DE2520337A1 - Verfahren zum herstellen von wasser aufnehmenden, aber darin unloeslichen celluloseaethern - Google Patents
Verfahren zum herstellen von wasser aufnehmenden, aber darin unloeslichen celluloseaethernInfo
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- C08B15/005—Crosslinking of cellulose derivatives
Description
252Ü337
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG K 2267a
Wiesbaden-Biebrich Z. Mai 1975
WLK-Dr.P.-is
Verfahren zum Herstellen von Wasser aufnehmenden, aber
darin unlöslichen Celluloseäthern (Zusatzanmeldung zu Patentanmeldung P 23 57 079.8)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Wasser aufnehmenden, aber darin wenigstens zum größten Teil
unlöslichen Celluloseäthern.
Es ist bekannt, bei der Veretherung von Cellulose mit Monochloressigsäure
erhältliche an sich wasserlösliche Carboxymethylcellulose
zu vernetzen, um einen CeI1uloseäther zu
erhalten, der wenigstens zum Teil nicht mehr wasserlöslich ist, aber die Fähigkeit hat, verhältnismäßig große Mengen
Wasser aufzunehmen und dabei zu quellen. Die Vernetzung kann vor oder nach oder gleichzeitig mit der Veretherung erfolgen.
Als Vernetzungsmittel werden gegenüber Cellulose polyfunktionelle
Reaktionsmittel verwendet, beispielsweise Epoxy·
verbindungen, mehrfach chlorierte höhere Alkohole oder Divinylsulfon.
Epichlorhydrin wird bevorzugt angewendet, weil
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2 b 2 Ü 3 3 •ά.
damit die Vernetzung gleichzeitig mit der Veretherung durchführbar ist. Die Vernetzungen finden entweder in Gegenwart
von Wasser.in halbtrockenem Zustand oder in Gegenwart von
verhältnismäßig großen Mengen eines inerten organischen Verdünnungsmittels statt, beispielsweise in Gegenwart von IsO-propariol , dessen Menge dem 40fachen der Menge der Cellulose
entspricht. Die Vernetzungsreaktion beansprucht bei Raumtemperatur viele Stunden, beispielsweise 18; bei erhöhter Temperatur geht sie rascher vor sich, benötigt aber selbst bei
Temperaturen liber 7O0C immer noch einige Stunden, beispielsweise 3,5 Stunden.
In der am 15. November 1973 beim Deutschen Patentamt eingereichten Patentanmeldung P 23 57 079.8-42 mit dem Titel
"Verfahren zum Herstellen von Wasser aufnehmenden, aber darin unlöslichen Celluloseäthern" ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, durch welches man die eben erwähnten vernetzten
CeI1uloseäther in verhältnismäßig kurzer Vernetzungsreaktion
erhalten kann. Nach dem vorgeschlagenen Verfahren werden Wasser aufnehmende, aber darin weitgehend, d.h. zu mehr als
50 Gew.-%, unlösliche Celluloseäther hergestellt, indem man
Cellulose in Gegenwart von Alkali und Isopropanol als Reaktions
medium alkalisiert und mit einem Verätherungsmittel derart
umsetzt, daß bei bloßem Veräthern eine wasserlösliche Carboxymethyl eel 1ulose , Carboxymethylhydroxyäthyleel 1ulose,
Hydroxyäthylcellulose oder Methylhydroxyäthylcellulöse ent-
.609847/0471
stehen würde, und man vor, gleichzeitig mit oder nach
dem Vträthern mit einem gegenüber Cellulose in alkalischem
dessen gegenüber Cellulose funktionelie Gruppen mindestens
zweimal
die Acrylamidogruppe CH2=CH-C-N-
die Chlorazomethingruppe -N=C- oder
Cl
die Allyloxyazomethingruppe -N=C-O-CH2-CH-CH2
sind oder das Acrylamidomethylenchloracetamid, Dichloressigsäure oder Phosphoroxychlorid ist.
Wie nun gefunden wurde, kommt man zu den angegebenen Celluloseethern auch dann in verhältnismäßig rasch verlaufender
Vernetzungsreaktion zum Ziel, wenn man in einem anderen Reaktionsmedium als Isopropylalkohol alkalisiert und vernetzt
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird von bekannten Verätherungsverfahren Gebrauch gemacht, bei denen man
Alkalicellulose so verethert, daß ein wenigstens größtenteils in Wasser löslicher CeI1uloseäther Verwendung findet.
Als Alkalicellulose kommt aus praktischen Grllnden fast
immer mit Natronlauge hergestellte Alkalicellulose in Be-
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2 b 2 Q 3 3
tracht, doch lassen sich die Verätherungen auch mit Alkalicellulosen durchführen, die mit Kalilauge oder Lithiumlauge
hergestellt wurden. Als Verätherungsmittel zur Herstellung
wasserlöslicher Celluloseether kommen vor allem monochloressigsaures Natrium, Methyl chiorid, Äthylenoxid und Propylenoxid allein oder in Mischung von zwei oder mehr von ihnen in
Betracht, außerdem auch Äthylchlorid insbesondere in Mischung mit Äthylen- oder Propylenoxid.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird jedoch außer
der Verätherungs- auch eine Vernetzungsreaktion durchgeführt. Die Vernetzungsreaktion wird so durchgeführt, daß
mehr als 50 Gew.-% des Celluloseäthers in Wasser nur
noch quellbar, aber nicht mehr löslich sind. Ein solches zusätzliches Durchführen einer Vernetzungsreaktion ist
an sich ebenfalls bekannt. Neu ist bei dem Verfahren der Anmeldung, daß bei ihm die oben genannten Vernetzungsmittel
verwendet werden. Es sind dies beispielsweise
2,4,6-Trichlorpyrimidi η
2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin
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2b20337
Cyanurchlorid
Triallylcyanurat
Dichloressigsäure
Phosphoroxychiorid
Triallylcyanurat
Dichloressigsäure
Phosphoroxychiorid
Von ihnen werden vorzugsweise, je nach der Art des Vernetzungsmittel
s, 0,001 bis 0,20 Gew.-Teile je Gew.-Teil Cellulose benötigt. Eine Ausnahme macht das Vernetzungsmittel
Dichloressigsäure. Von ihm müssen mehr als 0,10 Gew.-Teile je Gew.-Teil Cellulose angewendet werden. Auch muS, falls
Monochloressigsäure (MES) allein oder in Gemeinschaft mit
Äthylenoxid als Verä'therungsmittel Verwendung findet, die Menge an Dichloressigsäure im Verhältnis zur angewandten
Menge an Monochloressigsäure ziemlich groß sein.
Wenn man einen vernetzten Celluloseäther von möglichst
hohem WasserrUckhaltevermögen (WRV) zu erhalten wünscht,
wendet man vorteilhafter Weise als Reaktionsmedium ein
gegen die Teilnehmer an der Verätherungsreaktion reaktionsloses oder sehr reaktionsträges Reaktionsmedium an, wie beispielsweise
Methanol, Äthanol, Aceton oder tert.-Butylalkohol
Verwendet man Wasser als Reaktionsmedium, dann erhält man
vernetzte Celluloseäther, deren WasserrUckhaltevermögen
im Vergleich zu den unter sonst gleichen Verfahrensbedingungen, aber in der im Hauptpatent beschriebenen Gegenwart
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von Isopropylalkohol hergestellten wesentlich geringer ist, zum
Beispiel etwa nur die Hälfte beträgt. In vielen Fällen
der praktischen Anwendung ihres Wasserrückhaltevermögens stört dies nicht, es kann in manchen Fällen sogar erwünscht
sein. In rein wässrigem Reaktionsmedium hergestellte und
vernetzte Celluloseäther zeichnen sich im übrigen dadurch aus,
daß sie Wasser besonders schnell aufzunehmen in der Lage sind. Man geht bei dieser Herste!!ungsweise bevorzugt von einer
Trocken-Alkaiicellulose aus, d.h. von einer Alkalicellulose,
zu deren Herstellung gepulverte Cellulose durch Besprühen mit konzentrierter, d.h. mindestens 20%iger Alkalilauge, mit
der erforderlichen Alkalimenge gleichmäßig vermischt wird,
wobei die erhaltene Alkalicellulose ein fast trockenes Pulver
ist. Doch kann auch Tauch-Alkaiicellulose, d.h. durch Eintauchen
von Zellstoffplatten oder -bändern in wäßrige Alkalilauge und nachfolgendes Abpressen und Zerfasern hergestellte
Alkalilauge verwendet werden. Solche Alkalicellulosen
sind ein nicht zusammenbackendes krümeliges Gemisch. Bei Anwendung eines rein wässrigen Reaktionsmediums vernetzt
man zweckmäßigerweise nicht erst nach der Verätherung. Vorzugsweise führt man die Vernetzungsreaktion mit der
Verätherung gleichzeitig durch. In rein wässrigem Reaktionsmedium reagieren die Alkylenoxide, insbesondere das
Äthylenoxid, sehr schnell. Es kann daher durch Wärmestau leicht zu verfärbten Produkten kommen. Für manche praktische
Anwendungszwecke ist dies kein Nachteil. Man kann die örtli-
•609847/0471
chen überhitzungen unterbinden, wenn man für gleichmäßigen
Wärmeaustausch sorgt. Bei Mischverätherunge.n kann gegebenenfalls das andere Verätherungsmittel die Rolle des Wärmeverteilers spielen.
Das Verfahren führt, wie auch die bisher bekannten analogen Verfahren, zu Vernetzungsprodukten, die einen gewissen wasserlöslichen Anteil enthalten. Für viele Verwendungszwecke stört
dies nicht, so daß sich ein Entfernen der wasserlöslichen Anteile meist erübrigt. In den nachstehenden Beispielen ist die
Menge der in reinem Wasser bei 200C löslichen Anteile der in
den Beispielen enthaltenen vernetzten Cell uloseäther angegeben
Die nach dem Verfahren erhaltenen vernetzten CeI1uloseäther
können den verschiedensten technischen Zwecken dienen, beispielsweise als aufsaugende Massen bei medizinischen und
hygienischen Verbänden oder als Entwässerungsmittel, z.B.
bei wässrigen Emulsionen.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es bei mäßig hohen Temperaturen sehr schnell, etwa in einer Stunde, zu
ausreichenden Vernetzungen führt. Es werden dabei Produkte mit je nach den Verätherungs- und Vernetzungsbedingungen
unterschiedlich hohem Wasseraufnahmevermögen erhalten. Man
kann daher vielen unterschiedlichen Anforderungen genügen. Die Wasseraufnahmefähigkeit kann dabei überragend hoch sein,
- 7 -09847/0471
2B20337. -J*
beispielsweise das 60fache des Gewichtes des vernetzten CeI-1 uloseäthers betragen. Das aufgenommene Wasser ist so fest
an das Vernetzungsprodukt gebunden, daß es selbst bei Anwendung einer Zentrifugalkraft vom 2000fachen der Erdbeschleunigung daraus nicht entfernt wird. In den folgenden Beispielen
ist das Rückhaltevermögen gegenüber reinem Wasser bei 20 C angegeben, das nach Anwenden einer solchen Zentrifugalkraft
ermittelt wurde.
Das Verfahren gemäß der Erfindung weist ferner den Vorteil auf,
daß man Produkte erhält, deren Wasserrückhaltevermögen im
Vergleich zu der angewandten Menge Vernetzungsmittel hoch ist. Man kann so leicht Produkte erhalten, deren Wasserrückhaltevermögen das 5- bis 60-fache ihres Eigengewichtes beträat.
In den nachstehenden Beispielen beziehen sich alle Prozentangaben auf Gewichtsprozente. Das Alkalisieren, Veräthern
und Vernetzen erfolgt bei den angegebenen Temperaturen unter intensivem Durchmischen der Reaktionsteilnehmer. Mit WRV ist
das Wasserrückhaltevermögen bezeichnet. Es ist in Gew.-%,
bezogen auf das Trockengewicht des wasserunlöslichen Anteils,
angegeben.
In einem Reaktionsmischer besprüht man 100 g Cellulose unter
Durchmischen mit 91,5 g 28%iger Natronlauge und setzt danach das Durchmischen 45 Minuten lang bei 2O0C fort. Danach gibt
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man ein innig vermengtes Gemisch aus 65 g feingemahlenem
Natriummonochloracetat und 0,57 g Methyl en-b is (acryl amid)
essigsäure hinzu und verethert und vernetzt gleichzeitig
durch Fortsetzen des Durchmischens während einer Stunde
bei 8Q0C. Das erhaltene Produkt wird mit 85%igem Methylalkohol salzfrei gewaschen, danach in Aceton aufgenommen,
abgesaugt und getrocknet. Es hat danach ein WRV von 2070 und enthält 23,3 % v.asserl ösl i ehe Bestandteile.
Man verfährt wie im obigen Beispiel 1 angegeben, jedoch mit den Änderungen, daß man zum gleichzeitigen Veräthern
und Vernetzen ein Gemisch aus 55 g Natriummonochloracetat und 41,5 g einer 30%igen wässrigen Lösung von Dimethylolmethylen-bis(acrylamid)
verwendet und das einstündige Durchmischen bei 7O0C durchführt.
Das wie im obigen Beispiel 1 gereinigte und getrocknete Produkt hat ein WRV von 907 und enthält 18,3 % wasserlösliche
Bestandteile.
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Claims (2)
- PatentansprüeheVerfahren zum Herstellen von Wasser aufnehmenden, aber darin weitgehend unlöslichen CeI1uloseäthern, bei dem man Cellulose in Gegenwart von Alkali und einem Reaktionsmedium alkalisiert und mit einem Verätherungsmittel derart umsetzt, daß bei bloßem Veräthern eine wasserlösliche Carboxymethylcellulose, Carboxymethylhydroxyäthylcel1ulose, Hydroxyäthylcellulose oder Methylhydroxyäthyleel Iulöse entstehen würde, und man vor, gleichzeitig mit oder nach dem Veräthern mit einem gegenüber Cellulose in alkalischem Reaktionsmedium polyfunktionellen Vernetzungsmittel umsetzt, dessen gegenüber Cellulose funktionelle Gruppen mindestens zweimal die Acrylamidogruppe CH?=CH-C-N-Il Jdie Chlorazomethingruppe -N=C- oderCl die Allyloxyazomethingruppe -N=C-O-CH2-CH=CH2sind oder das Acrylamidomethylenchloracetamid, Dichloressigsäure oder Phosphoroxychlorid ist, nach Patent 2 357 079, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem anderen Reaktionsmedium als Isopropylalkohol alkalisiert und vernetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in rein wässrigem Reaktionsmedium alkalisiert und// vernetzt. t /t p609847/0471- 10 -
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