DE491727C - Verfahren zur Darstellung einer glasartigen Masse aus unreinem Styrol oder seinen Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Darstellung einer glasartigen Masse aus unreinem Styrol oder seinen DerivatenInfo
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- DE491727C DE491727C DEN23535D DEN0023535D DE491727C DE 491727 C DE491727 C DE 491727C DE N23535 D DEN23535 D DE N23535D DE N0023535 D DEN0023535 D DE N0023535D DE 491727 C DE491727 C DE 491727C
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- Y10S526/914—Polymer degradation
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
25. FEBRUAR 1930
25. FEBRUAR 1930
'•.REICHSPATENTAMT
PAIENTSCHRIFT
' P . JV£ 491727 -y
^LASSE 39 b GRUPPE 22'
The Naugatuck Chemical Company in Naugatuck, V. St A.
Verfahren zur Darstellung einer glasartigen Masse aus unreinem Styrol
oder seinen Derivaten
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. August 1924 ab
Die Priorität der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 7. Mai 1924
ist in Anspruch genommen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung einer glasartigen, aber zähen
Masse aus unreinem, flüssigem Styrol.
Daß man aus Styrol glasartige, an sich zähe Massen erhalten kann, ist bekannt; aber
die bekannten Massen behalten beim Lagern ihre Zähigkeit nicht bei, werden vielmehr
allmählich bröcklig und unbrauchbar. Man
hat bisher angemioimmein (Liebigs Annalen
Bd. 371, S. 266 ff.), daß das (glasartige PoIymarisatiomisfprodukt
des Styrol s 'ettin Gemisch von
Metastyrol und Styrol bzw. eine Lösung des Metastyrols in Styrol sei. Tatsächlich kann
man durch Vermischen von Metastyrol und Styrol zähe, glasartige Massen erhalten, die
aber den obenerwähnten Nachteil aufweisen, daß infolge Polymerisation des in dieser
Mischung vorhandenen Styrols das Produkt allmählich seine Zähigkeit vertiert und brock -
ao lig wird.
Es wurde nun gefunden, daß man dauernd zäh bleibende glasartige Massen erhalten
kann, wenn man zunächst das Styrol von. seinen Verunreinigungen befreit und das reine
vStyrol in geeigneter und unten näher beschriebener Weise vollständig polymerisiert,
wobei man einen dauernd zäh bleibenden Körper erhält. Es handelt sich also bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung um die Darstellung von reinem, polymerisiertem Styrol
oder seinen Derivaten aus unreinem Styrol oder seinen Derivaten.
Wesentlich für das Verfahren gemäß der Erfindung ist die Gewinnung der glasigen,
polymerisierten Verbindungen durch Erhitzen eines Gemenges oder einer Lösung mit mindestens
40 0/0 Styrol auf etwa 135 bis 200°. Dieser Temperaturbereich und die erwähnte
Styrolkonzentrarion sind für die Bildung der glasigen, zähen Verbindungen am günstigsten.
Ein weiteres Merkmal des neuen Verfahrens besteht darin, homogene Massen von glasigem,
polymerisiertem Styrol oder seinen. Derivaten aus niictoth'Oimogieinien Massen dadurch
herzustellen, daß man mit den letzteren unpolymerisierte Körper der Formel ArCH: CH2
zusammenbringt und letztere polymerisiert.
Endlich kann das Styrol oder seine Derivate in Form einer Emulsion polymerisiert
und die polymerisierte Verbindung als pulverförmige Masse niedergeschlagen wierden. Aul'
diese Weise erhält man ohne besonderes Vermählen pulverförmig-es, glasiges Styrol
oder seine Derivate. Für die Herstellung von Gegenständen aus glasigem, polymerisiertem
Styrol ist die Pulverform besonders in Verbindung mit anderen pulverförmigen Körpern, z. B. Pigmenten, vorteilhaft.
Das Verfahren kann z. B. so ausgeführt werden, daß man lokg des Produktes der
pyrogenen Zersetzung von Äthylbenzol gemäß Patent 476 270, das der Dampf destillation
unterworfen wurde und Styrol enthält, entweder in einem Autoklaven oder am Rückflußkühler 16 bis 48 Stunden auf 140 bis 180
erwärmt. Das Styrol geht hierbei in harziges, polymerisiertes Styrol über, das noch Kohlen-Wasserstoffe,
z. B. Äthylbenzol, uinid andere niedrig siedende Verbindungen 'enthalten
kann, von denen es zweckmäßig durch Wasserdampfdestillation befreit wird. Das hiernach erhaltene harzige, polymerisiiertie Pro-1-5
dukt besteht aus einer klaren, aber brüchigen braunen Masse. Die Ausbeute beträgt 90
bis 100 0/0 des ursprünglich verwendeten unpolymerisierten
Styrols.
1000 g· des harzigen, polymerisierten Styrols
werden min bei 350 bis 5000 einer trockenen
Destillation unterworfen, wobei 980 bis 990g eines Styrol und Distyrol enthaltenden
Destillates gewonnen werden. Blei erneuter Destillation durch. Dampf scheiden sich Distyrol
und andere höher siedende Verbindungen ab, während die etwa noch vorhandenen niedrig- siedenden Verbindungen mit
dem Styrol übergehen. Aus diesem verunreinigten Styrol werden 450 bis 550 g mit
einem Gehalt von 350 bis 450g· Styrol gewonnen, d.h. 35 bis 45 o/o des harzigen
Polymeren.
Das so erhaltene Styrol kann auf verschiedene Art in ,glasiges, polymerisiertes
Styrol verwandelt werden. Man kann es z. B. durch fraktionierte Destillation konzentrieren
oder aber in einem bei 1400 siedenden Lösungsmittel, wie Xylol, verdünnen und.dann
ρ olymerisieren.
500g des unreinen Styrols können z.B. mit so viel Xylol versetzt werden, daß eine
Lösung- von 50 bis 65 »/0 Styrol entsteht, um
darm, durch Erwärmen in einem Gefäß mit offenem Rüdcflußkühler bei 135 bis 1400 die
Polymerisation durchzuführen. Aus der Lösung wird durch Abdampfen oder durch Ausfällen
mit Alkohol glasiges, polymerisiertes Styrol gewonnen. Die Ausbeute beiträgt 350 g
oder 35 0/0 des harzigen Ausgangspolymeren. Man kann aber auch das sich bei der
Dampf destillation ergebende Gemisch, von
300g- Styrol und 200 g Verunreinigungen vom Wasser trennen, z. B. mit Chlorcalcium trocknen,
und dann fraktioniert destillieren. Zur Verhinderung- einer Polymerisation können
dem Gemisch polymerisationsverhindernde
Stoffe, z. B. 5 g- Trinitrobenzol, zugesetzt werden.
Die zwischen 140 und 150° bei Atmosphärendruck übergehende Fraktion mit etwa
80 bis 90 0/0 Styrol wird' dann 48 Stunden in einem mit offenem Rückflußkühler versehenen
Gefäß bei 135 bis 1400 polymerisiert. Hiernach, entfernt man den Rückflußkühler
und erwärmt 12 Stunden weiter auf i8o°, um die letzten Spuren flüssiger Ver-.unreinigungen
zu entfernen. Das erhaltene Produkt ist bei Zimmertemperatur hart und wird beim Lagern nicht wolkig. Die Ausbeute
beträgt 240 g oder 24 o/o des Ausgangsproduktes.
Das aus der Xylolzersetzung gewonnene styrolhaltige Gemisch, kann durch Polymerisierungauf
die harzige, polymere Verbindung verarbeitet werden, wenn es 16 bis 48 Stunden
auf 140 bis, 18o° erhitzt wird. Zur Darstellung
von glasigem, polymerisiertem Styrol wird ebenso verfahren wie für das Styrol-■gemisch.
aus der Äthylbenzolzersetzung. Die Ausbeuten sind die (gleichen.
Statt des Zersetzungsproduktes von Äthylbenzol kann auch das anderer Flüssigkeits-■gemische
verwendet werden, die Styrol oder seine Derivate enthalten. Hierunter fallen
z. B. die Kondensationsprodukte bei der Herstellung von carburiertem Wassergas bzw. bei
der Spaltung von Erdölen.
13 ι oog eines solchen· Öles werden fraktioniert,
und die bei 130 bis i6o° übergehende Fraktion von etwa 2100g wird in
einem Autoklaven 16 Stunden zur Polymerisierung des Styrols auf 200 bis 2200 erwärmt.
Der Gefäßinhalt wird dann, wie beschrieben, weiterbiehandelt umd das harzige, polymerisierte
Styrol aus dem Gemisch, durch. Destillation isoliert und durch. Trockendestillation
gespalten. Das übergehende Destillat wird 'zur Trennung1 des Styrols von Distyrol und
anderen hochsiedenden Bestandteilen, destilliert. Das gewonnene Styrol kann dann so
wie es ist oder konzentriert oder vieardünnt
polymerisiert werden. Die Ausbeute am glasigem, polymerisiertem Styrol beträgt ungefähr
200 g· ader 1,5 »/0 de.s verwendeten Öles.
Statt des Öles kann auch Teer verwendet werden, der sich, bei der Herstellung- von
Wassergas abscheidet. Er wird zweckmäßig mit Wasserdampf destilliert, und man verwendet
die bei 130 bis i6o° üiberigdhjende
Leichtölfraktion. Aucjh andere styrolhaltig-e
DestillaHö des Steinkdhlenteers, wie rohe
Solventnaphtha, können verwendet werden.
Ein Au'Sjganigsmaterial für Styrol bildet
ferner das beim Spalten von Erdölen entstehende Produkt. So läßt mau z. B. 8000 g
■Oklahomapetroleum mit einer Gesclrwindig·- keit von 20 g- in der Minute unter gleichzeitigem
Durchleiten von 50 bis 60 ecm eines indifferenten Gases, wie Stickstoff oder
Kohlensäure, durch ein auf 650° erhitztes Rohr fließen. Man erhält dabei 4400g- Gas
und 3200 g- eines flüssigen Kondensates, das 500 g Styrol enthält — also 6,25 »/0 des an-
gewendeten Öles — und bei der Dampf destillation 1920g eines Destillates, das zu harzigem,
polymerisiertem Styrol polymerisiert wird. Dieses wird, wie beschrieben, in den
glasigen Körper verwandelt.
In gleicher Weise kann man glasiges.
polymerisiert es Orthomethylstyrol, Paramethylstyrol,
sym. Dimethylstyrol und Äthylstyrol aus den entsprechenden, nichtpolymerisierten
Produkten gemäß Patent 476270 erhalten.
Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der PoIymerisierung
jener Produkte.
Dampfdestillate in g 684
Homologes Äthylstyrol Ortho-
methyl-
styrol
Konzentration in % von ArCH: CH2 .... 23,8 36,2
Polymerisationstemperatur 180— 2000 180—200°
Polymerisationsdauer 16 Std. 48 Std.
Ausbeute an harzigem Polymeren in g... 14,6
Spalttemperatur des harzigen Polymeren 500° 450—500°
Destillat aus der Spaltung in g 12,8 26,8
Aus diesem Destillat erhaltenes Dampfdestillat in g 5,9 16,9
Siedepunkt des Homologen i8o° 50—52° C
(*mm)
Temperatur der schließlichen Polymerisation am offenen Rückflußkühler 135—1400 1400
Dauer dieser Polymerisation 65 Std. 16 Std.
Ausbeute in ° 0 des Ausgangs-ArCH: CH2 23,3
160 | 168 |
Para- methyl- styrol |
Dimethyl styrol |
35,7 | 3*,7 |
18O—200° | i8o° |
48 Std. | 48 Std. |
5i,3 | 47 |
500—6oo° | 6oo° |
50,1 | 45 |
22 | 18,8 |
i68° | 63.-650C (1·—2 mm) |
140° | 140° |
20 Std. | 20 Std. |
42 | 40 |
Bei bestimmten StyrolkonzentratLonen besteht
für die verschiedenen Gemische des Styrols mit anderen Verbindungen eine Temperatur,
bei oder unterhalb welcher die Gemische sich polymerisieren und das gewünschte
glasige, ρ olymerisierteStyrol liefern·.
B eispiel
ι ο kg des direkt aus dem Rohrofen gemäß Patent 476270 erhaltenen Produktes, die
'zweckmäßig· mit einem Verzögerungsmittel, z. B. Trinitrobenzol oder Chinon, in Mengen
von ι o/o des Styrolgewic'hts gemischt sind,
werden durch Destillation in drei Hauptfraktioneni zerlegt, von denen die erstem zwei
unter gewöhnlichem. Druck, die dritte im Vakuum hergestellt wird. Als erste Fraktion
wird die bis etwa 132°, als zweite zweckmäßig die zwischen 132 und 138,8° übergehende
gewählt. Die dritte Fraktion wird bei 24 mm Vakuum bis zu 65,3° abgetrieben. Die erste
Fraktion enthält gewöhnlich etwa 3 0/0 nichtpolymerisiertes Styrol, die zweite etwa 12
bis 150/0 und die dritte etwa 500/0. In der
zweiten Fraktion sind außer Styrol anscheinend noch Kohlenwasserstoffe vorhanden,
deren Eigenschaften von dem im Rohrofen verarbeiteten Material abhängen. Bei Äthylbenzol
als Ausgangsmaterial bildet z. B. dies die Hauptverunreinigung. In der dritten Fraktion ist außer Styrol hauptsächlich Äthylbenzol
neben ,geringen Mengen Xylol und höher siedenden Kohlenwasserstoffen vorhanden.
Die dritte Fraktion wird zur Polymerisierung·
der darin enthaltenen 50 0/0 Styrol zweckmäßijg in einem Kolben mit offenem
Rückflußkühler 48 bis 100 Stunden in einem Bad auf 135 bis 1400 erwärmt. Wird im geschlossenen Gefäß, z. B. im Autoklaven, gearbeitet,
so kann statt des glasigen das harzartige Styrol entstehen.
Das glasige, ρ olymerisierte Styrol erhält man aus der Masse unmittelbar durch Abdampfen
im Vakuum. Man beginnt dabei zweckmäßig mit nahezu vollständigem Vakuum bei Zimmertemperatur, läßt 'dann die Temperatur
langsam höher gehen und steigert sie schließlich auf etwa 1300. Bei dieser Temperatur
wird so lange weiter erhitzt, bis das Produkt nur noch wenige Zehntelprozent in der Stunde verliert. Auf diese Weise wird
das Produkt gleichmäßig getrocknet. Die Temperatur darf bei der Verdampfung- nicht
'über 135 bis 1400 steigen, solange der Styrolgehalt
96 0/0 nicht erreicht hat, da sonst die gesättigten Kohlenwasserstoffe mit dem noch
vorhandenen unpolymerisierten Styrol in Reaktion treten und ein harziges Produkt bilden
könnten.
Man kann aber auch eine Lasting von Äthylbenzol und Styrol, die etwa 84 0/0 Styrol
enthält, am Rückflußkühler 25 Stunden auf etwa 17 50 erwärmen, dann den Rückflußkühler
entfernen und durch weiteres Erwärmen die flüchtigen Bestandteile abtreiben. Es
bleibt glasiges, polymerisiertes Styrol zurück. Ferner kann ein Styrol mit etwa 5 %
durch Titrieren mit Brom nachgewiesenen Verunreinigungen am Rückflußkühler etwa
8 Standen auf 220° erhitzt werden. Nach Entfernung des Kühlers und nach Abtreiben
der flüchtigen Verunreinigungen bleibt glasiges, polymerisiertes Styrol zurück. Die Polymerisationstemperatur schwankt je
nach dem Styrolgehalt deis Gemisches. Bei
einem Styrolgehalt zwischen 40 und 95 %
liegt sie zwischen 135 und 2000. Statt zur
Herstellung einer Lösung mit mindestens »ο 40 0/0 Styrol fraktioniert zu destillieren, kann
man auch eine weniger konzentrierte Lösung, wie man sie z. B. nach dem Patent 476 270
erhält, mit reinem Styrol oder einer konzentrierten Styrollösung mischen und so eine
40- oder mehrprozentige Läsung darstellen, die dann, wie beschrieben, polymerisiert
werden kann.
Beim Abdampfen kann man, wenn hochsiedende Bestandteile zugegen sind, die im
Vakuum bei 135 bis 140° nur schwer abgetrieben werden können, etwa wie folgt verfahren:
Nach dem teilweise im Vakuum erfolgten Abidampfen wird das Produkt in einem niedrig siedenden Lösungsmittel, wie
Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff, gelöst und die Lösung wie gewöhnlich abgedampft. Dabei
nimmt das niedrig siedende Lösungsmittel die höher siedenden Bestandteile mit, während
das reine Produkt zurückbleibt. Beim Verdampfen arbeitet man zweckmäßig ohne Luftzutritt, da sonst eine Oxydation und Gelbfärbung
des Endproduktes eintreten kann.
Schließlich kann man das polymerisierte Styrol auch durch Zusatz der gleichen Raummenge
Äthylalkohol ausfällen. Man erhält eine gummiartige Masse, die mehrmals mit heißem Alkohol ausgelaugt, dann zweckmäßig
in Benzol gelöst wird und mit Alkohol wieder ausgefällt werden muß. Der Alkohol wird
bei niedriger Temperatur abgetrieben. Das zurückbleibende glasige, polymerisierte Styrol
ist das gleiche wie bei den früheren Beispielen. Man kann zur Polymerisation auch in offenen
Gefäßen ohne Rückflußkühler erwärmen und dabei gleichzeitig die unpolymerisieriein
oder flüchtigein Verbindungen abdampfen. Dabei wird zwar die Polymeriisierungsdauer
verkürzt, aber auch die Ausbeute an Polymerisationsprodukt verringert. Man kann die Polymerisierung
vor der Umwandlung des gesamten Styrols on dem Gemisch unterbrechen,
um danach die unpolymerisierten oder anderen flüchtigen Bestandteile z. B. durch Dampf destillation
abzutreiben, oder um die polymerisierte Verbindung mittels Alkohol abzuscheiden.
Die Ausbeute an polymerisiiertem
Styrol ist auch in diesem Falle geringer, und die in den Beispielen erwähnten Zahlen
für Zeit und Temperatur beziehen sich auf eine vollständige Polymerisierung.
Um gemäß der Erfindung aus einer nichthomqgenen Styxolmasse, z. B. aus einzelnen
Stücken des polymerisierten Styrols oder aus blasigen Massen, ein homogenes Produkt zu
erhalten, verfährt man ·ζ. B. wie folgt:
95 Teilen des nichthomogenen, glasigen,
polymerisierten Styrols setzt man 5 Teile nichtpolymerisiertes flüssiges Styrol zu und
erhitzt 3 Stunden am Rückflußkühler oder im geschlossenen Behälter auf i8o°, wodurch
die Masse homogen und das beigemengte flüssige Styrol polymerisiert wird. Es kommt
dabei nicht zum Sieden, da das unpolymerisierte Styrol von dem polymerisierten rasch
aufgenommen wird. Das erhaltene, blasenfreie, glasige, polymerisierte Produkt von der
Form des Arbeitsbehälters kann ohne weiteres bearbeitet werden. Das Verfahren kann auch
auf andere, nichüiomogene, blasenhaltige Massen angewendet werden, z. B. auf die Abfälle
bei der mechanischen Verarbeitung. Derartige Stücke können zwar zusammengeschmolzen
werden, aber es bildet sich immer eine blasige Masse, da das geschmolzene Styrol
nicht leichtflüssig genug ist, um die Luftblasen !entweichen zu lassen. Bei dem oben
beschriebenen Verfahren dagegen- kann die Luft austreten.
Man kann auch z. B. 80 Teile nichthomogenen, glasigen, polymerisierten Styrols und
20 Teile nichtpolymerisierten Styrols mischen und am Rückflusskühler 5 Stunden auf i8o°
erwärmen.
Statt bei Atmosphärendruck können die. Massen auch in einer Form, z. B. mit Preßkolben,
gleichzeitig der Einwirkung von Hitze und Dxuck unterworfen werden, wobei je nach
der Form die Behandlunjgsdauer und Temperatur verschieden sein kann. Bei kleinen
Gegenständen von etwa 16 ecm Inhalt arbettet
man z. B. 5 bis 10 Miniuten bei i6o° und einem D.ruck von 7okg/qcm und läßt
dann die Form abkühlen. Statt unter Druck kann man auch 10 Minuten ohne Druck
auf i6o° erhitzen, dann die Form mit ihrem
heißen Inhalt in die Presse bringen und hier Minuten einem Druck von 70 kg aussetzen.
Schließlich kann man auch Stücke von nichthomogenem oder blasenhaltigem, glasiem,
polymerisiertem Styrol im Autoklaven Minuten bei etwa 20 Atm. Druck auf
I7OC erhitzen. Das !gebildete polymerisierte
Styrol ist nicht nur homogen, sondern auch härter als das bei gewöhnlichem Druck entstehende.
Ferner können Arbeitsanfälle, wie Späne i
oder Pulver, von glasigem, polymerisiertem ι Styrol mit Verunreinjigungen an Farben, wie j
Zinkoxyd o. dgl., in etwa ι S bis 6o o/o reinen j
Styrols, berechnet auf die Menge des gla- j
ίο sigen und polynaerisierten Styrols, gelöst werden.
Die unlöslichen Verunreinigungen, wie Zinkoxyd u. dgl., werden abfiltriert und die
Lösung 8 Stunden bei i8o° in der beschriebenen Weise polymerisiert.
Statt des glasigen, polymerisierten Styrols können auch andere, nichthomogene Derivate
der Formel ArCHtCH2 sowohl mit Styrol
als auch für sich untereinander verwendet werden, z. B. Orthomethylstyrol, Metameta-
ao dhnethylstyrol und Paramethylstyrol. Bei
reinem, unpolymerisiertem Material werden zweckmäßig mindestens 5 Gewichtsprozent
des nichthomogenen, polymerisieren Materials verwendet. Die Arbeitsdauer schwankt zwischein
3 und 8 Stunden, die Tempetratur zwischen 130 und 2000.
Zur Darstellung· einer pulverförmigen Masse glasigen, polymerisierten Styrols oder seiner |
Derivate wird wie folgt gearbeitet: j
33V3 ig1 reinen Styrols werden mit !
662/3 g Ammoniak (spezifisches Gewicht 0,959) ■
und ι g Ölsäure 0. dgl. Emulgierungsstoffen,
wie Palmitinsäure, Stearinsäure und andere seifenbildende Fettsäuren, während 10 bis 20
Minuten zu einer Emulsion verrührt, die dann zweckmäßig- unter Luftabschluß 12 bis 24
Stunden auf 140" erwärmt wird. Während der ersten Stunde muß das Gemisch mehrmals
umgerührt werden, da sonst die Emulsion zum Teil aufgehoben wird. Man erhält
eine sehx bewegliche, latexähnliche, milchige Flüssigkeit, die glasiges, polymerisiertes Styrol
zusammen mit den Reaktionsprodukten von Ammoniak und Ölsäure u.dgl. suspendicrt
enthält. Dieser Suspension werden 800 ecm Methylalkohol (95prozentijg) oder
Äthylalkohol, Aceton, Schwefelsäuire, Essigsäure oder eine einprozentige Bariumchloridlösung
oder irgendein koagulierend wirkender Stoff zugesetzt, in dem das polymerisierte
Styrol unlöslich ist. Letzteres fällt als schneeweißer Niederschlag aus, in dem noch geringe
Mengen (0,01 bis 5 0/0) des Reaktionsproduktes von Ammoniak und Ölsäure u. dgl. enthalten
sind. Es wird abfiltriert, sorgfältig zuerst mit heißem Wasser, dann mit etwas Methyl- oder Äthylalkohol gewaschen und
anschließend z. B. mit schwach erwärmter Luft getrocknet. Die Polymerisationstemperatur
schwankt zwischen 135 bis 1700, die=
Arbeitedauer zwischen 90 und 16 Stunden.
Mit der Emulsion des polymerisierten Styrols können verschiedene andere in Wasser
lösliche oder darin leicht dispersoide Stoffe, wie Gelatine, Gummiarabicum, Stärke, Agar-Agar
usw., vermischt werden. Sie werden, wie beschrieben, koaguliert und liefern in Form
eines Niederschlages homogene Gemische von glasigem, polymerisiertem Styrol und Gelatine
o. dgl. Die bei der Koagulierung entstehenden Produkte werden getrocknet und in einer
Form mit Preßkolben zwischen 120 und 17 5°,
wie beschrieben, geformt.
Die emulgierten und gepulverten Produkte
können mit anderen Pulvern, z. B. Pigmenten, wie Zinkoxyd, KadmiumsuLfid, Quecksilbersulfid
usw., homogene Gemische bilden. Z. B. können 100 ig des koagulierten und getrockneten,
polymerisierten. Styrolpulvers mit 15 g
Zinkoxyd gemischt und, wie beschrieben, geformt werden.
Statt Styrol können zur Emulgierung und Polymerisation auch andere Körper und deren
Homologe mit gleichem Erfolg verwendet werden. Von den Homologen kommen Ortho-
und Paramethylstyrole, sym. Metametadime-■fliylstyrole
usw. in Betracht.
Claims (11)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Darstellung einer glasartigen, aber zähen plastischen Masse aus einem unreinen, flüssiges Styrol oder seine Derivate enthaltenden Gemisch, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch unter Bildung· eines harzartigen, polymer!- sierten, die Verunreinigungen anthaltenden Körpers der Formel ArCH = CH2 auf etwa 140 bis i8o° erhitzt, das so erhaltene Material durch Erwärmen von den Verunreinigungen trennt und durch Erhitzen auf 350 bis 5000 entpolymerisiert, wobei ein Distyrol und ein unpolymerisierter Körper von der Formel Ar CH: CH2 entsteht, der abgetrennt und durch Erhitzen auf 135 bis 200° erneut polymerisiert wird, so daß ein beständiger, von nichtpolymerisierten Styrolen freier, polymerisierter Körper der Formel Ar CH: CH2 entsteht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation des Styrols, z. B. zum Zwecke der Konzentrierung, in Gegenwart einer organischen, die Polymerisation verhindernden oder verzögernden Substanz erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Gemisch ausgeht, das Kohlenwasserstoffe, wie die Kondensationsprodukteoder Destillationsrückstände der Kohlen- oder iao Wassergasherstellung oder eine zwischen 130 und i6o° siedende Fraktion einesbei 650° (geswaninenen Erdölspaltproduktes, enthält.
- 4. Anwendung· des Verfahrens nach Anspruch ι bis 3 auf die Darstellung von ,glasartigem., polymerisiertem Ortho- oder Paramethylstyrol, sym. Styrol oder Äthylstyrol, -dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische mit den entsprechenden nichtpolymerisierten Verbindungen bei den in Anspruch 1 bis 3 angegebenen Temperaturen polymerisiert werden.
- 5. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung von nichtpolymerisiertem Styrol oder seinen Derivaten in einem flüssigen Kohlenwasserstoff verwendet wird und die Lösung durch fraktionierte Destillation auf einen Gehalt von 40 bis 50 0/0 Styrol eingeengt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,.bei dem während der Erwärmung auf 135 bis 200° hochsiedende Verbindungen zugegen sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese von dem polymerisierten Styrol zunächst in der Hauptmenge durch Abdampfen, damn nach Zusatz eines niedrig siedenden Lösungsmittels durch erneutes Abdampfen entfernt werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch !gekennzeichnet, daß man statt durch Abdampfen in mehreren Stufen das pdlymerisierte Styrol ausfällt, den Niederschlag durch Auslaugen und Wiederfällen reinigt und dann bei niedriger Temperatur erhitzt.
- 8. Verfahren nach Anspruch/, dadurch gekennzeichnet, daß man nichtpolymerisierte Körper der Formel ArCH: CH2 mit nichthomogenen, glasartigen, polymerisierten Körpern der Formel Ar CH: CH2 vereinigt und das Gemisch 5 bis 40 Stunden auf 130 bis 2oo° erhitzt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man nichtpolymerisiertes Styrol oder seine Derivate mit dem Salz einer Fettsäure zu einer Emulsion verarbeitet, polymerisiert und das Polymerisationsprodukt als pulverförmige Masse ausfällt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion mit einem wasserlöslichen Fällmittel ausgefällt wird, so daß ein homogenes Gemisch von glasartigem, polymerisiertem Styrol oder seinen Derivaten mit anderen wasserlöslichen oder leicht dispersoiden Stoffen erhalten wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man einen gepulverten Füllkörper mit gepulvertem, glasartigem, polymerisiertem Styrol mischt und das Gemisch formt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US233649XA | 1924-05-07 | 1924-05-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE491727C true DE491727C (de) | 1930-02-25 |
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ID=21814659
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN23535D Expired DE491727C (de) | 1924-05-07 | 1924-08-29 | Verfahren zur Darstellung einer glasartigen Masse aus unreinem Styrol oder seinen Derivaten |
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US (1) | US1683405A (de) |
DE (1) | DE491727C (de) |
FR (1) | FR595087A (de) |
GB (1) | GB233649A (de) |
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---|---|---|---|---|
DE750609C (de) * | 1939-10-24 | 1945-01-23 | Verfahren zum Polymerisieren eines wenig polymerisationsfreudigen Vinylacetats | |
DE890129C (de) * | 1937-12-25 | 1953-09-17 | Roehm & Haas G M B H | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern |
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- 1924-09-15 GB GB21751/24A patent/GB233649A/en not_active Expired
Cited By (2)
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DE890129C (de) * | 1937-12-25 | 1953-09-17 | Roehm & Haas G M B H | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern |
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FR595087A (fr) | 1925-09-25 |
US1683405A (en) | 1928-09-04 |
GB233649A (en) | 1925-12-15 |
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