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Verfahren zum Spalten von schweren Kohlenwasserstoffen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Spalten von schweren Kohlenwasserstoffen, wie Rohöl, Rückstände u. dgl., behufs Gewinnung niedrig siedender Kohlenwasserstoffe, z. B. Motorbetriebsmitteln.
Bei den bisher hauptsächlich geübten Verfahren bleibt, wenn die Destillation ohne Überschreitung der Zersetzungstemperatur durchgeführt wird, ein beträchtlicher Teil der zur Abspaltung gelangenden, niedrig siedenden Fraktionen unverdampft und vermehrt die Menge der Rückstände. Wird anderseits die Temperatur hoch genug getrieben, um ein Maximum von Öl zu verdampfen, so tritt eine Spaltung ein. Das so gewonnene Destillat scheidet Kohlenstoff und kohlenstoffreiche Substanzen aus, sobald es der weiteren aufschliessenden Destillation unterworfen wird. Verursacht wird dies durch den verringerten Wasserstoffgehalt des so gewonnenen Destillates.
Wird Destillation und Krakprozess in ein-und demselben Apparat vorgenommen, so ergibt sich ein Gemisch, welches sowohl Zerfallsprodukte der hochsiedenden Fraktionen als auch niedrig siedende Fraktionen enthält, die im Ausgangsöl vorhanden waren. Die hiebei erhaltenen, höher siedenden Fraktionen enthalten daher bereits gespaltene Produkte, so dass sich bei weiterer Spaltung die vorerwähnten Nachteile infolge Polymerisation ergeben.
Die Erfindung bezweckt, die für den Krakprozess bestimmten Fraktionen des Ausgangsöles mit höchst möglichem Wasserstoffgehalt zu gewinnen und die erwähnten Nachteile zu vermeiden und besteht darin, dass das Ausgangsöl vorerst einer schonenden Destillation bei Unterdruck unterworfen wird, worauf das so gewonnene Gesamtdestillat in an sich bekannter Weise einer zersetzenden Druckdestillation ausgesetzt wird.
Der reduzierte Druck muss genügen, um die Siedetemperatur unter der Zersetzungstemperatur zu halten, so dass der Wasserstoffgehalt erhalten bleibt und die Bildung ungesättigter oder aromatischer Kohlenwasserstoffe, die die Neigung haben zu polymerisieren, vermieden wird. Wird das Gesamtdestillat dann einer zersetzenden Druckdestillation unterworfen, so ergibt sich ein grösstmöglicher Ertrag an den gewünschten, niedrigsiedenden Ölen bei geringster Produktion von unerwünschten kohlenstoffhaltigen Rückständen.
Zur Gegenüberstellung des bekannten und des vorliegenden Verfahrens wird nachstehend die Behandlung eines kalifornischen Rohöles mit einem spezifischen Gewicht von 20-22 Bé und etwa 25% Asphaltgehalt von 70 Penetration angeführt. Nach der Abdestillation der Gasoline und Kreosene unter gewöhnlichem Druck und bei einer unter der Zersetzung liegenden Temperatur verbleibt eine Mischung, welche bei gewöhnlichem Druck eine Siedetemperatur von ungefähr 260 C hat.
Wird das gesamte öl unter Atmosphärendruck destilliert, um ein Destillat für die nachfolgende Aufschliessung zur weiteren Gewinnung niedrig siedender Öle zu erhalten, so kann die Destillation nur bis zu einer Temperatur von ungefähr 345 C geführt werden, da über dieser Temperatur die Zersetzung in dem zurückbleibenden Öl eintritt.
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Das erhaltene Destillat enthält einen maximalen Betrag für die Zersetzung geeigneter Komponenten, so dass das Verfahren eine höchstmögliche Ausbeute von Produkten mit den erwünschten Eigenschaften bei einem Minimum unerwünschter Rückstände gibt.
Bei einer besonderen Ausführungsart des neuen Verfahrens wird der erste Destillationsprozess sowie die zersetzende Destillation vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt ; es kann aber auch stufenweise gearbeitet werden.
Nach dem Verfahren, welchem der Vorzug gegeben wird, findet der Destillationsprozess unter einem konstanten Unterdruck statt, der geringer ist wie der Atmosphärendruck, so dass die Verdampfungstemperatur des zu destillierenden Öles sich unterhalb seiner Zersetzungstemperatur befindet, wodurch der Maximalgehalt am Wasserstoff in dem Destillat gesichert wird, wobei das zu destillierende Öl vorzugsweise kontinuierlich zugeführt und die überdestillierenden Dämpfe, sowie allenfalls auch die Rückstands- öle kontinuierlich abgezogen werden.
In der zweiten Stufe des Verfahrens wird die Zersetzungsdestillation ebenfalls kontinuierlich in der Weise durchgeführt, dass das hochsiedende Destillat, das bei der ersten Destillation gewonnen wurde, in einen Zersetzungsapparat eingeführt und bei wesentlich konstantem Volumen unter einem Drucke gehalten wird, der grösser ist wie der Atmosphärendruck. Druck und Temperatur werden derart bemessen, dass eine Zersetzung des Destillates stattfindet, wobei die bei geringerer Temperatur siedende Fraktion kontinuierlich in Form von Dampf gewonnen und auch das Rückstandöl kontinuierlich abgezogen werden kann.