DE2543187A1 - Verfahren zur herstellung von quellfaehigen celluloseaethern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von quellfaehigen celluloseaethernInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG K 2418
Wiesbaden-Biebrich 26. S'eptember 1975
WLK-Dr.I.-ur
Verfahren zur Herstellung von quellfähigen Celluloseäthern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wasser aufnehmenden, aber darin weitgehend unlöslichen Celluloseethern,
bei dem man Cellulose iη al kaiischem Medium,
gegebenenfalls in Anwesenheit von organischen Lösemitteln,
mit einer Halogenfettsäure so weitgehend veräthert, daß an sich ein wasserlöslicher CeI1uloseäther entstehen würde, und
man vor, während oder nach dem Veräthern mit einem gegenüber Cellulose in alkalischem Reaktionsmedium polyfunktionellen
Vernetzungsmittel umsetzt.
Derartige CeI1uloseäther können verschiedenen Zwecken dienen,
beispielsweise als aufsaugende Massen oder Zusätze zu solchen
bei medizinischen und hygienischen Verbänden oder als Entwässerungsmittel,
z.B. bei wässrigen Emulsionen.
Verfahren zur Herstellung von vernetzten oder modifizierten
Celluloseethern sind aus den DT-OS 1 912 740, 2 357 079 und 2 358 150 bekannt. Als Ausgangsmaterialien werden bei diesen
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Verfahren geschichteter, gereinigter Holzzellstoff, Baumwolle;
Rayonfasern und Cellulose verwendet. Die entstehenden Produkte sind ganz oder wenigstens zum größeren Teil nicht
mehr, wasserlösl ich, haben aber die Fähigkeit,- verhältnismäßig
große Mengen Wasser aufzunehmen und dabei zu quellen. Als Vernetzungsmittel werden beispielsweise Epoxyverbindungen,
Halohydrine, Epichlorhydrin, mehrfach chlorierte höhere Alkohole,
Divinylsulfön, Säurechloride oder Verbindungen verwendet,
deren gegenüber Cellulose funktionell Gruppen
die Acrylamidogruppe CHp = CH - C - N -
die Chlorazomethingruppe -N=C- oder
die Allyloxyazomethingruppe -N=C - 0_ - CH2 - CH = CH2
Ein Nachteil der dabei entstehenden saugfähigen Materialien
ist es mitunter, daß sie nur.langsam Wasser aufnehmen oder das aufgenommene Wasser zu stark festhalten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, nach an sich bekannten Verfahren vernetzte CeI1uloseäther herzustellen,
die ein schnelles Aufsaugevermögen für Wasser zeigen, darüber hinaus aber das Wasser, auch gut weiterreichen,
ein Vorhaben, das 'UbI icherweise mit zugesetzten Hilfsmitteln erreicht werden muß.
Bei der Lösung der Aufgabe wird von dem in der DT-OS 2 357 079 beschriebenen Verfahren ausgegangen, es ist aber auch ein
Verfahren möglich, bei dem ein alkalisches Medium ohne Zugabe von Isopropanol, insbesondere ein wässrig-alkalisches Medium,
verwendet wird. Dazu werden als Cellulose Cellulosehydratfolienschnitzel,
die auch lackbeschichtet sein können, eingesetzt.
In den Fertigungsbetrieben für CeI1ulosehydratfolien (Zellglasfolien)
fallen Abfälle (Randstreifen, Pehlchargen u.a.) an, die bevorzugt aus Gründen der Wirtschaftlichkeit als Ausgangsmaterial
eingesetzt werden können. Neben unbehandelten Folien
werden dort auch solche hergestellt, die aus anwendungstechnischen Gesichtspunkten, wie z.B. einer zu erzielenden Wasserfestigkeit,
ein- oder beidseitig mit Lackschichten versehen sind. Das Produktions-Verhältnis der unlackierten zur lackierten
Cellulosehydratfolie beträgt, in Abhängigkeit von der Marktsituation,
beispielsweise 30 zu 70. Die Möglichkeit eines Recyclings ist somit teilweise gegeben.
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Um die Veretherung und Vernetzung in guter Ausbeute durchführen
zu können, werden die Folien geschnitzelt und gemahlen. Als vorteilhaft hat sich eine mittlere Teilchengröße
von etwa 1,5 bis 2 mm herausgestellt. Diese
letztere Maßnahme führt zu einer vergrößerten Oberfläche, und insbesondere bei den lackierten Folien dazu, daß die bei
der Reaktion angreifenden Agentien überhaupt mit dem Cellulosehydrat in Reaktion treten können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt so durchgeführt,
daß man die gemahlenen CeI1ulosehydratfolienschnitzel
mit etwa 15 -*50%iger wässriger NaOH-Lösung, gegebenenfalls
unter Zugabe eines organischen Lösemittels zweckmäßig bei Raumtemperatur vermischt, und anschließend Veretherung und
Vernetzung bei einer Temperatur von etwa 40° bis 9O0C, zweckmäßig
bei etwa 50° bis 6O0C, durchführt. Die Reaktionsdauer
für Verätherung und Vernetzung beträgt dabei , je nach den angewandten Bedingungen, zwischen etwa 0,5 und 3 Stunden.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte zeichnen sich dadurch
aus, daß bei ihnen die Aufquellung mit Wasser strukturell andersartig
geschieht als bei den bereits bekannten quellfähigen Celluloseäthern. Ihre in Wasser gelartig aufgequollenen Partikel
sind transparent, wobei die Transparenz bei Einsatz von unlackierten Cellulosehydratfolien größer ist als bei Einsatz
von lackiertem Material.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte haben ein schnelles
Aufsaugevermögen für Wasser und können das Wasser außerdem gut weiterreichen.
In den nachfolgenden Versuchen sind die %-Angaben immer
Gewichtsprozente. In der Tabelle sind die aus den Versuc.hsprodukten
bestimmbaren Größen zusammengefaßt; dabei bedeuten
WRV = Wasserrü'ckhal tevermögen in Gew.-%, gemessen gegen
2000-fache Erdbeschleunigung, bezogen auf den wasserunlöslichen
Anteil des Gesamtprodukts,
WUA = wasserunlöslicher Anteil des Gesamtprodukts,
= Sau9verm°gen für l%i ge NaCl-Lösung in Gew.-2,
bezogen auf das Gesamtprodukt.
Das WRV wird nach Eintauchen der Probe in Wasser bestimmt,
das SVm3CI nach Aufsaugen von l%iger NaCl-Lösung durch die
Probe bis zur Sättigung.
In einem 1 !-Kneter werden 86 g gemahlene, unlackierte CeIIulosehydratfolienschnitzel
(ca. 0,5 Mol) mit 240 g wässrigen Isopropanols (87%ig) verknetet, 80 g einer 502igen wässrigen NaOH-Lösung
(1,0 Mol) zugetropft und 30 Min. bei etwa 25° C alkalisiert Zu diesem Gemisch werden 4.7,3 g einer 80 %igen wässrigen Mono-
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chloressi gsäure-Lösung (0,4 Mol) unter gleichzeitigem Eintragen
von 2 g (0,01 Mol) fester Bisacrylamidoessigsäure zugetropft;
Veretherung und Vernetzung dauern unter Kneten bei 60 0C etwa eine Stunde. Anschließend wird mit 1 1 wässrigem
Methanol (80£ig) aufgenommen, mit. Eisessig gegen Phenolphthalein
neutralisiert, filtriert, der Rückstand dreimal
mit 80%igem Methanol gewaschen und bei 60 0C getrocknet.
Nach Beispiel Γ werden mit Nitrolack beschichtete, gemahlene
CeΠ ulosehydratfolienschnitzel umgesetzt,
Es werden 42 g polyvinylidenchlorid-lackierte, gemahlene
Cellulosehydratfolienschnitzel (ca. 0,25 Mol) mit 84 g einer
5 0 Sä i g e η wässrigen NaOH-Lösung (1,05 Mol) unter Zusatz von
120 g eines wässrigen Isopropanols (87%ig) während 30 Min.
bei etwa 25 0C maischal kaiisiert. Zu diesem Gemenge werden
59 g einer 80%igen wässrigen Monochloressigsäure-Lösung
(0,5 Mol) getropft und eine Stunde bei 60 0C verethert. Anschließend
werden 5 g Bisacrylamidoessigsaure (0,025 Mol) zugesetzt und das Gemenge 30 Min. bei 60 0C vernetzt. Die Reaktionsmischung
wird mit 1 1 wässrigem Methanol (80%ig) verdünnt, mit Eisessig gegen Phenolphthalein neutralisiert, filtriert,
der Rückstand mit 80%igem Methanol gewaschen und das bräunlich gefärbte Produkt bei 60 0C getrocknet.
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Die Ausführung entspricht der des Beispiels 3, es wird aber eine Mischung von 70 % nitro!ackierten und 30 % polyvinyl
idenchlorid-1 ackierten , gemahlenen CeI1ulosehydratfolienschnitzeiη
umgeset2t. Das verwendete Mischungsverhältnis kann in dieser Größenordnung z.B. in bestimmten Produktionsbetrieben
anfallen.
Es werden 42 g gemahlene, uniackierte CeI1ulosehydratfolienschnitzel
(ca. 0.25 Mol) mit 35,7 g einer 28%igen wässrigen NaOH-Lösung (0,25 Mol) in einem 1 1-Kneter 30 Min. bei
ca. 25 0C alkalisiert. Zu diesem Gemenge wird eine Mischung
aus 23,3 g Natriumsalz der Monochloressigsäure (0,2 Mol) und
1 g Bi sacrylanndoessi gsäure (0,005 Mol) zugesetzt und während 60 Min. bei 60 0C belassen. Anschließend wird mit 1 1 wässrigem
Methanol (80%ig) verdünnt, mit Eisessig gegen Phenophthalei η
neutralisiert, filtriert, der Rückstand dreimal mit 80%igem
Methanol gewaschen und bei 60 0C getrocknet.
Die Ausführung entspricht der des Beispiels 5, es wird aber eine Mischung von 70 % nitro- und 30 % polyvinylidenchloridlackierten,
gemahlenen CeI1ulosehydratfolienschnitzelη einge- ■
setzt.
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Es werden 172 g unlackierte, gemahlene CeI1ulosehydratfol
ienschni tzel (ca. 1 Mol) in einem horizontalen Pflug'schaufelmischer mit 220 g einer 18,2 %igen
wässrigen NaOH-Lösung (1 Mol) 30 Min. bei ca. 25 0C unter
intensivem Mischen alkalisiert. Zu diesem Gemenge werden 44 g
einer 105^ige wässrigen Bi sacryl ami doessi gsäure-Lösung
(ca. 0,02 Mol) getropft und es wird 60 Min. bei 50 0C unter
Mischen vernetzt. Anschließend werden 93,2 g Natriumsalz der Monochloressigsäure (0,8 Mol) unter Mischen zugesetzt und
das Gemenge wird eine Stunde bei 60 0C verethert. Das Reaktionsprodukt
wird in 1 1 wässrigem Methanol (80%ig) suspendiert, mit Eisessig gegen Phenolphthalei η neutralisiert, filtriert,
der Rückstand dreimal mit 8O5Sigem Methanol gewaschen und bei
60 0C getrocknet.
Die Ausführung entspricht der des Beispiels 5, es wird aber eine Mischung aus 30 % unlackierten und 70 % lackierten, gemahlenen
Cellulosehydratfolienschnitzeln eingesetzt. Der
lackierte Anteil besteht dabei zu 70 % aus nitro- und zu 30 % aus polyvinylidenchlorid-beschichtetem Material.
Es werden 42 g gemahlene, unlackierte Cellulosehydratfolienschnitzel
(ca. 0,25 Mol j mit 150 g einer 28%igen wässrigen
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NaOH-Lösung (1,05 Mol) in einem 1 !-Kneter 30 Min. bei ca.
25 0C alkalisiert. Zu diesem Gemenge werden 1,16 g Epichlorhydrin (0,0125 Mol) zugetropft und es wird 30 Min.,bei 60 0C vernetzt. Nach der Vernetzung werden 59 g-einer 80%igen wässrigen Monochloressigsäure-Lösung (0,5 Mol) tropfenweise zugegeben und das Gemenge wird 60 Min. bei 60 C veräthert. Anschließend wird mit 1 1 wässrigem Methanol (80#ig) verdünnt, mit Eisessig gegen Phenolphthalei η neutralisiert, filtriert, der Rückstand dreimal mit 80%igem Methanol gewaschen und bei $.0 0C getrocknet.
25 0C alkalisiert. Zu diesem Gemenge werden 1,16 g Epichlorhydrin (0,0125 Mol) zugetropft und es wird 30 Min.,bei 60 0C vernetzt. Nach der Vernetzung werden 59 g-einer 80%igen wässrigen Monochloressigsäure-Lösung (0,5 Mol) tropfenweise zugegeben und das Gemenge wird 60 Min. bei 60 C veräthert. Anschließend wird mit 1 1 wässrigem Methanol (80#ig) verdünnt, mit Eisessig gegen Phenolphthalei η neutralisiert, filtriert, der Rückstand dreimal mit 80%igem Methanol gewaschen und bei $.0 0C getrocknet.
Beispiel | 1 | über | WRV | WUA | 2 | SVNaCl |
Nr. | 2 | über | % | % | 1 | % |
3 | 10 000 | 34 | 1 | 300 | ||
4 | 10 000 | 6 9 | 1 | 700 | ||
5 | über | 4 000 | 75 | 1 | 770 | |
6 | 6 800 | 57 | 800 | |||
7 | 10 000 | 46 | 620 | |||
8 | über | 1 200 | 60 | 2 | 830 l | |
9 | 2 900 | . 83 | 1 | 980 | ||
10 000 | 40 | 040 | ||||
9 600 | 61 | 570 | ||||
- Patentansprüche -
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Claims (2)
1."' Verfahren zum Herstellen von Wasser aufnehmenden,
aber darin weitgehend unlöslichen CeI1uloseäthern , bei dem man Cellulose in alkalischem Medium, gegebenenfalls in Anwesenheit von organischen Lösemitteln, mit einer Halogenfettsäure so weitgehend veräthert, daß an sich ein wasserlöslicher CeI1uloseäther entstehen würde, und man vor, während oder nach dem Veräthern mit einem gegenüber Cellulose in alkalischem Reaktionsmedium pplyfunktionel1 en Vernetzungsmittel umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß als Cellulose CeI1ulosehydratfolienschnitzel eingesetzt werden.
aber darin weitgehend unlöslichen CeI1uloseäthern , bei dem man Cellulose in alkalischem Medium, gegebenenfalls in Anwesenheit von organischen Lösemitteln, mit einer Halogenfettsäure so weitgehend veräthert, daß an sich ein wasserlöslicher CeI1uloseäther entstehen würde, und man vor, während oder nach dem Veräthern mit einem gegenüber Cellulose in alkalischem Reaktionsmedium pplyfunktionel1 en Vernetzungsmittel umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß als Cellulose CeI1ulosehydratfolienschnitzel eingesetzt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die CeI1ulosehydratfolienschnitzel mit Nitro- oder Polyvinyl
idenchlorid-Lack beschichtet sind'.
- 10 -
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