthese
gemäß . Ausb. Auf-
Reakt.typ (%) arb.
x/ TLC
D (Rf)
D (Rf)
OT
O
CO
CO
CD
Cbo-D-Pro-Phe-Arg(N02)-pNA Cbo-D-Pip-Phe-Arg(N02)-pNA
Cbo-D-Leu-Leu-Arg(N02)-pNA Boc-Phe-Lys(Cbo)-pNA
Cbo-D-Pro-Phe-Lys(Cbo)-pNA
H-D-Ala-Ala-Arg-pNA.2HCl H-D-Leu-Gly-Arg-pNA-2HCl
H-D-Leu-Ile-Arg-pNA-2HCl H-D-Leu-Val-Arg-pNA-2HCl
H-D-VaI-Aze-Arg-pNA-2HCl
H-D-Pro-Phe-Arg-pNA-2HCl H-D-Pr ?-Phe-A;-g-pNA'2HCl
'H-D-Leu-Leu-Arg-pNA-2HCl H-D-Pro-Phe-Lys-pNA-2HCl
Cl - Gehalt gef./ber.
XXX XXIX, Cbo-D-Pro-OH 2, 4b 61 GPC
XXXI XXIX, Cbo-D-Pip-OpNP 2, 4a 57 GPC
XXXII VII, Cbo-D-Leu-OpNP 2, 4a 91 GPC
XXXIII II, Boc-Phe-OpNP 3, 4a 65 Cryst.
EtOAc
XXXIV XXXIII, Cbo-D-Pro-OH 3, 4b 62 Cryst,
MeOH
XXXV XX (0.5 mmol) 5 87 GPC
XXXVI XXII (0.3 mmol) 5 79 GPC
XXXVII XXIV {0.35 mmol) 5 75 GPC
XXXVIII XXVI (0.43 mmol) 5 80 GPC
XXXIX XXVIII (0.25 mmol) 5 72 GPC Al XXX (0.4 nvnol) 5 70 GPC
XLI XX I (0.3 mmol) 5 65 GPC XLII XXXII (0.3 mmol) 5 72 GPC XLIII XXXIV (0.4 mmol) 5 63 GPC
P^O.36)
P1(O.37) P1(O.78)
P1(0.78)
-42.0(A) A(O.44)
-51.0(M) A(O.44)
-64.3(A) A(O.46)
-53.0(A) A(O.46)
-133(A) A(O.42)
-l.O(A) A(O.40)
-32.1(A) A(O.44)
-47.0(A) A(O.47)
-6.0(M) A(O.50)
13.2(13.8) 13.0(13.!) 12.3(11.9)
11.6(12.1} 12.2(12.9)
10.9(11.6) 11.0(11.3) 11.6(12.0)
„12.1(12.1)
X/ ·
ΟΛ
[a]t H: C = 0.5-1.0; Lsgrn. : (D) = DMF, (M) = MeOH, (A) = 50% AcOH (aq)'
-to ο cn
(XIII | Tabelle II | KeI | 6 | Reactions | PI | '- | geschw. | UK | |
Löslichkeit mg/ml |
T | 6 | Try | Kai | 15 | ||||
Substrat | Puffer x/ | 80 | 60 | 15 | |||||
Bz-VaI-Pro-Arg-pNA | 0.3 | 4 | 55 | 95 | |||||
H-VaI-Pro-Arg-pNA | 40 | 4 | li.-"; | 30 | |||||
H-D-VaI-Pro-Arg-pNA | ) 100 | 100 | 45 | 45 | |||||
Bz-VaI-Pip-Arg-pNA | (XVI) | 35 | 100 | ||||||
H-VaI-Pip-Arg-pNA | 70 | 100 | |||||||
H-D-VaI-Pip-Arg-pNA | 25 | 100 | |||||||
Bz-VaI-Leu-Arg-pNA | (XVII | 0.2 | 100 | 50 | |||||
H-VaI-Leu-Arg-pNA | 55 | 100 | |||||||
H-D-Val-Leu-Arg-pNA | 600 | 10 | |||||||
Bz-VaI-Leu-Lys-pNA | (XV) | 0.5 | 75 | ||||||
H-VaI-Leu-Lys-piiA | 130 | ||||||||
H-D-VaI-Leu-Lys-pNA | I) >100 | 35 | 100 | ||||||
Bz-Ile-Leu-Arg-pNA | (XVII | 0.2 | 100 | 20 | |||||
H-Ile-Leu-Arg-pNA | 100 | ||||||||
H-D-Ile-Leu-Arg-pNA | 4 | ||||||||
Bz-Ile-Leu-Lys-pNA | 1 | ||||||||
H-Ile-Leu-Lys-pNA | |||||||||
H-D-Ile-Leu-Lvs-pNA | ) 20 | ||||||||
Puffer = Tris, pH 8.2, I 0.15
609882/1 179
In der obigen Tabelle sind die relativen Reaktionsbesclwindigkeiten
für die verseil ie dene η Substrate in bezug auf ein für
jede.D Enzym ausgewähltem Vergleichs substrat angegeben. Abkürzungen,
Bezugssubstrate und ihre Empfindlichkeit für die jeweiligen Enzyme ergeben sich aus der folgenden Aufstallung:
Snzyra (Symbol) Bezugssubstrat
Eensitivität A0D/min=0, 0254
(angegebene Enzymmenge ergibt die Aktivität in 0,1 nkat)
Thrombin (T)
Trypsin (Try)
Plasmin (Pl)
Kai lucre in (Kai)
Urokinase (UK)
Trypsin (Try)
Plasmin (Pl)
Kai lucre in (Kai)
Urokinase (UK)
XIV | 0,06 | IHH | (Novo) |
XIII | O, 03 | /ig | |
XVIII | 0,01 | CU | |
XVI | 0,2 | BS | LQ E |
XIV | 40 | Ρίου | |
...21
609882/1179
Claims (1)
- PatentanspruchChromogene Enzymsubstrate der allgemeinen FormelH - D-A1 - A2 - A3 - NH - Rin der A^ und A_ die Aminosäuren GIy, Ala, VaI, Leu, lie, Pip, Pro oder Aze und A3 weiterhin Phe, A3 die Aminosäuren Arg, Lys oder Orn und R eine Sfitrophenyl-, Naphthyl-, Nitronaphthyl-,
Methoxynaphthyl-, Chinolyl- oder Nitrochinolylgruppe bedeuten, sowie ihre Salze.609882/1179
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