DE2618511C3 - Verfahren zur Bestimmung eines Liganden in einem flüssigen Medium und Mittel zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung eines Liganden in einem flüssigen Medium und Mittel zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Liganden in einem flüssigen Medium gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der Wunsch nach bequemen zuverlässigen und nicht gefährlichen Mitteln zum Nachweis und zur Bestimmung
geringer Konzentrationen von Substanzen in Flüssigkeiten ist selbstverständlich. Das trifft besonders
zu auf das Gebiet der klinischen Chemie, wo Bestandteile von Körperflüssigkeiten, die in so geringen
Konzentrationen, wie 10-11 m vorkommen von denen bekannt ist, daß sie pathologische Bedeutung besitzen.
Die Schwierigkeit, so geringe Konzentrationen nachzuweisen und zu bestimmen, ist besonders deutlich auf
dem Gebiet der klinischen Chemie, wo die Probengröße üblicherweise ziemlich begrenzt ist
Klassischerweise werden Substanzen in Flüssigkeiten nachgewiesen, aufgrund eines Reaktionsschemas,, bei ;o
dem die nachzuweisende Substanz ein notwendiger Reaktionspartner ist Das Vorhandensein der unbekannten
Substanz wird angezeigt durch das Auftreten eines Reaktionsproduktes oder das Verschwinden eines
bekannten Reaktionspartners. In bestimmten Fällen kann ein solches Verfahren quantitativ sein, beruhend
auf einer Messung entweder der Geschwindigkeit mit der das Produkt auftritt oder der Reaktionspartner
verschwindet oder einer Messung der gesamten entstehenden Produktmenge oder des verbrauchten
Reaktionspartners bei Erreichung des Gleichgewichtes. Jedes Reaktionssystem für Bestimmungen ist notwendigerweise
entweder auf die Anwendung zum Nachweis nur einer kleinen Gruppe von Substanzen beschränkt
oder es ist nicht spezifisch.
Die Suche nach Bestimmungssystemen, die hoch spezifisch sind aber auf den Nachweis und die
Bestimmung eines weiten Bereiches von Substanzen anwendbar sind, hat zu den radioimmunologischen
Bestimmungsverfahren geführt. Bei diesem System läßt man eine bekannte Menge einer radioaktiv markierten
Form der zu bestimmenden bzw. nachzuweisenden Substanz mit der unbekannten Substanz um eine
begrenzte Menge Bindungspartner zu der unbekannten Substanz in Konkurrenz treten. Bei den radioimmunologischen
Bestimmungsverfahren ist es immer erforderlich, die gebundene Substanz, von dem nicht gebundenen
Anteil abzutrennen. Während hierfür verschiedene Verfahren entwickelt worden sind (US-PS 35 05 019,
35 55 143, 36 46 346, 37 20 760 und 37 93 445), ist in
jedem Fall zumindest eine zusätzliche Verfahrensstufe erforderlich, um eine wirksame Trennung der gebundenen
markierten Substanz von der nicht gebundenen sicherzustellen. Die Ausschaltung dieser Trennstufe
würde die Untersuchung stark vereinfachen und sie für klinische Laboratorien geeigneter machen.
Die Notwendigkeit radioaktive Substanzen für immunologische Bestimmungsverfahren anzuwenden,
wurde in gewissem Maße ausgeschaltet durch die Anwendung von mit Enzym markierten Substanzen
anstelle der radioaktiven Markierung. Wie in den US-PS
36 54 090 und 37 91 932 angegeben, sind die für die Durchführung derartiger immunologischen Bestimmungsverfahren
erforderlichen Verfahrensstufen zum größten Teil die gleichen, wie für radioimmunologische
Bestimmungen und umfassen die mühsame Trennung. Ein weiterer Nachteil der Anwendung enzymmarkierter
Substanzen besteht darin, daß jedes zur Markierung angewandte Enzym einzeln chemisch für die Bildung des
markierten Konjugats modifiziert werden muß.
Es wurde auch die Anwendung anderer Markierungssubstanzen vorgeschlagen, wie von Coenzymen oder
Viren (Nature 219:186 (1968)) und von fluorexzierenden
Markierungen (FR-PS 22 17 350).
Vor einiger Zeit wurde ein anderes Verfahren angegeben, bei dem keine Trennung erforderlich ist und
das daher als homogenes System bezeichnet wurde, im Gegensatz zu einem heterogenen System, bei dem die
Trennung wesentlich ist Die US-PS 38 17 837 beschreibt ein Bestimmungsverfahren durch konkurrierende
Bindung, umfassend das Zusammenbringen der zu untersuchenden Flüssigkeit mit einem löslichen Komplex,
bestehend aus einem Enzym als Markierungssubstanz, das kovalent an den nachzuweisenden Liganden
gebunden ist, und mit einem löslichen Rezeptor, üblicherweise einem Antikörper, für den Liganden;
dann wird die Wirkung des zu bestimmenden Liganden auf die enzymatische Wirksamkeit des Enzyms in dem
Komplex bestimmt
Obwohl dieses Verfahren den Vorteil besitzt daß keine Trennung erforderlich ist da die Reaktion
zwischen dem enzymgebundenen Ligandenkomplex und dem Rezeptor zu einer Hemmung der Enzymaktivitäc
des Enzyms in dem Komplex führt, ist es trotzdem nur begrenzt anwendbar, da es schwer an stark
variierende Anforderungen bei der Bestimmung angepaßt werden kann. Zum Beispiel ist es selbstverständlich
wesentlich, daß bei der Herstellung des enzymgebundenen Ligandenkomplexes die nachzuweisende Substanz
bzw. der Ligand sorgfältig mit dem Enzym gekuppelt werden muß, so daß die Kupplungsstelle nahe an der
enzymatisch aktiven Stelle des Enzyms liegt, um zu erreichen, daß bei der Reaktion zwischen dem
komplexierten Liganden und dem Rezeptor die enzymatisch aktive Stelle blockiert wird. Enzyme
variieren stark in ihrer Größe und im Molekulargewicht von ungefähr 10 000 bis zu 1 000 000. So muß für einen
Rezeptor in Form eines Antikörpers mit einem Molekulargewicht von 150 000 bis 300 000 die Kupplungsstelle
genau geregelt werden, damit er imstande ist, die aktive Stelle eines Enzyms mit einem mittleren
Molekulargewicht von 500 000 oder darüber zu blockieren. Aufgrund der komplexen chemischen
Struktur von Enzymen ist eine genaue Regelung einer derartigen chemischen Bindung selbstverständlich
schwierig und es wäre zu erwarten, daß, selbst bei Untersuchung einer großen Vielfalt von Enzymen, nur
eine geringe Anzahl für dieses homogene Bestimmungsverfahren geeignet wäre.
Außerdem ist es, um quantitative Testergebnisse zu erhalten, erforderlich, genau das Verhältnis der Anzahl
von Enzymmolekülen zur Anzahl von Liganden in jedem enzymgebundenen Ligandenkomplex zu regeln.
Auch hier macht die komplexe Peptidstruktur der Enzyme eine solche Regelung schwierig. Es ist wieder
zu erwarten, daß nur eine geringe Anzahl von Enzymen eine geeignete Molekularstruktur besitzen, um die
notwendige Regelung des Liganden/Enzym-Verhältnisses zu ermöglichen.
Da die Markierungssubstanz, nämlich das Enzym, selbst der begrenzende Faktor ist, der die Empfindlichkeit
des bekannten Verfahrens bestimmt, ist seine Anwendbarkeit sehr begrenzt. Die Empfindlichkeit ist
deutlich beschränkt auf die katalytische Aktivität des speziellen Enzyms in dem enzymgebundenen Ligandenkonjugat.
Ein weiterer Nachteil des bekannten homogenen Bestimmungsverfahrens tritt auf bei seiner Anwendung
zur Untersuchung von biologischen Flüssigkeiten, wie Urin und Serum. Es ist zu erwarten, daß deutliche
Mengen der Enzymarten, die in dem enzymgebundenen L'eandenkonjugat enthalten sind, in der flüssigen zu
untersuchenden Probe auftreten können, wodurch eine nicht regelbare Hintergrundsaktivität entsteht, die die
Genauigkeit des Bestimmungsverfahrens stark nachteilig beeinflußt. Daher müssen, um ein Bestimmungssy-
stem herzustellen, das geeignet ist zur Untersuchung
von biologischen Flüssigkeiten von Menschen oder Tieren, ausgefallene Enzyme ausgewählt werden, die
dort nicht vorkommen, um das enzymgebundene Ligandenkonjugat herzustellen mit der Folge, daß die
Anwendbarkeit des Bestimmungsverfahrens noch weiter eingeschränk 1 wird.
In der DE-OS 23 05 775 ist unter anderem angegeben, daß immunologische Bestimmungen durchgeführt werden
können unter Verwendung einer Markierungssubstanz einer bestimmten Formel, von der nach Durchführung
der eigentlichen Bestimmung eine »Indikatorgruppe« abgespalten werden kann, die fluoreszierend ist
und/oder elektromagnetische Schwingungen im sichtbaren Bereich abgibt oder radioaktiv ist. Die Menge
dieser Indikatorgruppe ist dann ein Maß für den gebundenen oder nicht gebundenen Anteil der markierten
Substanz. Die Abspaltung der Indikatorgruppe erfolgt mit starken Oxidationsmitteln, insbesondere
Perjodat. Bei dieser Bestimmung muß auf jeden Fall eine Trennung zwischen dem gebundenen und dem
nicht gebundenen Teil der markierten Substanz durchgeführt werden. Außerdem können die harten
Bedingungen, die bei der Anwendung von Perjodat erforderlich sind, möglicherweise zu einer Zerstörung
der gebundenen Phase des markierten Konjugats führen, d. h. des markierten Antigen-Antikörper-Komplexes.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Nachweis eines Liganden in einer so
Flüssigkeit zu entwickeln, bei dem keine Trennung erforderlich ist, keine unbequemen radioaktiven Substanzen
oder modifizierten Enzyme als Markierungssubstanzen angewandt werden müssen und das vielseitiger
anwendbar und bequemer ist als die bekannten S5
homogenen spezifischen Bindungsverfahren- Dabei soll bei einem homogenen Bestimmungsverfahren bzw.
-system mit Hilfe einer spezifischen Bindung eine Markierungssubstanz angewandt werden, die mit dem
Liganden oder einem spezifisch bindenden Partner davon bequemer gekuppelt werden kann als das Enzym
bei dem bekannten Verfahren und wobei die Aktivität der Markierungssubstanz leichter durch eine spezifische
Bindungsreaktion angegriffen wird als diejenige des Enzyms nach dem bekannten Verfahren. Außerdem soll
das Verfahren besser anwendbar sein auf die Untersuchung biologischer Flüssigkeiten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung eines Liganden in einem
flüssigen Medium, wobei man 1.) das Medium zusam- so menbringt mit a) einem Konjugat aus einer spezifisch
bindenden Substanz; die an eine markierende Sbustanz
gekoppelt ist, die eine vorbestimmte Eigenschaft besitzt,
und wobei die spezifisch bindende Substanz der Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges des Liganden oder
ein spezifisch bindender Partner zu dem Liganden ist und, wenn die spezifisch bindende Substanz der Ligand
oder ein spezifisch bindendes Analoges dieses Liganden ist mit b) einem spezifisch bindenden Partner für den
Liganden, wobei die vorbestimmte Eigenschaft der markierenden Substanz beeinflußt wird durch die
Bindung der spezifisch bindenden Substanz des Konjugats durch einen entsprechenden Bindungspartner,
und 2.) anschließend die Wirkung auf die vorbestimmte Eigenschaft als Zeichen für das Vorhan- h5
densein des Liganden in dem Medium bestimmt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als markierende
Substanz eine solche verwendet, die als vorbestimmte Eigenschaft eine vorbestimmte Aktivität als Substrat in
einer enzymkatalysierten Reaktion, als Reaktionspartner in einer Chemolumineszens-Reaktion und/oder als
Coenzym in einer chemischen Reaktion besitzt, und daß die Wirkung auf die vorbestimmte Eigenschaft bestimmt
wird, indem man a) die chemische Reaktion in mindestens einem Teil des in Stufe 1 entstehenden
Gemisches durchführt und b) diese Eigenschaft nach der Reaktion mit derjenigen vergleicht, die bei dem gleichen
Verfahren unter Verwendung eines flüssigen Mediums, das eine bekannte Menge des Liganden enthält, auftritt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das Verfahren beruht auf der Tatsache, daß die Reaktion zwischen einem Liganden und einem spezifisch
bindenden Partner dazu, wobei das Reagens an einen dieser Reaktionspartner gekuppelt ist, die
Aktivität des Reagenses bei der vorher bestimmten Reaktion verändert, wodurch die Reaktion als Mittel
zur Überwachung der spezifisch bindenden Reaktion dient. Im Hinblick auf dieses grundlegende Phänomen
können verschiedene Verfahrensschemen und verschiedene Mittel angewandt werden. Die bevorzugter
grundlegenden Verfahrensschemata sind ein direktes Bindungsverfahren und ein Konkurrenzverbindungsverfahren.
Bei dem direkten Bindungsverfahren wird ein flüssiges Medium in dem der Ligand bestimmt werden
soll, mit einem Konjugat aus dem Reagens und einem spezifisch bindenden Parnter des Liganden zusammengebracht
und anschließend irgend eine Änderung dei Aktivität des Reagenses bestimmt. Bei dem Konkurrenzbindungsverfahren
wird das flüssige Medium mil einem spezifisch bindenden Partner des Liganden unc
mit einem Konjugat aus dem Reagens und den· Liganden und/oder einem spezifisch bindenden Analogen
dazu zusammengebracht und anschließend die Änderung der Aktivität des Reagenses bestimmt Be
beiden Verfahren wird die Aktivität des Reagenses bestimmt indem man das flüssige Medium mil
mindestens einem Reaktionspartner zusammenbringt der mit dem ersten Reagens die vorher bestimmte
Nachweisreaktion eingeht. Eine qualitative Bestimmung des Liganden in einem flüssigen Medium umfaßt einer
Vergleich einer charakteristischen Eigenschaft üblicherweise der Geschwindigkeit der eintretender
Reaktion mit derjenigen der Nachweisreaktion in einen flüssigen Medium, das den Liganden nicht enthält unc
der Unterschied zwischen den beiden ist ein Hinweis au: eine Änderung der Aktivität des Reagenses. Dit
quantitative Bestimmung des Liganden in dem flüssiger Medium umfaßt einen Vergleich einer Eigenschaft dei
entstehenden Reaktion mit derjenigen der Vergleichs reaktion in einem flüssigen Medium, das bekannt«
Mengen des Liganden enthält
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figur« näher erläutert:
Bei den Figuren zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Wirkunj verschiedener Gehalte eines Liganden auf die Gesamt
Reaktionsgeschwindigkeit bei einem Bestimmungsver fahren bei einer cyclischen direkten Bindungs-Bestim
mung;
F i g. 2 bzw. 3 graphische Darstellungen der Wirkunj verschiedener Gehalte an zwei unterschiedlich«
Liganden auf die Gesamt-Reaktionsgeschwindigkeit be einem Konkurrenz-Bindungs-Cyclisierungsverfahren;
F i g. 4 bzw. 5 graphische Darstellungen der Wirkunj
verschiedener Gehalt an zwei unterschiedlichen Liganden auf die Spitzenlichtintensität, die bei einem
Konkurrenzbindungs-Biolumineszens-Bestimmungsverfahren
auftritt;
Fig.6 eine graphische Darstellung der Wirkung verschiedener Gehalte an Liganden auf die Nettogeschwindigkeit
von zwei unterschiedlichen Reaktionen, einer enzymkatalysierten und einer anderen nicht
enzymkatalysierten bei einem direkten Bindungs-Fluoreszens-Bestimmungsverfahren;
F i g. 7 bzw. 8 graphische Darstellungen der Wirkung verschiedener Gehalte an einem Liganden auf die
Reaktionsgeschwindigkeiten bei zwei unterschiedlichen Konkurrenzbindungs-Bestimmungsverfahren, bei denen
das eine eine Fluoreszensnachweisreaktion umfaßt und das andere eine spektrophotometrische Nachweisreaktion;
F i g. 9 bzw. 10 graphische Darstellungen der Wirkung
verschiedener Gehalte an zwei unterschiedlichen Liganden auf die relative Intensität der Lumineszenz
die bei direkten und konkurrierenden Bindungs-Biolumineszens-Bestimmungsverfahren auftritt;
F i g. 11 bzw. 12 graphische Darstellungen der
Wirkung verschiedener Gehalte an einem Liganden auf die Spitzenlichtintensität, die bei zwei unterschiedlichen
Konkurrenzbindungs-Chemilumineszens-Bestimmungsverfahren auftritt
Im Rahmen dieser Beschreibung besitzen die folgenden Ausdrücke die angegebene Bedeutung:
Ligand ist die Substanz oder Gruppe von Substanzen, deren Vorhandensein oder deren Mengen in einem
flüssigen Medium bestimmt werden soll. Spezifisch bindender Partner zu dem Liganden ist irgend eine
Substanz oder Gruppe von Substanzen, die eine spezifische Bindungsaffinität für den Liganden unter
Auschluß anderer Substanzen besitzt. Spezifisch bindendes Analoges zu dem Liganden ist irgend eine Substanz
oder Gruppe von Substanzen, die sich bezüglich der Bindungsaffinität gegenüber dem spezifisch bindenden
Partner zu dem Liganden im wesentlichen wie der Ligand verhält
Allgemein können die Komponenten der spezifischen Bindungsrekation, d.h. das flüssige Medium, von dem
vermutet wird, daß es den Liganden enthält, das Konjugat und/oder ein spezifisch bindender Partner zu
dem Liganden in irgend einer beliebigen Menge, Weise und Reihenfolge zusammengegeben werden, vorausgesetzt,
daß die Aktivität des Reagenses in dem Konjugat meßbar geändert wird, wenn das flüssige Medium den
Liganden in einer für die Zwecke der Bestimmung ausreichenden Menge oder Konzentration enthält
Vorzugsweise sind alle Komponenten der spezifischen Bindungsreaktion in dem flüssigen Medium löslich,
wodurch man ein homogenes Bestimmungssystem erhält Es kann gegebenenfalls jedoch auch ein
heterogens Bestimmungssystem angewandt werden, in dem das Konjugat oder ein spezifisch bindender Partner
zu dem Liganden unlöslich ist
Wenn ein direktes Bindungsverfahren angewandt wird, sind die Komponenten der spezifischen Bindungsreaktion das flüssige Medium, von dem vermutet wird,
daß es den Liganden enthält und eine Menge eines Konjugats, umfassend das Reagens, das an einen
spezifisch bindenden Partner zu dem Liganden gekuppelt ist Die Aktivität des konjugierten Reagenses bei
Berührung mit dem flüssigen Medium ändert sich zwangsläufig mit dem Maß der Bindung zwischen dem
Liganden in dem flüssigen Medium und dem spezifisch bindenden Partner in dem Konjugat. So nimmt die
Aktivität des konjugierten Reagenes ab, in dem Maße, wie die Menge an Liganden in dem flüssigen Medium
zunimmt. Um quantitative Ergebnisse zu erzielen, ist die Menge an spezifisch bindendem Partner, die mit dem
flüssigen Medium zusammengebracht wird, üblicherweise größer als diejenige Menge, die imstande ist, mit dem
gesamten Liganden, wie er in dem flüssigen Medium
to vermutet wird, Bindungen einzugehen, während der Zeit, die das Konjugat und das flüssige Medium in
Berührung stehen, vor Beendigung der Bestimmung der Aktivitätsänderung des konjugierten Reagenses. Bei der
praktischen Durchführung wird die Menge an spezifischem Partner entsprechend den oben angegebenen
Kriterien ausgewählt beruhend auf der Annahme, daß der Ligand in der größten Menge in dem flüssigen
Medium vorhanden ist in der er dort vorhanden sein kann. Ein direktes Bindungsverfahren ist besonders
geeignet zum Nachweis von hochmolekularen Liganden, die spezifisch bindende Partner besitzen, die kleiner
sind als sie selbst.
Wenn ein Konkurrenzbindungsverfahren angewandt wird, sind die Komponenten der spezifischen Bindungsreaktion
das flüssige Medium, von dem angenommen wird, daß es den Liganden enthält, eine Menge eines
Konjugats, umfassend das an den Liganden oder ein spezifisch bindendes Analoges des Liganden gekoppelte
Reagens, und eine Menge eines spezifisch bindenden Partners zu dem Liganden. Der spezifisch bindende
Partner wird im wesentlichen gleichzeitig sowohl mit dem Konjugat und dem flüssigen Medium zusammengebracht
Da irgend ein Ligand in dem flüssigen Medium mit dem Liganden oder dem spezifisch bindenden Analogen
davon in dem Konjugat um die Bindung mit dem spezifisch bindenden Partner in Konkurrenz tritt, ändert
sich die Aktivität des konjugierten Reagenses in Berührung mit dem flüssigen Medium direkt mit dem
Ausmaß der Bindung zwischen dem Liganden in dem flüssigen Medium und dem spezifisch bindenden
Partner. So nimmt die Aktivität des konjugierten Reagenses zu mit einer Zunahme der Menge des
Liganden in dem flüssigen Medium. Um quantitative Ergebnisse zu erhalten, ist die Menge an dem spezifisch
bindenden Partner, die mit dem Konjugat und dem flüssigen Medium zusammengebracht wird, üblicherweise
geringer als diejenige Menge, die imstande ist, Bindungen einzugehen mit dem gesamten in dem
so flüssigen Medium vermuteten Liganden und dem gesamten Liganden oder Analogen des Liganden in
konjugierter Form innerhalb der Zeit die der spezifisch bindende Partner, das Konjugat und das flüssige
Medium miteinander in Berührung stehen, vor der Beendigung der Bestimmung der Aktivitätsänderung
des konjugierten Reagenses. In der Praxis wird eine solche Menge an spezifisch bindendem Partner
ausgewählt entsprechend den oben angegebenen Kriterien, beruhend auf der Annahme, daß die größte
Menge an Liganden, die in dem flüssigen Medium vorhanden sein kann, tatsächlich vorhanden ist Im
allgemeinen geht die Menge an Liganden oder Analogen des Liganden in konjugierter Form, die mit
dem flüssigen Medium in Berührung gebracht wird, nicht über die geringste Menge an nachzuweisenden
Liganden in dem flüssigen Medium hinaus. Ein Konkurrenzbindungsverfahren ist besonders geeignet
zum Nachweis von Liganden, die spezifische Bindepart-
ner besitzen, die größer sind als sie selbst.
Eine Variante des Konkurrenzbindungsverfahrens ist das Verdrängungsbindungsverfahren, bei dem das
Konjugat zunächst mit dem spezifisch bindenden Partner des Liganden und anschließend mit dem
flüssigen Medium zusammengebracht wird. Dann tritt Konkurrenz um den spezifisch bindenden Partner ein.
Bei einem solchen Verfahren ist die Menge an Konjugat, die mit dem spezifisch bindenden Partner zusammengebracht
wird, üblicherweise so, daß der Ligand oder das Analoge davon in einem Überschuß vorhanden ist
gegenüber derjenigen Menge, die im imstande ist, mit der vorhandenen Menge des spezifisch bindenden
Partners in der Zeit zu reagieren, die das Konjugat und der spezifisch bindende Partner in Berührung stehen,
vor der Berührung mit dem flüssigen Medium in dem der Ligand vermutet wird. Diese Reihenfolge des
Inberührungbringes kann auf eine von zwei unterschiedlichen Arten erreicht werden. Bei einem Verfahren wird
das Konjugat mit dem spezifisch bindenden Partner in einer flüssigen Umgebung in Berührung gebracht, bevor
es mit dem flüssigen Medium in Berührung gebracht wird, in dem der Ligand vermutet wird. Bei dem zweiten
Verfahren wird das flüssige Medium, in dem der Ligand vermutet wird, mit einem Komplex in Berührung
gebracht, umfassend das Konjugat und den spezifisch bindenden Partner, wobei die spezifisch bindende
Substanz in dem Konjugat und der spezifisch bindende Partner reversibel aneinander gebunden sind. Die
Menge des Konjugats, die bei der ersten Arbeitsweise an den spezifisch bindenden Parnter gebunden wird
sowie die Menge davon, die nach der zweiten Arbeitsweise in komplexierter Form vorliegt, ist
üblicherweise größer als diejenige Menge, die imstande ist, durch den gesamten Liganden in dem flüssigen
Medium in der Zeit ersetzt zu werden, die der spezifisch bindende Parnter oder Komplex und das Medium in
Berührung stehen, vor Beendigung der Bestimmung irgend einer Änderung der Aktivität in dem konjugierten
Reagens.
Eine andere Variante des Konkurrenzbindungsverfahrens ist ein aufeinanderfolgendes Sättigungsverfahren,
bei dem die Komponenten der spezifischen Bindungsreaktion die gleichen sind, wie sie angewandt
werden für das Konkurrenzbindungsverfahren, aber die Reihenfolge der Zugabe oder des Zusammengebens der
Komponenten und die relativen Mengen der Komponenten sind unterschiedlich. Bei einem aufeinanderfolgenden
Sättigungsverfahren wird der spezifisch bindende Parnter des Liganden mit dem flüssigen Medium, in
dem der Ligand vermutet wird, zusammengebracht eine Zeit lang, bevor das flüssige Medium mit dem Konjugat
zusammengebracht wird. Die Menge an spezifisch bindendem Partner, die mit dem flüssigen Medium
zusammengebracht wird, ist üblicherweise größer als diejenige Menge, die mit dem gesamten, in dem
flüssigen Medium vermuteten Liganden innerhalb der Zeit Bindungen eingehen kann, die der spezifisch
bindende Partner und das flüssige Medium in Berührung stehen, bevor das flüssige Medium mit dem Konjugat in
Berührung gebracht wird. Außerdem ist die Menge an Liganden oder Ligandenanalogen in konjugierter Form
üblicherweise größer als diejenige Menge, die imstande ist, mit der restlichen nicht gebundenen Mengen des
spezifisch bindenden Partners während der Zeit Bindungen einzugehen, die das flüssige Medium und das
Konjugat in Berührung steht, vor Abschluß der Bestimmung einer Aktivitätsänderung in dem konjugierten
Reagens. In der Praxis werden die Mengen an spezifisch bindendem Partner und Liganden oder
Ligandenanalogen in konjugierter Form entsprechend dem oben angegebenen Kriterium ausgewählt, wobei
man davon ausgeht, daß die größte Menge an Liganden in dem flüssigen Medium vorhanden ist, die vorhanden
sein könnte.
Verfahrensweisen, die andere Reihenfolgen der Zugabe und andere relative Mengen der spezifischen
Komponenten der Bindungsreaktion anwenden, können für ein homogenes Bestimmungsverfahren mit Hilfe
spezifischer Bindungen ebenfalls angewandt werden.
Die Bestimmung der Aktivitätsänderung des konjugierten Reagenses als Bestandteil einer vorher bestimmten
Nachweisreaktion wird günstigerweise durchgeführt, indem man das Reaktionsgemisch der spezifischen
Bindungsreaktion mit mindestens einer Substanz zusammenbringt, die mit dem konjugierten Reagens die
Nachweisreaktion eingeht und die Wirkung der spezifischen Bindungsrekation auf eine Eigenschaft
dieser Reaktion bestimmt. Die Nachweisreaktion kann eine einzelne chemische Umwandlung oder eine
Vielzahl oder Reihe chemischer Umwandlungen umfassen. Wenn nicht anders angegeben, bedeutet der
Ausdruck »Reaktionssystem« hier die ganze oder einen Teil der vorherbestimmten Nachweisreaktion.
Wenn ein enzym-katalysiertes Reaktionssystem angewandt
wird, umfaßt es neben dem konjugierten Reagens mindestens ein Enzym und kann auch ein oder
mehrere enzymatische Reagentien, wie Substrate und Coenzyme umfassen. Ein derartiges enzymkatalysiertes
Reaktionssystem kann eine einzelne einfache enzymatische Reaktion oder eine komplexe Reihe von
enzymatischen und nicht-enzymatischen Reaktionen umfassen. Zum Beispiel kann das enzymkatalysierte
Reaktionssystem aus einem einzigen enzymkatalysierten Abbau oder einer Dissoziationsreaktion bestehen. In
einem solchen System ist das konjugierte Reagens das Enzymsubstrat, das abgebaut oder dissoziiert wird und
die einzige Komponente des Reaktionssystems, die mit dem spezifisch bindenden Reaktionsgemisch in Berührung
gebracht werden muß, ist ein Enzym, das den Abbau oder die Dissoziationsreaktion katalysiert. Ein
komplexeres enzymkatalysiertes Reaktionssystem kann aus einer einzelnen enzymatischen Reaktion bestehen,
umfassend zwei oder mehrere Reaktionsteilnehmer, oder es kann aus einer Reihe von Reaktionen bestehen,
umfassend verschiedene Reaktionsteilnehmer, von denen mindestens eine Reaktion enzymkatalysiert ist In
einem solchen System wäre das konjugierte Reagens einer der enzymatischen Reaktionsteilnehmer der
enzymkatalysierten R.eaktion und das Gemisch der spezifischen Bindungsreaktion würde mit dem entsprechenden
Enzym und den anderen Komponenten der Reaktion außer dem Konjugat zusammengebracht, die
erforderlich sind, um das gewünschte enzymkatalysierte Reaktionssystem zu ergeben.
Die entsprechenden Reaktionsbestandteile, die zusammen mit dem Reagens in dem Konjugat das
Nachweisreaktionssystem bilden, können mit dem Gemisch der spezifischen Bindungsreaktion einzeln
oder in irgend einer Kombination vorher, gleichzeitig oder anschließend an die Auslösung der spezifischen
Bindungsreaktion zusammengebracht werden. Nach Beginn der spezifischen Bindungsreaktion wird das
Reaktionsgemisch, das irgend eine oder alle der erforderlichen Bestandteile für die Nachweisreaktion
enthalten kann, üblicherweise eine vorherbestimmte
Zeit inkubiert, bevor eine Änderung der Aktivität des Reagenses in dem Konjugat bestimmt wird. Nach der
Inkubationszeit werden irgend welche Bestandteile, die für die Nachweisreaktion erforderlich sind und die nicht
schon in ausreichenden Mengen in dem Reaktionsgemisch vorhanden sind, zugegegeben, und eine Wirkung
auf die Nachweisreaktion bestimmt als Zeichen für das Vorhandensein oder die Menge des Liganden in dem
flüssigen Medium.
Wenn der Ligand in dem flüssigen Medium nicht vorhanden ist oder in einer nicht nachweisbar geringen
Menge, besitzt die vorbestimmte Nachweisreaktion einen verhältnismäßig konstanten Charakter. Wenn der
Ligand in dem flüssigen Medium vorhanden ist, wird mindestens ein Charakteristikum oder eine Eigenschaft
der Nachweisreaktion verändert. Im allgemeinen ist die Aktivität des konjugierten Reagenses definiert als das
Ausmaß oder die Geschwindigkeit, mit der das Reagens imstande ist, an der Nachweisreaktion teilzunehmen. So
wird der Charakter der Nachweisreaktion verändert durch das Vorhandensein des Liganden in dem flüssigen
Medium, üblicherweise im Hinblick entweder auf die Geschwindigkeit der Gesamtreaktion oder auf die
Menge eines oder mehrerer Reaktionsprodukte, die dabei im Gleichgewicht gebildet werden. Im üblichen
Falle wird die Fähigkeit des konjugierten Reagenses, an der Nachweisreaktion teilzunehmen, herabgesetzt
durch die Reaktion zwischen der spezifisch bindenden Substanz, mit der es konjugiert ist und einem spezifisch
bindenden Gegenstück zu dieser spezifisch bindenden Substanz, d. h. das Konjugat ist in freier Form aktiver in
der Nachweisreaktion als in gebundener Form. Die relativen Mengen an freiem und gebundenem Konjugat,
die nach der Inkubation der spezifischen Bindungsreaktion vorhanden sind, sind eine Funktion der Menge des
Liganden in dem flüssigen Medium und sind bestimmend für die Wirkung auf die Nachweisreaktion.
Wenn die Änderung in der Gesamtreaktionsgeschwindigkeit der Nachweisreaktion das Charakteristikum
ist, das angewandt wird, um das Vorhandensein des
Liganden zu bestimmen, wie es bevorzugt ist, wird eine derartige Geschwindigkeit üblicherweise bestimmt
durch Messung der Geschwindigkeit, in der ein Reaktionspartner verschwindet oder der Geschwindigkeit,
mit der ein Reaktionsprodukt auftritt. Eine derartige Messung kann durch viele verschiedene
Verfahren durchgeführt werden, wie die üblichen chromatographischen, gravimetrischen, potentiometrischen,
spektrophotometrischen, fluormetrischen, Trübungsmessungen und volumetrischen Bestimmungen.
Da das erfindungsgemäße Verfahren in erster Linie bestimmt ist zum Nachweis geringer Konzentration an
Liganden, wurden sehr empfindliche Reaktionssysteme entwickelt zur Anwendung im Zusammenhang mit dem
neuen spezifischen Bindungsreaktionssystem.
Die Nachweisreaktion umfaßt gemäß einem der erfindungsgemäßen Lösungswege ein Chemolumineszenzreaktionssystem,
vorzugsweise ein enzymkatalysiertes. Das Reagens in dem Konjugat kann entweder ein Reagens in der lichterzeugenden Reaktion sein oder
in einer Reaktion, die einer enzymatischen oder nichtenzymatischen Lumineszenzreaktion vorausgeht.
Irgend eine Änderung der Aktivität des konjugierten Reagenses, die bei der spezifischen Bindungsreaktion
auftritt, führt zu einer Veränderung in der Geschwindigkeit der Lichtbildung oder der Gesamtmenge, Spitzenintensität
oder dem Charakter des entstehenden Lichtes. Beispiele für Chemolumineszenzreaktionssysteme
sind in Tabelle A angegeben, bei der die folgenden Abkürzungen angewandt werden:
ATP Adenosintriphosphat
AMP Adenosinmonophosphat
NAD Nicotinamidadenin-dinucleotid
NADH reduziertes Nicotinamid-adenin-dinucleotid
FMN Fiavinirionoiiudeotid
FMNH2 reduziertes Flavinmononucleotid
hv elektromagnetische Strahlung, üblicherweise im IR-, sichtbaren oder UV-Bereich.
Lumineszenz-Reaktioriisystem konjugiertes Reagens
ATP + reduziertes Luciferin hv + AMP
(Leuchtkäfer)
+ oxidiertes Luciferin
FMNH2 + langkeiiiger Aldehyd + O2
Yli> + FiviN
(P. fisheri)
+ langkettige Säure + H2O
1) NADH + H® NADH Pehydrogenase (
2) FMNH2 + langkettiger Aldehyd + O2
+ langkettige Säure + H2O ATP oder reduziertes Luciferin
+ langkettige Säure + H2O ATP oder reduziertes Luciferin
Aldehyd
NADH oder FMN
(P. fisheri) hv + FMN
Sulfat-
ί T3 "Π ^ mP "Πίΐ ^^
1) 3',5'-Adenosin-diphosphat + reduziertes Luciferin-sulfat >
—► Adenosin-ß'-phosphat-S'-phosphosulfat + reduziertes Luciferin
2) reduziertes Luciferin + O2 » hv + oxidiertes Luciferin
3',5'-Adenosindiphcsphat oder reduziertes Luciferin
Fortsetzung
Lumineszenz-Reaktionssystem
konjugiertes Reagens
E. reduziertes Luminol + H2O2 —
hv + oxidiertes Luminol + H2O
F. reduziertes Pyrogallol + H2O2
+ H2O
+ H2O
reduziertes Luminol
+ hv + oxidiertes Pyrogallol reduziertes Pyrogallol
OxV2Gn3.SG
G. reduziertes Luminol + O2 — * hv + oxidiertes Luminol
H. reduziertes Pyrogallol + O2 —>
^ + ox;djertes pyroganoi
I. Isoluminol + H2O2
hv + Aminophthalat + N2
J. Isoluminol + KO2 * hv + Aminophthalat + N2
*) oder Catalase
reduziertes Luminol
reduziertes Pyrogallol
reduziertes Pyrogallol
Isoluminol
Isoluminol
Isoluminol
Derivat Umbelliferon
3-Indol
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Reagens in dem Konjugat ein
Substrat für eine enzymatische Reaktion, die ein Produkt liefert, das Fluoreszenseigenschaften besitzt,
die sich von denjenigen des konjugierten Substrats unterscheiden. Jede auftretende Änderung in der
Aktivität des konjugierten enzymatischen Reagenses,, die durch die spezifische Bindungsreaktion bewirkt
wird, führt zu einer Änderung in den Fluoreszenseigenschaften des Reaktionsgemisches. Ein allgemeines
Reaktionsschema für eine derartige enzymkatalysierte Reaktion ist das folgende:
enzymatisches _ .
Reagens—X-Z Produkt
(Substrat) '
wobei X eine enzymatisch spaltbare Bindung oder Bindungsgruppe ist, wie eine Ester- oder Amidogruppe
und Z eine spezifisch bindende Substanz, die in jg-Naphthol
Abhängigkeit von der angewandten spezifischen Bindungsreaktion der Ligand, ein spezifisch bindendes
Analoges des Liganden oder ein spezifisch bindender Partner des Liganden ist Spezifische Konjugate, die für
ein derartiges Reaktionssystem angewandt werden können, sind verschiedene durch Enzym spaltbare
Derivate von Fluorescein, Umbelliferon, 3-hdol, /^-Naphthol, 3-Pyridol, Resorufin, Rhodamin B usw.;
Beispiele für mögliche Strukturformen derartiger Derivate sind:
Formel
3-Pyridol
55
Derivat
Formel
Fluoresain
Resorufin wobei R1 — OH oder — X — Z (wie oben angegeben), R2
-X-ZundR3 -Hoder -CH3ist
Ein Reaktionssystem, das bei Verwendung eines Enzymsubstrats oder eines Coenzyms als Markierungssubstanz besonders bevorzugt ist zum Nachweis der
spezifischen Bindungsreaktion ist ein cyclisches Reaktionssystem (Ringreaktion). Bei einem derartigen
Reaktionssystem wird ein Produkt einer ersten Reaktion in einer zweiten Reaktion umgesetzt, wobei in der
zweiten Reaktion ein Produkt entsteht, das auch ein Reagens für die erste Reaktion ist.
15 16
Das folgende Diagramm zeigt ein Modell für ein derartiges cyclisches Reaktionssystem:
Produkte
Reaktion A
Reagenzien A
Reaktion A
Reagenzien A
cyclisiertes Material-^ ^—Reagenzien B
(Form 1) \Y
] Reaktion B
cyclisiertes Material*-^ ^-»Produkte B
(Form 2)
Bei dem oben angegebenen Modell eines cyclischen Reaktionssystems bildet eine kleine Menge des
cyclisierten Materials, wenn ihr ausreichende Mengen
der Reaktionspartner A und B zur Verfügung stehen, große Mengen an Produkten A und B. Da die
Reaktionsgeschwindigkeit und Menge an Produkten, die durch die Reaktionen entstehen, die das cyclische
Reaktionssystem bilden, sehr empfindlich sind gegenüber der vorhanden Menge an cyclisiertem Material, ist
es besonders bevorzugt, dieses cyclisierte Material als Reagens in dem erfindungsgemäßen Konjugat zu
verwenden. Beispiele für cyclische Reaktionssysteme, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren angewandt werden können, sind in den folgenden Tabellen B, C und D angegeben.
Tabelle B
Produkt A«--. ^-* NAD*) —^ /- Reagens B
Produkt A«--. ^-* NAD*) —^ /- Reagens B
V V
Enzym Enzym
Reagens A—^ ^~ NADH**)*^ ^—Produkt B
Reaktion Reagens A oder Produkt B
Enzym Reagens U oder Produkt A
Lactaldehyd
a-Ketoglutarat + NH3
Oxaloacetat
Acetaldehyd
ff-Ketoglutarat + CO2
Dehydroxyacetonphosphat Pyruvat
1,3-Dephosphoglycerat
Alkohol-dehydrogenase
G lutam insäure-dehy drogenase
Äpfelsäure-dehydrogenase
Alkohol-dehydrogenase
Isocitronensäure-dehydrogenase
ar-Glycerinphosphat-dehydrogenase
Milchsäure-dehydrogenase
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
Propandiol
Glutamat
Malat
Äthanol
Isocitrat
L-ff-Glycerinphosphal
Laclat
Glyceraldehyd-3-phosphat + Phosphat
*) Nicotinamid-adenin-dinucleotid.
**) Reduziertes NAD.
**) Reduziertes NAD.
Tabelle C | r-> NADP*,- | -Reagens B | Reagens B oder Produkt A |
Produkt A«- | V V Enzym Enzvm /V '/*■ |
Glucose-6-phosphat reduziertes Glutathion Hydrochinon Nitrit Glutamat |
|
■^ ^-NADPH**)-^ ^ | "-»Produkt B | ||
Reagens A- | Reagens A oder Produkt B | Enzym | |
Reaktion | 6-Phosphogluconat oxidiertes Glutathion p-Benzochinon Nitrat a-Keioglutaral + NH1 |
Glucose-o-phosphat-dehydrogenase GI utathionreductase Chinonreductase Nitratreductase Glutaminsäure-dehydrogenase |
|
1 2 3 4 5 |
|||
*) Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat. ♦*t Reduziertes NADP.
Es ist zu bemerken, daß die in den Tabellen B und C angegebenen cyclischen Reaktionssystem eine Kombination
irgend einer der in den jeweiligen Tabellen angegebenen Reaktionen mit einer anderen dort
angegebenen Reaktion umfaßt Zum Beispiel kann die Reaktion 1 in Tabellelle B mit irgend einer der
Reaktionen 2 bis 9 kombiniert werden, um ein geeignetes cyclisches Reaktionssystem zu ergeben. So
geben die Tabellen B und C 56 bzw. 20 mögliche Reaktionssysteme für das erfindungsgemäße Verfahren
an.
Neben den in den Tabellen B und C angegebenen cyclischen Reaktionssystemen ist es möglich, daß eine
der Reaktionen in dem cyclischen Reaktionssystem die enzymatische oder nicht-enzymatische Umwandlung
eines spektrophotometrischen Indikators umfaßt, vorTabelle D
Reduziertes Cytochrom-C*
Cytochrom-C-reductase
10
15
zugsweise kolorimetrisch. Bei einem derartigen System äußerst sich irgend eine Änderung der Reaktion oder
der Cyclusgeschwindigkeit in einer Änderung der spektrophotometrischen Eigenschaften des Indikators.
Be« Verwendung der bevorzugten kolorimetrischen
Indikatoren ist eine solche Änderung eine Farbänderung. Ein Beispiel für ein cyclisches Reaktionssystem,
umfassend eine Änderung eines Indikators, ist das System, das gebildet wird durch Kombination der
Reagenz B-Produkt B-Reaktionen in Tabelle B mit einer Reaktion, umfassend einen Oxidations-Reduktions-Indikator
und ein elektronenübertragendes Mittel. Als elektronenübertragendes Mittel kann Phenazinmethosulfat
angewandt werden. Geeignete Indikatoren umfassen die oxidierten Formen von Nitrotetrazolium,
Thiazoylblau und Dichlorphenolindophenol.
-NADPH
Cytochrom-C-reductese
Oxidiertes Cytochrom-C
a) Flavin-mononucleotid.
b) Reduziertes FMN.
-FMNH2")* NADP
H2O2
»FADC)
-D-Aminosäure
D-Aminosäureoxidase
D-Aminosäureoxidase
FADH2")
c) Flavin-adenin-dinucleotid.
d) Reduziertes FAD.
*cr-Ketosäure + NH3
<r-Ketoglutarat*^ ^.«-Aminosäure-^ ^- O2
Transaminase
Glutamat^ ^- ir-Ketosäure
Glutamat^ ^- ir-Ketosäure
L-Aminosäure-Qxidase
Phosphat^
^ADP=) -
.,~ Phosphoenolpyruvat
Adenosintriphosphatase
c) Adenosin-diphosphat.
r) Adenosin-triphosphat.
r) Adenosin-triphosphat.
Pyruvatkinase
/V
^ Py ru vat
Succinat + GTPg)'
Coenzym A -a-Ketoglutarat + NAD
Bernsteinsäurethiokinase
ff-Ketoglutaratdehydrogenase
Phosphat + GDPh)-
e) Guanosin-triphosphat.
h) Guanosin-diphosphat.
h) Guanosin-diphosphat.
*NADH + CO2
Fortsetzung
Ascorbat*
^oxidiertes Glutathion- -NADPH
Dehydroascorbatreductase
Glutathionreductase
Dehydroascorbat-
' reduziertes Glutathion«
Oxidiertes Glutathion*^
Ascorbat
Dehydroascorbatreductase
-O,
Ascorbatoxidase
Reduziertes Glutathion-
-Dehydroascorbat*
Nucleosiddiphosphat-
kinase
ATP
.. -Oxaloacetat
Phosphoenol-
pyruvat-
kinase
■•Phosphoenolpyruvat
2O^ ^»oxidiertes Cytochrom-C-^ ^NADPH
Cytochrom-C- Cytochrom-C-
peroxidase reductase
-reduziertes Cytochrom-C *
*NADP
NADPH'
♦oxidiertes Ferridoxin
Pyridin-nucleotidreductase
NADP'
-reduziertes Ferridoxin
Bei Bildung irgend eines der in den Tabellen B, C und D angegebenen cyclischen Reaktionssysteme, wenn
eine der Komponenten des Reaktionssystems in ionischer Form vorliegt, kann sie natürlich in Form des
Salzes oder der Säure vorliegen, wenn diese bei Berührung mit den flüssigen Medium ionisieren. Ein
wasserlösliches Salz oder eine Säure ist natürlich bevorzugt.
Es kann auch ein exponentiales cyclisches Reaktionssystem bei der Nachweisreaktion angewandt werden.
Ein Beispiel für ein exponentiales cyclisches Reaktionssystem ist das folgende:
AMP + ATP
ADP + PEP
Myokinase
-> 2 ADP
Pyru' at-kmase
ATP + Pyruvat
Eine solche cyclische Reaktion ist autokatalytisch in dem Sinne, daß während jedes Cyclus die Menge an
zurückgeführtem (cyclisiertem) Material verdoppelt wird. Die Cyclisierungsgeschwindigkeit nimmt daher
exponential mit der Zeit zu und ergibt eine sehr hohe Empfindlichkeit.
Wenn ein cyclisches Reaktionssystem angewandt wird als Mittel zur Bestimmung der Aktivitätsänderung
des konjugierten Reagenses, kann die Geschwindigkeit, mit der ein Reagens verschwindet oder ein Reaktionsprodukt auftritt, durch übliche Verfahren bestimmt
werden oder mit Hilfe eines oder mehrerer cyclischer Systeme und anschließende übliche Bestimmung der
Gesamtreaktionsgeschwindigkeit.
Die Anwendung eines cyclischen Reaktionssystems in Verbindung mit dem System der spezifischen Bindungsreaktion ergibt eine breite Anwendbarkeit sowie hohe
Empfindlichkeit. Ein einziges Konjugat aus Reagens und spezifisch bindender Substanz kann für eine Vielzahl
von Reaktionen angewandt werden, um cyclische Systeme zu bilden mit Empfindlichkeiten, die über einen
weiten Bereich variieren und zu einer Vielzahl von Umwandlungen führen, die mit Hilfe der Sinne oder
künstlicher Mittel nachgewiesen werden können. Eine derartige vielseitige Anwendbarkeit besitzt das bekannte
homogene enzymatische Bestimmungssystem nicht.
Obwohl es bei der bevorzugten Ausführungsform des
Obwohl es bei der bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erforderlich ist, kann es günstig sein, ein heterogenes Bestimmungsverfahren
anzuwenden, selbst dort, wo das Vorhandensein des Liganden in dem flüssigen Medium die Aktivität des
konjugierten Reagenses beeinträchtigt. Eine solche Situation kanr sich bieten, wenn ein heterogenes
System besondere Vorteile bietet. Bestimmte heterogene Systeme besitzen die Fähigkeit, die wirksame
Konzentration des Liganden in dem Bestimmungssystem und damit die Empfindlichkeit zu erhöhen. Ein
Beispiel für ein solches heterogenes System ist dasjenige, bei dem eine Säule angewandt wird, die eine
unlösliche Matrix enthält, umfassend entweder das Konjugat oder einen spezifisch bindenden Partner des
Liganden, je nach der speziellen gewählten Arbeitsweise. Alle anderen heterogenen Bestimmungsverfahren,
bei denen eine radioaktive oder enzymmarkierte Substanz angewandt wird, können auch mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Reagenses als Markierungssubstanz durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann angewandt werden auf den Nachweis irgend eines Liganden, zu
dem es einen spezifisch bindenden Partner gibt. Der Ligand ist üblicherweise ein Peptid, Protein, Kohlenhydrat,
Glycoprotein, Steroid oder ein anderes organisches Molekül, so daß es einen spezifisch bindenden
Partner in biologischen Systemen gibt oder ein solcher synthetisiert werden kann. Der Ligand wird —
allgemein gesprochen— ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Antigenen und Antikörpern dazu,
Haptenen und Antikörpern dazu, Hormonen, Vitaminen, Metaboliten (Stoffwechselprodukten) und pharmakologischen
Mitteln und ihren Rezeptoren und bindenden Substanzen. Spezifische Beispiele für Liganden, die
erfindungsgemäß nachgewiesen werden können, sind Hormone, wie Insulin, Choriongonadotropin, Thyroxin,
Liothyronin und Östriol, Antigene und Haptene, wie Ferritin, Bradykinnin, Prostaglandine und tumorspezifische
Antigene, Vitamine, wie Biotin, Vitamin B12,
Folsäure, Vitamin E und Ascorbinsäure, Metaboliten, wie 3',5'-Adenosinmonophosphat und 3',5'-Guanosinmonophosphat,
pharmakologische Mittel, wie Dilantin, Digoxin, Morphin, Digitoxin und Barbiturate, Antikörper,
wie mikrosome Antikörper und Antikörper gegen Hepatatis und Allergene und spezifisch bindende
Rezeptoren, wie thyroxinbindendes Globulin, Avidin, Intrinsicfaktor und Transcobalamin.
Im allgemeinen ist es bevorzugt daß das Reagens in dem Konjugat an den kleineren Partner, den Liganden
oder seinen spezifisch bindenden Partner, gebunden ist. Es ist bevorzugt, ein direktes Bindungsverfahren
anzuwenden, um den Liganden nachzuweisen, wenn das Molekulargewicht des gewählten spezifisch bindenden
Partners ungefähr 1/10 des Liganden beträgt oder darunter liegt. So ist es, wenn der nachzuweisende
Ligand ein Antikörper oder ein spezifisch bindender Rezeptor ist, bevorzugt, ein direktes Bindungsverfahren
anzuwenden, bei dem das Konjugat ein enzymatisches Reagens umfaßt, das an ein Antigen oder Hapten zu
dem Antikörper gebunden ist oder einen niedermolekularen bindenden Partner des Rezeptors. Wenn das
Molekulargewicht des ausgewählten bindenden Partners 1Ox so hoch ist wie das des nachzuweisenden
Liganden oder darüber, wie wenn ein Antigen, Hapten,
Hormon, Vitamin, Metabolit oder pharmakologisches
Mittel nachgewiesen werden soll ist es besonders vorteilhaft, ein Konkurrenzbindungsverfahren oder eine
verdrängende Sättigungsreaktion anzuwenden, wobei das Konjugat das Reagens an den kleineren Liganden
gebunden umfaßt.
Die Bindung zwischen dem Reagens und der spezifisch bindenden Substanz ist üblicherweise im
wesentlichen unter den Bestimmungsbedingungen irreversibel, wobei die Nachweisreaktion, in der das
Reagens Aktivität besitzt, nicht so gestaltet ist, um eine solche Bindung chemisch zu zerstören, wie bei dem
oben erwähnten Lumineszens- und cyclischen Reak-
Ki tionssystem. In einigen Fällen wird jedoch eine solche
Bindung zerstört oder auf andere Weise angegriffen durch die ausgewählte Nachweisreaktion als Mittel zur
Bestimmung der Änderung der Reagensaktivität. Ein solcher Fall liegt vor bei dem oben erwähnten
enzymatischen Fluoreszens-Substrat-Reaktionssystem.
Das Reagens kann direkt an die spezifisch bindende
Substanz gekuppelt sein, so daß das Molekulargewicht des Konjugates geringer gleich groß ist wie die
addierten Molekulargewichte des Reagenses und der
2» spezifisch bindenden Substanz. Üblicherweise sind jedoch das Reagens und die spezifisch bindende
Substanz über eine Brückengruppe, enthaltend 1 bis 50, vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatome oder Heteroatome,
wie Stickstoff-, Sauerstoff-, Schwefel-, Phosphoratome usw. miteinander verbunden. Beispiele für eine
Brückengruppe, umfassend ein einziges Atom, ist die Methylengruppe (ein Kohlenstoffatom) und die Aminogruppe
(ein Heteroatom). Die Brückengruppe besitzt üblicherweise ein Molekulargewicht von nicht mehr als
jo 1000 und vorzugsweise weniger als 200. Die Brückengruppe
umfaßt eine Kette von Kohlenstoffatomen oder Heteroatomen oder eine Kombination von beiden und
ist mit dem Reagens und der spezifisch bindenden Substanz oder einem aktiven Derivat davon über eine
verbindende Gruppe gebunden, üblicherweise in Form einer Ester-, Amido-, Äther-, Thioester-, Thioäther-,
Acetal-, Methylen- oder Aminogruppe.
Wenn ein Substrat als markierende Substanz angewandt wird, beträgt das bevorzugte Molekulargewicht
weniger als 9000 und besonders weniger als 5000 Substrate solcher Größe sind aufgrund ihres Mangels ar
Molekularkomplexität besonders bequem für die Herstellung eines solchen Konjugats. Außerdem wird
die Aktivität der Substrate, die an eine spezifisch bindende Substanz gekuppelt sind, leicht angegriffen
durch Umsetzung des Konjugats mit einem spezifisch bindenden Gegenstück einer derartigen spezifisch
bindenden Substanz. Beispiele für Enzymsubstrate, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind
umfassen die enzymatisch spaltbaren Fluoreszenssubstrate, die oben erwähnt sind, wie Fluorescein- und
Umbclliicföndefiväie, pH-Indikatoren und spektrophotometrische
Indikatorfarbstoffe, besonders chromogene Farbstoffe.
Aus den oben angegebenen Gründen und au« Gründen der Anwendbarkeit und Anpaßbarkeit sine
Coenzyme als Reagentien für die erfindungsgemäßer Konjugate besonders geeignet Ein Coenzym ist eir
. Nichtprotein-Molekül, das von einem Enzymprotein zi
einem anderen wandert und dadurch die Wirksamker der katalytischen Funktion des Enzyms verbessert Alle
bekannten Coenzyme besitzen ein Molekulargewich von weniger als 9000. Die bevorzugten Coenzym«
besitzen ein Molekulargewicht von weniger als 5000 Geeignete Coenzyme umfassen die Nucleotidcoenzyme
besonders solche, enthaltend Adeningruppen, wie di<
Adenosinphosphate (d. h. die Mono-, Di- und Triphos
phatformen), Nicotinamidadenindinucleotid und desser
24
reduzierte Formen und Nicotinamidadenindinucleotid- wobei R-1 =
phosphat und dessen reduzierte Formen. Andere geeignete Coenzyme umfassen die Guanosinphosphate,
Flavinmononucleotid und dessen reduzierte Formen, Flavinadenindinucleotid und dessen reduzierte Formen,
Coenzym A und dessen Thioester einschließlich Succinyl-Coenzym A, 3',5'-Adenosindiphosphat und
Adenosin-3'-phosphat-5'-phosphosulfat.
Geeignete coenzymaktive Konjugate umfassen Nucleotidcoenzyme mit einer Adeningruppe, an die die ι ο
spezifisch bindende Substanz, d. h. ein Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges des Liganden oder ein
spezifisch bindender Partner eines Liganden über eine direkte Bindung oder über eine Brückengruppe, wie
oben angegeben, gebunden ist. Solche coenzymaktiven is
Konjugate, die ein Adenosinphosphat, Nicotinamidadenindinucleotid oder dessen reduzierte Form oder
Nicotinamidadenindinucleotidphosphat oder dessen reduzierte Form umfassen, besitzen die folgende allgemeine
Formel: Jl)
R1 —H,C /Ov R3
25
N I | 0Θ I |
Λ | |
OH R | Ρ — Οθ Il |
2 | |
wobei R1 = |
Il
O |
||
οθ ι |
|||
— O — | I Ρ —Ο — Il |
||
Il O |
|||
οθ I |
οθ | ||
— O — | I Ρ—Ο — Μ |
Ρ—Οθ M |
|
Il O |
Il O |
||
οθ οθ
I |
|||
—o— | I P—O—P — Οθ Il Il |
||
Il Il O O |
35
40
oder
45
50
NH2
R5
wobei R
— O—P — O—P—O—H2C
Il Il
ο ο
R4
CONH2
OH OH
60
wobei R2
Οθ
CONH2
— OH or —Ο—Ρ —Οθ
Il
ο
65 ist, in der R5= —Υ—Z ist, wobei Y eine Bindung oder
eine Brückengruppe bedeutet, und Z einen Liganden, ein
spezifisch bindendes Analoges eines Liganden oder einen spezifisch bindenden Partner eines Liganden
bedeutet. Die oben angegebene Formel zeigt die ionisierten Formen der coenzymaktiven Konjugate, die
protonisierten oder Säureformen sind jedoch gleichermaßen geeignet. Das Ausmaß der Protonisierung hängt
von dem pH-Wert der Umgebung ab. Auch die Salze derartiger Konjugate können angewandt werden, y ist
vorzugsweise eine Brückengruppe mit einem Molekulargewicht von <2000, besonders
<200, und enthält besonders 1 bis 10 Kohlenstoff atome und/oder Heteroatome.
Die Synthese derartiger Verbindungen kann auf eine Vielzahl von Arten erreicht werden. Es ist möglich, daß
die Synthesewege, die schematisch unten angegeben sind, vorteilhaft angewandt werden zur Herstellung der
geeigneten Verbindungen. Bei den gezeigten Synthesen sind die Stellungen an dem Adeninringsystem entsprechend
der folgenden Formel angegeben:
NH2
Rib | ist | die Ribosegruppe: | H | H |
-H2C /Ov | OH OH | |||
H | die phosphatierte Ribosegruppe -Η'ϊ/Ο\| |
|||
rc fl | ||||
Rib' | ist | H | ||
Außerdem werden die folgenden Abkürzungen angewandt:
IO
OH POf
Ph ist eine Phosphatgruppe:
AP-Derivate bezeichnen Derivate von Adenosin-5'-phosphat, d. h. die Mono- (AMP), Di- (ADP) oder Tri-(ATP)
phosphatform;
NAD-Derivat bezeichnet ein Derivat von entweder Nicotinamidadenindinucleotid oder einer reduzierten
Form davon;
NADP-Derivat bezeichnet ein Derivat von entweder Nicotinamidadenindinucleotidphosphat oder einer reduzierten Form davon;
NADP-Derivat bezeichnet ein Derivat von entweder Nicotinamidadenindinucleotidphosphat oder einer reduzierten Form davon;
R bezeichnet eine spezifisch bindende Substanz oder eine Modifikation davon und
X bezeichnet eine austretende Gruppe, üblicherweise ein Halogenatom.
X bezeichnet eine austretende Gruppe, üblicherweise ein Halogenatom.
1-Derivat von AP
NH2
NH2
NH2 NH2
Ä,»,y,e„,mi.
pH6,o;6Oh
—(CH2)2—NH2
NxA Ν®— (CH2J2- NHR
0I0J
HO —Rib
Adenosin
HO —Rib HO —Rib
NH2
Phosphorsäure/
Carbonyl-
diimidazol
POCl3ZH2O')
(CH2CH2O)3PO'
(CH2CH2O)3PO'
NH2
N8WCHj)2-NHR
H—Ph— Rib
AMP-Derivat Pyrophosphorsäure/
Carbonyl-
diimidazol2)
H-(Ph)2-RJb
ADP-Derivat
NH2
— (CHj)2- NHR
') Guilford, H., et al., Chemica Scripte 2 :165 (1972).
2) Trayer, I. P., et al., Biochem. J. 1939 :609 (1974).
2) Trayer, I. P., et al., Biochem. J. 1939 :609 (1974).
H—(Ph)3- Rib
ADP-Derivat
27
1-Derivat von NAD
NH2 NH2
,C0NH2 I CONH2
e— (CH2J2-OH
N ^nAnV pH 6,0; 60 h kN >
XnA^
Rib -Ph -Ph -Rib R[b_ph_ph_R!b
NAD
NH2 CONH2 RC0.H ' - ,._■ -'-(CHa-CO2R
Carbodiimid
NN^ \nAN
Rib — Ph — Ph — Rib
NAD-Derivat 3) Windmueller, H. G., und Kaplan, N.O., J. Biol. Chem. 236:2716 (1961).
1-Derivat von NADP
NH2 NH2
CONH2 I CONH, I
/\y /Nn/n JCH2CO2H4) /\y /NsAn^-CH2-CO2H
IS ι ie ι
Rib — Ph — Ph — Rib' Rib — Ph — Ph — Rib'
NADP
NH2
CONH2
» — CH2-CONHR
^TT- O
(o/ <(oYoJ
Carbodiimid
Rib — Ph — Ph — Rib'
NADP-Derivat 4) Lowe, C. R. und Mosbach, K., Eur. J. Biochem. 49 :511 (1974).
2-Derivat von AP
O Cl NH2
ci—< ΟΙΟ I Ci^oTo
XnAn
O Cl Cl
Harnsäure
NH2 NH2
- ci-< OiOl _HEU
\°ϊ°1
NHR NHR
NH2 NH2
χτ Axt 1) or-Chlor-triacetyl- XT /Lx,
I NHR I NHR
Ag HO—Rib
29
POCl3ZH2O8) t
(CH3CH2O)3PO
NHR
H-(Ph)3-RIb
ADP-Derivat Carbonyl-diimidazol
NHR
Η—Ph—Rib
AMP-Derivat
Pyrophosphorsäure/ Carbonyl-diimidazol9
NHR
H-(Ph)3-RIb
ATP-Derivat
5) Acheson, R. M., An Introduction to the Chemistry of Heterocyclic Compounds, Interscience Publ. (New York 1962), S. 308
6) Fischer, E., Ber. 30 : 2239 (1897).
7) Davoll et al., J. Chem. Soc,. 967 (1948).
8) Guilford, H., et al., supra.
9) Trayer, I. P., et al., supra.
2-Derivat von NAD NH2
NHR
Nicotinamid-
mononucleotid10)
Dicyclohexyl-
carbodiimid CONH2
Η—Ph—Rib
AMP-Derivat
l0) Hughes, N. Α., et al., J. Chem. Soc, 3733 (1957).
2-Derivat von NADP
NH2
1) PCl3") 2) Cl2
3) H2O
Rib — Ph — Ph — Rib
NAD-Derivat
NAD-Derivat
NHR
NHR Η —Ph—Rib
AMP-Derivat
NHR
H —Ph —Rib'
Nicotinamid-
mononucleotid")
Dicyclohexyl-
carbodiimid CONH2
) Hughes, N. Α., et al., supra.
-N
Rib — Ph —Ph— Rib' NAD-Derivat
3-Derivat von AP NH2
Adenin
AgOH14)
31
26 18511 | RX1 | 32 | NH2 An 0J |
NH2 /NnAn 19 |
\Ν/ | (CH2J2-NHR | |
(CH2J2-NH2 |
<°
\Ν/ |
||
1) α-Chlor-triacetyl- ribofuranosid15) |
NH2 An |
||
2JNH3/CH3OH | |||
Ag (CH2J2-NHR
HO—Rib (CH2J2-NHR
POCl3ZH2O16J,
(CH3CH2O)3PO
Phosphorsäure Carbonyl-diimidazol
Η—Ph—Rib (CH2J2-NHR
AMP-Derivat
H-(Ph)2-Rib (CH2J2-NHR
ADP-Derivat
NH2
Pyrophosphorsäure") Carbonyl-diimidazol H-(PhJ3-RIb (CH2J2-NHR
ATP-Derivat
12) Lister, J. H., in Advances in Heterocyclic Chemistry, ed. Kabrilzky et al., Academic Press (New York, 1966), S. 33.
13) Leonard, N. J., and Fujii, T. J., J. Amer. Chem. Soc. 85 : 3719 (1963).
14) Fischer, E., supra.
15) Davoll et al., supra.
16) Guilford, H., et al., supra.
17) Trayer, I. P., et al., supra.
3-Derivat von NAD
NH2
Nicotinamid-
mononucleotid18)
Dicyclohexyl-
carbodiimid CONH2
H— Ph — Rib (CH2J2-NHR
AMP-Derivat
l8) Hughes, N. A., et al., supra.
Rib — Ph-Ph—Rib (CH2I2 — NHR
NAD-Derivat
33
34
3-Derivat von NADP NH2
NnAn
0I0J
N/\N/
NH2
I)PCl3 19)
2) Cl2 3) H2O
°X°J
H—Ph—Rib (CH2)Z-NHR
AMP-Derivat
") Hughes, N. Α., et al., supra.
Η—Ph—Rib' (CHj)2-NHR
NH2
CONH2
Nv/XN
Nicotinamid-
mononucleotid19) ( ι ^
Dicyclohexylcarbodiimid Ve "ι ie
Dicyclohexylcarbodiimid Ve "ι ie
Rib — Ph — Ph — Rib' (CHi)2-NHR
NAD-Derivat
6-Derivat von AP
NH-(CHj)6-NH2
vN/\N
Ή—Ph—Rib
20)
RX
X^0X0J
XnAn/
H—Ph—Rib
AMP-Derivat
--NHR
Phosphorsäure
Carbonyl-diimidazol
NH-(CH2)6—NHR
<°X°J
XnAn/
H-(Ph)2-RIb
ADP-Derivat
Pyrophosphorsäure 21) Carbonyl-diimidazol
XnAn/
NH-(CH2)6—NHR
H-(Ph)3-RIb
ATP-Derivat
20) Guilford, H., et al., supra.
21) Trayer, I. P., et al., supra.
35
6-Derivat von NAD
NH2
CONH2 I NH2
/NnAn CONH2
< ΟΙΟ I vt. , · -η, /\/ /Νχ/^Ν®—(CH2J2-NH2
XnAw/ Athylen-imin'"). /χ/
Rib—Ph-Ph—Rib j
pH 6.0; 3d
Rib —Ph—Ph—Rib
NAD
NH2
CONH2 I
Na,S.O.°, , (Y ,^λ^-Κ^-ηη, NH-(CH^-NH1
pH 8.0; 45 min \N/ XnAn/ CONH2
Rib—Ph—Ph —Rib ~75^CMh
Rib—Ph—Ph—Rib
NH-(CHj)2-NH2
CONH2
Alcohol-dehydrogenase. | ,-.
CH3CHO
Γ ι
NH-(CHj)2-NHCOR
Carbodiimid
I I
Rib—Ph-Ph—Rib
NAD-Derivat
22) Windmueller H. G., und Kaplan, N.O., J.Biol. Chem. 236 : 2716 (1961).
6-Derivat von NADP
NH2 NH2
CONH2 I CONH2
O O O| °
<O O
pH 6.5 : 10 d
Rib—Ph—Ph —Rib' Rib—Ph—Ph —Rib'
NADP NH-CH2-CO2H
CONH2
1) Glucose-o-phosphat-dehydrogenase
2) pH 11, 700C, lh *
3) Glutamat-dehydrogenase
Rib—Ph—Ph —Rib' NH-CH2-CONHR
CONH2
(oY <SYoT
VN/ ^N^N/
RNH2
\NAN
23) Lowe. C. R., und Mosbach, K., supra.
I I
Rib—Ph—Ph —Rib'
NADP-Derivat
37
8-Derivat von AP | Rib 24) |
NH2 I |
An
[p\ |
||
H3N-(CHj)nIlN^ | ||
H-(Ph)3- | ||
38
RX RHN-(CH2)6—HN-<
O
NH2
Nv/AN
0X0J
N^N7
H-(Ph)3-RIb
ATP-Derivat
24) Trayer, I.P., et al., supra.
8-Derivat von NAD
CONH2
O I H2N-(CH2)6—NH
O I H2N-(CH2)6—NH
Ph
Ph
2ä)
NH2
Nw^N
οίο ι
Rib
CONH2
O I RHN-(CH2)6—HN
O I RHN-(CH2)6—HN
Rib
Ph
Ph
NAD-Derivat
NnAn
0I0J
Rib
") Lee, C-Y., et. al.. Arch. Biochem. Biophys. 163 : 561 (1974).
8-Derivat von NADP
NH,
CONH2
Rib—Ph—Ph—Rib'
NADP
1) Glucose-o-phosphat-dehydrogenase27)
2) RNH; Λ
3) Glutamat-dehydrogenase
CONH
O I Br
O I Br
NH2
N\
1
Rib—Ph —Ph —Rib'
NH2
CONH2
RHN
0JL0J
Rib—Ph—Ph—Rib'
NADP-Derivat
NADP-Derivat
-6) Lee. C-Y-, et al., supra.
27I Lowe. C. R. und Mosbach, R-, supra.
9-Derivat von AP
NH2
NnAn
0X0J
0X0J
Adenin
NH2
CH2Cl28) .NnAn
> <oYoj Äthylen-imin29)
CH2-C O
H2N-(CH2),
NH
CH
RHN-(CH2),
NII
CH
RHN-(CH2J2
RHN-(CH2),
AgOH30)
1) g-Chlor-triacetyl-ribofuranosid31)
2) NH3/CH3OH *
RHN-(CHj)2
HO—Rib
POCl3ZH2O32) ?
(CH3CH2O)3Po'
(CH3CH2O)3Po'
RHN-(CH2),
NH2
H—Ph—Rib AMP-Derivat
Pyrophosphorsäure33) Carbonvl-diimidazol
28) Leonard, N.J., Fujii, T.J^ supra.
29) Lister, J. H., supra.
30) Fischer, E., supra.
31) DavolL et aL, supra.
32) Guildford, H., et aL, supra.
33) Trayer, I. P-, et al^ supra.
Phosphorsäure
Carbonyl-diimidazol
Carbonyl-diimidazol
RHN-(CH2),
NH2
H-(Ph)2-RIb
ADP-Derivat
ADP-Derivat
9-Derivat von NAD
RHN-(CHz)2
NH2
ρ. τ ρ. ι Nicotinamid-mononucleotid34^ ι ^
^n An/
Dicyclohexyl-carbodiimid
H—Ph—Rib
AMP-Derivat
34) Hughes, N. Α., et al., supra.
34) Hughes, N. Α., et al., supra.
Rib
RHN-(CHj)2
NH2
Rib
NAD-Derivat
9-Derivat von NADP
RHN-(CHj)2
NH2
2) Cl2
3) H2)
RHN-(CH2J2
Η—Ph—Rib
AMP-Derivat
AMP-Derivat
35) Hughes, N. Α., et al., supra.
H-Ph —Rib' RHN-(CHj)2
Nicotinamid-mononucleotid35^ If-Of
Dicyclohexyl-carbodiimid \w/'
CONH2
Rib
-Ph Ph
NADP-Derivat
Außer den obenerwähnten Verbindungen umfassen geeignete coenzymaktive Konjugate die Adenosinphosphate,
an die die spezifisch bindende Substanz über die Phosphatgruppierung gebunden ist Derartige Verbindungen
besitzen die folgende allgemeine Formel:
Οθ
Oe
NH2
OH OH
in der R1 ist
Οθ
— Ο—Ρ —O—R2
— Ο—Ρ —O—R2
Il
ο
oder
50
55
— Ο—Ρ —Ο—Ρ—Ο —R2
Il Il
ο ο
οθ οθ οθ
I I I
— Ο—Ρ—Ο—Ρ —Ο—Ρ —Ο —R'
ist, wobei R2= -Y-Z ist und Y eine Bindung oder eine
Brückengruppe und Z ein Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges des Liganden oder ein spezifisch
bindender Partner eine? Liganden ist Auch die protonisierten oder Säureformen sowie die Salzformen
können angewandt werden.
Die Synthese derartiger Verbindungen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die im folgenden
schematisch gezeigten Synthesewege können vorteilhaft zur Herstellung der geeigneten Verbindungen
angewandt werdea Die oben angegebenen Abkürzungen treffen auf die folgenden Reaktionsschemata
ebenfalls zu.
43 44
I)H2N- (CH2)„ — OH
H2N- (CH2).- Ph — H -^ RHN-(CH2)„—Ph —H
(η= 1-10)
Adenosin-monophosphat36) Carbonyl-diimidazol
RHN-(CH2)„—(Ph)2-RIb
ADP-Derivat
36) Trayer, I. P., et al., Biochem. J. 139 : 609 (1974). .
(η 1-10)
NH2
Adenosin;monophosphat37)
Carbonyl-diimidazol
RHN —(CH^n-(Ph)3-Rib
ATP-Derivat
ATP-Derivat
3) H2N-(CH2^-OH H2N-(CHd1-Ph-H ^
Adenosin /oYo"
RHN-(CHz)n-Ph-RIb
37) Trayer, I.P., et al., supra. AMP-Derivat
der Iigand vermutet wird, zusammengegeben werden 55 Nachweisreaktion zusammen mit einem Träger zugege-
sollen, in flüssiger oder fester Form vor. Bei dem ben werden. Der Träger kann ein Flüssigkeitsbehälter,
bevorzugten homogenen Bestimmungssystem sind die wie ein Reagensglas oder eine Kapsel, enthaltend eine
dem flüssigen Medium leicht löslicher Form. Da das zu unteren Teil, z. B. in Form einer Flüssigkeit oder eines
untersuchende flüssige Medium üblicherweise wäßrig 60 losen Feststoffes oder eines Überzugs auf der Innenseite
ist, sind die Komponenten im allgemeinen in wasserlös- des Gefäßes sein. Der Träger kann auch die Form einer
licher Form, d. h. entweder in wäßriger Lösung oder in Matrix besitzen, die unlöslich und porös ist und
wasserlöslicher fester Form, z. B. ein Pulver oder Harz. vorzugsweise in Beziehung auf das zu untersuchende
borgefäß, wie einem Reagensglas, durchgeführt werden, 65 kann in Form von saugfähigen Papieren, polymeren
wobei die Bestandteile der spezifischen Bindungsreak- Filmen, Folien, Membranen, Flächen oder Blöcken,
tion und die Komponenten des Reaktionssystems in Gelen usw. vorliegen. Bei einer solchen Form würde das
fester oder flüssiger Form zugegeben werden. Prüfmittel bzw. die Vorrichtung ein bequemes Mittel
darstellen, um das zu untersuchende flüssige Medium zur Durchführung der spezifischen Bindungsreaktion
und/oder der Nachweisreaktion und zur Beobachtung der auftretenden Veränderung zusammenzubringen.
Das zu untersuchende flüssige Medium kann eine natürlich vorkommende oder künstlich hergestellte
Flüssigkeit sein, von der angenommen wird, daß sie den Liganden enthält und ist üblicherweise eine biologische
Flüssigkeit oder eine Flüssigkeit, die durch Verdünnung oder andere Behandlung einer solchen biologischen
Flüssigkeit entsteht Biologische Flüssigkeiten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren untersucht werden
können, umfassen Serum, Plasma, Urin und amniotische
Flüssigkeit, Cerebralflüssigkeit und Spinalflüssigkeit.
Andere Substanzen, wie Feststoffe, z. B. Gewebe oder
Gase, können untersucht werden, indem man sie in flüssige Form überführt, z.B. durch Lösen des
Feststoffes oder Gases in einer Flüssigkeit oder durch die Flüssigkeitsextraktion des Feststoffes.
Im Gegensatz zu dem bekannten homogenen Bestimmungssystem können biologische Flüssigkeiten,
die Substanzen enthalten, die eine ähnliche oder identische Reagensaktivität besitzen wie diejenige der
konjugierten Markierungssubstanz, auf dem Liganden untersucht werden, ohne Störung durch Hintergrundreaktionen.
Endogene Hintergrund-Reagensaktivität kann leicht auf verschiedene Weise eliminiert werden.
Die biologische Flüssigkeit kann behandelt werden, um die endogene Reagensaktivität selektiv zu zerstören.
Eine solche Behandlung kann die Wirkung eines Klärmittels umfassen, das chemisch die endogene
Aktivität zerstört und anschließende Behandlung, um die zerstörende Wirkung eines solchen Klärmittels zu
inaktivieren.
Zum Beispiel kommen reagensabbauende Enzyme häufig natürlich in biologischen Flüssigkeiten vor,
besonders wenn das Reagens ein Coenzym, wie NAD, NADP oder ATP ist. Es gibt viele Hemmstoffe für
solche coenzymabbauenden Enzyme, z.B. Chelatierungsmittel, die so wirken, daß sie wesentliche
Metallionen-Aktivatoren aus den Enzymen entfernen. Als spezielles Beispiel finden sich NAD-abbaubare
Enzyme im normalen Serum und besitzen ausreichend Enzymaktivität, um im wesentlichen alle endogene
NAD-Aktivität von isoliertem Serum innerhalb weniger Stunden zu entfernen. Die Abbauaktivität solcher
Enzyme kann wirksam gehemmt werden durch Zugabe eines Chelatierungsmittels, wie Äthylendiamintetraessigsäure.
Die Eliminierung der abbauenden Aktivität kann auch erreicht werden durch Zugabe eines
spezifischen Enzymhemmstoffes. Zum Beispiel können ATP-abbauende Enzyme gehemmt werden durch
Zugabe von /?y-Methylen-ATP oder «^-Methylen-ATP.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
Herstellung von
Nicotinamid-6-(2-aminoäthylamino)-purin-dinucleotid
60
2 g Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD) wurden in 10 ml Wasser gelöst und 0,6 ml Äthylenimin zugetropft
und der pH-Wert durch Zugabe von Im Perchlorsäure <7 gehalten. Nach vollständiger Zugabe des Äthylen- b5
imins wurde der pH-Wert auf 4,5 eingestellt und die Reaktion bei 20 bis 250C inkubiert. In Intervallen von
24 h wurden 0,6 ml Äthylenimin zugegeben und der pH-Wert erneut auf 4,5 eingestellt Nach 96 h wurde die
Lösung in 10 Volumina Aceton von — 100C gegossen.
Das entstehende öl wurde gesammelt, mit Äther gewaschen und in ungefähr 50 ml Wasser in einem
Kolben gelöst
Die entstehende Lösung wurde mit In Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 7,0 bis 7,5 gebracht und 1 g
Natriumbicarbonat zugegeben. Dann wurde 4 bis 5 min lang Stickstoff durch die Lösung geleitet und 1 g
Natriumhydrosulfit zugegeben. Der Kolben wurde dicht verschlossen und 45 min bei Raumtemperatur stehengelassen.
Die Lösung wurde dann 15 min mit Sauerstoff behandelt und mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert
von 11,3 gebracht Die Lösung wurde lh auf 75°C
erhitzt Dann wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt, 0,6 g Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan
zugegeben und anschließend 5n Salzsäure, um den pH-Wert auf 7,5 einzustellen. Zu der
entstehenden Lösung ,wurden 1000 internationale Einheiten Alkoholdehydrogenase und 1 ml Acetaldehyd
gegeben. Die Abnahme der optischen Dichte des Reaktionsgemisches wurde bei 340 nm überwacht und
als keine weitere Abnahme beobachtet wurde, wurde der pH-Wert auf 3,5 eingestellt Die Lösung wurde in 10
Volumina Aceton von — 10°C gegossen. Das entstehende öl wurde abgetrennt und mit Äther gewaschen und
anschließend in 10 bis 15 ml Wasser gelöst
Die entstehende Lösung wurde in eine 2,5x90-cm-Säule
von Sephadex G-10 der Pharmacia AB, Uppsala, Schweden, die mit Wasser äquilibriert war, gegeben.
Fraktionen von 12 ml wurden gesammelt. Die Wellenlänge der maximalen optischen Absorption im UV-Bereich
und die optische Dichte bei einer derartigen Wellenlänge wurden für jede Fraktion bestimmt
Außerdem wurde die optische Dichte bei 340 nm für jede Fraktion nach Reduktion mit Alkoholdehydrogenase
bestimmt. Die Fraktionen, die ein optisches Absorptionsmaximum bei 264 nm besaßen und ein
Verhältnis der optischen Dichte bei 340 nm zu derjenigen bei 264 nm von mehr als 0,05 wurden
zusammengegeben. Die zusammengegebenen Substanzen wurden auf 15 bis 20 ml auf einem Rotationsverdampfer
eingedampft und durch eine 2,5 χ 28-cm-Säule mit Dowex 1-X8 der Bio-Rad Laboratories, Richmond,
California, die mit Wasser äquilibriert war, gegeben. Es wurde weiteres Wasser zugegeben, um die zusammengegebenen
Substanzen durch die Säule zu waschen und Fraktionen von 10 ml gesammelt. Die Fraktionen, die
eine maximale optische Absorption bei 264 .im und ein
Verhältnis von optischer Dichte bei 340 nm zu optischer Dichte bei 264 nm von mehr als 0,1 besaßen, wurden
zusammengegeben.
Die zusammengegebenen Substanzen wurden durch eine 5 χ 45-cm-Säule mit Dowex 50-X2 der Bio-Rad
Laboratories, Richmond, Kalifornien, die mit Wasser äquilibriert war, geleitet. Es wurde weiteres Wasser
zugegeben und die zusammengegebenen Substanzen durch die Säule gewaschen und 20-ml-Fraktionen
gesammelt. Die Fraktionen mit einem Maximum der optischen Absorption bei 264 nm und einem Verhältnis
der optischen Dichte bei 340 nm zu derjenigen bei 264 nm von mehr als 0,18 wurden zusammengegeben.
Die zusammengegebenen Substanzen wurden auf 4 bis 5 ml eingeengt und folgendermaßen durch Elektrophorese
gereinigt:
Die konzentrierten Substanzen wurden auf ein Blatt Whatman 3MM-Papier der Reeve Angel, Clifton, New
Jersey, in 1 bis 2 cm breiten Streifen senkrecht zu der
Richtung des Stroms aufgebracht Das Papier wurde dann mit 0,02m Natriumphosphat bei einem pH-Wert
von 6,0 behandelt Die Elektrophorese wurde nach dem Verfahren von Durrum mit hängendem Papier (Science
121,829 [1955]) 4 bis 7 h mit eirem Potentialgradienten
von ungefähr 8,5 V/cm durchgeführt Die Lage des gewünschten Pyridinnucleotidderivats wurde bestimmt
durch die Fluoreszens, die sich nach Besprühen eines Teststreifens des Papiers mit 03m Natriumcyanid
entwickelte (J. Biol. Chem. 191,447 [1951]). Der Bereich,
der das gewünschte Derivat enthielt, wurde aus dem Papier ausgeschnitten und mit 3 χ 50 ml Wasser
extrahiert Die entstehenden Auszüge, enthaltend
Nico tin amid-6-(2-aminoäthylamino)purindinucleotid
wurden zusammengegeben, auf 3 bis 4 ml eingeengt und bei-20° C gelagert
wurden zusammengegeben, auf 3 bis 4 ml eingeengt und bei-20° C gelagert
Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid-Biotin-Konjugat
16 mg Biotin wurden in ι ml Wasser, enthaltend 22 mg Nicotinamid-6-(2-aminoäthylamino)purindinucleotid,
entsprechend Beispiel 1, suspendiert Zur Erleichterung der Lösung des Biotins wurden einige
Tropfen 0,1 η Natriumhydroxid zugegeben. Dann wurden 240 mg l-CycIohexyl-3-(2-morpholinoäthyl)-carbodiimid-metho-p-toluolsulfonat
zu der entstehenden Lösung zugegeben und durch Zutropfen von O1In
Salzsäure in Lösung gebracht Das Reaktionsgemisch wurde 5 h bei Raumtemperatur inkubiert und dann in
10 ml Aceton von — 100C gegossen. Das entstehende Öl
wurde abgetrennt, 2 χ mit 5 bis 10 ml Äther gewaschen und in 1 bis 2 ml Wasser gelöst. Die entstehende
Substanz wurde durch Elektrophorese auf Papier, entsprechend Beispiel 1, gereinigt. Es erschienen zwei
Fluoreszensbänder nach Besprühen mit Natriumcyanid. Das eine wanderte gegen die Kathode und das andere
gegen die Anode. Das zuletzt genannte enthielt das NAD-Biotin-Konjugat und wurde mit Wasser eluiert
und bei -20° C gelagert.
Herstellung von
Nicotinamidadenindinucleotid-2,4-Dinitrophenyl-Konjugat
26 mg Natriumbicarbonat wurden in 1,5 ml Wasser, enthaltend 23 mg Nicotinamid-6-(2-aminoäthylamino)purindinudeotid,
entsprechend Beispiel 1, gelöst Zu der entstehenden Lösung wurden 3 ml Äthanol,
enthaltend 17 μΐ 2,4-Dinitrofluorbenzol gegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde 5 h in der Dunkelheit bei Raumtemperatur gerührt und anschließend 45 ml
Aceton von — 100C zugegeben. Der entstehende Niederschlag wurde abgetrennt, 2 χ mit 10 ml Aceton
gewaschen und mit 5 ml Wasser gerührt Die gelbe lösliche Substanz, die sich abschied, wurde durch
Elektrophorese auf Papier, entsprechend Beispiel 1,5 h gereinigt Das gegen die Anode wandernde Band, das
das NAD-2,4-Dinitrophenyl-Konjugat enthielt, wurde mit Wasser eluiert, auf 3 bis 5 ml eingeengt und bei
-20° C gelagert
Beispiel 4
Herstellung von Biotin-Umbelliferon-Konjugat
Herstellung von Biotin-Umbelliferon-Konjugat
Es wurde ein Reaktionsgemisch hergestellt durch Lösen von 100 mg Umbelliferon, 167 mg Biotin und
141mg Dicyclohexylcarbodiimid in 10 ml Dimethylformamid.
Das Reaktionsgemisch wurde ungefähr 4 h bei -18° C inkubiert und über Nacht bei 7° C und 3 bis
4 h bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wurden weitere 141 mg Dicyclohexylcarbodiimid zugegeben
und das Reaktionsgemisch 3 bis 4 h bei 7° C gerührt und über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Der
entstehende Niederschlag wurde abfiltriert und verworfen. Zu dem Filtrat wurden 75 ml Eiswasser gegeben
und das entstehende Gemisch 1 h bei O0C inkubiert. Der
entstehende Niederschlag wurde abfiltriert und verworfen. Das Filtrat wurde zur Trockene eingedampft und
der Rückstand in 3 bis 4 ml Methylenchlorid gelöst. Zu der entstehenden Lösung wurden 5 ml Diäthyläther
gegeben. Der entstehende Niederschlag, der das Biotin-Umbelligeron-Konjugat enthielt, wurde abfiltriert,
getrocknet und bei Raumtemperatur aufbewahrt.
Wirkung von Avidin und Biotin auf die
enzymatischeCyclisierungsgeschwindigkeit
von NAD- und NAD-Biotin-Konjugaten
enzymatischeCyclisierungsgeschwindigkeit
von NAD- und NAD-Biotin-Konjugaten
Das in diesem Beispiel angewandte cyclische Reaktionssystem beruhte auf den folgenden Reaktionen:
(a) NAD-Ligand + Lactat ——>
NADH-Ligand + Pyruvat
dehydrogenase
(b) NADH-Ligand + Thiazolyl-blau (oxidiert)
NAD-Ligand + Thiazolyl-blau (reduziert)
Acht spezifisch bindende Reaktionsgemische wurden hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von
0,5 ml und enthaltend 0,12m N,N-Bis-2-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8 und die in Tabelle I angegebenen Konzentrationen und Aktivitäten an
NAD, NAD-Biotin-Konjugat, entsprechend Beispiel 2, Biotin und Avidin, wobei das zuletzt genannte eine
Affinität zur Bindung von Biotin besitzt. Eine Einheit Avidinaktivität ist die Menge Avidin, die imstande ist,
1 μg Biotin zu binden. Die Reaktionsgemische wurden 2
bis 3 h bei Raumtemperatur inkubiert. Jedes Reaktionsgemisch wurde mit einem wäßrigen Enzym/Substrat-Gemisch
durch Zugabe von 0,1 ml Im Lithiumlactat, 0,05 ml 10mm Thiazolylblau in oxidierter Form und
einer ausreichenden Menge 0,12m N,N-Bis-2-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, enthaltend 0,38 internationale Einheiten Rinderherz-Milchsäuredehydrogenase
und 1,5 internationale Einheiten Schweineherzdiaphorase, zusammengebracht und ein Gesamtreaktionsvolumen
von 1 ml erhalten. Die relative Bildungsgeschwindigkeit der reduzierten Form von
Thiazolylblau wurde dann in jedem der Reaktionsgemi-
sehe bestimmt durch Messung der Gesamtänderung der optischen Dichte in jedem der Gemische bei 570 nm
während 24 min innerhalb der ersten Stunde nach
Zugabe des Enzym/Substrat-Gemisches. Das gesamte Verfahren wurde doppelt durchgeführt und das Mittel
der Ergebnisse ist in Tabelle I angegeben.
Reaktion
Konzentration von
NAD
NAD
(nm)
Konzentration von
NAD-Biotin-
Konjugat
(nm)
Konzentration von
Biotin
Biotin
(nm) Avidin-Aktivität
(Einheiten)
Mittlere Zunahme
der optischen
Dichte
der optischen
Dichte
(570 nm)
1
2
3
4
5
6
7
8
2
3
4
5
6
7
8
220
220
360
360
360
360
360
360
Die Reaktionen 1', 4 und 8 waren Vergleiche und zeigen, daß bei Abwesenheit von NAD und dem
NAD-Biotin-Konjugat im wesentlichen keine Cyclisierung eintrat. Die Ergebnisse der Reaktionen 2 und 3
zeigen, daß das NAD-Biotin-Konjugat eine wesentliche Coenzymaktivität besitzt gegenüber ursprünglichem
(nativem) NAD. Aus den Ergebnissen der Reaktionen 3 und 6 kann man sehen, daß das Vorhandensein von
Avidin in dem Reaktionsgemisch die Bildung von Thiazolylblau (reduzierte Form) hemmt, wenn das
vorhandene NAD mit Biotin konjugiert ist. Bei einem Vergleich der Ergebnisse der Reaktionen 6 und 7 kann
man sehen, daß das Vorhandensein von freiem Biotin die Hemmung der Thiazolylblau-(reduzierte Form)-Bildung
im Verhältnis zu der Konzentration von Biotin im Reaktionsgemisch verringert
In diesem Beispiel wurde damit gezeigt, daß die Aktivität des NAD in dem NAD-Biotin-Konjugat
relativ zu dem cyclischen Reaktionssystem abnahm in Gegenwart von Avidin und daß die Stärke dieser
Abnahme der Aktivität verringert wurde durch das zusätzliche Vorhandensein von Biotin.
Direkte Bindungs-Cyclisierungs-Bestimmung
von Avidin; Wirkung von unterschiedlichen Gehalten an Avidin auf die Cyclisierungsgeschwindigkeit
Das in diesem Beispiel angewandte cyclische Reaktionssystem war das gleiche wie in Beispiel 5
ausgeführt Sieben spezifische Bindungsreaktionsgemische wurden hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen
von 0,6 ml und jeweils enthaltend 0,12m N,N-Bis-2-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, und 250 nm NAD-Biotin-Konjugat, entsprechend Beispiel 2. Sechs der Reaktionsgemische enthielten auch Avidin in
den in Tabelle II angegebenen Mengen.
Die Reaktionsgemische wurden 2 bis 3 h bei Raumtemperatur inkubiert. Jedes Reaktionsgemisch
wurde mit einem wäßrigen Enzym/Substrat-Gemisch zusammengebracht durch Zugabe von 0,1 ml Im
Lithiumlactat, 0,05 ml 10mm Thiazolylblau in oxidierter Form und eine ausreichende Menge 0,12m N,N-Bis-2-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, enthaltend 0,38 internationale Einheiten Rinderherz-Milchsäuredehydrogenase
und 1,5 internationale Einheiten
45
50
55
60 0,11
0,11
0,11
0,11
0,11
0,11
0,11
0,002
0,103
0,079
0,003
0,103
0,025
0,069
0,001
0,103
0,079
0,003
0,103
0,025
0,069
0,001
Schweineherz-diaphorase, um ein gesamtes Reaktionsvolumen von 1 ml zu erhalten. Die relative Bildungsgeschwindigkeit
der reduzierten Form von Thiazolylblau wurde dann in jedem der Reaktionsgemische bestimmt
durch Messung der Gesamtänderung der optischen Dichte in jedem der Reaktionsgemische bei 570 nm
24 min lang während der ersten Stunde nach Zugabe des Enzym/Substrat-Gemisches. Das Verhältnis, ausgedrückt
als %, der Änderung der optischen Dichte in jedem Reaktionsgemisch, enthaltend Avidin, zu derjenigen
des Reaktionsgemisches, das kein Avidin enthielt, wurde berechnet und ist in Tabelle II und F i g. 1 als
relative Cyclisierungsgeschwindigkeit angegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle II und in graphischer Form in
F i g. 1 der Zeichnungen angegeben.
Tabelle II | Zugesetzte | Relative Cycli |
Reaktions | Avidinmenge | sierungsgeschwin |
gemisch | digkeit | |
(Einheiten) | (%) | |
0,000 | 100 | |
1 | 0,005 | 96 |
2 | 0,010 | 93 |
3 | 0,045 | 84 |
4 | 0,090 | 68 |
5 | 0,120 | 51 |
6 | 0,180 | 8 |
7 | ||
In diesem Beispiel konnte gezeigt werden, daß die relative Cyclisierungsgeschwindigkeit des cyclischen
Reaktionssystems und damit die Aktivität des NAD in dem NAD-Biotin-Konjugat eine umgekehrte Funktion
ist der in dem spezifischen bindenden Reaktionsgemisch enthaltenen Avidinmenge.
Konkurrenz-Bindungs-Cyclisierungs-Bestimmung
für Biotin; Wirkung unterschiedlicher Gehalte an
Biotin auf die Cyclisierungsgeschwindigkeit
Das in diesem Beispiel angewandte Cyclisierungsreaktionüsystem
war das gleiche, wie in Beispiel 5
angegeben. Sieben spezifische Bindungsreaktionsgemische
wurden hergestellt jeweils mit einem Gesamtvolumen von 0,45 ml und jeweils enthaltend 0,12m
N.N-Bis-i-hydroxyä&ylglyciiAydrocUorid-Puffer,
pH 7,8, und 180 nm NAD-Biotin-Konjugat, entsprechend Beispiel 2. Sechs der Reaktionsgemische, d. h. die Nummern 1 bis 6 in Tabelle III, enthielten zusätzlich 0,11 Einheiten Avidin. Fünf der sechs Avidin enthaltenden Reatkionsgemische enthielten auch Biotin in den in Tabelle IH angegebenen Konzentrationen, d.h. die Gemische 2 bis 6 in Tabelle III.
pH 7,8, und 180 nm NAD-Biotin-Konjugat, entsprechend Beispiel 2. Sechs der Reaktionsgemische, d. h. die Nummern 1 bis 6 in Tabelle III, enthielten zusätzlich 0,11 Einheiten Avidin. Fünf der sechs Avidin enthaltenden Reatkionsgemische enthielten auch Biotin in den in Tabelle IH angegebenen Konzentrationen, d.h. die Gemische 2 bis 6 in Tabelle III.
Die Reaktionsgemische wurden 2 bis 3 h bei Raumtemperatur inkubiert Jedes der Reaktionsgemische
wurde mit einem wäßrigen Enzym/Substrat-Gemisch zusammengebracht durch Zugabe von 0,1 ml Im
Lithiumlactat, 0,05 ml 10mm Thiazolylblau in oxidierter Form und einer ausreichenden Menge 0,12m N,N-Bis-2-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, enthaltend 038 internationale Einheiten Riiülerherz-Milchsäure-Dehydrogenase
und 1,5 internationale Einheiten Schweineherz-Diaphorase auf ein Gesamt-Reaktionsvolumen
von 1 mL Die relative Bildungsgeschwindigkeit der reduzierten Form von Thiazolylblau wurde dann in
jedem der Reaktionsgemische bestimmt durch Messung der Gesamtänderung der optischen Dichte in jedem der
Gemische bei 570 nm innerhalb von 24 min in der ersten Stunde nach der Zugabe des Enzym/Substrat-Gemisches.
Das Verhältnis, ausgedrückt in % dieser Änderung der optischen Dichte, in jedem Reaktionsgemisch,
enthaltend Biotin, zu derjenigen in dem Reaktionsgemisch, das weder Biotin noch Avidin
enthielt, wurde berechnet und ist in Tabelle III und Fig.2 als relative Cyclisierungsgeschwindigkeit angegeben.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III und in graphischer Form in F i g. 2 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
(nm)
Relative Cyclisierungsgeschwin
digkeit
digkeit
80
160
22
35
35
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
(mn)
Reiative Cyclisierungsgeschwin
digkeit
digkeit
4
5
6
5
6
320
400
800
400
800
63
80
92
80
92
In diesem Beispiel konnte gezeigt werden, daß die relative Cyclisierungsgeschwindigkeit des Reaktionssystems
und damit die Aktivität des NAD in dem NAD-Biotin-Konjugat eine direkte Funktion war der in
dem spezifisch bindenden Reaktionsgemisch vorhandenen Biotinmenge.
Direktes Bindungs-Cyclisierungsverfahren zur
Bestimmung von Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl
und Derivaten davon
Das Cyclisierungs-Reaktionssystem in diesem Beispiel war das gleiche, wie in Beispiel 5 angegeben. Acht
spezifisch bindende Reaktionsgemische von jeweils 0,6 ml wurden hergestellt, jeweils enthaltend 0,12m
N.N-Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer, pH 7,8,
und die in Tabelle IV angegebenen Mengen und Konzentrationen an NAD, NAD-2,4-Dinitrophenyl-Konjugat,
entsprechend Beispiel 3, Antiserum zu 2,4-Dinitrophenyl und Nicotinamidmononucleotid
(NMN). Die Reaktionsgemische wurden 3 bis 4 h bei Raumtemperatur inkubiert Jedes Reaktionsgemisch
wurde mit einem wäßrigen EnzynVSubstrat-Gemisch zusammengebracht durch Zugabe von 0,1 ml Im
Lithiumlactat, 0,05 ml 10mm Thiazolylblau in oxidierter Form und einer ausreichenden Menge 0,12m N,N-Bishydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, enthaltend 0,38 internationale Einheiten Rinderherz-Milchsäuredehydrogenase
und 1,5 internationale Einheiten Schweineherz-Diaphorase, um ein Gesamtreaktionsvolumen
von 1 ml zu erhalten. Die relative Geschwindigkeit der Bildung der reduzierten Form von Thiazolylblau
wurde in jedem der Reaktionsgemische bestimmt durch Messung der Gesamtänderung der optischen
Dichte in jedem Reaktionsgemisch bei 570 nm innerhalb von 24 min während der ersten Stunde nach Zugabe des
Enzym/Substrat Gemisches. Das gesamte Verfahren wurde doppelt durchgeführt und die Mittelwerte sind in
so Tabelle IV angegeben.
Reaktion NAD-Konzentration
(μτη)
NAD-2,4-dinitrophenyl-Konjugat-Konzentration
(nm)
NMN-Konzentration Antiserummenge
(μΐ)
Mittlere Zunahme
der optischen
Dichte
der optischen
Dichte
(570 nm)
1,75
1,75
1,75
1,75
1,75
1,75
1,75
290
290
290
290
100
100
100
100
100
100
100
0,005
0,164
0,608
0,699
0,275
0,648
0,021
0.037
0,164
0,608
0,699
0,275
0,648
0,021
0.037
Die Reaktion 1 war ein Vergleich und zeigt, daß in Abwesenheit von NAD und dem NAD-2,4-Dinitrophenyl-Konjugat
im wesentlichen keine Cyclisierung auftrat. Aus den Ergebnissen der Reaktion 2 geht
hervor, daß das NAD-2,4-Dinitrophenyl-Konjugat in dem enzymatisch en Cyclisierungssystem aktiv ist. Die
Ergebnisse der Reaktionen 3 und 5 zeigen, daß das Vorhandensein von Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl die
Cyclisierung von NAD hemmt. Wie aus den Ergebnissen der Reaktion 6 hervorgeht, wird eine solche Hemmung
umgekehrt durch Zugabe von NMN. Aus den Ergebnissen der Reaktionen 3 und 4 kann man ersehen,
daß die Cyclisierungsgeschwindigkeit in Gegenwart von NMN ungefähr 15% größer ist als in Abwesenheit
dieser Substanz. Dieses Ergebnis beruht vermutlich auf der Verunreinigung durch äußeres NAD, da andere
Messungen gezeigt haben, daß NMN die Cyclisierungsgeschwindigkeit in Abwesenheit von Antikörpern nicht
beeinflußt. Trotzdem enthält das Antiserum eine gewisse Aktivität, bezogen auf NAD selbst, die
gehemmt wird durch das Vorhandensein von NMN.
Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daß die Aktivität des NAD in dem NAD-2,4-DinitrophenyI-Konjugat,
bezogen auf das Cyclisierungsreaktionssystem, gemindert wurde in Gegenwart von Antikörper zu
2,4-Dinitrophenyl.
Konkurrenz-Bindungs-Cyclisierungs-Bestimmung
von 2,4-Dinitrobenzol und dessen Derivaten;
von 2,4-Dinitrobenzol und dessen Derivaten;
Wirkung verschiedener Gehalte an
N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat auf die
Cyclisierungsgeschwindigkeit
Das Cyclisierungsreaktionssystem, das in diesem Beispiel angewandt wurde, war das gleiche wie in
Beispiel 5 angegeben. Sieben spezifische Bindungsreaktionsgemische wurden hergestellt, jeweils mit einem
Gesamtvolumen von 0,6 ml und jeweils enthaltend 0,12m N.N-Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, 300 nm NAD-Dinitrophenyl-Konjugat, entsprechend Beispiel 3, und 50 μπι Nicotinamidmononucleotid.
Sechs der sieben Reaktionsgemische, d. h. die Gemische 1 bis 6 in Tabelle V, enthielten auch eine Menge an
Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl, die ausreichte, um die Cyclisierungsgeschwindigkeit des anderen Reaktionsgemisches um 85% zu hemmen. N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat,
ein Derivat von 2,4-Dinitrobenzol, das hergestellt worden war wie in Biochem. J. 42,287 (1948)
beschrieben, wurde zu fünf der sechs antikörperhaltigen Reaktionsgemische zugesetzt d. h. den Gemischen 2 bis
6 in Tabelle V, in den in der Tabelle angegebenen Konzentrationen.
Die Reaktionsgemische wurden ungefähr 4 h bei Raumtemperatur inkubiert Jedes Reaktionsgemisch
wurde mit einem wäßrigen Enzym/Substrat-Gemisch zusammengebracht durch Zugabe von 0,1 ml Im
Lithiumlactat, 0,05 ml 10mm Thiazolylblau in oxidierter
Form und einer ausreichenden Menge 0,12m N,N-Bishydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,8, enthaltend 0,38 internationale Einheiten Rinderherz-Milchsäuredehydrogenase
und 1,5 internationale Einheiten Schweineherzdiaphorase, um ein Gesamtvolumen von
1 ml zu erhalten. Die relative Bildungsgeschwindigkeit der reduzierten Form von Thiazolylblau wurde in jedem
ίο der Reaktionsgemische bestimmt durch Messung der
Gesamtänderung der optischen Dichte in jedem der Gemische bei 570 nm innerhalb der ersten 24 Minuten
während der ersten Stunde nach Zugabe des Enzym/ Substrat-Gemisches. Das Verhältnis, ausgedrückt in %,
dieser Änderung der optischen Dichte in jedem Reaktionsgemisch, enthaltend N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat
zu derjenigen des Reaktionsgemisches. enthaltend weder N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat
noch Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl, wurde berechnet und ist in Tabelle V und F i g. 3 als relative
Cyclisierungsgeschwindigkeit angegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle V und in graphischer Form in F i g. 3
der Zeichnungen angegeben.
25 Tabelle V Reaktionsgemisch
35 N-<2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat-Konzentration
(nm)
Relative Cyclisierungsgeschwin
digkeit
digkeit
17
42
83
166
415
16
19
30
35
41
76
19
30
35
41
76
40
45
50
55 Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daB
die relative Cyclisierungsgeschwindigkeit des Cyclisierungsreaktionssystems
und damit die Aktivität des NAD in dem NAD-Dinitrophenyl-Konjugat eine direkte Funktion war der Menge an N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat,
die in dem spezifischen Bindungsreaktionsgemisch vorhanden war.
Beispiel 10
Direktes
Bindungs-Biolumineszenz-Bestimmungsverfahren
für Avidin; Wirkung des Vorhandenseins
von Biotin auf die Spitzenlichtintensität
für Avidin; Wirkung des Vorhandenseins
von Biotin auf die Spitzenlichtintensität
Das Biolumineszenz-Reaktionssystem dieses Beispiels beruhte auf folgenden Gleichungen:
(c) NAD-Ligand + Äthanol y NADH-Ligand + Acetaldehyd
(d) NADH-Ligand + FMN*) + H®
dehydrogenase
NADH
dehydrogenase -> NAD-Ligand + FMNH2
(e) FMNH2 + langkettiger Aldehyd + O2
*) Flavinmononucleotid.
jge Säure + H2O + hv
Eine Licht erzeugende Lösung zur Durchführung der Reaktionen (d) und (e) wurde folgendermaßen hergestellt.
Ein Reagensgemisch wurde hergestellt, enthaltend 0,13m Phosphatpuffer, pH 7,0, 0,67 Gew.-%
Rinderserumalbumin, 15,7 μπι Flavinmononucleotid (FMN), enthaltend 13,3mm Natriumacetat, und dieses
Gemisch in der Dunkelheit bei -20° C aufbewahrt. Eine Emulsion von 5 μΐ Dodecanal in 5 μΐ Wasser wurde an
dem Tag hergestellt, an dem die lichtentwickelnde Lösung angewandt werden sollte. Lyophilisierte Luciferase,
extrahiert aus Photobacterium fisheri (Worthington Biochemical Corp., Freehold, New Jersey) wurde zu
0,013m Phosphatpuffer, pH 7,3, bis zu einer Konzentration von 20 mg/ml zugegeben. Nach 30 min wurde die
entstehende Suspension mit 1500 g 10 min zentrifugiert
und die Perle verworfen. Die lichtentwickelnde Lösung wurde dann 5 min vor Anwendung hergestellt durch
Zusammengeben von 75 μΐ des Reagensgemisches, 5 μΐ
Dodecanalemulsion und 20 μΐ Luciferaselösung.
Um das durch die Reaktion (b) gebildete Licht nachzuweisen, wurde ein Photometer konstruiert,
bestehend aus einem Photodetektor und einer 6x50-mm-Küvette in einer lichtintegrierenden Kugel,
so daß das in der Küvette gebildete Licht auf den Photodetektor reflektiert wurde. Das durch den
Photodetektor gebildete elektronische Signal wurde auf einen Streifenrecorder übertragen. Die Spitzenlichtintensität,
wie der Ausdruck hier verwendet wird, wurde
aus der Kurve des Schreibers bestimmt und in willkürliche Einheiten entsprechend den Teilungen des
Papiers bezeichnet.
Es wurden neun verschiedene spezifische Bindungs-Reaktionsgemische
hergestellt mit jeweils einem Gesamtvolumen von 0,2 ml und jeweils enthaltend 0,1m
Tris-(hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid-Puffer, pH 8,0,0,01m Semicarbazidhydrochlorid und jeweils die
Mengen oder Konzentrationen, die in Tabelle VI angegeben sind an Äthanol, NAD, NAD-Biotin-Konjugat
entsprechend Beispiel 2, Biotin und Avidin. Die Reaktionsgemische wurden 10 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wurden 0,025 internationale Einheiten Alkoholdehydrogenase zu jedem Reaktionsgemisch gegeben, um die Reduktionsreaktion einzuleiten.
Semicarbazid reagierte mit dem Acetaldehyd, der in Reaktion (c) entstand unter Bildung eines Semicarbazone
und führte damit die Reaktion (c) in die gewünschte Richtung.
Die Reaktionsgemische wurden ungefähr 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. 10 μΐ jedes Reaktionsgemisches
wurden dann in eine einzelne Küvette eingespritzt, die in dem oben beschriebenen Photometer
angebracht war und 100 μΐ der vorher hergestellten lichterzeugenden Lösung enthielt, die vorher 2 bis 3 min
bei 280C inkubiert worden war. Die Ergebnisse sind in
Tabelle VI angegeben.
Tabelle VI | Äthanolkonzen- | NAD-Konzen- | NAD-Biotin- | Biotinkonzen- | Avidinaktivität | Spitzenlicht- |
Reaktion | traüon | tration | Konjugat-Kon- | tration | intensität | |
zentration | ||||||
(m) | (nm) | (nm) | (nm) | (Einheiten) | ||
— | 375 | _ | — | _ | 2 | |
1 | 0,6 | 375 | - | - | - | 136 |
2 | 0,6 | 375 | - | - | 0,054 | 140 |
3 | - | - | 343 | - | - | 2 |
4 | 0,6 | - | 343 | - | - | 56 |
5 | 0,6 | - | 343 | - | 0,054 | 15 |
6 | - | - | 343 | 200 | 0,054 | 5 |
7 | 0,6 | - | 343 | 200 | 0,054 | 32 |
8 | 0,6 | - | 343 | 200 | — | 52 |
9 | ||||||
Die Reaktionen 1, 4 und 7 waren Vergleiche und zeigen, daß in Abwesenheit von Äthanol im wesentlichen
keine Reaktion eintrat. Die Ergebnisse der Reaktion 5 zeigen, daß das NAD-Biotin-Konjugat in
dem Biolumineszens-Reaktiohssystern aktiv ist Aus den
Ergebnissen der Reaktionen 5 und 6 kann man sehen, daß das Vorhandensein von Avidin in dem Reaktionsgemisch
die Menge an entstehendem Licht hemmt. Aus einem Vergleich der Ergebnisse der Reaktionen 6 und 8
sieht man, daß das Vorhandensein von freiem Biotin die Lichtbildung hemmt mit zunehmender Konzentration
an Biotin in dem Reaktionsgemisch. Die Reaktionen 2 und 3 zeigen, daß Avidin die Aktivität von freiem NAD
nicht hemmt und die Reaktionen 5 und 9 zeigen, daß das Vorhandensein von Biotin allein die Aktivität des
N AD-Biotin-Konjugats nicht angreift.
Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daß die Aktivität des NAD in dem NAD-Biotin-Konjugat,
bezogen auf das Biolumineszensreaktionssystem, abnahm in Gegenwart von Avidin und daß die Stärke
dieser Abnahme der Aktivität verringert wurde durch das zusätzliche Vorhandensein von Biotin.
Beispiel 11
" Konkurrenz-Bindungs-Biolumineszenz-Bestimmung
von Biotin; Wirkung unterschiedlicher Gehalte von Biotin auf die Spitzenlichtintensität
Das in diesem Beispiel angewandte Biolumineszenz-Reaktionssystem war das gleiche wie im Beispiel 10
angegeben. Es wurden sieben spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen
von 0,2 ml und jeweils enthaltend 0,1m Tris-(hydroxymethyl)-aniinomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, 0,6m Äthanol, 0,01m Semicarbazidhydrochlorid,
343 nm NAD-Biotin-Konjugat entsprechend Beispiel 2, 0,025 internationale Einheiten Alkoholdehydrogenase
und 0,055 Einheiten Avidin. Biotin wurde zu sechs der
sieben Reaktionsgemische, und zwar die Nummern 2 bis 7 in Tabelle VII, in den dort angegebenen Konzentrationen
zugegeben. Die Reihenfolge und Art der Zugabe war die gleiche wie in Beispiel 10 angegeben.
Die Reaktionsgemische wurden ungefähr 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Jeweils 10 μΐ jedes Reaktionsgemisches
wurden in eine einzelne Küvette injiziert, die in dem in Beispiel 10 beschriebenen
Photometer angebracht war und 100 μΐ einer lichterzeugenden
Lösung, die entsprechend Beispiel 10 hergestellt und 2 bis 3 min bei 28° C inkubiert worden war, enthielt.
Das gesamte Verfahren wurde doppelt durchgeführt und die mittleren Ergebnisse sind in Tabelle VII und in
graphischer Form in Fig.4 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
(nm)
Mittlere Spitzenlichtintensität
or
25
50
100
150
200
300
50
100
150
200
300
36
44
57
79
90
97
104
44
57
79
90
97
104
HN NH
Ο—C— (CHi)4-
Umbelliferon-Biotin-Konjugat
(maximale Fluoreszens bei 378 nm)
(maximale Fluoreszens bei 378 nm)
10
15
25
Tabelle VIII in den in der Tabelle angegebenen Konzentrationen zugegeben und zu jedem der sechs
Reaktionsgemische wurde auch eine Menge an Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl zugegeben, die ausreichte, um
die Spitzenlichtintensität auf 39% derjenigen herabzusetzen, die in Abwesenheit von N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat
und Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl gebildet wurde.
Die Reaktionsgemische wurden 3 h bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurden 0,025 internationale
Einheiten Alkoholdehydrogenase zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, um die Reduktionsreaktion einzuleiten.
Die Reaktionsgemische wurden dann ungefähr 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurden
jeweils 10 μΐ jedes Reaktionsgemisches in eine einzelne
Küvette injiziert, die in dem in Beispiel 10 beschriebenen Photometer angebracht war, enthaltend 100 μΐ
einer lichterzeugenden Lösung, die entsprechend Beispiel 10 hergestellt worden war und vorher 2 bis
3 min bei 28° C inkubiert worden war. Das gesamte Verfahren wurde zweimal durchgeführt und das Mittel
der Ergebnisse ist in Tabelle VIII und in graphischer Form in F i g. 5 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
30
40
Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daß die Stärke der Spitzenlichtintensität, die durch das
Biolumineszensreaktionssystem erzeugt wurde und damit die Aktivität des NAD in dem NAD-Biotin-Konjugat
eine direkte Funktion war der in dem spezifischen Bindungs-Reaktionsgemisch vorhandenen Biotinmenge.
Beispiel 12
Konkurrenz-Bindungs-Biolumineszenz-Bestimmung
von 2,4-Dinitrobenzol und dessen Derivaten;
von 2,4-Dinitrobenzol und dessen Derivaten;
Wirkung verschiedener Gehalte an
N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat auf die
Spitzenlichtintensität
Das in diesem Beispiel angewandte Biolumineszenz-Reaktionssystem war das gleiche, wie in Beispiel 10
angegeben. Es wurden sieben spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen
von 0,1 ml und jeweils enthaltend 0,1m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, so 0,01m Sernicarbazidhydrochlorid 0.6m Äthanol. 35 μπι
Nicotinamidmononucleotid und 367 nm NAD-Dinitrophenyl-Konjugat,
entsprechend Beispiel 3. N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat
wurde zu sechs von sieben Reaktionsgemischen, nämlich die Nummern 2 bis 7 in
N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat-Konzentration
(μπι)
Mittl. Spitzenlichtintensität
0,00
0,125
0,25
0,50
0,75
1,00
1,50
14 17 20 22 24 27 28
Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daß die Stärke der Spitzenlichtintensität, die durch das
Biolumineszenzreaktionssystem gebildet wurde und damit die Aktivität des NAD in dem NAD-2,4-Dinitrophenyl-Konjugat
eine direkte Funktion ist der Menge an N-(2,4-Dinitrophenyl)-6-aminocaproat in der spezifischen
Bindungsreaktion.
Spezifische Bindungsbestimmung für Bioiin und Avidin unier Anwendung eines
Enzymsubstrats als Markierungssubstanz
Das spezifische Bindungs-Bestimmungssystem dieses Beispiels beruhte auf der folgenden Reaktion:
Esterase
O Οθ
ν°νΛ
H2O, PH 8,0 I Jl J + Η® + Biotin
(maximale Fluoreszens bei 448 nm)
Es wurden zehn verschiedene Bindungs-Reaktionssysteme
hergestellt, jeweils in einem Gesamtvolumen von 0,3 ml und jeweils enthaltend 0,1m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, und die in Tabelle IX angegebenen Mengen oder Konzentrationen
an Umbelliferon-Biotin-Konjugat entsprechend Beispiel 4, Biotin und Avidin. Die Reaktionsgemische
wurden 1 bis 3 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktionsgemische 2 bis 10 in Tabelle IX enthielten
auch 0,26 internationale Einheiten Rinderleber-carboxylat-hydrolase
(Esterase). Die relative Reaktionsgeschwindigkeit in jedem der Reaktionsgemische wurde
dann bestimmt durch Überwachung der jeweils entstehenden Fluoreszens bei 448 nm mit einem
Fluorometer, Modell 111 Turner (G. K. Turner Assoc, 2524 Pulgas Street, PaIo Alto, California), das eingestellt
war auf eine Anregung bei 364 nm. Das durch das Fluorometer erzeugte elektronische Signal wurde auf
einen Papierstreifenschreiber übertragen und die pro min erzeugte Fluoreszens aus der Schreiberkurve
gemessen und in willkürlichen Einheiten auf der Grundlage der Papiereinteilung bewertet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle IX angegeben.
Tabelle IX | Esterase | Umbelliferon-Biotin- | Biotin-Konzentration | Avidin-Aktivität | Äderung der |
Reaktion | Konjugat-Konzen- | Fluoreszens je min. | |||
tration | |||||
(I.E.) | (nm) | (nm) | (Einheiten) | ||
_ | 730 | _ | _ | 0,000 | |
1 | 0,26 | 365 | - | - | 0,077 |
2 | 0,26 | 730 | - | - | 0,145 |
3 | 0,26 | 730 | - | 0,0022 | 0,103 |
4 | 0,26 | 730 | - | 0,022 | 0,058 |
5 | 0,26 | 730 | - | 0,055 | 0,000 |
6 | 0,26 | 730 | - | 0,033 | 0,027 |
7 | 0,26 | 730 | - | 0,033 | 0,026 |
8 | 0,26 | 730 | 670 | 0,033 | 0,057 |
9 | 0,26 | 730 | 1340 | 0,033 | 0,115 |
10 | |||||
Die Reaktion 1 war ein Vergleich und zeigte, daß in Abwesenheit von Esterase keine Reaktion eintritt. Die
Ergebnisse der Reaktionen 2 und 3 zeigen, daß das Umbelliferon-Biotin-Konjugat in der enzymatischen
Reaktion wirksam ist und ein Vergleich der Ergebnisse mit denjenigen der Reaktionen 4 bis 8 zeigt, daß das
Vorhandensein von Avidin die Reaktionsgeschwindigkeit proportional zu der in dem Reaktionsgemisch
vorhandenen Avidinmenge hemmt Ein Vergleich der Ergebnisse der Reaktionen 8, 9 und 10 zeigt, daß die
Stärke der Hemmung der Reaktionsgeschwindigkeit durch Avidin eine direkte Funktion ist der in dem
Reaktionsgemisch vorhandenen Biotinmenge.
Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daß die Geschwindigkeit der durch die Esterasereaktion
erzeugten Fluoreszenz und damit die Substrataktivität des Umbelliferon-Biotin-Konjugats herabgesetzt wurde
durch das Vorhandensein von Avidin und daß die Stärke dieser Aktivitätsverminderung verringert wurde durch
das Vorhandensein von Biotin.
Herstellung von
2,4-Dinitrophenyl-Fluorscein-KonjugaL
2,4-Dinitrophenyl-Fluorscein-KonjugaL
Fluorescein-3',6'-bis-[6-(2,4-dinitroanüino)hexanoat]
Eine Lösung von 1,5 g (5 mMol) 6-(2,4-Dinitroanilino)-hexansäure
wurde durch 15 min lange Umsetzung mit 10 ml warmem Thionylchlorid und anschließendes
Kühlen und Verdünnen mit 20 ml Hexan in das Säurechlorid umgewandelt. Das entstehende feste
Säurechlorid wurde abfiltriert und nach sorgfältigem Trocknen zu 600 mg Dinatriumsalz von Fluorescein in
10 ml trockenem Aceton gegeben. Nach 5 h langem Sieden unter Rückfluß wurde die Reaktion durch
Zugabe von 2 ml Wasser und 5 ml Aceton abgebrochen.
Nach 30 min bei 25° C wurde das Gemisch zur Trockene
eingedampft und der Rückstand zwischen Äthylacetat und wäßriger Natriumbicarbonatlösung verteilt. Die
organische Phase wurde abgetrennt und mit l°/oiger wäßriger Schwefelsäure gewaschen, über wasserfreiem
so Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft Das rote Ol wurde über 60 g Silicagel 60 (E. Merck, Darmstadt)
mit 2ö% Aceton in Tetrachiorkohienstoff als Eiuens Chromatographien. Die 1,2 g unreiner Bis-ester wurden
erneut über 60 g Silicagel mit Hilfe von 10% Aceton in Tetrachlorkohlenstoff Chromatographien. Die entsprechenden
Fraktionen wurden zusammengegeben und eingedampft, wobei man 180 mg eines gelben glasartigen
Feststoffes erhielt
Analyse
Die Synthese umfaßte grundsätzlich die Umsetzung des Säurechlorids von 6-(2,4-Dinitroanilino)hexansäure
mit dem Dinatriumsalz von Fluorescein. 6-(2,4-Dinitroanilino)hexansäure
wurde nach dem in Biochem. J. 42, 287—94 (1948) angegebenen Verfahren hergestellt
Berechnet für
C44H38N6O15
Gefunden
59,33
60,92
60,92
4,30
4,35
4,35
9,43
6,65
6,65
Das Infrarot-Spektrum zeigte die erwartete Ester-Carbonyl-Streckabsorption
bei 1765 cm-'.
61 62
Beispiel 15
Spezifische Bindungsverfahren für Derivate von 2,4-Dinitrophenyl und Antikörpern dazu unter
Verwendung eines Enzymsubstrats (modifiziertes Fluorescein) als Markierungssubstanz
Das in diesem Beispiel angewandte spezifische Bindungs-Bestimmungs-System beruht auf der folgenden
Reaktion.
2,4-Dinitrophenyl-fluorescein-Konjugat
Oe ΘΟ
Esterase
H2O, pH 7,0
+ andere Produkte
(maximale Fluorescens bei 510 nm)
O2N
A. Direkte Bindungs-Fluoreszenz-Bestimmung von
Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl; Wirkung
Antikörper zu 2,4-Dinitrophenyl; Wirkung
verschiedener Gehalte an
Antikörper auf die Reaktionsgeschwindigkeit
Antikörper auf die Reaktionsgeschwindigkeit
Es wurden sieben spezifische Bindungsreaktionsgemische
hergestellt und analysiert. Für jedes Reaktionsgemisch wurden 20 μΐ 1 μιτι 2,4-Dinitrophenyl-Fluorescein-Konjugat
(entsprechend Beispiel 14) in Dimethylsulfoxid mit einem Volumen-Antiserum zu 2,4-Dinkrophenyl,
wie in Tabelle X angegeben, und mit einem ausreichenden Volumen 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,0 um ein Gesamtvolumen von 2,0 ml zu erhalten, zusammengegeben. Die Hintergrundhydrolysegeschwindigkeit
für die Esterbindungen in dem Konjugat wurde 3 min für jedes Reaktionsgemisch
durch Bestimmung der Geschwindigkeit der Zunahme der Fluoreszenzintensität bei 510 nm nach dem
allgemeinen in Beispiel 13 beschriebenen Verfahren bestimmt mit einem Fluorometer, das ausgelegt war für
eine Anregung bei 470 nm. 10 μΐ 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,0, enthaltend 0,54 Einheiten Esterase Typ I (E. C. Nr. 3.1.1.1 der Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) wurden zu jedem
Reaktionsgemisch gegeben. Die entstehende Gesamtreaktionsgeschwindigkeit wurde auf die gleiche Weise
gemessen wie die Hintergrundhydrolysegeschwindig-
keit. Die Ergebnisse sind in Tabelle X angegeben. Die Geschwindigkeit der Hintergrundhydrolyse wurde
abgezogen von der Gesamtreaktionsgeschwindigkeit, um die Nettoreaktionsgeschwindigkeit zu erhalten, die
der esterasekatalysierten Reaktion zuzuschreiben ist. Die Beziehung zwischen der netto enzymkatalysierten
Reaktionsgeschwindigkeit und der Hintergrundhydrolysegeschwindigkeit im Alkalischen und der in dem
Reaktionsgemisch vorhandenen Serummenge ist in graphischer Form in der Fig.6 der Zeichnungen
angegeben.
Tabelle X | Antiserum- | Hintergrund- | Gesamt- |
Reaktions | menge | hydrolyse- | reaktions- |
gemisch | geschwin- | geschwin- | |
(μΐ) | digkeit | digkeit | |
0 | 0,02 | 2,68 | |
1 | 5 | 0,07 | 2,48 |
2 | 10 | 0,11 | 1,91 |
3 | 20 | 0,17 | 1,08 |
4 | 30 | 0,21 | 0,63 |
5 | 40 | 0,22 | 0,45 |
6 | 60 | 0,26 | 0,30 |
7 | |||
In diesem Teil des Beispiels konnte gezeigt werden, daß die Nettoreaktionsgeschwindigkeit der Hydrolysereaktion
eipe umgekehrte Funktion der Antikörpermenge zu dem Liganden 2,4-Dinitrophenyl ist die in
dem spezifischen Bindungsreaktionsgemisch vorhanden ist Es wurde ebenso gezeigt, daß die Reaktionsgeschwindigkeit
der Hintergrundhydrolysereaktion eine direkte Funktion ist der Menge an Antikörper, die in
dem spezifischen Bindungsreaktionsgemisch vorhanden ist ίο
B. Konkurrenzbindungs-Fluoreszenz-Bestimmung von
Derivaten von 2,4-Dinitrophenyl;
Wirkung verschiedener Gehalte an
2,4-Dinitrophenyl-jJ-Alanin auf die ]
Reaktionsgeschwindigkeit
Es wurden zehn spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt jeweils mit einem Gesamtvolumen von
2,0 ml und jeweils enthaltend 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 7,0 und 2,4-Dinitrophenyi-/?-
alanin, hergestellt entsprechend dem in J. Amer. Chem. Soa 76,1328 (1954) beschriebenen Verfahren, in den in
der Tabelle XI angegebenen Konzentrationen. Zu neun der zehn Reaktionsgemische, d. h. den Nummern 2 bis
10 in Tabelle XI wurde eine Menge an Antiserum gegen
2,4-Dinitrophenyl zugegeben, die ausreichte, um die Geschwindigkeit der esterasekatalysierten Reaktion in
dem anderen Gemisch, d.h. bei Nr. 1, um 60% herabzusetzen. Nach dem Vermischen wurden 20 μΐ
1 pm 2,4-Dinitrophenyl-Fluorescein-Konjugat (entsprechend
Beispiel 14) in Dimethylsulfoxid zu jedem Reaktionsgemisch zugegeben. 10 μΐ 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinhydiochlorid-Puffer,
pH 7,0, enthaltend 0,54 Einheiten Esterase Typ I (ECNr. 3.1.1.1 der Sigma
Chemical Co, St. Louis, Missouri) wurden zu jedem Reaktionsgemisch gegeben. Die entstehende Reaktionsgeschwindigkeit
wurde wie im Teil A dieses Beispiels beschrieben, gemessen. Der Prozentsatz der Geschwindigkeit der Reaktionen 2 bis 10 zu demjenigen
der Reaktion 1 (kein Antikörper vorhanden) wurde berechnet Die Ergebnisse sind in Tabelle Xl und in
graphischer Form in F i g. 7 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
2,4-Dinitrophenyl-jS-alanin-Konzentration
(nm)
Reaktionsgeschwin
digkeit
digkeit
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0
0
5
0
5
10
20
30
50
75
100
150
2,78
1,04
1,01
1,04
1,24
1,51
1,54
1,80
1,85
2,33
1,04
1,01
1,04
1,24
1,51
1,54
1,80
1,85
2,33
37
36
37
45
54
56
65
67
84
36
37
45
54
56
65
67
84
C. Konkurrenz-Bindungs-photometrische-Bestimmung von Derivaten von 2,4-Dinitrophenyl;
Wirkung verschiedener Gehalte an
2,4-Dinitrophenyl-fJ-alanin auf die
Reaktionsgeschwindigkeit
Es wurden acht spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt jeweils mit einem Gesamtvolumen von
1,0 ml und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,0, und 2,4-DinitrophenyI-j3-alanin in den in Tabelle XII
angegebenen Konzentrationen. Zu sieben der tcht Reaktionsgemische, d. h. die Nummern 2 bis 8 in Tabelle
XII, wurde eine Menge an Antiserum gegen 2,4-Dinitrophenyl zugegeben, die ausreichte, um die Geschwindigkeit
der esterasekatalysierten Reaktion in dem anderen Gemisch, d. h. Nr. 1, um 82% herabzusetzen. Nach dem
Vermischen wurden 10 μ] 0,1mm 2,4-Dinitrophenyl-Fluorescein-Konjugat
(entsprechend Beispiel 14) in Dimethylsulfoxid zu jedem Reaktionsgemisch zugegeben.
20 μΐ 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,0, enthaltend 2,16 internationale Einheiten Esterase Typ I (E. C. Nr. 3.1.1.1 der Sigma
Chemical Co., St Louis, Missouri) wurden dann zu jedem Reaktionsgemisch zugegeben. Die Änderung der
Absorption jedes Reaktionsgemisches bei 489 nm pro min wurde mit einem Gilford-2000-Spektrophotometer
überwacht. Die Ergebnisse sind in Tabelle XIl und in graphischer Form in F i g. 8 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
Prozentuale
Geschwindigkeit, bezogen auf Reaktion 1 -,0
Geschwindigkeit, bezogen auf Reaktion 1 -,0
55
60
In diesem Teil des Beispiels wurde gezeigt, daß die Reaktionsgeschwindigkeit der Hydrolysereaktion eine
direkte Funktion ist der Menge an 2,4-Dinitrophenyl-/?-
alanin in dem Reaktionsgemisch.
2,4-Dinitro-
phcnyl-jß-alanin-
Konzentration
(μιη)
Änderung der
Absorption
Absorption
1,25
2,5
5,0
7,5
10,0
12,5
10,0
12,5
0,0261
0,0047
0,0118
0,0131
0,0185
0,0202
0,0192
0,0223
0,0047
0,0118
0,0131
0,0185
0,0202
0,0192
0,0223
In diesem Teil des Beispiels wurde gezeigt daß die Reaktionsgeschwindigkeit eine direkte Funktion ist der
Menge an 2,4-Dinitrophenyl-j3-alanin in dem Reaktionsgemisch.
D.Konkurrenz-Bindungs-Fluoreszenz-Bestimmung
von Derivaten von 2,4-Dinitrophenyl;
von Derivaten von 2,4-Dinitrophenyl;
Anwendung einer
nichtenzymatischen N achweisreaktion
nichtenzymatischen N achweisreaktion
Das in diesem Teil angewandte spezifische Bindungs-Bestimmungssystem
war das gleiche wie in dem Diagramm 1 angegeben mit der Ausnahme, daß keine Esterase angewandt wurde, um die Hydrolyse der
Esterbindungen in dem Konjugat zu hydrolysieren.
Es wurden acht spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt jeweils mit einem Gesamtvolumen von
2 ml und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)-amino-methanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,5 und 2,4-Dinitrophenyl-ß-alanin in den in der Tabelle XIIl angegebenen
Konzentrationen. Zu jedem Resktionsgemisch
wurden 50 μΐ Antiserum zu 2,4-Dinitrophenyl gegeben.
Nach dem Vermischen wurden 20 μΐ 2 μΐη 2,4-Dinitrophenyl-Fluorescein-Konjugat
(entsprechend Beispiel 14) in Dimethylsulfoxid zu jedem Reaktionsgemisch gegeben und die entstehende Reaktionsgeschwindigkeit
entsprechend Teil A dieses Beispiels bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle XIIl
angegeben.
Tabelle XIII | 2,4-Dinitro- | Reaktions |
Reaktions | phenyl-jff-alanin- | geschwindigkeit |
gemisch | Konzentration | |
(nm) | ||
0 | 0,96 | |
1 | 12,5 | 0,94 |
2 | 31,2 | 0,84 |
3 | 62,5 | 0,78 |
4 | 94,0 | 0,70 |
5 | 125 | 0,59 |
6 | 187 | 0,57 |
7 | 250 | 0,53 |
8 | ||
Es konnte in diesem Teil des Beispiels gezeigt werden, daß die Hintergrundhydrolysegeschwindigkeit in Abwesenheit
von Esterase eine umgekehrte Funktion der in dem Reaktionsgemisch vorhandenen 2,4-Dinitrophenyl-/?-alaninmenge
war.
Beispiel 16
. Herstellung von Cortisol-Umbelliferon-Konjugat. Cortisol-21 -hemisuccinat-Umbellif eron
A. Cortisol-21 -hemmisuccinat
0,5 g Bernsteinsäureanhydrid wurden zu einer Lösung von 0,5 g Cortisol in 10 ml trockenem Pyridin gegeben
und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt Dann wurden 100 ml Wasser zugegeben und das Gemisch mit
100 ml Äthylacetat extrahiert Die organische Phase wurde einmal mit Wasser gewaschen und mit 100 ml
gesättigter Natriumbicarbonatlösung extrahiert Die
wäßrige Phase wurde abgetrennt und mit 10%iger Salzsäure auf einen pH-Wert von 4 angesäuert Der
entstehende Niederschlag wurde abfiltriert getrocknet und aus einem Hexan-Aceton-Gemisch umkristallisiert
ίο Man erhielt das gewünschte Zwischenprodukt (Fp. 171 bis 172° C).
B. Cortisol-Umbelliferon-Konjugat
50 mg Carbodiimid wurden zu einer Lösung von 100 mg des Zwischenproduktes entsprechend Teil A
dieses Beispiels in 3 ml trockenem Dimethylformamid gegeben und 30 min gerührt. Eine Lösung von 50 mg
7-Hydroxycumarin in 2 ml Dimethylformamid wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch über Nacht bei
Raumtemperatur gerührt Der entstehende Niederschlag wurde abfiltriert und verworfen. Zu dem Filtrat
:r> wurde Wasser zugegeben und das Gemisch mit
Äthylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde einmal mit Wasser gewaschen, abgetrennt mit wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet filtriert und unter Vakuum zur Trockne eingedampft Der Rückstand
wurde aus einem Aceton-Hexan-Gemisch umkristallisiert. Man erhielt das gewünschte Konjugat (Fp. 126° C).
Beispiel 17
Spezifische Bindungsbestimmung für Cortisol
unter Verwendung eines
Enzymsubstrats (modifiziertes Umbelliferon)
Enzymsubstrats (modifiziertes Umbelliferon)
als Markierungssubstanz.
Das spezifische Bindungsbestimmungssystem dieses Beispiels beruhte auf der folgenden Gleichung:
Cortisol-Umbelliferon-Konjugat
Es wurden acht spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von
2 ml und jeweils enthaltend 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycin-hydrochlorid-Puffer,
pH 8,5, und Cortisol in den in Tabelle XIV angegebenen Konzentrationen. Zu sieben
der acht Reaktionsgemische, bezeichnet mit den Nr. 2 bis 8 in Tabelle XIV, wurde eine Menge an Antiserum
gegen Cortisol zugegeben, die ausreichte, um die Geschwindigkeit der esterasekatalysierten Reaktion in
dem anderen Reaktionsgemisch, d. h. Nr. 1, um 70% zu hemmen. Nach dem Vermischen wurden 20 μΐ 2 μΐη
Cortisol-Umbelliferon-Konjugat (entsprechend Beispie! 16) in 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 8,5, zu jedem Reaktionsgemisch zugegeben. Nach erneutem Vermischen wurden 15 μΐ Schweineesterase
(0,81 Einheiten pro ml) zu jedem Reaktionsgemisch gegeben. Die entstehend? Reaktionsgeschwindigkeit
wurde in jedem Re:4;lion.sgein:',ch ähnlich wie in
Beispiel 1 ( beschriebe;], im ii!<!sseu. i):t- Ergebnisse sind
in Tabelle X! V angegeben.
Esterase
H2O, pH 8,5 | 55 | 1 | UlllUCllllCIUU. | Reaktions |
Tabelle XIV | 2 | geschwindigkeit | ||
3 | ||||
Reaktions | 4 | Cortisolkon | ||
gemisch | bO 5 | zentration | 0,0838 | |
6 | (nm) | 0,0256 | ||
7 | 0,0296 | |||
8 | O | 0,0306 | ||
O | 0,0381 | |||
2,5 | 0,0408 | |||
10 | 0,0654 | |||
20 | 0.0603 | |||
30 | ||||
50 | ||||
100 | ||||
In diesem Beispiel wurde gezeigt, daB die Reaktionsgeschwindigkeit
eine direkte Funktion war der in dem Reaktionsgciiusch vorhandenen Cortisolmenge.
Beispiel 18
Herstellung von
2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat(6-Derivat)
N6-[2-(2,4-Dinitrophenyl)aminoäthyl]-
adenosin-5'-triphosphat
A. N6-(2-Aminoäthyl)-adenosin-5' monophosphat
2 g (7 mMol) 6-Chlorpurin-ribosid (Sigma Chemical
Co., St Louis, Missouri) wurden mit 17 ml Triäthylphosphat
gerührt und mit Phosphorylchlorid in Gegenwart von Wasser umgesetzt (Chem. Scrip, 19, 165 bis 170
(1972)). Nach Hydrolyse des Phosphodichloridats wurden 9,5 ml Äthylendiamin (140 mMol) zugegeben
und 3 h bei Raumtemperatur umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser auf 4 1 verdünnt und mit
Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 12 gebracht. Diese Lösung wurde durch eine 5 χ 30 cm-Säule von
Dowex 1 χ 8 (Bio-Rad Laboratories, Richmond, CaIifornien) in Acetatform geleitet. Dann wurde die Säule
mit 3 1 0,01 m Ammoniumchloridlösung gewaschen und das Chromatogramm mit einem linearen Gradienten,
gebildet durch 31 Wasser und 31 Im Essigsäure,
entwickelt Eine isolierte Spitze eines UV-absorbierenden Materials, die zwischen 1800 und 2050 ml mit dem
Gradienten eluiert worden war, wurde auf ungefähr 25 ml unter Vakuum eingedampft. Während diese
Lösung über Nacht bei 7° C stand, bildeten sich weiße Kristalle, die gesammelt und getrocknet wurden. Man
erhielt das Produkt in 65%iger Ausbeute.
Eine Probe wurde aus heißem Wasser zur Analyse umkristallisiert.
Analyse
Berechnet für 33,8 5,45 19,7
C12H19N6O7P · 2H2O
Gefunden 34,3 5,22 19,7
Getrennte Dünnschichtchromatogramme, die mit zwei Lösungsmittelsystemen entwickelt wurden, wobei
das erste aus vier Teilen 0,5 m Ammoniumacetat zu einem Teil Äthanol und das zweite aus drei Teilen
Isobuttersäure zu 5 Teilen 1 m Ammoniumhydroxid bestand, zeigten jeweils eine Komponente, die die
Floureszenz auslöschte und mit Ninhydrin reagierte. Die Verbindung in 0,1 η Salzsäure besaß ein Absorptionsmaximum
bei 264 nm und der millimolare Extinktionskoeffizient war 17,7 und die spektralen Eigenschaften
charakteristisch für N6-alkylierte Adenosinderivate.
B. N6-[2-(2,4- Dinitrophenyl)aminoäthy I]-adenosin-5'-monophosphat
250 mg N6-(2-Aminoäthyl)adenosin-5'-monophosphat
(0,65 mm), entsprechend Teil A dieses Beispiels, wurden in 20 ml Wasser bei einem pH-Wert von 8
gelöst. Dann wurden 168 mg Natriumbicarbonat zugegeben und anschließend 0,2 ml l-Fluor-2,4 dinitrobenzol
(1,58 mMol) in 2 ml Äthanol. Das Reaktionsgemisch wurde in der Dunkelheit bei Raumtemperatur 4 h
gerührt und dann weitere 0,1 ml l-Fluor-2,4-dinitrobenzol
in 1 ml Äthanol zugegeben. Nachdem das Reaktionsgemisch über Nacht gerührt worden war. wurde es mit
Salzsäure auf einen pH-Wert von 2,0 gebrach! und in 200 ml Äthanol gegossen. Der entstehende Niederschlag
wurde in 200 ml Wa .scr gelöst und diese Lösung
mit Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert v>n 8
gebracht und über eine 2,5 χ 30 cm-Sau!e von DEAE-Cellulose in Bicarbonatform (Reeve Angel, Clifton, New
Jersey) Chromatographien. Das Chromatogramm wurde mit einem linearen Gradienten entwickelt, der
gebildet worden war durch 1,5 1 Wasser und 1,5 1 0.7 m Ammoniumbicarbonat Eine Hauptspitze einer gelben
Substanz, die das UV-Licht absorbierte, wurde zwischen 1200 und 1500 ml des Gradienten eluiert. Ammoniumbicarbonat
wurde durch wiederholtes Eindampfen zur
ίο Trockene entfernt wobei man das gewünschte Produkt
in 40%iger Ausbeute erhielt. Dieses Produkt wanderte als einzelner gelber Punkt in Dünnschichtchromatogrammen,
die entwickelt wurden mit den beiden in Teil A erwähnten Lösungsmitteln und auf einem Epichlorhy-
!5 drintriäthanolamin-Anionenaustauscher-Papier, das enrwickelt wurde mit 0,25 m Natriumacetat-Essigsäure-Puffer,
pH 5,0. In 0,02 η Salzsäure besaß das Produkt optische Absorptionsmaxima bei 264 nm und 363 nm
mit millimolaren Extinktionskoeffizienten von 21,8 bzw.
2() 14,2.
C. 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
N6-[2-(2,4-Dinitrophenyl)aminoäthyl]adenosin-5'-monophosphat
(entsprechend Teil B dieses Beispiels) (0,3 mMol) wurde durch Chromatographie über eine
1,5 χ 20cm-Säu!e mit Dowex 50 χ 2 in Pyridinform (Bio-Rad Laboratories, Richmond, Californien) in das
Pyridinsalz umgewandelt. Die gelbe auslaufende Flüssigkeit wurde zur Trockene eingedampft und !5 ml
Dimethylformamid und 0,3 mMol Tri-n-butylamin zugegeben. Das Gemisch wurde zur Trockene eingedampft
und der Rückstand weiter durch wiederholtes Eindampfen getrocknet. Das als Zwischenprodukt auftretende
Monophosphat wurde dann nach dem in J. Amer. Chem.
Soc, 87, 1785 bis 1788 (1965) angegebenen Verfahren in
das Triphosphat umgewandelt. Die Reaktionsprodukte, die in Dimethylformamid löslich waren, wurden zu
250 ml Wasser zugegeben, das auf einen pH-Wert von 8,0 eingestellt wurde. Diese Lösung wurde durch eine
2,5 χ 58 cm Säule von DEAE-Cellulose in der Bicarbonatform
geleitet und das Chromatogramm mit einem linearen Gradienten entwickelt, der gebildet worden
war mit 3 1 Wasser und 3 1 0,5 m Ammoniumcarbonat. Die zuerst eluierte Spitze eines gelben Materials wurde
als das Diphosphatderivat identifiziert. Eine zweite Spitze eines gelben Materials, die zwischen 4,15 und 4,4 1
des Gradienten eluiert wurde, wurde zur Trockene eingedampft, wobei man das gewünschte Konjugat in
2O°/oiger Ausbeute erhielt, bei dem es sich durch die
ίο Analyse zeigte, daß es 3,0 Phosphatreste pro Riboserest
enthielt.
Beispiel 19
Herstellung von
2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat (8-Derivat)
8-[2-(2,4-Dinitrophenyl)aminoäthyl]amino
adenosin-5'-triphosphat
adenosin-5'-triphosphat
A. 8-(2-Aminoäthyl)aminoadenosin-5'-monophosphat
W) Ein Reaktionsgemisch, bestehend aus 2,2 mMol
8-Bromadenosin-5'-monophosphat (hergestellt entsprechend Arch. Biochem. Biophys. 163, 561 bis 569 (1974)),
66 mMol Äthylendiamin und 25 ml Wasser wurde in ein^m ölbad ? h auf 1400C erwärmt. Das abgekühlte
·-.-, Gemisch wui-Je mit Natriumhydroxid auf einen
pH-Wert von 11,5 gebracht und auf e:ne 2,5 χ 55 cm-Säule
von Dowex 1 χ 8 (0,037 bis 0,074 mm, 20(1 bis 400
mesh, nicj'bonatform) gegeben. Die Siuile wurde mit
300 ml Wasser gewaschen und dann mit einem linearen Gradienten, der gebildet worden war aus 3 1 Wasser und
3 1 0,5 m Ammoniumbicarbonatlösung. Die Absorption der auslaufenden Flüssigkeit bei 254 nm wurde überwacht
und eine Hauptspitze eines absorbierenden Materials wuni.· zwischen 4,6 und 5,8 1 des Gradienten
eluiert.
Das Ammoniumbicarbonat wurde durch wiederholtes Eindampfen (5 χ je 20 bis 30 ml Wasser) zur Trockene
unter Vakuum entfernt und der verbleibende Rückstand in 20 ml Wasser unter Zugabe von Ammoniumhydroxid
auf einen pH-Wert von 8,0 gelöst. Die Lösung wurde filtriert, auf einem pH-Wert von 5,0 mit Ameisensäure
eingestellt und 1 Tag bei 5° C stehengelassen. Die entstehenden Kristalle wurden gesammelt, bei einem
pH-Wert von 8,0 gelöst und erneut bei einem pH-Wert von 5,0 auskristallisiert. Die Ausbeute an dem
gewünschten Zwischenprodukt betrug 27%. Bei Untersuchung durch Dünnschichtchromatographie in einem
Lösungsmittel, bestehend aus 4 Teilen 0,5 m Ammoniumacetat zu 1 Teil Äthanol wanderte das Produkt als
ein ninhydrinpositiver Punkt, der die Fluoreszenz auslöschte. Das optische Absorptionsmaximum in 0,02 η
Salzsäure lag bei 275 nm und der millimolare Extinktionskoeffizient betrug 17,5. Diese spektralen Eigenschaften
sind charakteristisch für alkylierte 8-Aminoadenosinderivate.
Analyse
Berechnet für 34,0 5.33
Ci2H20N-O7P · H2O
Gefunden 34,1 5,28
23,2
23,9
23,9
B.8-[2-(2,4-DinitrophenyI)aminoäthyl]aminoadenosin-5'-monophosphat
8-(2-Aminoäthyl)aminoadenosin-5'-monophosphat aus Teil A dieses Beispiels (0,64 mm) wurde in 20 ml
Wasser unter Zugabe von Natriumhydroxid auf einem pH-Wert von 8,0 gelöst Dann wurden 168 mg
Natriumbicarbonat zugegeben und anschließend 0,2 ml l-Fluor-4-dinitrobenzol (1,58 mMol in 2 ml Äthanol).
Das Reaktionsgemisch wurde 18 h bei Raumtemperatur gerührt und dann 0,1 ml l-Fluor-2,4-dinitrobenzol in
1 ml Äthanol zugegeben. Nach weiterem 4stündigem Rühren wurde das Gemisch mit Salzsäure auf einen
pH-Wert von 2,0 gebracht und in 200 ml kaltes Aceton
(-10° C) gegeben. Der entstehende gelbe Niederschlag
wurde abfiltriert, in 200 ml Wasser gelöst und durch eine 2,5 χ 45 cm-Säule mit DEAE-Cellulose in der Bicarbonatform
geleitet Das Chromatogramm wurde entwikkelt mit einem linearen Salzgradienten, der gebildet
worden war durch 21 Wasser und 210,7 m Ammoniumbicarbonat
Eine Spitze eines gelben Materials mit einem Absorptionsmaximum von 275 nm wurde zwischen
2 und 3 1 des Gradienten eluiert Das Ammoniumbicarbonat wurde von diesem Produkt unter Eindampfen
unter Vakuum entfernt Man erhielt das gewünschte Zwischenprodukt in einer Ausbeute von 37%. Die
optischen Absorptionsmaxima in 0,02 η Salzsäure traten bei 275 und 363 nm auf und die millimolaren
Extinktionskoeffizienten waren 21,8 bzw. 15,5. Die weitere Analyse zeigte 1,07 Phosphatreste pro Riboserest
C. 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
Das Monophosphat-Zwischenprodukt (0,5 mMo wurde in das Tri-n-butylammoniumsalz umgewandel
durch Zugabe von 0,8 mMol Tri-n-butylamin. Da Gemisch wurde durch wiederholtes Eindampfen au
trockenem Dimethylformamid (4 χ je 10 bis 15 ml getrocknet. Der entstehende Rückstand wurde in 1 m
Dimethylformamid gelöst und mit 2,0 mMol Carbonyl diimidazol ebenfalls in 1 ml Dimethylformamid ver
mischt und 4 h bei Raumtemperatur umgesetzt. Da: überschüssige Carbonyldiimidazol wurde durch Umset
zung mit 15 μΙ Methanol innerhalb von 30 min zerstör
Schließlich wurden 3 mMol Tri-n-bulyl-ammoniumpy rophosphat in 4 ml Dimethylformamid zugegeben
das Gemisch 20 h umgesetzt. Der entstehende Feststof wurde abzentrifugiert und 2 χ mit je 5 ml Dimethyl formamid gewaschen. Die vereinigten überstehende Flüssigkeiten wurden zu 200 ml Wasser gegeben, da dann auf einen pH-Wert von 8 gebracht und über ein 2,5 χ 25 cm-Säule von DEAE-Cellulose in Bicarbonat form Chromatographien wurde. Das Chromatogramn wurde entwickelt mit einem linearen Gradienten, de gebildet worden war mit 21 Wasser und 21 0,5 π Ammoniumbicarbonat Eine Spitze eines gelben Mate rials mit Absorptionsmaxima bei 275 und 363 nm wurdi zwischen 2,0 und 2,91 des Gradienten eluiert. Da Ammoniumbicarbonat wurde durch Eindampfen ent fernt, wobei man das gewünschte Konjugat in eine Ausbeute von 22% erhielt. Die Ergebnisse der Analysi zeigten, daß dieses Produkt 3,2 Phosphatreste pr< Riboserest enthielt.
das Gemisch 20 h umgesetzt. Der entstehende Feststof wurde abzentrifugiert und 2 χ mit je 5 ml Dimethyl formamid gewaschen. Die vereinigten überstehende Flüssigkeiten wurden zu 200 ml Wasser gegeben, da dann auf einen pH-Wert von 8 gebracht und über ein 2,5 χ 25 cm-Säule von DEAE-Cellulose in Bicarbonat form Chromatographien wurde. Das Chromatogramn wurde entwickelt mit einem linearen Gradienten, de gebildet worden war mit 21 Wasser und 21 0,5 π Ammoniumbicarbonat Eine Spitze eines gelben Mate rials mit Absorptionsmaxima bei 275 und 363 nm wurdi zwischen 2,0 und 2,91 des Gradienten eluiert. Da Ammoniumbicarbonat wurde durch Eindampfen ent fernt, wobei man das gewünschte Konjugat in eine Ausbeute von 22% erhielt. Die Ergebnisse der Analysi zeigten, daß dieses Produkt 3,2 Phosphatreste pr< Riboserest enthielt.
Herstellung von 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
(endständiges Phosphatderivat).
P'{2-[N-(2,4-Dinitrophenyl)amino]-äthyl}P-
P'{2-[N-(2,4-Dinitrophenyl)amino]-äthyl}P-
(5'-adenosin)-tetraphosphat
A.2-[N-(2,4-Dinitrophenyl)amino]äthylphosphat
Eine Lösung, enthaltend 20 mMol Äthanolaminphos phat, 0,4 Mol Natriumbicarbonat und 0,2 g Benzyltri
äthylammoniumchlorid in 20 ml Wasser wurde gerührt während 2OmMoI l-Fluor-2,4-dinitrobenzol zugetropfi
wurden. Das entstehende rweiphasige Gemisch wurde I
Tage bei Raumtemperatur gerührt Dann wurden 600 ml Äthanol zugegeben, wobei über Nacht bei 00C
ein gelber Feststoff entstand. Dieser FcslSioff wurde iii
50 ml Wasser gelöst und die Lösung mit 3 η Salzsäure auf einen pH-Wert von 1,5 gebracht- Der entstehende
Niederschlag wurde abfiltriert und bei 00C mit 200 m wasserfreiem Äthanol verrieben. Der feste Rückstand
wurde bei Raumtemperatur im Vakuum getrocknet Man erhielt 4 g eines gelben Produktes (65% dei
Theorie). Dieses Material schmolz bei 200 bis 2020C und
wanderte als einzelner gelber Punkt in Dünnschichtchromatogrammen,
die entwickelt worden waren mit einem Lösungsmittel, bestehend aus 7 Teilen Äthanol zu
3 Teilen Triäthylammoniumbicarbonat (pH 7,5). Das optische Absorptionsspektrum in 0,02 η Salzsäure besaß
Maxima bei 359 und 264 nm und die millimolaren Extinktionskoeffizienten waren 17,0 bzw. 9,2. Das
Neutralisationsäquivalent betrug 325 und entsprach dem für das Monohydrat berechneten Wert.
Analyse
Berechnet für 29,55 3,72 12,92
C8H10N1OsP · H2O
Gefunden 29,38 2,94 12,81
B. 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
Das in Teil A dieses Beispiels hergestellte Zwischenprodukt wurde mit Diphenylphosphorchloridat nach
dem in Eur. J. Biochem. 28, 492 bis 496 (1972) angegebenen Verfahren umgesetzt, um das aktivierte
Pyrophosphat zu erhalten, das mit ATP umgesetzt wurde. 1 g 2-[N-(2,4-Dinitrophenol)amino]äthylphosphat
(3,25 mMol) wurde in das Pyridiniumsalz umgewandelt durch Chromatographie über eine 2,5 χ 25 cm-Säule
mit Dowex 50 χ 2 in der Pyridiniumform. Die gelbe ausfließende Flüssigkeit wurde zur Trockene
eingedampft und der Rückstand in 50 ml Methanol suspendiert, zu dem 1,4 ml Tri-n-octylamin (3,25 mMol)
zugegeben worden waren. Das Gemisch wurde gerührt, bis der Feststoff gelöst war und dann das Methanol
unter Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde in Pyridin (20 bis 25 ml) aufgenommen und zur Trockene
eingedampft (zweimal wiederholt). Dann wurde der Rückstand in 30 ml getrocknetem Dimethylformamid
gelöst und zur Trockene eingedampft (dreimal wiederholt). Der getrocknete Rückstand wurde in 30 ml
Dimethylformamid gelöst und 0,97 ml Diphenylphosphorchloridat (4,9 mMol) zugegeben und anschließend
1,6 ml Tri-n-butylar.;in (3,25 mMol). Das Reaktionsgemisch wurde 2 h bei Raumtemperatur gerührt und dann
zur Trockene eingedampft Der Rückstand wurde mit 70 ml trockenem Diäthyläther 2 min geschüttelt und
dann 150 ml Petroläther zugegeben. Nach 1 h wurde die
überstehende gelbe Flüssigkeit abdekantiert, wobei ein gelbes öl zurückblieb, das in 30 ml trockenem
Dimethylformamid gelöst und zur Trockene eingedampft wurde. Das verbleibende öl wurde in 100 ml
Pyridin/Dimethylformamid (1 :1 Vol/Vol) gelöst und
die Hälfte dieser Lösung mit dem Tri-n-octylammoniumsalz
von ATP umgesetzt
0,7 mMol ATP wurden in das Pyridiniumsalz umgewandelt,
das durch Chromatographie über eine 2,5 χ 25 cm-Säule von Dowex 50 χ 2 in der Pyridiniumform.
Die wäßrige Lösung dieses Salzes wurde zur Trockene eingedampft und 15 ml Methanol und 1,4 ml
Tri-n-octylamin (1,4 mMol) zugesetzt Das Gemisch wurde gerührt, bis das ATP gelöst war und das
Lösungsmittel unter Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde durch wiederholtes Eindampfen von Pyridin und
dann trockenes Dimethylformamid getrocknet. Schließ-■j lieh wurde der ölige Rückstand mil dem aktivierten
2-[N-(2,4-Dinitrophenyl)amino]äthylphosphat zusammengegeben und das Reaktionsgemisch über Nacht bei
Raumtemperatur gerührt. Dann wurde das Lösungsmittel durch Eindampfen unter Vakuum entfernt und der
i" Rückstand mit 100 ml Wasser 1 h gerührt, wobei der
pH-Wert durch Zugabe von Natriumhydroxidlösung bei 6,5 bis 7,5 gehalten wurde. Das lösliche Material wurde
auf eine 3 χ 45 cm-Säule von SephadexA-50 (DEAE) in
Bicarbonatform (Pharmacia Fine Chemicals, Piscata-
ii way, New Hersey) aufgebracht. Das Chromatogramm
wurde mit einem linearen Gradienten entwickelt, der gebildet worden war aus jeweils 21 0,1 m und 0,5 m
Ammoniumcarbonatlösung. Das zwischen 0,18 und 0,26 m Ammoniumcarbonat eluierte Material wurde
unter Vakuum eingedampft und das Ammoniumcarbonat durch wiederholtes Eindampfen zur Trockene aus
Wasser entfernt. Eine weitere Reinigung wurde durchgeführt durch Dickschichtchromatographie auf
Silicagel mit einem Lösungsmittel, bestehend aus 7
Teilen Äthanol zu 3 Teilen 1 m Triäthylammoniumcarbonat (pH 7,5). Es trennten sich zwei gelbe Hauptbanden,
die jeweils von der Platte abgekratzt wurden. Das Silicagel wurde 1 h mit Methanol/Wasser (1 :1 Vol./
Vol.) gerührt und der lösliche Anteil jeder Bande getrennt auf eine 2,5 χ 20 cm-Säule mit DEAE-Cellulose
in Bicarbonatform gegeben. Die Säulen wurden mit Wasser und anschließend 0,5 m Ammoniumcarbonatlösung
gewaschen. Die durch das Salz eluierten gelben Substanzen wurden unter Vakuum zur Trockene
eingedampft. Die Verbindung, die auf dem Silicagel schneller lief, wurde identifiziert als nichtumgesetztes
2-[N-(2,4-Dinitrophenyl)amino]äthylphosphat.
Die zweite Bande, Rf = 0,64, von der Silicagelplatte, besaß optische Absorptionsmaxima bei 257 und 259 nm
to und millimolare Extinktionskoeffizienten einer Lösung
in 0,02 η Salzsäure von 21,1 bzw. 16,2. Dieses Produkt, das gewünschte Konjugat, enthielt 4,3 Phosphatreste
pro Riboserest
Direkte Bindungs-Biolumineszenz- Bestimmung für Antikörper gegen 2,4-Dinitrophenyl; Anwendung von
ATP als Markierungssubstanz.
Das in diesem Beispiel angewandte Biolumineszenz-Reaktionssystem beruhte auf der folgenden Gleichung:
ATP-Ligand
(Enzym)
ATP + modifizierter Ligand
ATP + reduziertes Luciferin
Luciferase AMP + oxidiertes Luciferin + hv
Eine lichtentwickelnde Lösung wurde hergestellt enthaltend 10 mm Morpholinopropansulfonat-Puffer,
pH 7,4, 10 mm Magnesiumsulfat, 0,7 mm Luciferin und
0,15% (GewTVoL) Rinderserumalbumin.
Es wurden neun spezifische Bindungsreaktionssysteme hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von
10 μΐ und jeweils enthaltend 20 mm Tris-(hydroxymethyl)-amino-methanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,4, 10 mm Äthyiendiamintetraessigsäure, 45 mm 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
(endständiges Phosphatderivat entsprechend Beispiel 20) und Antiserum gegen 2,4-Dmitrophenyl
in den in Tabelle XV angegebenen Mengen. Nach 1,5 h langer Inkubation bei 25° C wurden jeweils
10 μ] Anteile jedes Reaktionsgemisches im Doppelreihenversuch untersucht durch Einspritzen in ein Volumen
von 0,1 ml der oben angegebenen lichterzeugenden Lösung, die vorher mindestens 2 min bei 25° C inkubiert
worden war und in einem Reagensglas enthalten war, das in einem Dupont Model 760 Bioluminescence
Photometer (E. I. duPont de Nemours, Willmington, Delaware) angeordnet war.
Die Spitzenljchtintensität wurde von dem Photome-
Die Spitzenljchtintensität wurde von dem Photome-
ter abgelesen. Die miniere Spitzenlichtintensitäi für
jedes Reaktionsgemisch wurde berechnet sowie die relative Intensität (100% mal dem Verhältnis der
mittleren Spitzeniniensität für die Probe zu derjenigen
in Abwesenheit von Antiserum). Die Ergebnisse sind in Tabelle XV und in graphischer Form in F i g. 9 der
Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
Antiserum
gegen 2,4-Dinitrophenyl
gegen 2,4-Dinitrophenyl
(μΐ)
Mittl. Spitzenlichtintensität
Relative
Intensität
Intensität
0,2
0,4
0,8
1,0
2,0
4,0
6,8
8,0
373
351
324
254
211
100
94
85
68
57
24
11
11
10
94
85
68
57
24
11
11
10
12 der 13 Reaktionsgemische, d. h. den Nummern 2 bis
13 der Tabelle, wurde eine Menge Antiserum gegen 2,4-Dinitro-phenyl zugesetzt, die ausreichte, um die
Spitzenlichtintensität. die durch die Biolumineszenzre-
■> aktion in dem anderen Reaktionsgemisch (d.h. Nr. 1)
erzeugt wurde, um 75% herabzusetzen. Nach 2 h langem Inkubieren bei 25° C wurden jeweils 10 μΙ
Anteile jedes Reaktionsgemisches im Doppelversuch entsprechend Beispiel 21 untersucht und die mittlere
Lichtintensität und die relative Intensität für jedes Gemisch berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle XVl
und in graphischer Form in Fig. 10 der Zeichnungen angegeben.
20
In diesem Beispiel konnte gezeigt werden, daß die Aktivität des ATP in dem 2,4-Dinitrophenyl-ATP-K.onjugat,
bezogen auf das Biolumineszens-Reaktionssystem jo
eine umgekehrte Funktion war zu der Antiserummenge gegen 2,4-Dinitrophenyl, die in dem Reaktionsgemisch
vorhanden war.
B e i s ρ i e 1 22
Konkurrenz-Bindungs-Biolumineszenz-Bestimmung
von Derivaten von 2,4-Dinitrophenyl;
Verwendung von ATP als Markierungssubstanz
Verwendung von ATP als Markierungssubstanz
Das Biolumineszenz-Reaktionssystem des Beispiels -to
war das in Beispiel 21 beschriebene.
Es wurden 13 spezifische Bindungs-Reaktionsgemische hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von
100 μΐ und jeweils enthaltend 20 mm Tris-(hydroxymethylj-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,4, 10 mm Äthylendiamintetraessigsäure, 45 mm 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
(endständiges Phosphalderivat entsprechend Beispiel 20) und 2,4-Dinitrophenyl-^-alanin in
den in Tabelle XVI angegebenen Konzentrationen. Zu
Reaktions | 2,4-Dinitro- | Mittl. Spitzen | Relative I | (%) |
gemisch | phenyl-/- | licht | Intensität Il | 100 |
alanin-Kon- | intensität | I | 24 | |
zentration | I | 26 | ||
(μτη) | 35 | |||
1 | 0,00 | 377 | 38 | |
2 | 0,00 | 89 | 45 | |
3 | 0,01 | 97 | 56 | |
4 | 0,04 | 130 | 68 | |
5 | 0,06 | 143 | 83 | |
6 | 0,10 | 170 | 89 | |
7 | 0,20 | 210 | 91 | |
8 | 0,30 | 257 | 96 1 | |
9 | 0,60 | 314 | 102 fl | |
10 | 0,80 | 334 | ||
11 | 1,0 | 344 | ||
12 | 2,0 | 363 | ||
13 | 4,0 | 385 |
In diesem Beispiel wurde gezeigt, daß die relative Intensität des entstehenden Lichts eine direkte Funktion
ist der in dem Reaktionsgemisch vorhandenen 2,4-Dinitrophenyl-jS-alaninmenge.
Konkurrenz-Bindungs-Biolumineszenz-Bestimmung
von Derivaten von 2,4-Dinitrophenyl; Anwendung yon ATP als Markierungssubstanz
Das in diesem Beispiel angewandte Biolumineszenz-Reaktionssystem beruhte auf der folgenden Gleichung:
ATP-Ligand + reduziertes Luciferin
Luciferase AMP-Ligand + oxidiertes Luciferin + hv
A. Bestimmung mit Hilfe eines
6-Derivates von ATP
6-Derivates von ATP
Es wurden drei spezifische Bindungsreaktionsgemische
hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von 100 μΐ und jeweils enthaltend 20 mm Tris-(hydroxymethylj-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,4,10,0 mm Äthylendiamintetraessigsäure, 20 μΐ Antiserum zu
2,4-Dinitrophenyl, 512 nm 2,4-Dinitrophenyl-ATP-Konjugat
(6-Derivat entsprechend Beispiel 18) und 2,4-DinitrophenyI-0-alanin
in den in Tabelle XVfI angegebenen Konzentrationen. Nach 2 h langer Inkubation bei 25° C
wurden ΙΟμΙ Anteile jedes Reaktionsgemisches im
Doppelversuch entsprechend Beispiel 21 untersucht und die mittlere Spitzenlichtintensität für jedes Gemisch
berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle XVII angegeben.
60
Tabelle XVII | 2,4-Dinitro- phenyl^S- alanin-Konzen- tration (fan) |
Mittl. Spitzen lichtintensität |
Reaktions gemisch |
0 25 2500 |
7 14 185 |
1 2 3 |
||
B. Bestimmung mit Hilfe eines 8-Derivats von ATP
Es wurden vier spezifische Bindungsreaktionsgemische
hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von 100 μΐ und jeweils enthaltend 20 mm Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,4, 10 mm Äthylendiamintetraessigsäure, 20 μΐ Antiserum gegen
2,4-Dinitrophenyl, 594 nm 2,4-Dinitiophenyl-ATP-K.ori·
jugat (8-Derivat entsprechend Beispiel 19) und 2,4-Dinitrophenyl-j3-alanin
in den in Tabelle XVIlI angegebenen Konzentrationen. Nach 2 h langer Inkubation bei 25°C
wurden jeweils 10 μΙ Anteile jedes Reaktionsgemisches entsprechend Beispiel 21 in Doppelversuchen untersucht
und die mittlere Spitzenlichtintensität für jedes Gemisch berechnet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XVIlI angegeben.
Tabelle XVIIl
Keaktionsgemisch
2,4-Dinitrophenyl-j8-alanin-Konzentration
(um)
Mittl. Spitzenlichüntensitat
25
250
2500
18
51
191
190
Die Ergebnisse dieses Beispiels und diejenigen des Beispiels 22 zeigen, daß die Markierungssubstanz ATP
an verschiedenen Stellen ihrer Struktur substituiert sein kann, um als Konjugat für eine spezifische Bindungsbestimmung
geeignet zu sein.
B. 4-[3-(N-Phthalamido)-2-hydroxypropylamino]-N-methylphthalimid
Das entsprechend Teil A hergestellte Zwischenprodukt (13,5 g, 0,05 mMol) und 15,7 g (0,085 mMol)
Kaliumphthalimid wurden unter Rühren in 150 ml Dimethylformamid 24 h iuf Rückflußtemperatur erhitzt.
Das Dimethylformamid wurde entfernt und der Rückstand mit Wasser gewaschen und filtriert. Der
gelbe Filterkuchen wurde aus Essigsäure-Wasser umkristallisiert. Man erhielt 12,8 g (67%) des Produktes.
Fp. 247 bis 248,5° C.
Analyse
Berechnet für
C20H17N5O5
Gefunden
63,32 4,52
63.16
4,38
11,08
10,93
C. 6-[3-Amino-2-hydroxypropylamino]-2,3-dihydrophthalazin-l,4-dion
Das Zwischenprodukt aus Teil B (5,0 g, 13,2 mMol), 90 ml abs. Äthanol und 35 ml 95%iges Hydrazin wurden
4 h unter Rühren zum Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel wurde unter Vakuum entfernt und der entstehende
Feststoff 24 h unter Vakuum bei 120°C getrocknet. Dieses Produkt wurde 1 h mit 70 ml 0,1 η Salzsäure
gerührt; das unlösliche 2,3-Dihydroxyphthalazin-1.4 dion wurde abfiltriert und das Filtrat mit gesättigter
Natriumbicarbonatlösung auf einen pH-Wert von b.5 gebracht. Der entstehende weiße Niederschlag wurde
abfiltriert und getrocknet. Man erhielt 2,2 g des Produktes (67%). Nach Umkristallisieren aus Wasser
zersetzte sich die Verbindung bei 2730C.
Beispiel 24
Herstellung von Biolin-Isoluminol-Konjugat
Herstellung von Biolin-Isoluminol-Konjugat
6-(3-Biotinoylamido-2-hydroxypropylamin)-2,3-dihydrophthalazin-1,4-dion
A. 4-(3-Chlor-2-hydroxypropylamino)-N-methylphthalimid
25 g (0,142 Mol) 4-Amino-N-methylphthalamid (J.
Chem. Soc. 26 (1937) und 20,7 g (0,21 Mol) 1-Chlor-2,3-epoxypropan
wurden zu 150 ml 2,2,2-Trifluoräthanol gegeben und das Reaktionsgemisch unter Rühren 48 h
auf Rückflußtemperatur erhitzt. 70 bis 80 ml 2.2,2-Trifluoräthanol wurden abdestilliert und es entstand ein
schwerer gelber Niederschlag, wenn die verbleibende Lösung auf Raumtemperatur abgekühlt wurde. Dieser
Niederschlag wurde mit Äthylacetat verrieben, abfiltriert und getrocknet Man erhielt 29,5 g (77%) des
gewünschten Zwischenproduktes. Fp. 136 bis 138° C.
Analyse CHN
Berechnet für
C12H13CIN2O3
Gefunden
C12H13CIN2O3
Gefunden
53,64 4,88
53,87 4,85
53,87 4,85
10,45
10,81 Analyse
10,81 Analyse
Berechnet für 52,79 5,64 22,39
CnH14N2O,
Gefunden 52,73 5,72 22.54
D. Biotin-Isoluminol-Konjugat
Biotin (0,29 g, 1,2 mMol) und 0,17 ml Triäthylamir wurden in 20 ml trockenem Dimethylformamid unter
wasserfreien Bedingungen gelöst und auf -IOC
gekühlt Eine Lösung von 0,141 ml Äthylchlorformia: in
2,86 ml Äther wurde langsam zugegeben und das
Reaktionsgemisch 20 min gerührt Der entstehende Niederschlag wurde abfiltriert. Eine Suspension, bestehend
aus 600 mg (2,4 mMol) des Zwischenprodukts aus Teil C, 20 ml trockenem Dimethylformamid und i mi
trockenem Pyridin wurde schnell zu dem Filtrat zugegeben und das Gemisch 30 min bei —10° C unc
dann über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Während dieser Zeit trat Lösung ein. Das Dimethylformamid
wurde bei 60°C und 0,1 mm Hg abdestilliert. Der ölig-.
Rückstand wurde mit 50ml 0,1 η Salzsäure 1 h gerührt
Der entstehende weiße Niederschlag wurde abfilmen. mit 0,1 η Salzsäure und dann mit Wasser gewaschen.
Nach dem Trocknen unter Vakuum bei Raumtemoei a-
tür über Nacht erhielt man 0,55 g (97%) des Produktes,
Fp. 170 bis 173° C.
Analvse
Berechnet für
C21H28N6O5S
Gefunden
52,92
51,69
51,69
5,92
5,90
5,90
17,64
17,63
17,63
Spezifisches
Bindungs-Chemielumineszenz-Bestimmungsverfahren;
Wirkung von Avidin und Biotin auf die Aktivität
eines Biotin-Isoluminol-Konjugats
Das in diesem Beispiel angewandte Chemolumineszenz-Reaktionssystem
beruhte auf der folgenden Gleichung:
Biotin-lsoluminol +
Biotin-Aminophthalat + N2 + hv
Es wurden neun spezifische Bindungsreaktionsgemische
hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von 140ul und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethylj-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,4 und Biotin, Biotin-lsoluminol-Konjugat (entsprechend Beispie!
24) und Avidin (zuletzt zugegeben) in den in Tabelle XIX angegebenen Konzentrationen. Nach
5 min langem Inkubieren bei 25°C wurden 10 μΐ 0,1 m Tris-ihydroxymethylJaminornethan-hydrochlorid-Puffer,
pH 7.4, enthaltend 20 Einheiten pro ml Lactoperoxidase (der Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri;
is bestimmt nach Methods in Enzymology XVIIA (1970),
S. 653 — Assay 2) zu jedem Reaktionsgemisch zugegeben. Nach weiteren 2 min Inkubieren bei 25° C
wurden 10 μί 0,95 mm Wasserstoffperoxid in 10 mm
Tris-(hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid-Puffer, pH 7,4, in jedes Reaktionsgemisch eingespritzt und die
Spitzenlichtintensität, die in jedem Reaktionsgemisch erzeugt wurde, mit Hilfe eines Dupont Model 760
Bioluminescence Photometers (E I. duPont de Nemours, Willmington, Delaware) bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle Xl>' angegeben.
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
{um)
Biotin-lsoluminol- Avidin-tionzentration Spitzenlichtintensität
Konjugat-Konzentration
(nm) (Einheiten/ml)
4
4
4
4
1,3
4
4
4
1,3
84
84
84
84
Die Reaktionen 1, 2, 5 und 7 waren Vergleiche und zeigen, daß in Abwesenheit von Biotin-lsoluminol-Konjugat
nur eine geringe Hintergrundlichtmenge gemessen wurde. Die Ergebnisse der Reaktionen 3 und 6
zeigen, daß das Biotin-lsoluminol-Konjugat aktiv war in der Chemolumineszenz-Reaktion und daß das Vorhandensein
von freiem Biotin keine wesentliche Wirkung auf diese Aktivität besaß. Das Ergebnis der Reaktion 4
zeigt, daß in Gegenwart von Avidin — einer biotinbindenden Substanz — die Aktivität des Biotin-Isoluminol-Konjugates
zunahm. Dieses Ergebnis ist ziemlich unerwartet, da man annehmen müßte, daß eine
Bindung von Avidin an das Konjugat die Verfügbarkeit der Isoluminolgruppe für die Chemolumineszenz-Reaktion
begrenzen würde. Der Grund für die beobachtete Verstärkung der Lichterzeugung ist noch nicht vollständig
geklärt. Ein Vergleich der Ergebnisse der Reaktionen 4, 8 und 9 zeigt, daß die Verstärkung der
Lichterzeugung verringert wird, umgekehrt zu der Menge an freiem vorhandenen Biotin.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Liganden Avidin und Biotin bestimmt werden können mit Hilfe spezifischer
— | 0,8 |
0,14 | 0,9 |
- | 1,9 |
0,14 | 25,3 |
- | 0,8 |
- | 2,2 |
0,14 | 0,9 |
0,14 | 6,1 |
0,14 | 10,4 |
Bindungs-Chemolumineszenz-Bestimmungsverfahren und daß die Wirkung einer Bindung zwischen der
Markierungssubstanz in dem Konjugat und einem so entsprechenden bindenden Partner verstärkend und
nicht hemmend wirkt auf die Aktivität der Markierungssubstanz.
55
60
Konkurrenz-Bindungs-Chemolumineszenz-
Bestimmung von Biotin;
Wirkung verschiedener Gehalte an Biotin
auf die Spitzenlichtintensität
Das in diesem Beispiel angewandte Chemolumineszenzreaktionssystem war das in Beispiel 25 beschriebene.
Es wurden sechs spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von
140 μΙ und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7,4, 84 nm Biotin-Luminol-Konjugat (entsprechend Beispiel 24), Biotin in den in Tabelle XX angegebenen Konzentrationen
und 0.035 Einheilen pro ml Avidin (zuletzt
angegeben). Nach 5 min Inkubieren bei 25° C wurden 10 μΐ Lactoperoxidase (20 Einheiten pro ml) zu jedem
Reaktionsgemisch zugegeben. Nach weiterem 20 min langem Inkubieren wurden ΙΟμΙ 0,95 mm Wasserstoffperoxid
in 10 mm Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 7/., in jedes Reaktionsgemisch eingespritzt und die Spitzenlichtintensität, die in jedem
Falle erzeugt wurde, entsprechend Beispiel 25 gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XX und in
graphischer Form in F i g. 11 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
(nm)
Spitzenlichtintensität
67
134
134
23,5
21,1
15,5
21,1
15,5
80
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
(nm)
Spitzenlichtintensität
200 268 400
12,6
12,3
8,1
ίο Es konnte so gezeigt werden, daß die Stärke der
Spitzenlichtintensität, die durch das Chemolumineszenz-Reaktionssystem
gebildet wurde, eine umgekehrte Funktion war, der in dem spezifischen Bindungs4eaktionsgeniisch
vorhandenen Biotinmenge.
Konkurrenz-Bindungs-Chemolumineszenz-Bestimmung für Biotin
Das in diesem Beispiel angewandte Chemolumineszenz-Reaktionssystem
beruhte auf folgender Gleichung:
Biotin-Isoluminol + KO3 Biotin-Aminophthalat + N2 + hv
Es wurden sechzehn spezifische Bindungsreaktionsgemische hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen
von 150 μΐ und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid,
pH 8,0, 42 nm Biotin-Luminol-Konjugat (entsprechend Beispiel 24), Biotin
in den in Tabelle XXI angegebenen Konzentrationen und 0,12 Einheiten pro ml Avidin (zuletzt zugegeben).
Nach 5min langem Inkubieren bei 25°C wurden ΙΟμΙ
Dimethylformamid (enthaltend 0,15 m Kaliumperoxid) (KO2) (Alpha Products, Beverly, Massachusetts) und
0,10 m 1,4,7,10,13,16-Hexaoxyacylcooctadecan (Aldrich Chemical Co., Milwaukee, Wisconsin) in jedes Reaktionsgemisch
eingespritzt und die Spitzenlichtintensität, die in jedem Falle erzeugt wurde, entsprechend Beispiel
25 gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XXI und in graphischer Form in F i g. 12 der Zeichnungen angegeben.
Reaktionsgemisch
Biotin-Konzcntration
(nm)
Spitzenlichtintensität
0
13
13
27
38,5
38,5
34,3 Reaktionsgemisch
38,5
34,3 Reaktionsgemisch
Biotin-Konzentration
(nm)
Spitzenlichtintensität
40 53 67 101 133 166 200 267 333 400 534 667 800
36,1
35,2
36,2
34,0
31,7
29,1
24,2
22,8
20,5
13,4
8,6
8,3
7,0
Es wurde gezeigt, daß die Stärke der Spitzenlichtintensität, die durch das Chemolumineszenz-Reaktionssystcm
er7CUgt wurde, eine umgekehrte Funktion war der in dem spezifischen Bindungs-Reaktionsgemisch vorhandenen
Biotinmenge.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Verfahren zur Bestimmung eines Liganden in einem flüssigen Medium, wobei man 1.) das Medium
zusammenbringt mit a) einem Konjugat aus einer spezifisch bindenden Substanz, die an eine markierende
Substanz gekoppelt ist, die eine vorbestimmte Eigenschaft besitzt, und wobei die spezifisch
bindende Substanz der Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges des Liganden oder ein spezifisch
bindender Partner zu dem Liganden ist und, wenn die spezifisch bindende Substanz der Ligand
oder ein spezifisch bindendes Analoges dieses Liganden ist, mit b) einem spezifisch bindenden
Partner für den Liganden, wobei die vorbestimmte Eigenschaft der markierenden Substanz beeinflußt
wird durch die Bindung der spezifisch bindenden Substanz des Konjugats durch einen entsprechenden
Bindungspartner, und 2.) anschließend die Wirkung auf die vorbestimmte Eigenschaft als
Zeichen für das Vorhandensein des Liganden in dem Medium bestimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß man als markierende Substanz eine solche verwendet, die als vorbestimmte Eigenschaft eine
vorbestimmte Aktivität als Substrat in einer enzymkatalysierten Reaktion, als Reaktionspartner
in einer Chemolumineszenz-Reaktion und/oder als Coenzym in einer chemischen Reaktion besitzt, und
daß die Wirkung auf die vorbestimmte Eigenschaft bestimmt wird, indem man a) die chemische
Reaktion in mindestens einem Teil des in Stufe 1 entstehenden Gemisches durchführt und b) diese
Eigenschaft nach der Reaktion mit derjenigen vergleicht, die bei dem gleichen Verfahren unter
Verwendung eines flüssigen Mediums, das eine bekannte Menge des Liganden enthält, auftritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als markierende Substanz ein
Substrat für eine enzymkatalysierte Reaktion verwendet, bei der ein Produkt entsteht, das eine
nachweisbare Eigenschaft besitzt die sich von der des Konjugats unterscheidet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Substrat verwendet, das eine
in einer enzymkatalysierten Reaktion spaltbare Gruppe enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Substanz verwendet,
die nach Ablauf der enzymkatalysierten Reaktion ein fluoreszierendes Produkt liefert.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Substanz verwendet,
bei der die spaltbare Brückengruppe eine durch eine Esterase spaltbare Estergruppe ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Markierungssubstanz
Umbelliferon, Fluorescein oder ein Derivat davon verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als markierende Substanz ein
Enzymsubstrat oder ein Coenzym verwendet und eine cyclische (Kreis)-Reaktion durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mar. eine cyclische Reaktion durchführt
die autokatalytisch ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Markierungssubstanz
verwendet, die in einer cyclischen Reaktion wieder rückgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine markierende Substanz
verwendet, die ein Reaktionsteilnehmer in einer Chemolumineszenz-Reaktion ist und diese Eigenschaft
bestimmt durch Messung der Gesamtlichtmenge, die erzeugt wird oder der Spitzenintensität
des erzeugten Lichtes.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Markierungssubstanz Luminol oder Isoluminol oder ein Derivat davon
verwendet
IZ Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Markierungssubstanz ein Nucleotidcoenzym verwendet
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Markierungssubstanz ein
Adenosinphosphat, Nicotinamid-adenin-dinucleotid oder eine reduzierte Form davon oder Nicotinamidadenin-dinucleotidphosphat
oder eine reduzierte Form davon verwendet
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als Markierungssubstanz
Adenosintriphosphat oder Flavinadenindinucleotid verwendet
15. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 14, bestehend aus
a) einem Konjugat aus einer spezifisch bindenden Substanz, die an eine markierende Substanz
gekoppelt ist, die eine vorbestimmte Eigenschaft besitzt, und wobei die spezifisch bindende
Substanz der Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges des Liganden oder ein spezifisch
bindender Partner zu dem Liganden ist und
b) einem spezifischen Bindungspartner zu dem Liganden, wenn die spezifisch bindende Substanz
der Ligand ist oder ein spezifisch bindendes Analoges davon; wobei die vorbestimmte
Eigenschaft der markierenden Substanz beeinflußt wird durch die Bindung der spezifisch bindenden Substanz des Konjugats
durch einen entsprechenden Bindungspartner, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte
Eigenschaft der markierenden Substanz eine vorbestimmte Aktivität als Substrat in einer
enzymkatalysierten Reaktion, als Reaktionspartner in einer Chemolumineszenz-Reaktion
und/oder als Coenzym in einer chemischen Reaktion ist.
16. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 14 oder des Mittels nach Anspruch 15 zur
Bestimmung von Antigenen und deren Antikörpern; Haptenen und deren Antikörpern; Hormonen,
Vitaminen, Metaboliten und pharmakologischen Mitteln sowie deren Rezeptoren und bindenden
Substanzen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |