DE258250C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 258250 KLASSE \2q. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Februar 1911 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von löslichen, schmelzbaren, harzartigen
Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd. Das Verfahren besteht darin, daß man die in bekannter Weise erhältlichen
unlöslichen Kondensationsprodukte aus Phenolen und Formaldehyd in zerkleinertem Zustande, zweckmäßig nach vorherigem.
Erhitzen/ mit einem Phenol vermischt und
ίο alsdann das Gemisch so lange unter Druck
erhitzt, bis eine gleichmäßige Lösung entstanden ist. Die Produkte können zur Herstellung
von Lacken oder Emaille verwendet werden, oder sie können auch als isolierendes Material, als feste Lösungsmittel für Nitrocellulose,
Celluloseacetat u. dgl. benutzt werden und eignen sich auch zur Herstellung von harten unlöslichen plastischen Massen, in welche
sie beispielsweise durch Erhitzen mit einer weiteren Menge Formaldehyd, Hexamethylentetraamin
o. dgl. übergehen.
Die Phenole, beispielsweise Phenol oder Kresol, werden mit Formaldehydlösung (beispielsweise
einer 40 prozentigen Lösung) und mit einer kleinen Menge eines sauren oder
basischen Kondensationsmittels gemischt. Die Mischung wird dann zwecks Darstellung der
bekannten unschmelzbaren Kondensationsprodukte auf höhere Temperaturen erhitzt. Die
erhaltene Masse, welche infolge Entwickelung von Blasen porig ist, wird dann gepulvert
und auf etwa 176 ° erhitzt, um Wasser und andere flüchtige Stoffe auszutreiben. Das getrocknete
Pulver wird dann mit Phenol oder Kresol etwa in dem Verhältnis von 2 Teilen Pulver zu 1 Teil Phenol gemischt und die
Mischung einige Stunden lang in einem geschlossenen Gefäß auf eine Temperatur von
etwa 232 bis 287 ° C. erhitzt.
Das unschmelzbare Produkt geht hierbei in Lösung, und zwar augenscheinlich, indem eine
chemische Umwandlung eintritt, und wird in das harzartige Produkt übergeführt. Nachdem
das unveränderte überschüssige Phenol durch Destillation oder durch Umwandeln in
Phenolharz entfernt ist, und zwar entweder durch Erhitzen der Lösung mit Formaldehydlösung
in dem Verhältnis von 650 Teilen 40 prozentiger Formaldehydlösung zu 1000 Gewicht steilen
freien Phenols oder indem man Formaldehydgas in die Lösung eintreibt, bis kein oder nur wenig freies Phenol zurückbleibt, erhält
man eine Masse von harzartiger Beschaffenheit, die, Kopalharzen ähnlich, in Alkohol,
Aceton oder anderen Lösungmitteln löslich ist und nach dem Verdampfen des Lösungsmittels unverändert zurückbleibt. Man
kann nach dem Verfahren Produkte mit einem spezifischen Gewicht von 1,24 erhalten, welche
transparent sind und in der Farbe von farblos bis zu dunkler Kaffeefarbe wechseln. Das Harz
schmilzt bei etwa 1120C, hat indessen keinen
scharfen Schmelzpunkt und wird allmählich weniger viskos. Bei 112° C. kann es gegossen
werden und wird bei 176 ° dünnflüssig. Es bleibt auch beim Erhitzen bis zu 215 ° C. un-
verändert. Geschmolzen löst es Schellack, Kolophonium und ähnliche Stoffe auf. Die
Produkte sind in Ätzalkalien und anderen Basen löslich.
Werden die Harze bei beliebiger Temperatur für sich oder mit basischen oder sauren Kondensationsmitteln
erhitzt, so gehen sie nicht in die unschmelzbaren, von Smith, Story, Baekeland und anderen Autoren beschriebenen
Produkte über. Sie können demnach zwecks vollständiger Entwässerung (das bei der obigen Reaktion gebildete oder noch vorhandene
Wasser wird selbst beim Erhitzen bis zu i8o° nicht vollständig entfernt) ohne
sonstige Änderung der physikalischen und chemischen Eigenschaften längere Zeit auf
höhere Temperaturen erhitzt werden.
Es ist notwendig, daß ein Kondensationsmittel zur Bildung des als Ausgangsstoff die-
nenden unschmelzbaren Produktes verwendet wird; denn wird dieses ohne Zusatz eines
Kondensationsmittels gebildet, so löst es sich in dem Phenol erst bei einer viel höheren
Temperatur, als in dem obigen Beispiel angegeben ist.
Das vorliegende Verfahren ist insofern besonders, technisch wertvoll, als es gestattet,
bei der Darstellung der unlöslichen plastischen Massen erhaltene Abfälle oder fehlerhafte Ausschußware
wieder aufzuarbeiten.
Es können auch andere Lösungsmittel, wie beispielsweise eine Mischung aus Phenol und
Naphtalin zur Auflösung der unschmelzbaren Körper verwendet werden. In einem derartigen
Falle kann das Naphtalin oder die anderen Lösungsmittel beispielsweise durch
Destillation gegen Ende der Kondensation entfernt werden.
In einem derartigen Falle muß das Phenol annähernd in dem Verhältnis von etwa 20 Prozent
und das Naphtalin im Verhältnis von etwa 50 bis 100 Prozent zu dem Gewicht des
unschmelzbaren Produktes verwendet werden.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:Verfahren zur Herstellung von löslichen, schmelzbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man die in bekannter Weise erhältlichen unlöslichen, unschmelzbaren Kondensationsprodukte aus Phenolen und Formaldehyd in zerkleinertem Zustande, zweckmäßig nach vorherigem Erhitzen, mit einem Phenol vermischt, die Mischung so lange unter Druck erhitzt, bis eine gleichmäßige Lösung entstanden ist, und alsdann das unveränderte überschüssige Phenol entweder durch Destillation entfernt oder durch Behandeln mit Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Stoffen nach bekannten Methoden ebenfalls in das harzartige Kondensations1 produkt überführt.
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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