DE1035634B - Verfahren zur Herstellung von ª-Epichlorhydrin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ª-EpichlorhydrinInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/08—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by halogen atoms, nitro radicals or nitroso radicals
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Herstellung
von a-Epichlorhydrin durch Behandlung von Dichlorhydrinen des Glycerins mittels basischer Stoffe,
insbesondere den Hydroxyden und Carbonaten von Alkalien oder Erdalkalien.
Bekanntlich ist die Dehydrochlorierung der Dichlorhydrine des Glycerins von einer Verseifung eines Teils
des gebildeten Epichlorhydrins begleitet, was zur Bildung von Glycerin führt, wodurch die Ausbeute an
Epichlorhydrin empfindlich verringert wird.
Um diesen Übelstand zu vermeiden, hat man empfohlen, das Epichlorhydrin in dem Maße seiner Bildung
zu entfernen, indem man das Reaktionsgemisch mit einer solchen Geschwindigkeit destilliert, daß die
abziehenden Dämpfe nicht nur das Epichlorhydrin, sondern auch Wasser und Dichlorhydrine einschließen.
Aus den kondensierten Dämpfen trennt man das unlösliche Epichlorhydrin ab, während die wäßrige, die
nicht umgesetzten Dichlorhydrine enthaltende Phase in dieDehydrochlorierungsapparatur zurückgeführt wird.
Die Dehydrochlorierung und die Destillation sollen vorzugsweise in mit Trennwänden versehenen Säulen
oder in rohrförmigen Apparaten derart durchgeführt werden, daß eine kontinuierliche Mischung der Reaktionsmasse
vermieden wird. Andererseits werden erhöhte Ausbeuten an Epichlorhydrin nur erhalten, wenn
man die Destillation unter verringertem Druck durchführt.
Es wurde jetzt gefunden, daß man Epichlorhydrin in kontinuierlicher Weise herstellen kann, indem man
einen basischen Stoff auf eine wäßrige Mischung von Dichlorhydrinen des Glycerins in Gegenwart eines
Epichlorhydrin-Lösungsmittels, welches nicht mischbar mit Wasser ist und im Gegenstrom zur wäßrigen
Phase umläuft, einwirken läßt, wobei das Epichlorhydrin von dem Lösungsmittel außerhalb des Dehydrochlorierungsapparates
getrennt und das Lösungsmittel kontinuierlich in den Dehydrochlorierungsapparat zwecks einer neuen Extraktion von Epichlorhydrin
zurückgeführt wird.
Alle organischen Verbindungen, welche Epichlorhydrin lösen und in Wasser unlöslich sind, können als
Lösungsmittel gemäß der Erfindung benutzt werden. Solche Lösungsmittel sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol, die Xylole usw.; halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Tetrachlorkohlenstoff,
Trichlorethylen, Perchloräthylen, die Chlorpropene, Chlorpropane und insbesondere das
1,2,3-Trichlorpropan, die Chlorbutane, Chlorbenzole
usw.; Ätheroxyde wie z. B. Buthyläther, Amyläther usw.; Ketone wie Methylpropylketon, Äthylpropylketon,
Amylmethylketon, 5-Methylhexanon, Amyläthylketon
usw., oder Ester wie a-Methylpropylacetat,
das Propionat von Butyl, Amyl usw.
Verfahren zur Herstellung
von a-Epichlorhydrin
von a-Epichlorhydrin
Anmelder:
Solvay & Cie., Brüssel
Solvay & Cie., Brüssel
Vertreter: Dr.-Ing. A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 30. April 1956
Belgien vom 30. April 1956
Jacques Viriot und Hughes Pagniez,
Tavaux-Cites, Jura (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
Tavaux-Cites, Jura (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
Die Dehydrochlorierungsreaktion und kontinuierliche Extraktion des gebildeten Epichlorhydrins werden
vorzugsweise in einer Extraktionskolonne mit Trennwänden ausgeführt, beispielsweise einer S died bel-Kolonne
mit aufeinanderfolgenden Absetz- und Rührabteilen.
Die Einführung des basischen Stoffes kann nach der Vermischung der notwendigen Menge mit den Dichlorhydrinen
in wäßrigem Milieu, durch gleichzeitige Einführung mit diesen letzteren oder auch durch stufenweise
Einführung an mehreren Stellen des Dehydrochlorierungsapparates derart bewirkt werden, um zu
hohe örtliche Konzentrationen an dem basischen Mittel zu vermeiden, welche die Hydrolyse des Epichlorhydrins
zu Monochlorhydrin des Glycerins, zu Glycidol oder zu Glycerin begünstigen.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Herstellungszyklus für das Epichlorhydrin nach dem Verfahren
der Erfindung unter Anwendung eines schwereren Lösungsmittels als Wasser, dessen Siedepunkt zwischen
demjenigen des Epichlorhydrins und denjenigen der Dichlorhydrine des Glycerins liegt. Ein solches
Lösungsmittel ist beispielsweise das 1,2,3-Trichlorpropan,
ein Nebenprodukt der Herstellung der Dichlorhydrine aus unterchloriger Säure und Allylchlorid.
In einer unterteilten Kolonne 1, welche alsDehydrochlorierungs-
und Extraktionsapparat dient, führt man am Boden die wäßrige Lösung der aus einem Behälter
A kommenden Dichlorhydrine des Glycerins und einen Teil des aus einem Behälter B kommenden
basischen Stoffes in wäßriger Lösung ein. Der Rest des notwendigen basischen Stoffes für die Reaktion
«09 580/563
der Dehydrochlorierung wird auf einer Zwischenstufe der Kolonne 1 eingeführt. Das aus dem Behälter C
kommende Lösungsmittel wird an der Spitze der Kolonne 1 eingeführt.
Das Epichlorhydrin wird in dem Maße seiner BiI-dung extrahiert und löst sich in dem Lösungsmittel.
Die nicht umgesetzten Dichlorhydrine werden gleichfalls in dem organischen Lösungsmittel derart aufgelöst,
daß die wäßrige Phase, welche an der Spitze der Extraktionskolonne bei 6 herausgeht, praktisch nur
das Chlorid und den überschüssigen basischen Stoff enthält. Die organische, das Lösungsmittel, das Epichlorhydrin,
die Dichlorhydrine des Glycerins und ein wenig Wasser enthaltende Phase wird durch eine Leitung
7 in die Destillationskolonne 2 eingeführt, wo sie einem Trocknen durch azeotropische Destillation
unterworfen wird.
Das an der Spitze der Kolonne herausgehende Epichlorhydrin und das Wasser werden in den Kondensatoren
8 und 9 kondensiert. Ein Teil fließt zur Kolonne zurück, während der andere sich in zwei Schichten
in der Florentinerflasche 3 abtrennt. Die untere, aus Epichlorhydrin bestehende Schicht wird zur Kolonne
2 durch die Leitung 10 zurückgeführt, während die obere, aus Wasser mit ein wenig aufgelöstem Epichlorhydrin
bestehende Schicht durch die Leitung 11 zur Dehydrochlorierungs- und Extraktionskolonne 1
zurückgeführt wird.
Die wäßrigen, durch die Wirkung von unterchloriger Säure auf Allylchlorid erhaltenen Dichlorhydrinlösungen
enthalten immer ein wenig Allylchlorid. Es geht an der Spitze der Kolonne 2 hinaus und kann selbst
für die azeotropische Mitnahme von Wasser verwendet werden. Gewünschtenfalls kann man zusätzliche
Mengen an Allylchlorid oder einem anderen für das azeotropische Mitnehmen geeigneten Stoff zufügen.
Die Lösung von Epichlorhydrin und den Dichlorhydrinen in dem organischen Lösungsmittel wird
durch 12 in die Destillationskolonne 4 geleitet, von deren Spitze man das Epichlorhydrin aus dem System
durch 13 abtrennt.
Das am Fuß der Kolonne 4 abgezogene Lösungsmittel wird von den gelösten Dichlorhydrinen durch
Behandlung mit Wasser im Gegenstrom in der Extraktionskolonne 5 befreit. Das praktisch reine Lösungsmittel
wird zum Vorratsbehälter durch die Leitung 14 geführt, während die wäßrige Lösung der Dichlorhydrine
durch 16 in ein Abteil der Extraktionskolonne 1 zurückgebracht wird, wo die Konzentration
an den Dichlorhydrinen in der wäßrigen Phase etwa gleich derjenigen der zurückgeführten Lösung ist.
Die Verwendung eines Lösungsmittels mit erhöhtem Siedepunkt bietet den Vorteil, die für die Verdampfung
des Lösungsmittels notwendige Energieausgabe zu vermeiden, dessen Volumen gewöhnlich groß in
bezug auf dasjenige des gelösten Stoffes ist.
Nichtsdestoweniger, wenn der Siedepunkt des Lösungsmittels zwischen demjenigen des Epichlorhydrins
und denjenigen der Dichlorhydrine liegt, kann man Interesse haben, einen Teil des Lösungsmittels zu
rektifizieren, welchen man an der Spitze der Extraktionskolonne 1 einführt, und den die Dichlorhydrine
enthaltenden Rest an einer geschickt ausgewählten Stufe der Extraktions- und Dehydrochlorierungskolonne
wieder einzuführen.
Wenn man ein Lösungsmittel benutzt, dessen Siedepunkt unterhalb demjenigen des Epichlorhydrins liegt,
beispielsweise Kohlenstofftetrachlorid, kann man durch Rektifikation die Bestandteile der organischen Phase
auftrennen.
Wenn das Lösungsmittel ein Azeotrop mit Epichlorhydrin bildet, unterwirft man die organische Phase
der Rektifikation, und die an der Spitze der Kolonne erhaltene azeotropische Mischung wird durch Extraktion
in Gegenwart eines dritten Lösungsmittels, Wasser z. B., getrennt. Dies ist besonders der Fall, wenn
das Lösungsmittel aus Monochlorbenzol besteht.
Im allgemeinen kann die Lösung von Epichlorhydrin und Dichlorhydrinen in einem beliebigen Lösungsmittel
mit Wasser behandelt werden, um das Lösungsmittel abzutrennen. Dieses Verfahren kann
interessant sein, wenn man einen Teil des oder das ganze Epichlorhydrin im Zustand des Monochlorhydrins
des Glycerins abzutrennen sucht.
In ein aus einer Extraktionskolonne mit sieben Stufen bestehendes Reaktionsgefäß, wobei jede Stufe
aus einem Absetz- und einem Rührabteil besteht, führt man am Boden (erste Stufe) 294 l/Stunde einer wäßrigen
Lösung von einer Konzentration an Dichlorhydrinen des Glycerins von 0,316 Mol g/l, das sind
93 Mol g/Stunde, ein. Diese Lösung enthält gleichfalls Na Cl in einer Konzentration von 0,392 Mol g/l gleich
einer Einführung von 144 Mol g/Stunde. 30 1 einer wäßrigen Lösung von Ätznatron 5n werden stündlich
in das Reaktionsgefäß eingeführt, wobei die Verteilung 20 1 zur ersten Stufe und 10 1 zur dritten Stufe
stündlich ist. An der Spitze der Kolonne führt man 56,3 l/Stunde (78,4 kg/Stunde) an 1,2,3-Trichlorpropan
ein.
Das im Laufe der Dehydrochlorierungsreaktion gebildete Epichlorhydrin wird von dem Trichlorpropan
absorbiert, ebenso ein Teil der nicht umgesetzten Dichlorhydrine.
Die an der Spitze der Kolonne beseitigten Abwässer nehmen stündlich 2,05 Mol g Glycerin, 3,8 Mol g Dichlorhydrine
des Glycerins, 235 Mol g NaCl und 59 Mol g überschüssiges NaOH mit.
Die organische Phase, welche die Kolonne durch die Leitung7 verläßt, enthält Epichlorhydrin und Dichlorhydrine
in Konzentrationen von 0,111 bzw. 0,050MoIg
auf 100 g Lösungsmittel.
Dieses Lösungsmittel wird in der Destillationskolonne 2 durch azeotropische Mitnahme von Wasser
durch Epichlorhydrin getrocknet. Das ein wenig gelöstes Epichlorhydrin enthaltende Wasser wird zum
Reaktionsgefäß durch die Leitung 11 zurückgeführt. Die in der Florentinerflasche 3 getrennte organische
Phase wird zur Destillationskolonne 2 zurückgeführt. Am Fuß dieser Kolonne entfernt man das trockene
Lösungsmittel, woraus man das Epichlorhydrin durch Rektifikation in der Kolonne 4 abtrennt. Man zieht in
stetiger Weise 13,87 Mol g/Stunde Epichlorhydrin ab.
Das die nicht umgesetzten Dichlorhydrine enthaltende Lösungsmittel wird in einer Extraktionskolonne 5 mit vier Stufen behandelt und in Berührung
im Gegenstrom mit einer Wassermenge von 1501/ Stunde gebracht, wobei dieses Wasser am Fuß der
Kolonne bei 15 eingeführt wird. Die wäßrige Lösung der Dichlorhydrine von einer Konzentration von
0,26 Mol g/l wird auf der dritten Stufe der Extraktionskolonne 1 wieder eingeführt.
Die Ausbeute an Epichlorhydrin, bezogen auf die Dichlorhydrine, ist 93,5% der theoretischen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von a-Epichlorhydrin
in kontinuierlicher Arbeitsweise durch Ein-
wirkung eines basischen Stoffes auf eine wäßrige Mischung von Dichlorhydrinen des Glycerins, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines Lösungsmittels für das Epichlorhydrin arbeitet,
welches mit Wasser nicht mischbar ist und im Gegenstrom zur wäßrigen Phase umläuft, daß man
das Epichlorhydrin vom Lösungsmittel außerhalb des Dehydrochlorierungsapparates abtrennt und
das Lösungsmittel in stetiger Weise in den Dehydrochlorierungsapparat zum Zwecke einer
neuen Extraktion von Epichlorhydrin zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß das Lösungsmittel 1,2,3-Trichlorpropan
ist.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der basische Stoff an mehreren
Stellen des Reaktionsgefäßes eingeführt wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Epichlorhydrin vom Lösungsmittel durch Rektifikation abgetrennt wird
und die Lösung der Dichlorhydrine in dem Lösungsmittel mit Wasser behandelt wird, wobei
die wäßrige Phase in den unteren Teil und die organische Phase in den oberen Teil des Reaktionsgefäßes
zurückgeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE1035634X | 1956-04-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1035634B true DE1035634B (de) | 1958-08-07 |
Family
ID=3892657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES52713A Pending DE1035634B (de) | 1956-04-30 | 1957-03-13 | Verfahren zur Herstellung von ª-Epichlorhydrin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1035634B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1158953B (de) * | 1961-03-18 | 1963-12-12 | Solvay | Verfahren zur Herstellung von ª‡-Epichlorhydrin |
DE1211138B (de) * | 1961-03-28 | 1966-02-24 | Pittsburgh Plate Glass Co | Verfahren zur Extraktion von aliphatischen Chlorhydrinen |
DE1211139B (de) * | 1961-03-28 | 1966-02-24 | Pittsburgh Plate Glass Co | Verfahren zur Extraktion von Halogenhydrinen |
DE1285993B (de) * | 1966-03-08 | 1969-01-02 | Leuna Werke Veb | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Epichlorhydrin |
-
1957
- 1957-03-13 DE DES52713A patent/DE1035634B/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1158953B (de) * | 1961-03-18 | 1963-12-12 | Solvay | Verfahren zur Herstellung von ª‡-Epichlorhydrin |
DE1211138B (de) * | 1961-03-28 | 1966-02-24 | Pittsburgh Plate Glass Co | Verfahren zur Extraktion von aliphatischen Chlorhydrinen |
DE1211139B (de) * | 1961-03-28 | 1966-02-24 | Pittsburgh Plate Glass Co | Verfahren zur Extraktion von Halogenhydrinen |
DE1285993B (de) * | 1966-03-08 | 1969-01-02 | Leuna Werke Veb | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Epichlorhydrin |
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