DE2933430C2 - - Google Patents
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B34/00—Obtaining refractory metals
- C22B34/30—Obtaining chromium, molybdenum or tungsten
- C22B34/34—Obtaining molybdenum
-
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- C01P—INDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
- C01P2006/00—Physical properties of inorganic compounds
- C01P2006/80—Compositional purity
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Molybdän als Oxid und Mischsäure aus verbrauchten,
molybdänhaltigen Mischsäurebeizlösungen.
Bei vielen technischen Verfahren und insbesondere bei
der Herstellung von Glühlampenwendeln aus Wolfram
fallen stark saure, molybdänhaltigen Lösungen an, die
aus Gründen des Umweltschutzes und auch wegen der
Kostspieligkeit des enthaltenen Molybdäns nicht ohne
weiteres in die Kanalisation abgelassen werden können.
Bekanntlich werden Glühlampenwendeln und insbesondere
Doppelwendeln und Dreifachwendeln aus Wolfram dadurch
hergestellt, daß man feine Wolframdrähte auf einen
Kerndraht aus Molybdän aufwendelt und den in dieser
Weise erhaltenen Kerndraht mit dem Wolframwendel erneut
auf einem Kern zu einer Wendel verformt. Durch
Auflösen als Kerndraht vorhandenen Molybdäns mit
Hilfe einer Mischsäure, das heißt einer Mischung aus
konzentrierter Salpetersäure, konzentrierter Schwefelsäure
und Wasser erhält man die Wolframwendel. Bei
diesem Auflösen des Kerndrahtes erhält man eine Mischsäure,
die an Salpetersäure und an Schwefelsäure verarmt
ist und einen hohen Gehalt von Molybdän aufweist,
der etwa 10 bis 100 g/l betragen kann. Aufgrund gesetzlicher
Regelungen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz
muß das erhaltene Molybdän weitgehend aus dem
Abwasser entfernt werden. Die Säuren, die vor ihrer
Abfassung neutralisiert werden müssen, führen zusetzlich
zu einer starken Belastung des Abwassers durch
Neutralsalze. Es besteht daher ein starkes Bedürfnis für
die Rückgewinnung sowohl des in den verbrauchten Mischsäurebeizlösungen
enthaltenen Molybdäns als auch der
Mischsäure selbst, um diese einer Wiederverwertung zuführen
zu können.
Im Prinzip ist es möglich, Molybdän durch
Flüssig-Extraktion aus sauren Lösungen zurückzugewinnen.
Diese Verfahrensweise ist jedoch ebenso unwirtschaftlich
wie das Abdestillieren der in den verbrauchten
Mischsäurebeizlösungen enthaltenen Säuren.
Aus der US-PS 39 63 823 ist nun ein Verfahren bekannt,
mit dem es gelingt, gelöstes Molybdän aus verbrauchten
Mischsäurebeizlösungen zurückzugewinnen. Dieses Verfahren
besteht darin, die verbrauchte Mischsäurebeizlösung
mit Ammoniumhydroxidlösung auf einen pH-Wert
von etwa 1,5 bis 3 einzustellen, die erhaltene Lösung
zu rühren und auf eine Temperatur von weniger als etwa
95°C zu erhitzen, um in dieser Weise einen Ammoniummolybdatkomplex
auszufällen, der dann abfiltriert wird.
Dieses Verfahren ist insbesondere deswegen nachteilig,
weil sich das gebildete Ammoniummolybdat nur schlecht
abfiltrieren läßt und eine Rückgewinnung der Mischsäure
nicht möglich ist. Weiterhin wird das Abwasser durch
die gebildeten Ammoniumsalze zusätzlich belastet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
ein Verfahren anzugeben, mit dem es gelingt, aus
verbrauchten Mischsäurebeizlösungen, wie sie insbesondere
bei der Herstellung von Glühlampenwendeln durch
Herauslösen des Molybdänkerndrahts anfallen, sowohl
das enthaltene gelöste Molybdän als Oxid als auch die
vorhandene Mischsäure zurückzugewinnen und einer Wiederverwendung
zuzuführen.
Es hat sich nunmehr überraschenderweise gezeigt, daß
es ohne weiteres gelingt, das in der verbrauchten
Mischsäurebeizlösung gelöste Molybdän nach der Zugabe
von Salpetersäure bei erhöhter Temperatur zu oxidieren
und in eine gut filtrierbare Form des Molybdänoxids
umzuwandeln, das nach dem Abfiltrieren eine weitgehend
molybdänfreie saure Lösung ergibt, die direkt wieder
als Mischsäure verwendet werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß
Hauptanspruch.
Die Unteransprüche 2 bis 5 betreffen besonders bevorzugte
Ausführungsformen dieses erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet,
daß man das in der verbrauchten Mischsäurebeizlösung
gelöste Molybdän durch Zugabe von Salpetersäure
bei erhöhter Temperatur oxidiert und das ausgefällte
Molybdänoxid bei erhöhter Temperatur abfiltriert.
Dabei arbeitet man mit Vorteil in der Weise, daß man
die verbrauchte Mischsäurebeizlösung mit Salpetersäure
aus den gewünschten Salpetersäuregehalt der Mischsäure
einstellt, die Mischung auf eine Temperatur von 100°C
bis 150°C und vorzugsweise von etwa 130°C erhitzt, diese
Temperatur während 0,5 bis 10 Stunden und insbesondere
während etwa 3 Stunden beibehält und dann das ausgefällte
Molybdänoxid bei einer Temperatur von weniger
als 100°C, vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa
50°C abfiltriert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es besonders
vorteilhaft, die Salpetersäure in konzentrierter Form
mit beispielsweise einer Konzentration von 62%
(was einer Molarität von 13,5 entspricht) zu verwenden
und in einer Menge zuzugeben, die mindestens dem Verlust
der Salpetersäure in der Mischsäure entspricht,
die beim Beizvorgang, das heißt beim Auflösen des
Molybdänkerndrahts bei der Wolframwendelherstellung,
entspricht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
bereits bei der Zugabe der Salpetersäure zum Zwecke
der Oxidation des gelösten Molybdäns die Salpetersäure
in einer solchen Menge zuzugeben, daß man nach dem Abfiltrieren
des ausgefällten Molybdänoxids eine Mischsäure
mit der gewünschten Salpetersäure- und/oder
Salpetersäurekonzentration erhält. Es ist jedoch ebenfalls
möglich, das Filtrat mit konzentrierter Salpetersäure
und/oder konzentrierter Schwefelsäure,
welche letztere man vorzugsweise mit einer Konzentration
von 98% verwendet (was einer Molarität von 18 entspricht)
auf die in der Mischsäure angestrebte Konzentration an
Salpetersäure und Schwefelsäure einzustellen.
Üblicherweise wird beim Herauslösen des Molybdänkerndrahts
bei der Wolframwendelherstellung in der Glühlampenindustrie
eine wäßrige Mischsäure verwendet, die
30 bis 60 Gew-%
Salpetersäure und 20 bis 50 Gew-%, insbesondere
28 bis 42 Gew-% Schwefelsäure und Wasser als Rest enthält.
Da beim Lösen des Molybdäns Nitrosegase gebildet
werden und durch Wandreaktionen auch Schwefelsäure verbraucht
wird, ergibt sich beim Lösungsvorgang eine
Verminderung des Salpetersäuregehalts von bis zu 25%
und des Schwefelsäuregehalts von bis zu 10%. Da im
allgemeinen jedoch die Salpetersäureverluste gering
sind, genügt es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im
allgemeinen, durch die Zugabe der konzentrierten Salpetersäure
in einer geeigneten Menge zu der verbrauchten
Mischsäurebeizlösung ein Filtrat zu erhalten, das direkt
als Mischsäure für das erneute Lösen des Molybdänkerndrahtes
verwendet werden kann. Das Ausgangsmaterial
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist insbesondere eine
Mischsäurebeizlösung, die 10 bis 100 g/l, insbesondere
30 bis 60 g/l gelöstes Molybdän, 25 bis 55 Gew-%
Salpetersäure und 25 bis 45 Gew-% Schwefelsäure enthält.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt
es ohne weiteres, aus dieser verbrauchten Mischsäurebeizlösung
eine Mischsäure zu bilden, die weniger als 10% des in der verbrauchten
Mischsäurebeizlösung gelösten Molybdäns enthält und den gewünschten
Gehalt an Salpetersäure und Schwefelsäure aufweist. Dabei hängen
die optimalen Konzentrationen und Verhältnisse von
Salpetersäure und Schwefelsäure in der Mischsäure von
den beim Auflösen des Kerndrahts bei der Wolframwendelherstellung
angewandten Bedingungen ab.
Bei Untersuchungen hat sich gezeigt, daß die Mischsäure,
die 53 Gew-% Salpetersäure und 42 Gew-% Schwefelsäure
enthält, nach dem Auflösen des Molybdänkerndrahts bei
der Wolframwendelherstellung nur noch einen Salpetersäuregehalt
von 40 Gew-% und einen Schwefelsäuregehalt
von 38 Gew-% aufweist. Bei einer Mischsäure mit einem
Anfangssalpetersäuregehalt von 35 Gew-% und einem
Anfangsschwefelsäuregehalt von 28 Gew-% ergibt sich eine
Abnahme auf 26 Gew-% Salpetersäure und 25 Gew-%
Schwefelsäure. Diese verbrauchten Mischsäurebeizlösungen
können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne weiteres
in sehr einfacher Weise wieder auf ihre ursprüngliche
Zusammensetzung gebracht werden. Dabei gehen die in dem
gebildeten Filtrat noch vorhandenen gelösten Molybdänanteile,
die ja weniger als 10% des in der verbrauchten
Mischsäurebeizlösung enthaltenen Molybdän betragen,
nicht verloren, da das nach dem Abfiltrieren des
Molybdänoxids anfallende Filtrat erneut als Mischsäure
für das Herauslösen von Molybdänkerndrähten bei
der Wolframwendelherstellung verwendet wird.
Vorzugsweise bewirkt man die Oxidation des gelösten
Molybdäns bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bei der
Siedetemperatur der Reaktionsmischung, wobei man bei
einem Druck arbeiten kann, der sich von Atmosphärendruck
bis 5 bar erstreckt. Natürlich ist es auch möglich,
bei Anwendung eines erhöhten Druckes unterhalb
der Siedetemperatur der Reaktionsmischung zu arbeiten.
Mit besonderem Vorteil bewirkt man die Ausfüllung des
Molybdänoxids bei einer Tempertur von etwa 130°C,
wobei die Ausfällung im Verlauf von etwa 3 Stunden
annähernd vollständig erfolgt, so daß man in Abhängigkeit
von den eingesetzten Vorrichtungen mit Vorteil
bei Fällungszeiten von weniger als 3 Stunden arbeiten
kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fällt das Molybdänoxid
überraschenderweise in einer Form aus, in der
es sich sehr leicht absetzt und viel schneller filtrieren
läßt als es bei der Gewinnung des Ammoniummolybdats
nach der Lehre des oben angesprochenen
Standes der Technik möglich ist. Erfindungsgemäß läßt
sich damit das ausgefällte Molybdänoxid sehr leicht
bei einer Temperatur von etwa 50°C abfiltrieren und
ergibt ein Molybdänoxid, das nur wenig Sulfat enthält.
Es ist möglich, das erfindungsgemäße Verfahren in
einem geschlossenen System durchzuführen, um Umweltverschutzungen
und Salpetersäureverluste durch das
Abdampfen nitroser Gase zu verhindern. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, in einer Sauerstoffatmosphäre
oder in einer mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre
zu arbeiten, um in dieser Weise die Oxidation der ggf.
gebildeten nitrosen Gase zu bewirken, die sich dann in
der Lösung unter Bildung von Salpetersäure lösen.
Weiterhin ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren
mit besonderem Vorteil im Rahmen der Herstellung
von Glühlampenwendeln anzuwenden und die als Filtrat
der Molybdänoxidfiltration gewonnene Mischsäure, ggf.
nach der Einstellung der Salpetersäure- und/oder
Schwefelsäure-Konzentration, kontinuierlich im Kreislauf
zu führen und unter Bildung von verbrauchter
Mischsäurebeizlösung für das Auflösen des Molybdänkerndrahts
von Wolframwendeln zu verwenden.
Zur Rückgewinnung des Molybdäns löst man das abfiltrierte
Molybdänoxid in 5 bis 40 gew.-%iger und insbesondere
25 gew.-%iger Ammoniaklösung, erhitzt die
Lösung und filtriert dann das in der Hitze ausgefällte
Ammoniummolybdat nach dem Abkühlen ab. Auch
hierbei wird ein Produkt ausgefällt, das sich sehr
leicht und schnell filtrieren läßt. Mit Vorteil bewirkt
man die Ammoniakzugabe in der Weise, daß man die
erhaltene Lösung auf eine Dichte von 1,0 bis 1,5 g/ml
und insbesondere von 1,25 g/ml einstellt, da man dann
ein sehr leicht filtrierbares Ammoniummolybdat erhält,
das eine hohe Reinheit aufweist. So hat es sich
gezeigt, daß man ein Ammoniummolybdat bilden kann, das
weniger als 1% Wolfram, weniger als 50 ppm Kohlenstoff
und weniger als 20 ppm Schwefel enthält.
Bei dieser Verfahrensweise ist es von Vorteil, das
Ausfällen des Ammoniummolybdats unter Erhitzen im
Vakuum durchzuführen, um in dieser Weise die Lösung
schnell auf die für die Ausfällung geeignete Konzentration
zu bringen. Mit besonderem Vorteil arbeitet
man dabei unter Anwendung bis etwa 100 mbar.
Sämtliche Maßnahmen des Oxidierens, der Fällung, des
Filtrierens, des Lösens, des Auskristallisierens, des
Waschens und Trocknens führt man vorteilhaft in einer
einzigen, dafür geeigneten Vorrichtung, insbesondere
einem Filtertrockner durch.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Fließschema
des erfindungsgemäßen Verfahrens, das im Rahmen
der Herstellung von Glühlampenwendeln durchgeführt
wird.
Wie aus der Figur zu ersehen ist, wird der Kerndraht
mit Mischsäure aufgelöst, dann wird nach der
Zugabe von Salpetersäure das Molybdänoxid ausgefällt
und abfiltriert. Die dabei als Filtrat erhaltene
Mischsäure wird ggf. nach der Einstellung mit
Schwefelsäure für die Auflösung des Kerndrahts verwendet.
Das abfiltrierte Molybdänoxid wird durch
Zugabe von Ammoniak gelöst. Die gebildete Ammoniummolybdatlösung
wird kristallisiert, abfiltriert
und getrocknet, worauf das Ammoniummolybdat zu
Molybdänoxid verglüht wird, das dann zu Molybdänpulver
reduziert wird, das wiederum zu dem Molybdänkerndraht
verarbeitet wird, auf den dann die feinen
Wolframdrähte unter Bildung der Wolframwendel aufgewendelt
werden. Nach der Auflösung des Kerndrahts
unter Verwendung der Mischsäure beginnt das Verfahren
dann in der oben beschriebenen Weise erneut. Mit Hilfe
des Verfahrens ist es möglich, das Molybdän praktisch
quantitativ aus der verbrauchten Mischsäurebeizlösung
zurückzugewinnen, da das in der als Filtrat anfallenden
Mischsäure enthaltene Molybdän stets im Kreislauf
geführt und nach und nach als Molybdänoxid ausgefällt
wird.
Das Verfahren ist den vorbekannten Verfahrensweisen
erheblich überlegen. So ermöglicht es die gleichzeitige
Gewinnung von Molybdän und Mischsäure, die
erneut wiederverwertet werden kann. Dabei läßt sich
das Verfahren auch auf Säuregemische anwenden, die
wenig Wasser und viel Schwefelsäure bzw. wenig
Salpetersäure enthalten. Ein besonderer Vorteil des
Verfahrens ist darin zu sehen, daß das durch
Oxidation in Gegenwart von Salpetersäure bei erhöhter
Temperatur ausgefällte Molybdänoxid sich wesentlich
leichter absetzt und wesentlich schneller filtrieren
läßt, als es bei den herkömmlichen Molybdänrückgewinnungsmethoden
der Fall ist. Das Verfahren ist
äußerst umweltfreundlich, da weder Molybdän noch
Säuren noch Neutralsalze abfallen, und die gesamte
Verfahrensweise in einem geschlossenen System durchgeführt
werden kann, so daß auch keine nitrosen Gase
freigesetzt, sondern diese insbesondere zurückgewonnen
werden können. Durch das mögliche Arbeiten
unter Sauerstoff ergibt sich eine bessere Oxidation
des Molybdäns in den sechswertigen Zustand, wodurch
das Ausfällen des Molybdänoxids in einer leicht filtrierbaren
Form begünstigt wird. Dabei läßt sich das
Verfahren mit Vorteil in einer einzigen Vorrichtung,
nämlich einem Filtertrockner, durchführen, der die
Maßnahmen des Oxidierens, der Fällung, des Filtrierens,
des Lösens, des Auskristallisierens, des
Waschens und des Trocknens im Vakuum bzw. unter Druck
ermöglicht.
Mit Vorteil ermittelt man die der verbrauchten Mischsäurebeizlösung
zuzusetzende Menge Salpetersäure und
Schwefelsäure durch eine Simultanbestimmung dieser
Säuren in der verbrauchten Mischsäurebeizlösung, was
durch eine potentiometrische Titration gelingt, wodurch
der Salpetersäuregehalt und der Schwefelsäuregehalt
sehr einfach und schnell bestimmt werden können.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
In einem emaillierten Reaktionsbehälter mit Rührwerk
legt man 125 l einer verbrauchten Mischsäurebeizlösung
vor, die beim Herauslösen des Molybdänkerndrahts von
Wolframwendeln angefallen ist. Nach der Bestimmung des
Salpetersäuregehalt setzt man die entsprechende Menge
der verbrauchten Salpetersäure zu und erwärmt auf 120
bis 130°C. Nach einer Aufheizzeit von 1 Stunde ist
die Temperatur erreicht und das Molybdänoxid beginnt
auszufällen. Um das Molybdänoxid quantitativ auszufällen,
hält man die Temperatur während insgesamt 3 Stunden
aufrecht. Nach Abkühlung wird die klare überstehende
Lösung abgehebert und die restliche Suspension
auf einer Glasfritte abgenutscht. Man bringt
das Filtrat und die zuvor abgeheberte Lösung in
einem Korrekturbehälter auf die Anfangskonzentration
in der Mischsäure und verwendet es erneut für das
Herauslösen von Molybdänkerndrähten von Wolframwendeln.
Der abgeschiedene Molybdänoxid-Feststoff
wird aufgelockert und in den Reaktionsbehälter zurückgeführt.
Dann gibt man eine 25%ige Ammoniaklösung zu,
bis eine Dichte von etwa 1,25 g/ml erreicht ist. Nach
Beendigung der Ammoniakzugabe rührt man kurz, erhitzt
die Lösung und fällt das Ammoniummolybdat aus.
Nach dem Abkühlen der Lösung wird das Gemisch abgezogen,
filtriert und in einem Trockenschrank getrocknet.
Das erhaltene Ammoniummolybdat enthält weniger als 1%
Wolfram, weniger als 50 ppm Kohlenstoff und weniger
als 20 ppm Schwefel.
Man führt das erfindungsgemäße Verfahren in einem
Filtertrockner durch, der die Prozeßschritte Reaktion,
Fällen, Kristallisieren und Lösen mit anschließendem
Filtrieren, Auswaschen und Trocknen in einer einzigen
Vorrichtung ermöglicht.
Man legt die verbrauchte Mischsäurebeizlösung in dem
Filtertrockner vor, versetzt die Lösung mit der Menge
Salpetersäure, die dazu erforderlich ist, die Salpetersäurekonzentration
des Filtrats auf den Wert der
Salpetersäurekonzentration der wieder zu verwendenden
Mischsäure zu bringen. Dann erwärmt man unter Rühren
auf etwa 130°C und rührt während 3 Stunden bei dieser
Temperatur. Dann filtriert man das ausgefällte
Molybdänoxid über ein Filtertuch ab und führt das Filtrat
über den Korrekturbehälter wieder der Wolframwendel-Herstellung
zu. Nach beendeter Filtration
wird der Filterkuchen aufgelockert und gut durchgemischt.
Dann gibt man langsam eine 25%ige Ammoniaklösung
bis zur Einstellung einer Dichte von
etwa 1,25 g/ml zu. Nach Beendigung der Ammoniakzugabe
rührt man kurz auf, legt Vakuum an und erwärmt
die Lösung, worauf das Ammoniummolybdat auskristallisiert.
Nach der Kristallisation wird das ausgefällte
Ammoniummolybdat wieder über das Filtertuch abfiltriert,
worauf das Produkt getrocknet wird. Das
getrocknete Ammoniummolybdat wird über die Austragsöffnung
des Filtertrockners mechanisch ausgetragen.
Um die Wiederverwendbarkeit der regenerierten Mischsäure
zu testen, wurde die gleiche verbrauchte Mischsäurebeizlösung
dreimal regeneriert und wieder in
den Fabrikationsprozeß der Wendelherstellung zurückgeführt.
Die Wirksamkeit der einzelnen Beizvorgänge
wurde über die Wendelgewichte überprüft. Zu diesem
Zweck wurden die jeweiligen Wendelchargen halbiert,
die eine Hälfte mit der regenerierten Mischsäure und
die andere mit einer frischen Mischsäure behandelt.
Der Vergleich der Wendelgewichte gab Aufschluß über
die Vollständigkeit des Beizvorgangs. Die hierbei erhaltenen
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
zusammengestellt.
Aus der obigen Tabelle ist ohne weiteres ersichtlich,
daß die erfindungsgemäß regenerierte Mischsäure in
gleicher Weise für das Herauslösen des Molybdänkerndrahts
geeignet ist wie die ursprünglich eingesetzte
Original-Mischsäure.
Claims (5)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Mischsäure (Salpeter-
und Schwefelsäure) und von Molybdän als Oxid aus
verbrauchten, molybdänhaltigen Mischsäurebeizlösungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) die verbrauchte molybdänhaltige Mischsäurebeizlösung mit Salpetersäure versetzt,
- b) das Gemisch auf eine Temperatur von 100 bis 150°C, vorzugsweise 130°C erhitzt,
- c) diese Temperatur ½ bis 10 Stunden, vorzugsweise 3 Stunden beibehält und
- d) das dabei ausgefällte Molybdänoxid bei einer Temperatur von weniger als 100°C, vorzugsweise bei 50°C abfiltriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine verbrauchte Mischsäurebeizlösung
einsetzt, die 10 bis 100 g/l gelöstes Molybdän, 25 bis
55 Gew-% Salpetersäure und 25 bis 45 Gew-% Schwefelsäure
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Salpetersäure in a) in konzentrierter
Form in einer Menge zugibt, die mindestens
dem Salpetersäureverlust der Mischsäure beim Beizvorgang
entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Filtrat aus d) mit konzentrierter
Salpetersäure und/oder konzentrierter Schwefelsäure
auf die beim Beizen verwendete Konzentration der
Mischsäure einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man unter einer Sauerstoff- oder sauerstoffangereicherten
Atmosphäre arbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792933430 DE2933430A1 (de) | 1979-08-17 | 1979-08-17 | Verfahren zur rueckgewinnung von molybdaen und mischsaeure aus verbrauchten mischsaeurebeizloesungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792933430 DE2933430A1 (de) | 1979-08-17 | 1979-08-17 | Verfahren zur rueckgewinnung von molybdaen und mischsaeure aus verbrauchten mischsaeurebeizloesungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2933430A1 DE2933430A1 (de) | 1981-03-26 |
DE2933430C2 true DE2933430C2 (de) | 1988-01-07 |
Family
ID=6078723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19792933430 Granted DE2933430A1 (de) | 1979-08-17 | 1979-08-17 | Verfahren zur rueckgewinnung von molybdaen und mischsaeure aus verbrauchten mischsaeurebeizloesungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2933430A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012130608A1 (de) | 2011-04-01 | 2012-10-04 | Osram Ag | Verfahren zum herstellen einer wicklung zur herstellung von elektroden für entladungslampen, wicklung zur herstellung von elektroden für entladungslampen sowie verfahren zur herstellung einer elektrode für entladungslampen |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2510541A2 (fr) * | 1977-09-30 | 1983-02-04 | Pechiney Ugine Kuhlmann Uran | Procede de valorisation du molybdene a partir de solutions molybdeniferes contenant des carbonate, sulfate, hydroxyde ou hydrogenocarbonate alcalins, ainsi que, eventuellement, de l'uranium |
DE3169917D1 (en) * | 1981-12-18 | 1985-05-15 | Mta Muszaki Fiz Kutato Intezet | Method of selectively dissolving molybdenum in the presence of tungsten |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3963823A (en) * | 1975-02-25 | 1976-06-15 | Westinghouse Electric Corporation | Molybdenum recovery from spent acid solution |
-
1979
- 1979-08-17 DE DE19792933430 patent/DE2933430A1/de active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012130608A1 (de) | 2011-04-01 | 2012-10-04 | Osram Ag | Verfahren zum herstellen einer wicklung zur herstellung von elektroden für entladungslampen, wicklung zur herstellung von elektroden für entladungslampen sowie verfahren zur herstellung einer elektrode für entladungslampen |
DE102011006620A1 (de) | 2011-04-01 | 2012-10-04 | Osram Ag | Verfahren zum Herstellen einer Wicklung zur Herstellung von Elektroden für Entladungslampen, Wicklung zur Herstellung von Elektroden für Entladungslampen sowie Verfahren zur Herstellung einer Elektrode für Entladungslampen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2933430A1 (de) | 1981-03-26 |
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