DE2560187C2 - Elektrolytisches Diaphragma - Google Patents
Elektrolytisches DiaphragmaInfo
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- DE2560187C2 DE2560187C2 DE19752560187 DE2560187A DE2560187C2 DE 2560187 C2 DE2560187 C2 DE 2560187C2 DE 19752560187 DE19752560187 DE 19752560187 DE 2560187 A DE2560187 A DE 2560187A DE 2560187 C2 DE2560187 C2 DE 2560187C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrolytisches Diaphragma, bestehend aus einer Hauptschicht aus einem polymeren
membranartigen Material, welches daran chemisch gebundene Kationenaustauschgruppen und Fluoratome
gleichförmig enthält, und aus einer sekundären Schicht mit einer geringeren Dicke als die Hauptschicht, wobei
die sekundäre Schicht in innigem Kontakt mit der Hauptschicht zumindest an einem Oberflächenschichtteil
angeordnet oder zwischen Kationenaustauschschichten zwischengeschichtet ist.
Bei Diaphragmen dieser Art ist es allgemein erforderlich, daß sie überlegene chemische Beständigkeit besitzen.
Die jetzt im allgemeinen Gebrauch befindlichen Diaphragmen sind eine Art von Filtriermembranen, die
hauptsächlich aus Asbest gefertigt sind. Die Elektrolyse von Salzlösungen unter Anwendung dieser Diaphragmen
wird durchgeführt, indem die Salzlösung einem Anodenbehälter zugeführt wird und sie mindestens teilweise
in den Kathodenbehälter durch das Diaphragma strömt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit der Salzlösung
verhindert, daß das im Kathodenbehälter gebildete Alkalihydroxid in die Anodenlösung eintritt. Die erhaltene
Kathodenlösung enthält etwa 10% Alkalihydroxid und etwa 14% Salz und weiterhin eine oxidierende Substanz.
Die verdampfende Reinigung dieser Lösung ergibt ein unreines Alkalihydroxid. Da eine oxidierende
Substanz, beispielsweise ein Alkalichlorat, in der Lösung vorliegt, korrodiert sie stark die zur Verdampfung eingesetzte
Ausrüstung und spezielle Materialien müssen zum Bau der Ausrüstung verwendet werden.
Obwohl das in den Diaphragmen eingesetzte Asbest eine anorganische Substanz ist und chemisch beständig ist, sind Hilfsmaterialien, wie Binder, organische Materialien, und deshalb ist die Lebensdauer der Diaphragmen unerwartet kurz.
Obwohl das in den Diaphragmen eingesetzte Asbest eine anorganische Substanz ist und chemisch beständig ist, sind Hilfsmaterialien, wie Binder, organische Materialien, und deshalb ist die Lebensdauer der Diaphragmen unerwartet kurz.
Es wurde bereits vorgeschlagen, ein poröses Membranmaterial aus einem fluorhaltigen Polymeren als organisches
polymeres Diaphragma von überlegener chemischer Beständigkeit zu verwenden. Bei dieser Membrane
werden Porendurchmesser und Verteilung der Poren im Diaphragma wichtige Faktoren und zusätzlich hat auf
Grund der eigenen Eigenschaften der Fluorharze dieses Diaphragma den Fehler schlechter Benetzungseigenschaften
hinsichtlich wäßriger Lösungen und einen hohen elektrischen Widerstand.
Aus der US-PS 32 82 875 ist ein fluorhaltiges Polymer bekannt, das als Ionenaustauschharz einsetzbar ist. Aus den US-PS 37 84 399 und 36 47 086 sind Ionenaustauschharzmembranen auf der Basis eines Fluorharzes bekannt, die eine gute chemische Beständigkeit aufweisen. Die Stromausnützung dieser Polymerisate ist jedoch K
Aus der US-PS 32 82 875 ist ein fluorhaltiges Polymer bekannt, das als Ionenaustauschharz einsetzbar ist. Aus den US-PS 37 84 399 und 36 47 086 sind Ionenaustauschharzmembranen auf der Basis eines Fluorharzes bekannt, die eine gute chemische Beständigkeit aufweisen. Die Stromausnützung dieser Polymerisate ist jedoch K
nicht zufriedenstellend. *',
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrolytisches Diaphragma zur Verfügung zu stellen, das eine H
hohe chemische Beständigkeit, Oxidationsbeständigkeit und Beständigkeit gegen die Diffusion von Salzen oder ^]
Gasen aufweist und trotzdem eine gute Stromausnützung besitzt. j
Die Aufgabe wird gelöst durch ein elektrolytisches Diaphragma der eingangs angegebenen Art, das dadurch ^
gekennzeichnet ist, daß die sekundäre Schicht chemisch an die Hauptschicht gebunden ist. £>
Das erfindungsgemäße elektrolytische Diaphragma besitzt eine überlegene chemische Beständigkeit, Oxida- }?
tionsbeständigkeit und zusätzlich eine markant verbesserte Stromwirksamkeit gegenüber den üblichen elektro- ,'-J
lytischen Diaphragmen, die aus Fluorharzen mit eingeführten Kationenaustauschmembranen bestehen, und ■'';
wobei außerdem die Diffusion der zu behandelnden Substanzen, wie Salze oder Chlor, verringert ist. )t
Im allgemeinen treten in Kationenaustauschharzmembranen die Hydroxylionen weit leichter in die Membra- t
nen ein als andere Anionen, und deshalb steigt die Konzentration der Basen in den Membranen an. Deshalb ist
die Menge der in den Anodenbehälter auf Grund des Konzentrationsgradienten diffundierenden Basen weit
größer als diejenige der Salze und Säuren. Im Fall der Elektrolyse tritt eine elektrophoretische Wanderung der
Hydroxylionen in den Anodenbehälter unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes zusätzlich zu ihrer Diffusion,
die durch den Konzentrationsgradienten verursacht wird, auf. Dies verursacht eine markante Verringerung
der Stromwirksamkeit bei der Bildung von Basen. Dies ist keine Ausnahme im Fall von Membranen, die aus
fluorhaltigen Kationenaustauschharzen hergestellt werden. Falls jedoch eine dünne, Anionenaustauschgruppen
enthaltende Schicht in den Kationenaustauschmembranen wie bei den elektrolytischen Diaphragmen
gemäß der Erfindung vorhanden ist, wird die Diffusion der Hydroxylionen in die Kationenaustauschharzmembranen
durch den Siebeffekt der Hydroxylionen und des Donnan-Ausschlußeffektes von Alkaliionen beträchtlich
gehindert. Da diese Membranen vorzugsweise für einwertige Kationen im Vergleich mit mehrwertigen
Kationen durchlässig sind, wird ein Verschluß durch mehrwertige Kationen verhindert. Infolgedessen werden
die Mengen der durch die Membran diffundierenden und elektrisch wandernden Basen markant verringert und s
die Strom Wirksamkeit zur Bildung der Basen steigt stark an.
Die sekundäre Schicht ist aus einer Schicht mit kleinerer Stärke als die Hauptschicht aufgebaut und enthält
Anionenaustauschgruppen.
Die Stärke der sekundären Schicht ist kleiner als diejenige der Hauptschicht und es ist allgemein der folgende
Standard anzugeben. Spezifisch wird die Stärke der sekundären Schicht so eingestellt, daß der elektrische Widerstand
eines Diaphragmas gemäß der Erfindung, bestimmt in wäßriger, 0,5 η-Lösung von Natriumchlorid im
Gleichstrom mit 1 A/dm2, einen Wert vom lOfachen, vorzugsweise 7fachen, der Kationenaustauschharzmembrane,
die lediglich aus der vorstehenden Hauptschicht besteht und praktisch die gleiche Stärke besitzt,
bestimmt unter den gleichen Bedingungen, nicht überschreitet. Um diesen Standard einzuhalten, ist es ausreichend,
daß mindestens eine monomolekulare Schicht als sekundäre Schicht vorliegt und die sekundäre Schicht
hat allgemein eine Stärke, welche mindestens 0,001% der Gesamtstärke des Diaphragmas ist. Die obere Grenze
der Stärke der sekundären Schicht differiert entsprechend der Dichte der Schicht und wird am günstigsten durch
das Ausmaß des Anstieges des elektrischen Widerstandes, wie vorstehend angegeben, wiedergegeben. Im allgemeinen
beträgt jedoch die Stärke der sekundären Schicht weniger als 50%, vorzugsweise nicht mehr als 25% der
gesamten Stärke des Diaphragmas.
In einer bevorzugten Ausführungsform des elektrolytischen Diaphragmas gemäß der Erfindung wird die
sekundäre Schicht so dünn, daß der elektrische Widerstand des Diaphragmas gemäß der Erfindung praktisch der
gleiche wie eines Diaphragmas ist, welches lediglich aus der Kationenaustauschharzmembrane besteht.
Das elektrolytische Diaphragma der Erfindung kann durch Ausbildung einer sekundären Schicht auf mindestens
einer Oberfläche einer Kationenaustauschharzschicht oder zwischen Kationenaustauschschichten in
innigem Kontakt miteinander ausgebildet werden oder durch Ausbildung der sekundären Schicht auf mindestens
einer Oberfläche eines fluorhaltigen polymeren membranartigen Materials, was als Basenmembrane
bezeichnet wird, ohne Kationenaustauschgruppen, welches jedoch zur Einführung von Kationenaustauschgruppen
fähig ist oder funktionelle Gruppen enthält, die leicht in Kationenaustauschgruppen überführbar sind, oder
zwischen derartigen polymeren Membranmaterialien in innigem Kontakt miteinander und anschließende Einführung
der Kationenaustauschgruppen in an sich bekannter Weise.
Die Kationenaustauschharzschicht oder die Grundmembrane, die bei der Herstellung des Diaphragmas
gemäß der Erfindung verwendet werden kann, kann aus jedem membranartigen Material bestehen, welches aus
einer polymeren Substanz mit Kationenaustauschgruppen oder die Einführung von Kationenaustauschgruppen
erlaubenden Gruppen und Fluoratomen, die homogen hieran gebunden sind, aufgebaut ist. Es wird bevorzugt,
daß in dieser polymeren Substanz mindestens ein Fluoratom an Kohlenstoffatome in der α-Stellung zur Kationenaustauschgruppe
oder der zur Einführung von Kationenaustauschgruppen geeigneten Gruppen gebunden
ist, d. h. mindestens ein Fluoratom ist an das Kohlenstoffatom gebunden, woran die vorstehenden Gruppen
gebunden sind, und daß mindestens ein Fluoratom an das Kohlenstoffatom gebunden ist, an die eine anhängige
Kette mit daran gebundenen Kationenaustauschgruppen oder Gruppen, die die Einführung von Kationenaustauschgruppen
erlauben, gebunden ist.
Einige Beispiele für bevorzugte Kationenaustauschharzschichten oder Grundmembranen sind nachfolgend
angegeben.
(1) Produkte, die durch Polymerisation mindestens eines Monomeren aus verschiedenen fluorhaltigen Monomeren
der folgenden Formeln
CF=CH2 CF=CHF CF=CF2
50
60
CF=CH2 CF=CFH CF=CF2
O O O
I I I
F—C—F F—C —F F—C—F
I I
,F-C-CF3 F-C-CF3
4 ,F-C-CF3
'- '" I"
lu ~ O O
CF2 CF2 CF2
I I I
CF2 CF2 CF2
Y-A Y-A Y-A
wobei Y -C11F1nH/-, worin η, m und / den Wert Null oder positive Zahlen, die einen zweiwertigen fluorierten
Kohlenwassersioffrest erfüllen, und A eine Hydroxylgruppe, eine Säure oder deren-Salz, eine Sulfonylhalogenidgruppe,
eine Carbonsäurehalogenidgruppe, eine Phosphorhalogenidgruppe oder eine Säureestergruppe, wie
-SO2X, -COX, -PX2, -POX2, -SO3R1-PO3R2, -PO2R2, -ORund -COORbedeuten, wobei Xein Halogenatom
und R eine Gruppe H+, ein Ammoniumion, ein Metallion oder eine Gruppe -C„FmH, darstellen, und
gewünschtenfalls in Gegenwart eines Vernetzungsmittels nach bekannten Verfahren, wie radikalische Polymerisation,
ionische Polymerisation oder Strahlungspolymerisation und Formung des erhaltenen Polymeren zur
Membranform erhalten wurden.
(2) Produkte, die durch Vermischen eines Polymeren aus den vorstehend unter (1) angegebenen Monomeren
mit einem weiteren Polymeren, wie einem Polymeren eines fluorhaltigen Monomeren, wie Vinylfluor, Difluoräthylen,
Trifluoräthylen, Tetrafluoräthylen, Trifluormonochloräthylen, Perfluorbutadien, Perfluorpropylen oder
Perfluoralkylvinyläther und Formung des GeEjisches zur Membranform erhalten wurden.
(3) Produkte, die durch Copolymerisation mindestens eines der vorstehend unter (1) angegebenen Monomeren
mit einem weiteren Monomeren, beispielsweise einem Fluormonomeren der vorstehend unter (2) angegebenen
Art und/oder einem von Fluor freien und mit diesen Monomeren copolymerisierbaren Monomeren, wie
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Styrol, Propylen, Äthylen, Vinylacetat, Maleinsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure,
Acrylnitril, Butadien, Isopren oder Chloropren oder einem vernetzenden Monomeren, wie Divinylbenzol,
Trivinylbenzol, Triallylamin, Perfluor(divinyläther), Divinylpyridin oder Divinylnaphthalin und Formung
der erhaltenen Copolymeren zur Membranform oder durch Formung eines Gemisches eines derartigen Copolymeren
mit einem weiteren Polymeren zur Membranform erhalten wurden.
Die Formung der vorstehenden Polymeren zur Membranform kann nach jedem bekannten Verfahren erfol-
Vorzugsweise ist das Polymere zur Herstellung des vorstehenden membranartigen Materials ein Polymeres,
welches eine arjS^'-Trifluorvinyleinheit mit daran gebundenen Kationenaustauschgruppen oder eine Einheit
mit einer in deren a-Stellung gebundenen anhängigen Kette enthält, wobei an die anhängige Kette eine Kationenaustauschgruppe
oder eine die Einführung von Kationenaustauschgruppen ertaubende Gruppe gebunden ist.
Falls das vorstehende membranartige Material eine Grundmembrane ist, werden Kationenaustauschgruppen
hierin nach bekannten Verfahren zur Bildung einer Kationenaustauschharzschicht eingeführt und dann wird
hierauf die sekundäre Schicht in innigem Kontakt hiermit ausgebildet. Oder zunächst wird die sekundäre
Schicht auf der Grundmembran in innigen Kontakt hiermit ausgebildet und dann werden Kationenaustauschgruppen
in die Grundmembran nach einem bekannten Verfahren eingeführt.
Im allgemeinen können sämtliche funktionellen Gruppen, die zur Ausbildung einer negativen Ladung in
Lösungen fähig sind, ohne irgendwelche Begrenzungen als Kationenaustauschgruppen für die Kationenaustauschharzschicht
verwendet werden. Beispiele derartiger Kationenaustauschgruppen sind Sulfonsäure-, Phosphorsäure-,
phosphorige Säure-, Carbonsäure-, phenolische Hydroxyl-, Thiogruppen-, Wolframsäure-, Borsäure-,
Kieselsäure-, Zinnsäure-, Arsensäure- und arsenige Säuregruppen und Gruppen, die Metallkomplexsalze
bilden und negativ geladen sind.
Beispiele für funktioneile Gruppen, die zur Einführung von Ionenaustauschgruppen oder hierin überführbare
Gruppen geeignet sind, welche in der Grundmembran vorliegen, sind aromatische Ringe, Carbonsäureestergruppen,
Sulfonsäureestergruppen, Phosphorhalogenidgruppen, Carbonsäurehalogenidgruppen, Sulfonylhalogenide,
Nitril-, Säureanhydridgruppen, Epoxygruppen, Halogenalkylgruppen und Hydroxylgruppen. Diese
funktionellen Gruppen können entweder die Einführung von Kationenaustauschgruppen, beispielsweise durch
Sulfonierung erlauben oder können in Kationenaustauschgruppen durch Hydrolyse, Verseifung oder Veresterung
und dgl., überfuhrt werden. Im allgemeinen werden diese funktionellen Gruppen in Zwischenstufen
bei der Herstellung der Kationenaustauschharzmembranen verwendet.
Beispiele für in der sekundären Schicht gemäß der Erfindung vorhandene Anionenaustauschgruppen sind primäre, sekundäre und tertiäre Amin- oder allgemein Oniumsalzgruppen, wie quaternäre Ammoniumsalze, tertiäre Sulfoniumgruppen, quaternäre Phosphoniumgruppen, Stilboniumgruppen und Arsoniumgruppen und Metallchelate mit positiver Ladung, wie Kobalticinium.
Einige typische Verfahren zur Ausbildung der sekundären Schicht sind nachfolgend angegeben.
Beispiele für in der sekundären Schicht gemäß der Erfindung vorhandene Anionenaustauschgruppen sind primäre, sekundäre und tertiäre Amin- oder allgemein Oniumsalzgruppen, wie quaternäre Ammoniumsalze, tertiäre Sulfoniumgruppen, quaternäre Phosphoniumgruppen, Stilboniumgruppen und Arsoniumgruppen und Metallchelate mit positiver Ladung, wie Kobalticinium.
Einige typische Verfahren zur Ausbildung der sekundären Schicht sind nachfolgend angegeben.
(A) Ein Verfahren, wobei eine niedrigmolekulare Verbindung und/oder eine polymere Verbindung jeweils
mit Anionenaustauschgruppen an die Oberflächenschicht der Kationenaustauschharzschicht oder deren
Grundmembrane zum Anhaften gebracht werden. Die Haftung wird allgemein durch Eintauchen der Schicht
oder Membrane in ein Behandlungsmittel oder deren Lösung oder Auftragung auf die Oberfläche der Schicht
oder Membrane durch Aufsprühen oder Überziehen durchgeführt. In diesem Fall wird die innige Haftung der
sekundären Schicht an der Hauptschicht lediglich durch physikalische Adsorption, chemische Adsorption oder
über die Molekularketten gesichert.
(B) Ein Verfahren, wobei eine niedrigmolekulare Verbindung und/oder polymere Verbindung mit Anionenaustauschfähigkeit,
obwohl die funktioneile Gruppe zur Umsetzung mit reaktiven funktioneilen an der Kationenaustauschharzschicht
oder deren Grundmembrane gebundenen Gruppen besitzt, auf die Oberflächenschicht der Schicht oder deren Grundmembrane zur Haftung gebracht sind und diese reaktiven funktionellen Gruppen
miteinander umgesetzt werden, so daß die kationische Substanz chemisch am Oberflächenschichtteil der
Schicht oder Membrane gebunden wird.
(C) Ein Verfahren, wobei eine reaktive funktioneile Gruppe in den Oberflächenschichtteil der Kationenaustauschharzschicht
oder deren Grundmembrane durch chemische Behandlung, wie Nitrierung, Aminierung,
Säureamidierung, Säurehalogenidbildung, Säureanhydridbildung oder Halogenalkylierung, eingeführt wird
und dann chemisch die niedrigmolekulare Verbindung oder polymere Verbindung mit Anionenaustauschfähigkeit
durch die reaktiven funktionellen Gruppen an dem Oberflächenschichtteil gebunden werden.
(D) Ein Verfahren, wobei chemisch eine niedrigmolekulare Verbindung oder eine polymere Verbindung an
Kationenaustauschgruppen am Oberflächenteil der Kationenaustauschharzschicht durch geeignete chemische
Umsetzung gebunden werden, so daß die Kationenaustauschgruppen in Gruppen mit Anionenaustauschbarkeit
umgewandelt werden. Oder ein Verfahren, wobei eine Verbindung an funktionell Gruppen am Oberflächenteil
der Grundmembrane, welche die Einführung von Ionenaustauschgruppen erlaubt, gebunden werden, so daß die
funktionellen Gruppen inaktiviert werden und es möglich wird, hierin Kationenaustauschgruppen einzuführen
und anschließend Einführung von Kationenaustauschgruppen in das Innere der Membrane. Falls beispielsweise
eine Sulfonsäuregruppe, eine Carbonsäuregruppe oder eine Phosphorsäuregruppe als Kationenaustauschgruppe
vorliegt, wird zunächst die Säuregruppe in ein Säurehalogenid oder eine Säureanhydridgruppe umgewandelt
und dann wird eine aromatische Verbindung, eine halogenhaltige Verbindung, eine Verbindung mit
aktiven Wasserstoffen oder eine Verbindung mit Epoxygruppen hieran durch Amidierung mit einem primären
oder sekundären Amin, Veresterung mit einem Alkohol oder Friedel-Crafts-Reaktion in Gegenwart eines
Lewis-Säurekatalysators gebunden. Anschließend wird die Anionenaustauschgruppe in den Oberflächenschichtteil
eingeführt, der inaktiviert wurde und zur Einführung von Kationenaustauschgruppen unfähig
gemacht wurde. Dadurch ergibt sich die Umwandlung der vorstehenden Kationenaustauschgruppen in Gruppen
mit Anionenaustauschbarkeit.
Ein Beispiel für diese Vefahren umfaßt die Anwendung einer Substanz, die mindestens zwei Anionenaustauschgruppen
enthält, beispielsweise Äthylendiamin, Triäthylentetramin, Polyäthylenimin oder Piperazin, als
Behandlungssubstanz, die chemische Verbindung der Substanz mit der Anionenaustauschharzschicht oder
ihrer Grundmembrane unter Verwendung einer Anionenaustauschgruppe und Verwendung der anderen
Anionenaustauschgruppen in wirksamer Weise als Anionenaustauschgruppen in der sekundären Schicht.
(E) Ein Verfahren, wobei ein Vinylmonomeres oder Allylmonomeres, welches Anionenaustauschgruppen
enthält, am Oberflächenteil der Kationenaustauschharzschicht oder deren Grundmembrane vorliegt und das
Monomere gewünschtenfalls in Gegenwart eines Vernetzungsmittels durch radikalische oder ionische Polymerisationsverfahren
unter Anwendung von Ultraviolettlicht, sichtbarem Licht, Röntgenstrahlen, radioaktiven
Strahlen, Elektronenstrahlen oder Polymerisationsinitiatoren polymerisiert wird, so daß eine kationische
Ladungsschicht gebildet wird, und die kationische Ladungsschicht durch Verwicklung der Moleküle zum innigen
Anhaften gebracht wird oder chemisch durch Pfropfpolymerisation gebunden wird. Beim vorstehenden
Verfahren können lineare, verzweigte oder teilweise vernetzte teilchenförmige Polymere anstelle der vorstehenden
Monomeren zur Durchführung der Pfropfcopolymerisation in der gleichen Weise wie beim vorstehenden
Verfahren eingesetzt werden.
(F) Ein Verfahren, wobei die Kationenaustauschharzschicht oder deren Grundmembrane mit einer Substanz
mit reaktionsfähigen funktionellen Gruppen, jedoch Anionenaustauschgruppen und/oder funktionellen Gruppen,
die in Anionenaustauschgruppen überführbar sind, in Gegenwart eines Lösungsmittels, welches die
Schicht oder deren Grundmembran in bestimmten Ausmaß quillt, imprägniert wird und diese Substanz polymerisiert
oder mit einer weiteren reaktiven Substanz umgesetzt wird, wodurch die kationische Ladungssekundärschicht
an der Schicht oder ihrer Grundmembran durch Verwicklung der Molekülketten anhaftet. In diesem
Fall hat die vorstehende imprägnierende Substanz ein Molekulargewicht von 30 oder mehr.
Eine Ausfuhrungsform des vorstehenden Verfahrens umfaßt die Ausbildung einer dünnen Anionenaustauschschicht
durch Matrixpolymerisation. Falls beispielsweise eine Kationenaustauschgruppe, wie Sulfon-,
Carbonsäure- oder Phosphorsäuregruppen einer Kationenaustauschharzschicht mit daran gebundenen Fluoratomen
in den Säuretyp überführt wird, ist diese Kationenaustauschharzmembrane vom Säuretyp selbst eine
Art einer festen Säure und wirkt als saurer Katalysator. Somit kann durch Anhaften einer in Gegenwart dieses
sauren Katalysators polymerisierbaren Substanz, wie 4-Vinylpyridin, an eine oder beide Oberflächen der Kationenaustauschharzschicht
und Polymerisation derselben eine kationische Ladungsschicht ausgebildet werden.
Falls eine kationische Ladungsschicht auf dem Oberflächenschichtteil der Membrane nach diesem Verfahren
ausgebildet werden soll, muß die Kationenaustauschharzschicht selbst vorhergehend mit einem geeigneten
Lösungsmittel gewaschen werden, so daß eine Affinität der Kationenaustauschharzschicht selbst für das Monomere verursacht wird und dadurch das Monomere einheitlich und in einer dünnen Schicht auf dem Oberflächenschichtteil
der Kationenaustauschharzschicht polymerisiert oder pfropfcopolymerisiert. Wenn das Monomere
durch relativ niedrige Energie homopolymerisiert oder pfropfpolymerisiert wird, beispielsweise Lichtenergie,
wird es bevorzugt, den Oberflächenschichtteil der Kationenaustauschharzschicht einer Benzoylierung nach
Friedel-Crafts-Reaktion zu unterwerfen, so daß lichtsensibilisierende Gruppen in die Membrane eingerührt
werden, oder eine lichtsensibilisierende Gruppe an ein Vinylmonomeres oder dessen Gemisch zu binden, wobei
S diese Monomeren an den Oberflächenschichtteil zum Anhaften gebracht werden sollen, oder die Anwesenheit
eines Lichtsensibilisators sowohl in der Membrane als auch in dem Vinylmononieren oder dessen Gemisch herbeizuführen
bevor die Sulfonierung des Oberflächenschichtteiles durchgeführt wird. Als Lichtsensibilisator
kann in diesem Fall jeder übliche Sensibilisator verwendet werden.
(G) Ein Verfahren, wobei die Kationenaustauschgruppen auf dem Oberflächenschichtteil der Kationenaustauschharzschicht durch solche Maßnahmen, wie teilweise oxidative Zersetzung zersetzt werden, so daß sie eine dünne Schicht ohne Ionenaustauschbarkeit auf dem Oberflächenschichtteil bilden, und worauf Anionenaustauschgruppen hierauf eingeführt werden. Oder ein Verfahren, wobei funktionell Gruppen, die zur Einführung von Ionenaustauschgruppen fähig sind, aus dem Oberflächenschichtteil der Grundmembrane zersetzt und entfernt werden, so daß die Einführung von Kationenaustauschgruppen unmöglich wird und dann Kationenaustauschgruppen in das Innere der Membrane und Anionenaustauschgruppen auf die Oberflächenschicht eingeführt werden.
(G) Ein Verfahren, wobei die Kationenaustauschgruppen auf dem Oberflächenschichtteil der Kationenaustauschharzschicht durch solche Maßnahmen, wie teilweise oxidative Zersetzung zersetzt werden, so daß sie eine dünne Schicht ohne Ionenaustauschbarkeit auf dem Oberflächenschichtteil bilden, und worauf Anionenaustauschgruppen hierauf eingeführt werden. Oder ein Verfahren, wobei funktionell Gruppen, die zur Einführung von Ionenaustauschgruppen fähig sind, aus dem Oberflächenschichtteil der Grundmembrane zersetzt und entfernt werden, so daß die Einführung von Kationenaustauschgruppen unmöglich wird und dann Kationenaustauschgruppen in das Innere der Membrane und Anionenaustauschgruppen auf die Oberflächenschicht eingeführt werden.
Ein Beispiel für spezifische Verfahren unter den vorstehenden Verfahren ist nachfolgend angegeben.
Falls die Kationenaustauschharzschicht eine hieran gebundene Styrolsulfonsäureeinheit enthält, wird das Innere der Membrane mit ionischen Arten, welche sich besonders stark mit Sulfonsäuregruppen verbinden, beispielsweise Erdalkalimetallen, ionenausgetauscht und lediglich der Oberflächenschichtteil wird in einem Fer-
Falls die Kationenaustauschharzschicht eine hieran gebundene Styrolsulfonsäureeinheit enthält, wird das Innere der Membrane mit ionischen Arten, welche sich besonders stark mit Sulfonsäuregruppen verbinden, beispielsweise Erdalkalimetallen, ionenausgetauscht und lediglich der Oberflächenschichtteil wird in einem Fer-
riionentyp oder einen anderen Übergangsmetallionentyp oder komplexen Ionentyp umgewandelt und oxidativ
mit hypochloriger Säure oder Wasserstoffperoxid und dgl. zur Bildung einer neutralen Schicht zersetzt, und
anschließend in die neutrale Schicht Anionenaustauschgruppen eingeführt.
Bei diesem Verfahren wird die Kationenaustauschgruppe an der Oberflächenschicht der Membrane gespalten
oder neutralisiert, und infolgedessen wird die Quellung der Oberflächenschicht der Membrane gehemmt. Deshalb
kann eine Kationenaustauschmembran ausgebildet werden, die eine dichte kationische Austauschschicht
von polymerer Struktur auf der Oberflächenschicht der Membrane besitzt.
(H) Ein Verfahren, wobei eine organische oder anorganische niedrigmolekulare Verbindung oder polymere
Verbindung mit Anionenaustauschbarkeit lediglich an dem Oberflächenschichtteil der Kationenaustauschharzschicht
durch ionische Bindung zum Anhaften gebracht wird, so daß die Anionenaustauschgruppen auf der
Oberflächenschicht gebildet werden.
Die vorstehende Abhandlung richtet sich hauptsächlich auf das Verfahren zur Ausbildung der sekundären
Schicht auf der Oberflächenschicht der Kationenaustauschharzschicht oder deren Grundmembrane. Falls sich
die sekundäre Schicht zu tief in das Innere der Membrane erstreckt, wird der elektrische Widerstand der Membrane
häufig erhöht, was nachteilige Effekte ergibt.
Um die sekundäre Schicht in Sandwichweise in der Kationenaustauschharzschicht oder ihrer Grundmembrane
auszubilden, kann beispielsweise ein Verfahren angewandt werden, wobei zwei oder mehr der nach den
vorstehenden Verfahren gebildeten Kationenaustauschmembranen geschmolzen und verbunden werden, die
die sekundäre Schicht an einer oder beiden Oberflächenschichten zueinander haben.
Da die Ionenaustauschmembrane gemäß der Erfindung, die als Diaphragma bei einer Elektrodenreaktion verwendet
wird, einer oxidierenden Atmosphäre und einer reduzierenden Atmosphäre ausgesetzt wird, muß sie
deshalb eine überlegene chemische Beständigkeit besitzen. Es ist deshalb wesentlich, daß die Fluoratome einheitlich
in der Kationenaustauschharzmembrane gebunden sind. Gleichzeitig muß die sekundäre Schicht auf
der Oberfläche gleichfalls eine Beständigkeit gegenüber Oxidation, Beständigkeit gegen Reduktion und ehemische
Beständigkeit, beispielsweise Beständigkeit gegen Säuren, Basen oder organische Lösungsmittel besitzen.
Sie muß auch thermische Beständigkeit haben, da sie bei relativ hohen Temperaturen eingesetzt wird. Vorzugsweise
hat deshalb auch die sekundäre Schicht am Oberflächenteil der Membrane gemäß der Erfindung
Fluor- oder Chloratome, die hieran in stabiler Weise gebunden sind. Um diesen Zweck zu erreichen wird bevorzugt,
Fluorkohlenstoff- und Chlorkohlenstoffverbindungen, insbesondere Perchlorkohlenstoff- oder Perfluorkohlenstoffverbindungen
anstelle von Kohlenwasserstoffverbindungen als Behandlungssubstanzen zur Ausbildung
der sekundären Schicht anzuwenden oder die sekundäre Schicht durch eine Nachbehandlung zu chlorieren
oder fluorieren.
Das erfindungsgemäße Diaphragma wird z. B. für die Elektrolyse von Säuren oder Alkalisalzen eingesetzt,
wobei die sekundäre Schicht, falls sie lediglich auf einer Oberflächenschicht des Diaphragmas vorliegt, bevorzugt
so angeordnet ist, daß sie dem Kathodenabteil gegenüberliegt.
Die beim vorstehenden Verfahren eingesetzten Alkalisalze sind solche, die durch ionische Bindung von Kationen,
wie Na+, Ka+ oder Li+ an Anionen, wie Cl", Br", F", SO4 ", Cr2Of ", CrO^", NOJ, NOJ oder SOJ " erhalten
wurden. NaCl ist ein besonders bevorzugtes Salz, das mittels des Diaphragmas gemäß der Erfindung elektrolysiert
werden kann. Die elektrolytischen Diaphragmen gemäß der Erfindung können auch günstig zur Elektrolyse
von Säuren, wie HCl, HBr oder HF, eingesetzt werden.
Die Elektrolysezellen können zwei Abteile durch Anordnung des erfindungsgemäßen Diaphragmas zwischen
der Anode und der Kathode oder drei Abteile aufweisen, wobei eine poröse neutrale Membran oder poröse
Kationenaustauschmembran zwischen der Anode und dem erfindungsgemäßen Diaphragma angebracht ist.
Falls die Elektrolyse während langer Zeiträume unter Anwendung der elektrolytischen Diaphragmen gemäß
der Erfindung durchgeführt wird, zeigt sich bisweilen ein gewisser Abfall der Stromwirksamkeit im Verlauf der
Zeit. Diese Neigung dürfte auf das Abstreifen oder die Zersetzung der sekundären Schicht von der Oberfläche
der Kationenaustauschharzschicht nach einem langzeitigen Gebrauch zurückzuführen sein. In diesen Fällen
werden lösliche kationische Substanzen, wie fluorierte kationische oberflächenaktive Mittel, oder kationische
';"ί Polyelektrolyte, ζ. B. Polyäthylenimin, kontinuierlich oder intermittierend zu der anodischen Lösung zugesetzt;
u infolgedessen wandert die zugesetzte kationische Substanz zu der Kathodenseite unter dem Einfluß eines elek-
Irischen Feldes und haftet fest an der Oberfläche des elektrolytischen Diaphragmas an und bildet eine frische
fy sekundäre Schicht mit Anionenaustauschgruppen. Dies ermöglicht, die abgesunkene Stromwirksamkeit erneut
ϊ'ί zu erhöhen. Das vorstehende Verfahren ist auch zur Bildung einer sekundären Schicht mit Anionenaustausch-
gruppen auf einer Kationenaustauschharzmembrane, welche lediglich aus der Kationenaustauschharzschicht
,\ gemäß der Erfindung besteht, im innigen Kontakt miteinander anwendbar. Falls dieses Verfahren angewandt
H wird, wird die vorstehend aufgeführte kationische Substanz zu der anodischen Lösung zugesetzt, während die
k Elektrolyse unter Anwendung einer Kationenaustauschharzmembrane, die keine sekundäre Schicht enthält,
ι' ausgeführt wird.
'" Wenn die Stromwirksamkeit des Diaphragmas infolge eines langzeitigen Gebrauches abgesunken ist, wird das
J ^ Diaphragma aus der Elektrolytzelle abgenommen und einem der vorstehend aufgeführten Verfahren (A) bis (H)
■j unterworfen. Dadurch ergibt sich eine Regenerierung der sekundären Schicht und, falls das Diaphragma erneut
1\ als elektrolytisches Diaphragma verwendet wird, kann die Elektrolyse erneut mit hoher Stromwirksamkeit
^ durchgeführt werden. Jedoch ist das vorstehende Verfahren der Regenerierung der sekundären Schicht während
£j der Ausführung der Elektrolyse vorteilhafter, da die Störungen bei der Abnahme des Diaphragmas aus der elek-
'J trolytischen Zelle vermieden werden können.
V Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung im einzelnen.
'' Der elektrische Widerstand des Diaphragmas wurde bei 25 0C in O,5n-NaCl oder 0,5n-NaOH mit einem
|'f Wechselstrom von 1000 Hertz gemessen. Erforderlichenfalls wurde der elektrische Widerstand in 0,5 n-NaCl bei
[f 1 A/dm2 gemessen.
v' Die Transportzahl des Diaphragmas wurde aus dem Membranpotential zwischen 0,5 n-NaCl und 2,5 n-NaCl
& unter Anwendung der Nernst-Gleichung berechnet.
'£ Falls nichts anderes angegeben ist, wurden die Elektrolyseversuche unter Anwendung eines Diaphragmas mit
einem wirksamen Stromdurchgangsbereich von 1 dm2 in Zellen mit zwei Abteilen oder drei Abteilen durchgeführt.
Eine durch Aufziehen von Rutheniumoxid und Titanoxid auf eine Titanplatte erhaltene unlösliche
Anode und eine Kathode aus Nickel wurden verwendet.
Im Falle einer Zelle mit zwei Abteilen wurde das Diaphragma gemäß der Erfindung zwischen ein Anodenabteil,
worin die Anode eingesetzt war, und ein Kathodenabteil, worin die Kathode eingesetzt war, eingefügt. Salzlösung
wurde als Anodenlösung verwendet und reines Wasser wurde zu der Kathodenlösung von außerhalb des
Kathodenabteils so zugegeben, daß die Basenkonzentration der Kathodenlösung konstant gehalten wurde.
Beide Abteile wurden mit geeigneter Lineargeschwindigkeit zirkuliert.
Im Falle einer Zelle mit drei Abteilen wurde ein poröses Asbesttuch zwischen die Anode und das Kationenaustauschharzdiaphragma
zur Trennung des Anodenabteils von dem Kationenaustauschdiaphragma eingesetzt. Salzlösung wurde von einem weiteren Tank in das Zwischenabteil zwischen dem Asbesttuch und dem Kationenaustauschharzdiaphragma
zugeführt und zirkuliert. Anoden, Anodenlösung, Kathode, Kathodenlösung und das Verfahren der Elektrolyse waren gleich wie im Fall der Anwendung der Zelle mit zwei Abteilen und der wirksame
Stromdurchgangsbereich des Diaphragmas betrug gleichfalls 1 dm2.
Die Stromdichte der Elektrolyse wurde üblicherweise bei 20 A/dm2 festgesetzt und wenn das Diaphragma
und die Elektrolysebedingungen ausreichend das Gleichgewicht erreicht hatten (nach mehr als einem Tag)
wurde die Stromwirksamkeit zur Herstellung von NaOH und die Menge an NaCl in NaOH gemessen und die
Eigenschaften des Diaphragmas wurden bestimmt.
Der Betrag des durchgangenen Stromes wurde mittels eines Digitalvoltameters gemessen.
Der Betrag des durchgangenen Stromes wurde mittels eines Digitalvoltameters gemessen.
Eine oxidationsbeständige Kationenaustauschmembran vom Perfluortyp mit einer Sulfonsäuregruppe, Kationenaustauschkapazität
des Harzteiles 0,83 mäq/g trockenes Harz (H+-Form) wurde in 1 η-Salzsäure zur Überführung
der Sulfonsäuregruppe in den Säuretyp eingetaucht. Die Membran wurde dann während 4 h in einem
elektrischen Trockner bei 800C getrocknet und dann in Thionylchlorid eingetaucht und während 48 h zur Überführung
der Sulfonsäuregruppe in eine Sulfonylchloridgruppe am Rückfluß erhitzt.
Die so erhaltene Grundmembran wurde gründlich mit Tetrachlorkohlenstoff gewaschen, in eine 8%ige Äthylalkohollösung
eines linearen Polyäthylenimins (erhalten durch Ringöffnungspolymerisation von 2-Oxazolin
und anschließende Hydrolyse des erhaltenen Produktes nach dem Verfahren von Polymer Journal, Band 3,
Seite 35 (1972)) während 24 Stunden bei 400C eingetaucht, mit Wasser gewaschen und dann in 4,0 n-Natriumhydroxid
zur Überführung der Sulfonylchloridgruppe in der Membran erneut in eine Sulfonsäuregruppe eingetaucht.
Anschließend wurden im Oberflächenschichtteil der Membrane Äthylsulfonat und das lineare Polyäthylenimin
an der Membrane gebunden. Die Oberflächenschicht wurde in einer Stärke von etwa 10 μΐη unter
Anwendung eines Mikrotoms geschnitten und auf S und N analysiert. Das Verhältnis von S/N lag bei 1/6.
Unter Anwendung dieser Membran wurde eine gesättigte Natriumchloridlösung in ein Anodenabteil gegeben,
wobei die Strömungsgeschwindigkeit im Anodenabteil 6,0 cm/s"1 betrug, und reines Wasser wurde zu der
Kathode von außerhalb der elektrolytischen Zelle geführt, so daß stetig eine 4,0 n-Natriumhydroxidlösung
erhalten werden konnte. Die Kathodenlösung wurde mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 6,0 cm/s"1 im
Kathodenabteil geführt. Die Temperatur der Lösung wurde bei 7O0C während der Elektrolyse gehalten. Dabei
betrug die Stromwirksamkeit zur Herstellung von Natriumhydroxid 94% und die Menge an Natriumchlorid in
der 4,0 n-Natriumhydroxidlösung lag bei 0,0003 n.
Getrennt wurde ein handelsübliches fiuorhaltiges Polymer zur Elektrolyse unter den gleichen Bedingungen
ohne vorherige Behandlung verwendet. Dabei war die Stromwirksamkeit zur Herstellung von Natriumhydroxid
82% und die Menge an Natriumchlorid in der 4,0 n-Natriumhydroxidlösung lag bei 0,002 n. Der elektrische
Widerstand dieser Membran war 4,5 Ω-cm2 sowohl bei Gleichstrom als auch bei Wechselstrom. Andererseits
hatte auch die erfindungsgemäß behandelte Membran einen elektrischen Widerstand von 4,5 i2-cm2 sowohl in
Gleichstrom als auch in Wechselstrom.
Die auf der Basis des Potentials der Membrane bestimmte Transportzahl betrug 0,85 für die unbehandelte
Membran und 0,87 für die behandelte Membran.
Beispiel 2
Eine polymere Verbindung der folgenden Strukturformel
Eine polymere Verbindung der folgenden Strukturformel
-/CF2- CF-V-f CF2- CF2h—/-CF2-CF-
CF2
CF3-CF
CF3-CF
CF2
CF2
COF
CF2
COF
SO2F,
worin /, m, η, ρ und q positive Zahlen sind, wurde geschmolzen und zu einer Folie mit einer Stärke von 0,2 mm
geformt. Die Folie wurde in eine Lösung mit der in Tabelle I aufgeführten Zusammensetzung eingetaucht, und
lediglich ihr Oberflächenteil wurde unter den in Tabelle I angegebenen Bedingungen umgesetzt. Dann wurde
die Folie in eine 8%ige Lösung von KOH in Methanol zur Hydrolyse der verbliebenen Sulfonylfluorid- und Carbonylfluoridgruppen
eingetaucht. Unter Anwendung der erhaltenen Membrane wurde Natriumchlorid in einer
Zwei-Abteilungs-Zelle elektrolysiert. Die Stromausnützung zur Erzielung von 4,0n-Natriumhydroxid und die
Menge an Natriumchlorid in dem 4,0 η-Natriumhydroxid wurden bestimmt; die Ergebnisse sind in Tabelle I aufgeführt.
Andererseits wurde die vorstehende, zur Folie geformte polymere Verbindung direkt ohne Ausführung der
vorstehenden Reaktion hydrolysiert. Die erhaltene Membrane hatte eine Ionenaustauschkapazität von
1,21 mäq/g trockenes Harz (H+-Typ).
45 | Reaktionsteilnehmer | Zusammen setzung (Gewichts verhältnis) |
Reaktions temperatur (0C) |
Reaktions zeit (h) |
Stromaus nützung (%) |
Menge an NaCl (n) |
Elektrischer Widerstand der Mem brane Ul-cm2) |
50 | N,N'-Dimethyläthylen- diamin |
100 | 25 | 3 | 95 | 0,0006 | 5,3 |
55 | Piperazin Wasser |
20 80 |
50 | 2 | 95 | 0,0006 | 5,6 |
Diäthylaminoäthanol | 100 | 30 | 6 | 93 | 0,0004 | 4,9 | |
N,N',N",N"'-Tetramethyl- triäthylenpentamin |
90 | 60 | 0,5 | 95 | 0,0006 | 5,9 | |
60 | Wasser | 10 | |||||
Keine (lediglich Hydrolyse ausgeführt) |
85 | 0,004 | 5,3 |
Poly-ir-fluorstyrol wurde durch Polymerisation von a-Fluorstyrol in üblicher Weise hergestellt. Das erhaltene
Polymere wurde mit einem feinen Pulver von Polyvinylfluorid vermischt und das Gemisch zu einem Bogen mit
einer einheitlichen Stärke von 0,5 mm schmelzgeformt.
Der erhaltene Bogen wurde mit eiuem Sulfonierbad, welches aus 1 Teil Tetrachlorkohlenstoff und 2 Teilen
Chlorsulfonsäure mit einer Reinheit von mehr als 90% bestand, zur Einführung einer Chlorsulfongruppe behandelt.
Die erhaltene Membran wurde dann in4,0n-Natriumhydroxid von 25°C während 16 h zur Bildung einer
Kationenaustauschmembrane, weiche Natriumsulfonat als lonenaustauschgruppe enthielt, eingetaucht. Dann
wurde die erhaltene Kationenaustauschmembrane mit Äthylalkohol gewaschen und in ein Bad mit der in
Tabelle 11 angegebenen Zusammensetzung eingetaucht. Unter Abdeckung der Membrane mit Quarzglas, so daß
das anhaftende Monomere nicht abgestreut wurde, wurde die Membrane in dem Bad der Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlen
zur Polymerisation und teilweisen Pfropfpolymerisation der Monomeren in dem Oberflächenschichtteil
der Membrane unterworfen. Die Starke des Oberflächenschichtteiles wurde auf der Basis der
G ewichtszunahme der Membrane bestimmt Unter Anwendung dieser Membran wurde eine gesättigte wäßrige
Natriumchloridlösung als Anodenlösung elektrolysiert und 4,0 η-Natriumhydroxid wurde stetig aus dem Kathodenabteil erhalten. Die Stromdichte betrug 15 A/dm2 und die Temperatur der Lösung betrug 500C.
Lösung (Teile) | Bestrah | Stärke des | Elektrischer | Transport | Stromwirk | Konzen |
(Reaktionsteilnehmer) | lungszeit | Oberflächen- | Widerstand | zahl | samkeit zur | tration an |
(h) | schichtteils | der Mem | Herstellung | NaCI in | ||
(,um) | brane | von | 4,Gn-NaOH(n) | |||
(U-cm2) | 4n-NaOH |
4-Vinylpyridin (53), 1 6 9,6 0,88 95 0,0004
n-Butylmethacrylat (72),
Divinylbenzol
(Reinheit 55%; 30),
Benzophenon (4) und
Methanol (200)
Die in diesem Beispiel eingesetzten Vinylmonomeren wurden vorhergehend durch Destillation gereinigt.
Die Membrane, deren Oberflächenschichtteil nicht behandelt worden war, hatte einen elektrischen Widerstand
von 9,5 ii-cm2, eine Transportzahl von 0,83 und eine Stromwirksamkeit zur Herstellung von Natriumhydroxid
von 72% unter den gleichen Bedingungen. Die Menge an Natriumchlorid in dem 4,0n-Natriumhydroxid
betrug 0,009 n.
Die Membrane wurde in einer 8%igen Methanollösung von Kaliumhydroxid zur Hydrolyse des Esters am
Rückfluß erhitzt und dann in ein 4:6-Gemisch aus Methyljodid und η-Hexan zur Quaternisierung des Pyridinringes
vor der Bestimmung der Eigenschaften eingetaucht.
Ein 0,2 mm dicker Film aus Polyvinylidenfluorid wurde mit Tetralin gequollen und mit Fluorsulfonsäure bei
800C und 40 Minuten zur Bildung eines Membranmaterials, welches eine Sulfonylfluoridgruppe enthielt,
umgesetzt. Das Membranmaterial wurde in eine 5%ige Methanollösung von m-Phenylendiamin bei 300C während
1 h eingetaucht, dann unmittelbar mit Methanol gewaschen und in 3,0 η-Natriumhydroxid von 300C während
16 h zur Verbindung des m-Phenylendiamins mit dem Oberflächenschichtteil der Membrane durch eine
Säureamidbindung eingetaucht und dabei eine Kationenaustauschmembrane, die Natriumsulfonat im Inneren
der Membrane enthielt, erhalten (Membrane 1).
Der Oberflächenschichtteil dieser Membrane wurde ausgeschnitten und auf S und N analysiert. Dabei wurde
festgestellt, daß die Oberflächenschicht diese Elemente in einem Atomverhältnis S/N von 1/1,7 enthielt.
Eine gesättigte wäßrige Natriumchloridlösung als Anooenlösung wurde bei einer Stromdichte von 20 A/dm2
und einer Temperatur von 5O0C unter solchen Bedingungen, daß 5,0 η-Natriumhydroxid stetig aus dem Kathodenteil
erhalten wurde, elektrolysiert.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III aufgeführt.
Ver | Verwendete | Reaktionsbedingungen | Elektrischer | Transport | Stromwirk | Konzen |
such | Membrane | Widerstand | zahl | samkeit zur | tration an | |
Nr. | Temp. (0C) Zeit (h) | der Mem | Herstellung | NaCl in | ||
brane | von | 5,On-NaOH (n) | ||||
(U-cm2) | 5,On-NaOH |
6,0 6,3
0,85
0,86
0,86
65
87
87
0,02
0,002
0,002
2 - (Membrane 1) - -
*) Die Membrane von Versuch Nr. 1 war mit 3,0n-Natriumhydroxid ohne Behandlung mit m-Phenylendiamin behandelt.
25 30
40
50 55 60 65
Eine Kationenaustauschmembran aus einem handelsüblichen fluorhaltigen Polymer wurde in Thionylchlorid
eingetaucht und 90 h am Rückfluß erhitzt, um die Sulfonsäuregrupppe in Sulfonylchloridgruppen zu überführen.
Es wurde in wasserfreies Äthylendichlorid zur gründlichen Wäsche und zur Entfernung des an der Oberfläche
der Membrane anaaftenden Thionylchlorids eingetaucht.
Die Membrane wurde in jede der drei in Tabelle IV aufgeführten Flüssigkeiten von Raumtemperatur während
30 min eingetaucht (falls Ammoniak verwendet wurde, wurde er bei erhöhtem Druck flüssig gehalten), um die
Sulfonylgruppe in den Oberflächenschichtteil der Membran in die Säureamidgruppe zu überführen. Die Membrane
wurde dann in 4,0 η-Natriumhydroxid von 600C während 24 h zur Hydrolyse der Sulfonylchloridgruppe
im Inneren der Membrane vollständig zu einer Sulfonsäuregruppe eingetaucht.
Unter Anwendung jeder dieser Membranen wurde die Diffusionskonstante und die Stromwirksamkeit während
der Elektrolyse einer wäßrigen Lösung von Natriumchlorid gemessen.
Die Diffusionskonstante wurde in folgender Weise ermittelt: Unter Anwendung einer Zelle mit zwei Abteilen
wurde 4,0n-Natriumhydroxid in ein Abteil gegeben und reines Wasser wurde in das andere gegeben. Beide
Abteile wurden kräftig bei 25 0C während 4 h zur Diffusion des Natriumhydroxids in das reine Wasser gerührt.
Dadurch wurde die Diffusionskonstante bestimmt.
Die Elektrolyse wurde unter Anwendung einer elektrolytischen Zelle mit zwei Abteilen mit einem Membranebereich
von 0,5 dm2 bei 600C mit einer Stromdichte von 20 A/dm2 durchgeführt. Eine gesättigte wäßrige
Lösung von Natriumchlorid wurde als Anodenlösung eingeströmt und die Strömungsgeschwindigkeit von reinem
Wasser von außerhalb der Zelle wurde so eingestellt, daß 2,5 η-Natriumhydroxid und 4,0 n-Natriumhydroxid
in der Kathodenlösung erhalten wurden. Die Stromwirksamkeit der Membranen wurden in jedem Fall
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgeführt.
25 Tabelle IV
Ver | Behandlungsmittel | In der Oberflächenschicht | Elektrischer | D/δ*) | Stromwirksamkeit (%) | für |
such | der Membran ausge | Widerstand | (cm · s"1) | 4,On-NaOH | ||
Nr. | bildete Gruppe | der | für | |||
Membran | 2,Sn-NaOH | |||||
(Ω-cm2) | ||||||
Flüssiges Ammoniak (unter Druck)
100% Monomethylamin (Atmosphärendruck)
100% Dimethylamino-N-methyläthylamin
-SO2 NH2
-SO2 NH(CH3)
CH3 H3C
-SO2 NCH2CH2N
H3C
20% N-Dodecylpiperizin —SO2N
in Butanol-Lösung
Fluorhaltige Kationenaustauschmembrane
vom Säuretyp
-SO3H
7,51 XlO"6
6,51 X 10"7
6,51 X 10"7
4,5 X 10"8
2,3 x 10"8
2,3 x 10"8
99
99
*) D bedeutet die Diffusionskonstante und δ bedeutet die Stärke (cm) der verwendeten Kationenaustauschmembrane.
Die in Beispiel 5 verwendete Kationenaustauschmembrane wurde mit Thionylchlorid in der gleichen Weise
wie in Beispiel 5 zur Überführung der Sulfonsäuregruppe in eine Sulfonylchloridgruppe behandelt und dann mit
wasserfreiem Tetrachlorkohlenstoff gewaschen und weiterhin in jede der in Tabelle XIII aufgeführten Lösungen
von Raumtemperatur während 16 h zur Überführung der Sulfonylchloridgruppe in den Obeiflächenschichtteil
der Membrane in eine Säureamidgruppe eingetaucht. Die Membrane wurde dann in 2,0 η-Natriumhydroxid von
600C während 24 h zur Überführung der Sulfonylchloridgruppe in der Membrane in eine Sulfonsäuregruppe
eingetaucht.
Unter Anwendung jedes der erhaltenen Membranen wurde eine wäßrige Natriumchloridlösung unter
Anwendung einer Zelle mit zwei Abteilen elektrolysiert. Die Stromwirksamkeit zur Herstellung von 4,On-Natriumhydroxid
und der elektrische Widerstand der Membranen wurde bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle V enthalten.
10
Versuch Behandlungsflüssigkeit (Teile) Nr.
Elektrischer Strom-Widerstand Wirksamkeit
der Membrane (%)
(il-cm2)
der Membrane (%)
(il-cm2)
Diisopropylamin (SO) Pentaäthylenhexamin (50)
Pentaäthylenhexamin (100)
97
96
Jede der erhaltenen Ionenaustauschmembranen wurde in Fluorgas bei einem Druck von 26660 Pa während
24 h bei Raumtemperatur zur Fluorierung der Alkylgruppen zwecks Ausbildung von Säureamidbindungen im
Oberflächenschichtteil der Membrane stehengelassen. Unter Anwendung der fluorierten Membranen und der
nicht-fluorierten Membranen wurde eine wäßrige Lösung von Natriumchlorid während 3 Monaten so elektrolysiert,
daß 4,0n-Natriumhydroxid erhalten wurde. Die Stromwirksamkeiten dieser beiden Arten von Membranen
wurden bei Beginn der Elektrolyse und nach 3 Monaten seit Beginn der Elektrolyse bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle VI gezeigt.
Versuch Nr. |
Behandlungsflüssigkeit (Teile) | Zeit der Bestimmung |
Stromwirksamkeit (%) |
Nicht- fluoriert |
Fluoriert | 97 | |||
1 | Diisopropylamin (50) | anfanglich | 97 | 86 |
Pentaäthylenhexamin (50) | 3 Monate später |
96 | 96 | |
2 | Pentaäthylenhexamin (100) | anfänglich | 95 | 87 |
3 Monate später |
95 |
Eine polymere Verbindung der Formel -f CF-CF2
Λ
CF2
CFCF3
CF2-CF2-SO2FL
worin /, m und η ganze Zahlen sind, wurde geschmolzen und zu einem Bogen mit einer Stärke von 0,2 mm
geformt. Der erhaltene Bogen wurde in Äthylendiamin bei 600C während 24 h zur Herstellung einer Membrane,
die Anionenaustauschgruppen an beiden Oberflächen über Sulfonamidbindungen enthielt, eingetaucht. Zwei
derartige Membranen wurden geschichtet und zur Bildung eines Bogens mit einer Stärke von 0,4 mm schmelzverhaftet.
Getrennt wurden zwei der vorstehenden Polymerbogen, die in der vorstehenden Weise nicht behandelt
worden waren, zur Bildung eines Bogens mit einer Stärke von 0,4 mm schmelzverhaftet. Kationenaustauschgruppen
wurden in diese Schichtbögen eingeführt.
Unter Anwendung dieser beiden Arten von Bögen wurde eine gesättigte, wäßrige Lösung von Kaliumchlorid
als Anodenlösung in der gleichen Zelle mit zwei Abteilungen wie in Beispiel 1 verwendet, elektrolysiert, so daß
5,0n-Kaliumhydroxid stetig in der Kathodenlösung erhalten wurde. Die Eigenschaften der Ionenaustauschmembranen,
die Stromwirksamkeit zur Herstellung von Kaliumhydroxid und die Menge an Kaliumchlorid in
dem 5,0 n-Kaliumhydroxid wurden bestimmt; die Ergebnisse sind in Tabelle VII enthalten.
Ver | Behandlungsmittel | Elektrischer | Transport | Stromwirk | Konzentration |
such | Widerstand | zahl | samkeit | des Kalium | |
Nr. | (ii-cm2) | (%) | chlorids | ||
(n) |
Äthylendiamin ohne
0,87
0,85
0,85
95 78
0.0G02 0,004
Ein lineares Polymeres wurde durch Polymerisation von a^S^ß'-Trifluorstyrol hergestellt und mit Chlorsulfon-IS
säure (Reinheit 90%) bei 8O0C während 24 h zur Bildung eines vernetzten polymeren Elektrolyts der folgenden
Formel sulfoniert
-CF-CF2-CF
SO2F,
30 Teile eines Pulvers dieses polymeren Elektrolyts wurden mit 70 Teilen eines feinen Pulvers von Polyvinylidenfluorid
verschmolzen und zu einem Bogen (Grundmembrane) geformt.
Die dabei erhaltene Grundmembrane wurde in jedes der in Tabelle VIII aufgeführten Reaktionsbäder eingetaucht
und bei 8O0C während 24 h zur Bildung einer sekundären Schicht, die Anionenaustauschgruppen enthielt,
auf der Oberfläche der Membrane umgesetzt. Die Membrane wurde dann mit einer wäßrigen Lösung von
Natriumhydroxid zur Einführung der Kationenaustauschgruppen in das Innere der Membrane behandelt.
Unter Anwendung jeder der erhaltenen Membranen wurde eine gesättigte wäßrige Lösung von Natriumchlorid
als Anodenlösung bei 800C mit einer Stromdichte von 20 A/dm2 in einer Zelle mit zwei Abteilen mit einem
Membranebereich von 1 dm2 elektrolysiert und 5 η-Natriumhydroxid wurde aus dem Kathodenabteil erhalten.
Die Eigenschaften der Membranen und die Ergebnisse der Hydrolyse sind in Tabelle VIII aufgeführt.
Ver- Reaktionsbäder (Teile) such Nr.
Elektrischer Transport-Widerstand zahl (Ω-cm2)
Stromwirk- NaCI-samkeit Konzentration
(%) in Sn-NaOH
(n)
Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht 6,3 0,87 93
von 50000 (10) Triethanolamin (10) Wasser (80)
Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht 6,0 0,87 92
von 100000 (10) Triäthanolamin (10) Methanol (80)
Polyvinylamin mit einem Molekulargewicht 6,2 0,87 92
von 5000 (20) Triäthanolamin (10) Wasser (70)
0,00.1
0,0009
0,001
Unbehandelte Membrane
0,84
77
0,03
Ein lineares Polymeres mit einem Molekulargewicht von 10000 wurde durch Polymerisation von a-Fluorstyrol
hergestellt. Das Polymere wurde mit Chlormethyläther und wasserfreiem Titantetrachlorid in üblicherweise
zur Einführung einer Chlormethylgruppe in das Polymere behandelt. Dann wurde das Polymere mit flüssigem
Ammoniak zur Umsetzung einer Aminognippe mit einem Drittel der Chlormethylgruppen im linearen Polymeren
umgesetzt.
Die in Beispiel 1 verwendete Grundmembrane, die eine Sulfonylchloridgruppe enthielt, wurde in eine 2%ige,
wäßrige Lösung des vorstehenden Polymeren eingetaucht und bei 85°C während 48 h umgesetzt. Dann wurde
die Membrane in eine 30%ige, wäßrige Lösung von Trimethylamin von 800C zur Bindung von Trimethylamin an
den Rest der Chlormethylgruppen im Oberflächenschichtteil der Membrane und zur Quaternisierung derselben
eingetaucht. Die Membrane wurde dann in 4,0 n-Natriumhydroxid eingetaucht und auf 600C während 48 h zur
Überführung der Sulfonylchloridgruppen im Innern der Membrane in Natriumsulfonatgruppen erhitzt. Dann
wurde die Membrane bei Raumtemperatur unter Fluor zur Fluorierung des Oberflächenschichtteiles unter Bildung
einer Kationenaustauschmembrane stehengelassen, die innerhalb der Membrane gebundene Natriumsulfonatgruppen
und im Oberflächenteil durch Säureamidbindungen verbundenes quaternäres Ammonium aufwies.
Unter Anwendung dieser Membrane wurde eine gesättigte wäßrige Lösung von Natriumsulfat als Anodenlösung
in einer Zelle mit zwei Abteilen elektrolysiert. Die Kathodenlösung wurde als 5 n-Natriumhydroxid
erhalten. Gleichzeitig wurde die Strömungsgeschwindigkeit der Kathodenlösung im Kathodenabteil auf 5 cm/s
eingestellt. Die Stromdichte betrug 15 A/dm2 und die Temperatur der Lösung betrug 600C. Die Stromwirksamkeit
zur Herstellung von 5 n-Natriumhydroxid betrug 96% und die Konzentration an Natriumsulfat im Natriumhydroxid
war 0,0002 n.
Falls andererseits die Hydrolyse in der gleichen Weise wie vorstehend unter Anwendung einer Kationenaustauschmembrane,
die durch Behandlung der vorstehenden Grundmembrane mit Natriumhydoxid zur Einführung
einer Sulfonsäuregruppe hierin erhalten worden war, betrug die Stromwirksamkeit 83% und die Konzentration
des Natriumsulfats im Natriumhydroxid war 0,02 n.
Beispiel 10
Eine polymere Verbindung der folgenden Strukturformel
Eine polymere Verbindung der folgenden Strukturformel
-CF-CF2^ (CF2-CF2) f CF-CF2 —
CF3-CF
CF2
CF2
SO2F
CF2
SO2F
/I
worin /, m, η, ρ und q ganze Zahlen sind, wurde geschmolzen und zu Filmen mit einer Stärke von 0,3 μχη geformt.
Der erhaltene Film wurde in Diäthylaminoäthanol eingetaucht und unter den in Tabelle IX aufgeführten Reaktionsbedingungen
zur Bildung eines Membranematerials umgesetzt, worin die tertiäre Aminogruppe an die
Oberfläche des Filmes durch eine Esterbindung verbunden war. Dann wurde der Film in 2 n-Natriumhydroxid
während 8 h zur Einführung der Sulfonsäuregruppe und einer Carbonsäuregruppe in das Innere des Filmes eingetaucht.
Unter Anwendung dieser Membrane wurde eine wäßrige Lösung von Natriumchlorid in einer Zelle
mit zwei Abteilen elektrolysiert. Die Stromwirksamkeit zur Herstellung von 4,0η-Natriumhydroxid und die
Menge an Natriumchlorid im 4,0 n-Natriumhydroxid wurde bestimmt und die in Tabelle IX aufgeführten Ergebnisse
wurden erhalten.
Ver | Reaktionsteilnehmer (Teile) | Reaktionsbedingungen | Ergebnisse | der Elektrolyse | Elektrischer |
such | Widerstand | ||||
Nr. | Temp. (0C) Zeit (h) | Stromwirk | Konzentration | (Ώ-cm2) | |
samkeit (%) | an NaCl (n) |
1 Diäthylaminoäthanol (100)
2 Unbehandelt
30
89
77
0,0004
0,005
0,005
6,0
5,3
65
Poly-(ff-fluorstyrol) wurde durch Polymerisation von a-Fluorstyrol in üblicher Weise hergestellt. Das Polymere
wurde mit einem feinen Pulver von Polyvinylfluorid vermischt und das Gemisch wurde zu einem Bogen
mit einer einheitlichen Stärke von 0,5 mm geformt. Der Bogen wurde in eine Lösung von wasserfreiem Aluminiumchlorid
und Phosphortrichlorid in Schwefelkohlenstoff zur Einführung einer -PC^-Gruppe in die ff-Fluorstyroleinheit
durch Friedel-Crafts-Umsetzung eingetaucht. Die Membrane wurde dann in 4,0 n-Natriumhydroxid
von 6O0C während 24 h eingetaucht und dann durch Eintauchen in 6 η-Salpetersäure zur Bildung einer
Kationenaustauschmembrane, die eine Phosphorsäuregruppe als Ionenaustauschgruppe enthielt, oxidiert (Versuch
Nr. 5).
Die Membrane mit dem eingeführten -PCl2 wurde in eine 5%ige Methanollösung von Polyvinylamin mit
einem Molekulargewicht von 20000 eingetaucht und dann mit 4,0 η-Natriumhydroxid und 6 n-Salpetersäure
behandelt (Versuch Nr. 3).
Die Oberfläche der Membrane von Versuch Nr. 3 wurde mit jedem der in Tabelle X aufgeführten Reaktionsteilnehmer
behandelt (Versuche Nr. 1, 2 und 4).
Unter Anwendung jeder dieser Membranen wurde eine gesättigte Natriumchloridlösung als Anodenlösung in
das Anodenabteil mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 cm/s eingeströmt und reines Wasser wurde von
außerhalb der Zelle so zugegeben, daß 4,0 η-Natriumhydroxid stetig im Kathodenbehälter erhalten werden
konnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Kathodenlösung mit einer Geschwindigkeit von 5 cm/s im Kathodenabteil
geströmt. Die Stromdichte betrug 20 A/dm2 und die Temperatur der Lösung betrug 700C. Die Ergebnisse
sind aus Tabelle X ersichtlich.
Ver | Reaktionsteilnehmer | Stromwirk- | Konzen | Elektrischer | Transport |
such | (Teile) | samkeit | tration an | Widerstand | zahl |
Nr. | (%) | NaCl in | (12-cm2) | ||
4,On-NaOH (n) |
0,001 | 12,5 | 0,86 |
0,001 | 12,5 | 0,86 |
0,002 | 12,0 | 0,85 |
0,001 | 12,5 | 0,86 |
1 Methyljodid (20) 88
n-Hexan (80)
2 Formaldehyd (36%) (50) 90
Salzsäure (38%) (50)
Salzsäure (38%) (50)
3 - 85
4 BrCH2CH2Br (30) 90
Methanol (70)
5 Nicht behandelt mit 70 0,02 11,5 0,83
Polyvinylamin
Die Kationenaustauschrnernbran aus einem handlsüblichen fluornaltigen Polymer vom Säuretyp, wie sie in
Beispiel 1 verwendet wurde, wurde in Methanol eingetaucht, bis das Gleichgewicht erreicht war. Die Membran
wurde dann zwischen zwei Polytetrafluoräthylen-Platten jeweils mit einer Stärke von 20 mm mit einem hohlen
Teil in der Mitte geschichtet. Diese geschichtete Membrane wurde in ein Glasgefäß als Diaphragma eingesetzt
und das Innere des Glasgefäßes in zwei Abteilungen unterteilt. Einer der Behälter wurde mit Methanol gefüllt
und der andere wurde mit einem Gemisch von 100 Teilen 4-Vinylpyridin, gereinigt durch Destillation, und
300 Teilen Methanol gefüllt. Das Glasgefäß wurde 30 min stehengelassen, wobei der Inhalt gerührt wurde. Die
Membran wurde dann aus dem Glasgefäß abgezogen, mit Methanol gewaschen und mit Salzlösung ins Gleichgewicht
gebracht. Unter Anwendung dieser Membrane (Membrane 1) wurde eine wäßrige Lösung von
Natriumchlorid in einer Zelle mit zwei Abteilen unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 11 elektrolysiert.
Eine gesättigte, wäßrige Lösung von Natriumchlorid wurde in die Anodenlösung eingeströmt und Wasser
wurde von außerhalb der Zelle so zugeführt, daß 4,0 η-Natriumhydroxid als Kathodenlösung erhalten wurde.
Die Seite der Membrane, worauf 4-Vinylpyridin matrixpolymerisiert war, stand entweder der Anode oder der
Kathode während der Elektrolyse gegenüber.
Die Membrane 1 wurde weiterhin in ein Alkylierbad, welches aus 60 Teilen η-Hexan und 40 Teilen Methyljodid
bestand, während 16 h eingetaucht. Unter Anwendung dieser Membrane (Membrane 2) wurde die gleiche
Elektrolyse wie vorstehend ausgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XI enthalten.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XI enthalten.
Bedingungen
Stromwirk samkeit zur Herstellung von NaOH |
Menge an NaCl in 4,On-NaOH (n) |
Elektrischer Widerstand (ü-cm2) |
95 | 0,0003 | 10,5 |
95 | 0,0003 | 4,6 |
97 | 0,0001 | 13,2 |
97 | 0,0001 | 4,6 |
80 | 0,004 | 4,6 |
Membrane 1 Wenn die behandelte Oberfläche der Anode gegenüberstand
Wenn die behandelte Oberfläche der Kathode gegenüberstand
Membrane 2 Wenn die behandelte Oberfläche der Anode gegenüberstand
Wenn die behandelte Oberfläche der Kathode gegenüberstand
Unbehan- delte Membrane
Die Kationenaustauschmembrane vom Sulfonsäuretyp, wie in Beispiel 12 verwendet, wurde mit einer
Natriumchloridlösung zur Überführung in den Na-Typ ins Gleichgewicht gebracht und dann mit Methanol
gewaschen. Die Membrane wurde auf eine horizontale flache Platte gelegt und ein einheitliches Gemisch, das
durch Zusatz von Benzoylperoxid zu einer Lösung aus Chlormethylstyrol, Glycidylmethacrylat und/oder Divinylbenzol
mit einer Reinheit von 55% in den in Tabelle XIl aufgeführten Anteilen erhalten worden war, wurde
einheitlich auf die Oberfläche der Kationenaustauschmembran gesprüht. Dann wurde die Membran mit einer
Quarzplatte so abgedeckt, daß die Monomeren sich nicht abstreuten und der Bestrahlung mit UV-Licht aus
einer Hochdruck-Quecksilberlampe im Abstand von 5 cm zur Polymerisation der Monomeren unterworfen. Die
Membran wurde dann in Benzol zum Abwaschen der unumgesetzten Monomeren oder der Polymeren von
niedrigem Molekulargewicht eingetaucht und dann in eine 30%ige wäßrige Lösung von Trimethylamin während
8 h zur Änderung lediglich des Oberflächenschichtteiles in quaternäre Ammoniumgruppen eingetaucht. Unter
Anwendung dieser Membrane, wobei die behandelte Oberfläche der Kathode gegenüberstand, wurde eine
gesättigte, wäßrige Natriumchloridlösung in das Anodenabteil in einer Geschwindigkeit von 3,0 cm/s eingeströmt
und die Kathodenlösung wurde in einer Geschwindigkeit von 3,0 cm/s geströmt, wobei reines Wasser von
außerhalb der Zelle zugegossen wurde, so daß 4,0 η-Natriumhydroxid erhalten wurde.
Die Ergebnisse der Elektrolyse wurden durch die Stromwirksamkeit zur Herstellung von Natriumhydroxid
und die Menge des Natriumchlorids im erhaltenen Natriumhydroxid bewertet. Die Ergebnisse sind in
Tabelle XII enthalten.
In der Tabelle XIl bedeutet CMS Chlormethylstyrol, DVB bedeutet Divinylbenzol mit einer Reinheit von
55%, GMA bedeutet Glycidylmethacrylat und BPO bedeutet Benzoylperoxid.
Membrane Menge (Teile) CMS DVB
GMA BPO
Stromwirksamkeit
97 | — | — | 3 | 89 |
83 | 14 | - | 3 | 95 |
10 | 87 | - | 3 | 94 |
- | - | 97 | 3 | 89 |
- | 14 | 83 | 3 | 95 |
- | 87 | 10 | 3 | 92 |
20 | 57 | 20 | 3 | 95 |
83 | 14 | 3 (nicht behandelt mit Trimethylamin) |
84 |
Menge an
NaCl in
4,On-NaOH
(n)
NaCl in
4,On-NaOH
(n)
Unbehandelte Membrane
0,0008
0,0002
0,0003
0,0007
0,0001
0,0004
0,0001
0,001
0,0002
0,0003
0,0007
0,0001
0,0004
0,0001
0,001
0,004
Elektrischer
Widerstand
der
Membrane
(U-cm2)
4,7
4,7
4,8
4,7
4,8
4,7
4,7
4,7
4,7
4,8
4,7
4,8
4,7
4,7
4,7
4,6
15
Tabelle | XIII | ; Stromwirk | Konzentration |
Mem | Zeit der Bestimmung | samkeit zur | an NaCl in |
brane | Herstellung | 4,On-NaOH (n) | |
von NaOH | |||
96 | 0,001 | ||
1 | Anfänglich | 85 | 0,0012 |
6 Monate später | 96 | 0,0001 | |
2 | Anfänglich | 95 | 0,0001 |
6 Monate später | Beispiel 15 | ||
Die in Beispiel 13 verwendete Membrane vor der Behandlung mit Trimethylamin, die lediglich der Oberflächenbehandlung
der ersten Stufe unterworfen worden war, wurde in Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyläthylendiamin zur
Überführung der Chlormethylgruppen im Oberflächenschichtteil der Membrane in quartäre Ammoniumgruppen
eingetaucht und gleichzeitig wurde die Vernetzungsbehandlung bewirkt. Die erhaltene Membrane ist als
»Membrane 1« bezeichnet.
Die Membrane 1 wurde in Tetrachlorkohlenstoff eingetaucht und unter Kühlung wurde mit Stickstoff verdünntes
Fluor über die Membrane zur langsamen Fluorierung der Kohlenwasserstoffgruppen im Oberflächenschichtteil
der Membrane geströmt. Die erhaltene Membrane ist als »Membrane 2« bezeichnet.
Unter Anwendung der Membranen 1 und 2 wurde eine gesättigte wäßrige Lösung von Natriumchlorid kontinuierlich
während 6 Monaten elektrolysiert und es wurde 4,0 η-Natriumhydroxid erhalten. Die Ergebnisse der
Elektrolyse ergeben sich aus Tabelle XIII.
Ein einheitliches pastenartiges Gemisch wurde aus 100 Teilen eines feinen Polyäthylenpulvers, 80 Teilen Styrol,
20 Teilen Divinylbenzol mit einer Reinheit von 55%, 50 Teilen Stearylmethacrylat und 4 Teilen gewöhnlichem
SBR (Styrol/Butadien-Copolymeres) hergestellt. Die Paste wurde einheitlich auf ein Polyvinylfluoridnetz
aufgezogen und beide Oberflächen des überzogenen Netzes wurden mit einem Cellophanbogen abgedeckt und
das pastenartige Gemisch wurde bei 1200C während 24 h zur Bildung eines membraneartigen Polymerproduktes
polymerisiert. Die Membrane wurde mit 90%iger Schwefelsäure von 250C während 4 Tagen zur Bildung
einer Kationenaustauschmembrane sulfoniert. Diese Membrane hatte einen elektrischen Widerstand von
5,7 Ω-cm2 in 0,5 n-Natriumchlorid von 25°C und eine Transportzahl von 0,88. Die Membrane wurde in Methanol
zum vollständigen Ersatz des Wassers durch Methanol in der Membrane eingetaucht und dann in Tetrachlorkohlenstoff
zum Ersatz des Methanols durch Tetrachlorkohlenstoff eingetaucht. Während die Membrane in
Tetrachlorkohlenstoff eingetaucht war, wurde mit Stickstoff verdünntes Fluor sehr langsam zur Fluorierung der
Membrane so einheitlich wie möglich unter Kühlung aufgeströmt. Die Elementaranalyse der Membrane zeigte,
daß ein Fünftel der Was-erstoffatome in der Membrane durch Fluoratome ersetzt waren. Die erhaltene Membrane
ist als »Membrane 1« bezeichnet.
Die Membrane 1 wurde von einer Nickelkathode in Plattenform getragen und es wurde eine gewöhnliche
unlösliche Anode verwendet. Eine wäßrige Lösung von Natriumchlorid wurde mit einer porösen Teflon-Membrane,
die zwischen der Anode und der Kationenaustauschmembrane angebracht war, elektrolysiert.
Ferner wurde die Membrane 1 in eine wäßrige Lösung von Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von 5000 in einer Konzentration von 5000 ppm bei 40°C während 5 Stunden eingetaucht. Die erhaltene Membrane ist mit »Membrane 2« bezeichnet. Unter Anwendung der Membrane 2 wurde die gleiche Elektrolyse wie vorstehend ausgeführt. Aus dem Kathodenabteil wurde 4,0 η-Natriumhydroxid stetig abgenommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XIV zusammengefaßt.
Ferner wurde die Membrane 1 in eine wäßrige Lösung von Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von 5000 in einer Konzentration von 5000 ppm bei 40°C während 5 Stunden eingetaucht. Die erhaltene Membrane ist mit »Membrane 2« bezeichnet. Unter Anwendung der Membrane 2 wurde die gleiche Elektrolyse wie vorstehend ausgeführt. Aus dem Kathodenabteil wurde 4,0 η-Natriumhydroxid stetig abgenommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XIV zusammengefaßt.
Die in Tabelle XIV aufgeführten Stromwirksamkeiten sind Werte, die an der Anfangsstufe der Elektrolyse
erhalten wurden, jedoch sank nach kontinuierlicher Elektrolyse während 1 Woche die Stromwirksamkeit der
Membrane 2 auf 72 % ab. Durch Zufuhr einer gesättigten wäßrigen Lösung von Natri umchlorid, wozu das vorstehende
Polyäthylenimin in einer Konzentration von 1000 ppm je Tag gesetzt worden war, einmal in der Woche,
Tabelle | XIV | Menge an NaCI in 4,On-NaOH (n) |
Mem brane |
Stromwirksamkeit zur Herstellung von NaOH (%) |
0,007 0,002 |
1 2 |
68 87 |
|
konnte eine Stromwirksamkeit vor. 85% durchschnittlich aufrechterhalten werden und die Elektrolyse konnte ΐ
kontinuierlich während 3 Monaten fortgesetzt werden. ;
Beispiel 16 ?£■
Ein 0,2 mm dicker Bogen von Polyvinylidenfluorid wurde in Styrol von 800C in Gegenwart eines Polymerisa- £
tionshemmstoffes eingetaucht und, während sorgfältig darauf geachtet wurde, daß das Styrol nicht abgestreut ;!
wurde, wurde dieser Bogen mit einem Elektronenstrahl zur Pfropfpolymerisation des Styrols auf dem Bogen ί ■
bestrahlt. Dann wurde die erhaltene Membrane eingetaucht und in Äthylendichlorid gequollen und in 98%ige £;■;
konzentrierte Schwefelsäure von 60°C während 24 h zur Bildung einer Kationenaustauschmembrane (Mem- ίο S-J
brane 1) eingetaucht g
Getrennt wurde Chlormethylstyrol in Wasser dispergiert und in Gegenwart von Benzoylperoxid zur Bildung |
von linearem Polychlormethylstyrol suspensionspolymerisiert. Das Polymere wurde in CH3-S-CH3 disper- S
giert und mit einem Cellophanfilm dialysiert zur Bildung eines kationischen polymeren Elektrolyts, der eine tertiäre
Sulfoniumsalzgruppe enthält. Eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 2% dieses polymeren Elektrolyts
und 1 % Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad von 500 wurde einheitlich auf beiden Oberflächen der
Membrane 1 aufgezogen, bei 6O0C getrocknet und dann in ein Bad aus einem Gemisch im Verhältnis 1:1 aus
38%iger Salzsäure und 36%igem Formaldehyd bei 500C während 4 h zur Formalisiening des Polyvinylalkohols
unter Bildung einer vernetzten und dichten Kationenaustauschmembrane in dünner Schicht mit positiver
Ladung eingetaucht. Unter Anwendung dieser Membrane wurde eine wäßrige Natriumchloridlösung in der
gleichen Weise wie in Beispiel 11 elektrolysiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XV enthalten.
Eine 0,2 mm dicke Polytetrafluoräthylenfolie wurde in ein Styrolmonomeres eingetaucht und der Bestrahlung
mit ji-Strahlen aus einer Co60-Quelle zur Pfropfung des Styrols auf dem Polytetrafluorethylen ausgesetzt. Die
gepfropfte Folie wurde mit Benzol zur Entfernung des Homopolymeren extrahiert, und die Menge des aufgepfropften
Styrols wurde gemessen. Es ergab sich eine Gewichtszunahme von 7,5% der Polytetrafluoräthylenfolie
(Grundmembrane).
Die in dieser Weise hergestellte Grundmembrane wurde mit 98%iger konzentrierter Schwefelsäure zur Bildung
einer Kationenaustauschmembrane (Membrane 1) sulfoniert. Eine gesättigte wäßrige Lösung von
Natriumchlorid wurde in einer Zelle mit drei Abteilen elektrolysiert, worin die Membrane 1 auf der Kathodenseite
und ein neutrales Asbestdiaphragma an der Anodenseite eingesetzt worden war, so daß 4,0n-Natriumhydroxid
als Kathodenlösung erhalten wurde. Die Stromwirksamkeit betrug 82% und die Konzentration an
Natriumchlorid im 4,0 η-Natriumhydroxid betrug 0,01 n.
Ferner wurde die Membrane 1 in eine 10%ige, wäßrige Lösung von Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht
von 5000 zur Anhaftung des Polyäthylenimins an der Oberfläche des Schichtteiles der Membrane eingetaucht.
Der Überschuß an Polyäthylenimin wurde durch Waschen der Membrane mit Wasser entfernt. Unter
Anwendung der erhaltenen Kationenaustauschmembrane (Membrane 2) wurde die Elektrolyse unter den gleichen
Bedingungen wie vorstehend ausgeführt. Die Stromwirksamkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 90% und die
Konzentration an Natriumchlorid in einer wäßrigen 4,0n-Lösung von Natriumhydroxid betrug 0,006 n. Nachdem
die Elektrolyse während 48 h kontinuierlich fortgeführt worden war, sank die Stromwirksamkeit auf 86% ab
und die Konzentration des Natriumchlorids in der wäßrigen 4,0n-Lösung von Natriumhydroxid stieg auf
0,009 n.
Unter Anwendung der Membrane 1 wurde die gleiche Elektrolyse wie vorstehend kontinuierlich während 3 h
durchgerührt, wobei jedoch das kationisch oberflächenaktive
60 C8Fi7SO2NH(C H2^N(C Hj)3J
in einer Konzentration von 1000 ppm in den mittleren Behälter der elektrolytischen Zelle eingeführt wurde, so
daß eine Kationenaustauschmembrane gemäß der Erfindung gebildet wurde (Membrane 3). Unter Anwendung
dieser Membrane wurde die Elektrolyse kontinuierlich während 3 Monaten unter Zusatz des vorstehenden
oberflächenaktiven Mittels in einer Konzentration von 1000 ppm während 30 min alle 48 h durchgeführt. Die
Stromwirksamkeit betrug durchschnittlich 89% und die Konzentration an Natriumchlorid in der wäßrigen
4,0n-Lösung von Natriumhydroxid betrug 0,005 η durchschnittlich.
Tabelle XV | Stromwirk | Konzentration | Elektrischer |
Membrane | samkeit zur | an NaCl in | Widerstand |
Herstellung | 4,On-NaOH | (U-cm2) | |
von NaOH | (n) | ||
68 | 0,02 | 4,8 | |
1 | 89 | 0,003 | 4,8 |
2 | Beispiel 17 | ||
Das nachstehend angegebene Monomere
CF3
CF3
CF2=CF-OCF2-CFOCF2Cf2COF
und Tetrafluoräthylen wurden copolymerisiert und ein Polymeres vom Perfluorkohlenstofftyp mit einem Molekulargewicht
von 100 000 oder darüber erhalten. Das Polymere wurde zu einer Folie mit einer Stärke von 0,2 mm
geformt und dann in eine 8%ige Lösung von Natriumhydroxid in Äthanol während 16 h bei 500C eingetaucht.
Die erhaltene Membrane hatte eine Ionenaustauschkapazität von 0,91 mäq/g trockene Folie (H+-Typ).
Ferner wurde die vorstehend abgehandelte 0,2 mm dicke Folie des Polymeren mit dem daran gebundenen
Carbonylfluorid in ein Reaktionsbad mit der in Tabelle XVI angegebenen Zusammensetzung eingetaucht und
dann während 16 h in eine 8%ige Lösung von Natriumhydroxid in Äthanol wie beim vorstehend angegebenen
Verfahren eingetaucht, um das Carbonylfluorid zu hydrolysieren. Unter Anwendung der erhaltenen Membrane
wurde eine gesättigte Natriumchlorid-Lösung in der gleichen elektrolytischen Zwei-Abteilungs-Zelle wie in
Beispiel 1 elektrolysiert. Reines Wasser wurde in das Kathodenabteil geleitet, wobei 10,0 n-Natriumhydroxid
erhalten werden konnte.
Äthylendiamin Wasser
Piperazin Wasser
Triäthylentetramin
Polyäthylenimin 40 (Molekulargewicht: 1000)
Wasser
p-Phenylendiamin 45 Methanol
Reaktionsteilnehmer | Zusammen | Reaktions | Reaktions | Stromaus- | Menge an | Elektrischer |
setzung | temperatur | zeit | nützung | NaCl | Widerstand | |
(Gewichts | (0C) | (h) | (%) | (n) | der Mem | |
verhältnis) | brane | |||||
(u-cm2; | ||||||
gemessen in | ||||||
0,5n-NaOH) |
50 50 |
30 |
20 80 |
50 |
100 | 40 |
25 | |
50 | |
75 | |
10 90 |
20 |
12
0,0003 4,1
0,0004 0,0003
0,0006 0,001
4,0 3,6
0,0002 3,6
4,5 3,8
Claims (4)
1. Elektrolytisches Diaphragma, bestehend aus einer Hauptschicht aus einem polymeren membranartigen
Material, weiches daran chemisch gebundene Kationenaustauschgruppen und Fluoratome gleichförmig enthält,
und aus einer sekundären Schicht mit einer geringeren Dicke als die Hauptschicht, wobei die sekundäre
Schicht in innigem Kontakt mit der Hauptschicht zumindest an einem Oberflächenschichtteil angeordnet
oder zwischen Kationenaustauschschichten zwischengeschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die sekundäre Schicht eine Schicht ist, die Anionenaustauschgruppen enthält.
2. Elektrolytisches Diaphragma nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäre Schicht
ίο chemisch an die Hauptschicht gebunden ist
3. Elektrolytisches Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ^ie
Hauptschicht bildende polymere Verbindung wenigstens ein an das Kohlenstoffatom in der »-Stellung von
der Kationenaustauschgruppe gebundenes Fluoratom und wenigstens ein an das Kohlenstoffatom, woran die
anhängige Kette mit der Kationenaustauschgruppe gebunden ist, gebundenes Fluoratom enthält.
4. Elektrolytisches Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
der sekundären Schicht so bestimmt ist, daß der elektrische Widerstand des Diaphragmas, gemessen in einer
wäßrigen 0,5 n-Natriumchloridlösung bei einem Gleichstrom mit einer Stromdichte von 1 A/dm2, nicht
mehr als das lOfache desjenigen einer Kationenaustauschharzmembrane mit praktisch der gleichen Stärke,
die lediglich aus der Hauptschicht aufgebaut ist, beträgt.
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