DE254709C - - Google Patents

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DE254709C
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hydrochloric acid
monochlorohydrin
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glycerine
vacuum
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C31/00Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C31/34Halogenated alcohols

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 o. GRUPPE
in HAMBURG.
Zur technischen Darstellung von Monochlorhydrin wurde bisher das Glycerin mit wässeriger Salzsäure im Autoklaven erhitzt, worauf das gebildete Monochlorhydrin durch darauffolgendes Abtreiben des Wassers und der überschüssigen Salzsäure isoliert wurde. Öder es wurde das Monochlorhydrin durch Einleiten von Salzsäure in das Glycerin, das auf etwa 70 bis 90 ° C. erwärmt war, und darauffolgendes Destillieren im Vakuum dargestellt.
Bei einem neueren Verfahren wird das Monochlorhydrin auch durch Einwirkung von Chlorschwefel auf Glycerin gewonnen.
Diesen bekannten Verfahren haften aber große Übelstände an. Sie sind vor allem in ihrer Ausführung unrationell und umständlich. Auch die Ausbeute ist nicht befriedigend, da im besten Falle nur gegen 80 Prozent des angewendeten Glycerins umgesetzt werden. Endlich kann auf diesen Wegen die Gewinnung des Monochlorhydrins »nicht im ununterbrochenen Betriebe betrieben werden, da eine aufgegebene Charge nach der Reaktion jedesmal für sich im Vakuum destilliert werden muß.
Die vorliegende Erfindung hat nun ein Verfahren zur Gewinnung von Monochlorhydrin aus Glycerin und Salzsäure zum Gegenstande, mit dessen Hilfe es gelingt, die erwähnten Übelstände zu vermeiden und das Monochlorhydrin im ununterbrochenen Betriebe herzustellen.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß das Salzsäuregas unter Vakuum in das Glycerin bei bedeutend höherer Temperatur eingeleitet wird, als dies bisher üblich war. Die Temperatur wird zweckmäßig so gewählt, daß nicht nur die wässerige Salzsäure, sondern auch das jeweils sich bildende Monochlorhydrin sofort abdestilliert. Hierzu ist etwa eine Temperatur von 150 bis 160° C. notwendig. Bei dieser Temperatur geht das gebildete Wasser sowie die überschüssige Salzsäure auch sofort mit über, und das Monochlorhydrin kann durch fraktionierte Kondensation hiervon getrennt und rein erhalten werden.
Um das Verfahren ununterbrochen zu gestalten, hat man nur nötig, in den Reaktionsraum stets ebensoviel Glycerin nachtreten zu lassen, als Reaktionsprodukte abdestillieren. Es hat sich herausgestellt, daß die Ausbeute an Monochlorhydrin eine weit bessere ist, als sie nach den bekannten Verfahren zu erzielen ist, und daß sie sogar der theoretischen Ausbeute ziemlich nahe kommt. Es ist dies anscheinend eine Folge davon, daß das Reaktion sgleichgewicht infolge der beständigen Entfernung der durch die Reaktion entstandenen Produkte niemals zum Stehen kommt.
Bei einer Ausführungsform des Verfahrens wird das Glycerin in fein verteiltem Zustand in einem mit Kontaktkörpern beschickten und auf etwa 150 bis i6o° C. erhitzten, unter Vakuum stehenden Reaktionsraum herabrie-
sein gelassen und nun Salzsäuregas in diesen Raum eingesaugt. Die im oberen Teile1 des Reaktionsraumes abdestillierenden Stoffe, nämlich Monochlorhydrin, Wasser und Salzsäure, werden alsdann wieder fraktionsweise kondensiert. . '.
Beispiel I.
Glycerin wird im Vakuum bei einer über ίο' ioo° C. liegenden Temperatur mit Salzsäuregas gesättigt. Die Temperatur wird so dem Vakuum angepaßt, daß die bei der Reaktion entstehende wässerige Salzsäure entweichen kann, ohne daß Monochlorhydrin abdestilliert. Man erhält auf diese Weise etwa 90 Prozent des angewandten Glycerins als Monochlorhydrin.
Beispiel II.
In eine Blase, die mit Glycerin beschickt und z. B. im ölbade auf 150 bis 160 ° C. erhitzt ist, wird entwässertes Salzsäuregas im Vakuum eingeleitet.
Das gebildete Monochlorhydrin destilliert nun mit wässeriger Salzsäure in einen vorgelegten Kolonnenapparat, in dem die Temperatur z. B. auf 120° C. gehalten wird, so daß das gebildete Chlorhydrin in eine Vorlage abläuft, während die wässerige Salzsäure durch weitere Kondensation entfernt wird.
Sobald das gebildete Monochlorhydrin überzudestillieren beginnt, läßt man Glycerin langsam in die Blase nachlaufen usf.
Beispiel III.
In einen auf 150 bis 160 ° C. erhitzten Reaktionsraum, der mit Kontaktkörpern gefüllt ist, läßt man vom Boden her Salzsäuregas aufsteigen, so daß das Gas eine große Oberfläche bestreicht. Als Kontaktkörper können Scherben oder Tonkugeln verwendet werden, die eine große Oberfläche im Reaktionsraum hervorrufen.
Sobald der Reaktionsraum mit Salzsäuregas erfüllt ist, läßt man von oben langsam Glycerin eintreten, dessen Zufluß man so regelt, daß möglichst ebensoviel Glycerin zufließt, als Monochlorhydrin abdestilliert. Die Trennung von Wasser und wässeriger Salzsäure geschieht wie im zweiten Beispiel angegeben.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Monochlorhydrin aus Glycerin und Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß das Glycerin im Vakuum bei einer über 100 ° C. liegenden Temperatur mit Salzsäuregas gesättigt wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Monochlorhydrin unter Ersatz des bei der Reaktion verbrauchten Glycerins im Vakuum kontinuierlich abdestilliert und von dem bei der Reaktion entstehenden Wasser und der unabsorbierten Salzsäure durch fraktionierte Kondensation getrennt wird.
3. Ausführungsform der Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glycerin in fein verteiltem Zustande in einem mit Kontaktkörpern ausgefüllten, auf etwa 150 bis 160 ° C. erhitzten Reaktionsraum im Vakuum mit dem Salzsäuregas in Berührung gebracht *» wird, worauf die erhaltenen Reaktionsprodukte, Monochlorhydrin, Wasser und Salzsäure fraktionsweise kondensiert wer-
. den.
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