DE2558160C3 - Verfahren zum Reinigen von technischen Molybdänoxid - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von technischen MolybdänoxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines technischen, durch Rösten eines Molybdänitkonzentrats
erhaltenen Molybdänoxids, bei dem man das Molybdänoxid mit einer Teilchengröße von weniger
als 0,15 mm in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 550-650° C röstet und mit
heißem Wasser auslaugt, dann filtriert, das Molybdationen enthaltende Filtrat der Heißwasser-Laugung
zur Gewinnung der Molybdationen behandelt und diese zum Molybdänitkonzentrat zurückführt oder mit
dem bei der Heißwasser-Laugung erhaltenen Filterrückstand vereinigt, den Filterrückstand mit einer
Ammoniaklösung auslaugt, erneut filtriert und aus dem dabei erhaltenen Filtrat ein reines Ammoniummolybdat
gewinnt.
Eine Anzahl verschiedener Verfahren und Reinigungsmethoden ist bisher bekanntgeworden, um die
bei Molybdänoxid-Konzentraten technischer Qualität normalerweise auftretenden verschiedenen verunreinigenden
Metalle und/oder Metallverbindungen sämtlich oder in einer bestimmten Auswahl zu extrahieren.
Die Entlernung solcher verunreinigender
Kationen ist notwendig, um ein Mulybdänuxid oder
Ammoniummolybdat-Produkt befriedigender Reinheit zu schaffen, damit es bei der Synthese verschiedener
Molybdänverbindungen, bei der Herstellung von Molybdänkatalysatoren und für andere Zwecke, bei
denen ein hochreines Molybdämnetall gefordert wird, verwendet werden kann. Der vielleicht hauptsächlichste
Hinwand gegen die vorbekannten Reinigungsverfahren betraf die mit ihrer Durchführung verbundenen
niedrigen Ausbeuten und Reinheitsgrade der Endprodukte, die diese Verfahren unwirtschaftlich
machten. In vielen Fällen hat auch das große Volumen an Abfallproduktströmen, die im Verlauf derartiger
Reinigungsverfahren anfallen, beträchtliche Investitionen an Einrichtungen und Chemikalien zur Aufarbettung
der Abfallprodukte erfordert; dies hat die Gesamtwirtschaftlichkeit solcher Veredelungsverfahren
weiter beeinträchtigt.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist aus der DE-OS 2304094 bekanntgeworden. Bei diesem
bekannten Reinigungsverfahren wird das unreine Molybdänoxidkonzentrat über ein Flotationsverfahren
mit anschließender Abrüstung des gewonnenen Molybdändisulfides hergestellt. Bei dem Röstverfahren
wird eine überschüssige Menge an freier Luft eingeleitet, wobei das Molybdändisulfid zu dem entsprechenden
Molybdäntrioxid-Produkt umgesetzt wird. Die Abröstung wird vorzugsweise bei einer Temperatur
von 550 bis etwa 700° C durchgeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die Reinigung von Molybdänoxid-Konzentraten
technischer Qualität zu einem Molybdänprodukt mit verbessertem Reinheitsgrad, hoher Ausbeute sowie geringem Aufwand ermöglicht,
insbesondere ohne Anfall voluminöser Abfallproduktströme.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch
gelöst, daß man
a) das Rösten des Molybdänoxids in einer Sauer-Stoffatmosphäre vornimmt, die mindestens 40
Gew.-% Sauerstoff enthält, und
b) das Filtrat der Ammoniaklaugung zur Abtrennung von verunreinigenden Metallionen vor der
Gewinnung des Ammoniummolybdats mit einem chelatbildenden Kationenaustauscher behandelt.
Vorzugsweise wird das Molybdänoxid in einer Atmosphäre geröstet, die aus reinem Sauerstoff besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gcgenüber
dem bekannten Verfahren insbesondere dadurch aus. daß vor dem Auslaugen mit heißem Wasser
eine zweite Röststufe eingeschaltet ist, und zwar wird hierbei das unreine Molybdänoxidkonzentrat bei einer
Temperatur von 550-650J C in einer Atmosphäre
geröstet, die mindestens 40% Sauerstoff enthält. Die
Verwendung von sauerstoffreichen Atmosphären, wie beispielsweise Sauerstoff-angereicherter Luft, die
mehr als 4()<7r Sauerstoff enthält und vorzugsweise aus
100% Sauerstoff besteht, führt zu einer unerwarteten disproportionalen Beschleunigung der Oxydationsn·-
aktion während der zweiten Röststufe und zu Reinheitsgraden lvw. Ausbeuten, die bisher als Ergebnis
eines verlängerten Röstens in Luft unerreichbar waren. Der Einsatz von nahezu reinen Sauersloffatmo-Sphären
ergibt vornehmlich bei der Umwandlung von verunreinigenden Metallverbindungen, wie beispielsweise
Kaliumverbindungen, Produkte, die sich überraschend leicht durch Wasserauslaugung abtrennen
lassen und so eine außerordentlich wirksame Extrak-
wäßrige Auslaugverfahren unerreichbar waren. Die Verwendung hoher Sauerstoffgehalte beim Röstverfahren
des Ausgangsmaterials ergibt ferner eine im wesentlichen vollständige Umwandlung von Molybdänsulfid und niedrigen Oxydationsitufen zur Stufe
des Trioxids und macht dessen Gewinnung während der nachfolgenden Reinigungsstufen mögjich. Von
besonderer Bedeutung ist die Geschwindigkeit des zweiten Röstverfahrens bei dem hohem Sauerstoffniveau,
die eine Verarbeitung innerhalb von Bruchteilen einer Stunde möglich macht und die Verwendung von
mäßig großen Röstöfen für einen hohen Durchsatz bei kommerziell annehmbaren Betriebskosten und
Ausbeuten gestattet. Da nur ein kleiner Prozentsatz des Sauerstoffs in der Oxydationsatmosphäre während
des zweiten Röstverfahrens benötigt wird, um die Oxydation des konzentrierten Ausgangsmaterials
zu vervollständigen, ist es von Vorteil, eini- im wesentlichen
reine Sauerstoffatmosphäre innerhalb des Röstofens aufrechtzuerhalten und Zusatzsauerstoff
zur rezyklisierten Atmosphäre hinzuzufügen. Die Umwandlung des gesamten vorliegenden Molybdäns
zu MoO3 macht es möglich, daß über 99% davon während der Ammoniaklaugung extrahiert werden. Die
zweite Röststufe wird vorzugsweise in einem Drehofen durchgeführt, und die Sauerstoffzufuhr wird mit
einer Geschwindigkeit gesteuert, die geringfügig über der liegt, die stöchiometrisch benötigt wird, um die
Suboxide und Molybdänite gänzlich in den oxydierten Zustand umzuwandeln. Normalerweise sind Verwdlzeiten
von ungefähr V4 bis ungefähr V2 Stunde bei
600-650" C für diesen Zweck ausreichend.
Ergänzend zum Stand der Technik sei noch auf die DE-OS 2 345 673 verwiesen, in der ebenfalls ein herkömmliches
Röstverfahren eines Molybdänsulfidkonzentrates beschrieben ist. Wie aus dieser Veröffentlichung
des weiteren hervorgeht, beinhaltet das dort beschriebene Verfahren auch eine weitere Röststufe,
gemäß der der erhaltene Filterkuchen bei erhöhter Temperatur und in Anwesenheit eines Überschusses
an Luft auf ähnliche Weise wie zuvor beim Rösten des Molybdänitkonzentrates beschrieben
nochmals geröstet wird. Folglich findet auch hier bei beiden Röststufen keine Sauerstoffatmosphäre Verwendung.
Schließlich sei noch auf die OE-PS 271 384 verwiesen, die ebenfalls lehrt, unreines Molybdänoxid
in einer oxydierenden Atmosphäre abzurosten. Jedoch fehlt auch in dieser Veröffentlichung ein Hinweis
darauf, eine mit Sauerstoff angereicherte Atmosphäre bzw. eine aus reinem Sauerstoff bestehende Atmosphäre
zum Abrösten zu verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich des weiteren gegenüber dem bekannten Verfahren dadun.li
aus, daß das Hltrat der Ammoniaklaugung zur Abtrennung von verunreinigenden Metallionen vor
der Gewinnung des Ammoniummolybdats mit einem chelnthildenden Kationenaustauscher behandelt wird.
Durch diesen Verfahrensschritt können die vorherrschenden Anteile der übriggebliebenen verunreinigenden
Metallkationen, -. \ . κ ;.,pielsweise Kupfer,
Kalzium und Magnesium, adsorbiert werden, so daß schließlich ein äußerst reines Ammoniumdimolybdat-Produkt
erhalten wird, das weniger als 5 ppm an verunreinigenden Metallkationen enthält.
Gemäß einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man die Laugung
mit der Ammoniaklösung in Gegenwart einer Sulfid-
Die Erfindung wird nunmehr an Hand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den
in der Zeichnung dargestellten Fließschemata erläutert Es zeigt
Fig. 1 ein Fließschema, in dem die wichtigsten Stufen des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens
dargestellt sind, und
Fig. 2 ein Teilfließschema einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der ein Kationenaustauscherharz zur Aufbereitung
des Filtrates vom Filter A Verwendung findet.
Die Konzentrationen und/oder Z'jsammensetzungen
der verschiedenen Substanzen und Lösungen, die hier beschrieben werden, werden in Form von Gewichtsprozent
ausgedrückt, wenn nicht anders genannt.
Das Ausgangsmaterial umfaßt ein in kleinen Partikein
auftretendes Konzentrat technischer Qualität, das im wesentlichen aus Molybdänoxid besteht und
die verunreinigenden Metallbestandteile und deren Verbindungen in unterschiedlichen Prozenten enthält,
entsprechend den Eigenschaften des ursprünglichen Erzes und der Weise, in der das Konzentrat hergestellt
worden ist. Molybdän wird in der Erdrinde im wesentlichen in Form von Molybdänit (MoS2) gefunden, dessen
größtes bekanntes Vorkommen bei Climax, Colorado, ist, bei dem das Erz hochverkieselten und
gealterten Granit enthält. Das Molybdänit ist in Form sehr feiner Ädcrchen im Erz verteilt mit einer Konzentration,
die beim Abbau gewöhnlich im Bereich von ungefähr 0,3% bis ungefähr 0,6% liegt. Die
Konzentration des Molybdänit-Bestandteils wird vorzugsweise
durch ein Öl-Flotation-Extraktionsverfahren erhöht, um die Gangart auf weniger als ungefähr
40%, vorzugsweise weniger als ungefähr 1(1%, zu verringern.
Dieses Flotations-Extraktic ns-Verfahren erfordert,
daß das abgebaute Erz zu einer relativ kleinen Partikelgröße zermahlen wird. Das Molybdänit wird
von den kieselhaltigen Gangartmaterialien getrennt unter Verwendung eines Kohlenwasserstoff- und Pinien-Öls
in Kombination mit verschiedenen Benctzungsmitteln. Die im wesentlichen Molybdänit enthaltenden
Partikel werden im Flotationsschaum gehalten, während die dichteren Gangart-Partikel, die
im wesentlichen aus Kieselerde bestehen, im Abgangsteil des Schlammes bleiben. Das Ol-Flotaiioas-Anreicherungsverfahren
wird normalerweise in einer Reihe aufeinanderfolgender Zyklen durchgeführt,
wobei jeder Zyklus eine Zermahlungsstufe umfaßt, dereine Flotations-Stufe folgt und wobei die Partikelgröße
des Erzes fortschreitend verringert wird; die Konzentration des Molybdänits im extrahierten Produkt
nimmt dabei fortschreitend zu, bis die gewünschte Konzentration des Molybdänits erhalten
wird. Diese kann im Bereich von Molybdänit-Gehalten von ungefähr 80% bis ungefähr 90% und sogar
noch größer liegen, in Abhängigkeit von der beabsichtigten Endverwendung, bei der das Konzentrat eingesetzt
werden soll. Die spezielle Molybdänit-Konzentration ist für den Erfolg der vorliegenden Erfindung
nicht bedeutsam, obwohl Ausgangsmaterialien, die mindestens ungefähr 80% Molybdänoxid enthalten,
normalerweise vorgezogen werden.
Das aus dem Öl-Flotations-Extraktionsverfahren
stammende Molybdänit-Konzentrat wird geröstet,
wobei eine überschüssige Menge freier Luft eingeleitet wird, um eine Umwandlung des Molybdändisulf ids
zu Molybdänoxiden zu bewirken. Der Röstofen kann irgendeiner der zahlreichen bekannten Mehrfach-Herdöfen
sein, wie z. B. Herreshoff, McDougall, Wedge, Nichols etc., die im allgemeinen eine Vielzahl
von ringförmigen Herden aufweisen, die mit Abstand übereinander angeordnet sind, und auf denen das geröstete
Molybdänit-Konzentrat vom obersten Herd in kaskadenartiger Weise nach unten zum untersten
Herd überführt wird, während es im Gegenstrom einem heißen Röstgas ausgesetzt wird, um das Rösten
und eine Oxydation des Molybdänits zu Molybdänoxid bei Temperaturen, die im allgemeinen von ungefähr
550° C bis ungefähr 700° C ieichen, zu bewirken. Während dieser Zeit werden die Temperatur und
der Sauerstoffüberschuß so gesteuert, daß im wesentlichen das gesamte ursprünglich vorliegende Molybdänit
oxydiert wird.
Das entstandene geröstete Konzentrat oder technische Molybdänoxid, das verschiedene verunreinigende
Metallverbindungen enthält, bildet das Ausgangsmaterial des Reinigungsverfahrens der Erfindung
und wird wie in Fig. 1 gezeigt wird, wenn notwendig, einem Mahlverfahren zugeführt, wobei die
Partikelgröße auf weniger als ungefähr 0,15 mm (Sieböffnung) verringert und jegliche Zusammenballungen,
die während des vorangegangenen Röstverfahrens hergestellt worden sind, entfernt werden. Die
genaue Partikelgröße des Ausgangsmaterials des Mahlverfahrens beträgt weniger als 0,15 mm (Sieböffnung),
wobei die kleineren Partikelgrößen bevorzugt werden wegen der größeren Oberfläche, mit der
dann das Ausgangsmaterial den verschiedenen Agenlien, Reagentien und Lösungen ausgesetzt ist, wodurch
sich die Verweilzeit in den verschiedenen Verfahrensstufen verringert.
Anschließend an die Mahlstufe, die allen den in den Fig. 1 und 2 der Fließschemata gezeigten Ausfühningsarten
gemeinsam ist, wird das Ausgangsmaterial einem nochmaligen Röstverfahren in Gegenwart einer
mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre unterworfen, vorzugsweise in einer im wesentlichen reinen
Sauerstoffatmosphäre bei Atmosphärendruck und einer Temperatur von ungefähr 550° C bis ungefähr
650° C, und für eine Zeitspanne, in der alle niedrigeren Oxide des Molybdäns zur Molybdäntrioxid-Stufe
und die verunreinigenden Metall-Molybdänit-Verbindungen
zu den entsprechenden Metall-Molybdat-Verbindungen umgewandelt werden, wobei letztere
wasserlöslich sind und anschließend aus dem nochmalig gerösteten Ausgangsmaterial in der darauffolgenden
heißen Auslaug-Stüfc ausgelaugt werden können.
Wie aus Fig. 1 entnommen werden kann, umfaßt das Röstverfahren eine Luftreinigungsvorrichtung, in
der jedes mit der Luft ausgetragene Material von dem Sauerstoffüberschuß getrennt wird und zur nachfolgenden
Auslaugstufe mit Heißwasser rezyklisiert wird. Gewöhnlich werden Mengen im Bereich von ungefähr
5% bis ungefähr 10% von Molybdäntrioxid, in Abhängigkeit von der besonderen Partikelgröße
des nochmals gerösteten Konzentrates, in der Luftreinigungsvorrichtung
zurückgewonnen.
Das geröstete Ausgangsmaterial wird zusammen mit dem feinen Molybdäntrioxid, das aus der Luftreinigungsvorrichtung
zurückgewonnen wurde gemäß der in Fig. 1 geschilderten Reihenfolge zu einem Auslaug-Tank überfuhrt und dort mit Wasser bei einer
Temperatur von ungefähr 70° C bis ungefähr 85° C, vorzugsweise bei ungefähr 80° C, breiig gemacht,
bei einer Feststoffkonzentration von ungefähr 5% bis ungefähr 50%, jedoch unterhalb einer Kan's zentration, bei der es schwierig wäre, die breiige Masse
gut zu rühren und zur nachfolgenden Filtrationsstufe weiterzupumpcn. Idealerweise wird die Heißwasser-Auslaug-Stufe
bei einer Feststoffkonzentration von ungefähr 20% durchgeführt, die Verweilzeiten von
i<) ungefähr einer Stunde benötigt, um im wesentlichen eine vollständige Extraktion der verunreinigenden
Metallmolybdate, die zusammen mit etwas Molybdäntrioxid
gebildet worden sind, zu bewirken. Danach wird der Brei zum Filter A überführt, und der gewonnene
Filterkuchen, der im wesentlichen aus Molybdäntrioxid zusammen mit der zurückgebliebenen
Gangart besteht, wird zu einem Ammoniakausiaug-Tank überführt, während das Filtrat, das die aufgelösten
verunreinigenden.Metallkationen und Molyb-
2<> dat-Anionen enthält, zu einer Säule eines Anionen-Austauscherharzes,
das die Molybdationen festhält, übergeführt werden. Das Filtrat, das sauer ist und einen
pH von ungefähr 2 bis ungefähr 3 wegen der Gegenwart von Molybdänsäure hat, wird durch die Zu-
2r> gäbe einer geeigneten Lauge wie z. B. Natriumhydroxid
auf einen pH von 3,0 bis 6,5, -vorzugsweise auf ungefähr 3,5 eingestellt. Das Filtrat, das verunreinigende
Kalium-, Kupfer-, Magnesium-, Kalzium-, Eisen-, etc. Kationen zusammen mit den Molybdat-
jo anionen enthält, wird durch die Anionenaustauschersäule
geführt; dies ergibt eine selektive Adsorption der Molybdationen, die nachfolgend abgezogen und
als Eluat dem Ammoniakauslaugtank zusammen mit dem Filierkuchen vom Filter A, zurückgegeben wer-
J5 den.
Anionenaustauscherharze, die wirksam selektiv das Molybdatanion in einem im wesentlichen neutralen
Medium extrahieren und für die Verwendung in Anionenaustauschersäulen, wie sie in Fig. 1 gezeigt werden,
geeignet sind, enthalten ein tertiäres Amin in einer Styrol-Vinylbenzol-Matrix (sie sind erhältlich
unter der Handelsbezeichnung IRA 93, XE 270 und XE 299) oder sind vom Epichlorhydrin-Polyamin-Kondensationstyp
(aliphatischer Polyamin-Typ), er-
hältlich als Granulat unter der Handelsbezeichnung
A-305. Die verunreinigenden Metallkationen gehen durch die Säule, und ihr Abfluß wird an ein Abfallbearbeitungssystem
abgegeben, in dem der Abfluß so aufbereitet wird, daß er unschädlich als Abfall abgeladen
werden kann.
Das Ionenaustauscherharz in der Anionenaustauschersäule wird vor dem Gebrauch mit einer verdünnten
Ätzlösung aufbereitet, wie z. B. einer S %igen NaGH -Lösung, gefolgt von einer Schwefelsäurelösung,
normalerweise von einer Konzentration von ungefähr 4% bis ungefähr 8%, um es in die Hydrogensulfat-Form
umzuwandeln. Nach der Beladung wird das Harz eluiert; vorzugsweise wird dabei eine wäßrige
Lösung von Ammoniumliydroxid verwendet,
bo vorzugsweise eine Lösung, die 50 g pro Liter NH51OH
enthält, und das entstandene Eluat, das Ammoniummolybdat
enthält, wird zum Ammoniak-Auslaugtank (vgl. Fig. 1) überführt. Analysen des davon abstammenden
Eluats offenbaren unter typischen Versuchsbedingungen, daß es weniger als 1 ppm von jedem
der verunreinigenden Metalle, d. h. Kupfer, Magnesium, Kalzium, Eisen, etc., enthält. Die im wesentlichen
vollständige Extraktion der verunreinigenden
Metallkationen in der wäßrigen Auslaug-Stufe und der niedrige Gehalt der verunreinigenden Metalle in
dem Eluat, das an den Ammoniak-Auslaugtank zurückgegeben wird, ermöglichen die Herstellung von
Ammoniummolybdat- und Molybdäntrioxid-Pro- r>
dukten, die weniger als 5 ppm verunreinigender Metallkationen enthalten.
Die Ammoniakauslaugung des Kuchens, der vom Filter >1 gemäß dem in Fig. 1 enthaltenen Fließschema
stammt, wird bei einer Temperatur im Bereich '" von ungefähr 20° C bis ungefähr 30° C durchgeführt,
wobei Lösungen verwendet werden, die ungefähr 10 bis ungefähr 20% des Ammoniumhydroxid bei einem
Feststoff gehalt von ungefähr 20% bis ungefähr 35%, vorzugsweise ungefähr 20% Feststoffe, enthalten. ir>
Verweilzeiten von ungefähr zwei bis ungefähr vier Stunden im Ammoniakauslaug-Tank, zweckmäßigerweise
ungefähr 4 Stunden, sind ausreichend um im wesentlichen den gesamten Molybdäntrioxid-Bestandteil
im Kuchen zu extrahieren, und der entstan- -'<>
dene Brei wird danach zum Filter B überführt, in dem der übriggebliebene Kuchen, der die wäßrigen und
ammoniakunlöslichen Bestandteile enthält, die im wesentlichen Kieselerde umfassen, als Abfall abgeladen
werden. Das Filtrat vom Filter B wird zu einer 2r>
Säule eines chelatbildenden Kationenaustauscherharzes überführt, in dem die vorherrschenden Anteile der
übriggebliebenen verunreinigenden Metallkationen, wie z. B. Kupfer, Kalzium und Magnesium adsorbiert
werden und der Abfluß aus einer gereinigten Ammo- jo niummolybdat-Lösung besteht, die zu einer Abdampf-Kristallisationsvorrichtung
überführt wird, von der ein äußerst reines Ammoniummolybdat-Produkt
(ADM) erhalten wird. Die Mutterlauge wird von der Abdartipi-Kristallisationsvorrichtung zum Ammoniak-Auslaugtank
rezyklisiert.
Zu den chelatbildenden Kationenaustauscherharzen, die wirksam sind, um Metallkationen in einem
alkalischen Medium, das Ammoniumkationen enthält, selektiv zu adsorbieren und die geeignet sind, 4n
um die übriggebliebenen verunreinigenden Kationen zu extrahieren, gehören schwach saure Chelat-Kationen-Austauscherharze,
die als funktioneile Gruppe Aminodiacetat enthalten (sie sind im Handel erhältlich
unter der BezeichnungXE-318oder Dowex Al).
Das Harz wird vor dem Gebrauch durch Behandlung mit einer Schwefelsäurelösung aufbereitet, um es in
die Η-Form umzuwandeln. Nach der Beladung werden die adsorbierten Kationen abgezogen unter Verwendung
einer wäßrigen Schwefelsäurelösung, die ungefähr 5% bis ungefähr 10% Säure enthält. Das
entstandene Eluat wird wie in Fi g. 1 gezeigt, zum Abfall AufbereitüngssystCm überführt und nach der
Neutralisation und weiterer Bearbeitung unschädlich als Abfall abgeladen. ss
Wie schon vorher erwähnt, enthält das hochreine Ammoniummolybdat-Produkt normalerweise weniger
als 5 ppm der verunreinigenden Metallkationen, und kann direkt verwendet werden, oder andererseits,
wenn es gewünscht wird, kann es einer weiteren Kalzinierungsbehandlung
durch Erhitzen auf eine Temperatur von ungefähr 500° C bis ungefähr 600° C für
eine ausreichende Zeitspanne unterworfen werden, inn die Ammoniummolybdat-Verbindung thermisch
zu zersetzen und zu oxidieren und ein entsprechend (,5 hochreines Molybdäntrioxid herzustellen, während
die hergestellten Ammoniakgase wiedergewonnen werden und zur Ammoniumauslaug-Stufe rezyklisiert
werden.
Eine alternativ zufriedenstellende Abwandlung des Verfahrens und der Reinigung des vom Filter A stammenden
Filtrates, die schon vorher in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben worden ist, ist in Fig. 2 abgebildet.
Wie gezeigt, wird das angesäuerte Filtrat vom Filter A zur Säule des Kationenaustauscherharzes überführt,
in der die verunreinigenden Metallkationen selektiv adsorbiert werden, und der Abfluß, der im wesentlichen
aus Molybdänsäure besteht, wird zum Ainmoniumauslaugtank
zusammen mit dem Filterkuchen vom Filter A zur Auslaugung in der gleichen Weise wie
vorher beschrieben, zurückgegeben. Ein Kationenaustauscherharz, das verwendet werden kann, ist unter
dem Handelsnamen Amerblite IR 120 erhältlich. Dieses Harz ist ein Kationenaustauscherharz vom
Sulfonsäure-Typ. Andere Kationenauslauscherharze, die wirksam Kalium, Kupfer, Kalzium, Magnesium
und Eisen in einer schwach sauren Umgebung adsorbieren, können ebenfalls verwendet werden. Das Harz
wird vor dem Gebrauch mit Schwefelsäure aufbereitet, um es in die Η-Form umzuwandeln, und nach der
Beladung werden die Kationen mit Schwefel- oder Salzsäure, die 57c bis 10% Säure enthalten, abgezogen.
Das entstandene Eluat wird zur Abfallbehandlung wie in Fig. 1 gezeigt wird, überführt. Die Verwendung
eines Kationenaustauscherharzes, wie in Fig. 2, an Stelle einer Säule eines Anionenaustauscherharzes
der Fi g. 1 sieht von sonst notwendigen pH-Einstellungen durch Zufügung von Atzmittel ab und
schafft einen weiteren Vorteil dadurch, daß es die Verwendung von kleineren Harzsäulen wegen der
proportional kleineren Menge der verunreinigenden vorliegenden Metallkationen im Vergleich zu Molybdationen,
möglich macht. Kennzeichnenderweise enthält das Filtrat vom Filter A ungefähr 16 g pro Liter
Molybdatanionen (MoO4'+), während die verunreinigenden
vorliegenden Metallkationen in der Größenordnung von ungefähr 400 ppm Kalium (0,04%);
5 ppm Kupfer (0,0005%); 5 ppm Kalzium (0,0005%); 5 ppm Magnesium (0,0005%) und 10 ppm Eisen (0,001 %) sind. Das Eluat der Säule des
Kationenaustauscherharzes, das die adsorbierten Kalium-, Kupfer-, Kalzium-, Magnesium-, Eisen-, etc.
Kationen enthält, wird zum Abfall-Wasseraufbercitungssystem überführt, wie beim Fall der Fig. 1, und
nach der Aufbereitung wird es unschädlich als Abfall abgeladen.
Eine zufriedenstellende Abwandlung alternativ zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform besteht
darin, daß man die ammoniakalische Auslaugung des Kuchens vom Filier A in Gegenwart einer Sulfid-Verbindung,
wie z. B. NH4HS, H2S oder (,NH4J2S und
deren Mischungen, von denen Ammoniumsulfid (NH4)2S bevorzugt wird, durchführt. Die Konzentration
des Ammoniumhydroxids in der ammoniakalischen Lauge wird innerhalb eines Bereiches wie vorher
beschrieben gesteuert, während die Menge von Ammoniumsulfid oder anderer Sulfid-Verbindungen
auf äquivalenter Basis von ungefähr der 1,5- bis ungefähr zur 2fachen stöchiometrisch erforderlichen
Menge reichen kann, in Abhängigkeit von der einzelnen Konzentration der verunreinigenden vorliegenden
Kupferkationen, um einen stöchiometrischen Überschuß zu schaffen, um eine Reaktion mit den
Kupferkationen und einen Niederschlag als Kupfersulfid (CuS) zu bewirken. Das niedergeschlagene
Kupfersulfid wird zusammen mit den unlöslichen Be-
standteilen im Beschickungsmaterial vom Filter B
entfernt und der entstandene Kuchen, der das Kupfersulfid enthält, wird nach geeigneter Bearbeitung
unschädlich als Abfall abgeladen.
Das Filtrat der Heißwasser-Laugung kann zur Ge-
10
winnung der Molybdationen auch an Stelle eines Ionenaustauschers mit einer alkalischen Kalziumverbindung
behandelt werden, so daß die Molybdationen ausgefällt werden. Diese werden dann zum Molybdänitkonzentrat
zurückgeführt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung eines technischen, durch Rösten eines Molybdänitkonzentrats erhaltenen
Molybdänoxids, bei dem man das Molybdänoxid mit einer Teilchengröße von weniger als
0,15 mm in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 550-650° C röstet und mit
heißem Wasser auslaugt, dann filtriert, das Molybdationen enthaltene Filtrat der Heißwasser-Laugung
zur Gewinnung der Molybdationen behandelt und diese zum Molybdänitkonzentrat zurückführt oder mit dem bei der Heißwasser-Laugung
erhaltenen Filterrückstand vereinigt, den Filterrückstand mit einer Ammoniaklösung auslaugt,
erneut filtriert und aus dem dabei erhaltenen Filtrat ein reines Ammoniummolybdat gewinnt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) das Rösten des Molybdänoxids in einer Sauerstoffatmosphäre vornimmt, die mindestens
40 Gew.-% Sauerstoff enthält, und
b) das Filtrat der Ammoniaklaugung zur Abtrennung von verunreinigenden Metallionen
vor der Gewinnung des Ammoniummolybdats mit einem chelatbildenden Kationenaustauscher behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molybdänoxid in einer Atmosphäre
geröstet wird, die aus reinem Sauerstoff besieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Laugung mit der
Ammoniaklösung in Gegenwart einer Sulfidverbindung, vorzugsweise Ammoniumsulfid, durchführt.
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