DD144063A5 - Verfahren zur herstellung von quellfaehiger,vernetzter carboxyalkylcellulose in faserform - Google Patents
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Description
— "J —.
Anwendungsgebiet der Erfindung:.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von quellfähiger, vernetzter Carboxyalkyleel 1ulöse in Faserform aus natürlich vorkommender Cellulose und die Verwendung von danach erzeugten Produkten, insbesondere bei der Herstellung von Vliesen
Charakteristik der bekannten technischen Lösuagen: Quellfähige Kohlenhydratderivate, beispielsweise quellfähige vernetzte Celluloseether, insbesondere Carboxyal kyl eel 1 ul ösen , haben in jüngster Zeit in steigendem Maße auf all den Gebieten Bedeutung erlangt, in denen physiologische Flüssigkeiten, wie Harn, Blut, Schweiß oder Speichel aufgesaugt werden müssen, also auf den Gebieten der Babypflege, der Monatshygiene und für den Arzt- und Krankenhausbedarf. Sie werden in die dabei zur Anwendung gelangenden Saugmassen, in beispielsweise Tampons, Monatsbinden, Vliese-, Windeln oder Bettunterlagen, die als Basismaterial häufig Zellstoff aufweisen, entweder als Zusatz eingearbeitet oder bind deren alleiniger Bestandtei'
Ein weiteres Anwendungsgebiet für diese quellfähigen Substanzen ist die Verbesserung der Wasserdampfaufnahmefähigkeit von gebundenen Vliesen, die für verschiedene technische Anwendungsgebiete von Interesse sind. Dazu zählen ihre substituierenden Anwendungen vor allem für Leder oder bestimmte Textilien auf deren Einsatzgebieten,
4 '2.-
z. B. für Schuhe (Schuhobermaterial, Futter, Sohlen), Täschnerwaren, Polsterbezüge, Oberbekleidung ("Leder"-und Allwetterkleidung) oder für Textilien bzw. Haushaltshilfsmittel (Tischdecken, Fenster-"Leder", Wischtücher), aber auch ihre kombinierten oder ergänzenden Anwendungen mit den auf diesen Gebieten außer den Vliesen verwendbaren Materialien wie Leder oder Textilien.
Auch der Einsatz dieser quellfähigen Substanzen bei der Herstellung von wasserdampfaufnahmefähigen und -durchlässigen Flächengebilden aus verschiedensten natürlichen oder synthetischen Polymeren wie Polyvinylchlorid, Polyurethan, Kautschuk, Polyalkylenen, Cellulosehydrat u. a. gehört zu ihren möglichen Anwendungsgebieten. Diese Flächengebilde sind beispielsweise als selbsttragende Folie oder als Beschichtung auf einer Unterlage, insbesondere als Lederersatz (Syntheseleder) für Schuhobermaterial, Polsterbezüge, Täschnerwaren und Oberbekleidung ("Leder-" und Allwetterkleidung) oder als Abdeckung, z. B. als ZeItmaterial oder Plane, geeignet.
Verschiedene Verfahren.zur Herstellung von quellfähigen Kohlenhydratderivaten, beispielsweise vonquellfähigen, vernetzten Celluloseethern sind bekannt, dazu zählen insbesondere:
In der DE-OS 19 12 740 (= US-PS 3 589 364) werden Carboxymethyleel 1 υ!osefasern beschrieben, die zur Verwendung in Fasermaterialien für die Absorption und Retention wäßriger Lösungen geeignet und im wesentlichen wasser-
unlöslich sind. Diese sind naßvernetzte Fasern aus ursprünglich wasserlöslichen Salzen der Carboxymethylcellulose (CMC) mit einem Substitutionsgrad (DS) von etwa 0,4 bis 1,6 und weisen die ursprüngliche Cellulosefaserstruktur auf. Sie werden entweder einstufig unter gleichzeitiger Carboxymethy1ierung und Naßvernetzung der Cellulose oder zweistufig unter vorheriger Naßvernetzung und daran anschließender Carboxymethylierung der Cellulose hergestellt. Die Ausgangssubstanz der Reaktion ist natürliche oder regenerierte Cellulose, das Vernetzungsmittel wird unter alkalischen oder sauren Bedingungen zur Einwirkung gebracht. Unter den verschiedensten Vernetzungsmitteln wird Epichlorhydrin bevorzugt. Die Cellulose-Fasern werden in einem inerten organischen Verdünnungsmittel, wie Isopropanol, in Gegenwart geringer Wassermengen aufgeschlämmt und mit etwa 3 bis 10 Gew.-% des Vernetzungsmittels unter alkalischen Bedingungen zur Reaktion gebracht. Die verwendeten Mengen an inertem organischem Verdünnungsmittel betragen etwa das 40fache der CeI1ulosemenge. .
Aus der DE-OS 23 64 628 ist.,ein hydrophi 1 iertes Gebilde aus einem faser- und folienbildenden, wasserunlöslichen Polymeren bekannt, das Teilchen aus modifizierten Celluloseethevn aufweist, deren bloßer Veretherungsgrad zu wasserlöslichen Celluloseethern führen würde und die derart modifiziert sind, daß sie mindestens zum größten Teil wasserunlöslich geworden-, aber zur Wasseraufnahme befähigt geblieben sind. Unter den hydrophi1ierten
--Ό Gebilden sind insbesondere Folien zu verstehen, aber auch
Fäden, sofern sie in einem .übl ichen Fä'l 1 ungsverfahren erzeugt werden, z. B. aus regenerierter Cellulose. Das pulvrige oder körnige Material aus den modifizierten Celluloseethern wird beispielsweise der Polymerenmasse vor der Formgebung zugesetzt und darin gleichmäßig verteilt.
Ein Verfahren zur Verbesserung der Wasseraufnahme und Saugfähigkeit von Fasermaterialien, die aus synthetischen Fasern oder Fäden bestehen oder solche enthalten, wird in der DE-OS 24 41 781 beschrieben. Bei diesem Verfahren werden modifizierte, hoch saugfähige Celluloseether mit Hilfe von Appreturmitteln, Hochveredlungsmitteln, Harzen oder Bindemitteln auf den Fasermaterialien fixiert. Die modifizierten Celluloseether werden zusammen mit den ihrer Fixierung auf dem Fasermaterial dienenden Mitteln aus wäßrigen Zubereitungen wie Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen auf das Fasermaterial aufgebracht. Bevorzugt wird ein mit N-Methylöl-acryl amid modifizierter Celluloseether in einer Menge von etwa 0,1 bis 5 %, bezogen auf das Gewicht des verbesserten Fasermaterials, verwendet.
Beim Verfahren zur Herstellung hochabsorbierender CeIIulose-Fäden gemäß der DE-OS 24 47 282 (= US-PS 3 997 647) werden modifizierte CeI1ulosefasern in einer Flüssigkeit aufgequollen, um in aufgequollenem Zustand extrudiert werden zu können, wobei sie sich ausrichten und eine Verbindung der Fasern zu einem Faden erfolgt. Die Fäden werden abschließend getrocknet, damit der aufgequollene Zwischenzustand der Fasern wieder aufgehoben wird und sich
"50 innerhalb der Fäden kapillarartige Längskanäle
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ergeben können. Unter Modifizierung der Cellulose ist entweder eine chemische Substitution, eine chemische Substitution und eine Vernetzung, oder eine Pfropfpolymerisat ion zu verstehen
5
In der DE-OS 25 19 927 (= US-PS 4 068 068) wird ein Verfahren zur Herste!1ung von Wasser aufnehmenden, aber darin weitgehend unlöslichen Celluloseethern beschrieben, bei dem man Cellulose in Gegenwart von Alkali mit einem Veretherungsmittel derart umsetzt, daß bei alleiniger Veretherung ein wasserlöslicher' Celluloseether entstehen würde; vor, gleichzeitig mit oder nach der Veretherung wird mit Bisacryl amido-essigsäure vernetzt. Dabei wird die Al kaiisierung der Cellulose in einem ersten Schritt durchgeführt, und in einem zweiten, gegebenenfalls dritten Schritt, werden zur Alkalicellulose die übrigen Reaktionskomponenten nacheinander oder zusammen in Gegenwart von 0,8 bis 7,5 Gew.-Teilen Isopropanol , bezogen auf das CeI1ulosegewicht, zugesetzt und bei 50 bis 80° C während etwa 1 Std. zur Reaktion gebracht. Die letztgenannte Reaktion kann auch ohne Zugabe von Isopropanol direkt mit der wasserfeuchten Alkalicellulose durchgeführt werden, sofern ein lockeres, nicht zusammenbackendes Pulver-.ο der
Krümelgemisch vorliegt
25
Eine solche Verfahrensweise der Reaktionsdurchführung ohne organisches Verdünnungsmittel ist auch aus der L)E-OS 25 20 337 (= US-PS 4 066 828) bekannt, wobei als Verne tzungsnii ttel Acryl ami domethy 1 en-chl oracetami d , Dichιoressigsäure, Phosphoroxychlorid oder solche
Verbindungen eingesetzt ν/erden, die als gegenüber Cellulose im Alkalischen reaktionsfähige Gruppen mindestens zweimal die Acrylamido-, die ChI orazoniethi n- oder die Al IyIoxyazomethingruppe aufweisen. 5
Eine weitere Verfahrensweise der Reaktionsdurchführung ohne organisches Verdünnungsmittel beschreibtauch die DE-OS 25 43 187. Dabei werden Schnitzel aus lackierten oder unlackierten CeI1ulosehydrat-Folien in einer ersten Stufe alkalisiert und anschließend mit einer Halogenfettsäure wie Monochloressigsäure verethert und mit einem polyfunktionellen Vernetzungsmittel umgesetzt.
In der nicht-vorveröffent!ichten DE-OS 27 10 874 wird ein Verfahren beschrieben, in- dem Reyon-Stapel fasern in einem Reaktor mit einer Umpumpvorrichtung für Lösemittel mit etwa 50 %iger wäßriger NaOH-Lösung in Gegenwart von etwa 13 Gew.-Tei1 en, pro 1 Gew.-Teil Fasern, an 87 %igem Isopropanol alkalisiert werden. Anschließend werden die al kaiisierten Reyon-Stapelfasern bei etwa 70° C während etwa einer Std. mit Na-monochloracetat verethert und gleichzeitigmit Bisacrylamido-essigsäure vernetzt. Nach erfolgter Reaktion wird das Gemisch neutralisiert, filtriert und der feste Rückstand aus vernetzten, veretherten Reyon-Stapelfasern mit wäßrigem Alkohol salzfrei gewaschen; das erhaltene Fasermaterial weist ein gutes Saugvermögen und Rückhaitevermögen für Wasser auf und ist zu etwa 7 0 % wasserunlöslich.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren weisen aber verschiedene Nachteile auf:
Bei allen Herste!!ungs-Verfahren wird vor der Veretherungs- und/oder Vernetzungsreaktion die Alkalisierung separat und- damit zeitraubend durchgeführt.
Die Anwendung von mehr oder weniger großen Mengen an organischen Verdünnungsmitteln erfordert speziellen apparativen Aufwand, um diese einerseits entweder zurückzugewinnen oder anderweitig umweltfreundlich aufzuarbeiten und andererseits die hohen Anforderungen an die Betriebssicherheit von mit ihnen betriebenen Verfahren zu gewährleisten.
Bei der Durchführung der Verfahren ohne Zusatz von organischen Verdünnungsmitteln wird, durch da-s Vorliegen des Pulver- oder Krümel gemisches bedingt,-oftmals nur ein sehr ungleichmäßiger Reaktionsverlauf erreicht, .da die Reakticnskomponenten nur ' unter erschwerten Bedingungen an alle reaktionsfähigen Stellen des eel 1ulosisehen Materials gelangen können. .
- Die Applizierung von saugfähigen, modifizierten Celluloseethern oder ähnlichen Stoffen auf die Oberfläche von Fasern oder in die Rohstoffmasse der noch zu erzeugenden.Fasern erschwert häufig die Weiterverarbeitung der zusammengeführten Komponenten,
3°, und es besteht außerdem die Schwierigkeit, daß die
ms
Saugfähigkeit der zugeführten modifizierten Celluloseether durch die Applizierhi1fsmittel oder während der Fasererzeugung aus dem Komponentengemisch reduziert wird
5
Die Herstellung von Fasern und/oder Fäden direkt aus modifizierten Cellulosederivaten kann in der Regel nur mit nicht allzu quellfähigen Cellulosederivaten durchgeführt werden, da sonst die Faser- und/oder Fädenherstellung, durch die quellenden Flüssigkeiten verursacht, erschwert wird.
Ziel der Erfindung: .
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von vernetzter Carboxyalkyl cellulose vorzuschlagen, das ohne .großen apparativen Aufwand Fasern oder diese enthaltende textile Flächengebilde mit guter . Quellfähigkeit liefert.
Darlegung des Υ/θ sens der Erfindung: . Die Erfindung geht aus von dem Verfahren zur Herstellung von quellfähiger, vernetzter Carboxyalkyleel 1ulöse in Faserform durch Umsetzung von Cellulose, einem carboxyal kyl ie r enden Veretherungsmittel und einem Vernetzungsmittel in wäßrigem, alkalischem Medium. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die 5 Alkalisierung, Veretherung und Vernetzung gleichzeitig in einem Reaktionsschritt mit Fasern aus natürlich vorkommender Cellulose oder mit diese enthaltenden textlien Flächengebilden auf Faserbasis durchführt, wobei man die Fasern oder die diese enthaltenden textlien Flächengebilde zunächst mit einem Überschuß an wäßrigem, alkalischem
Umsetzungsgemisch in Kontakt bringt, das Umsetzungsgemisch bis zu höchstens der Menge wieder von den damit kontaktierten Fasern oder textlien Flächengebilden entfernt, die zur Umsetzung erforderlich ist, und die den Rest an wäßrigem, alkalischem Umsetzungsgemisch aufweisenden Fasern oder textlien Flächengebilde mit Wärmeenergie behandelt.
Unter quellfähigen Carboxyalkylcel1ulösen sind solche zu verstehen, die in wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere mit mehr als 50 Gew.-% Wassergehalt, oder durch anderweitig mit ihnen in Kontakt tretende Wassermoleküle (z. B. Wasserdampf) verursacht, quellen; sie sind zu mindestens etwa 30 Gew.-%, insbesondere zu 'mindestens etwa 50 Gew.-% wasserunlöslich. Die erfindungsgemäß hergestellten Carboxyalkylcellulösen liegen als Fasern in einer Länge von etwa 0,1 mm bis 200 mm, insbesondere von etwa 1 mm bis 150 mm vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere so durchgeführt, daß man die Fasern oder die diese enthaltenden textlien Flächengebilde aus natürlich vorkommender Cellulose mit dem wäßrigen, alkalischen Umsetzungsgemisch, das neben der wäßrigen Lösung eines Alkali sierungsmittels bereits das carboxyalkylierende Veretherungsmittelund das Vernetzungsmittel enthält, besprüht oder sie in dieses Umsetzungsgemisch eintaucht. Dieser Verfahrensschritt wird u. a. deshalb durchgeführt, um eine gute Vermischung der Fasern mit dem Unisetzungsgemisch zu erreichen, da sich ein . solches gleichmäßiges In-.Kontak't-Bringen zwischen den
-iO-
Fasern und den übrigen Reaktionskomponenten durch einen gleichmäßigen Reaktionsablauf auszahlt, d. h. es ist eine möglichst homogene Substitution an den CeI1ulosemolekülen möglich
5
Für die eigentliche chemische Umsetzung wird nun die überschüssige Menge des Umsetzungsgemischs wieder von den damit kontaktierten Fasern oder textlien Flächengebilden entfernt, insbesondere kann dies durch Abquetschen oder Abschleudern geschehen. Unter überschüssiger Menge ist dabei maximal die Menge zu verstehen, die nicht zur chemischen Umsetzung der Cellulose mit dem wäßrigen Gemisch aus Alkalis ierungs-, Veretherungs- und Vernetzungsmittel erforderlich ist; sie beträgt zweckmäßig ein Vielfaches, beispielsweise ein 5 bis 50faches der Menge, die zur Reaktion tatsächlich erforderlich ist. Die chemische Umsetzung zwischen den Reaktionspartnern erfolgt durch Behandlung des Gemenges aus Fasern oder tex'tilen Flächengebilden und dem verbliebenen Teil an Umsetzungsgemisch mit Wärmeenergie. Diese wird zweckmäßig in Form von heißer Luft, beispielsweise in einer Trockeneinrichtung (z. B. Trockenschrank) mit Luftumwälzung oder einer andersartigen Einrichtung mit das zu behandelnde Gut durchströmender Heißluft, oder durch Mikrowellen verursacht, angewandt. Bei der Verwendung von Mikrowellen wird im Gegensatz zu den anderen aufgeführten Verfahrensvarianten, die 'Wärme nicht von außen zugeführt, sondern sie entsteht direkt auf den Fasern, d. h. dem Ort der eigentlichen chemischen Reaktion.
Die anzuwendenden Reaktionszeiten sind u. a. abhängig vom Wärmetransport durch die Fasern, d. h. je besser der Wärmeübergang ist, desto kürzer ist auch die erforderliche Reaktionszeit. Die erforderlichen Reaktionszeiten betragen etwa 15 see bis etwa 60 min, abhängig von der Art der Zuführung der Wärmeenergie. Bei der Anwendung von Heißluft beträgt die Reaktionsdauer beispielsweise etwa 4 min bis etwa 60 min bei einer Temperatur der Heißluft von etwa C bis etwa 160° C, bei der Anwendung von Mikrowel1 en etwa 15 see bis etwa 60 see.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt als Al kaiisierungsmittel für die natürlich vorkommende Cellulose aus wirtschaftlichen Gründen fast immer wäßrige NaOH-Lösung in Betracht, doch lassen sich als Al kaiisierungsmittel auch andere wäßrige Alkalien, z. B. KOH- oder LiOH-Lösungen verwenden. Die Konzentration der wäßrigen Lösungen kann in weiten Grenzen variieren, sie beträgt zweckmäßig etwa 10 bis 60 Gew.-%:
Als carboxyalkylierende Veretherungsmittel werden bevorzugt Monochloressigsäure oder ihre Salze, aber auch Monochlorpropionsäure oder Acrylamid verwendet, wobei die Carboxyalkylierung dann eine Carboxyethy1ierung oder bevorzugt eine Carboxymethylierung ist und zu Carboxymethylcellulose (CMC ) oder Carboxyethyleel Iulöse (CEC) führt. Würde das erfindungsgemäße Verfahren ohne die zwingend erforderliche Vernetzung durchgeführt, so würden die entstehenden Celluloseether solche Substitutionsgrade (DS) aufweisen, daß sie zumindest teilweise wasserlöslich wären.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird jedoch außer der Veretherungsreaktion auch noch eine Vernetzung durchgeführt, die zu Produkten führt, die Wasser in größerem Maße aufnehmen und auch mehr oder weniger gut zurückhalten können, ohne dabei selbst vollständig in Lösung zu gehen. Bevorzugt, sind dazu die folgenden Vernetzungsmittel geeignet, von denen insbesondere 0,0005 bis 0,2 Gew.-Teile, bezogen auf einen Gew.-Teil der natürlich vorkommenden Cellulose, benötigt werden. Diese sind Verbindungen, die mindestens eine der folgenden gegenüber Hydroxylgruppen reaktionsfähigen funktionel1 en Gruppen tragen:
Lj R.
die Acrylamidogruppe, \<~ — ""^ - "'
wobei R1 = H oder CHQ ist H"" \ ~_
[O ι
eine X- H a 1 ο g e η e ρ ο xy g r u ρ ρ e, 1^ xc C ~~ c ~
wobei Hai = Cl oder Br ist μ ' ^ o -^
. ._
die ChIorazomethingruppe " \ ν
die Al lyloxy-azomethi ngruppe — »o - c — ο — c ^2. — c H = c H ^
oder das Vernetzungsmittel ist Phosphoroxychlorid oder Acryl ami dome, thy 1 en-ch 1 or a.c eta-mi d . Vom ebenfalls möglichen Vernetzungsmittel Dichloressigsäure müssen jedoch mindestens 0,01 Gew.-Teile je Gew.-Teil der natürlich vorkommenden Cellulose verwendet werden.
Beispiele für die genannten funktionell en Gruppen tragende Verbindungen sind:
Methyl en -bisacrylamid
Bi sacrylaniido-essigsäure '
N ,N1 -Dimethylol-methylen-bisacrylamid 1 ,1-Bisacrylamido-ethan Methylen-bismethacrylamid Epichlorhydrin 2,4,6-Trichlor-pyrimidin
2,4,5,6-Tetrachlor-pyrimidin
Cyanurchlorid
Triallylcyanurat.
Als cellulosischer Ausgangsstoff bei dem erfindungsgemaßen Verfahren werden Fasern aus natürlich vorkommender Cellulose eingesetzt, diese sind beispielsweise aus den Faserzellen höherer Pflanzen hergestellt, wie Baumwoll-, Bast-, Blatt-, Holz- und Grasfasern (z. B. Getreidestroh, Bambus, Zuckerrohrabfälle), dazu zählen dann u. a.
Rohbaumwolle, Baumwol1-Linters , Zellstoff, Ramie, Flachs oder Hanf. Die Fasern aus natürlich vorkommender Cellulose können jedoch auch in Form eines fertigen textlien Flächengebildes, beispielsweise in Form eines Gewebes oder Vlieses vorliegen, in. denen diese Fasern nicht nur allein sondern auch im Gemisch mit anderen Fasern, z. B. Fasern aus CeI1ulosehydrat oder Synthesefasern wie Polyesterfasern vorhanden sind.
ΤΛΜ T-If-
Die Mo]verhältnisse der beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Komponenten bewegen sich zweckmäßig etwa im Bereich von (bezogen auf ein Mo] Cellulose): 0,7 bis 2,1 Mo] Alkalihydroxid, 10 bis 30 Mol H2O, 0,7 bis 2 MoT Veretherungsmittel und 0,005 bis 0,1 Mol Vernetzungsmittel,
Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu Produkten, die in technologisch einfachen Vorrichtungen erzeugt werden können, da z. B. keine explosionsgeschützten Vorriehtungsteile verwendet werden müssen. Außerdem wird durch die . nach diesem Verfahren mögliche Zusammenlegung von Al kaiisierung, Veretherung und Vernetzung in einer Reaktionsstufe einer Verkürzung der Reaktionszeit ermöglicht. Durch das In-Kontakt-Bringen der Fasern oder der textlien Flächengebi1 de mit größeren Mengen des Umsetzungsgemisches ist ein gutes ReaktionsvernaTten gewährleistet, wobei die eigentliche chemische Reaktion dann nur noch mit der erforderlichen Menge an Ums'etzungsgemisch durchgeführt wird, wodurch u. a. eine Energieeinsparung und der Einsatz nicht zu voluminöser Anlagen ermöglicht werden kann.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fasern oder diese enthaltenden textlien Flächengebilde werden insbesondere bei der Herstellung von Vliesen verwendet. Es sind jedoch auch die anderen der eingangs aufgeführten Anwendungsgebiete möglich. Für weitere Einzelheiten der Einarbeitung von quellfähigen Fasern in Vliese oder Flächengebi]de auf das Basis von Polymermassen wird auf die folgenden Schriften verwiesen:
DE-OS 27 56 671 (Einarbeitung in Polyurethan), DE-OS 11 56 484 (Einarbeitung in Polyvinylchlorid), DE-OS 27 10 874 (Einarbeitung in Faservliese), DE-OS 27 36 205 (Einarbeitung in Kautschuk) und DE-OS 27 36 147 (Einarbeitung in Klebstoffe).
Unter den in der Beschreibung und den Beispielen zur Charakterisierung der erfindungsgemäß hergestellten Carboxy al ky !cellulose verwendeten Parametern ist folgendes zu verstehen:
WUA wasserunlöslicher Anteil im .quellfähigen, vernetzten Polymeren,
DS Substitutionsgrad, mittlere Anzahl der substituierten Hydroxylgruppen an den Anhydro-o-glucose-Einheiten, von 0,0 bis 3,0.
SV,, n Saugvermögen der Verfahrensprodukte für H9O in Gew.-%, bezogen auf ihr Gesamtgewicht; das SVH n
2 wird bestimmt nach Aufsaugen von H2O durch die Probe bis zur Sättigung.
Ausführungsbeispiele: ^ .
Bei spi el 1 .
15 g Mischgewebe aus 50 % Polyesterfasern und 50 % Baumwolle werden während 5 min in eine Lösung aus 92,6 g NaOH, 270 g Na-nion och To race tat, 11,5 g Bisacrylamidoessigsäure und 776 g HpO bei Raumtemperatur eingetaucht und danach auf ein Reaktionsgewicht (Gewebe + Unisetzungsgemisch) von 32,7 g abgepreßt. Zur Durchführung der eigentlichen
chemischen Reaktion (Al kaiisierung , Veretherung und Vernetzung) wird das Gemenge während 15 min bei etwa 120° C im Trockenschrank gelagert. Nach dem Neutralisieren mit Eisessig wird das Reaktionsprodukt filtriert und der feste Rückstand mit 70 Gew.-%igem wäßrigem Isopropanol gewaschen; das getrocknete Gewebe weist nach dieser Behandlung ein SVu ο von 598 gegenüber 183 vor der Behandlung auf.
20 g Leinengewebe werden nach Beispiel 1 behandelt, jedoch auf ein Reaktionsgewicht von 48S5 g abgepreßt. Das.getrocknete Gewebe weist nach dieser Behandlung ein SV^ Q von 530 gegenüber 205 vor der Behandlung auf.
10 g eines Papiervlieses eines Flächengewichts von 25 g/m2 werden nach Beispiel .1 behandelt, jedoch auf ein Reaktionsgewicht von 25 g abgepreßt. Das getrocknete Vlies weist nach dieser Behandlung ein SVh Q von 470 gegenüber 240 vor der Behandlung auf.
Claims (9)
- - IT--Erfijadun.gsanspru.ch:1. Verfahren zur Herstellung von quellfähiger, vernetzter Carboxyalkylcellulöse in Faserform durch Umsetzung von Cellulose, einem carboxyalkylierenden Veretherungsmittel und einem Vernetzungsmittel in wäßrigem, alkalischem Medium, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkalisierung, Veretherung und Vernetzung gleichzeitig in einem Reaktionsschritt mit Fasern aus natürl ich vorkommender Cellulose oder mit diese enthaltenden textlien Flächengebilden auf Faserbasis durchführt, wobei, man die Fasern oder die diese enthaltenden textlien Flächengebi1 de zunächst mit einem Überschuß an wäßrigem, alkalischem Umsetzungsgemisch in Kontakt bringt, das Umsetzungsgemisch bis zu höchstens der Menge wieder von den damit kontaktierten Fasern oder textlien Flächengebilden entfernt, die zur Umsetzung erforderlich ist, und die den Rest an wäßrigem, alkalischem Umsetzungsgemisch aufweisenden Fasern oder textlien Flächengebilde mit Wärmeenergie behandelt.
- 2. Verfahren nach Punkt \ t dadurch gekennzeichnet, daß man als Veretherung eine Carboxymethylierung mit Monochloressigsäure oder ihren Salzen durchführt,
- 3. Verfahren nach Punkt ] oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vernetzung eine Reaktion mit Phosphoroxychlor id, Acryl amido-methylen-chloracetamid oder mit einer Verbindung durchführt, die mindestens eine der folgenden gegenüber Hydroxylgruppen reaktionsfähigen funktionel1 en Gruppen trägt:
- 4. Verfahren nach Punkt 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Vernetzung mit 0,0005 bis 0,2 Gew.-Teilen des Vernetzungsmittels, bezogen auf einen Gew.-Te.il Cellulose durchführt.
- 5. Verfahren nach Punkt .1 oder 2, dadurch gekenn-zeichnet, daß man die Vernetzung mit mindestens 0,01 Ge1W. Teilen, bezogen auf einen Gew.-Teil Cellulose, Dichloressigsäure' durchführt.
- 6. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasern oder textlien Flächengebilde durch Besprühen oder Eintauchen mit dem wäßrigen, alkalischen Umsetzungsgeini sch in Kontakt bringt.
- 7. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 6, dadurch 30. gekennzeichnet, daß man die überschüssige Menge an Um-Setzungsgemisch durch Abquetschen oder Abschleudern von den Fasern oder textlien Flächengebilden entfernt.
- 8. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmeenergie bei der abschließenden Umsetzung der Fasern oder textlien Flächengebilde mit dem Umsetzungsgemisch in Form von heißer Luft oder durch Behandlung mit Mikrowellen anwendet.
- 9. Verwendung von nach den Verfahren gemäß einem derPunkte 1 bis 8 hergestellten Fasern oder von diese enthaltenden textlien Flächengebilden bei der Herstellung von Vliesen.
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1978
- 1978-05-31 DE DE19782823710 patent/DE2823710A1/de not_active Withdrawn
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1979
- 1979-05-29 DD DD21323479A patent/DD144063A5/de unknown
- 1979-05-29 JP JP6570379A patent/JPS54163981A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2823710A1 (de) | 1979-12-06 |
JPS54163981A (en) | 1979-12-27 |
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