DE2535901C3 - Lösungsmittelextraktion von Kupfer - Google Patents
Lösungsmittelextraktion von KupferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lösungsmittelextraktion von Kupfer und insbesondere eine selektive Lösungsmittelextraktion
von Kupfer aus wässerigen ammoniakaiischen Lösungen.
Die Erfindung betrifft Verbesserungen und Abwandlungen des Verfahrens (Patent 23 08 221), das die
Wiedergewinnung von Kupfer aus pyrometallurgisch hergestelltem Blei durch Auslaugen mit wässerigen r,o
ammoniakaiischen Lösungen betrifft, die Carbonationen enthalten. Das Patent 23 08 221 betrifft insbesondere
ein Verfahren zum Auslaugen von Kupfer aus Kupferschlickcr, der aus pyrometallurgischem
Blei erhallen wurde, bei dem man senr leine Teil- <
>s eben des Kupfersehlickers in Form einer metallischen
Bleimatrix mit einem Gehalt an Kupfer- und Kupferverbindungseinschlüssen mit einer wässerigen
Lösung von Ammoniumcarbonat und Ammoniumhydroxid zum Lösen des Kupfers aus dem Schlicker
in Berührung bringt, wobei die Lösung zum Auslaugen vorzugsweise ferner Sulfationen enthält and
das Molverhältnis von Carbonat zu Sulfat in der Lösung zum Auslaugen vorzugsweise 1 : 3 bis 3 : 1 beträgt.
Die resultierenden Lösungen enthalten merkliche Konzentrationen an Zink und Blei zusätzlich zum
Kupfer. Das Kupfer kann danach in eine Lösung eines für Kupfer selektiven organischen Extraktionsmittels,
insbesondere ein Extraktionsmittel vom Hydroxyoxim-Typ in einem Kohlenwasserstoff, wie Kerosin, übergeführt
werden und danach aus dieser Extraktionsmittellösung mit einer verdünnten wässerigen Säure,
wie Schwefelsäure, unter Bildung einer Kupfersalzlösung abgezogen werden. Die Lösung des Extraktionsmittels
in Kerosin wird nachstehend als »organisches Lösungsmittel« bezeichnet.
Jedoch können während der Anreicherung des organischen Lösungsmittels wesentliche Mengen an
Zink-, Blei- und Ammoniumionen vom organischen Lösungsmittel aufgenommen werden, wobei die jeweiligen
Mengen vom Sulfat/Carbonat-Verhältnis und vom Verhältnis der tatsächlichen zur theoretischen
Anreicherung mit Kupfer im organischen Lösungsmittel abhängen. Beim folgenden Abstreifvorgang
werden Zink und Ammoniak gleichfalls von der wässerigen Säure aufgenommen, wodurch eine Kupfersalzlösung
anfallt, die mit Zink, Ammoniak und Blei verunreinigt ist. Wenn Schwefelsäure zum Abstreifen
verwendet wird, neigt das Blei dazu, als Sulfat an der Grenzfläche der organischen und wässerigen Phase
auszufallen, wodurch die folgende Abtrennung dieser beiden Phasen erschwert wird.
Eine erste Wäsche des mit Kupfer angereicherten organischen Lösungsmittels mit sehr verdünnter
Schwefelsäure, entfernt im wesentlichen Zink und Ammoniak in die Waschlösung und fallt Bleisulfat aus,
wobei Kupfer als einziges wesentliches Kation zurückbleibt, dus in die wässerige Phase abzuziehen ist, und
wobei die wässerige Kupferlösung im wesentlichen zur Herstellung von Kathodenkupfer oder Kupfersalz
verwendet wird.
Alternativ kann eine Wäsche mit einer verdünnten wässerigen Säure, deren Bleisalze im wesentlichen
wasserlöslich sind, wie z. B. Salzsäure oder Salpetersäure, im wesentlichen die gesamten kationischen Verunreinigungen
als gelöste Salze entfernen, wodurch das Problem einer Bleisulfatauslallung vermieden wird.
Eine Verwendung dieser Säuren bedeutet jedoch, daß wesentliche Mengen an Säureanionen in die Lösung
im organischen Lösungsmittel aufgenommen werden, so daß eine Wasserwäsche zum nachfolgenden Entfernen
der Säureanionen erforderlich ist, damit die nachteiligen Einwirkungen dieser Anionen auf die
nachfolgende elektrolytische Wiedergewinnung von Kupfer aus der Abstreiflösung vermieden werden.
Es ist daher erwünscht, soweit wie möglich die Anreicherung von verunreinigenden Kationen im organischen
Lösungsmittel zu verhindern. Ein Weg dazu besteht darin, das organische Lösungsmittel mit so
viel Kupfer wie möglich anzureichern, wobei noch eine klare Phasentrennung möglich ist. In der Praxis können
etwa 0,3 g/l Kupfer für jeweils 1 % Volumen/Volumen des organischen Extraktionsmittcls in Kerosin angereichert
werden, wobei Extraklionsmittel vom
Ilydroxyoxim-Typ verwendet werden, wenn aus einer ammoniakaiischen Lösung angereichert wird. Datkirch
wird das Anreichern von Ammoniumkationen und anderen Kationen reduziert, jedoch nicht eliminiert;
eine Wäsche mit verdünnter Säure ist immer noch erforderlich, um diese Kationen zu entfernen. Wenn
jedoch das organische Lösungsmittel angereichert wird, treten zwei Phänomene auf, die nicht ganz verständlich
sind. Zuerst wird eine Zwischenphase bzw. dritte Phase zwischen der organischen Phase und der wässerigen
Phase beobachtet. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Niederschlag, der feste Kupferoxime enthält,
oder aber um eine unvollständige Phasenauftrennung. Zweitens tritt eine übermäßige Kupferüberführung in
die wässerige Phase während der Wäsche mit der verdünnten wässerigen Säure ein. Dieses Phänomen
geht oiTensichtlich in gewisser Hinsicht auf den Unterschied zwischen der Kupferanreicherung aus einer
ammoniakalischen Lösung mit etwa 0,3 g/l für jeweils 1 % VoIumert/Volumen des Extraktionsmittels in Kerosin
und der Kupferanreicherung aus einer Säurelösung mit etwa 0,27 g/l für jeweils 1 % Volumen/
Volumen bei einem pH-Wert von etwa 4 zurück. Auf diese Weise wird in einer Säurelösung das Anreicherungsvermögen
des Lösungsmittels herabgesetzt, etwas Kupfer in der Waschstufe extrahiert und die
Kupferanreicherung überschritten, bei der «ine klare Phasentrennung unter sauren Bedingungen erzielt
wird. Es ist nicht bekannt, ob diese fehlende Abtrennung auf eine KupferkomplexausfaHung oder auf
ein Inhibieren der Phasenauftrennung oder auf beides zurückgeht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Bildung dieser dritten Phase und auch die Überführung
übermäßiger Mengen an Kupfer in die wässerige Waschsäurelösung aus der stark angereicherten Kuofcextraktionsmittellösung
zu verhindern, um ene .dare Abtrennung der Phasen beim Anreichern des Extraktionsmittels
zu erzielen.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren nach
Patent 23 08 221 zum Extrahieren von Kupfer aus einer wässerigen ammoniakaüschen Auslauglösung
vorgesehen, die vom Auslaugen von Kupferschiickcr herrührt und verunreinigende Kationen enthält,
bei dem man die Auslauglösung mit einem für Kupfer selektiven organischen Lösungsmittel in Berührung
bringt, das Kupfer in die organische Phase aulnimmt und danach das Kupfer aus der organischen
Phase in eine wässerige Phase überführt; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration
des Kupfers in der organischen Phase unter einen Wert herabsetzt, bei dem eine schlechte Phasenauftrennung
unter sauren Bedingungen eintritt, und die organische Phase mit einer verdünnten Säure vor
dem Überführen wäscht.
Die Kupferkonzentration wird vorzugsweise durch Verdünnen des mit Kupfer angereicherten organischen
Lösungsmittels mit etwas frischem organischen Lösungsmittel oder mit organischem Lösungsmittel herabgesetzt,
dem zuvor das Kupfer entzogen wurde. So kann das Ausbleiben der Auftrennung der Phasen,
das vorstehend erwähnt wurde, vermieden werden, wenn die Kupferkonzentration in dem mit Kupfer
angereicherten organischen Lösungsmittel mit im wesentlichen kupferfreiem organischem Lösungsmittel
herabgesetzt wird, bevor das mit Kupfer angereicherte organische Lösungsmittel /um ersten Mal mit der
wässerigen verdünnten Säurelösung in der Waschstufe in Berührung kommt.
Diel lenibset/ung der Kupferkon/eiitration u ird vorzugsweise
dadurch erzielt, daß man das mit Kupfer angereicherte organische Lösungsmittel mit etwas organischem
Lösungsmittel mischt, dem zuvor das Kupfer entzogen wurde. Zweckmäßigerweise kann eine
s bestimmte Menge an organischem Losungsmittel, dem das Kupfer entzogen wurde, vom Ende der Abstreifstufe
zum mit Kupfer angereicherten organischen Lösungsmittel unmittelbar bevor das mit Kupfer angereicnerte
Lösungsmittel mit der verdünnten Säure gewaschen wird im Kreislauf geführt werden.
Vorzugsweise wird die Kupferkonzentration im organischen Lösungsmittel um 5 bis 20%, insbesondere
mindestens 10%, während der Verdünnungsstufe herabgesetzt.
ι.s Es ist unerwünscht, die Kupferkonzentration zu sehr
herabzusetzen, da das Volumen des organischen Lösungsmittels und dementsprechend die Größe der Vorrichtung
ohne entsprechenden Gewinn anwachsen. Es können etwa 0,5 bis 2 Volumenteile im Kreislauf
ίο geführtes organisches Lösungsmittel, dem das Kupfer
entzogen wurde, zweckmäßigerweise je 10 Volumenteile des mit Kupfer angereicherten organischen Lösungsmittels
verwendet werden; diese Menge reicht aus, um die erforderliche Kupferverdunnung zu er-
2s zielen. Wenn man typischerweise Extraktionsmittel
vom Hydioxyoxim-Typ als für Kupfer selektive organische Exlraktionsmittel verwendet, kann die
Kupferkonzentration von etwa 0,3 g/l je I % Volumen/ Volumen Extraktionsmittel im Kerosin auf 0,25 bis
v> 0,27 g/l je 1 % Volumen/Volumen Extraktionsmittel
im Kerosin herabgesetzt werden; diese Mengen reichen
aus, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Beispiels
näher erläutert.
Während eines 5tägigen Versuchsanlage-Versuchs unter Verwendung einer ammoniakaüschen Auslaugflüssigkeit,
die vom Auslaugen von Kupferschlicker stammte und ein Extraktionsmittel vom Hydroxyoxim-Typ
in Kerosin als für Kupfer selektives organisches Lösungsmittel verwendete, wurde ein Versuch zum
vollen Anreichern von Kupfer im organischen Lösungsmittel zum Herabsetzen des Gehalts an verunreinigenden
Kationen im Lösungsmittel und ferner zum Eliminieren von Nebenwirkungen infolge der
hohen Kupferkonzentration im Lösungsmittel vorge-
so nommen, indem man eine Fraktion (10 oder 20 Volumen-%)
der Gesamtmenge des organischen Lösungsmittels, das für die Extraktion verwendet wurde, unmittelbar
zum Verdünnen des mit Kupfer angereicherten Lösungsmittels heranzog, und zwar unter Um-
ss gehen der Extraktionsstufe. Unter vollem Anreichern wird eine Anreicherung des Lösungsmittels mit der
maximal möglichen Kupfermenge verstanden, d. h.
eine Sättigung des Lösungsmittels mit Kupfer.
Tabelle 1 zeigt, wie sich der Kupiergehalt der wässe-
fto rigen Waschlösung ändert, wenn sich der Zustand der Lösungsmittelextraktionsstufe vom ungesättigten
zum gesättigten Zustand bei IO%iger Verdünnung und zum gesättigten Zustand ohne Verdünnung ändert.
Tabelle 2 zeigt eine entsprechende Gruppe von Er-
(>s gebnissen bei 2()7<,iger Verdünnung. L-s wird die Konzentration
des Kupfers in SAC (abgezogene bzw. ah gestreifte Ammoniumcarbonallösung) als MaB tür den
(irad der Sättigungsanreichcrung verwendet.
Tabelle 1 | Lösungs | g/l Cu im | g/l Cu in | u/i Cu in der | mg/i /n im | keine Sättigung |
Versuch | mittel ("/„) zur | Lösungsmittel | S. A.C. | Wäsche | Lösungsmittel | Sättigung |
Verdünnung | Sättigung | |||||
0 | 5,16 | 0,02 | 0,07 | 100 | Sättigung | |
I | 10 | 6,96 | 0,13 | 0,27 | 6 | Sättigung |
2 | 10 | 6,80 | 0,57 | 4,93 | 6 | |
3 | 10 | - | 1,64 | 7,98 | ||
4 | 0 | 8,07 | 1,31 | 14,20 | - | |
5 | ||||||
Tabelle 2 | Lösungs | g/l Cu im | g/l Cu in | g/l Cu in der | mg/1 Zn im | keine Sättigung |
Versuch | mittel l"i,l zur | Lösungsmitte' | S. A.C. | Wüsche | Lösungsmittel | Sättigung |
Verdünnung | Sättigung | |||||
0 | 7,63 | 0,13 | 0.05 | 37 | Sättiguni; | |
1 | 20 | 8,10 | 3.09 | 0,68 | 16 | |
2 | 20 | 8,75 | 7,61 | 0.79 | 12 | |
3 | 20 | 9,30 | 5,93 | 0,99 | 42 | |
4 | ||||||
Tabelle 1 zciu. wie die Konzentrationen an Zink
im für Kupier selektiven organischen Li sungsmiilei
abnimmt, wenn man Kupfer im Lösungsmittel zusammen mit einer 10%igen Verdünnung des mit Kupfer
angereicherten organischen Lösungsmittels maximal anreichert.
Tabelle 2 zeigt, daß die Kupferüberführung in die Waschlösung wirksam durch eine 20%ige Verdünnung
des mit Kupfer angereicherten organischen Lösungsmittels im Vergleich mit der Kupferüberlührung in
die Waschlösung im i'all einer 10%igen Lösung abnimmt.
Die 20%ige Verdünnung eliminierte in der Praxis auch die Bildung von Teer in der Waschslufc.
Durch die vorstehenden Ergebnisse wird folgendes veranschaulicht:
1. I:inc hohe Kupferanreicherung im für Kupfer selektiven
organischen Lösungsmittel führt /u einer geringen Zinkanreicherung im Lösungsmittel;
eine starke Kupferanreicherung im für Kupfer
selektiven organischen Lösungsmittel kann zu einer übermäßigen Überführung von Kupfer in
saure Lösungen infolge des Unterschieds zwischen der maximalen spezifischen Anreicherung
von etwa 0,27 g/l Cu für 1% Volumen/Volumen lixtraktionsmittel unter sauren Bedingungen und
etwa 0,30 g/l Cu für ummoniakalischc Bedingungen führen;
eine hohe Kupierkonzentration in SAC bedeutet eine volle Anreicherung, und das Zusammenfallen
einer hohen Kupferkonzentration in SAC und in der Waschlösung zeigt unzweifelhaft eine volle
Anreicherung an;
bei diesen Tests war eine 10%igc Verdünnung nicht ausreichend, um die Kupferkonzentration
in der Waschlösung aul einen gewünschten Wert herabzusetzen; jedoch reichte eine 2()%ige Verdünnung
tür diesen Zweck aus.
Claims (6)
- Patentansprüche:I. Verfahren nach Patent 23 08 221 zum Extrahieren von Kupfer aus einer wässerigen ammoniakalischen Auslauglösung, die vom Auslaugen von Kupferschli'-ker herrührt und verunreinigende Kationen enthält, bei dem man die Auslauglösung mit einem für Kupfer selektiven organischen Lösungsmittel in Berührung bringt, das Kupfer in die organische Phase aufnimmt und danach das Kupfer aus der organischen Phase in eine wässerige Phase überführt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration des Kupfers in der organischen Phase unter einen Wert herabsetzt, bei dem eine schlechte Phasenauftrennung unter sauren Bedingungen eintritt, und die organische Phase mit einer verdünnten Säure vor dem Überführen wäscht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ;o zeichnet, daß man die Kupferkonzentration herabsetzt, indem man frisches für Kupfer selektives organisches Lösungsmittel mit dem mit Kupfer angereicherten organischen Lösungsmittel mischt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 2s zeichnet, daß man die Kupferkonzentration herabsetzt, indem man organisches Lösungsmittel, aus dem zuvor das Kupfer entfernt wurde, mit dem mit Kupfer angereicherten organischen Lösungsmittel mischt. \o
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine bestimmte Menge Lösungsmittel, aus dem das Kupfer entfernt wurde, von: Ende der Abstreifstufe im Kreislauf zum mit Kupier angereicherten organischen Lösungsmittel führt, ;·5 bevor man das mit Kupfer angereicherte Lösungsmittel mit verdünnter Säure wäscht.
- 5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration des Kupfers im organischen Lö- .p sungsmittel urn 5 bis 20% herabsetzt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration des Kupfers im organischen Lösungsmittel um mindestens 10% herabsetzt.
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