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Hintergrund
der Erfindung
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Acridinium-Ester
(AE) haben extrem empfindliche Nachweisverfahren ergeben und sind
in großem
Umfang als chemilumineszierende Markierungen sowohl in Immuno- als
auch in Nucleinsäure-Assays
verwendet worden. Hydrolytisch stabile polysubstituierte Aryl-Acridinium-Ester
(PAAE) haben sich als nützliche
Markierungen für
analytische Zwecke (
US 4,745,181 ,
4,918,192 und 5,110,932) mit einer Vielzahl von Bindungen (
US 5,241,070 , 5,538,901
und 5,663,074) erwiesen und waren die ersten chemilumineszierenden
Acridiniumverbindungen, die die stringenten Erfordernisse für kommerzielle
Ligand-Bindungsassays erfüllten.
Die Eignung von PAAE's
wurde noch weiter mit dem Auftreten funktionalisierter hydrophiler
PAAE's (
US 5,656,426 ) gesteigert,
mit denen die Quantenausbeute der PAAE's sowie die Leistungskraft der PAAE-markierten
Bindungspartner bezüglich
des beobachteten Signal-zu-Rausch-Verhältnisses und der Empfindlichkeiten
verschiedener Bindungsassays erhöht
wurden. Außerdem
brachte die Einführung
ionisierbarer Gruppen am Phenoxy-Rest eine weitere Unterklasse hydrophiler
PAAE's hervor (
US 5,227,489 , 5,449,556 und
5,595,875).
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M.
Kawaguichi et al. (Bioluminescence and Chemiluminescence, Proceedings
of 9th International Symposium 1996, Hsg.
Hastings, Kricka and Stanley, Hohn Wiley & Sons, 1997, S. 480–484) haben
stabilisierte Phenyl-Acridinium-Ester
für chemilumineszierende
Immunoassays beschrieben. Bei AE-Derivaten mit
zusätzlichen
Methyl-Substitutionen an C-1, die gegebenenfalls auch an C-3 des
Acridinium-Kerns mit einhergehenden Mono- oder Di-Methyl-Substitutionen an
den o-Positionen des Phenoxy-Restes vorliegen, wurde gezeigt, dass
sie eine ausgezeichnete Stabilität
in wässriger
Lösung
aufweisen.
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EP 0 324 202 A1 und
anschließend
EP 0 609 885 A1 beschreiben
beide Acridinium-Ester mit funktionellen Gruppen als Substituenten
am Stickstoffatom des Acridinium-Kerns. Die letztere Anmeldung beschreibt
ferner alternative Substituenten wie die Diphenyl- oder Naphthyl-Reste
als möglichen
Ersatz für
die Phenylgruppe.
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Mattlingly
et al. (
US 5,468,646 und 5,543,524)
beschreiben chemilumineszierende Acridiniumsalze und deren Anwendungen
in Immunoassays. Diese Acridiniumsalze gehören zu einer weiteren Klasse
von Verbindungen, die als Acridiniumsulfonylamide (oder als N-Sulfonylacridiniumcarboxamide)
bezeichnet werden. Die Acridiniumsulfonylamide (AS) weisen wässrige Stabilitäten auf,
die mit PAAE vergleichbar sind. Mattingly et al. beschreiben und beanspruchen
ferner die analogen chemilumineszierenden Phenanthridiniumsalze
und deren Anwendungen in Immunoassays in
US 5,545,739 , 5,565,570 und 5,669,819.
Außerdem
wird in diesen Patenten eine allgemeine Struktur von Acridiniumsulfonylamiden
beschrieben, die mögliche
Substituenten einer Markusch-Gruppe am Acridinium-Kern aufzeigen.
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Herkömmliche
Acridiniumverbindungen, wie die in den vorgenannten Patenten und
der Literatur beschriebenen, strahlen Licht mit Maxima bei ca. 428 nm
bei Reaktion mit Wasserstoffperoxid in stark alkalischer Lösung aus.
Acridiniumverbindungen, die Licht von Wellenlängenmaxima > 500 nm ausstrahlen, sind ebenfalls im
Stand der Technik beschrieben worden.
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US 5,395,752 , 5,702,887 und
5,879,894 beschreiben neue Acridinium-Ester mit langwelliger Emission
(long-emission acridinium esters = LEAE), in denen ein kondensiertes
Benzacridinium-System vorliegt und angewandt ist, um die Emissionswellenlänge des
Acridinium-Esters zu verlängern.
In der parallelen PCT-Anmeldung WO 98/54 574 haben Jiang et al.
die PAAE-Emissionsmaxima noch weiter bis gut in den Bereich von
600 bis 700 nm durch Anwendung des Energie-Transfer-Prinzips verlängert. Dies
bewerkstelligte eine kovalente Kupplung von Luminophoren an Acridinium-Ester.
Als die chemilumineszierenden Reaktionen dieser Konjugate durch
Behandlung mit Alkali-Peroxid ausgelöst wurden, wurde die Lichtemission
bei langen Wellenlängen
beobachtet, wobei die Wellenlängenmaxima
von der Struktur des Luminophors abhingen. In der jüngeren parallelen
PCT-Anmeldung WO 00/09 487 beschreiben Natrajan et al. neue Acridiniumverbindungen,
die intrinsische Emissionsmaxima nahe am oder im nahen IR-Bereich
(> 590 nm) aufweisen.
Die strukturellen Erfordernisse für derartige langwelliges Licht
ausstrahlende Acridiniumverbindungen werden offenbart.
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N-Alkylacridinester,
die aus der Reduktion von Acridinium-Estern erhalten werden, sind
als Enzym-Substrat-Indikatoren zur Bestimmung von Phosphatasen und
Oxidasen und deren Substraten oder Produkten verwendet worden. N-Alkylacridanphosphatester
sind als Substrate zum direkten Nachweis winziger Konzentrationen
alkalischer Phosphatase maßgeschneidert
worden (H. Akhavan-Tafti et al. "LumagenTM RPS: New Substrates for the Chemiluminescent
Detection of Phosphatase Enzymes"; Proc.
9th. Internat'l.
Symp. Bioluminescence and Chemiluminescence (1996); J.W. Hastings;
L.J. Kricka, P.E. Stanley (Hsg.); John Wiley & Sons, New York, NY; S. 311–314).
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Ebenso
sind N-Alkylacridancarboxylatester als oxidierbare Indikatoren für Meerrettich-Peroxidase
angewandt worden, um die Chemilumineszenz aus dem oxidierten Acridinium-Esterprodukt
zur quantitativen Bestimmung entweder von Meerrettich-Peroxidase
oder von Oxidasen und deren Substraten in gekoppelten enzymatischen
Reaktionen zu nutzen (H. Akhavan-Tafti et al., Chemiluminescent Detection
of Oxidase Enzymes by Peroxidase-mediated Oxidation of Acridan Compounds;
Proc. 9th. Internat'l.
Symp. Bioluminescence and Chemiluminescence (1996); J.W. Hastings,
L.J. Kricka; P.E. Stanley (Hsg.); John Wiley & Sons, Inc., New York, NY; S. 501–504).
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Luminole
sind zusammen mit Peroxidase als chemilumineszierende Detektoren
von aus Dehydrogenase und ihren Cofaktoren erzeugtem Wasserstoffperoxid
verwendet worden (WO 95/29 255).
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Verschiedene
Klassen chromogener Hydrid-reduzierbarer Indikatoren sind beschrieben
worden (J.M. Ottaway; Oxidation-Reduction Indicators; Internat'l. Ser. Monographs
Anal. Chem. (1968); R. Belcher; H. Frieser (Hsg.); Plenum; S. 469–529 (C.L. Bird;
A.T. Kuhn; Electrochemistry of the Biologens; Chem. Soc. Rev. (1981),
10, S. 49–82).
Einige dieser, einschließlich
der oxidierten Salze von Phenazinen, Phenoxazinen und von Phenothiazinen
sind als chromogene Indikatoren von Hydrid aus den reduzierten Nicotinamid-Cofaktoren
(Dihydronicotinamidadenindinucleotid NADH und Dihydronicotinamidadenindinucleotidphosphat
NADPH) und aus den reduzierten Flavin-Cofaktoren (Dihydroflavinmononucleotid FMNH2 und Dihydroflavinadenindinucleotid FADH2) verwendet worden, die durch die enzymatische
Aktivität
von Dehydrogenasen erzeugt werden (G.H. Czerlinski et al., "Coupling of Redox
Indicator Dyes into an Enzymatic Reaction Cycle", J. Biochem. Biophys. Methods (1988),
15, S. 241–248
(S. Nakamura et al., "Use
of 1-Methoxy-5-methylphenaziniummethylsulfat in the Assay of Some
Enzymes of Diagostic Importance",
Clin. Chim. Acta (1980), 101, S. 321).
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren zur Messung von Hydrid
mit einer chemilumineszierenden Verbindung. Das bevorzugte chemilumineszierende
Molekül
ist eine Acridiniumverbindung. Die Hydrid-Quelle zur Reaktion mit der Acridiniumverbindung
kann chemisch oder biochemischen Ursprungs oder das Ergebnis enzymatischer
Katalyse sein. Die chemische Quelle des Hydrids könnte z.B.
ein Metallhydrid, wie NaBH4, sein. Eine
biochemische Quelle des Hydrids könnte aus NADH, NADPH, FMNH2 oder aus FADH2 abgeleitet
sein, während
eine enzymatische Quelle durch die Klasse von Oxidoreduktasen dargestellt
sein würde,
die auch als Dehydrogenasen bezeichnet werden, welche in Redox-Reaktionen
NADH, NADPH, FMNH2 oder FADH2 in
NAD, NADP, FMN oder in FAD überführen.
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Es
gibt zahlreiche mögliche
Anwendungen für
Acridiniumverbindungen als chemilumineszierende Indikatoren von
Hydrid. Angewandte Tests oder Diagnose-Assays, in denen Hydrid entweder
bei Einsetzen eines Reaktionsablaufs oder durch einen solchen erzeugt
wird, würden
einen Nutzen aus der vorliegenden Erfindung ziehen. Derartige Tests,
die viele unterschiedliche Formate umfassen könnten, die weiter unten im
Detail noch diskutiert werden, können die
quantitative Bestimmung oder den Nachweis von Metallhydriden oder
von Enzym-Cofaktoren wie von NADH, NADPH, FMNH2 oder
von FADH2 beinhalten. Besonders wichtig
sind diejenigen Diagnose-Assays, bei denen Dehydrogenasen als Reagenzien,
Indikatoren, Diagnose-Marker oder als Markierungen zur Anwendung
gelangen. Ethanol könnte
beispielsweise mit Acridinium-Ester-Chemilumineszenz durch die Reaktion
von Alkohol-Dehydrogenase
mit Ethanol nachgewiesen werden, wobei die genannte Reaktion NADH
erzeugt. Als Markierung könnte
Dehydrogenase in einem ELISA zum Nachweis eines spezifischen Analyts
mit Acridinium-Ester verwendet werden, um die Signal-erzeugende
Reaktion zu ergeben. Nucleinsäure-Assays
mit Dehydrogenase als Markierung werden ebenfalls in Betracht gezogen.
Assays zum Nachweis klinisch relevanter Dehydrogenasen wie eine
erhöhte
Glutamat-Dehydrogenase
als Indikator einer hepatozellulären
Schädigung
könnten
ebenfalls entwickelt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt
die Reaktion dar, die die Addition von Hydrid an das C-9 des Acridinium-Kerns
zeigt.
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2 betrifft
die Reaktion von 2',6'-Dimethylphenyl-10-methylacridinium-9-carboxylat
mit NADH in DMF/0,1 M Phosphat, pH = 7,4, bei Raumtemperatur über 10 min.
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3 zeigt
die allgemeine Struktur der Haupt-Acridiniumverbindungen zur Verwendung
als die Chemilumineszenz-Indikatoren in der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt
die zusätzlichen
Strukturen, die an R2 und R3 zur
Bildung eines zusätzlichen
Rings gebunden sein können.
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5 zeigt
den polysubstituierten Aryl-Rest, identifiziert als Y.
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6 zeigt
Beispiele der Abgangsgruppe R10.
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7 zeigt
die allgemeine Struktur von Phenanthridinium- und Chinolinium-Verbindungen zur
Verwendung als die chemilumineszierenden Indikatoren in der vorliegenden
Erfindung.
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8 zeigt
die Addition eines Hydrids an einen Elektron-armen Ester-Rest zur
Bildung eines Elektron-reichen Rests.
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9 zeigt
die Addition von Hydrid an eine Verbindung mit langwelliger Emission
zur Bildung einer Verbindung mit kurzwelliger Emission.
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10 zeigt
einen Acridinium-Kern, worin die Reduktion des Seitenketten-Löschers bevorzugt durchgeführt wird.
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11 zeigt
einen Acridinium-Kern, worin die Reduktion des Seitenketten-Fluorophors
bevorzugt durchgeführt
wird.
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12 zeigt
ein Analysenverfahren, worin die NADH-Bildung quantitativ bestimmt
werden kann.
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13 zeigt
einen homogenen Immunassay mit einer Acridiniumverbindung als Hydrid-Indikator.
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14 zeigt
einen Assay, in welchem interferierende Substanzen über die
Anwendung einer festen Phase im Assay eliminiert werden.
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15 veranschaulicht
heterogene Assays mit der vorliegenden Erfindung.
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16 zeigt
den chemiluminometrischen Emit®-Theophyllin-Assay mit
NSP-DMAE4 als Hydrid-Indikator.
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17 zeigt
den chemiluminometrischen Emit®-Valproat-Assay mit NSP-DMAE4-BSA als Hydrid-Indikator.
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18 zeigt
den chemiluminometrischen Emit®-Chinidin-Assay mit NSP-DMAE4-BSA als Hydrid-Indikator.
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19 zeigt
den chemiluminometrischen Emit®-Theophyllin-Assay mit
DMAE-Φ als
Hydrid-Indikator.
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20 zeigt
den chemiluminometrischen Emit®-Valproat-Assay mit DMAE-Φ als Hydrid-Indikator.
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21 zeigt
berichtete-gegen-ermittelte Analyt-Konzentrationen für Vergleiche.
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22 zeigt
einen chemiluminometrischen Ethanol-Assay.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Im
Mittelpunkt der vorliegenden Erfindung steht, dass herausgefunden
worden ist, dass die Chemilumineszenzaktivität einer Acridiniumverbindung
durch Hydrid moduliert (erhöht
oder abgesenkt) werden konnte. Obwohl die hierin diskutierten Beispiele
als Ergebnis eine Absenkung der Chemilumineszenzaktivität zeigen
und ergeben, werden auch einige Mechanismen in Betracht gezogen,
in denen ein Anstieg der Chemilumineszenzaktivität zu beobachten sein wird.
Beispielsweise kann im weiter unten angegebenen Abschnitt B2 und
in einem Teil des Abschnitts B3 die Chemilumineszenz erhöht werden, wenn
der Detektor empfindlich gegenüber
einem selektiven Bereich der Emissionswellenlänge ist. Führt die Reaktion zu einer Verschiebung
der Emission zu einer Wellenlänge,
bei der ein Detektor empfindlicher ist, wird eine erhöhte Chemilumineszenz
beobachtet. In einem weiter unten angegebenen weiteren Teil des Abschnitts
B3 wird der Anstieg beobachtet, weil der eine Löschung verursachende Rest durch
das Hydrid reduziert und inaktiviert wird.
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A. Neue chemilumineszierende
Hydrid-Indikatoren
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Es
ist nun herausgefunden worden, dass die Reduktion von Acridinium-Ester mit Hydrid
die chemilumineszierende Aktivität
des Acridinium-Esters unterdrückt.
Die Verringerung der chemilumineszierenden Aktivität ist das
Ergebnis einer Addition von Hydrid an das C-9 des Acridinium-Kerns
(siehe 1). Das Produkt, das das Acridan ist, kann sich
nicht an der Lichterzeugenden Reaktion mit alkalischem Wasserstoffperoxid
beteiligen. Weitere chemilumineszierende Acridiniumverbindungen
oder Analoga (z.B. Benzacridinium-, Phenanthridinium-, Chinoliniumverbindungen
oder Isomere davon) und deren Derivate sowie chemilumineszierende
Verbindungen wie Lucigenin und seine Derivate teilen den gleichen
oder einen ähnlichen
Mechanismus eines Hydrid-Angriffs am Elektron-armen Acridinium-Kern
zur Bildung der reduzierten Acridane.
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Die
anfänglichen
Studien waren auf die Reduktion von 2',6'-Dimethylphenyl-10-methylacridinium-9-carboxylat
(DMAE-Φ)
mit der reduzierenden Chemikalie Natriumborhydrid in Methanol als
Lösungsmittel
gerichtet. Die Chromatografieanalyse (HPLC) dieser Reduktionsreaktion
enthüllte
die saubere Umsetzung zum entsprechenden N-Methylacridan, unter
Korrelation mit einem Abfall der Chemilumineszenzaktivität, als die
Reaktionsmischung mit alkalischem Peroxid behandelt wurde. Ein ähnliches Ergebnis
wurde auch beobachtet, als der Hydrid-Donor NADH zur Reduktion des
Acridinium-Esters angewandt wurde. Die Chromatografieanalyse dieser Reaktion
enthüllte
ebenfalls die saubere Bildung des Acridans unter einhergehendem
Verlust der Chemilumineszenzaktivität. Das Ausmaß dieser
Absenkung erwies sich als von der NADH-Konzentration abhängig. Wie
in der Tabelle der 2 dargestellt, wurden steigende
Mengen von NADH von einem entsprechenden Absinken der Chemilumineszenzaktivität der Reaktionsmischung
begleitet. Die Reduktionsreaktion war in weniger als 10 min vollständig beendet.
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Die
Messung von in enzymatischen Systemen erzeugtem Hydrid ist im Stand
der Technik in verschiedenen empfindlichen Assayverfahren angewandt
worden. Beispielsweise beschreiben Cook et al. in Clin. Chem. 1993,
39/6, 965–971,
ein Enzym-Verstärkungssystem
zum Nachweis von menschlichem Proinsulin in menschlichem Plasma. Dieser
Assay beinhaltet die Verwendung von alkalischer Phosphatase als
primäre
Markierung, die zur Entphosphorylierung von NADP+ zu
NAD+ herangezogen wird. Die letztere Verbindung
wird dann als Cofaktor in einem Redox-Zyklus unter Verwendung der
Enzyme Alkohol-Dehydrogenase und Diaphorase eingesetzt. Während das
erste Enzym ein NAD+ zur Oxidation von Ethanol
zu Acetaldehyd unter Erzeugung von NADH nutzt, nutzt das letztere
Enzym, die Diaphorase, das NRDH zur Reduktion eines Tetrazolium-Farbstoffs
zur Erzeugung eines gefärbten Formazan-Farbstoffs.
Mit diesem System konnten Cook et al. 1 Zeptomol alkalische Phosphatase
und 0,017 pmol/L menschliches Proinsulin nachweisen. Das gleiche
System wurde von Johannsson et al. (J. Immunol. Meth. 1986, 87,
7–11)
zur Entwicklung eines hoch empfindlichen Assay für TSH (Empfindlichkeit von
0,0013 ☐IE/L) angewandt. In beiden obigen Assays gelangt
ein gefärbter
Farbstoff als Indikator zur Anwendung. Da Chemilumineszenz-Indikatoren wie
Acridinium-Ester viel empfindlicher sind, dürfte die Messung von Hydrid
mit diesen Verbindungen empfindlichere Assayverfahren ergeben. Es
werden weitere interessante und nützliche Anwendungen der gewonnenen
Erkenntnisse ins Auge gefasst, die in größerem Detail später noch
dargelegt werden.
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Die
Reduktion von 2',6'-Dimethylphenyl-10-methylacridiniumester
mit NADH beinhaltet die Addition von Hydrid an das C-9, um das nicht-chemilumineszierende
Acridan zu erzeugen. Es liegt auf der Hand, dass Acridiniumverbindungen und
deren Analoga mit weit unterschiedlichen strukturellen Modifikationen,
aber mit dem gleichen Kern-Acridiniumnucleus oder dem analogen Benzacridinium-,
Phenanthridinium- oder Chinolinium-Kern diesen Transformationen
zugänglich
sind. Solche Verbindungen können
ganz allgemein unter der bzw. den Struktur(en) zusammengefasst werden, die
in allen Literaturstellen des Standes der Technik beschrieben sind,
die hierin im Hintergrundabschnitt am Beginn der vorliegenden Beschreibung
angegeben wurden. Diese Strukturen schließen nicht nur blaues Licht
(ca. 420 bis 490 nm), sondern auch grünes (ca. 490 bis 570 nm), gelbes
(ca. 570 bis 580 nm), orangenes (ca. 580 bis 595 nm) und rotes (ca. 595
bis 780 nm) Licht emittierende Acridiniumverbindungen und genannte
Analoga ein.
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Zur
weiteren Verdeutlichung ist die allgemeine Struktur der Haupt-Acridiniumverbindungen
zur Verwendung als die Chemilumineszenz-Indikatoren in der vorliegenden
Verbindung schematisch in 3 dargestellt,
worin gilt:
R1 ist Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl oder Aralkyl mit gegebenenfalls bis zu 20 Heteroatomen,
vorzugsweise ist R1 eine Methyl- oder Sulfoalkylgruppe;
R2, R2' und R3 sind,
gleich oder verschieden, ausgewählt
aus Wasserstoff, -R, substituiertem oder unsubstituiertem Aryl (ArR
oder Ar), Halogenid, Amino, Hydroxyl, Nitro, Sulfonat, -CN, -COOH,
-SCN, -OR, -SR, -SSR, -C(O)R, -C(O)OR, -C(O)NHR oder aus -NHC(O)R;
über die
gesamte vorliegende Anmeldung hinweg ist R aus der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl und aus Aralkyl mit gegebenenfalls
bis zu 20 Heteroatomen;
alternativ dazu, können R2 und
R3, wie in 4 dargestellt,
verbunden sein, um so einen zusätzlichen Ring
zu bilden, der an den gebundenen Acridinium-Kern kondensiert ist.
Die C1-, C2-, C3-, C4-, C5- und C8-peri-Positionen
des Acridinium-Kerns sind gegebenenfalls substituiert, wie dargestellt
durch R2';
A– ist
ein Gegenion, das eingeführt
ist, um sich mit dem quartären
Stickstoff des Acridinium-Kerns entweder als Ergebnis einer Quarternierung
des Acridin-Ringstickstoffs durch die Verwendung von Alkylierungsmitteln
während
der Synthese, durch Modifikation des Restes R1 oder
durch einen anschließenden
Austausch zu paaren, der während
der Aufarbeitung der Reaktionsmischungen und der Reinigung der gewünschten
Verbindungen in einer Lösung
oder Flüssigkeit
auftritt, die überschüssige Mengen
weiterer Anionen enthalten. Beispiele der Gegenionen schließen CH3SO4 –,
FSO3 –, CF3SO3 –, C4F9SO3 –, CH3C6H4SO3 –, Halogenid, CF3COO–, CH3COO– und NO3 – ein;
X ist Stickstoff,
Sauerstoff oder Schwefel;
ist X Sauerstoff oder Schwefel, sind
Z nicht vorhanden und Y ein in 5 dargestellter
polysubstituierter Arylrest, worin R4 und
R8 (1) Wasserstoff oder (2) Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl, Alkoxyl (-OR), Alkylthiol (-SR) oder substituierte Aminogruppen
sein können,
die dazu dienen, die -COX-Bindung zwischen dem Acridinium-Kern und
dem Y-Rest durch sterische und/oder elektronische Effekte zu stabilisieren;
vorzugsweise ist der eine von ihnen wie unten definiert, während der
andere Wasserstoff ist, falls die C1- oder C8-Position des Acridinium-Kerns mit einer
Niederalkylgruppe, vorzugsweise mit Methyl, substituiert sind; bevorzugter
sind R4 und R8 Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Alkoxyl (-OR), Alkylthiol (-SR) oder substituierte Aminogruppen,
die dazu dienen, die -COX-Bindung zwischen dem Acridinium-Kern und dem Y-Rest
durch sterische und/oder elektronische Effekte zu stabilisieren;
am meisten bevorzugt sind R4 und R8 Niederalkyl (z.B. eine Methylgruppe);
R5 und R7 sind jeder
der Reste R2, R2' und R3,
die oben definiert sind;
R6 ist ebenfalls
jeder der Reste R2, R2' und R3,
die oben definiert sind, wenn die Acridiniumverbindung als freier
Chemilumineszenz-Indikator verwendet wird.
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Alternativ
dazu, können
die Agridiniumverbindungen kovalent an ein wasserlöslicheres
(natürliches
oder synthetisches) Polymer oder an Biopolymere (z.B. an Proteine,
Polysaccharide, Glycoproteine und an Nucleinsäuren) in einer Konjugat-Form
zur Steigerung ihrer Wasserlöslichkeit
zur kommerziellen Anwendbarkeit in der Praxis als Chemilumineszenz-Indikator
gebunden sein. Es ist dann notwendig, eine reaktive funktionelle
Gruppe, vorzugsweise am R6, einzuführen, um
eine kovalente Bindungsbildung zwischen der Acridiniumverbindung
und dem wasserlöslichen
Polymer oder Biopolymer der Wahl zu erleichtern.
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Somit
kann R
6 auch -R
9-R
10 sein, worin R
9 nicht
unbedingt, aber gegebenenfalls ein verzweigtes oder geradkettiges
Alkylen, ein substituiertes oder unsubstituiertes Arylen oder Aralkylen
mit gegebenenfalls bis zu 20 Heteroatomen und R
10 eine
Abgangsgruppe oder eine elektrophile funktionelle Gruppe sind, die
mit einer Abgangsgruppe verbunden ist, die, ohne aber darauf eingeschränkt zu sein, in
6 dargestellt
ist. R
10 kann auch -Q-R-Nu, -Q-R-(I)
nNu-, -Q-Nu, -R-Nu oder -Nu sein, worin n eine
Zahl von mindestens 1, Nu eine nukleophile Gruppe, Q eine funktionelle
Bindung und I eine ionische oder ionisierbare Gruppe sind; detaillierte
Definitionen von Nu, Q und I können
in
US 5,241,070 , Spalte
3, Zeile 45, bis Spalte 4, Zeile 16, gefunden werden. Die für Nu in
Betracht gezogenen Reaktionen wurden auch im gleichen Patent, Spalte
3, Zeile 48 bis Spalte 4, Zeile 18, beschrieben.
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R5 und R6 sowie R6 und R7 sind unter
einander austauschbar; und wenn X Stickstoff ist, dann ist Z -SO2-Y',
worin Y' die oben
beschriebene Definition von Y hat und beide gleich oder verschieden
sein können.
Außerdem
kann Y selbst ein verzweigtes oder geradkettiges Alkyl mit gegebenenfalls
bis zu 20 Kohlenstoffatomen, halogeniertes oder nicht-halogeniertes oder
substituiertes Aryl oder ein heterocyclisches Ringsystem sein.
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Ebenso
kann die allgemeine Struktur der Phenanthridinium- und Chinoliniumverbindungen
zur Verwendung als die Chemilumineszenz-Indikatoren in der vorliegenden
Erfindung schematisch dargestellt werden, wie dies in 7 aufgezeigt
ist. Als Definitionen der Substituenten und des Gegenions des oben
diskutierten Phenanthridinium- und Chinolinium-Kerns sind die gleichen
wie die vorher für
die Acridiniumverbindungen beschriebenen, mit der Ausnahme, dass
die möglichen
peri-Positionen für
den R2'-Substituent
an den C1-, C2-,
C3-, C4-, C6- und C9-Positionen
des Phenanthridinium-Kerns und an den C2-,
C3-, C5- und C8-Positionen des Chinolinium-Kerns umbezeichnet
werden müssen.
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B. Alternativen einer
Hydrid-Modulation chemilumineszierender Acridiniumverbindungen
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Zusätzlich zur
Reduktion von Acridinium-Estern zu Acridanen, kann ein Hydrid wie
NADH ebenfalls herangezogen werden, um die chemilumineszierende
Aktivität
von Acridiniumverbindungen auf weiteren neuen und interessanten
Wegen zu modulieren, die gegebenenfalls nützlich sein können. Einige derartige
Lösungsansätze werden
im Folgenden zusammengefasst angegeben, die alle eine chemische Selektivität (Regioselektivität) in der
Reduktionsreaktion erforderlich machen.
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1. Modulation
der Acridinium-Ester- oder -Sulfonylamid-Spaltungslabilität
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In
einem der Lösungsansätze, kann
das Hydrid auf den Ester- oder Sulfonylamid-Rest (anstatt auf den
Acridinium-Kern) der Acridiniumverbindung gerichtet sein, um eine Änderung
der Emissionscharakteristika der Verbindung zu bewirken. Es ist
wohl bekannt, dass Acridinium-Ester mit schwachen Abgangsgruppen
nur schwach chemilumineszieren. Schwache Abgangsgruppen sind in
typischer Weise Elektron-reich und können durch Hydrid-Addition
an Elektron-arme funktionelle Gruppen erzeugt werden. Durch Anwendung
dieser Vorgehensweise können ein
Acridinium-Ester oder -Sulfonylamid, die einen Elektron-mangelnden Ester-
oder Sulfonylamid-Rest enthalten, in einen Elektron-reichen Rest überführt werden,
wodurch eine stark chemilumineszierende Verbindung in eine schwache überführt wird. 8 veranschaulicht,
wie dies bewerkstelligt wird. Indem einige der nötigen Grund-Substituenten und
das Gegenion, wie im obigen Abschnitt A definiert, vorliegen, ist
der Acridinium-Kern in der Darstellung gezielt maßgeschneidert,
um durch die Bindung von einer oder mehreren gewünschten Elektron-spendenden Gruppen
(bezüglich
Wasserstoff und bezeichnet mit dem Buchstaben D) Elektron-reich
zu sein, welche wie definiert in "Advanced Organic Chemistry", Herry March, Hsg.,
4. Ausgabe, S. 18–19,
an einer oder mehreren optimalen Positionen des Acridinium-Kerns
vorliegen, so dass eine Reduktion des N-Methylpyridinium-Rests bevorzugt durchgeführt wird.
Sind mehr als eine Elektron-spendende Gruppen (D's) am Acridinium-Kern substituiert,
können
die Grupp0en D's
gleich oder verschieden sein. Zur Verleihung weiterer wichtiger
oder wünschbarer
struktureller Charakteristika (z.B. von Hydrophilie, funktioneller
Gruppen usw.) sind weitere zusätzliche
Substituenten an peri-Positionen
des Acridinium-Kerns möglich
und erlaubt, solange der kombinierte elektronische Effekt der Substituenten
derjenige einer Elektron-Spende ist. Öffentlich trifft die gleiche
technische Lehre auch für
die Analoga des Acridinium-Esters und -Sulfonylamids zu, wie diese
vorher in Abschnitt A beschrieben sind.
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2. Modulation
der Emissionswellenlängenmaxima der
Acridiniumverbindungen
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Die
Reduktion kann auch zur Änderung
der Emissionswellenlänge
einer Acridiniumverbindung angewandt werden. Die Emissionswellenlänge blauemittierender
Acridiniumverbindungen kann zu langen Wellenlängen durch Erzeugung eines
verlängerten
elektronischen Konjugationssystems am Acridinium-Kern verschoben
werden, wie dies in der PCT-Anmeldung WO 00109 487 diskutiert ist.
Indem die Reduktion auf eine Unterbrechung des verlängerten
konjugierten Systems in einer Acridiniumverbindung gerichtet wird,
kann die Emissionswellenlänge der
Acridiniumverbindung von einer langen zu einer kurzen Wellenlänge verschoben
werden, und es wird somit die Chemilumineszenzintensität des ausgewählten Wellenlängenbereichs
variiert, der unter Betracht steht und verfolgt wird. 9 veranschaulicht das
obige Prinzip. Wiederum wird, indem einige der nötigen Grund-Substituenten und
das Gegenion vorliegen, wie dies im obigen Abschnitt A definiert
ist, der Acridinium-Kern in der Darstellung ebenfalls gezielt maßgeschneidert,
um durch die Bindung einer oder mehrerer erwünschter Elektron-spendenden Gruppen
(bezüglich
Wasserstoff und bezeichnet mit dem Buchstaben D) an einer oder mehreren
optionalen Positionen des Acridinium-Kerns Elektronreich zu sein,
so dass die Reduktion des an der Seitenkette verlängerten
Konjugationssystems bevorzugt durchgeführt wird. Sind mehr als eine
Elektron-spendende Gruppen (D's)
am Acridinium-Kern substituiert, können die Gruppen D's gleich oder verschieden
sein. Zur Verleihung weiterer wichtiger oder erwünschbarer struktureller Charakteristika
(z.B. von Hydrophilie, funktioneller Gruppen usw.) sind weitere
zusätzliche Substituenten
an den peri-Positionen des Acridinium-Kerns möglich und erlaubt, solange
der kombinierte elektronische Effekt aller Substituenten derjenige
einer Elektron-Spende ist. Offensichtlich tritt die gleiche technische
Lehre für
die Analoga des Acridinium-Esters und -Sulfonylamids zu, wie diese
vorher im Abschnitt A beschrieben sind.
-
3. Modulation des Löscher/Fluorophor-Rests
der Acridiniumverbindungen
-
Weitere
Ausführungsformen
der Modulierung der Chemilumineszenzaktivität sind im Schema der 9 veranschaulicht,
worin das Hydrid aus einer enzymatischen Reaktion die Struktur des
mit Hydrid reduzierbaren Löschers,
der kovalent an den eine Gruppe D aufweisenden Acridinium-Rest gebunden
ist, zum oben beschriebenen Zweck und somit den Löscheffekt ändert. Die
erforderliche Bedingung des Löschers
beruht hier auf seiner Fähigkeit zum
Löschen
der Chemilumineszenzaktivität
der Acridiniumverbindung über
einen Dipol-Dipol-Resonanz-Energie-Transfer oder über weitere
Mechanismen, sowie auf seiner Fähigkeit,
durch Hydrid vorzugsweise über
die Reduktion des Acridinium-Rests reduziert zu werden. Die Verringerung
der Quantenausbeute durch den Löscheffekt
des Löschers
kann durch die Wechselwirkung von Hydrid mit dem Löscher umgekehrt
werden. Somit steigt, in der Gegenwart von Hydrid, die Quantenausbeute
des Acridinium-Rests des Konjugats an. Ein offensichtlicher Vorteil
der Modulierung der Chemilumineszenzaktivität durch Hydrid mit einem Acridinium-Löscher-Konjugat ist
die positive Korrelation zwischen der Konzentration des Hydrids
und der Chemilumineszenzaktivität des
Konjugats.
-
Wiederum
kann, indem einige der nötigen Grund-Substituenten
und das Gegenion vorliegen, wie diese oben im Abschnitt A definiert
sind, der Acridinium-Kern in 10 mit
einer oder mehreren erwünschten
Elektron-spendenden
Gruppen D's an einer
oder mehreren optimalen Positionen des Acridinium-Kerns verbunden
sein, so dass die Reduktion des Seitenketten-Löschers
bevorzugt durchgeführt
wird. Sind mehr als eine Elektron-spendende Gruppen (D's) am Acridinium-Kern
substituiert, können
die Gruppen D's
gleich oder verschieden sein. Ebenso sind zur Verleihung weiterer
wichtiger oder wünschbarer
struktureller Charakteristika (z.B. von Hydrophilie, funktioneller
Gruppen usw.) weitere zusätzliche
Substituenten an den peri-Positionen
des Acridinium-Kerns möglich
und erlaubt, solange der kombinierte elektronische Effekt aller
Substituenten derjenige einer Elektron-Spende ist. Offensichtlich
tritt die gleiche technische Lehre auch für die Analoga des Acridinium-Esters
und -Sulfonylamids zu, wie diese vorher im Abschnitt A beschrieben
sind.
-
Ein
alternativer Modus, der der Verwendung des Acridiniumverbindung-Löscher-Konjugats ähnelt, beruht
auf dem Austausch des Löschers
durch einen Fluorophor zur Bildung eines AE-Fluorophor-Konjugats.
Acridinium-Fluorophor-Konjugate,
in denen der Fluorophor an den Acridinium-Kern gebunden ist, emittieren
in ihren Chemilumineszenz-Reaktionen Licht in einer Region der Spektrumcharakteristik
des Fluorophors. Dies erfolgt über
einen Resonanz-Energie-Transfer aus dem elektronisch angeregten
Acridon-Rest zum
Fluorophor. Das Prinzip und entsprechende Beispiele der AE-Fluorophor-Konjugate
sind detaillierter in der PCT-Anmeldung WO 98/54 574 offenbart.
Eines der Beispiele dieser neuen Klasse von Verbindungen betrifft
das Konjugat von Acridinium-Ester mit Rhodamin, wie dies im Folgenden
dargelegt wird. Das Konjugat emittiert Licht bei 628 nm durch wirkungsvollen
Energie-Transfer vom AE-Rest zu Rhodamin nach Behandlung mit Wasserstoffperoxid
in stark alkalischer Lösung.
Der Acridinium-Rest kann durch Variieren der D-Gruppe so modifiziert
werden, dass der Rhodamin-Rest selektiv oder bevorzugt durch Hydrid
reduziert wird. Als Ergebnis der Reduktion können die Lichtemissionsintensität bei langen
Wellenlängen durch
den Rhodamin-Rest abgesenkt und die Emissionsintensität bei kurzen
Wellenlängen
durch den Acridinium-Rest erhöht
werden. Somit wird die quantitative Bestimmung von Hydrid entweder
durch Nachweis der Absenkung des langwelligen Emissionssignals oder
durch Nachweis der Erhöhung
des kurzwelligen Emissionssignals ermöglicht.
-
Wiederum
kann, indem einige der nötigen Grund-Substituenten
und die Gegenionen vorliegen, wie diese im obigen Abschnitt A definiert
sind, der Acridinium-Kern in 11 mit
einer oder mehreren erwünschten
Elektron-spendenden
Gruppen D's an einer
oder mehreren optimalen Positionen des Acridinium-Kerns verbunden
sein, so dass die Reduktion des Seitenketten-Fluorophor-Rests bevorzugt durchgeführt wird.
Sind mehr als eine Elektron-spendende Gruppen
(D's) am Acridinium-Kern
substituiert, können
die Gruppen D's
gleich oder verschieden sein. Ebenso sind zur Verleihung weiterer
wichtiger oder wünschbarer
struktureller Charakteristika (z.B. von Hydrophilie, funktioneller
Gruppen usw.) weitere zusätzliche
Substituenten an den peri-Positionen des Acridinium-Kerns möglich und
erlaubt, solange der kombinierte elektronische Effekt aller Substituenten derjenige
einer Elektron-Spende ist. Offensichtlich trifft die gleiche technische
Lehre auch für
die Analoga des Acridinium-Esters und -Sulfonylamids zu, wie diese
vorher im Abschnitt A beschrieben sind.
-
C. Anwendungen der Chemilumineszenz-Hydrid-Indikatoren
-
1. Überführung eines kolorimetrischen
in einen Chemilumineszenz-Emit®-Assay
-
Die
Modulierung der Chemilumineszenzaktivität von Acridiniumverbindungen
mit Hydrid ergibt zahlreiche Anwendungen in Analysenmessungen. Wie
bereits vorher erwähnt,
sind gefärbte
Indikator-Moleküle zur messenden
Verfolgung einer NADH-Bildung zur Entwicklung empfindlicher Immunoassays
(siehe oben) angewandt worden. Es ist nun herausgefunden worden,
dass die Bildung von NADH (und durch Analogie jedes Hydrids) in
einem System quantitativ mit Acridinium-Ester (und durch Analogie
mit jeder Verbindung vom Acridinium-Typ) gemessen werden kann, wobei
die vorliegende Erfindung ein Analysenverfahren, wie dargestellt
in 12, offenbart. Darin stellen A und AH oxidierte und
reduzierte Formen einer Acridiniumverbindung dar, deren Chemilumineszenz-Emissionseigenschaften
unterscheidbar sind. Die Hydrid-Quelle kann chemisch oder biologisch
sein. Außerdem
kann das Hydrid entweder direkt auf die Acridiniumverbindung oder
indirekt durch die Einwirkung eines Enzyms wie von Diaphorase übertragen
werden.
-
Ein
zusätzlicher
Vorteil der Anwendung der vorliegenden Erfindung beruht darauf,
dass es durch sie für
ein Laboratorium ermöglicht
ist, die Hydrid-Erzeugung über
und durch die Verwendung eines Geräts zu messen, mit dem Chemilumineszenz
gemessen wird, wodurch die Notwendigkeit zur Anwendung eines UV-sichtbaren
Spektrofotometers eliminiert ist, welches in der Vergangenheit zur
Messung der Hydrid-Erzeugung benötigt
wurde.
-
In
einem in breitem Umfang eingesetzten, kommerziellen Diagnosetest,
der als Emit® bezeichnet
ist (Emit® ist
eine eingetragene Handelsmarke von Behring Diagnostics GmbH und
ist unten definiert, R.S. Schneider "Recent Advances in Enzyme Immunoassay" in Ligand Assay;
J. Langan und J. Clapp, Hrsg.: Masson Publishing USA, Inc. 1981)
gelangt ein homogener Immunoassay-Format zur Anwendung, und es wird die
Bildung von NADH (direkt durch UV-Spektrofotometrie) messend verfolgt
und quantitativ bestimmt, dessen Konzentration letztlich zur Analyse-Konzentration
in Korrelation gebracht wird. Zum Beleg der Eignung von Acridiniumverbindungen
als ausgezeichneter quantitativer Indikator von NADH wurde dieser
kommerzielle Test für
3 Analyte (Theophyllin, Chinidin und Valproat) eingesetzt. Ebenso
ist ein enzymatischer Assay zur Bestimmung von Ethanol im vorliegenden
Beispiel 8 gleichfalls angegeben, um die Eignung dieses Lösungsansatzes zu
belegen. Es wurde auch wahlweise die direkte Reduktion der Acridiniumverbindung
mit dem im Assay erzeugten NADH angewandt, obwohl es offensichtlich
ist, dass diese Reduktion auch durch die Einwirkung von Diaphorase
durchgeführt
werden kann.
-
Die
für diese
Studie verwendeten Modell-Chemilumineszenz-Hydrid-Indikatoren waren 2',6'-dimethylpheny1-10-methylacridinium-9-carboxylat
(DMAE-Φ)
als freie Markierung und 2',6'-Dimethylphenyl-10-(3'-sulfopropyl)acridinium-9-carboxylat
(NSP-DMAE), konjugiert über
eine Carboxamid-Bindung an Rinderserumalbumin (BSA). Ein spezifischer
Beleg der Eignung der Acridinium-Ester als Chemilumineszenz-Redox-Indikatoren
von Hydrid wird nun beschrieben, worin das Chemilumineszenz-Signal
aus NSP-DMAE oder aus DMAE-Φ in
einem Enzym-Immunoassay zur quantitativen Bestimmung von Theophyllin,
Chinidin und von Valproat in Serum sowie auch in einem enzymatischen
Assay zur quantitativen Bestimmung von Ethanol in Serum angewandt
wird. Zu diesem Zweck sind ein Prototyp-Assay am Bayer Diagnostics
Corp. ACS:180® (ACS:180® ist
eine eingetragene Handelsmarke von Bayer Corporation für ein automatisiertes
Chemilumineszenz-Analysegerät:
ein vollautomatisiertes Immunodiagnose-Assaysystem) mit Behring
Diagnostics Emit® 2000-Theophyllin- und
Modell 1-Valproat-Assay-Reagenzien und auch mit Bayer Corporation
Immuno 1TM Emit® 2000-Chinidin-Assay-Reagenzien sowie
ein enzymatischer Assay zur Bestimmung von Ethanol in Serum unter
Einschluss eines zusätzlichen
Chemilumineszenz-Redox-Indikatorreagens entwickelt worden. DMAE-Φ oder NSP-DMAE-BSA-Konjugate
eignen sich für
Anwendungen sowohl in organischen als auch in wässrigen Medien. Da eine breite
Vielfalt von Acridiniumverbindungen, die die oben beschriebenen
hydrophilen AE's
des Standes der Technik einschließen, gut dokumentiert sind,
vermögen
die Anwender der vorliegenden Erfindung eine hoch wasserlösliche Acridiniumverbindung
auszuwählen,
um die Verwendung organischer Lösungsmittel
zu vermeiden, die möglicherweise
nachteilig für
den Assay sein könnten.
Somit hat der Anwender eine Anzahl von Optionen zur Auswahl des
Cheminolumineszenz-Hydrid-Indikators mit entsprechend geeigneter
Löslichkeit
zur Anwendung in einer Assay-Matrix bei gegebener Polarität zur Hand.
-
Alternativ
dazu, könnte
die Acridiniumverbindung, die als der Chemilumineszenz-Indikator
für das Hydrid
ausgewählt
wird, an eine Anzahl kleiner Moleküle, Makromoleküle oder
Teilchen kovalent oder andersartig konjugiert werden, um Eigenschaften
wie, ohne darauf eingeschränkt
zu sein, die Löslichkeit, Quantenausbeute,
Stabilität
und den Resonanz-Energie-Transfer
zu verbessern oder zu verleihen.
-
Enzym-vervielfältigte Immunoassaytechnik (enzyme-multiplied
immunoassay technique = Emit®) wurde ursprünglich von
Syva Co. Inc. als Bioanalyse-Technologie entwickelt und wird derzeit
in Kits von Dade-Behring Inc. hauptsächlich zur Aufzeichnung und
Verfolgung therapeutischer Arzneien (therapeutic drug monitoring
= TDM) bei geringerer Anwendung zum Nachweis von Missbrauchsarzneien
auf den Markt gebracht. Die automatisierte homogene Behring Diagnostics
Inc. Emit®-Assay-Serie
stellt derzeit eine von mehreren bevorzugten Diagnosesystemen für TDM-Analyte
dar. In diesen Assayverfahren konkurriert eine in einer Patientenprobe
vorliegende Arznei mit einem Arznei-Enzym-Konjugat um eine begrenzte
Menge eines Antikörpers,
der gegen die Arznei gerichtet ist. Die enzymatische Aktivität des Konjugats,
welche in diesem Fall diejenige der Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase
(G6PDH) aus Leuconostoc mesenteroides ist, wird bei Bindung an den
Arznei-spezifischen Antikörper
teilweise inhibiert. G6PDH katalysiert die Reduktion von oxidiertem
Nicotinamidadenindinucleotid (NAD) zur reduzierten Form NRDH durch
Hydrid-Transfer aus Glucose-6-phosphat (G6P) und wird durch die
durch NADH-Bildung gesteigerte UV-Absorption bei 340 nm messend
verfolgt. Endogene Proben-G6PDH benötigt NADP, und nicht NAD, zur
katalytischen Aktivität
und interferiert daher nicht mit einer NAD-Reduktion. Infolgedessen
steht die G6PDH-Katalyseaktivität
des Konjugats in Korrelation zur Arzneikonzentration in der Patientenprobe
durch Umsatz und Geschwindigkeit der NADH-Bildung, z.B. von ΔA340 nm/min. Ein Behring Diagnostics Inc.
Emit®-Assay-Kit
enthält
2 Reagenzien: Reagens A enthält
eine gepufferte Lösung
von G6P (Substrat), NAD (Enzym-Cofaktor) und Maus-Monoclonalantikörper, die reaktiv
gegenüber
einem besonderen Arznei-Analyt sind, während das Reagens B aus einer
gepufferten Lösung
des Arznei-G6PDH-Konjugats
besteht.
-
Da
im Bayer Diagnostics ACS:180®-Messsystem eine Fotovervielfältigerröhre zur
quantitativen Bestimmung des Chemilumineszenz-Signals zur Anwendung gelangt, macht
die Anpassung des Behring Diagonstics Inc.-Emit®-Assay
an einen Bayer Diagnostics ACS:180® ein
zusätzliches
Reagens zur Überführung des
kolorimetrischen Signals in Chemilumineszenz erforderlich. Dieses
zusätzliche
Reagens wird als Chemilumineszenz-Redox-Hydrid-Indikator (CHI) bezeichnet, und
der CHI ist eine Acridiniumverbindung. Die folgenden Versuche haben
gezeigt, dass mehrere Acridinium-Esterderivate durch Hydrid-Transfer
(am wahrscheinlichsten zur C-9-Position des N-Methylacridinium-Kerns)
aus einer äquimolaren
Konzentration von NADH im milli- und mikromolaren Bereich reduziert
werden.
-
Die
Geschwindigkeit und der Umsatz der Reduktion sind langsam, am wahrscheinlichsten
weil die vorherrschende Pseudobase-Form einer Reduktion durch Hydrid
nicht zugänglich
ist, wodurch sichergestellt wird, dass die differenzielle Absenkung der
Chemilumineszenz sogar in der Gegenwart eines großen Überschusses
an verfügbarem
Hydrid beobachtet wird. Beispielsweise chemiluminesziert reduziertes
DMAE-Φ (N-Alkylacridan)
nur schwach im Vergleich mit DMAE-Φ und ergibt ein nur geringes nachweisbares
Signal, im Blitz-Fall; daher steht, obwohl die Vergleichs-NADH-Konzentration,
die in eine Mischung eingebracht ist, viel größer als die von DMAE-Φ sein mag,
die realtive NADH-Konzentration in Korrelation zur Absenkung der
Gesamt-Chemilumineszenz.
Diese Korrelation ist aufgestellt worden. DMAE-Φ und auch NSP-DMAE sollten
daher als Chemilumineszenz-Redox-Hydrid-Indikator in einem Assay
vom Emit®-Typ
fungieren, wobei erhöhte
Analyt-Konzentrationen den Umsatz und die Geschwindigkeit der NADH-Bildung
steigern würden,
um dadurch die Chemilumineszenz einer festgelegten Menge an Acridiniumverbindung,
die in die Assayreaktion eingeschlossen wird, abzusenken.
-
Die
Fähigkeit
zur Messung von Veränderungen
bei den NADH-Konzentrationen,
die im mikro- bis millimolaren Bereich liegen, mit Acridiniumverbindungen
oder -Konjugaten im nanomolaren Bereich hat es ermöglicht, Änderungen
der Analyt-Konzentrationen (wie wiedergegeben in Änderungen
der NADH-Konzentrationen) direkt zu messen, ohne dass entweder verdünntes NADH
enthaltende Proben vorliegen oder ein sekundäres Senkereagens zugegeben
werden müssen,
um die übergroße Menge
von NADH in unverdünnten
Proben abzufangen.
-
Eine
schematische Darstellung des obigen Assay ist in 13 gezeigt,
und Beispiele mit 3 Analyten (Theophyllin, Chinidin und Valproat),
gemessen mit der vorgenannten Verfahrenstechnik, sind im Detail
in Beispiel 5 bis 8 sowie für
einen enzymatischen Assay zur quantitativen Bestimmung von Ethanol
beschrieben. Die Daten zeigen ganz klar, dass Acridiniumverbindungen
tatsächlich
ausgezeichnete quantifizierbare Hydrid-Indikatoren darstellen.
-
3. Lösung der
Assay-Interferenz aus einer Gesamtblutprobe durch die Einfügung einer
Fest-Phasen-Abfangstufe
-
Im
beschriebenen homogenen Assay wird die Rest-Chemilumineszenzaktivität in der
Assaymischung gemessen, d.h., steigende Analyt-Konzentrationen führen zu sinkenden Gehalten
der in der Assaymischung verbliebenen Chemilumineszenzaktivität. Da der
Assay homogen abläuft,
könnten äußere Substanzen
in der Probe aus z.B. einer Gesamtblutprobe möglicherweise die Chemilumineszenz-Reaktion
der Acridiniumverbindung mit Wasserstoffperoxid stören oder
inhibieren. Für
den Fall, dass dies zu beobachten ist, wird es ermöglicht,
den Assay so zu handhaben, dass diese Störungsinterferenz/Inhibierung
beseitigt wird. Dies kann am direktesten bewerkstelligt werden,
wie dies in
14 dargestellt ist. In diesem
Assay werden eine feste Phase wie paramagnetische Partikel am Ende
des homogenen Assay zugegeben. Die Partikel sind mit einem Antikörper überzogen,
der für
die Acridiniumverbindung spezifisch ist (Ref.: U. Piran et al.,
US 5,445,936 , "Method für Non-Competitive
Bindung Assays").
Nach Abschluss des homogenen Assay werden die Partikel zum Einfangen
der Acridiniumverbindung zugegeben. Die Partikel können dann
zur Beseitigung interferierender bzw. störender Substanzen vor der Auslösung durch
Wasserstoffperoxid der Chemilumineszenz-Reaktion gewaschen werden.
-
4. Heterogene Chemilumineszenz-Emit®-Assays
-
Assays,
in denen ein heterogenes Format angewandt wird, können ebenfalls
mit der vorliegenden Erfindung gekoppelt werden. 15 veranschaulicht,
wie dies durchgeführt
werden kann. Für einen
Sandwich-Assay unter
Einsatz von 2 Antikörpern
kann der eine von ihnen an das Hydrid-Erzeugungssystem wie an G6PDH,
Alkohol-Dehydrogenase usw. gekoppelt werden. Die Konzentration der
Enzym-Markierung im Assay wird dann durch Verwendung des NADH gemessen,
das vom Enzym erzeugt wird, um das Acridiniumverbindung-Indikatormolekül zu reduzieren.
Alternativ dazu, kann in einem Konkurrenz-Assay für eine kleine
Analyse-Menge das Hydrid-Erzeugungssystem
wie G6PDH an den Analyt zur Verwendung im Assay als Tracer gekoppelt werden.
Ablesung bzw. Messung des Signals im Assay werden in ähnlicher
Weise wie im Sandwich-Assay durchgeführt.
-
Es
ist auch offensichtlich, dass durch Anwendung des Hydrid-Erzeugungssystems
wie des Enzyms G6PDH als Markierung für Nucleinsäuren Nucleinsäure-Assays
ermöglicht
werden, um mit Acridiniumverbindungen als der Hydrid-Indikator entwickelt zu
werden.
-
Die
Fachleute mit relevantem Fachwissen werden weitere Variationen erkennen,
die mit der offenbarten Erfindung übereinstimmen. Die vorliegende
Erfindung wird nun, ohne darauf eingeschränkt zu sein, durch die folgenden
Beispiele noch weiter erläutert.
-
Beispiel 1
-
2',6'-Dimethylphenyl-10-methylacridinium-9-carboxylat-Trifluormethansulfonat
(DMAE-Φ)
-
Synthese von 2',6'-Dimethylphenylacridin-9-carboxylat
-
Acridin-9-carbonsäure (5 g)
wurde mit Thionylchlorid (ca. 25 mL) unter einer Stickstoff-Atmosphäre in einem Öl-Bad am
Rückfluss
gehalten, bis sich die Reaktion aufklarte. Die Lösung wurde dann auf Raumtemperatur
abgekühlt
und in Benzol (200 mL, wasserfrei) gegossen. Die Benzol-Suspension wurde
im Kühlschrank über Nacht
gekühlt,
um die Ausfällung
des Säurechlorids
zu vervollständigen, welches
durch Filtration gewonnen und mit wasserfreiem Ether gespült wurde.
Ausbeute = 5,3 g (quant.)
-
Das
Säurechlorid
(5,3 g) wurde mit 2,6-Dimethylphenol, Dimethylaminopyridin (0,5
g) in wasserfreiem Pyridin (40 mL) vermischt. Die Reaktion wurde
in einem Öl-Bad
bei 100°C
3 h lang erhitzt. Die Reaktion wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt, und
das Rohprodukt wurde durch Blitzchromatografie an Kieselgel mit
1:4-Ethylacetat in Hexanen als Eluierungsmittel gereinigt. Die Einengung
der Blitz-Fraktionen ergab das Produkt als hellgelbes Pulver.
-
Synthese von 2',6'-Dimethylphenyl-10-methylacridinium-9-carboxylat-Trifluormethansulfonat
-
Eine
Lösung
von 2',6'-Dimethylphenyl-acridin-9-carboxylat
(20 mg, 0,061 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (ca. 2 mL) wurde
mit Methyltrifluormethansulfonat (0,175 mL, 25 Äq.) behandelt. Die Reaktion
wurde bei Raumtemperatur gerührt.
Ein gelber Niederschlag begann sich in ca. 1 h zu bilden. Die Reaktion
wurde ca. 16 h lang gerührt,
worauf wasserfreier Ether (ca. 50 mL) zugegeben wurde, um das Produkt
auszufällen,
das durch Filtration gesammelt und mit Ether gewaschen und an der
Luft getrocknet wurde.
Ausbeute = 29 mg, MALDI-TOF, MS = 342,9
beob. (342,4 ber.)
-
Beispiel 2
-
2',6'-Dimethylphenyl-10-methylacridan-9-carboxylat
-
Synthese:
Eine Lösung
von 2',6'-Dimethylphenyl-l0-methylacridinium-9-carboxylat-Trifluormethansulfonat
(50 mg, 0,105 mmol) in Methanol (20 mL, teilweise gelöst) wurde
in einem Eis-Bad gekühlt und
mit Natriumborhydrid (20 mg, 0,525 mmol) behandelt. Die gelbe Farbe
der Lösung
wurde sofort gebleicht. Nach 1 h wurde zusätzliches Natriumborhydrid (20
mg) zugegeben, und die Reaktion wurde auf Raumtemperatur erwärmt und
ca. 16 h lang gerührt. Die
Reaktion wurde dann mit Essigsäure
(1 mL) gelöscht
und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde in Acetonitril
gelöst.
Die HPLC-Analyse
an einer 3,9 × 300
mm C18-Säule
mit einem 30-min-Gradient von 10 → 100 % MeCN/Wasser (0,05 %
TFA in beiden) bei einer Fließgeschwindigkeit
von 1 mL/min und durch UV-Nachweis bei 260 nm ergab eine Rt = 27
min (Acridan) und eine Rt = 18 min (Acridinium-Ester). Das Produkt
wurde durch präparative HPLC
gereinigt, und die HPLC-Fraktionen wurden zur Trockne gefriergetrocknet,
um ein weißes
Pulver zu ergeben.
Ausbeute = 30 mg (60 %)
-
Beispiel 3
-
2',6'-Dimethylphenyl-10-(3'-sulfopropyl)acridinium-9-carboxyamidyl-BSA-Konjugat
-
Synthese:
Rinderserumalbumin (1,65 mg, 25 nmol) wurde in 475 μL 0,20 M
NaHCO
3, pH = 9,0, gelöst. NSP-DMAE-NHS (
US 5,656,426 ) (0,61 mg, 1,03 μmol) wurde
in 103 μL
N,N-Dimethylformamid (DMF) gelöst,
um eine 10 mM Lösung
herzustellen. 25 μL der
10 mM NSP-DMAE-NHS wurden mit den 475 μL BSA-Lösung vermischt und bei 4°C 16 h lang
inkubiert. Das Konjugat wurde in Wasser mit SEC isoliert. Die NSP-DMAE-Einverleibung
auf BSA betrug ca. 4 Markierungen pro Protein-Molekül, wie berechnet aus
der bekannten chemilumineszierenden spezifischen Aktivität der Markierung
und der Protein-Bestimmung mit dem Bradford-Protein-Assay (6,4 μM).
-
Beispiel 4
-
Herstellung eines Chemilumineszenz-Hydrid-Indikators
-
- a. 9 mg (32 μmol)
N(10)-Methylacridinium-Tetrafluorborat (NMA, Sigma-Aldrich) wurden
in 320 μL N,N-Dimethylformamid
(DMF) gelöst,
um eine 0,10 M Lösung
herzustellen. Eine Masse von 6,25 mg (13 μmol) DMAE-Φ wurde in 2,607 mL Methanol
gelöst
und anschließend
mit Methanol auf eine Konzentration von 0,50 μM verdünnt. 300 μL der 0,10 M NMA wurden mit
750 μL der
0,50 μM DMAE-Φ in 1,95
mL Wasser vermischt. Alternativ dazu, wurden NMA und die 2 weiteren
Hydrid-Senken Cetylpyridiniumchlorid und Crotonsäure in 0,20 M Glycinpuffer,
0,1 % IgG, pH = 7,4, gelöst,
als der verwendete Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator ein kovalentes
Konjugat aus Acridinium-Ester
und IgG (Bayer Diagostics) war. Das Acridinium-Ester-IgG-Konjugat
wurde auf 12 nM im gleichen Puffer verdünnt.
- b. Alternativ dazu, wurde ein NSP-DMAE4-BSA-Konjugat auf eine
Konzentration von 12 nM in einem Puffer aus 0,20 M Glycin, 1,0 %
(G/V) BSA, p = 7,4, verdünnt.
-
Beispiel 5
-
Theophyllin-Assay
mit Acridinium-Ester als Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator
-
In
diesem automatisierten, homogenen Enzym-Immunoassay konkurriert
in einer Patientenprobe vorliegendes Theophyllin mit einem Theophyllin-G6PDH-Konjugat um die Bindung
an eine begrenzte Menge eines anti-Theophyllin-Maus-Monoclonalantikörpers. Durch die Bindung des
anti-Theophyllin-Antikörpers an
das Theophyllin-G6PDH-Konjugat wird die Enzymaktivität teilweise
inkibiert. Die G6PDH katalysiert die Reduktion von oxidiertem Nicotinamidadenindinucleotid
(NAD) zur reduzierten NADH-Form durch Hydrid-Transfer aus dem Glucose-6-phosphat
(G6P). Das Hydrid wird dann chemisch aus dem NADH auf das DMAE-Φ oder auf
das an BSA konjugierte NSP-DMAE übertragen.
Infolgedessen steht die G6PDH-Katalyseaktivität des Konjugats in Korrelation
zur Theophyllin-Konzentration in der Patientenprobe und in umgekehrter
Korrelation zur Rest-Chemilumineszenz der Assay-Reaktion.
-
Der
folgende Assay wurde insgesamt mit dem Bayer Diagnostics ACS:180® (Bayer
Diagnostics Corp., Walpole, MA) durchgeführt. Küvetten wurden in ein Gestell
und dann 10 μL
Bayer Diagnostics ACS-Theophillin-Assay-Vergleichsstandards in ihre jeweiligen
Küvetten
in Replikaten von 3 gegeben. Die Standards enthielten Theophyllin
in Konzentrationen von 0,00, 13,9, 27,8, 55,5, 111 und 222 μM. Die Bayer
Diagnostics Ligand-Vergleiche 1, 2 und 3 enthielten Theophyllin
in Konzentrationen, die in der angegebenen Tabelle spezifiziert
sind. In jede Küvette
wurden 300 μL
Behring Diagnostics Emit® 2000-Theophyllin-Assay-Reagens
1, enthaltend eine gepufferte Lösung
von G6P, NAD und anti-Theophyllin-Antikörper, gegeben und bei 37°C 2 min und
40 s lang inkubiert. Dazu wurden 150 μL Behring Diagnostics Emit® 2000-Theophyllin-Assay-Reagens
2, enthaltend eine gepufferte Lösung
von Theophyllin-G6PDH-Konjugat, gegeben. Die Küvetten wurden bei 37°C weitere
2 min und 40 s lang inkubiert, und dann wurden 20 μL des Chemilumineszenz-Indikators,
enthaltend entweder 10 mM NMA und 125 nM DMAE-Φ in wässrigen 10 % (V/V) DMF und
25 % (V/V) Methanol oder 12 nM NSP-DMAE4-BSA-Konjugat, 0,20 M Glycin,
1,0 % (G/V) BSA, pH = 7,4, zur endgültigen Inkubation bei 37°C über 5 min
gegeben. Da der Assay homogen abläuft, wurden die Wäschen 1
und 2 sowie die Vakua 1, 2 und 3 weggelassen. Die Reaktionsmischungen
wurden der Reihe nach mit den Bayer Diagnostics ACS-Reagenzien 1
(0,1 N HNO3, 0,5 % (G/V) H2O2) und 2 (0,25 N NaOH, 0,5 (G/V) N,N,N,N-Hexadecyltrimethylammoniumchlorid-Oberflächenmittel)
vermischt, um die Chemilumineszenz-Reaktion auszulösen.
-
Beispiel 6
-
Valproat-Assay
mit Acridinium-Ester als Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator
-
In
diesem automatisierten, homogenen Enzym-Immunoassay konkurriert
in einer Patientenprobe vorhandenes Valproat mit einem Valproat-G6PDH-Konjugat
um die Bindung an eine begrenzte Menge eines anti-Valproat-Maus-Monoclonalantikörpers. Durch
die Bindung des anti-Valproat-Antikörpers an das Valproat-G6PDH-Konjugat wird
die Enzymaktivität
teilweise inhibiert. Die G6PDH katalysiert die Reduktion von oxidiertem
Nicotinamidadenindinucleotid (NAD) zur reduzierten NADH-Form durch
Hydrid-Transfer aus dem Glucose-6-phosphat (G6P). Das Hydrid wird
dann chemisch aus dem NADH auf das DMAE-Φ oder auf das an BSA konjugierte
NSP-DMAE übertragen.
Infolgedessen steht die G6PDH-Katalyseaktivität des Konjugats in Korrelation
zur Valproat-Konzentration in der Patientenprobe und in umgekehrter
Korrelation zur Rest-Chemilumineszenz der Assay-Reaktion.
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Der
folgende Assay wurde insgesamt mit dem Bayer-Diagnostics ACS:180® (Bayer
Diagnostics Corp., Walpole, MA) durchgeführt. Küvetten wurden in ein Gestell
und dann 10 μL
Bayer Diagnostics-in-Haus-RCS-Valproat-Assay-Vergleichsstandards in ihre jeweiligen
Küvetten
in Replikaten von 3 gegeben. Die Standards enthielten Valproat in Konzentrationen
von 0,000, 86,7, 173, 347, 693 und von 1387 μM. Die Bayer Diagnostics-in-Haus-TDM-Vergleiche A, B und
C enthielten Valproat in Konzentrationen, die in der angegebenen
Tabelle spezifiziert sind. In jede Küvette wurden 225 μL Behring
Diagnostics Emit® Modell 1-Valproat-Assay-Reagens
A, enthaltend eine gepufferte Lösung
von G6P, NAD und anti-Valproat-Antikörper, gegeben und bei 37°C 2 min und
40 s lang inkubiert. Dazu wurden 225 μL Behring Diagnostics Emit® Modell
1-Valproat-Assay-Reagens B, bestehend aus einer gepufferten Lösung von
Valproat-G6PDH-Konjugat, gegeben. Die Küvetten wurden bei 37°C weitere 2
min und 40 s lang inkubiert, und dann wurden 20 μL des Chemilumineszenz-Indikators,
enthaltend entweder 10 mM NMA und 125 nM DMAE-Φ in wässrigen 10 % (V/V) DMF und
25 % (V/V) Methanol oder 12 nM NSP-DMAE4-BSA-Konjugat,
0,20 M Glycin, 1,0 % (G/V) BSA, pH = 7,4, zur endgültigen Inkubation
bei 37°C über 5 min
gegeben. Da der Assay homogen abläuft, wurden die Wäschen 1
und 2 sowie die Vakua 1, 2 und 3 weggelassen. Die Reaktionsmischungen
wurden der Reihe nach mit den Bayer Diagnostics ACS-Reagenzien 1
(0,1 N HNO3, 0,5 % (G/V) H2O2) und 2 (0,25 N NaOH, 0,5 % (G/V) N,N,N,N-Hexadecyltrimethylammoniumchlorid-Oberflächenmittel)
vermischt, um die Chemilumineszenz-Reaktion auszulösen. Die
Chemilumineszenzdaten wurden 5 s lang als mit einem ACS-Luminometer nachgewiesene
Fotonen gesammelt und in relativen Lichteinheiten (RLUs) ausgedrückt.
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Beispiel 7
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Chinidin-Assay
mit Acridinium-Ester als Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator
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In
diesem automatisierten, homogenen Enzym-Immunoassay konkurriert
in einer Patientenprobe vorhandenes Chinidin mit einem Chinidin-G6PDH-Konjugat
um die Bindung an eine begrenzte Menge eines anti-Chinidin-Maus-Monoclonalantikörpers. Durch
die Bindung des anti-Chinidin-Antikörpers an das Chinidin-G6PDH-Konjugat wird
die Enzymaktivität
teilweise inkubiert. Die G6PDH katalysiert die Reduktion von oxidiertem
Nicotinamidadenindinucleotid (NAD) zur reduzierten NADH-Form durch
Hydrid-Transfer aus dem Glucose-6-phosphat (G6P). Das Hydrid wird
dann chemisch aus dem NADH auf das an BSA konjugierte NSP-DMAE übertragen.
Infolgedessen steht die G6PDH-Katalyseaktivität des Konjugats
in Korrelation zur Chinidin-Konzentration in der Patientenprobe und
in umgekehrter Korrelation zur Rest-Chemilumineszenz der Assay-Reaktion.
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Der
folgende Assay wurde insgesamt mit dem Bayer-Diagnostics ACS:180® (Bayer
Diagnostics Corp., Walpole, MA) durchgeführt. Küvetten wurden in ein Gestell
und dann 10 μL
Bayer Diagnostics-in-Haus-ACS-Chinidin-Assay-Standards in ihre jeweiligen Küvetten in
Replikaten von 3 gegeben. Die Standards enthielten Chinidin in Konzentrationen
von 0,00, 0,77, 1,5, 3,1, 6,2, 12, 18 und 25 μM. In jede Küvette wurden 160 mL Bayer Corporation Emit® 2000-Chinidin-Assay-Reagens
A, enthaltend eine gepufferte Lösung
von G6PDH und anti-Chinidin-Antikörper, gegeben und bei 37°C 2 min und
40 s lang inkubiert. Dazu wurden 80 μL Bayer Corporation Emit® 2000-Chinidin-Assay-Reagens B,
bestehend aus einer gepufferten Lösung von Chinidin-G6PDH-Konjugat, gegeben.
Die Küvetten
wurden bei 37°C
weitere 2 min und 40 s lang inkubiert, und dann wurden 20 μL des Chemilumineszenz-Indikators,
enthaltend 12 nM NSP-DMAE4-BSA-Konjugat, 0,20 M Glycin, 1,0 % (G/V)
BSA, pH = 7,4, zur endgültigen
Inkubation zur endgültigen
Inkubation bei 37°C über 5 min
gegeben. Da der Assay homogen abläuft, wurden die Wäschen 1
und 2 sowie die Vakua 1, 2 und 3 weggelassen. Die Reaktionsmischungen
wurden der Reihe nach mit den Bayer Diagnostics ACS-Reagenzien 1
(0,1 N HNO3, 0,5 % (G/V) H2O2) und 2 (0,25 N NaOH, 0,5 % (G/V) N,N,N,N-Hexadecyltrimethylammoniumchlorid-Oberflächenmittel)
vermischt, um die Chemilumineszenz-Reaktion auszulösen. Die Chemilumineszenzdaten
wurden 5 s lang als mit einem ACS-Luminometer nachgewiesene Fotonen
gesammelt und in relativen Lichteinheiten (RLUs) ausgedrückt.
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Beispiel 8
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Homogener chemiluminometrischer
Enzym-Assay für
Ethanol mit Acridinium-Ester
als Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator
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In
diesem automatisierten, homogenen Enzym-Assay wird Ethanol aus der
Patientenprobe zu Acetaldehyd durch die spezifische Katalysewirkung einer
festgelegten Menge von Hefe-Alkohol-Dehydrogenase (ADH) unter konkurrierender
Hydrid-Reduktion des Cofaktors Nicotinamidadenindinucleotid (NAD)
zu NADH oxidiert. Das Gleichgewicht zu Gunsten der Oxidation von
Ethanol zu Acetaldehyd wird noch weiter durch die Zugabe eines Hydrazidaldehyd-Fängers verschoben.
Das Hydrid wird chemisch aus dem NADH auf das an BSA konjugierte NSP-DMAE übertragen.
Infolgedessen steht die Ethanol-Konzentration
in Korrelation zur NADH-Bildung und in umgekehrter Korrelation zur
Rest-Chemilumineszenz der Assay-Reaktion.
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Der
folgende Assay wurde insgesamt mit dem Bayer Diagnostics ACS:180® (Bayer Diagnostics
Corp., Walpole, MA) durchgeführt.
Die Küvetten
wurden in ein Gestell und dann 10 μL von Standards, hergestellt
durch Reihenverdünnung
von Ethanol in Serum, in ihre jeweiligen Küvetten in Replikaten von 3
gegeben. Die Standards enthielten Ethanol in Konzentrationen von
0,00, 0,025, 0,050, 0,10, 0,20 und von 0,40 % (G/V). In jede Küvette wurden
150 μL Ethanol-Assay-Reagens
A, enthaltend 0,15 M Natriumphosphat, 0,15 M Hydrazincarboxamid-Hydrochlorid,
pH = 9,0, gegeben und bei 37°C
2 min und 40 s lang inkubiert. Dazu wurden 150 μL Ethanol-Assay-Reagens B, bestehend aus 22 mM Glycin,
12 mM NAD, 14 μM
ADH, 1,0 mg/mL BSA, pH = 7,0, gegeben. Die Küvetten wurden bei 37°C weitere
2 min und 40 s lang inkubiert, und dann wurden 20 μL des Chemilumineszenz-Indikators, enthaltend
12 nM NSP-DMAE4-BSA-Konjugat, 0,20 M Glycin,
1,0 (G/V) BSA, pH = 7,4, zur endgültigen Inkubation bei 37°C über 5 min
gegeben. Da der Assay homogen abläuft, wurden die Wäschen 1
und 2 sowie die Vakua 1, 2 und 3 weggelassen. Die Reaktionsmischungen
wurden der Reihe nach mit den Bayer Diagnostics ACS-Reagenzien 1
(0,1 N HNO3, 0,5 % (G/V) H2O2) und 2 (0,25 N NaOH und 0,5 % (G/V) N,N,N,N-Hexadecyltrimethylammoniumchlorid-Oberflächenmittel)
vermischt, um die Chemilumineszenz-Reaktion auszulösen. Chemilumineszenzdaten
wurden 5 s lang als mit einem ACS-Luminometer nachgewiesene Fotonen gesammelt
und in relativen Lichteinheiten (RLUs) ausgedrückt.
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Berechnungsverfahren für Assay-Parameter
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Arithmethische
Mittelwerte für
die RLUs aus einer spezifischen Analyt-Konzentration, hierin dargestellt
als μ, wurden
aus 3 Replikaten berechnet. Eine umgekehrte, nicht-lineare Beziehung
besteht zwischen der im Standard vorhandenen Analyt-Konzentration
und den nachgewiesenen RLUs:
worin x die Analyt-Konzentration
und y das als RLUs erzeugte beobachtete Signal sind (David Rodbard; Ligand
Analysis; (1981); J. Langon; J. Clapp (Hsg.); Masson Publishing
Inc., New York; S. 45–101)
(Barry Nix; The Immunoassay Handbook; (1994); David Wild (Hsg.);
Stockton Press Inc., New York; S. 117–123) (Frederick Van Lente,
Robert S. Galen; Enzymeimmunoassay; (1980), Edward T. Maggio (Hsg.);
CRC Press Inc., Boca Raton; S. 135–153).
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Außerdem gibt
es 4 Parameter, nämlich
die Regressionskonstante b, den Regressionskoeffizient m, das asymptotische
Limit bei unendlicher Dosis y
∞ und das asymptoptische
Limit für
die Null-Dosis y
0. Die letzteren 3 dieser
Parameter werden direkt mit der iterativen Standard-4-Parameter-Logistik (4PL-STD)-Analysenfunktion
des DOSECALC.EXE Rev. 1.73-Programms (Bayer Diagnostics Corp., Walpole,
MA) berechnet. Das arithmetische Mittel der Regressionskonstante
b wurde über
den gesamten Bereich der Analyt-Konzentrationen
bestimmt und aus dem Dosis-Reaktion-Ausdruck berechnet, umgeschrieben
als:
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Analyt-Konzentrationen
unbekannter Mengen wurden anschließend mit der Dosis-Reaktion-Gleichung
berechnet, aufgestellt aus
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Theophyllin-, Chinidin-
und Valproat-Assay-Standardkurven mit Acridinium-Ester als Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator
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Die
Auftragung der RLUs gegen die Analyt-Konzentration stellt die umgekehrte,
nicht-lineare Beziehung zwischen der Chemilumineszenz und der Analyt-Konzentration
dar. Die Genauigkeit war mit unter 5 % C.V. für alle Punkte gut.
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Ganz
klar, fungieren Acridiniumverbindungen als chemilumineszierende
Hydrid-Indikatoren entweder als freie Indikatoren, gelöst in organischen Lösungsmitteln,
oder als hydrophile Konjugate, wenn sie kovalent an Protein gebunden
sind.
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Assay-Genauigkeit
der Bestimmung von Theophyllin- und Valproat-Konzentrationen
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Analyt-Konzentrationen
wurden für
die Ligand-Vergleiche mit der Standard-4PL-Funktion ermittelt. Die
ermittelten Werte wurden mit erstellten Bereichen, aufgestellt in
der einschlägigen
Produktliteratur, wie dargestellt in 21, verglichen.
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Abweichungen
in spezifizierten Analyt-Bereichen zwischen unterschiedlichen Assaykonstrukten sind
für eine
Anzahl von Multi-Niveau-Ligand-Vergleichen
wegen der unterschiedlichen Eignung für den Matrixeffekt beachtlich.
Da akzeptable Bereiche von Analyt-Konzentrationen bisher noch nicht
für das
in der vorliegenden Erfindung beschriebene neue Assay-Format aufgestellt
worden sind, sind Differenzwerte zu erwarten. Die ermittelten Werte
sind genügend ähnlich zu
berichteten Vergleichsgrenzwerten, so dass die Eignung einer Acridiniumverbindung
als chemilumineszierender Hydrid-Indikator
für die
quantitative Bestimmung von Theophyllin und Valproat in einem homogenen
Enzym-Immunoassay belegt ist.
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Beispiel 9
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Ethanol-Assay-Standardkurven
mit Acridinium-Ester als Chemilumineszenz-Hydrid-Indikator
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Die
Auftragung der RLUs gegen die Analyt-Konzentration (siehe 22)
stellt die umgekehrte, nicht-lineare Beziehung zwischen der Chemilumineszenz
und der Analyt-Konzentration dar. Wie bei den chemiluminometrischen
Emit®-Assays
war die Genauigkeit im Ethanol-Assay mit unter 5 % C.V. für alle Punkte
gut.