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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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(1) GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur chemischen Erzeugung
von Licht (Chemilumineszenz) durch die Wirkung eines Enzyms, das
ein Mittel erzeugt, das die Reaktivität eines Peroxidaseenzyms fördert, das
wiederum eine Chemilumineszenzreaktion katalysiert. Die Erfindung
betrifft auch die Anwendung dieses Verfahrens zum Nachweis des ersteren
Enzyms. Außerdem
betrifft die Erfindung die Anwendung des Verfahrens zum Nachweis
und zur mengenmäßigen Erfassung
verschiedener biologischer Moleküle,
einschließlich
Haptene, Antigene und Antikörper,
durch die Immunoassay-Technik, von Proteinen durch Western-Blotting,
von DNA und RNA durch Southern- bzw. Northern-Blotting. Das Verfahren
kann auch zum Nachweis der DNA bei Anwendungszwecken zur DNA-Sequenzanalyse
angewendet werden. Das Verfahren kann auch angewendet werden, um
DNA-Mutationen nachzuweisen.
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(2)BESCHREIBUNG DES EINSCHLÄGIGEN STANDES
DER TECHNIK
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(a)
Aryl- und Alkylester von 10-Methylacridan-9-carbonsäure unterliegen
in dipolaren aprotischen Lösungsmitteln
unter stark basischen Bedingungen der Autooxidation zu N-Methylacridon,
wodurch eine Chemilumineszenz erzeugt wird (F. McCapra, Acc. Chem.
Res., 9(6), 201–8
(1976)). Die Quantenausbeuten der Chemilumineszenz lagen im Bereich
von 10–5 bis
0,1, und es wurde festgestellt, daß sie zunahmen, wenn der pKs-Wert der austretenden Phenol- oder Alkoholgruppe
abnahm. Die Quantenausbeuten in einer wäßrigen Lösung waren aufgrund der konkurrierenden
nicht-lumineszierenden Zersetzung eines Zwischenproduktes deutlich
geringer. Außerdem
verstärkte
das kationische oberflächenaktive
Mittel CTAB die scheinbare Lichtausbeute um das 130-Fache, indem
eine konkurrierende Dunkelreaktion verhindert wurde.
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Die
gleichzeitig anhängigen
Anmeldungen des Anmelders, Seriennummern 08/061,810, am 17. Mai 1993
eingereicht (EP-A-0 625 510), 08/205,093, am 2. März 1994
eingereicht (WO-A-9523971) und 08/228,290, am 15. April 1994 eingereicht
(WO-A-9528495) offenbaren chemilumineszierende Acridanverbindungen,
die für
den Nachweis von Peroxidaseenzymen, wie Meerrettichperoxidase (HRP),
vorteilhaft sind. Abgesehen von den vorstehend genannten gleichzeitig
anhängigen
Anmeldungen des Anmelders gibt es keine Berichte über die
Verwendung von Peroxidase oder anderen Enzymen, um Acridane zu oxidieren,
wodurch eine Chemilumineszenz erzeugt wird.
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(b) Schemata der enzymatischen
Amplifizierung
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US-Patent
5,306,621 von Kricka beschreibt ein Verfahren zur enzymatischen
Erzeugung eines Verstärkers
aus einem inaktiven Pro-Verstärker
für die
von HRP katalysierte chemilumineszierende Oxidation von Luminol.
Die Verwendung von Acridanen als chemilumineszierende Substrate
wird weder offenbart noch hahegelegt. Die aufgeführte relativ geringe Empfindlichkeit
dieses Verfahrens (10–16 Mol alkalische Phosphatase) ist
für viele
Anwendungszwecke unzureichend.
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Es
wurde von einer gekoppelten Enzym-Kaskadenreaktion für den kolorimetrischen
Nachweis von alkalischer Phosphatase berichtet (D.M. Obzansky et
al., Clin. Chem., 37, 1513–8
(1991)). In diesem Schema erzeugt alkalische Phosphatase eine Substanz,
die mit einer inaktiven Form eines zweiten Enzyms reagiert, wobei
sie diese in ihren aktiven Zustand überführt. Das zweite Enzym reagiert
mit seinem eigenen Substrat, womit H2O2 erzeugt wird. Dieses H2O2 wird durch ein anschließendes kolorimetrisches Verfahren
nachgewiesen. Der Chemilumineszenznachweis wird weder offenbart
noch hahegelegt.
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Es
wurde von einem Western-Blot-Chemilumineszenzverfahren berichtet,
bei dem ein Konjugat aus gebundener HRP-Antikörper eine Reaktion katalysiert,
die dazu führt,
daß auf
der Oberfläche
der Membran ein Konjugat aus Biotin-Phenol abgeschieden wird. Das
gebundene Biotin dient dazu, ein weiteres Konjugat von HRP-Streptavidin
einzufangen. Das eingefangene Enzym wurde durch Chemilumineszenz
mit Luminol nachgewiesen (D.A. Wigle, N.N. Radakovic, S.L. Venance,
S.C. Pang, BioTechniques, 14, 562–3 (1993)). Die Verwendung
von Acridanen als chemilumineszierende Substrate wird weder offenbart
noch hahegelegt.
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Es
sind verschiedene Biolumineszenz- und Chemilumineszenzreaktionen
bekannt, die mehrere Enzyme beinhalten (A. Tsuji, M. Maeda, H. Arakawa,
Anal. Sci., 5, 497–506
(1989)). Bei den meisten dieser Verfahren zeigt eine sorgfältige Betrachtung
des Wirkungsmodus, daß im
Gegensatz zur vorliegenden Erfindung nur ein Amplifizierungsschritt
stattfindet. Alle nachfolgenden Schritte erzeugen nur ein Elektronen-Verstärkersystem
für die
Durchführung
der abschließenden
Lumineszenzreaktion. Nur das kolorimetrische Verfahren, das auf
der Erzeugung von NADP+ durch alkalische
Phosphatase basiert, ist wirklich ein duales Amplifizierungsverfahren
(A. Johannsson, C.J. Stanley, C.H. Self, Clin. Chim. Acta, 148,
119–24
(1985)). Es ist auch ein Fluorimetrieassay bekannt, der auf dem
gleichen Prinzip basiert (D.B. Cook, C.H. Self Clin. Chem., 39,
965–71 (1993)).
In keinem Dokument wird die Anwendung der Chemilumineszenz beschrieben
oder nahegelegt.
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FIGUREN
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1 ist eine graphische Darstellung
der Linearität
des Nachweises von alkalischer Phosphatase (AP) unter Verwendung
einer erfindungsgemäßen Reagenzzusammensetzung.
Eine Lösung,
die den geschützten
HRP-Verstärker 2-Naphthylphosphat
enthielt, wurde mit den angegebenen Mengen von AP inkubiert. Nach
dem ersten Reaktionszeitraum von 30 Minuten bei 37 °C wurden
50 μl eines
erfindungsgemäßen Reagenz
zugesetzt, das bei Raumtemperatur gehalten worden war. Das Reagenz
enthielt 0,1 mM 2',3',6'-Trifluorphenyl-3-methoxy-10-methylacridan-9-carboxylat,
1,2 mM Harnstoffperoxid, 2 mM EDTA, 0,05 % TWEEN 20 und 40 pMol
HRP. Die Lichtempfindlichkeit wurde bei 15 Minuten gemessen. Der
Begriff S–B steht
für das
Chemilumineszenzsignal (S) in RLE in Gegenwart von AP, das bezüglich der
Hintergrund-Chemilumineszenz (B) ohne AP korrigiert ist. Auf diese
Weise konnte 0,1 aMol (1 × 10–19 Mol)
AP nachgewiesen werden.
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2 ist eine graphische Darstellung
der Linearität
des Nachweises von β-Galactosidase (β-Gal) unter
Verwendung einer erfindungsgemäßen Reagenzzusammensetzung.
Eine Lösung,
die den geschützten HRP-Verstärker p-Phenylphenolgalactosid
in 0,005 m Natriumphosphat-Puffer, pH = 7,0, enthielt, wurde bei Raumtemperatur
mit den angegebenen Mengen von β-Gal
inkubiert. Nach einem ersten Reaktionszeitraum von 30 wurden 50 μl des Nachweisreagenz
zugesetzt, das bei Raumtemperatur gehalten worden war. Das Reagenz
enthielt 0,1 mM 2',3',6'-Trifluorphenyl-3-methoxy-10-methylacridan-9-carboxylat,
1,2 mM Harnstoffperoxid, 2 mM EDTA, 0,05 % TWEEN 20 und 40 pMol
HRP in 0,01 m Tris-Puffer, pH = 8,0. Die Lichtintensität wurde
bei 15 Minuten gemessen. Auf diese Weise konnten 0,56 aMol (5,6 × 10–19 Mol) β-Gal nachgewiesen werden.
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AUFGABEN
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Es
ist folglich eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Nachweis von hydrolytischen Enzymen und Konjugaten davon anzugeben,
das geschützte
Verstärker
verwendet, um durch die Wirkung eines Peroxidaseenzyms eine Chemilumineszenz
zu erzeugen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Verfahren zum Nachweis von biologischen Materialien und
Verbindungen anzugeben, das geschützte Verstärker verwendet, um durch die
Wirkung eines Peroxidaseenzyms eine Chemilumineszenz zu erzeugen.
Der Nachweis kann die Form von Immunoassays in einer Lösung, des
Nachweises von Proteinen in Western-Blots und von DNA in Southern-Blots
oder Anwendungszwecken bei der DNA-Sequenzanalyse und anderen DNA-Hybridisierungsassays,
wie der Nachweis von Mutationen, haben.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer
Chemilumineszenz, das das Umsetzen einer geschützten Verstärkerverbindung mit einem ersten
Enzym, wodurch eine Verstärkersubstanz
erzeugt wird, die die Reaktion einer Acridanverbindung, vorzugsweise
eines N-Alkylacridancarbonsäure-Derivats,
und eines Peroxids mit einem Peroxidaseenzym erleichtert, wodurch
die Chemilumineszenz erzeugt wird. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das erste Enzym ein hydrolytisches Enzym. Bevorzugte Acridanverbindungen
haben die Formel:
worin R aus Alkyl-, Heteroalkyl-
und Aralkylgruppen ausgewählt
ist, R
1 bis R
8 unabhängig voneinander
aus Gruppen ausgewählt
sind, die die Erzeugung von Licht erlauben, und Y eine austretende
Gruppe ist, die die Erzeugung von Licht aus dem Acridan durch Reaktion
mit einem Peroxid und einer Peroxidase erlaubt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Anwendung dieses Verfahrens
zum Nachweis eines Analyts bei einem Assayverfahren durch eine Chemilumineszenzreaktion,
wobei der Analyt direkt oder indirekt an das erste Enzym gebunden
ist oder gebunden werden kann und wobei die Menge des erzeugten
Lichtes mit der Menge des Analyts in Zusammenhang steht. Das Verfahren
kann zum Beispiel zum Nachweis von Haptenen, Antigenen und Antikörpern mit
der Immunoassaytechnik, von Proteinen durch Western-Blotting, von
DNA und RNA durch Southern- bzw. Northern-Blotting angewendet werden.
Das Verfahren kann auch zum Nachweis der DNA bei Anwendungszwecken
zur DNA-Sequenzanalyse angewendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Anwendung dieses Verfahrens
zum Nachweis eines hydrolytischen Enzyms oder eines Konjugats eines
hydrolytischen Enzyms mit einem biologischen Molekül.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Verbesserung eines Verfahrens
zum Nachweis eines Analyts bei einem Assayverfahren durch eine Chemilumineszenzreaktion,
wobei die Verbesserung folgendes aufweist: Bereitstellen einer Reagenzzusammensetzung,
die in Gegenwart eines hydrolytischen Enzyms Licht erzeugt. Die
Reagenzzusammensetzung weist eine wäßrige Lösung auf, die ein N-Alkylacridancarbonsäure-Derivat
der Formel:
eine Peroxidverbindung, ein
Peroxidaseenzym, eine geschützte
Verstärkersubstanz,
die eine Phenolverbindung sein kann, die die Reaktivität der Peroxidase
verstärkt;
ein oberflächenaktives
Mittel, das die Lichterzeugung verstärkt, und einen Chelatbildner
enthält,
der verhindert, daß die
Peroxidverbindung das N-Alkylacridancarbonsäure-Derivat vor der Reaktion mit der Peroxidase
aktiviert.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet ein Verfahren zum Erzeugen eines
Verstärkers
oder eines zyklisierenden Mittels durch die Wirkung eines ersten
Enzyms, das die Wirkung eines Peroxidaseenzyms verstärkt oder
amplifiziert, das wiederum eine Chemilumineszenzreaktion katalysiert.
Damit erlaubt die Erfindung aufgrund dieser beiden Signalverstärkungsprozesse
die Anwendung dieses Verfahrens zum Nachweis des ersten Enzyms mit
einer sehr hohen Empfindlichkeit. Die Intensität des entstehenden Lichtes
liefert ein direktes Merkmal der Menge des markierten organischen
oder biologischen Moleküls.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch Kits zum Nachweis irgendeiner Substanz
in Form eines Analyts, eines hydrolytischen Enzyms oder eines Konjugats
eines hydrolytischen Enzyms bei einem Assayverfahren durch eine
Chemilumineszenzreaktion in Betracht. Für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung nach einem ihrer Ausführungsbeispiele vorteilhafte
Kits umfassen in einem oder mehreren Behältern:
- a)
eine Acridanverbindung, wie sie vorstehend beschrieben ist;
- b) ein Peroxid, wenn der nachzuweisende Analyt kein Peroxid
oder kein Peroxid erzeugendes Reagenz ist;
- c) ein Peroxidaseenzym, wenn der nachzuweisende Analyt nicht
Peroxidase oder kein Konjugat von Peroxidase mit dem Analyt oder
kein Konjugat von Peroxidase mit einem Reagenz ist, das mit dem
Analyt ein spezifisches Bindungspaar bildet;
- d) eine geschützte
Verstärkerverbindung;
und gegebenenfalls
- e) ein oberflächenaktives
Mittel und einen Chelatbildner.
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Die
Komponenten des Kits können
getrennt oder in verschiedenen Kombinationen gepackt werden, wie
es angesichts der verschiedenen Methoden der Durchführung der
erfindungsgemäßen Reaktionen
ersichtlich ist, die nachstehend ausführlich beschrieben sind.
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Das
erfindungsgemäße Reaktionsverfahren
kann nach einigen verschiedenen Methoden durchgeführt werden.
Bei einer Methode oder einem Ausführungsbeispiel wird das hydrolytische
Enzym bei einer Temperatur von etwa Raumtemperatur bis mindestens
etwa 40 °C
getrennt mit einer wäßrigen Lösung des
geschützten Verstärkers umgesetzt.
Die Lösung
kann Mittel, wie Metallionen, enthalten, die für die Enzymaktivität vorteilhaft sind.
Nach einem geeigneten Reaktions- oder Inkubationszeitraum wird diese
Lösung
oder ein Teil davon mit einer zweiten Lösung gemischt, die die Acridanverbindung,
das Peroxid und die Peroxidase enthält. Die zweite Lösung kann
gegebenenfalls weitere Mittel enthalten, dazu gehören oberflächenaktive
Mittel und Metallchelatbildner. In einem anderen Ausführungsbeispiel
ist die Acridanverbindung nicht in der zweiten Lösung enthalten sondern wird
der abschließenden
Reaktionslösung
getrennt zugesetzt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind der geschützte Verstärker, das
Acridan, das Peroxid, die Peroxidase und das oberflächenaktive
Mittel zusammen in einer wäßrigen Lösung für die direkte
Reaktion mit dem hydrolytischen Enzym enthalten.
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Das
Entfernen der Gruppe X aus einem geschützten Verstärker durch ein Enzym erzeugt
einen Katalysator oder Verstärker,
wie Phenol, der die Fähigkeit
eines Peroxidaseenzyms, insbesondere von Meerrettichperoxidase,
die Oxidation eines N-Alkylacridancarbonsäure-Derivats
mit Wasserstoffperoxid zu katalysieren, deutlich verbessert, wodurch
Licht erzeugt wird. Eine bevorzugte Klasse von geschützten Verstärkern umfaßt Verbindungen
der Formel Ar-OX, worin Ar eine aromatische Gruppe ist und X eine
austretende Gruppe ist, die von einem hydrolytischen Enzym abgespalten
werden kann, wodurch eine Phenolverbindung Ar-OH oder deren Anion
erzeugt wird. Einige Beispiele von maskierten oder geschützten Phenolen
sind im Schema 1 mit bestimmten austretenden Gruppen X dargestellt.
Zu Beispielen spezifischer Enzyme, die mit geeignet geschützten Phenolen
reagieren können,
indem die Gruppe X abgespalten und das Phenol freigesetzt wird,
gehören saure
Phosphatase, alkalische Phosphatase, Phosphodiesterase, Phospholipase, β-D-Galactosidase, β-Glucuronidase, β-Glucosidase,
Lactase, Carboxylesterase und Acetylcholinesterase. Zu möglichen
Gruppen O-X gehören
irgendeine austretende chemische Gruppe, die unter den Anwendungsbedingungen
stabil ist und durch die Reaktion mit einem Enzym abgespalten werden
kann, dazu gehören
ohne Einschränkung
Alkyl- oder Arylcarboxylester, ein Salz einer anorganischen Oxysäure, einschließlich Phosphat
und Sulfat, und Sauerstoffpyranosid, einschließlich β-D-Galactosid, β-Glucuronid und β-Glucosid
und dergleichen, wie es dem Fachmann klar ist. Phenolverbindungen,
die bekanntlich andere Peroxidasereaktionen verstärken, sind
in G. Thorpe, L. Kricka in Bioluminescence and Chemiluminescence,
New Perspektives, J. Scholmerich, et al., Herausg., S. 199–208 (1987),
M. Ii, H. Yoshida, Y. Aramaki, H. Masuya, T. Hada, M. Terada, M.
Hatanaka, Y. Ichimori, Biochem. Biophys. Res. Comm., 193(2), 540–5 (1993)
und in US-Patenten Nr. 5,171,668 und 5,206,149 beschrieben. Bevorzugte
Verstärker
werden aus der Gruppe ausgewählt,
die aus substituierten Phenolen, unsubstituierten und substituierten
Naphtholen besteht, dazu gehören
p-Phenylphenol, p-Iodphenol, p-Bromphenol, p-Hydroxyzimtsäure, 2-Naphthol und 6-Brom-2-naphthol,
sie sind jedoch nicht darauf begrenzt.
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In
der Praxis der vorliegenden Erfindung sind zahlreiche Acridanverbindungen
vorteilhaft. Die gleichzeitig anhängigen Anmeldungen des Anmelders,
Seriennummern 08/061,810, am 17. Mai 1993 eingereicht (EP-A-0 625
510), 08/205,093, am 2. März
1994 eingereicht (WO-A-9523971) und 08/228,290, am 15. April 1994
eingereicht (WO-A-9528495) offenbaren verschiedene chemilumineszierende
Acridanverbindungen, einschließlich
Arylester (Y = OAr), insbesondere halogensubstituierte Phenylester,
Thioester (Y = SAr), insbesondere Phenylthioester und halogensubstituierte
Phenylthioester, und Arylsulfonimide (Y = NR9SO2Ar). Acridane mit einer Ringsubstitution,
d.h. bei denen ein oder mehrere R1 bis R8 ein Atom oder eine Gruppe sind, das bzw.
die von Wasserstoff verschieden ist, liegen im Umfang der Verbindungen,
die bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung Verwendung finden.
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Zu
Chelatbildnern, die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
vorteilhaft sein können,
gehören
zum Beispiel mehrzählige
Kationenkomplexbildner, wie EDTA, EGTA und deren Salze, sowie auch
andere Reagenzien, wie es auf diesem Fachgebiet bekannt ist. Es
ist selbstverständlich,
daß von
Metall abhängige Enzyme,
wie alkalische Phosphatase, von Chelatbildnern nachteilig beeinflußt werden.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Nachweis
dieser Enzyme sollte die Verwendung von Chelatbildnern in den gleichen
Lösungen
wie denen des Enzyms vermieden werden. Zu oberflächenaktiven Mitteln, die im erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhaft sind, gehören
anionische oberflächenaktive
Mittel, wie Natriumdodecylsulfat (SDS), kationische oberflächenaktive
Mittel, wie oberflächenaktive
Mittel aus quaternärem
Ammonium, oder vorzugsweise ein nichtionisches oberflächenaktives
Mittel, wie polyoxyethylenierte Alkylphenole, polyoxyethylenierte
Alkohole, polyoxyethylenierte Ether, polyoxyethylenierte Sorbitolester
und dergleichen.
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Ein
wichtiger Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß eine
Zusammensetzung, die ein N-Alkylacridancarbonsäure-Derivat, ein Peroxid, ein
Peroxidaseenzym und einen geschützten
Verstärker
enthält,
ohne das hydrolytische Enzym kein starkes Chemilumineszenz-Hintergrundsignal
erzeugt. Die Reaktion mit dem hydrolytischen Enzym zur Erzeugung
eines freien Verstärkers
führt zu
einer Chemilumineszenz mit einer längeren Dauer im Vergleich mit
dem Luminol-System, das in US-Patent 5,306,621 offenbart ist. Eine längere Dauer
vereinfacht die Messung, indem die erforderliche exakte zeitliche
Steuerung der Reaktion entfällt
und die Empfindlichkeit des Nachweises verbessert wird, wenn Nachweisverfahren
auf Filmbasis angewendet werden.
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Weitere
Vorteile der N-Alkylacridancarbonsäure-Derivate und Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, im Vergleich mit herkömmlichen
Verfahren sind die höhere
Empfindlichkeit und der dynamische Nachweisbereich des ersten Enzyms.
Vergleichsversuche zeigen eine zumindest 100-fache Verringerung
der Nachweisgrenze von alkalischer Phosphatase, wenn eine erfindungsgemäße Reagenzzusammensetzung
verwendet wird, im Vergleich mit einem Reagenz, das Luminol enthält.
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Diese
und weitere Vorteile werden angesichts der Beispiele deutlich.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Synthese von
p-Iodphenylphosphat, Dinatriumsalz
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Pyridin
(0,395 g, 5 mMol) wurde in 15 ml CH2Cl2 gelöst.
Die Lösung
wurde auf etwa 5°C
abgekühlt
und gerührt,
wobei langsam POCl3 (2,30 g, 15 mMol) zugesetzt
wurde. Danach wurde innerhalb eines Zeitraums von 5 Minuten tropfenweise
eine Lösung
von p-Iodphenol (1,10 g, 5 mMol) in 10 ml CH2Cl2 zugesetzt. Das Kühlbad wurde entfernt, und es
wurde 30 Minuten weitergerührt.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt, und es wurden 15 ml CH3CN zugesetzt, um die Feststoffe zu lösen. Eine
Lösung
von NaOH (0,80 g, 20 mMol) in 1 ml Wasser wurde unter Rühren tropfenweise
zugesetzt, wodurch es zu einem weißen Niederschlag kam.
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Nachdem
das Ganze 10 Minuten stehengelassen worden war, wurden die Feststoffe
aufgefangen und mit einem großen
Volumen von CH3CN und danach mit Aceton
gewaschen und luftgetrocknet.
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Beispiel 2: Synthese von
p-Phenylphenolphosphat, Dinatriumsalz
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Pyridin
(0,395 g, 5 mMol) wurde in 15 ml CH2Cl2 gelöst.
Die Lösung
wurde auf etwa 5°C
abgekühlt
und gerührt,
wobei langsam POCl3 (2,30 g, 15 mMol) zugesetzt
wurde. Danach wurde innerhalb eines Zeitraums von 5 Minuten tropfenweise
eine Lösung
von p-Phenylphenol (0,85 g, 5 mMol) in 10 ml CH2Cl2 zugesetzt. Das Kühlbad wurde entfernt, und es
wurde 30 Minuten weitergerührt.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt, und es wurden 15 ml CH3CN zugesetzt, um die Feststoffe zu lösen. Eine
Lösung
von NaOH (0,80 g, 20 mMol) in 1 ml Wasser wurde unter Rühren tropfenweise
zugegeben, wodurch es zu einem weißen Niederschlag kam. Nachdem
das Ganze 10 Minuten stehengelassen worden war, wurden die Feststoffe
aufgefangen und mit einem großen
Volumen von CH3CN und danach mit Aceton
gewaschen und luftgetrocknet.
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Beispiel 3: Synthese von
p-Iodphenyl-β-D-galactopyranosid
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p-Iodphenol
(1 g, 4,5 mMol), in 3 ml Aceton gelöst, wurde mit 3 ml 5 m KOH
(wäßr.) behandelt.
Der gerührten
Lösung
wurde Acetobromgalactose (5,6 g, 13,6 mMol) in Portionen zugegeben.
Zuerst wurde eine 4,1 g Portion mit 1 ml 5 m KOH in Abständen von
zwei bis drei Stunden zugesetzt, 0,5 g Portionen von Acetobromgalactose
wurden zusammen mit 0,5 ml 5 m KOH zugesetzt, bis insgesamt 5,6
g (3 Äqu.)
zugegeben worden waren. Es wurde über Nacht weitergerührt. Wasser
wurde zugegeben, und die Lösung
wurde mit Methylenchlorid und danach mit Ethylacetat extrahiert.
Die gemischten organischen Schichten wurden verdampft, und das rohe
Produkt wurde durch Säulenchromatographie über Siliciumdioxid
gereinigt, wobei 30 % Ethylacetat in Hexan verwendet wurde, um den
nicht umgesetzten Zucker zu entfernen. Das Entfernen der Lösungsmittel
aus den geeigneten Fraktionen erzeugte den Tetraacetatester der
gewünschten
Verbindung. Die Hydrolyse zur gewünschten Verbindung wurde erreicht,
indem eine 300 mg Portion in 2 ml Aceton gelöst und über Nacht mit 650 μl 10 m KOH
gerührt
wurde. Das Aceton wurde verdampft, und es wurden 30 ml Wasser zugesetzt.
Ammoniumchlorid wurde zugegeben, um den pH-Wert neutral zu machen,
und die entstandene Lösung wurde
mit Ethylacetat extrahiert. Die Ethylacetatlösung wurde mit MgSO4 getrocknet und bei reduziertem Druck konzentriert,
wodurch ein weißer
Feststoff erhalten wurde, der durch Säulenchromatographie weiter
gereinigt wurde, wobei 50 % Methanol/Ethylacetat verwendet wurden;
1H NMR (CD3OD) δ 3,28–3,89 (m,
6H), 4,81 (d, 1H), 6,89–7,57
(m, 4H).
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Beispiel 4: Synthese von
p-Phenylphenol-β-D-galactopyranosid
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Zu
einer Lösung
von p-Phenylphenol (250 mg, 1,46 mMol) in Aceton wurde 1 ml 10 n
KOH, gefolgt von Acetobromgalactose (1,8 g, 4,37 mMol) gegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die TLC-Analyse zeigte, daß kein
Ausgangsmaterial zurückgeblieben
war. 10 n KOH (1 ml) wurde zugegeben, um die Desacetylierung zu
komplettieren, und die Lösung
wurde erneut über
Nacht gerührt.
Nach dem Verdampfen des Acetons wurde das rohe Material in Ethylacetat
aufgenommen und mit 5 × 150
ml Wasser gewaschen. Ethylacetat wurde mit MgSO4 getrocknet
und bei reduziertem Druck konzentriert, wodurch ein weißer Feststoff
erhalten wurde, der durch Säulenchromatographie
weiter gereinigt wurde, wobei 30 % Methanol/Ethylacetat verwendet
wurden;
1H NMR (CD3OD) δ 3,56–3,91 (m,
6H), 4,89 (m, 1H), 7,15–7,57
(m, 9H).
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Beispiel 5: Synthese von
p-Phenylphenolacetat
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Pyridin
(2 ml) wurde in 15 ml CH2Cl2 gelöst. Die
Lösung
wurde auf etwa 5 °C
abgekühlt
und gerührt, wobei
langsam Acetylchlorid (393 mg, 5 mMol) zugesetzt wurde. Danach wurde
innerhalb eines Zeitraums von 15 Minuten tropfenweise eine Suspension
von p-Phenylphenol (0,85 g, 5 mMol) in 20 ml CH2Cl2 zugegeben. Das Kühlbad wurde entfernt, und es
wurde 30 Minuten weitergerührt.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt, und es wurden 50 ml Ethylacetat
zugegeben, um die Feststoffe zu lösen. Die Lösung wurde mit Wasser extrahiert, über Na2SO4 getrocknet und
bei reduziertem Druck verdampft.
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Beispiel 6: Synthese der
Peroxidase-Substratverbindung
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2',3',6'-Trifluorphenyl-3-methoxy-10-methylacridan-9-carboxylat
- (a) Die Verbindung 3-Methoxyacridin-3-carbonsäure wurde
nach einem in der Literatur beschriebenen Verfahren hergestellt
(G. Zomer, J. Stavenuiter, R. Van Den Berg, E. Jansen, in Luminescence
Techniques in Chemical and Biochemical Analysis, W. Baeyens, D.
De Keukeleire, K. Korkidis, Herausg., Dekker, New York, 505–521, (1991)).
Das Kondensieren des handelsüblichen
3-Methoxydiphenylamins
(Aldrich) mit Oxalylchlorid ergab ein Gemisch der 3-Methoxy- und der
1-Methoxyacridincarbonsäure,
die als ein Gemisch in die Ester überführt worden waren.
- (b) Ein Gemisch der 3-Methoxy- und der 1-Methoxyacridincarbonsäur (1,5
g) wurde in 10 ml SOCl2 suspendiert, und
das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde bei reduziertem Druck entfernt, wodurch ein gelber Feststoff
erhalten wurde, der unter Argon in Methylenchlorid (CH2Cl2) und Pyridin (0,7 ml) gelöst wurde.
Eine Lösung
von 2,3,6-Trifluorphenol (0,878 g) in CH2Cl2 wurde tropfenweise zugegeben. Die Lösung wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt,
danach mit weiterem CH2Cl2 (100
ml) verdünnt
und mit Wasser gewaschen (3 × 50
ml). Die organische Schicht wurde über Na2SO4 getrocknet und konzentriert, wodurch ein
Gemisch der isomeren Ester erhalten wurde. Das Produkt 2',3',6'-Trifluorphenyl-3-methoxyacridin-9-carboxylat
wurde durch Chromatographie über
Siliciumdioxid mit 25 % Ethylacetat/Hexan abgetrennt;
1H NMR (CDCl3) δ 4,043 (s,
3H), 7,08–8,25
(m, 9H).
- (c) Die vorstehende Verbindung (0,24 g) wurde unter Argon in
Methylenchlorid (3 ml) gelöst,
und es wurde Methyltrifluormethansulfonat (0,1 ml, 1,4 Äqu.) zugesetzt.
Die Lösung
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
wodurch ein dicker gelber Niederschlag erhalten wurde. Dieser Niederschlag
wurde filtriert, mit Ether gewaschen und getrocknet, wodurch das
reine 2',3',6'-Trifluorphenyl-3-methoxyacridin-9-carboxylattrifluormethansulfonat
als gelbe Kristalle erhalten wurde;
1H
NMR (DMSO-d6) δ 4,288 (s, 3H), 4,837 (s, 3H),
7,64–8,89
(m, 9H).
- (d) Der Acridiniumester (35 mg) wurde in absolutem Ethanol (15
ml) suspendiert, und die Lösung
wurde 10 Minuten unter Rückfluß erhitzt,
wodurch eine klare Lösung
erhalten wurde. Der Lösung
wurde das überschüssige Ammoniumchlorid
(4 g) in Portionen zugesetzt, darauf folgte Zink (4 g), was zur
sofortigen Entfärbung
der Lösung
führte.
Die farblose Lösung
wurde 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt,
abgekühlt,
filtriert, und der Niederschlag wurde mit Ethanol gewaschen (3 × 20 ml).
Die Lösung
wurde konzentriert, wodurch ein weißlicher Feststoff erhalten
wurde, der erneut in Methylenchlorid gelöst und mit Wasser gewaschen wurde
(3 × 50
ml). Das nach dem Verdampfen des Methylenchlorids erhaltene rohe
Material wurde über Kieselgel
chromatographiert (Ethylacetat/Hexan), wodurch das reine 2',3',6'- Trifluorphenyl-3-methoxy-10-methylacridan-9-carboxylat
als weißer
Feststoff erhalten wurde;
1H NMR (CDCl3) δ 3,422
(s, 3H), 3,847 (s, 3H), 5,25 (s, 1H), 6,54–7,39 (m, 9H).
-
Beispiel 7: Synthese der
Peroxidase-Substratverbindung
-
2',3',6'-Trifluorphenylacridin-9-carboxylat
- (a) Acridin-9-carbonsäure (Aldrich, 0,5 g) wurde
in einem Überschuß von Thionylchlorid
(5 ml) suspendiert, und das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden unter
Rückfluß erhitzt.
Das Lösungsmittel
wurde bei reduziertem Druck entfernt, wodurch ein gelber Feststoff
erhalten wurde, der unter Argon in Methylenchlorid und Pyridin (0,53
g) gelöst
wurde. Eine Lösung
des Phenols (0,365 g) in Methylenchlorid wurde tropfenweise zugegeben.
Die Lösung
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
danach mit weiterem Methylenchlorid (100 ml) verdünnt und
mit Wasser gewaschen (3 × 50
ml). Die organische Schicht wurde über Na2SO4 getrocknet und konzentriert, wodurch das
Produkt erhalten wurde. Der gelbe Feststoff wurde außerdem mit
Ether gewaschen, um das überschüssige Phenol
zu entfernen (Ausbeute 82 %);
1H NMR
(CDCl3) δ 7,08–7,28 (m,
2H), 7,71–8,42
(m, 8H).
- (b) 2',3',6'-Trifluorphenyl-10-methylacridinium-9-carboxylattrifluormethansulfonat.
Der
Ester (0,30 g) wurde dann unter Argon in Methylenchlorid (25 ml)
suspendiert, und es wurde Methyltrifluormethansulfonat (0,95 ml)
zugesetzt. Die Lösung
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
wodurch ein dicker gelber Niederschlag erhalten wurde. Dieser Niederschlag
wurde filtriert, mit Ether gewaschen und getrocknet, wodurch das
Produkt als gelbe Kristalle erhalten wurde.
1H
NMR (Aceton-d6) δ 5,29 (s, 3H), 7,50–7,67 (m,
2H), 8,26–9,14
(m, 8H).
- (c) 2',3',6'-Trifluorphenyl-10-methylacridan-9-carboxylat.
Der
Acridiniumester (0,20 g) wurde in 10 ml Eisessig gelöst, wodurch
eine gelbe Lösung
erhalten wurde, und es wurde Zink zugesetzt (2,5 g), was zum sofortigen
Entfärben
der Lösung
führte.
Nach 5-minütigem Rühren bei
Raumtemperatur zeigte die TLC des Reaktionsgemischs ein nichtpolares
Material. Die Essigsäure
wurde dekantiert, und der Feststoff wurde mit Methylenchlorid gewaschen.
Die gemischten organischen Lösungen
wurden verdampft, wodurch ein roher Feststoff erhalten wurde, der
erneut in Methylenchlorid gelöst
wurde und mit zwei oder drei 50 ml Portionen Wasser gewaschen wurde.
Das nach dem Verdampfen des Methylenchlorids erhaltene rohe Material
wurde über
Kieselgel chromatographiert (20 bis 30 % Ethylacetat/Hexan), wodurch
das reine Produkt als weißer
Feststoff erhalten wurde;
1H NMR (CDCl3) δ 3,44
(s, 3H), 5,29 (s, 1H), 6,76–6,84
(m, 2H), 6,99–7,39
(m, 8H).
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Beispiel 8: Nachweis von
alkalischer Phosphatase auf einer Membran
-
Es
wurde ein Reagenz für
den Chemilumineszenznachweis von Konjugaten von alkalischer Phosphatase
auf Membranen in einem Schritt hergestellt. Das Reagenz, das für das chemilumineszierende
Western-Blotting verwendet werden kann, enthielt den geschützten HRP-Verstärker 2-Naphthylphosphat
(Aldrich) mit 1 mM, 0,05 mM 2',3',6'-Trifluorphenyl-10-methylacridan-9-carboxylat,
2,5 mM Harnstoffperoxid, 0,5 % TWEEN 20 und 40 pMol HRP in 0,01
m Tris-Puffer, pH = 8,8. In einem Western-Blot wird ein mit alkalischer Phosphatase
markierter Antikörper,
der auf einer Nitrocellulose- oder PVDF-Membran immobilisiert ist,
nachgewiesen, indem die Membran mit dem Nachweisreagenz benetzt
wird, in eine Halterung (Transparenzfilm) gegeben wird, und die
Membran für
einen Zeitraum im Bereich von 5 s bis 30 min dem Röntgenfilm
ausgesetzt und danach entwickelt wird.
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Beispiel 9: Linearität des Nachweises
von alkalischer Phosphatase
-
Die
Linearität
des Nachweises von alkalischer Phosphatase (AP) wurde mit der erfindungsgemäßen Reagenzzusammensetzung
bestimmt. Eine Lösung
(50 μl),
die den geschützten
HRP-Verstärker
2-Naphthylphosphat (1 mM) in 0,01 m Tris-Puffer, pH = 8,8, enthielt,
wurde mit AP inkubiert, die 3,7 × 10–15 bis
1,1 × 10–19 Mol
Enzym enthielt. Nach einem anfänglichen
Reaktionszeitraum von 30 Minuten bei 37 °C wurden jeder dieser Lösungen 50 μl eines erfindungsgemäßen Reagenz
zugesetzt. Das Reagenz enthielt 0,1 mM 2',3',6'-Trifluorphenyl-3-methoxy-10-methylacridan-9-carboxylat, 1,2 mM
Harnstoffperoxid, 2 mM EDTA, 0,05 % TWEEN 20 und 40 pMol HRP in
0,01 m Tris-Puffer, pH = 8,0. Die Lichtintensität wurde für 15 Minuten kontinuierlich überwacht.
Die aufgeführten
Werte wurden bei 15 Minuten gemessen. 1 zeigt
die hervorragende Empfindlichkeit, die erhalten werden kann; es
konnte 0,11 aMol (1,1 × 10–19 Mol)
AP nachgewiesen werden. In der Graphik steht der Begriff S–B für das Chemilumineszenzsignal
(S) in RLE in Gegenwart von AP, das in bezug auf die Hintergrund-Chemilumineszenz
(B) ohne AP korrigiert ist. Die Ergebnisse sind der Durchschnittswert
von drei Proben.
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Beispiel 10: Linearität des Nachweises
von β-Galactosidase
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Die
Linearität
des Nachweises von β-Galactosidase
(β-Gal)
wurde unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Reagenzzusammensetzung
bestimmt. Eine Lösung
(50 μl),
die den geschützten
HRP-Verstärker
p-Phenylphenolgalactosid (0,15 mM) in 0,005 m Natriumphosphat-Puffer,
pH = 7,0, enthielt, wurde mit β-Gal
inkubiert, die 5,6 × 10–15 bis
1,9 × 10–19 Mol
Enzym enthielt. Nach einem anfänglichen
Reaktionszeitraum von 30 Minuten bei 25 °C wurden jeder dieser Lösungen 50 μl des Reagenz
von Beispiel 9 zugesetzt. 2 zeigt
die hervorragende Empfindlichkeit, die erhalten werden kann; es
konnten 0,56 aMol (5,6 × 10–19 Mol) β-Galactosidase
nachgewiesen werden. Die Ergebnisse sind der Durchschnittswert von
drei Proben.
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Die
vorangegangene Beschreibung soll die vorliegende Erfindung nur erläutern, und
die vorliegende Erfindung soll nur durch die zugehörigen Ansprüchen eingeschränkt werden.