DE2546425C3 - Verfahren zur Gewinnung von technischem Molybdäntrioxid aus Molybdänitkonzentraten - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von technischem Molybdäntrioxid aus MolybdänitkonzentratenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von technischem Molybdäntrioxid aus Molybdänidkonzentraten,
bei dem man das Molybdänitkonzentrat zur Bildung von technischem Molybdäntrioxid
in einer Auslaugflüssigkeit mit einer Salpetersäurckonzentration zwischen 25 und 50 g/l und einer Anfangs-Schwefelsäurekonzentration
von 0 bis 750 g/l in einem Autoklaven unter einem Sauerstoffdruck von bis 20 kg/cm2 und bei einer Temperatur von mehr
als 115° C auslaugt, die Reaktionsmischung dann einer
Molybdänoxidprodukt-Auslaugflüssigkeit-Trennung unterwirft und das abgetrennte Molybdänoxid'
produkt wäscht.
Technisches Molybdäntrioxid wird in der Regel in technischem Maßstab hergestellt durch Rösten von
Molybdändisulfidkonzentraten an der Luft bei Temperaturen von 550 bis 600° C. Diese Molybdändisulfidkonzentrate
enthalten im allgemeinen geringe Mengen an Siliziumoxid und Eisen, Kupfer und Bleisulfiden, die oxydiert werden und in dem Molybdäntrioxidprodukt als Verunreinigungen auftreten, sowie
Spuren von Rheniumsulfid, die ebenfalls oxydiert werden und in dem Röstverfahren sich teilweise verflüchtigen.
Das verflüchtigte Rhenium kann nach bekannten Gaswaschmethoden (Scrubber-Methodcn)
aus den Abgasen abgetrennt werden. Wegen der immer strenger werdenden Umweltverschmutzungskontrollen sind jedoch diese Röstmethoden, bei denen
große Mengen an die Umwelt verschmutzenden Gasen entstehen, nicht mehr zufriedenstellend.
Es ist bereits bekannt, daß Molybdäntrioxid aus der Molybdänsäure gewonnen werden kann, die beim
Auslaugen von Molybdän enthaltenden Mineralien mit Salpetersäure in einem verschlossenen Gefäß unter
erhöhten Sauerstoffpartialdrücken und bei erhöhten Temperaturen erhalten wird, wobei weniger als
die theoretische Konzentration der Salpetersäure angewendet wird. Dies wird beispielsweise von G. Bjor-Iing
und G. A. KoIta in »Intern. Mineral Prozess. Congr., Techn. Papers, 7th New York City«, 1964,
127-38 und in »J. Chem. U. A. R.«, 12, Nr. 3, 423-435 (1969), beschrieben.
3eim Auslaugen von Molybdänmineralien mit Salpetersäure wird das Molybdändisulfid entsprechend
der folgenden Gleichung zu Molybdänsäure und Schwefelsäure oxydiert:
MoS2 + 6HNO2 -» H2MoO4 + 2H2DO4 + 6NO
Da jedoch Molybdänsäure in dem sauren Medium nur in einem begrenzten Maße löslich ist, tritt während
des Verlaufs des Oxydationsverfahrens die Ausfällung eines großen Teils der Molybdänsäure auf, und dieser
Niederschlag kann zusammen mit der kieselhaltigen (kieselartigen) Gangart aus der Lösung abfiltriert und
entweder direkt als technische Molybdänsäure oder nach einer einfachen Kalzinierungsbehandlung als
technisches Molybdäntrioxid verwendet werden. Wenn die Umsetzung unter einem ausreichenden
Druck und bei Temperaturen von mehr als 115° C durchgeführt wird, wird die Molybdänsäure in situ zu
Molybdäntrioxid dehydratisiert, so daß direkt technisches Molybdäntrioxid erhalten werden kann. Der
Hauptnachteil dieser Verfahren, aufgrund dessen diese bisher unwirtschaftlich waren, ist in der kanadischen
Patentschrift 905641 beschrieben. Es liegt darin, daß es schwierig ist, die gelöste Molybdänsäure
von der Auslaugfliissigkeit abzutrennen, die neben Schwefelsäure noch Rhenium, Kupfer, Eisen und andere
Verunreinigungen sowie unverbrauchte Salpetersäure enthält. Der Molybdängehait dieser Lösung
kann bis zu 20 bis 25 Gcw.-% des Molybdängehaltes des Ausgangsmaterials betragen.
Es ist bekannt, daß solche Lösungen durch Lösungsmittelextraktions-
und Ionenaustauschverfahren behandelt werden können, um die Molybdän- und Rheniumgehalte aus der sauren Auslaugflüssigkeit
abzutrennen. Aus der US-PS 3739057 bzw. der entsprechenden DE-OS 2232570 ist es bekannt, daß solche
Lösungen durch Lösungsmittelextraktions- und Ionenaustauschverfahren behandelt werden können,
um die Molybdän- und Rheniumgehalte aus der sauren Auslaugfliissigkeit abzutrennen. Dieses bekannte
Verfahren besteht darin, daß aus der durch Auslaugung mit Salpetersäure erhaltenen Lösung die Molybdän-
und Rhcniumgchalte mit einem Extraktionsmittel vom Amin- oder quaternären Ammoniumtyp
abgetrennt werden. Anschließend werden die Molybdän- und Rheniumgehalte durch Strippen mit Ammoniumhydroxid
von dem Lösungsmittel befreit, das Rhenium wird in der Stripp=Lrming mit einem Extraktionsmittcl
vom quaternären Ammonium-Typ von dem Molybdän abgetrennt, und schließlich werden
das Molybdän und das Rhenium nach bekannten Verfahren gewonnen. Ein solches Verfahren ist verhiiltnisnmäßig
schwierig durchzuführen und kostspielig, da es die Behandlung der gesamten flüssigen
Komponente der Reaktonsmischung durch Lösungsmittelextraktion
umfaßt, die ein komplizierter und teurer Arbeitsgang ist. Außerdem hat Salpetersäure
eine nachteilige Wirkung auf die Molybdänextraktion, und daher muß der Salpetersäuregehalt in der Flüssigkeit
bei der Überführung derselben in die Lösungsmittelextraktionsstufe
sehr niedrig gehalten werden. Zudem kann das direkt gewonnene Molybdänoxidprodukt
aus der Auslaugung nur mit einer Ausbeute von 75 bis 85% erhalten werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Umwandlung von Molybdänitkonzentraten in
technisches Molybdäntrioxid anzugeben, bei dem die Nachteile der bisher bekannten Verfahren vermieden
werden.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Gewinnung von technischem Molybdäntrioxid aus Molybdänitkonzentraten,
bei dem man das Molybdänitkonzentrat zur Bildung von technischem Molybdäntrioxid
in einer Auslaugflüssigkeit mit einer Salpetersäurekonzentration zwischen 25 und 50 g/l und einer
A.nfangs-Schwefelsäurekonzentration von 0 bis
750 g/l in einem Autoklaven unter einem Sauetstoffdruck
von 8 bis 20 kg/cm2 und bei einer Temperatur von mehr als 115° C auslaugt, die Reaktionsmischung
dann einer Molybdänoxidprodukt-Auslaugflüssigkeit-Trennung unterwirft und das abgetrennte Molybdänoxidprodukt
wäscht, welches darin besteht, daß man die abgetrennte Auslaugflüssigkeit im Kreislauf
in die Auslaugstufe zurückführt und für die Auslaugung einer weiteren Menge Molybdänitkonzentrat
nach Einstellung der Salpetersäure- und Schwefelsäurekonzentration
der Auslaugstufe wiederverwendet. Es wurde überraschend gefunden, daß erfindungsgemäß
die Ausbeute an technischem Molybdäntrioxid, das durch Filtrieren nach dem bekannten Salpetersäurcauslaugverfahren
direkt gewonnen werden kann, von 75 bis 85% auf mindestens 95% erhöht werden kann, indem man die Auslaugflüssigkeit (nach
dem Abfiltrieren des Molybdäntrioxidproduktes) im Kreislauf zurückführt und für die Auslaugung einer
weiteren Menge Molybdänitkonzentrat wiederverwendet. Da das Auslaugmedium an Molybdänsäure
bereits gesättigt ist, wird die Ausfällung von Molybdäntrioxid aus der Molybdänitbeschickung in der
zweiten und in den nachfolgenden Auslaugstufen praktisch quantitativ.
Es wurde ferner gefunden, daß bei diesem Auslaugflüssigkeits-Recyclisierungsverfahren
eine Salpetersäurekonzentration von weniger als etwa 25 g/l unzureichend
ist, um eine zufriedenstellende Umwandlung in technisches Molybdäntrioxid zu ergeben, und
daß Konzentrationen von mehr als etwa 50 g/l unnötig sind, weil dabei eine nutzlose Recyclisierung oder ein
Verlust an Salpetersäure in dem Waschwasser auftreten und die Steuerung der Reaktion schwieriger
würde. Die Anfangskonzentration der Schwefelsäue in der Auslaugflüssigkeit kann 0 betragen, jedoch darf
sit allenfalls auf einen Wert von bis zu etwa 750 g/l,
vorzugsweise von bis zu 400 g/l eingestellt werden und t sollte während des gesamten Reaktionsablaufes bei
diesem Wert (bezogen auf reine Schwefelsäure) gehalten werden, um eine übermäßige Auflösung des
Molybdäntrioxidproduktes zu verhindern. Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Schwefelsäure- *
konzentration leicht bei jedem gewünschten Wert gehalten werden. Im Hinblick darauf, daß wahrend der
Flüssig-Fest-Trcnnstufe, die nach dem Auslaugen
(z. B. durch Filtrieren) ausgeführt wird, die feuchte
Feststoffphase einen Teil der Flüssigkeit von etwa 10
bis etwa 15% zurückhält, enthält dieser Anteil der Flüssigkeit, der mit den Feststoffen abgetrennt wird,
■> offensichtlich einen guten Anteil Schwefelsäure, die
damit aus der im Kreislauf zurückgeführten Auslaugflüssigkeit eliminiert und durch eine äquivalente
Menge Wasser ersetzt wird, wodurch die Schwefelsäurekonzentration in dem System kontinuierlich bei
dem gewünschten Wert gehalten wird. Es ist klar, daß es unnötig ist, während der FIüssig-Fest-Trennung
mehr als ca. 15% Flüssigkeit zu entfernen, um die Schwefelkonzentration bei dem gewünschten Wei t zu
halten, daß jedoch dann, wenn aus irgendeinem
'· Grunde dies erwünscht sein sollte, leicht weitere Flüssigkeit
in dieser Stufe abgetrennt und durch Wasser od. dgl. ersetzt werden kann.
Die Schwefelsäurekonzentration kann zweckmäßigerwejse
auch durch teilweise Neutralisation der Flüs-
> sigkeit nach der Fliissig-Test-Trennung und durch
Waschen, jedoch vor der Zurückführun? ;.m Kreislauf,
verringert werden. Eine solche teilweise Neutralisation kann mit einem Kalziumreagens, wie CaO,
Ca(OH)2 oder CaCO3, so lange durchgeführt werden,
bis der pH-Wert der Flüssigkeit den isoelektrisch^
Punkt von Molybdänsäure (pH— 0.9) erreicht. Bis zu
diesem Punkt ist das gelöste Molybdän in der Lösung in Form kationischer. Molybdänylresten enthalten, die
in Lösung bleiben, während Kalziumsulfat in Form
ι von Gips ausfällt. Infolgedessen ist der Verlust an Molybdän
durch die Gipsausfällung während dieser teilweisen Neutralisation vernachlässigbar gering. Der
bevorzugte pH-Wert für diesen Arbeitsgang liegt bei etwa 0,7.
Darüber hinaas fällt das Rhenium kaum zusammen
mit dem Kalziumsulfat aus, weil Kalziumperrhenat in wäßrigen Säureiösungen löslich ist, so daß das wiederholte
Recyclisieren der Auslauglösung zu einer zunehmenden Anreicherung der Lösung mit Rhenium
führt. Nach diesem Verfahren kann Rhenium auf wirtschaftliche Weise aus Konzentraten mit einem
niedrigen Rheniumgehalt gewonnen werden, da dadurch eine zunehmende Anreicherung der Auslauglösungen
an Rhenium erzielt wird. Eine Fraktion dieser angereicherten Lösung (im allgemeinen weniger als
10%) kann daher während jedes Zyklus abgezapft werden, aus der Rhenium und Molybdän nach bekannten
Lösungsmittelextraktions- oder Flüssigkcitsionenaustauschverfahren
abgetrennt werden können, und das Rhenium kann durch Sorption an Aktivkohle oder durch ein Ionenaustauschverfahren von dem
Molybdän abgetrennt werden. Dabei ergeben sich höhere Ausbeuten bei der direkten Gewinnung als ohne
teilweise Neutralisation, die in der Größenordnung von 98% liegen.
Die Auslaugstufe nach dem erfindungsgemäßer) Verfahren kann vorzugsweise unter einem Saueistoffdruck
von etwa 8 bis 18,5 kg/cm2 und bei einer Temperatur
von vorzugsweise zwischen 120 und 160° C durchgeführt werden Es kann ein Molybdäntrioxid
mit nicht mehr als 0,1% Schwefel erhalten werden. Es ist nämlich bekannt, daß technisches MoO, hoch=
stens 0,1% Schwefel enthalten sollte.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem üblichen Autoklaven oder Druckgefäß ohne irgendwelche
spezielle Zusatzeinrichtungen oder ohne Umbau desselben durchgeführt werden. Das Gefäß oder
der Autoklav sollten jedoch vorzugsweise einen sol-
ehe n Aufbau haben, daß optimale Sauerstoffübertragungsgeschwindigkeiten
in die Aufschlämmung erzielt werden.
Die zur Erzielung eines Schwefelgehaltes von 0,1 '"r
oder weniger erforderliche Umwandlung wird unter den erfindungsgemäßen Betriebsbedingungen innerhalb
eines Zeitraumes von etwa 120 his etwa 240 Minuten erhalten. In vielen Fällen beträgt diese Umwandlung
99,9%, d. h. sie ist praktisch quantitativ.
Die heim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt "tigewcndeten Auslaugbedingungen sind folgende:
Salpeter-Anfangskonzentration etwa 2? bis etwa 4(1 g'l
Schwefelsäure-
Salpeter-Anfangskonzentration etwa 2? bis etwa 4(1 g'l
Schwefelsäure-
Anfangskonzentration weniger als etwa 400 g/|
Temperatur etwa 120 bis etwa In(TC
Temperatur etwa 120 bis etwa In(TC
Saucrstoffdruek etwa I 1,5 bis etwa 1 5 kg/cnv
Auslaugzeit etwa IKO bis etwa 240 Min.
Die Auslaugungsaufschlümmung kann eine geeignete Menge an Feststoffen eiiihaiieu. in der Regel
wird die Auslaugung bei etwa 10r/r Feststoffen durchgeführt.
Die Teilchengröße des behandelten Konzentrates sollte so sein, daß bei der Auslaugung, die unter
Rühren durchgeführt wird, eine ausreichend große Kontaktoberfläche erzielt wird. Die bevorzugte Teilchengröße
ist so, daß etwa 50 bis 80' Ί ein Sieh mit
einer lichten Maschenweite von 0,044 mm passieren.
Nach der Abtrennung der Auslaugflüssigkeit von dem festen Reaktionsprodukt in der Auslaugungsstufe
werden die erhaltenen feuchten Feststoffe gewaschen, wobei direkt das technische Molybdäntrioxid
erhalten wird, das weniger als 0,1 r'r Schwefel enthält
und als solches auf den Markt gebracht werden kann. Dieses Produkt hat jedoch, obgleich es völlig zufriedenstellend
ist, mehr eine gräuliche Farbe als die übliche gelbe Farbe des gerösteten Molybdäntrioxids.
Diese gräuliche Farbe ist. wie angenommen wird, auf eine geringe Oberflächenreduktion des Molybdäntrioxids
während der Trocknung des Produktes zurückzuführen. Erforderlichenfalls kann das gräuliche
Produkt dadurch in das übliche gelbe technische MoC)1 umgewandelt werden, daß man es gegebenenfalls
bei einer Temperatur bis zu etwa MW C kalziniert. Da das Molybdäntrioxidprodukt einen Schwefelgehalt
von weniger als 0.1 rr aufweist, entstehen bei
dieser Kalz.inierung offensichtlich praktisch keine schädlichen, die Umwelt verschmutzenden SO,-Gase.
Die Waschwässer des festen Molybdäntrioxidprodukts enthalten eine gewisse Menge an zurückgewinnbaren
Metallgehalten, insbesondere an Molybdän und Rhenium. Diese zurückgewinnbaren Metallgehalte
können nach üblichen Lösungsmittclextraktions- oder Flüssigkeitsionenaustauschverfahren von
den Waschwässern abgetrennt werden, und das Rhenium kann durch Sorption an Aktivkohle oder unter
Anwendungeines lonenaustauschverfahrens von dem
Molybdän abgetrennt werden. Es sei darauf hingewiesen, daß aufgrund der Tatsache, daß nur ein geringer
Teil der gesamten Auslauglösung (bis zu etwa 20%)
so behandelt wird, die Lösungsmittelextraktions- oder lonenaustauschbehandlung stark vereinfacht wird und
für die Herstellung, den Reagensvorrat und die Wartung der Lösungsmittelextraktions- oder Ionenaustauschsysteme.
die für diese Behandlung erforderlich sind, eine viel geringere Investition erforderlich ist.
Es sei darauf hingewiesen, daß außerdem das wiederholte Zurückführen der Ausiauglösung im Kreislauf
zu einer zunehmenden Anreicherung der Lösung an Rhenium führt und daß deshalb die Kheniumkonzentrationen
höher als üblich sind und daß dieses daher leichter und wirtschaftlicher nach konventionellen
Verfahren abgetrennt werden kann. Wenn jedoch das Ausgangs-Molybdänitkonzentral so ist. daß die Rheniummenge
sehr niedrig und daher unbedeutend ist. braucht dieses nicht getrennt von dem Molybdän gewonnen
zu werden.
Fis sei auch darauf hingewiesen, daß sich auch andere
Metallgehalte, die in dem Molybdänkonzentrat enthalten sind, bis zu einem gewissen Grade in der
AuskuigfliissigkHt lösen, so daß die Rccyclisicriing /u
einer zunehmenden Erhöhung der Konzentration dieser Metalle führt. Die Entfernung eines geringen Anteils der Flüssigkeit mit den Feststoffen in jedem Arheitscyclus
ermöglicht jedoch, wie bereits oben angegeben, entweder mit oder ohne teilweise Neutralisation,
(.lie Kontrolle der Konzentration dieser Verunreinigungen
bis zu einem befriedigenden Ausmaß.
Metallgehalte aus den Waschwässern können die Wasehwässer. die sauer sind, in der Regel mit Kalziumoxid,
Kalziumhydroxid oiler Kaliumcarbonat neutralisiert und verworfen werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt
Fig. I ein Fließdiagranim einer Ausführungsform
des etlindiingsgemäßen Verfahrens,
F"ig J ein Fließdiagramm einer anderen Ausführungsforni.
die eine teilweise Neutralisation umfaßt, und
Fig. 3 ein Fließdiagranim einjr weiteren Ausführungsform.
bei eier die Auslauguag in Gegenwart von
Schwefelsäure mit hoher Anfangskonzentration durchgeführt wird.
Wie in der fig. 1 dargestellt, wird die Auslaugung
unter Druck in einem Druckbehälter 1 durchgeführt, nachdem außer der Auslaugflüssigkeit. die aus der
Flüssig-Fest-Trennstufe 2 im Kreislauf zurückgeführt wird MoS,. HNO1 und H,O eingeführt worden sind.
Außerdem wird O, eingeführt, um den Sauerstoffelruck darin aufrechtzuerhalten.
Nach Beendigung der Auslaugung in 1 und nach Durchführung der Flüssig-Fest-1 rennung in I. beispielsweise
durch Filtrieren, werden dann die dabei erhaltenen Feststoffe bei 3 gewaschen, wobei man
technisches MoO1 (MoO, von technischer Qualität)
erhält, das bei 4 getrocknet und dann direkt auf den Markt gebracht oder gegebenenfalls bei 5 kalziniert
werden kann unter Bildung von marktreifem kalziniertem MoO..
Die Waschwässer aus der Waschstufc 3 werdr τ bei
6 behandelt, um die ziirückgcwinnbaren Metallgehalte,
wie z. B. solche an Molybdän und Rhenium, nach üblichen Verfahren, beispielsweise durch eine
Lösungsmittelextraktion- oder lonenaustauschbehandlung. zu entfernen. Erneut sei darauf hingewiesen,
daß der Umfang dieses Arbeitsganges viel kleiner und weniger kostspielig ist. als er es in Abwesenheit
des Recyclisierungssystems wäre, wobei in diesem Falle die gesamte. Molybdän enthaltende Auslaugflüssigkeit
verarbeitet werden müßte, da die behandelten Waschwässer nur etwa 10% der Auslaugflüssigkeit
enthalten. Auf diese Weise lassen sich durch diese Behandlung die Metallgehalte leicht zurückgewinnen,
und die saure Lösung wird dann in der Regel mit Kalziumoxid oder Kaliumcarbonat neutralisiert
und verworfen.
(icmäß Hg. 2 wird die Ausliuigung unter Dtuck
in einem Druckbehälter 10 durchgeführt, wiederum nachdem MoS2, HNO, und H2O sowie an O, zur Aufrcchtcrhaltung
des Sauerstoffdruckes eingeführt worden sind. Dann wird nach Beendigung der Auslaugung
bei 10 eine Flüssig-Fest-Trennung und Waschen bei 11 durchgeführt, und die dabei erhaltenden Feststoffe
\vcr'v!.;n bei 12 getrocknet, und man erhält das technische
MoO,, das auf den Markt gebracht werden kann. Diese Feststoffe können gewünschtcnfalls bei 13 auch
kalziniert werden unter Bildung von nnrktrcifcm kalziniertem
MoO1.
Die Flüssigkeit aus der Fest-Flüssig-Trenruing bei
11 wird dann bei 14 durch Zugabe eines Kal/itmircagcns
teilweise neutralisiert, bis der pH-Wert ein Maximum von etwa 0,9 erreicht. Es sind auch andere basische
Rcagenz.ien geeignet, die ein unlösliches Sulfat bilden. Darauf folgt eine weitere Flüssig-Fest-Trennunj>
und ein weiteres Waschen bei 15. Der bei dieser Trennung 15 erhaltene Feststoff besteht im wesentlichen
aus Clips und wird verworfen. Die flüssige Phase besteht aus der AuslaugflUssigkcit, die in das Druckgefäß
10 im Kreislauf zurückgeführt wird.
Hin geringer Anteil der Flüssigkeit (etwa lO'.f oder
weniger) aus der Flüssig-Fest-Trennung 15 wird abgezapft und bildet den I.ösungsstrom IC», der bei 17
auf übliche Weise behandelt wird, wie oben unter Bezug auf die Waschwasserbehandlung 6 in Fig. 1 bereits
erläutert, um die Molybdän- und Rhcniumgehalte daraus zu entfernen. Die bei dieser Behandlung
erhaltene Lösung wird dann neutralisiert und verworfen.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird die Auslaugung unter Druck in einem Druckbehälter
bei 20 durchgeführt, nachdem MoS2, HNO1,
H2SO4 und H2O sowie an O, zur Aufrcchterhaltung
des Sauerstoffdruckes eingeführt worden sind. Es wird ein hoher Anfangsgehalt an H2SO4, und zwar 400 g Ί.
angewendet. Nach Beendigung der Auslaugung wird die Flüssig-Fest-Trennung bei 21 durchgeführt, und
die F-'eststoffc werden dann bei 22 getrocknet oder kalziniert, je nach Bedarf. Die Auslaugflüssigkeit aus
rtipcnr ^tllfr» 71 u/irrl im llriicJQitf in /toc V\ritr*\enff'^il
20 zurückgeführt mit Ausnahme eines Abstroms von 10 bis 209c, der für die Nitratentfernung 23 behandelt
wird. Diesbezüglich sei darauf hingewiesen, daß dann,
wenn der Abstrom zu viel Salpetersäure enthält und wenn die zurückgewinnbaren Metallgehalte aus diesem
Abstrom später unter Verwendung von tertiären Amin-Rcagcnzien durch Lösungsmittelextraktion gewonnen
werden, die Salpetersäure für eine solche Lösungsmittelextraktionsgewinnung
wesentlich sein kann und sie wird durch konventionelle !Behandlung,
beispielsweise durch Zugabe von MoS2 und etwa 1 stündiges Erhitzen auf 95 ° C. in Form des Nitrats
erhalten. Die während dieser Behandlung gebildeten ΝΟ,-Gase werden in den Scrubber (Gaswäscher) eingeführt.
Nach dieser Nitratentfernung bei 23 wird eine weitere Flüssig-Fest-Trennung bei 24 durchgeführt, um .
überschüssiges, nichtumgesetztes MoS, abzutrennen, das in die Nitratentfernungsstufe 23 oder in die Stufe
der Auslaugung unter Druck 20 im Kreislauf zurückgeführt wird.
Die flüssige Phase aus 24 wird dann bei 25 einer . Lösungsmittelextraktion unterworfen, und das organische
Lösungsmittel wird gestrippt, beispielsweise
mit NH4OH, unter Bildung einer (NH4),MoO4-Lösiing,
aus der die Mo-C ichalte leicht gewonnen werden können. Cjewünsehtenfalls können die Rhcniumgchalte
auf übliche Weise, wie oben bereits erläutert, abgetrennt werden. Schließlich wird das Raffinat bei
26 einer Kalkncutralisation, beispielsweise mit CaCO1, unterworfen unter Bildung einer Gipsaufschlämmung,
die verworfen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert.
Eine 100-g-Probe eines Gaspc-Molybdänit-Konzentrats.
das 5fi. I r/r Molybdän und 1.57r kieselhaltige
Gangart enthielt, wurde in einer wäßrigen Lösung gerührt, die 25.50 und zum Vergleich 15 und 20 g Salpetersäure
in I I einer Lösung enthielt, die anfänglich keine Schwefelsäure enthielt. Die Auslaugung wurde
in einem Autoklaven unter Anwendune eines Sauerstoffdruckcs von 15,1 kg/cm-', einer Feststoffkonzentration
von ]()r/r und einer Auslaugzeit von 4 Stunden durchgeführt. Die Temperatur lag innerhalb des Bereiches
von 120 bis 160" C. Das ausgefallene Molvbdäntrio.xid
wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen, wobei eine Lösung zurückblieb, die Molyndäntrioxid.
Schwefelsäure und Salpetersäure enthielt. Der Einfluß der Anfangs-Salpetersäurekonzentration auf
die Umwandlung des Molybdändisulfids in Molybdäntrio.xid geht aus der folgenden Tabelle hervor, in
der vier Tests wiedergegeben sind:
Tabelle I
Einfluß der Salpetersäurekonzentration
Einfluß der Salpetersäurekonzentration
Test Temp. ( C) Salpeter- 9r Umwandlung
Nr. säure (g/l) MoS2 in MoO,
99.1
99,9
99.9
99,9
99.9
Die vorstehend angegebenen Tests zeigen, daß SaI-petersäurekonzcntrationen
unterhalb 25 g/l zu keiner ausreichenden Umwandlung von über 99.5T MoS,
in MoO, führten, die zur Erzielung eines Schwefelgehaltcs
von O. I r'r oder weniger in dem Endprodukt erforderlich
ist.
Die gemäß Test 3 erhaltene Auslaugflüssigkeit wurde nach der teilweisen Neutralisation mit Ca(OH),
bis auf einen pH-Wert von 0.7 in den Autoklaven irri Kreislauf zurückgeführt und darin wurde unter den
gleichen Bedingungen eine neue 100-g-Probe des Molybdänitkonzentrats ausgelaugt, nachdem der Salpetersäuregehalt
auf 25 g/l eingestellt worden war. Die Umwandlung von Molybdändisulfid in Molybdäntrioxid
betrug 99,5%, und es wurde ein zufriedenstellendes
Endprodukt erhalten.
Versuche
1. Unter Anwendung der in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen wurde auch der Einfluß der Reaktionszeit
untersucht, und dabei wurden die in der folgenden Tabelle Il angegebenen Ergebnisse
erhalten:
I | 145 | 15 |
145 | 20 | |
145 | 25 | |
4 | 120-IhO | 50 |
Tabelle II
Einfluß der Reaktionszeit
Einfluß der Reaktionszeit
Test
Temp.
CC)
CC)
Zeit SaI-(min) petersäure (g/l)
','/ Umwandlung MdS, in
MoO,
150
150
150
150
150
120
150
150
150
150
120
60
120
180
240
360
120
180
240
360
120-160 120
120-160 180
120-160 240
120-160 180
120-160 240
25
25
25
25
25
50
50
50
50
25
25
25
25
50
50
50
50
•'5.4 93.0 99.5
99.6 87,0 98,0 99,8 99,9
Aus der vorstehenden Tabelle ist zu ersehen, daß ΠΊΐΓ «^Citcn Viii! mCiif SiS ίίιίϊ MuHiicn 7.Ü /ιίίί icdenstellenden
Umwandlungsraten von 99,5 ri oder mehr führten, die zur Erzielung eines
Schwefelgehaltes von 0,1 r'r oder .veniger in dem
Endprodukt erforderlich sind. Es wurde jedoch gefunden, daß in Systemen mit einem hohen
Schwefelsäuregehalt eine zufriedenstellende Umwandlung innerhalb von 120 Minuten erzielt
werden konnte.
, Durch Wiederholung des Tests Nr. 3 des Beispiels 1 mit variierenden Anfangs-Schwefelsäurekonzentrationen
wurde der Einfluß der Schwefelsäurekonzentration auf die Auslauglosunguntersucht.
Dabei wurden die in der folgenden Tabelle III angegebenen Ergebnisse erhalten.
Tabelle III
Einfluß der Schwefelsäurekonzentration
Einfluß der Schwefelsäurekonzentration
Test | Anfangs- | ao Umwand | Löslichkeit |
Nr. | Schwefel | lung MoS, | des MoO1 in |
säure | in MoO1 | der Lösung | |
(g/l) | g/l Mo | ||
14 | N'uii | vy,n | IJ |
15 | 200 | 99,5 | 12 |
16 | 300 | 99,5 | 14 |
17 | 400 | 99,7 | 18 |
18 | 550 | 99,4 | 1 1 |
19 | 750 | 99.8 | 30 |
20 | 850 | 99,6 | vollständig |
10
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß die
Schwefelsäure keinen signifikanten Einfluß auf den Umwandlungsgrad des Molybdänits in Molybdäntrioxid
»tisübte. Die Löslichkeit des Molybdäntrioxids
in der Lösung nahm mit zunehmender Schwefelsaurekonzentration bis zu etwa
750 g/l verhältnismäßig langsam zu und danach stieg sie schnell an. So betrug die Löslichkeit des
Molybdäiitrioxids in der Auslauglösu ig bei
I^ g/l HNO, und ohne jegliche Schwefelsäure
12 g/l Mo, während sie in einer Lösung mit 25 g/l HNO, und 750 g/l ILSO4 30 g/l Mo betrug.Uei
851) g/l H2SO4 und 25 g, I HNO, war die Löslichkeit
praktisch vollständig. Daher muß die ungefähre Grenze von 750 g/l als maximale ILSO4-Konzentration
angesehen werden.
Heispiel 2
!Jas Verfahrendes Beispiels 1 gemäß lest 3 wurde
wiederholt für insgesamt fünf vollständige Zyklen, und in dem fünften Zyklus betrug die Umwandlung
von Molylxlänit in Molybdäntrioxid 99,5rr.
Heispiel 3
Ks wurde eine Druckauslaugung mit einem Hreiula-Molybdänitkonzentrat, das 54.5T Mo enthielt,
mit einer Auslauglösung, die 400 g.| Schwefelsäure und 40 g/l Salpetersäure enthielt, bei 10rr Feststoff
konzentration unter Anwendung eines Sauerstoffdruckes von 15,1 kg/cnv, einer Temperatur von
145 C und einer Auslaugzeit von 4 Stunden pro Zyklus
durchgeführt, wobei insgesamt 5 Zyklen zur Anwendung kamen. 10 bis 20T der Lösung wurden nach
jedem Zyklus mit den Waschwässern entfernt. Dabei erhielt man eine durchschnittliche Umwandlung \on
MolylHlänit in Molybdäntrioxid von 99.T"(. und die
direkte Gewinnung von Molybdän in Form von Molybdäntrioxid betrug durchschnittlich 93.4Cr. Nach
gründlichem Waschen des Molybdänoxids erhielt man ein Produkt mit einem Schwefelgehalt von weniger
als 0.1 Cf.. Dieses Beispiel zeigt auch, daß die S^hwe-
tion zugegeben werden kann und daß sie während der folgenden Verfahrenszyklen auch ohne teilweise
Neutralisation im allgemeinen bei dieser Konzentration gehalten wird. Deshalb reicht ein Abstrom von
10 bis 20Cf der Lösungen in jedem Zyklus aus, um praktisch das gesamte in jedem Zyklus gebildete Sulfat
zu entfernen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von technischem
Molybdaritrioxid aus Molybdänitkonzentraten,
bei dem man das Molybdänitkonzentrat zur Bildung von technischem Molybdäntrioxid in einer
Auslaugflüssigkeit mit einer Salpetersäurekonzentration zwischen 25 und 50 g/l und einer Anfangs-Schwefelsäurekonzentration
von 0 bis 750 g/l in einem Autoklaven unter einem Sauerstoffdruck von 8 bis 20 kg/cm2 und bei einer Temperatur
von mehr als 115 ° C auslaugt, die Reaktionsmischung
dann einer Molybdänoxidprodukt-Auslaugflüssigkeit-Trennung unterwirft und das abgetrennte Molybdänoxidprodukt wäscht, dadurch
gekennzeichnet, daß man die abgetrennte Auslaugfliissigkeit im Kreislauf in die
A.uslaugstufe zurückführt und für die Auslaugung einer weiteren Menge Molybdänitkonzentrat nach
Einstellung der Salpetersäure- und Schwefelsäurekonzentralion
der Auslaugstufe wiederverwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Molybdäntrioxidprodukt-Auslaugflüssigkeit-Trennung
so durchführt, daß bis zu etwa 20% der Flüssigkeit zusammen mit dem abgetrennten Molybdäntrioxidprodukt
zurückbleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abgetrennte Auslaugflüssigkeit
mit K?Iziumoxid, Kalziumhydroxid und/ oder Kaliumcarbonat bis zu einem pH von 0,9,
vorzugsweise 0,7, neutralisiert wird, dann erneut filtriert und die dabei erhaltene Flüssigkeit im
Kreislauf in die Auslaugstufe zu. jckgeführt wird.
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